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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#9877) Verfasst am: 09.08.2003, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

Andrea hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
@riptor
Deutsch zu lernen ist wirklich nicht schwer. Ich kam mit 10 Jahren aus Tschechien, direkt in die 5te Klasse, und habe das Schuljahr geschafft. In der 6ten hatte ich dann keine Probleme mehr mit Deutsch. Mit dem Sprechen hat es dann allerdings ca 6 Jahre gedauert, bis der Akzent ausgeschliffen war.

Ich glaube auch nicht, daß Andrea aus der Niederlande kommt. Cool


Ric hat Recht.
Ich komme weder aus Holland, Frijsland, Limburg und aus Noordvlanderen.
Vielmehr komme ich von hier

Ungarn. Also sogar eine nicht-indo-europäische Sprache.
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#28610) Verfasst am: 17.09.2003, 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

Lehrermangel:

Dortmunder Gymnasium streicht Deutschunterricht
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#28614) Verfasst am: 17.09.2003, 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Lehrermangel:

Dortmunder Gymnasium streicht Deutschunterricht


Meiner Tochter fehlen in diesem Schuljahr 3 Fächer, die eigentlich auf dem Plan stünden: Politik, Kunst, Religion ( zynisches Grinsen )

Sie, jetzt 8. Klasse, hatte bisher kaum Geschichte und Politik.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#28823) Verfasst am: 17.09.2003, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Meiner Tochter fehlen in diesem Schuljahr 3 Fächer, die eigentlich auf dem Plan stünden: Politik, Kunst, Religion ( zynisches Grinsen )


Ich nehme an, den Wegfall des zuletzt genannten Faches bedauerst Du nicht wirklich. zwinkern

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Sie, jetzt 8. Klasse, hatte bisher kaum Geschichte und Politik.


Hm... in diesem Schuljahr oder überhaupt? Mit den Augen rollen Frage
Geschichte hat mich immer interessiert. So sehr, daß mich mein Opa (und Oma) immer über Ostern mit auf Busreisen an geschichtsträchtige Orte nahm.

Naja, in der Schule reichen meine Geschichtskenntnisse bis etwa zum 15. Jahrhundert (Reformation); dann musste ich die Schule wechseln - und auf der neuen Schule ging es dann geschichtsmässig weiter mit dem 1. Weltkrieg... Mit den Augen rollen
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
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Beitrag(#94933) Verfasst am: 23.02.2004, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wirtschaft will Leistungskontrollen für Lehrer

Die deutsche Wirtschaft ist unzufrieden mit der Qualität in den Schulen. Lehrer sollten sich deshalb einem Leistungscheck unterziehen, forderte DIHK-Präsident Braun.


http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/visionenfuerdeutschland/274588.html
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#94936) Verfasst am: 23.02.2004, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

In der Klasse meiner Tochter sieht Deutschunterricht zur Zeit so aus:

Lehrerin (ca. 60) bekommt keine Ruhe in die von 25 auf 32 Schüler aufgestockte Klasse. Es herrscht im Deutschunterricht Chaos.

Die Lehrerin ist wochenlang krank, ist für einige Zeit anwesend, gerade ausreichend, um Klassenarbeiten zu schreiben und fehlt dann wieder....
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#94937) Verfasst am: 23.02.2004, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
In der Klasse meiner Tochter sieht Deutschunterricht zur Zeit so aus:

Lehrerin (ca. 60) bekommt keine Ruhe in die von 25 auf 32 Schüler aufgestockte Klasse. Es herrscht im Deutschunterricht Chaos.

Die Lehrerin ist wochenlang krank, ist für einige Zeit anwesend, gerade ausreichend, um Klassenarbeiten zu schreiben und fehlt dann wieder....


Verstehe ich nicht. Nahezu überall gibt es eine 51er-Regelung. Warum nicht gerade auch bei Pädagogen? Jüngeren Nachwuchs gibt es genug. Warum solche "alten" Lehrer, die ja teilweise wirklich überfordert sind, noch im Schuldienst halten?
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94941) Verfasst am: 23.02.2004, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin gespannt, was bei so einer Überprüfung rauskommt. Ich vermute, dass die Lehrer wesentlich mehr arbeiten, als sie müssten.
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Blaubär
Höhlenbewohner



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer

Beitrag(#94943) Verfasst am: 23.02.2004, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
In der Klasse meiner Tochter sieht Deutschunterricht zur Zeit so aus:

Lehrerin (ca. 60) bekommt keine Ruhe in die von 25 auf 32 Schüler aufgestockte Klasse. Es herrscht im Deutschunterricht Chaos.

Die Lehrerin ist wochenlang krank, ist für einige Zeit anwesend, gerade ausreichend, um Klassenarbeiten zu schreiben und fehlt dann wieder....


Verstehe ich nicht. Nahezu überall gibt es eine 51er-Regelung. Warum nicht gerade auch bei Pädagogen? Jüngeren Nachwuchs gibt es genug. Warum solche "alten" Lehrer, die ja teilweise wirklich überfordert sind, noch im Schuldienst halten?


Es kann natürlich in diesem speziellen Fall so sein, aber generell glaube ich nicht, dass man so etwas nur am Alter festmachen kann. Auch jüngere Lehrer haben häufig Probleme, mit chaotischen Klassen zurechtzukommen.
Entweder man ist für den Job geeignet, dann ist man es auch mit 60 noch, oder eben nicht, dann soll man es bleibenlassen.
Ich kenne Leute (ausgebildete Lehrer), die nach oder während der Referendariatszeit frustriert aufgegeben und sich umschulen lassen haben.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#94945) Verfasst am: 23.02.2004, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Verstehe ich nicht. Nahezu überall gibt es eine 51er-Regelung. Warum nicht gerade auch bei Pädagogen? Jüngeren Nachwuchs gibt es genug. Warum solche "alten" Lehrer, die ja teilweise wirklich überfordert sind, noch im Schuldienst halten?


Der Lehrer, der vorher unterrichtet hat, hat bis 65 gemacht. Aber hier funktionierte es.

Bei der Lehrerin, die danach kam, ging es im ersten Jahr auch noch einigermaßen. Nicht gut, aber es ging. Aber dann wurde der 5-zügige Jahrgang 4-zügig gemacht. Die Klassen haben nun die max. Klassenstärke.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94956) Verfasst am: 23.02.2004, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir in der Gegend gibt's 'ne Grundschule, die hat schon in der ersten Klasse knapp über 30 Schüler. Wie ein Lehrer alleine da noch eine "individuelle Förderung" - z.B. für Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen - hinkriegen soll, ist mir schleierhaft.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#94981) Verfasst am: 23.02.2004, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wirtschaft will Leistungskontrollen für Lehrer

Die deutsche Wirtschaft ist unzufrieden mit der Qualität in den Schulen. Lehrer sollten sich deshalb einem Leistungscheck unterziehen, forderte DIHK-Präsident Braun.


http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/visionenfuerdeutschland/274588.html

die selbsternannten "leistungsträger" bereiten den nächsten schritt zur direkten machtübernahme vor, nachdem legislative und jurisdiktion ihnen keinen nennenswerten widerstand mehr entgegensetzen.
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Zebra
Gast






Beitrag(#95038) Verfasst am: 23.02.2004, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wirtschaft will Leistungskontrollen für Lehrer

Die deutsche Wirtschaft ist unzufrieden mit der Qualität in den Schulen. Lehrer sollten sich deshalb einem Leistungscheck unterziehen, forderte DIHK-Präsident Braun.


http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/visionenfuerdeutschland/274588.html

die selbsternannten "leistungsträger" bereiten den nächsten schritt zur direkten machtübernahme vor, nachdem legislative und jurisdiktion ihnen keinen nennenswerten widerstand mehr entgegensetzen.


So kann man natürlich auch argwöhnen...

Die Idee an sich finde ich aber gut.

Netzeitung hat folgendes geschrieben:
Braun hält daher eine konsequente Weiterbildung der Lehrer für geboten. Die Leistung der Pädagogen sollte alle fünf Jahre überprüft werden. «Das sind wir unseren Kindern schuldig», so Braun.


Ich sehe nicht ein, warum ausgerechnet Lehrer nicht einem gewissen Zwang zur Weiterbildung und Leistungsüberprüfung ausgesetzt sein sollen. Wer in der Privatwirtschaft schlechte Arbeit leistet, ist früher oder später seinen Job los... und das imho aus gutem Grund.
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diogenes
Gast






Beitrag(#95045) Verfasst am: 23.02.2004, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Netzeitung hat folgendes geschrieben:
Braun hält daher eine konsequente Weiterbildung der Lehrer für geboten. Die Leistung der Pädagogen sollte alle fünf Jahre überprüft werden. «Das sind wir unseren Kindern schuldig», so Braun.


Ich sehe nicht ein, warum ausgerechnet Lehrer nicht einem gewissen Zwang zur Weiterbildung und Leistungsüberprüfung ausgesetzt sein sollen. Wer in der Privatwirtschaft schlechte Arbeit leistet, ist früher oder später seinen Job los... und das imho aus gutem Grund.

Auf der einen Seite hast Du Recht. Aber ich will, obwohl ich Deine Meinung teile, mal die andere Seite betrachten. Nach welchem Kriterium misst Du die Leistung eines Lehrers? Mein ehemaliger Klassenvorstand (ein wirklich hervorragender Mathematik-Lehrer) hat mir vor einem Jahr erzählt, dass er Klassen von ca. 30 Schülern hat und es die Regel ist, dass davon ca. 10 verhaltensgestört sind. Diese Schüler sind nicht unbedingt unintelligent, sondern einfach nur verhaltensgestört. Wie soll die Leistung eines Lehrers einer solchen Klasse beurteilt werden, wo der Unterricht so stark gestört ist, dass auch die "normalen" Schüler daran leiden und überhaupt nicht den guten Unterricht bekommen können, den ich vor Jahren von diesem Lehrer bekam? Wie gesagt, dieser Lehrer ist einer der besten, die ich je hatte, wenn er sagt, dass man so nicht mehr ordentlich unterrichten kann, dann glaube ich es ihm. Wenn ein Lehrer damit klar kommt, dann er. Andere Lehrer sind zwar auch gut, aber nicht so gut, und kommen noch viel schlechter mit diesen verhaltensauffälligen Kindern zurecht. Wie will man jetzt in der Praxis objektiv feststellen, welcher Faktor schuld ist? Nicht immer ist der Lehrer schuld.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#95049) Verfasst am: 23.02.2004, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Wer in der Privatwirtschaft schlechte Arbeit leistet, ist früher oder später seinen Job los... und das imho aus gutem Grund.

das ist ein zu überprüfender mythos.
wer in der privatwirtschaft die schlechtestmögliche arbeit leistet, ist eher früher als später seinen job los - weil er einen besser dotierten gefunden hat. Teufel
der grund dafür ist nicht "gut", sondern systemimmanent.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#95052) Verfasst am: 23.02.2004, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

diogenes hat folgendes geschrieben:
Auf der einen Seite hast Du Recht. Aber ich will, obwohl ich Deine Meinung teile, mal die andere Seite betrachten. Nach welchem Kriterium misst Du die Leistung eines Lehrers?


Wenn ein Deutschlehrer den Schülern Grammatik beibringen will, selbst aber nicht auf dem neuesten Stand ist, alte Begriffe verwendet und zudem es mal so und mal anders erzählt, ist die Leistung ganz objektiv miserabel. Die Unzufriedenheit der Schüler und das entsprechende Verhalten bleiben da nicht aus.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#95053) Verfasst am: 23.02.2004, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Aber das Problem mit den "verhaltensgestörten Schülern", über die der Lehrer sich beklagt, haben wir auch in der Klasse.

Da es ausschließlich Jungen sind, die Probleme machen, sieht der Lehrer die zwingende Notwendigkeit, zumindest in der Sek. I wieder getrennten Unterricht einzuführen, weil auf die Jungen anders eingegangen werden muss.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#95055) Verfasst am: 23.02.2004, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

diogenes hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Netzeitung hat folgendes geschrieben:
Braun hält daher eine konsequente Weiterbildung der Lehrer für geboten. Die Leistung der Pädagogen sollte alle fünf Jahre überprüft werden. «Das sind wir unseren Kindern schuldig», so Braun.


Ich sehe nicht ein, warum ausgerechnet Lehrer nicht einem gewissen Zwang zur Weiterbildung und Leistungsüberprüfung ausgesetzt sein sollen. Wer in der Privatwirtschaft schlechte Arbeit leistet, ist früher oder später seinen Job los... und das imho aus gutem Grund.

Auf der einen Seite hast Du Recht. Aber ich will, obwohl ich Deine Meinung teile, mal die andere Seite betrachten. Nach welchem Kriterium misst Du die Leistung eines Lehrers? Mein ehemaliger Klassenvorstand (ein wirklich hervorragender Mathematik-Lehrer) hat mir vor einem Jahr erzählt, dass er Klassen von ca. 30 Schülern hat und es die Regel ist, dass davon ca. 10 verhaltensgestört sind. Diese Schüler sind nicht unbedingt unintelligent, sondern einfach nur verhaltensgestört. Wie soll die Leistung eines Lehrers einer solchen Klasse beurteilt werden, wo der Unterricht so stark gestört ist, dass auch die "normalen" Schüler daran leiden und überhaupt nicht den guten Unterricht bekommen können, den ich vor Jahren von diesem Lehrer bekam? Wie gesagt, dieser Lehrer ist einer der besten, die ich je hatte, wenn er sagt, dass man so nicht mehr ordentlich unterrichten kann, dann glaube ich es ihm. Wenn ein Lehrer damit klar kommt, dann er. Andere Lehrer sind zwar auch gut, aber nicht so gut, und kommen noch viel schlechter mit diesen verhaltensauffälligen Kindern zurecht. Wie will man jetzt in der Praxis objektiv feststellen, welcher Faktor schuld ist? Nicht immer ist der Lehrer schuld.

dies alles wissen die selbsternannten "leistungsträger" der wirtschaft sehr genau.
daß sie dennoch die anfangs zitierte sprachregelung benutzen, indiziert, daß sie anderes im schilde führen als sie vorgeben.
daß zum erreichen nicht unmittelbar durchsetzbarer ziele etappenweise vorgegangen wird, ist nichts überraschendes.

[etappe1:] die dressur der legislative. ist in D erfolgreich abgeschlossen.
[etappe 2:] die dressur der jurisdiktion. ist in D erfolgreich angegangen.
[etappe 3:] die dressur der wissens- und wertevermittlung zwischen den generationen. wird heute in D in angriff genommen.

allerdings übersehen die herren selbsternannte leistungsträger u.a. die tatsache, daß ein derartiges unterfangen weder in der UdSSR noch im iran erfolg zeitigte.
die mesalliance von macht und beschränktheit scheint halt eine systembedingte zu sein.
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diogenes
Gast






Beitrag(#95056) Verfasst am: 23.02.2004, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
diogenes hat folgendes geschrieben:
Auf der einen Seite hast Du Recht. Aber ich will, obwohl ich Deine Meinung teile, mal die andere Seite betrachten. Nach welchem Kriterium misst Du die Leistung eines Lehrers?


Wenn ein Deutschlehrer den Schülern Grammatik beibringen will, selbst aber nicht auf dem neuesten Stand ist, alte Begriffe verwendet und zudem es mal so und mal anders erzählt, ist die Leistung ganz objektiv miserabel. Die Unzufriedenheit der Schüler und das entsprechende Verhalten bleibt da nicht aus.

Dann müßte man Lehrer alle paar Jahre prüfen, ob sein Wissen ausreicht und ob er es auch hinreichend gut vermitteln kann. Ersteres ist machbar, allerdings vermute ich, dass ein sehr hoher Prozentsatz der Lehrer ihren Job verlieren würden. Zweiteres ist sehr schwierig objektiv zu beurteilen.

Die Unzufriedenheit der Schüler kann auch andere Gründe haben, die nicht unbedingt am Lehrer liegen. Gerade in Deutsch höre und lese ich doch immer wieder von Schülern, dass Deutsch so sinnlos ist und es völlig egal sei, ob die Rechtschreibung und Grammatik stimmt oder nicht. Wenn jetzt ein Lehrer gerade da viel verlangt, sind die Schüler unzufrieden. Als objektives Kriterium ist die Zufriedenheit der Schüler nur bedingt brauchbar. Um das, was wir hier diskutieren, umzusetzen, müssten aber objektive Kriterien vorhanden sein, oder wie willst Du eine Gesetzesvorlage sonst gestalten?
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#95058) Verfasst am: 23.02.2004, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

diogenes hat folgendes geschrieben:
Gerade in Deutsch höre und lese ich doch immer wieder von Schülern, dass Deutsch so sinnlos ist und es völlig egal sei, ob die Rechtschreibung und Grammatik stimmt oder nicht.


In NRW ist es so, dass Rechtschreibung und Grammatik bei schriftlichen Arbeiten in sämtlichen Fächern bewertet wird und zu Punktabzug führen kann. Es ist nicht völlig egal, weil es auf die Noten geht.
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Zebra
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Beitrag(#95100) Verfasst am: 23.02.2004, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

diogenes hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
diogenes hat folgendes geschrieben:
Auf der einen Seite hast Du Recht. Aber ich will, obwohl ich Deine Meinung teile, mal die andere Seite betrachten. Nach welchem Kriterium misst Du die Leistung eines Lehrers?


Wenn ein Deutschlehrer den Schülern Grammatik beibringen will, selbst aber nicht auf dem neuesten Stand ist, alte Begriffe verwendet und zudem es mal so und mal anders erzählt, ist die Leistung ganz objektiv miserabel. Die Unzufriedenheit der Schüler und das entsprechende Verhalten bleibt da nicht aus.

Dann müßte man Lehrer alle paar Jahre prüfen, ob sein Wissen ausreicht und ob er es auch hinreichend gut vermitteln kann.


Hm... genau das meinte ich eigentlich.

Zitat:
Ersteres ist machbar, allerdings vermute ich, dass ein sehr hoher Prozentsatz der Lehrer ihren Job verlieren würden.


Na und? Gerade dann ist's doch nötig, dass diese Lehrer sich dringends weiterbilden oder vor die Tür gesetzt werden.
Dieses Argument erinnert mich ein bisschen an Leute, die keinen Aids-Test machen lassen, weil der ja positiv ausfallen könnte skeptisch

Zitat:
Zweiteres ist sehr schwierig objektiv zu beurteilen.


Ganz klar. Hier wüsste ich auch nicht, wie man so etwas fair bewerten könnte.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#95107) Verfasst am: 23.02.2004, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Schlechte Lehrer sind aber besser als garkeine Lehrer. Und wenn es keinen Lehrenachwuchs mehr gibt, dann muss man tatsächlich so denken.
Außerdem hinkt der Vergleich, denn der AIDS tote stirbt, egal ob nun mit oder ohne Testergebnis.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#95109) Verfasst am: 23.02.2004, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Schlechte Lehrer sind aber besser als garkeine Lehrer. Und wenn es keinen Lehrenachwuchs mehr gibt, dann muss man tatsächlich so denken.


Schlechte Lehrer führen allerdings dazu, dass immer weniger Schüler in den Lehrerberuf einsteigen wollen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#95110) Verfasst am: 23.02.2004, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Schlechte Lehrer sind aber besser als garkeine Lehrer. Und wenn es keinen Lehrenachwuchs mehr gibt, dann muss man tatsächlich so denken.


Schlechte Lehrer führen allerdings dazu, dass immer weniger Schüler in den Lehrerberuf einsteigen wollen.


Wenn die schelchten Lehrer aufhören müssen können sie kein Abi mehr verteilen, so dass die Schüler garnciht erst studieren können. Außerdem können sich manche Schüler: "jetzt erst recht!" denken.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#95111) Verfasst am: 23.02.2004, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:

Wenn die schelchten Lehrer aufhören müssen können sie kein Abi mehr verteilen, so dass die Schüler garnciht erst studieren können. Außerdem können sich manche Schüler: "jetzt erst recht!" denken.


Hm, bei den Noten, die bei uns verteilt werden, frage ich mich allerdings, wer da noch Abi schaffen soll. Bis meine Tochter so weit ist, gibt es in NRW ein (Teil-)Zentral-Abi. Klassen mit schlechten Lehrern haben da schlicht Pech.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#95120) Verfasst am: 23.02.2004, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr glücklich

Zuletzt bearbeitet von Wygotsky am 23.02.2004, 21:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#95126) Verfasst am: 23.02.2004, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
diogenes hat folgendes geschrieben:
Gerade in Deutsch höre und lese ich doch immer wieder von Schülern, dass Deutsch so sinnlos ist und es völlig egal sei, ob die Rechtschreibung und Grammatik stimmt oder nicht.


In NRW ist es so, dass Rechtschreibung und Grammatik bei schriftlichen Arbeiten in sämtlichen Fächern bewertet wird und zu Punktabzug führen kann. Es ist nicht völlig egal, weil es auf die Noten geht.


Ich habe 1993 in NRW Abitur gemacht. Bei uns war es damals so, dass für Rechtschreibung und Grammatik maximal drei Punkte von der Note der Klausur abgezogen werden konnten. Wer inhaltlich eine 2 hatte, kam selbst bei miesester Rechtschreibung schlimmstenfalls auf eine 3. Wer eine gutes Abi machen wollte, vergeudete seine Zeit besser nicht mit der Rechtschreibung.

Mein Vorschlag: Bei jeder auf Deutsch verfassten Klausur egal in welchem Fach einen Fehlerquotienten ermitteln. (Geringer Aufwand für die Lehrer.) Aus dem durchschnittlichen Fehlerquotienten aller Fächer eine Rechtschreibnote ermitteln, die auf das Abiturzeugnis kommt. Wenn dann auf einem sonst ganz passablen Zeugnis möglicherweise "Rechtschreibung mangelhaft" steht, wird sich der eine oder andere vielleicht doch überlegen, ob ihm Rechtschreibung egal ist.
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Zebra
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Beitrag(#95133) Verfasst am: 23.02.2004, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Schlechte Lehrer sind aber besser als garkeine Lehrer. Und wenn es keinen Lehrenachwuchs mehr gibt, dann muss man tatsächlich so denken.


Lieber das falsche Medikament als gar keins? Besser schlechter Sex als gar keiner?

Zitat:
Außerdem hinkt der Vergleich, denn der AIDS tote stirbt, egal ob nun mit oder ohne Testergebnis.


Die Schüler kriegen so oder so keine "Bildung". Wobei ich Halbwissen noch schlimmer finde als gar keines, und ersteres nur die Frustration bei den Schülern steigern dürfte. Ich lese mir lieber selber was an, als den Kram bei einem schlechten Lehrer "lernen" zu müssen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#95136) Verfasst am: 23.02.2004, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mein selbstangelesenes Wissen gibt mir aber auch kein Abi. Weinen
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#95147) Verfasst am: 23.02.2004, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Leider nicht. Ich musste am eigenen Leib erfahren, welchen Preis man in Deutschland zahlen muss, wenn man sein Wissen nicht in der richtigen Bildungseinrichtung erworben hat. Ohne staatlichen Stempel geht hier gar nichts. Ich bin überzeugt, dass auch das viele Arbeitsplätze kostet.
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