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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#95152) Verfasst am: 23.02.2004, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Leider nicht. Ich musste am eigenen Leib erfahren, welchen Preis man in Deutschland zahlen muss, wenn man sein Wissen nicht in der richtigen Bildungseinrichtung erworben hat. Ohne staatlichen Stempel geht hier gar nichts. Ich bin überzeugt, dass auch das viele Arbeitsplätze kostet.


Und ich schätze mal, dass Lehrer sich dazu verpflichten, das beste für ihr Land zu tun.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#95169) Verfasst am: 23.02.2004, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

An den Lehrern lag es nicht. Ich denke sowieso, dass diese Berufsgruppe die Prügelknaben der Nation sind. Die Strukturen in D sind einfach Scheiße, aber auch aus der PISA Studie hat ja jeder Politiker das rausgelesen, was ihm in den Kram passte.

Nein, nein. Ich durfte mich mit meiner Bezirksregierung anlegen. Die war der Meinung, ich sei unqualifiziert für einen Job, den ich 6 Jahre lang erfolgreich gemacht hatte. Mein Verbrechen war: Ich hatte studiert. Ist aber OT. Sei's drum.
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diogenes
Gast






Beitrag(#95221) Verfasst am: 23.02.2004, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
diogenes hat folgendes geschrieben:
sehr hoher Prozentsatz der Lehrer ihren Job verlieren würden.


Na und? Gerade dann ist's doch nötig, dass diese Lehrer sich dringends weiterbilden oder vor die Tür gesetzt werden.
Dieses Argument erinnert mich ein bisschen an Leute, die keinen Aids-Test machen lassen, weil der ja positiv ausfallen könnte skeptisch

Das ist jetzt falsch verstanden worden. Ich meinte das nicht als Argument gegen die Prüfung sondern nur als werfreie Vermutung. Ich denke, dass es viele Lehrer gibt, die sich nicht mehr weiterbilden und dadurch fachlich nicht mehr sehr qualifiziert sind. Ich denke dabei auch an ein paar Exemplare aus meiner Schulzeit.

Allerdings könnte es durchaus sein, dass so viele ihren Job verlieren würden, dass es nicht mehr möglich ist, genug Nachwuchslehrer aufzutreiben.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#95230) Verfasst am: 23.02.2004, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Dem Staat, der unfähig ist, seine Lehrer vernünftig auszubilden, traue ich auch nicht zu, ihre Kompetenz zu messen, geschweige denn, sie sinnvoll weiter zu bilden. Unter den gegenwärtigen Bedingungen bevorzuge ich Nichteinmischung. Da können Lehrer wenigstens in Eigeninitiative was Sinnvolles für die Schüler machen, und müssen nicht jeden Unsinn aus dem Kultusministerium flächendeckend verbreiten.
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#95261) Verfasst am: 24.02.2004, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Wygotski,

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Dem Staat, der unfähig ist, seine Lehrer vernünftig auszubilden,


da ist was 'dran. Ich kann aber nur für den Gymnasialbereich sprechen. Wenn ich mich nicht ganz dolle bemüht hätte, wäre ich dem ersten Schüler nach meinem ersten Staatsexamen begegnet. Sollte ich dann merken, dass mir der Job nicht liegt, hätte ich 13 Semester in den Teich gesetzt. Als Lehramtler stehst Du dann saublöd da. Du hast nicht mal einen Titel, mit dem Du Dich bewerben kannst. Dann beißt Du halt die Zähne zusammen und schaust, dass Du irgendwie das Referendariat schaffst und eine Stelle bekommst.

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
traue ich auch nicht zu, ihre Kompetenz zu messen,


Das traue ich auch nicht nur dem Staat nicht zu. Wie willst Du das _messen_? Ein paar Stunden hospitieren? Schülerhefte anschauen? Schüler befragen? Schüler testen?

Denk' dran, dass auch die Tester kompetent sein müssen. Meist sind das SchulleiterInnen. Die haben qua Amt die Kompetenz, jeden Unterricht beurteilen zu können, auch wenn sie von dem, was man da abzieht, Null Schnallung haben. Im schlimmsten Fall sitzt dann ein Fuzzy in der letzen Reihe, den der pädagogische Eros reitet und der nicht verstehen kann, dass es Dir nicht gelingt, leuchtende Kinderaugen zu produzieren, wenn Du 33 von diesen kleinen Menschen vor Dir sitzen hast und das 25 Stunden in der Woche machen musst und Du, mangels Ehrgeiz auf eine Karriere, einfach keine Lust hattest, für diesen Menschen einen Türken zu bauen.

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
geschweige denn, sie sinnvoll weiter zu bilden.


Stimmt. Ich habe viel Zeit gehabt und in so gut wie jeden Ferien eine Fortbildung gemacht. Da habe ich viel gelernt, aber so gut wie nichts, was mir für den Unterricht was gebracht hätte. Gerade im Gymnasial-Bereich ist die ganze Chose oft viel zu 'verkopft'. Auch auf Fortbildungen lernst Du oft Dinge, die nicht mehr sind als Profilierungen von Menschen, die es leider nicht geschafft haben, Professor zu werden und nun in der Schule schmachten, ohne dass jemand merkt, welche Genies sie sind. Oder schau mal in einschlägige Unterrichtsmaterialien. Ich halte jede Wette, dass kein Mensch derartige Zirkusstunden in Serie hält. Mal ganz abgesehen davon, dass die meisten Versuche, die dort stehen, gar nicht klappen.

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Unter den gegenwärtigen Bedingungen bevorzuge ich Nichteinmischung. Da können Lehrer wenigstens in Eigeninitiative was Sinnvolles für die Schüler machen, und müssen nicht jeden Unsinn aus dem Kultusministerium flächendeckend verbreiten.


So sehe ich das auch. Nochmals, ich bin nur für den Gymnasial-Bereich und in meinen Fächern (Bio, Che, Inf) kompetent. Wichtig ist, den Kindern zu zeigen, wie man lernt, egal, an was das der Fall ist. Die Frage nach Unterrichts_inhalten_ ist eigentlich schon falsch gestellt. Die Kinder vergessen eh' das meiste wieder. Auf Interessen der Kiddies einzugehen kannst Du Dir bei über 30 derselben (möglichst noch heftig pubertierend) sowieso abschminken, falls Dir irgendwas vorschwebt, das in Ansätzen wie Unterricht aussieht. Klausuren sollte man prinzipiell in der Bibliothek schreiben. Jeder darf sich auch Bücher von zu Hause mitbringen, so viel er will. Selbstverständlich auch ins Internet gehen. Ich habe kein Problem damit, die Fragen so zu stellen, dass jemand, der etwas nicht gelernt hat, keine Chance hat, sich in der zur Verfügung stehenden Zeit anhand der Fülle des Informationsmaterials schlau zu machen (und falls doch, dann hat er die höchstmögliche Punktzahl verdient).

Ich habe auch etliche Jahre in Integrierten Gesamtschulen unterrichtet. Es gibt auch Schüler, die müssen etwas vollkommen anderes lernen. Beispielsweise zuhören, ein Heft führen, andere ausreden lassen, einfach mal ein paar Minuten still zu sitzen und zu respektieren, dass man den Lehrer nicht wegzappen kann wie die Werbung. Man sollte schlicht und ergreifend respektieren, dass nicht jeder Schüler alles lernen kann. Und dass Sekudärtugenden zwar nur sekundär, aber dennoch Tugenden sind.

Grüßle

Thomas
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