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Glaubenszweifel
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#178832) Verfasst am: 14.09.2004, 18:05    Titel: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Ich hege ja gegenwärtig naja... gelinde gesagt Glaubenszweifel, dass heisst mein Glaube nimmt in meinem Leben für mich persönlich eine immer geringer werdende Rolle ein.

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? Mit den Augen rollen Frage
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#178834) Verfasst am: 14.09.2004, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

War immer ungläubig. Kann dir nicht helfen Schulterzucken
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#178836) Verfasst am: 14.09.2004, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zuerst wurde er mir unwichtig, dann hab ich irgendwann mal überdacht was alles für und wider einen allgütigen, allmächtigen Gott spricht. Seid da an war ich Atheist, hatte damals aber noch nicht in Betracht gezogen das es andre Götter geben kann. Ging weitere 2-3Jahre Religionsunterricht und lernte noch viel mehr Gründe kennen, die gegen das Christentum sprachen, das war glaub ich aber nicht beabsichtigt. Hab seid längerem(länger ist relativ, aber für meine bisher kurze Lebensdauer länger) Interesse an germanischer Mythologie und sympathisiere mit dem Glauben. Mein atheistischer Glaube ist aber gefestigter als je zu vor.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#178838) Verfasst am: 14.09.2004, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
War immer ungläubig. Kann dir nicht helfen Schulterzucken


dito.
wenn es eine phase gab, in der ich gezweifelt habe, dann als ich ca. 9 jahre war.
da ich aber nie gläubig war, war das eher als skepsis am glauben zu verstehen.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#178839) Verfasst am: 14.09.2004, 18:22    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? Mit den Augen rollen Frage


Für mich war es eher eine Befreiung, auch von Unsicherheiten und Ängsten, die der Glaube ausgelöst hat.

Und was für mich am wichtigesten war: Endlich stimmte mein Verstand, mein Gefühl, das so wenig mit Übersinnlichem anfangen konnte, und meine Weltanschauung überein. Sehr glücklich

Also keine Krise, sondern eher das Gegenteil.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44147

Beitrag(#178840) Verfasst am: 14.09.2004, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Zuerst wurde er mir unwichtig, dann hab ich irgendwann mal überdacht was alles für und wider einen allgütigen, allmächtigen Gott spricht. Seid da an war ich Atheist, hatte damals aber noch nicht in Betracht gezogen das es andre Götter geben kann. Ging weitere 2-3Jahre Religionsunterricht und lernte noch viel mehr Gründe kennen, die gegen das Christentum sprachen, das war glaub ich aber nicht beabsichtigt. Hab seid längerem(länger ist relativ, aber für meine bisher kurze Lebensdauer länger) Interesse an germanischer Mythologie und sympathisiere mit dem Glauben. Mein atheistischer Glaube ist aber gefestigter als je zu vor.


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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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nickchanger
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Anmeldungsdatum: 07.06.2004
Beiträge: 1753

Beitrag(#178841) Verfasst am: 14.09.2004, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

also ich wurde nicht christlich erzogen. hab nur so das übliche mitgekriegt was sich halt nicht vermeiden lässt und war bis ich mit 14 austreten konnte im evangelischen reli-unterricht. bin auch mal völlig naiv von nem kumpel zur jungschar geschleppt worden Lachen
hab mich bei diesen sachen aber immer völlig fremd gefühlt und hatte keinen plan über was für einen quatsch die da reden.
später wurde aber schon die frage wichtig ob es etwas wie gott gibt. da ich nicht geprägt war, hab ich diese theorie aber schnell verworfen (so das übliche theodizee-problem mit den hungernden kindern halt). hab dann recht lange einfach neben den christen hergelebt und hielt es wenigstens noch für besser als die abgefahrenen religionen. nächstenliebe is ja ein netter ansatz.. religionskritische sachen hab ich da schon gelesen, aber mir war eigentlich wurscht was andere machen. als dann auch krichengeschichte und vertiefung dazukam wurde meine ablehnung radikal. und ich vertret sie auch radikal gegen gläubige.
das war schon auch ne gewisse änderung, dass ich diese religion, die eben leider in europa schon noch recht prägend war/ist, nun radikal ablehne und bekämpfe. wenn ich inzwischen irgendwo im alltag oder im tv nur das wort "christlich" höre gehen schon alle alarmglocken an zwinkern

um auf deine frage zu kommen:
ich denke es ist natürlich schwer den glauben aufzugeben. und je schwerer desto mehr einfluss er auf dein leben hatte. es ist schliesslich die entscheidende frage, egal ob atheist oder gläubiger, die es zu beantworten gilt und sie hat ohne zweifel auswirkungen auf das leben. und vor allem kann es dir im alltag probleme bereiten!

ich bin aber sicher nicht der einzige hier, der als folge von rationalem, kritischem und logischem denken nur den atheismus (zumindest agnostische positionen) sieht. und das du dazu fähig bist hast du denke ich bewiesen. du weisst das auch schon, sonst wär dieser thread hier nicht zwinkern die angst vor dem letzten schritt ist unbegründet. du darfst nicht den fehler machen und den früheren jahren hinterhertrauern. seh es einfach als befreiung aus einem geistigen gefängnis, dass du dir zum grossen teil selber gezimmert hast. man weiss um die probleme, die das christentum mitbringt, aber man will die vermeintlich positiven sachen nicht aufgeben, kann sich nicht so einfach von allem lossagen was man als kind gelernt hat etc. und redet sich deshalb eben vieles schön. aber irgendwann geht das nicht mehr (gibt ja genug beispiele hier zwinkern) und man muss einreissen was eh nicht mehr von alleine steht....
wenn du es als konsequenten schritt deiner bisherigen denkweise in allen bereichen ausserhalb der religion ansiehst, dann kannst du es als grossen persönlichen erfolg annehmen und nicht als "zusammenbruch" oder etwas negatives. sie doch einfach froh, dass du inzwischen an dem punkt bist. Smilie
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RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#178846) Verfasst am: 14.09.2004, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

@NSK:
Der französische Philosoph Voltaire sagte einst:
"Der Zweifel ist kein angenehmer Zustand. Gewißheit aber ist ein lächerlicher Zustand."

Genieße die Ungewißheit - sie läßt Dir alles offen und macht Dich frei.
Auf keinen Fall solltest Du lediglich einen Dogmenwechsel durchführen - das wäre, als ob man vom Regen in die Traufe käme.
Auch wenn man nichts mit absoluter Sicherheit wissen kann, so kann man für sich natürlich doch einige Positionen nahezu komplett ausschließen.

Wichtig ist m.E., daß man sein Leben nicht durch eine Religion bestimmen/diktieren läßt, sondern selbst die Verantwortung übernimmt und sein Leben auf das Diesseits ausrichtet und nicht auf ein eventuelles Jenseits.
Insofern kannst Du Deinen Schritt als Befreiung ansehen.
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#178847) Verfasst am: 14.09.2004, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war nie religioes... Schulterzucken

Hast Du Dir mal Sanne's Webseite angesehen?

Christliche Erfahrungen
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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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LzFr
hardcore chiller



Anmeldungsdatum: 24.12.2003
Beiträge: 42
Wohnort: Oldenburg

Beitrag(#178848) Verfasst am: 14.09.2004, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Ich hege ja gegenwärtig naja... gelinde gesagt Glaubenszweifel, dass heisst mein Glaube nimmt in meinem Leben für mich persönlich eine immer geringer werdende Rolle ein.

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert?



Hmmmmmh..

Ich kann mich bei mir noch genau erinnern wie es kam das ich meinen Glauben verlor...
Bei mir fiel der Groschen auch schon in früher Jugend. Ich kann mich noch daran erinnern wie ich als Kind zu Gott gebetet habe. Ja ich war mal ein echter, gläubiger Christ! zwinkern Mal habe ich dem lieben Gott gedankt, mal mich ausgeheuelt und manchmal ihn angefleht das er etwas für mich "macht".
Irgendwann dann so mit 11 - 12 wurde mir bewusst, das, egal was ich mache, ich "gutes" und "schlechtes" eh nicht aufhalten, nicht beeinflussen oder ignorieren konnte. So oder so, alles "passiert" einfach. Und wichtig ist nicht warum es passiert, sondern wie man damit in seinem Leben klar kommt und was man für Entscheidungen trifft. Solange ich das tue was ich für richtig halte brauche ich niemandem, ausser mir selbst Rechenschaft abzulegen. Somit war ein zweifelhafter Gott den man immer anflehen und bekniehen musste in meinem Weltbild schon sehr früh nicht mehr Notwendig. Und schon damals formulierte ich folgenden Satz sinngemäß: "Wenn Gott mit meiner Einstellung und meiner Idee nicht einverstanden ist, hätte er sich früher überlegen müssen mich auf diese Welt zu setzen."
Ich wünsch dir viel Kraft und Mut dich vom Glauben loszureissen! Das Leben ist dafür da es zu leben, und nicht auf den Tod zu warten.

-LzFr
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I think I know even though I dont think I know." - Ed, Cowboy Bebop
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shiningthrough
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#178849) Verfasst am: 14.09.2004, 19:26    Titel: credo quia impossibile Antworten mit Zitat

An irgendwas glaubt man immer, weil man nicht alles selber überprüfen kann. Daher ziehe ich das Wort "Vertrauen" dem schwerlastigen Wort "Glauben" vor.

Ansonsten ist es wie bei einam alten Sketch von Otto Waalkes:
Glaubenskrise
Dann kommt irgendwann einmal im Leben der Moment, an dem der junge Mensch am Glauben zweifelt. Da sagt er dann spät nachts in der Kneipe "Ich glaube, wir kriegen nichts mehr zu trinken." Da muss ihn dann der Pastor zur Seite nehmen und sagen "Das macht nichts, mein Sohn, wir können bei mir zuhause weitersaufen."
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main

Beitrag(#178857) Verfasst am: 14.09.2004, 19:52    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? Mit den Augen rollen Frage


Für mich war es eher eine Befreiung, auch von Unsicherheiten und Ängsten, die der Glaube ausgelöst hat.


Ging mir genauso. Vor allem den Gedanken, dass da jemand ist, der alles mitkriegt, was man tut und denkt, fand ich eher beunruhigend. Nachdem ich den Glauben endgültig über Bord geworfen hatte, löste sich dieses Problem in Luft auf.

Wobei das Verschwinden des Glaubens ein ganz langsamer Prozeß war. Es war so wie Charles Darwin von sich geschrieben hat:
Charles Darwin hat folgendes geschrieben:

Dieser Unglaube überkam mich mich in einem sehr langsamen Prozess, war aber schließlich vollkommen. Der Prozess vollzog sich so allmählich, dass ich keinerlei Bedrängnis verspürte, und ich habe seither nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass meine Schlussfolgerungen richtig waren.

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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#178863) Verfasst am: 14.09.2004, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Gar nicht so leicht sich das alles wieder in Erinnerung zu rufen.
Ich wurde katholisch getauft so im Alter von 2 Tagen oder so.
Dann der übliche Firlefanz mit Kommunion und Firmung. Ich denke aber nicht, dass ich ein gläubiger Mensch gewesen bin. Ich weiß z.B. noch, dass ich während der Beichte immer irgend nen Scheiß erzählt hatte, weil mir das unangenehm war, dem Priester was Persönliches zu erzählen. Als Sechsjähriger war ich wohl ziemlich beeindruckt von dem ganzen Brimborium. Hab z.B. meinen Kommunions-Anzug auch später immer mal gerne angezogen. Irgendwann wurden die Messe-Besuche immer geringer, hatte wohl was mit der Pubertät zu tun. Die Firmung war dann schließlich, das letzte Mal, dass ich bei ner kirchlichen Feier war. Das ist jetzt 11 Jahre her. Danach hab ich mir nie wirklich Gedanken über Glauben und Religion gemacht, war einfach egal.
Bis ich vor 2 Jahren etwa durch das Internet auf diverse Seiten aufmerksam wurde, mich interessierte und mich weiterbildete, was dann zwangsläufig zum Kirchenaustriit führte.
Also das fiel mir sehr leicht, war auch ein logischer Schritt für mich, da ich nie wirklich gläubig war (sondern schon immer ein kleiner Wissenschaftler idee ).
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#178865) Verfasst am: 14.09.2004, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Zuerst wurde er mir unwichtig, dann hab ich irgendwann mal überdacht was alles für und wider einen allgütigen, allmächtigen Gott spricht. Seid da an war ich Atheist, hatte damals aber noch nicht in Betracht gezogen das es andre Götter geben kann. Ging weitere 2-3Jahre Religionsunterricht und lernte noch viel mehr Gründe kennen, die gegen das Christentum sprachen, das war glaub ich aber nicht beabsichtigt. Hab seid längerem(länger ist relativ, aber für meine bisher kurze Lebensdauer länger) Interesse an germanischer Mythologie und sympathisiere mit dem Glauben. Mein atheistischer Glaube ist aber gefestigter als je zu vor.


Wilson: "Die einzig objektiv richtige Position ist der skeptische Agnostizismus." (Die Illuminati-Papiere)

Ich weiß das Agnostizismus streng genommen logischer wäre.
Ich bin aber nicht objektiv und auch nicht immer logisch. Ich bin mir selbst gegenüber ehrlich(oder ich hab meine Lügen noch nicht durchschaut), ich glaube nicht an Übernaturliches. für logisch vertretbar halt ich den Atheismus trotzdem.
Wenn ich meinen Physiklehrer zitierenen darf der Spock zitierte: Die Logik ist erst der Beginn des Denkens.
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Eifellady
Weiße Haifelbestie



Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel

Beitrag(#178868) Verfasst am: 14.09.2004, 20:02    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Ich hege ja gegenwärtig naja... gelinde gesagt Glaubenszweifel, dass heisst mein Glaube nimmt in meinem Leben für mich persönlich eine immer geringer werdende Rolle ein.

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? Mit den Augen rollen Frage


Du schreibst- der Glauben nimmt für dich eine immer weiter abnehmende Bedeutung ein. Das klingt so, als würdest du das zwar sehen, aber nicht mit Bedauern.
Es kommt ja immer darauf an, wie man den Glauben empfindet oder empfunden hat, ob es dann bei solchen Krisen zu ernsten emotionalen Problemen führen kann.
Da bei mir der Glauben sehr stark war und ich diesen als sehr positiv empfunden habe, waren für mich diese Krisen immer sehr heftig und ich habe mich auch sehr schlecht gefühlt.
Der Ablöseprozess in den letzten Monaten war teilweise sehr schwer zu verkraften.
Es war schon eine Überwindung zu sagen - sich selber einzugestehen- dass da nichts mehr ist. Das die rationalen Arguemente überwiegen, die sagen, dass der Glauben für einen keine Bedeutung mehr hat. Das man aufgrund der Realitäten und Fakten eben nicht mehr glauben kann- die Widersprüche nicht mehr vor sich selbst verstecken kann.
Da ich das ja gerade hinter mir habe, kann ich jetzt nicht sagen, dass ich mich jetzt besser fühle als mit Glauben. Aber die Realitäten sind so wie sie sind- der Glauben ist weg und ich habe die Konsequenzen daraus gezogen.
Irgendwie ist es auch erleichternd, wenn so eine Phase einmal zuende geht- vor allem wenn sie so intensiv mit den Zweifeln und den Versuch den Glauben zu halten, denn dass kostet sehr viel emotionale Kraft und das kann schon einmal sogar zu Lebenskrisen führen.
Aber wie gesagt, bei jedem ist es anders und es kommt darauf an, was dir der Glauben für dein Leben bedeutet- welche sozialen Bindungen damit verknüpft sind. Denn das ist auch ein wesentlicher Aspekt, der einen dazu bringt, festhalten zu wollen.

Ellen
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#178881) Verfasst am: 14.09.2004, 20:24    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Hi Nordseekrabbe,

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:


[ ... ]

Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? :roll: :?:


ich muss gestehen, dass ich nicht einmal einen Glauben hatte, der sanft entschlafen konnte.

Irgendwie gelang es mir nie, eine emotionale Bindung zu dem aufzubauen, das ich pro forma glauben musste. Nachträglich kann ich es nur meiner Feigheit zuschreiben, dass ich erst mit fast 30 Jahren formal aus der Kirche ausgetreten bin, der ich eigentlich nie angehörte.

Grüßle

Thomas
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#178885) Verfasst am: 14.09.2004, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir war es ein kontinuierlicher Prozeß zwischen dem 9. und dem 18. Lebensjahr, der einherging mit zunehmend rationaler und eigenständiger Denkweise.

Bilderbuchgott -> theologischer Gott -> modern-theologischer Gott -> Panentheismus -> Taoismus + Agnostizismus -> Atheismus + Materialismus + Determinismus

Wenn ich ehrlich sein soll - ich denke, es benötigt - neben dem eigenständigen Denkvermögen - eine weitere Voraussetzung: man darf nicht zu ängstlich sein, man muß sich selbst akzeptieren, ein hinreichendes Selbstbewußtsein ist bei der Ablösung förderlich.

Schwierig wird es zudem, wenn sämtliche Menschen, die man liebt, gläubig sind, so wie das bei Evangelikalen-Familien häufig ist.

Mein Tip @NSK: Laß es langsam angehen mit der Ablösung, der Glauben verschwindet von selbst wie die Dunkelheit beim Sonnenaufgang, achte lieber mehr darauf, daß sonst alles in Ordnung ist.

gruß/step
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#178888) Verfasst am: 14.09.2004, 20:38    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert?
Ja, hat es, d.h. das Abfallen vom christlichen Glauben vollzog sich so richtig erst nach vielen Jahren, da ich zwischendurch immer wieder Zweifel hatte, ob an dem geglaubten nicht doch was dran gewesen sein könnte, d.h. das Ganze war zunächst nur eine Jahre andauernde ambivalente Haltung zum Christentum. Richtig davon gelöst habe ich mich erst nach vielen Jahren, nachdem ich u.a. Georg Kleemanns Buch "Feig aber glücklich - Eine boshafte Anthropologie", einige, wohl wenn ich mich recht entsinne eher von Historikern als von Theologen verfasste, sehr wissenschaftlich gehaltene Abhandlungen über Entstehung und Entwicklung des jüdischen Glaubens in vorchristlicher Zeit, Untersuchungen über die Funktionsweise des Gehirns, und massenweise naturwissenschaftliches Zeug, speziell Astrophysik, Chemie, Molekularbiologie, Bioinformatik, gelesen hatte. Das geschah aber nicht schnell nacheinander, sondern war ein Jahre dauernder Prozess. Ich gehe zwar inzwischen gefühlsmäßig von einer Nichtexistenz Gottes aus, schließe aber auf der rationalen Ebene wiederum auch nicht ganz und gar aus, das ein Gott existieren könnte. Was ich allerdings völlig ausschließen kann, ist, dass er dem Bild entspricht, das die Bibel oder der Koran von ihm liefern. Wenn wirklich ein Gott existieren sollte, dann ist er ein irrsinnig intelligenter Mathematiker und Physiker, und interessiert sich ganz bestimmt nicht dafür, ob auf einem winzigen Planeten in einem absolut total riesigen Universum Kohlenstoffmutationen wegen eines 2000 Jahre alten Buches an ihn glauben oder nicht, und er interessiert sich mit Sicherheit auch nicht für beschnittene Schw*nze, alttestamentarische Lebensmittelsgesetze, Sabbattage, Ganzbrandopfer und ähnlichen Unf*g. Ich gehe ferner davon aus, dass, sollte ein Gott existieren, dieser keine Person ist und keinen eigenen, bestimmten Willen verfolgt. Insgesamt habe ich aber trotzdem eine sehr mechanistische Sicht vom Universum. Ich glaub übrigens Richard Wagner stand vor einem ähnlichen Problem (siehe speziell Lohengrin), der hat aber dann ja am Ende mit Parsifal doch noch einen Rückfall erlitten. Ich hab mir übrigens auch alles von Wagner reingetan, außer "Die Feen" und "Das Liebesverbot", nur sehe ich auch dies nur als schöne Prosa an und mehr nicht. Achja, den Koran und Dianetik hatte ich auch mal angelesen. Die Edda und Shakespeare finde ich dichterisch ganz interessant. Im Großen und Ganzen glaube ich aber wie gesagt nur an Naturwissenschaften, und Masse, Energie, Raum, Zeit, Gravition, starke Kraft, schwache Kraft, elektromagnetische Kraft, Entropie, Negentropie, Welle/Teilchen-Dualität, das sind so die Dinge, die ich als wirklich real empfinde. PAddG hab ich übrigens auch alle 5 Bände gelesen, der 4te und der 5te Band haben mir am besten gefallen.

Zuletzt bearbeitet von sascha am 14.09.2004, 23:15, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#178892) Verfasst am: 14.09.2004, 20:45    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Ich hege ja gegenwärtig naja... gelinde gesagt Glaubenszweifel, dass heisst mein Glaube nimmt in meinem Leben für mich persönlich eine immer geringer werdende Rolle ein.

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?
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- Mit der christl. Konfession hab ich begonnen -> Atheist -> Mensch ->
Nietzschianer(Übermensch Lachen ) -> Schopenhauer -> Nietzschianer -> Buddhist -> Gott -> Buddhist -> Halbgott -> Gott -> Mystiker -> Ex-Gott...usw. Lachen

Nimm Abschied und gesunde.
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Anmeldungsdatum: 07.06.2004
Beiträge: 1753

Beitrag(#178894) Verfasst am: 14.09.2004, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:

Ich weiß das Agnostizismus streng genommen logischer wäre.
Ich bin aber nicht objektiv und auch nicht immer logisch. Ich bin mir selbst gegenüber ehrlich(oder ich hab meine Lügen noch nicht durchschaut), ich glaube nicht an Übernaturliches. für logisch vertretbar halt ich den Atheismus trotzdem.
Wenn ich meinen Physiklehrer zitierenen darf der Spock zitierte: Die Logik ist erst der Beginn des Denkens.



der agnostizismus ist nur dann "logischer" wenn es um die generelle existenz eines irgendwie gearteten höheren wesens geht.
wenn es um den angeblich liebenden und allmächtigen christengott geht ist der atheismus angebrachter. das christentum hat nun soviele logische inhaltliche fehler, dass nur die komplette ablehnung logisch sein kann zwinkern

vielleicht ist ja das auch ein erster schritt @nsk
sich nur klar werden, dass dieses ungetüm das magnusfe und co. beschreiben nicht existieren kann und es keinerlei hinweise darauf gibt, dass ein vermeintlicher gott angebetet werden möchte oder bestimmt verhaltensweisen sanktioniert.
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Hannibal
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Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#178899) Verfasst am: 14.09.2004, 21:06    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Ich hege ja gegenwärtig naja... gelinde gesagt Glaubenszweifel, dass heisst mein Glaube nimmt in meinem Leben für mich persönlich eine immer geringer werdende Rolle ein.


Stammposter im FGH sein - das zeigt seine Wirkung. zwinkern Lachen Cool

Zitat:

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?


Also. Ganz am Anfang, noch vor dem Schulbeginn, war ich ein ganz gläubiger Kathole. Später hatte ich immer wieder abwechselnde Phasen: Einmal war ich fanatisch gläubig und ein anderes Mal war ich agnostisch und dieser ständige Wechsel dauerte lange an, bis ich dann in meiner früheren Jugend immer kritischer wurde, mich über verschiedene Religionen informierte und sie alle in Frage stellte.

Als ich gerade mal 14 Jahre alt war, lehnte ich die Firmung bereits ab. Mir war die Sache mit der Kirche schon damals nicht geheuer, obwohl ich eine nette Einladung von der lokalen Kirche bekommen habe.
Doch noch damals kam es noch vor, dass ich die Kirche besuchte und manchmal auch betete.

Ein paar Monate dannach kamen so Kerle an unsere Wohnungstür. Die haben irgend so ein Hirngespinnst geredet und gemeint, dass Gott uns Menschen den Frieden bringen würde. Ich war damals aber der Meinung, dass dies die Sache der Politik sei und zweifelte die Existenz Gottes offen an. Daraufhin wurde ich von denen regelrecht angestänkert. Sie hinterliesen eine Broschüre. Vielleicht war es der Wachturm, vielleicht auch eine ganz andere Sektenzeitschrift.

Als meine Eltern dann kamen und ich sie fragte, was das für Kerle waren, wurden sie ihrerseits tendenziös, meinten entschlossen, dass "wir" eine katholische Familie seien, warfen das Heft, welches ich von denen bekam einfach weg und warnten mich vor Sekten und erklärten mir, wie gefährlich sie seien.

Dieser Tag brachte mich zum Denken. Mir wurde klar, dass mich keiner nach meiner Meinung fragt, sondern, dass mich jeder nur für seine Religion haben will und daher fühlte ich mich von meinen Eltern genauso verarscht, wie von den Kerlen, die mir das Heft in die Hand drückten.

Nach diesem Ereigniss war ich dann der Meinung, für jeden Menschen ein anderer Glaube oder eine andere Religion passen müsste. Mir taugten damals die Religionen alle nicht, so wollte ich eine ganz eigene Religion nach meinen Vorstellungen gründen.

Ich kann mich damals erinnern, wie mich mein Psychotherapeut unterstützt hat. Jedenfalls wollte ich eine Religion herstellen, die auf Indoktrination verzichtet, polytheistisch ist und wohl auch eher weltanschaulich war.

Ich entwickelte zu dieser Religion immer neuere Grundsätze und Ideen sprudelten mir aus dem Kopf. Ich wurde folglich auch ein erbitterter Kritiker des Monotheismus und habe den römischen Kaiser Julian als einen Held und Verteidiger der ursprünglichen europäischen Religion und der Religionsfreiheit gesehen.

Ich war total wütend auf die Indoktrination der Religionen und auf das unkritische Denken vieler Leute, die nicht einmal fähig sind, sich ihre Religion selbst auszusuchen.

Als ich religionskritische Seiten suchte, landete ich bei den Freidenkern.

Was mir an ihnen sofort gefiel war, dass sie ebenso gegen die religiöse Indokrination eingestellt waren. Daher habe ich ihre politischen Forderungen geteilt, war mir aber immer noch nicht sicher, was mit meiner Sekte geschehen sollte.

Nach langer Überlegung beschloss ich mit 17 die Sekte aufzugeben und die Ideen eines kritischen Rationalisten anzunehmen.

Seitdem kritisiere ich jede Religion als irrationalen Kult - sowohl unter bekannten Kreisen, als auch im Internet.

Hinzu kamen auch gesellschaftskritische Gedanken. Überhaupt wurde ich immer mehr der Ansicht, dass Familienleben ein traditioneller Laster der Gesellschaft ist, weil die Familien sich fast wie Clans inneinander vor der Rest der Welt verschließen, so wie es auch die festen Liebesbeziehungen machen.

Wie Nav schon sagte, soll anstelle der in sich verschlossenen Familie eine riesige, offene, geschwisterliche Gesellschaft tretten und weder Geld noch die Sexuallität dürfen als Machtmittel mißbraucht werden - weder als politisches, noch als erpresserisches Mittel gegen einen anderen Menschen, wie es heute noch im Falle einer finanziellen Abhängigkeit geschieht.

Die Menschen müssen die Offenheit einer Dorfgemeinschaft mit der Toleranz zu (in welcher Hinsicht auch immer) andersartigen Menschen der städtischen anonymen Masse verbinden und diese beiden beispiele schließlich auch in beiden Punkten übertreffen.

Ausserdem soll es keine "Strafen" mehr geben. Heutige Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität sind stark veraltet: Immer noch geht es um "Strafe", was aber nichts anderes bedeutet, als dem Kriminellem bewusst Leid zuzufügen. Ich gehe soweit zu sagen, dass "Strafe" das vorsätzlichste Verbrechen überhaupt ist, wie auch die Todesstrafe der vorsätzlichste Mord, weil diese Taten eine scheinbare, aber gesellschaftlich-hochoffizielle Rechtfertigung als Rückendeckung bekommen.

In den USA zeigen nur wenige Henker Einsicht, oder ein gesellschaftskritisches Bewusstsein...

Natürlich soll Kriminalität bekämpft werden, aber nicht, indem man einem Verurteiltem einfach Leid zufügt. Man muss folglich die Bedingungen in den Gefängnissen stark verbessern und psychologische Methoden zur Resozialisierung entwickeln.

Überhaupt ist meiner Meinung nach die Lebenslängliche Haft abzuschaffen.

Die Gesellschaft soll für jeden etwas übrig haben, auch für gerichtlich Verurteilte.

Aber ok. Ich weiche ja schon gänzlich vom Thema ab, doch ich hoffe, dass ich dir einen ungefähren chronischen Ablauf meiner Denkweise darstellen konnte. zwinkern
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zelig
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Beitrag(#178906) Verfasst am: 14.09.2004, 21:19    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? Mit den Augen rollen Frage


Hallo NSK,
obwohl hier recht wenig involviert, schildere ich mal, wie es bei mir war.
- streng katholisch erzogen
- familäre Tragödie, die den letzten Rest meines Glaubens schon in jungen Jahren hinfällig werden liess
- Kirchenaustritt viel später
- lange Jahre Agnostiker
- persönliche Tragödie, in deren Ende ich sowas wie eine -ok, ihr dürft alle lachen- spirituelle Nähe zu nenneswieauchimmer erfahren habe.
- Kirchenwiedereintritt

Vermutlich würde mich jemand anders als ein dem Mystizismus nahe stehender klassifizieren. Dabei all meiner Widersprüchlichkeit, Inkohärenz und Beschränktheit bewusst.
Es gibt keinen Rat von mir.
Von mir gibt es nur ein Staunen über all das, was ich nicht für möglich gehalten habe.

Grüße,
Zelig
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Heike J
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Beitrag(#178908) Verfasst am: 14.09.2004, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

und diesen "nenneswieauchimmer" findetst du ausgerechnet in der kath. Kirche, die mit ihren Dogmen ganz genau festlegt, wie Gott und Glaube ist bzw. zu sein hat? Geschockt
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nickchanger
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Beiträge: 1753

Beitrag(#178909) Verfasst am: 14.09.2004, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

ausserdem sind hier nur posts erwünscht, die nsk in die atheistische richtung treiben Cool
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#178910) Verfasst am: 14.09.2004, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

nickchanger hat folgendes geschrieben:
ausserdem sind hier nur posts erwünscht, die nsk in die atheistische richtung treiben Cool


hier wird niemand getrieben!
es muss niemand zum nicht-glauben getrieben werden.
dort bewegt man sich aus freien stücken hin.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Hannibal
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Beiträge: 5062
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Beitrag(#178920) Verfasst am: 14.09.2004, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben:
nickchanger hat folgendes geschrieben:
ausserdem sind hier nur posts erwünscht, die nsk in die atheistische richtung treiben Cool


hier wird niemand getrieben!
es muss niemand zum nicht-glauben getrieben werden.
dort bewegt man sich aus freien stücken hin.


Die ASUKO sei darum gebeten, gewisse Subjekte, welche religiöse und kontraproduktive Tendenzen begünstigen, verschwinden zu lassen. Cool zynisches Grinsen
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Nergal
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Beiträge: 11433

Beitrag(#178928) Verfasst am: 14.09.2004, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Erste zweifel kamen mir als ich als Kind Wissenschaftssendungen sah und mit dem verglich was ich über den besagten Gott wußte.
Stellte man eins dem anderen gegenüber entdeckte ich dass Gott wohl nicht so nett sein konnte, besonders dieser Gedanke kam mir oft als ich Berichte in den Nachrichten über die hungernden Kinder in Äthyopien sah, gelegentlich bekam ich Angst vor der willkür dieses Gottes, und dachte er würde mich wohl auch bald für irgendtwas strafen, als Kind war ich ziemlich unartig zwinkern zum glück verliert man als Kind schnell das interesse an solchen Themen wenn man diese schönen bunten Autos zum spielen hat.

So ein Mist kann die wunderbar unbelastetheit eines Kindes zerstören, ich finde es entsetzlich wenn ich daran denke dass es Arschlöcher gibt die es darauf anlegen und einen Haufen emotional geschädigter Menschen heranziehen.
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magnusfe
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Beitrag(#178956) Verfasst am: 14.09.2004, 22:47    Titel: Also bei mir war das so ... Antworten mit Zitat

Es kamen Menschen auf mich zu, die haben mir von Gott erzählt und mir christliche Bücher gegeben

Dann hab ich auch christliche Vorträge geguckt an der Uni
(von christlichen Professoren) von SMD aus

Die Bücher und Vorträge haben total überzeugt,
clv.de, chick.com, gott.de.de

gelegentliches Kirchengehen früher leider nicht

und natürlich chick-Traktate etc.
Alles hat mich total voll angesprochen, weil es so einfach und leicht
verständlich ist

Auch die Band P.O.D., die war in den Charts ganz oben (Alive, Youth of the Nation etc.), hat mich überzeugt, auch Christen, kamen aus Ghetto, haben aufgehört mit Ghetto und Drogen und stattdessen Musik und Christen eben ... )



Sicher hat mich am Anfang etwas abgeschreckt, dass der Gott immer so viele Menschen hat eliminieren lassen bzw. selbst eliminiert hat, aber das muss sein wurde mir gesagt damit die Ordnung erhalten bleibt, also gut, dann ist das halt so hab ich mir gesagt und war total von dieser Notwendigketi überzeugt

Das hat mich total schnell überzeugt, innerhalb weniger Wochen, ich hab dann dem Gott einfach gesagt dass er mein neuer Führer ist ab sofort
Das hab ich gesagt als ich allein war zu ihm persönlich

Und seitdem ist er der Führer, da komm ich jetzt nicht mehr raus

Und natürlich glaub ich an ihn, denn sonst wäre ich ja führerlos

und ich bin doch nur ein kleines abhängiges Schäfchen wie jeder Mensch
eigentlich laut Glaubensbuch


Zuletzt bearbeitet von magnusfe am 14.09.2004, 22:58, insgesamt 4-mal bearbeitet
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zelig
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Beitrag(#178957) Verfasst am: 14.09.2004, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
und diesen "nenneswieauchimmer" findetst du ausgerechnet in der kath. Kirche, die mit ihren Dogmen ganz genau festlegt, wie Gott und Glaube ist bzw. zu sein hat? Geschockt


Hallo Heike,

ich bin mir nicht so sicher was damals passiert ist, falls Du das meinst. Nenneswieauchimmer hatt vielleicht eher mich gefunden. Was meinen Kircheneintritt angeht, ich finde so eine Zugehörigkeit nicht so leicht auswechselbar. Vielleicht ähnlich schwierig wie eine zweite Sprache so zu lernen wie die Muttersprache.

Grüße
Zelig
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Beitrag(#178958) Verfasst am: 14.09.2004, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

nickchanger hat folgendes geschrieben:
ausserdem sind hier nur posts erwünscht, die nsk in die atheistische richtung treiben Cool


Das nehm ich mal als Kompliment Cool

GRüße
Zelig
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