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Pazifismus
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Was haltet Ihr vom Pazifismus?
Ja, ich bin dafür - ist ne gute Sache
50%
 50%  [ 27 ]
Nein, ich kan mich damit gar nicht anfreunden
37%
 37%  [ 20 ]
Mir ist Pazifismus egal.
5%
 5%  [ 3 ]
Ich hab keine Ahnung.
7%
 7%  [ 4 ]
Stimmen insgesamt : 54

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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#139913) Verfasst am: 19.06.2004, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, radikaler Pazifismus ist eine evolutionär instabile Strategie. Ich meine das nicht nur biologisch, sondern auch spieltheoretisch: Ein radikaler Pazifist nimmt sich die Möglichkeit, tit-for-tat zu spielen. Daß wir dazu neigen, uns selbst und uns Nahestehende auch mit der Waffe zu schützen, und falls das nicht geht, zu rächen, ist eine Ausprägung einr einigermaßen erfolgreichen entwicklungsgeschichtlich uralten Strategie. Der Mensch ist also nicht pazifistisch, sondern aggressiv, emphatisch und kooperativ.

In diesem Sinne würde ich mich also nicht als Pazifisten bezeichnen.

Daß der Mensch nicht pazifistisch ist, heißt hingegen nicht, daß eine pazifistische Politik sinnlos wäre. Das liegt daran, daß Politik (auch die globale Wirtschaft) den Bereich überschreitet, für den sich die menschlichen Strategien entwickelt haben. Die offensichtlichen Schwächen der tit-for-tat Stategie emphatischer Wesen liegen in der Verselbständigung und Eskalation, die zu vielen schadet. Die im prinzip nützliche aggressive Veranlagung kann zudem mißbraucht werden für die Ziele weniger - und damit auch wieder zum Schaden vieler.

Pazifistische Politik für eigentlich unpazifistische Menschen kann also darin bestehen, Eskalationen, Mißbrauch usw. zu vermeiden, indem ein Primat des gemeinsamen Nutzens zum Gesetz erhoben wird. Angriffskriege (und sei es zur Ausschaltung von Terroristen) etwa sind damit nicht mehr zu rechtfertigen, wohl aber die Verfolgung von Terroristen selbst.

In diesem Sinne würde ich mich also durchaus als Pazifisten bezeichnen.

gruß/step
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#139949) Verfasst am: 19.06.2004, 13:20    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

Uebrigens bezweifle ich, dass der Mensch pazifistisch veranlagt sei - Bonobos ja, Menschen nicht.


Das ist Dir natürlich unbenommen. Bei mir ist es aber so.


Du würdest nicht zu einer geeigneten Waffe greifen (oder deine Fäuste benutzen), wenn jemand der dir nahe steht, angegriffen wird?


Heeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeike, Du kannst doch eine persönliche Notwehrsituation nicht mit "geplanter Gewalttätigkeit" vergleichen.
Auch ein Hund, selbst der friedfertigste, schnappt zu, wenn ihm einer auf den Schwanz tritt, das ist ein natürlicher, überlebensorientierter Reflex.

Überhaupt nicht damit zu vergleichen, daß x sich hinstellt und sacht: b, c und m sind Deine/unsere Feinde, mach sie platt.........

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#139950) Verfasst am: 19.06.2004, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

VictimKen hat folgendes geschrieben:
Ich kann Leute die sich zum Pazifismus bekennen nur bewundern.
Ich versuche Gewaltfrei zu leben, aber ich glaube wie Nordseekrabbe dass es Ausnahmesituationen gibt, in denen ein (bewaffneter) Konflikt nicht zu vermeiden ist ... versuchen kann man es ja trotzdem ...


Genau. Ich bin der Meinung, dass man viele Konflikte hätte vermeiden können, aber wenn eine Seite unbedingt den Krieg will, dann macht ihn eine Beschwichtigungspolitik nur noch stärker und macht auch den darauffolgenden Krieg auf Dauer nur noch blutiger.
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Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#140039) Verfasst am: 19.06.2004, 20:14    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

Uebrigens bezweifle ich, dass der Mensch pazifistisch veranlagt sei - Bonobos ja, Menschen nicht.


Das ist Dir natürlich unbenommen. Bei mir ist es aber so.


Du würdest nicht zu einer geeigneten Waffe greifen (oder deine Fäuste benutzen), wenn jemand der dir nahe steht, angegriffen wird?


Ich würde im Vorfeld alles dazu tun, dass es deeskalierend wirkt. Im konkreten Fall würde ich Hilfe suchen.
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Nav
Gast






Beitrag(#140041) Verfasst am: 19.06.2004, 20:15    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

Uebrigens bezweifle ich, dass der Mensch pazifistisch veranlagt sei - Bonobos ja, Menschen nicht.


Das ist Dir natürlich unbenommen. Bei mir ist es aber so.


Du würdest nicht zu einer geeigneten Waffe greifen (oder deine Fäuste benutzen), wenn jemand der dir nahe steht, angegriffen wird?


Ich würde im Vorfeld alles dazu tun, dass es deeskalierend wirkt. Im konkreten Fall würde ich Hilfe suchen.


Dann such' mal schön. Die Glatze wird zwischenzeitlich Deinen Kumpel erschlagen. Pillepalle
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Dresden

Beitrag(#140043) Verfasst am: 19.06.2004, 20:18    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

Uebrigens bezweifle ich, dass der Mensch pazifistisch veranlagt sei - Bonobos ja, Menschen nicht.


Das ist Dir natürlich unbenommen. Bei mir ist es aber so.


Du würdest nicht zu einer geeigneten Waffe greifen (oder deine Fäuste benutzen), wenn jemand der dir nahe steht, angegriffen wird?


Ich würde im Vorfeld alles dazu tun, dass es deeskalierend wirkt. Im konkreten Fall würde ich Hilfe suchen.


Dann such' mal schön. Die Glatze wird zwischenzeitlich Deinen Kumpel erschlagen. Pillepalle


Es ging hier zwar im Konkreten nicht um Glatzen oder Kumpels aber egal: Zur Not würde ich mich dazwischenstellen.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#140050) Verfasst am: 19.06.2004, 20:37    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

Uebrigens bezweifle ich, dass der Mensch pazifistisch veranlagt sei - Bonobos ja, Menschen nicht.


Das ist Dir natürlich unbenommen. Bei mir ist es aber so.


Du würdest nicht zu einer geeigneten Waffe greifen (oder deine Fäuste benutzen), wenn jemand der dir nahe steht, angegriffen wird?


Ich würde im Vorfeld alles dazu tun, dass es deeskalierend wirkt. Im konkreten Fall würde ich Hilfe suchen.


OK, ich habe also doch nicht so daneben gelegen mit meiner Frage. Smilie

Da kannst du aber keine Hilfe holen. Du hast Einbrecher im Haus und die bedrohen deine Familie. Rauslaufen kannst du nicht, um Hilfe zu suchen. Diskutierst du, um deeskalierend einzuwirken?
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#140051) Verfasst am: 19.06.2004, 20:39    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

Uebrigens bezweifle ich, dass der Mensch pazifistisch veranlagt sei - Bonobos ja, Menschen nicht.


Das ist Dir natürlich unbenommen. Bei mir ist es aber so.


Du würdest nicht zu einer geeigneten Waffe greifen (oder deine Fäuste benutzen), wenn jemand der dir nahe steht, angegriffen wird?


Ich würde im Vorfeld alles dazu tun, dass es deeskalierend wirkt. Im konkreten Fall würde ich Hilfe suchen.


OK, ich habe also doch nicht so daneben gelegen mit meiner Frage. Smilie

Da kannst du aber keine Hilfe holen. Du hast Einbrecher im Haus und die bedrohen deine Familie. Rauslaufen kannst du nicht, um Hilfe zu suchen. Diskutierst du, um deeskalierend einzuwirken?


In dem Fall verhalte ich mich so, wie es die Einbrecher verlangen. Und hole hinterher - nach dem Einbruch - Hilfe.

Das ist aber schon etwas an den Haaren herbeigezogen - denn ich bin jetzt 30, und habe noch nie einen Einbruch persönlich miterleben müssen.
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Heike N.
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Beitrag(#140054) Verfasst am: 19.06.2004, 20:51    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
In dem Fall verhalte ich mich so, wie es die Einbrecher verlangen. Und hole hinterher - nach dem Einbruch - Hilfe.

Das ist aber schon etwas an den Haaren herbeigezogen - denn ich bin jetzt 30, und habe noch nie einen Einbruch persönlich miterleben müssen.


Deine Liebste ist also tot, deine Kinder schwer verletzt, du hast es halt vorgezogen, alles abzuwarten und dann die Polizei zu rufen... ja, es ist an den Haaren herbeigezogen (im Falle, dass es zutrifft, solltest du Lotto spielen).

Hier geht es nicht um die Unwahrscheinlichkeit von fiktiven Fällen, sondern darum, wie man sich verhält, wenn es passiert. Nach eigenen Aussagen schaust du XY-ungelöst...

Mein Bruder ist von ner Gruppe Skins zusammengeschlagen worden, weil er mediterran aussieht. Sie hielten ihn für einen Türken. Wie wahrscheinlich ist es, dass einem so etwas passiert auf dem Nachhauseweg von der Disco?
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#140056) Verfasst am: 19.06.2004, 20:56    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
In dem Fall verhalte ich mich so, wie es die Einbrecher verlangen. Und hole hinterher - nach dem Einbruch - Hilfe.

Das ist aber schon etwas an den Haaren herbeigezogen - denn ich bin jetzt 30, und habe noch nie einen Einbruch persönlich miterleben müssen.


Deine Liebste ist also tot, deine Kinder schwer verletzt, du hast es halt vorgezogen, alles abzuwarten und dann die Polizei zu rufen... ja, es ist an den Haaren herbeigezogen (im Falle, dass es zutrifft, solltest du Lotto spielen).

Hier geht es nicht um die Unwahrscheinlichkeit von fiktiven Fällen, sondern darum, wie man sich verhält, wenn es passiert. Nach eigenen Aussagen schaust du XY-ungelöst...


Ja. Und genau deswegen würde ich auch nur einschreiten, wenn für mich persönlich das Risiko tragbar ist.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Mein Bruder ist von ner Gruppe Skins zusammengeschlagen worden, weil er mediterran aussieht. Sie hielten ihn für einen Türken. Wie wahrscheinlich ist es, dass einem so etwas passiert auf dem Nachhauseweg von der Disco?


Das kann ich nicht beurteilen. Ausserdem gibt es grad für sowas Nachttaxis...
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Beitrag(#140057) Verfasst am: 19.06.2004, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Und Ihr würdet also Gewalt mit Gewalt bekämpfen? Ganz und gar dem biblischen Motto: "Aug um Auge, Zahn um Zahn"? Und der Argumentation eines George W. Bushs folgend? Mit den Augen rollen Geschockt
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Heike N.
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Beitrag(#140058) Verfasst am: 19.06.2004, 21:03    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
In dem Fall verhalte ich mich so, wie es die Einbrecher verlangen. Und hole hinterher - nach dem Einbruch - Hilfe.

Das ist aber schon etwas an den Haaren herbeigezogen - denn ich bin jetzt 30, und habe noch nie einen Einbruch persönlich miterleben müssen.


Deine Liebste ist also tot, deine Kinder schwer verletzt, du hast es halt vorgezogen, alles abzuwarten und dann die Polizei zu rufen... ja, es ist an den Haaren herbeigezogen (im Falle, dass es zutrifft, solltest du Lotto spielen).

Hier geht es nicht um die Unwahrscheinlichkeit von fiktiven Fällen, sondern darum, wie man sich verhält, wenn es passiert. Nach eigenen Aussagen schaust du XY-ungelöst...


Ja. Und genau deswegen würde ich auch nur einschreiten, wenn für mich persönlich das Risiko tragbar ist.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Mein Bruder ist von ner Gruppe Skins zusammengeschlagen worden, weil er mediterran aussieht. Sie hielten ihn für einen Türken. Wie wahrscheinlich ist es, dass einem so etwas passiert auf dem Nachhauseweg von der Disco?


Das kann ich nicht beurteilen. Ausserdem gibt es grad für sowas Nachttaxis...


Du weichst aus. Traurig

Fakt ist: Jeder Mensch hat ein Aggressionspotential (da kann man nicht rütteln, das ist evolutionär bedingt). Fakt ist, ein Mensch ist ein soziales Rudeltier. Fakt ist, es gibt bei allen Säugetieren, die sozial ausgerichtet sind Tendenzen, ihr Rudel zu schützen. Das hat etwas mit Überlebensbedürfnis zu tun. Menschen sind deshalb anfällig dafür, reale oder künstliche Rudel zu schützen. Je nach Sozialisation und kultureller Gegebenheit ist das eine Familie, eine Sippe, ein Stadtverbund, eine Volksgruppe, ein Staat, ein Staatenverbund. Schulterzucken
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Beitrag(#140059) Verfasst am: 19.06.2004, 21:16    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
In dem Fall verhalte ich mich so, wie es die Einbrecher verlangen. Und hole hinterher - nach dem Einbruch - Hilfe.

Das ist aber schon etwas an den Haaren herbeigezogen - denn ich bin jetzt 30, und habe noch nie einen Einbruch persönlich miterleben müssen.


Deine Liebste ist also tot, deine Kinder schwer verletzt, du hast es halt vorgezogen, alles abzuwarten und dann die Polizei zu rufen... ja, es ist an den Haaren herbeigezogen (im Falle, dass es zutrifft, solltest du Lotto spielen).

Hier geht es nicht um die Unwahrscheinlichkeit von fiktiven Fällen, sondern darum, wie man sich verhält, wenn es passiert. Nach eigenen Aussagen schaust du XY-ungelöst...


Ja. Und genau deswegen würde ich auch nur einschreiten, wenn für mich persönlich das Risiko tragbar ist.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Mein Bruder ist von ner Gruppe Skins zusammengeschlagen worden, weil er mediterran aussieht. Sie hielten ihn für einen Türken. Wie wahrscheinlich ist es, dass einem so etwas passiert auf dem Nachhauseweg von der Disco?


Das kann ich nicht beurteilen. Ausserdem gibt es grad für sowas Nachttaxis...


Du weichst aus. Traurig


Hm... ich weiche also aus, wenn ich einen Sachverhalt, den ich nicht kenne, nicht beurteilen kann?

Ich dachte immer, das hätte was mit Ehrlichkeit zu tun. Interessant. Mit den Augen rollen
Nunja, wieder was dazu gelernt.

Sicher verurteile ich einen solchen Gewaltakt, wie ich jede Gewalt - die sich ausserhalb von Notwehr befindet - verurteile und ablehne.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Fakt ist: Jeder Mensch hat ein Aggressionspotential (da kann man nicht rütteln, das ist evolutionär bedingt). Fakt ist, ein Mensch ist ein soziales Rudeltier. Fakt ist, es gibt bei allen Säugetieren, die sozial ausgerichtet sind Tendenzen, ihr Rudel zu schützen. Das hat etwas mit Überlebensbedürfnis zu tun. Menschen sind deshalb anfällig dafür, reale oder künstliche Rudel zu schützen. Je nach Sozialisation und kultureller Gegebenheit ist das eine Familie, eine Sippe, ein Stadtverbund, eine Volksgruppe, ein Staat, ein Staatenverbund. Schulterzucken


Sicher. Nur: Ist das ein Dogma? Darf man dieses Verhalten nicht kritisch beleuchten? Und gerade der Satz "Überlebensbedürfnis" zeigt doch die Endlichkeit dieses Verhaltens: Denn irgendwann wird jeder von uns davon gehen. DAS ist eine Tatsache, mit der wir uns auseinandersetzen müss(t)en.

Sicher sind Bestrebungen Menschenrudel zu schützen, rational nachvollziehbar - sind sie doch schon im Tierreich verankert. Nur: Sicherheit hat mE dort ihre Grenzen, wo sie die Freiheit des einzelnen einschränkt.
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Beitrag(#140060) Verfasst am: 19.06.2004, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Und Ihr würdet also Gewalt mit Gewalt bekämpfen? Ganz und gar dem biblischen Motto: "Aug um Auge, Zahn um Zahn"? Und der Argumentation eines George W. Bushs folgend? Mit den Augen rollen Geschockt


Nun, du selber fährst auf einer sehr biblischen Schiene. a) durch die Gestaltung deiner Umfrage b) durch deine jetzige Aussage.

Hier ist sehr deutlich differenziert worden. Da du so deutlich Schwarz-Weiß impliziert hast (in deiner Umfrage und mit deiner jetzigen Aussage) bleibt dir nur "wer die eine Backe hinhält... blabla."

Meinst du nicht, dass Schwarz-Weiß-Denken doch noch mal überdacht werden sollte?
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Heike N.
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Beitrag(#140061) Verfasst am: 19.06.2004, 21:23    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Hm... ich weiche also aus, wenn ich einen Sachverhalt, den ich nicht kenne, nicht beurteilen kann?


Bitte: auf der einen Seite hast du gerade Frau und Kinder verloren (sicher, kannst du vielleicht nicht beurteilen), weil du zugesehen hast, auf der anderen Seite schwafelst du was von Nachttaxi Mit den Augen rollen (was immer das mit der Situation zu tun hatte....)

Zitat:
Ich dachte immer, das hätte was mit Ehrlichkeit zu tun. Interessant. Mit den Augen rollen
Nunja, wieder was dazu gelernt.


Schwafeln hat nicht wirklich was mit Diskussionserfolgen zu tun. Wieder was gelernt...

Zitat:
Sicher verurteile ich einen solchen Gewaltakt, wie ich jede Gewalt - die sich ausserhalb von Notwehr befindet - verurteile und ablehne.


Und nun?

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Fakt ist: Jeder Mensch hat ein Aggressionspotential (da kann man nicht rütteln, das ist evolutionär bedingt). Fakt ist, ein Mensch ist ein soziales Rudeltier. Fakt ist, es gibt bei allen Säugetieren, die sozial ausgerichtet sind Tendenzen, ihr Rudel zu schützen. Das hat etwas mit Überlebensbedürfnis zu tun. Menschen sind deshalb anfällig dafür, reale oder künstliche Rudel zu schützen. Je nach Sozialisation und kultureller Gegebenheit ist das eine Familie, eine Sippe, ein Stadtverbund, eine Volksgruppe, ein Staat, ein Staatenverbund. Schulterzucken


Sicher. Nur: Ist das ein Dogma? Darf man dieses Verhalten nicht kritisch beleuchten? Und gerade der Satz "Überlebensbedürfnis" zeigt doch die Endlichkeit dieses Verhaltens: Denn irgendwann wird jeder von uns davon gehen. DAS ist eine Tatsache, mit der wir uns auseinandersetzen müss(t)en.


Gute Idee. Lassen wir uns alle totschlagen: wir gehen ja eh. *g*

Zitat:
Sicher sind Bestrebungen Menschenrudel zu schützen, rational nachvollziehbar - sind sie doch schon im Tierreich verankert. Nur: Sicherheit hat mE dort ihre Grenzen, wo sie die Freiheit des einzelnen einschränkt.


Hier hat jemand deine Freiheit eingeschränkt. Oder redest du von der Freiheit, die Angreifer sich herausnehmen?
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Beitrag(#140062) Verfasst am: 19.06.2004, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Und Ihr würdet also Gewalt mit Gewalt bekämpfen? Ganz und gar dem biblischen Motto: "Aug um Auge, Zahn um Zahn"? Und der Argumentation eines George W. Bushs folgend? Mit den Augen rollen Geschockt


Nun, du selber fährst auf einer sehr biblischen Schiene. a) durch die Gestaltung deiner Umfrage b) durch deine jetzige Aussage.


Wenn ich das tun würde, würde ich Eurer Meinung ja folgen. Tue ich aber nicht, und insofern verwundert es mich eigentlich, dass ihr dies mE scheinbar tut. Mit den Augen rollen

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Hier ist sehr deutlich differenziert worden.


Sorry, aber ich kann diese angebliche Deutlichkeit wirklich nicht erkennen.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Da du so deutlich Schwarz-Weiß impliziert hast (in deiner Umfrage und mit deiner jetzigen Aussage) bleibt dir nur "wer die eine Backe hinhält... blabla."


Das ist einer der freiesten Sätze, die ich je gehört habe - obwohl ich mir natürlich im Klaren bin, dass niemand hier dies teilen wird. Aber egal.
Was ist denn die Alternative? Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen hat selten funktioniert. Man sät nur neue Gewalt, wie man es an der Beziehung US-Administration vs. Terrorismus und Israel - Palästina in unseren Tagen leider bedauerlicherweise ganz hervorragend beobachten kann.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Meinst du nicht, dass Schwarz-Weiß-Denken doch noch mal überdacht werden sollte?


Ich besitze kein Schwarz-Weiss-Denken. Ich habe sogar im Gegenteil den Fall der Notwehr diese von "Gewalt" ausdrücklich ausgenommen.
Ich kann nur nicht erkennen, warum es Friedensstiftend ist, Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen. Man wird bei einem solchen Verhalten in aller Regel keinen Frieden stiften, sondern eher neue Gewalt anzetteln.
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Beitrag(#140065) Verfasst am: 19.06.2004, 21:38    Titel: Re: Pazifismus Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Hm... ich weiche also aus, wenn ich einen Sachverhalt, den ich nicht kenne, nicht beurteilen kann?


Bitte: auf der einen Seite hast du gerade Frau und Kinder verloren (sicher, kannst du vielleicht nicht beurteilen), weil du zugesehen hast, auf der anderen Seite schwafelst du was von Nachttaxi Mit den Augen rollen (was immer das mit der Situation zu tun hatte....)


Das Nachttaxi war auf das Thema "Disco-Nachhauseweg" gemünzt.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Sicher verurteile ich einen solchen Gewaltakt, wie ich jede Gewalt - die sich ausserhalb von Notwehr befindet - verurteile und ablehne.


Und nun?


Ich bin ein grosser Fan von Deeskalationsmassnahmen. Deeskalierend wirken, bevor Gewalt entsteht. Aber das wird mir vermutlich auch wieder als Schwafeln ausgelegt... Mit den Augen rollen

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Fakt ist: Jeder Mensch hat ein Aggressionspotential (da kann man nicht rütteln, das ist evolutionär bedingt). Fakt ist, ein Mensch ist ein soziales Rudeltier. Fakt ist, es gibt bei allen Säugetieren, die sozial ausgerichtet sind Tendenzen, ihr Rudel zu schützen. Das hat etwas mit Überlebensbedürfnis zu tun. Menschen sind deshalb anfällig dafür, reale oder künstliche Rudel zu schützen. Je nach Sozialisation und kultureller Gegebenheit ist das eine Familie, eine Sippe, ein Stadtverbund, eine Volksgruppe, ein Staat, ein Staatenverbund. Schulterzucken


Sicher. Nur: Ist das ein Dogma? Darf man dieses Verhalten nicht kritisch beleuchten? Und gerade der Satz "Überlebensbedürfnis" zeigt doch die Endlichkeit dieses Verhaltens: Denn irgendwann wird jeder von uns davon gehen. DAS ist eine Tatsache, mit der wir uns auseinandersetzen müss(t)en.


Gute Idee. Lassen wir uns alle totschlagen: wir gehen ja eh. *g*


Gut. Leben wir also in einem Sicherheitsstaat, der jeden Schritt auch von uns selbst überwacht, der uns einengt, nur weil ja irgendwo irgendwann irgendetwas passieren könnte. Mit den Augen rollen

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Hier hat jemand deine Freiheit eingeschränkt. Oder redest du von der Freiheit, die Angreifer sich herausnehmen?


Ich rede generell von Freiheit, also auch von der meinigen.
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Beitrag(#140086) Verfasst am: 20.06.2004, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

(1) Aber: Die meisten Leute werden von Einbrechern mit ihren eigenen Pistolen getötet, bzw. wenn der Gauner in Panik gerät. Auch die Polizei empfiehlt, daß man im Falle des Falles nicht den Helden spielen, sondern sich möglichst kooperativ verhalten soll. Das meiste, was man an Besitz so hat, ist durchaus ersetzbar (und alles, was so an Elektrogeräten hier steht, ist viel zu alt, als daß sich das Klauen lohnen würde, nebenbei möchte ich den Dieb sehen, der sich durch das Chaos hier kämpfen würde [Projekt für irgendwann demnächst: Altpapier entsorgen]. Hat eben alles Vorteile und Nachteile. Cool) während ein menschliches Leben durchaus nicht ersetzbar ist.

(2) In einem bestimmten Weltentwurf kann es durchaus Gewalt geben, aber nur unter der Bedingung, daß sie nach bestimmten Regeln abläuft.

Im alten Griechenland war eine Schlacht auch ritualisiert: man versammelte sich, schlug einander tot, dann sammelten sich die siegreichen Treffen der Parteien noch einmal zu einem "Stechen". Und danach ging's nach Hause.

Wobei ich das System, das die italienischen "Condottieri" der Renaissance hatten, durchaus besser finde: man kämpfte gar nicht, sondern man war viel zu sehr Unternehmer. Man traf sich im Wirtshaus des nächsten Ortes, zählte die Ressourcen, die man hatte, rechnete aus, wer unter gewissen Umständen wohl gewinnen würde, und trennte sich dann wieder. In einem Computerspiel wurde das mal als Fiktion betrachtet: kämpft etwa in einer Art "World Wide War Web", das die realen Verhältnisse abbildet: in einem computergestützten Manöver sahen die USA dann auch gleich ganz schön alt aus, und die sie darstellende Seite konnte nur gewinnen, nachdem man das Manöver mit einem Drehbuch versehen hatte, das genau das vorhersah.

Eine andere Möglichkeit wäre, wenn wirklich nur diejenigen gegeneinander kämpfen würden, die solche Kriege am grünen Tisch beschließen. Die wenigsten Oberhäupter würden wirklich bis aufs Blut kämpfen, insbesondere nicht, wenn es in Aussicht stünde, daß der Sieger dem Verlierer eigenhändig die Gurgel durchschneiden würde... Es hält nämlich nur ein extremes persönliches Risiko Menschen davon ab, katastrophale Entscheidungen zu treffen. Sowohl Kennedy als auch Chruschtschow hatten viel zu viel vom Leben zu verlieren, als daß sie ihre Atomraketen tatsächlich abgefeuert hätten. (Es gab in den Achtziger Jahren auch noch ein NATO-Manöver, in dem es im Nachhinein betrachtet extrem kritisch war. Im Ostblock glühten nämlich zur selben Zeit die Drähte, weil es ihnen so schien, als würde die NATO einen Großangriff vorbereiten. Die andere Seite wiederum konnte sich bis zum Fall des eisernen Vorhangs gar nicht erklären, was eigentlich passiert war.)

Auch zumindest einer der Vorleger, der in den USA die Wehrpflicht wiedereinführen wollte, hatte damit im Sinn, daß Politiker ja nicht unter dem Risiko, daß ihre eigenen Kinder dabei sterben könnten, einen Krieg beginnen würden. Was zwar nicht stimmt, da insbesondere Fundis ihre Kinder ja nicht um ihrer selbst lieben, sondern nur um des Bildes willen, das sie von ihnen haben, aber... (Ein skrupelloser Mensch verschafft sich dadurch auch nur mehr Soldaten.)
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rabenkrähe
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Beitrag(#140097) Verfasst am: 20.06.2004, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Critic.

Interessante Aspekte. Ich versuche es gerne mit "antizyklischem Verhalten". Also wenn ich mich über was aufrege, bin ich besonders freundlich.
(Was sehr erfolgreich ist, die, die sonst angemeckert werden... mit Grund... kommen einem ob der Gnade der Freundlichkeit unglaublich entgegen).

Oder ich nehme mitten in einem Streit ne Freundin in den Arm (geht fast immer grandios daneben).

Bekannt ist das ja im Zynismus, vermeindlicher Heiterkeit, wenn mann wütend ist. (Kommen viele überhaupt nicht mit klar)

All dies und noch viel mehr ist also auch ein ganzes Stück fragwürdig, zumindest vom Erfolg her, aber einen Effekt hats immer: Aufmerksamkeit und Nachdenken, weil ein tradiertes Verhalten unterbrochen wurde.

Und das, zum Beispiel, finde ich äußerst wichtig, wenn überkommene, verfahrene Strukturen mal angegangen und aufgeweicht werden sollen.

Solche kleinen Verhaltensüberprüfungen machen schon mal Sinn, und führen immer zu interessanten Entwicklungen.

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Beitrag(#140328) Verfasst am: 20.06.2004, 18:55    Titel: Bertha von Suttner Antworten mit Zitat

Nicht nur einmal wurde bisweilen in diesem Thread als Grund von Gewalt, Krieg etc. genannt, dass der Mensch eben "von Natur aus so ist". Die gene und die Sozialstruktur... eigentlich habe ich oft diesselbe Meinung, was das Verhalten und die Motive von Menschen betrifft, aber wenn es um Pazifismus oder Nichtpazifismus (oder wie auf der Seite "Antipazifismus" genannt) denke ich immer an ein Zitat von Bertha von Suttner, die 1905 den Friedensnobelpreis erhalten hat:

Bertha von Suttner hat folgendes geschrieben:

Über die Motive von Pazifisten

"Was sich in der Friedensbewegung äußert, ist nicht ein Traum weltentrückter Fantasten, es ist der Selbsterhaltungstrieb der Zivilisation."


Oben genannte Argumentation ist vergleichbar (ich sage nicht, dass es dass gleiche ist) mit der These, dass man Hardcorefilm (auch Pornos genannt) auch über Kabel am Nachmittag sehen können soll. Schließlich darf man ja nie die Libido vergessen zwinkern

Unsere Gesellschaft (ich liebe diesen herrlichen Ausdruck) hat es auch geschafft eben genau diesen Trieb einzuzäumen (besonders bei kath. priestern Smilie ). Also ist es doch sicher auch möglich unsere gewaltvolle "Survival of the fittest"-Strategie nahezu zu vergessen bzw. zu "sensibilisieren" und zu versuchen unsere Taktiken möglichst friedvoll zu gestalten, auch wenn man mit aktiver Einschreitung einen Diktatur schützen kann.

Ich bin für eine Verteidigung, klar, aber wenn man sich dann so verhält wie die USA (God bless 'em!) und Russland während des Kalten Kriegs, ist das sicher auch nicht richtig.

Außerdem finde ich die Beträge, die die USA für Militär und Krieg ausgeben auch nicht gerade üppig:

2003: 401 Mrd US-Doller (zum Vergleich: Weltweit: 796 Mrd US-Dollar)
nach SIPRI

oder mehr Infos allgemein:

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Nordseekrabbe
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Beitrag(#140405) Verfasst am: 20.06.2004, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

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rabenkrähe
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Beitrag(#140452) Verfasst am: 21.06.2004, 03:43    Titel: Re: Bertha von Suttner Antworten mit Zitat

Philosoph hat folgendes geschrieben:
Nicht nur einmal wurde bisweilen in diesem Thread als Grund von Gewalt, Krieg etc. genannt, dass der Mensch eben "von Natur aus so ist". Die gene und die Sozialstruktur... eigentlich habe ich oft diesselbe Meinung, was das Verhalten und die Motive von Menschen betrifft, aber wenn es um Pazifismus oder Nichtpazifismus (oder wie auf der Seite "Antipazifismus" genannt) denke ich immer an ein Zitat von Bertha von Suttner, die 1905 den Friedensnobelpreis erhalten hat:

Bertha von Suttner hat folgendes geschrieben:

Über die Motive von Pazifisten

"Was sich in der Friedensbewegung äußert, ist nicht ein Traum weltentrückter Fantasten, es ist der Selbsterhaltungstrieb der Zivilisation."


Oben genannte Argumentation ist vergleichbar (ich sage nicht, dass es dass gleiche ist) mit der These, dass man Hardcorefilm (auch Pornos genannt) auch über Kabel am Nachmittag sehen können soll. Schließlich darf man ja nie die Libido vergessen zwinkern

Unsere Gesellschaft (ich liebe diesen herrlichen Ausdruck) hat es auch geschafft eben genau diesen Trieb einzuzäumen (besonders bei kath. priestern Smilie ). Also ist es doch sicher auch möglich unsere gewaltvolle "Survival of the fittest"-Strategie nahezu zu vergessen bzw. zu "sensibilisieren" und zu versuchen unsere Taktiken möglichst friedvoll zu gestalten, auch wenn man mit aktiver Einschreitung einen Diktatur schützen kann.

Ich bin für eine Verteidigung, klar, aber wenn man sich dann so verhält wie die USA (God bless 'em!) und Russland während des Kalten Kriegs, ist das sicher auch nicht richtig.

Außerdem finde ich die Beträge, die die USA für Militär und Krieg ausgeben auch nicht gerade üppig:

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Guten Morgen, Philosph.

Welche Wege einer Verteidigung schlägst Du vor?

(Übrigens wird nicht einmal ein Prozent der Ausgaben, die fürs Militär verpulvert werden in die Friedensforschung investiert!!!)

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Beitrag(#140460) Verfasst am: 21.06.2004, 07:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Und Ihr würdet also Gewalt mit Gewalt bekämpfen? Ganz und gar dem biblischen Motto: "Aug um Auge, Zahn um Zahn"? Und der Argumentation eines George W. Bushs folgend? Mit den Augen rollen Geschockt

Bei dem Märchenbuch-Zitat geht es um Vergeltung -- hier geht es jedoch um eine Notwehrsituation, also um Gewaltanwendung mit dem alleinigen Zweck, eine konkrete Gefahr abzuwenden. Das ist etwas völlig anderes.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Beitrag(#141327) Verfasst am: 23.06.2004, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:

Guten Morgen, Philosph.

Welche Wege einer Verteidigung schlägst Du vor?

(Übrigens wird nicht einmal ein Prozent der Ausgaben, die fürs Militär verpulvert werden in die Friedensforschung investiert!!!)

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Mmh... das ist eine schwierige Frage. Ich habe keine "Verteidigungs- Waffen- Schutz- odersonstwie-wissenschaft" studiert und kann deshalb auch nicht viel dazu sagen.
Aber es wird global einfach zu viel Geld für Rüstung ausgegeben. Solange noch 40.000 Menschen pro Tag an den Folgen von Armut sterben, "sollte" kein einziger Euro für irgendein Mordintrstrument ausgegeben werden.
Das ist utopisch, ich weiss.

Wir brauchen nicht unbedingt so etwas wie die Bundeswehr, man sollte aber auch anderen Ländern auf der Welt helfen (!) können. Ich denke dabei nicht an den Ölkrieg, auch als Irakeinsatz bekannt. Ich bin mir nicht sicher, ob auch deutsche Soldaten in Afghanistan sind und den Opiumhändlern beim Abbau von Schlafmohn zuschauen.

Aber man kann meiner Ansicht nach noch viel mehr Kürzungen an dem Militär vornehmen. Soll der Struck sich doch aufregen...

Ich mein, wer soll uns denn bitteschön angreifen? Ein Land aus der Eu? Wohl kaum. USA geht bloß auf Ländern mit einem hohen Rohstoffvorkommen.
Es herrschen zuviele wirtschaftliche Verflechtungen zwischen den USA, der EU und Asien.
Die Wirtschaft hat heutzutage einfach einen viel zu hohen Stellenwert in der Politik, sodass Embargos gegen bestimmte Länder wirkungsreicher sind als Bomben. Leider besteht dann aber die Gefahr von Arbeitslosigkeit usw in diesen Ländern.

Die Gefahr in der heutigen Zeit liegt wohl eher im Terrorismus. Diesen können wir nicht besiegen, wenn wir Bomben bauen. Hierfür benötigt man biometrische Pässe usw... will dieses Thema hier nicht wieter ausführen. Gestern kam ein Bericht auf WDR, Sendung: "Quarks" darüber.

Was ich damit sagen will, ist, dass Militär einfach "nicht mehr wirklich was bringt".

Aber viel kann ich dazu auch nicht sagen, kenne mich schlichtweg zu wenig damit aus.

Bundeswehr interessiert mich auch kaum, da ich sowieso nach meinem abi Zivildienst machen, falls es das dann bis dahin noch gibt. Wenn nicht, käme auch ein freiwilliges soziales Jahr in Frage.

Ich will nie eine Waffe in die Hand nehmen. Klingt schon wieder idealistisch zwinkern


Und wenn man wirklich auf Krieg aus ist, sollte man folgenden Mann nicht vergessen, man kann sooo vieles von ihm lernen:

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Beitrag(#141337) Verfasst am: 23.06.2004, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

mag zwar kindisch sein, finde dieses Bild aber recht lustig Sehr glücklich

passt auch zum Thema...


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Beitrag(#141636) Verfasst am: 24.06.2004, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Rumsfeld war das einzige Regierungsmitglied, das nach den Anschlägen aufzufinden war, ist damals aus seinem Büro nach draußen gegangen, um nach Verletzten zu suchen, und hat sich nicht versteckt, daß man nicht wußte, wer jetzt der Jäger und wer der Gejagte war. Aber das sagt offenbar nicht viel über die Qualitäten eines Menschen aus.

Man erinnere sich: Rumsfeld war schonmal Verteidigungsminister, während des Vietnam-Kriegs, wo man auch schon nicht zimperlich mit "Feinden" umgegangen ist: Der "body count". So wurde jeder zum Kämpfer, Zivilisten halt zu "unbewaffneten Kämpfern". Und jetzt wieder dieses Begriffsgeklittel: "Illegale Kämpfer"; hat Foltermaßnahmen autorisiert und die Erlaubnis erst zurückgezogen, als die Leute das tatsächlich gemacht haben (oder wie jetzt?! Geschockt)

("El Presidente" könnte jetzt auf die Idee kommen, die Krise dadurch zu lösen, daß er Kuba zu einem Hort von Terroristen erklärt. Man erinnere sich an die sogenannte Intervention auf Grenada: "Na und, was jetzt? Die mächtigste Nation der Welt hat die schwächste besiegt." Kuba ist nämlich auch so wahnsinnig gefährlich wie der Irak: irgendwie 48.000 Soldaten im Vergleich zu den 1.4 Millionen US-Soldaten, etwa 160 Kampfflugzzeuge [USA: 8200] und sechs Schiffe [USA: inklusive U-Boote 300]. Das wäre schnell und "schmerzlos" erledigt, nur nochmal 20.000 Tote in vier Wochen. Das wäre es doch wert. zornig)
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Zuletzt bearbeitet von Critic am 27.06.2004, 00:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#141649) Verfasst am: 24.06.2004, 02:27    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Philosoph.

Na erst bringt das Militär Arbeitsplätze, Beschäftigung, Umsatz und vermeindliche Zucht und Ordnung.
Und dann bringt das Militär Leute um und zerstört gaaaaaaaaaanz viel, das wieder aufzubauen ist....
Natürlich nur, um wasauchimmer zu verteidigen..., warum denn sonst?

Terroristen fallen ja nicht vom Himmel. Sie sind schreiende Quängler ob eines von ihnen als Unrecht empfundenen Zustand, aus Hilflosigkeit durch Unterdrückung, Mißachtung oder sonstwas.

Und es sind jede Menge Fehlgeleiteter, die sich von Agitatoren im Namen vonwemauchimmer haben gefangennehmen lassen.
Nur wenn sie zufrieden wären, wenn sie oder ihre Volksgruppe oder ihr Volk ein Leben führten, das vielleicht schwierig ist, aber Perspektiven beinhaltet, dann wären sie nicht zu Terroristen geworden.

Mit Bomben und Gewalt werden jedenfalls immer wieder und immer neue Terroristen produziert, einen Weg daraus gäbe es nur dadurch, die Interessen, die zu ihrem Terrorismus führten, irgendwie zu berücksichtigen.
Aber das wäre mühsam, lästig wahrscheinlich auch, und womöglich wäre noch etwas abzugeben, auf etwas zu verzichten, woran mann sich doch gewöhnt hat.
Das wäre ja völlig unerträglich.

Und mit Gewalt und Waffen wird für Simpeldenker die Illusion geschaffen, es geschähe etwas, die Staatsgewalt sei wehrhaft.

Ich denke, wenn Menschen lernen, sich und andere wirklich ernst und wahrzunehmen, das wäre der einzige Weg, der von Gewaltätigkeit wegführt.

Wer für sich weiß, wie wunderschön das Leben sein kann, sich lebt und fühlt, der wird mit Freude leben und diese Freude auch auf andere respektvoll übertragen.

Mal so ein bißchen idealistisch geschrieben.....

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Beitrag(#141657) Verfasst am: 24.06.2004, 06:42    Titel: Antworten mit Zitat

...und wer macht den Anfang mit der Abschaffung der Armeen? Wer gibt die Moeglichkeit zur Verteidigung seines Staates als erster preis?
Die Menschheit ist noch nicht so weit - und die kapitalistische Wirtschaft erst recht nicht. Klingt trostlos, ist aber so.

Ich habe fuer mich beschlossen keine Waffe mehr freiwillig anzufassen. Allerdings ist auch so, dass ich einem Land lebe indem ich derzeit die Moeglichkeit habe, so eine Entscheidung treffen zu koennen. Aber wer weiss denn schon wie die politische Lage uebermorgen aussehen wird... Wie geht es weiter mit Korea, Russland, Pakistan, Israel, Indien, China und der USA?
Pazifismus muss man sich auch leisten koennen und wer kann diesen Preis einschaetzen?

Gruss
Svantevit
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Beitrag(#141662) Verfasst am: 24.06.2004, 08:09    Titel: Re: Bertha von Suttner Antworten mit Zitat

Philosoph hat folgendes geschrieben:

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Unsere Gesellschaft (ich liebe diesen herrlichen Ausdruck) hat es auch geschafft eben genau diesen Trieb einzuzäumen (besonders bei kath. priestern Smilie ). Also ist es doch sicher auch möglich unsere gewaltvolle "Survival of the fittest"-Strategie nahezu zu vergessen bzw. zu "sensibilisieren" und zu versuchen unsere Taktiken möglichst friedvoll zu gestalten, auch wenn man mit aktiver Einschreitung einen Diktatur schützen kann.
Wer sagt dir, dass die KK es geschafft hat diese Treibe einzudämmen? Gerade weil die Menschen diese Triebe nicht abschalten können haben sie doch immer ein schlechtes Gewissen, das wird von den Klerikern auch so gewollt.

Und dass die Triebe immer noch da sind, sieht man an viele homosexuellen Priestern und einigen pädophilen. Aber auch unter den normalen Gläubigen sind die Triebe nicht besiegt. Oder gehen in Bayern die Leute überhaupt nicht fremd?

Bis zu einem gewissen Maße kann man vielleicht was unterdrücken, aber auch nicht bei allen und tut man es doch schadet man den Personen.
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Beitrag(#142262) Verfasst am: 25.06.2004, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Pazifismus muss man sich auch leisten koennen und wer kann diesen Preis einschaetzen?


Ich habe damals verweigert. Eine Begründung dafür kann sein, daß es schließlich Leute geben muß, die nach erfolgter gegenseitiger Schlachtung die Verkrüppelten schieben skeptisch .

Nebenbei bemerkt, hat man mir damals ["selbst dazu"!] Untauglichkeit bescheinigt. Was im Zweifelsfalle wohl heißt, daß man mir als "doppeltem Drückeberger" [hörthört! Aber Altersheimgerüche kann ich immer noch nicht riechen...] dann die Bettpfannen und das blutige Verbandsmaterial zuschanzen würde. Weil ich von mir meine, Ästhet zu sein, und somit denke, daß mir das nicht zuzumuten ist, möchte ich wohl ersuchen, nicht noch auf Teufel-komm-raus einen Krieg anzufangen Traurig .
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