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Zypern

 
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#119192) Verfasst am: 27.04.2004, 20:35    Titel: Zypern Antworten mit Zitat

Folgende Meldung aus dem heutigen Newsletter von Radio Vatikan hatte mich neugierig gemacht, was denn die orthodoxe Kirche in Zypern zum Referendum ausgesagt haben mag.

Zitat:
EU-Kommissar Günter Verheugen hat die ablehnende Haltung der orthodoxen Kirche auf Zypern vor dem gescheiterten Wiedervereinigungs-Referendum scharf verurteilt. Er habe "überhaupt keine Worte", um zu beschreiben, was er von den "rassistischen Äußerungen" orthodoxer Würdenträger auf Zypern halte, sagte Verheugen heute vor dem Auswärtigen Ausschuss des Europaparlaments in Brüssel. Die Haltung der griechisch-orthodoxen Kirche habe nichts, aber auch gar nichts von christlicher Nächstenliebe spüren lassen, im Gegenteil, so der für die Erweiterung zuständige deutsche EU-Kommissar. (kna)


Gefunden habe ich hier dies:

Zitat:
Wie einst der Inseltürke Rauf Denktasch ignoriert nun die griechischzypriotische Führung alle Warnungen aus den USA, der EU sowie der Uno und nimmt die sich abzeichnende Isolation im Namen «nationaler Ziele» hin. Um ein klares Nein zu erreichen, werden gegen innenpolitische Rivalen die bewährten Methoden von Denktasch eingesetzt. Der Präsident hat mit den Ängsten der Bevölkerung gespielt, so dass diese völlig verunsichert ist. Gegen die Befürworter der Wiedervereinigung wurde eine vehemente Schlammschlacht geführt, während die Medien der Kontrolle der Nein-Sager unterstehen. Beamten und Offizieren wurde gesagt, sie würden im Falle eines Ja ihre Arbeit verlieren. Der Präsident ging sogar eine unheimliche Allianz mit den finstersten Kräften der Kirche ein: Wer am Samstag mit Ja stimme, komme nicht ins Paradies, liessen am Freitag die Bischöfe ihre Gläubigen wissen.


Offensichtlich - so hier - gabs wohl nur einen Bischof anderer Auffassung.

Zitat:
Einer, der sich darin versuchte, war Bischof Neofytos von Morfou, einziger Befürworter der Wiedervereinigung im Lager der griechisch-orthodoxen Kirche: (...)


Unabhängig davon wie man über die EU, den Beitritt Zyperns und insbesondere den UNO-Wiedervereinigungsplan denken mag, wurde da wohl recht einseitig Stimmung gegen den Ananplan gemacht.

Und ziemlich tief in die christlich Propagandakiste griff dabei offensichtlich die zypriotische Dependance der griechisch-orthodoxen Kirche.
_________________
"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#119198) Verfasst am: 27.04.2004, 20:58    Titel: Re: Zypern Antworten mit Zitat

notkerbakker hat folgendes geschrieben:
Und ziemlich tief in die christlich Propagandakiste griff dabei offensichtlich die zypriotische Dependance der griechisch-orthodoxen Kirche.

die orthodoxe obrigkeit ist mehrheitlich gegen die EU schon allein deswegen, weil sie sich nachwievor nicht damit abfinden kann, daß - eben wegen der EU-spielregeln - die früher obligate eintragung der religionszugehörigkeit im paß verschwunden ist.
daran wird aber auch die neue rechte regierung in athen nichts ändern. und in der bevölkerung gibt es keine nennenswerte unterstützung für die anti-EU-haltung der derzeitigen orthodoxen obrigkeit. das dürfte nur eine frage der zeit sein, bis die alten herren einer EU-aufgeschlosseneren generation platz machen.

von "isolation" wegen der ablehnung des zypernplans kann aber keine rede sein. griechisch-zypern kommt ja so oder so in die EU. in der folge wird dann auch die "grüne grenze" zwischen den beiden zyprischen teilen zwangsläufig durchlässiger werden. dazu sind die neuen möglichkeiten viel zu verlockend, geschäfte zu machen - für beide seiten.

die ablehnung der griechisch-zyprischen bevölkerung war ohne zweifel von der griechisch-zyprischen politkaste "getriggert". die spielte die ängste und das mißtrauen der griechisch-zypriotischen wähler hoch, das dort gegenüber den in der tat nicht gerade durchsichtigen plänen von in zypern interessiert involvierten fremdmächten wie england und USA seit jeher herrscht.
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