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SF & Religion
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#236290) Verfasst am: 01.01.2005, 17:18    Titel: SF & Religion Antworten mit Zitat

Ich dcahte mir, frage ich mal, wie die religionen in der SF so wegkommen. Anlass ist der von mir jetzt gesehene Film "Kampfstern Galactica" (USA 2003, also das Remake).

Hier sind die Menschen Polytheisten ("bei den Göttern von blablabla") während die bösen, die menschheit vernichtenden Zylonen Monotheisten sind ("Gott hat uns gecshaffen um die Menschheit zu vernichten").

Wie sieht die Darstellung von religion in der Science-Fiction allgemein aus? Ihc gabe zu, zwar SF-Fan zu sien, religiöse Aspekte abe rbisher weitgehend ignorietr zu haben.
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
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Beitrag(#236293) Verfasst am: 01.01.2005, 17:24    Titel: Re: SF & Religion Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich dcahte mir, frage ich mal, wie die religionen in der SF so wegkommen. Anlass ist der von mir jetzt gesehene Film "Kampfstern Galactica" (USA 2003, also das Remake).

Hier sind die Menschen Polytheisten ("bei den Göttern von blablabla") während die bösen, die menschheit vernichtenden Zylonen Monotheisten sind ("Gott hat uns gecshaffen um die Menschheit zu vernichten").

Wie sieht die Darstellung von religion in der Science-Fiction allgemein aus? Ihc gabe zu, zwar SF-Fan zu sien, religiöse Aspekte abe rbisher weitgehend ignorietr zu haben.


Kampfstern Galactica habe ich auch immer gern gesehen, aber nie so ernst genommen wie meine lieblings - SF Startrek, weil das irgendwie zu "abgehoben" war.

Bei Startrek erkennt man meiner Meinung nach einen Trend hin zur Spiritualität allgemein. The next Geneation war, meiner ganz bescheidenen Meinung nach der bisherige Höhepunkt von Startrek. Danach wurde es irgendwie immer "amerikanischer"...
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich

Beitrag(#236300) Verfasst am: 01.01.2005, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Am besten gelungen ist die Darstellung von Religion natürlich zweifellos in "Per Anhalter durch die Galaxis", aber dieses Buch nimmt ja sowieso eine Art Sonderstellung ein. Sehr glücklich
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#236301) Verfasst am: 01.01.2005, 17:40    Titel: Re: SF & Religion Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wie sieht die Darstellung von religion in der Science-Fiction allgemein aus?


Zwei Titel die ich erwähnenswert finde:

Moorcock: I.N.R.I oder die Reise mit der Zeitmaschine
(grottenschlecht)

Strugatzki: Es ist nicht leicht ein Gott zu sein
(absolut lohnenswert)
http://www.x-zine.de/xzine_rezi.id_1734.htm
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#236306) Verfasst am: 01.01.2005, 17:48    Titel: Re: SF & Religion Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Wie sieht die Darstellung von religion in der Science-Fiction allgemein aus? Ihc gabe zu, zwar SF-Fan zu sien, religiöse Aspekte abe rbisher weitgehend ignorietr zu haben.


Kommt ganz drauf an, bei den meisten, die ich kenne, spielt Religion garkeine Rolle (wobei ich auch eher ein Fan der "harten" SF bin, in der die Betonung noch auf SCIENCE liegt, nicht das weichgespülte Zeug, daß man heut meistens findet, wo SF bestenfalls für Social Fiction steht).

Allerdings gibt es in der SF nahezu jede Abstufung, von "wird nicht erwähnt" (ich sag nur "Handgranaten" Herbert) bis zur sehr religiösen "Matrix" ist nahezu alles zu finden.
(Wobei es noch schlimmer als Matrix geht, aber da hab ich momentan die Namen verdrängt.)
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Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#236307) Verfasst am: 01.01.2005, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Die Abgrenzung in Hard und Soft SF ist mir eigentlich egal. Bei mir persönlich heißt SF "Speculative Future".
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Shadaik
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Wohnort: MG

Beitrag(#236309) Verfasst am: 01.01.2005, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, jetzt hab ich aber was zu lesen:
http://blue.butler.edu/~jfmcgrat/sci-fi/intro.htm zwinkern
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Poldi
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Beitrag(#236314) Verfasst am: 01.01.2005, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die Abgrenzung in Hard und Soft SF ist mir eigentlich egal. Bei mir persönlich heißt SF "Speculative Future".


Naja, ist halt Geschmackssache, ich mein nur, daß viel, was in den letzten Jahren so auf den Markt gekommen ist, mehr GZSZ mit leichten Zukunftsstichen ist, als wirkliche Science Fiction ...
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annox
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Beitrag(#236320) Verfasst am: 01.01.2005, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die Abgrenzung in Hard und Soft SF ist mir eigentlich egal. Bei mir persönlich heißt SF "Speculative Future".


Naja, ist halt Geschmackssache, ich mein nur, daß viel, was in den letzten Jahren so auf den Markt gekommen ist, mehr GZSZ mit leichten Zukunftsstichen ist, als wirkliche Science Fiction ...

Ich bin SF-Fan, aber Deine Unterscheidung verstehe ich nicht. Hast Du eventuell anschaulichere Beispiele und kennst Du SF aus dem ehemaligen Ostblock?
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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
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Poldi
Bin Daheim



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Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#236345) Verfasst am: 01.01.2005, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die Abgrenzung in Hard und Soft SF ist mir eigentlich egal. Bei mir persönlich heißt SF "Speculative Future".


Naja, ist halt Geschmackssache, ich mein nur, daß viel, was in den letzten Jahren so auf den Markt gekommen ist, mehr GZSZ mit leichten Zukunftsstichen ist, als wirkliche Science Fiction ...

Ich bin SF-Fan, aber Deine Unterscheidung verstehe ich nicht. Hast Du eventuell anschaulichere Beispiele und kennst Du SF aus dem ehemaligen Ostblock?


Vornweg, Ost-SF kenn ich leider so gut wie keine ...

Hmm, unter HC-SF fallen z.b. Doc Smith, H.W. Franke(zumindest sein Orchideenkäfig), Ian Watson (Nanowarezeit), die ersten PR-Zyklen ect., also Romane, in denen die Technik den absoluten Mittelpunkt bildet, der Mensch ist mehr oder weniger nur "Bedienpersonal" ...
Oftmals geht das auch einher mit einer gewissen "erst schießen, dann fragen" Einstellung, aber nicht zwingendermaßen.

In letzter Zeit kommt eben immer mehr SF auf, in der der Zukunftaspekt nur eine Nebenrolle spielt, die Handlung selbst ist oft billigster Liebe-Triebe-Trallala-Schund auf Lindenstraßen-Niveau ... also Liebesgeschichten, Familienstreit, ect. Beispiele müsst ich noch suchen, da ich, außer ein paar miesesten PR-Romanen von Suzan Schwarz, nichts in der Richtung z.H. hab.

Klar gibt es auch viele Romane, die dazwischen liegen und nicht schlecht sind (Z.b. J. TipTree jr.) oder die ganz aus dem Rahmen fallen (bestes Beispiel: der Anhalter oder aber auch Carl Amerys "Der Untergang der Stadt Passau")
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#236386) Verfasst am: 01.01.2005, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, utopische Romane und Science Fiction werden häufig verwechselt.

"1984" ist nach meiner Auffassung ein utopischer Roman. Es ist eine Vision einer totalitären Gesellschaft, die sich zwar auch gewisser Techniken bedient, aber es dreht sich um den Gesellschaftsentwurf und nicht um die Technik.

Die Romane von Arthur C. Clarke sind meiner Meinung nach mehrheitlich Science Fiction. Die Figuren bleiben oft stereotyp, die Plots sind schlecht konstruiert, werden häufig nicht zu Ende geführt, und der Autor scheut sich nicht vor deus ex machina Lösungen. Das Lesevergnügen beruht vor allem auf den technischen und naturwissenschaftlichen Gedankenspielen.

Science Fiction wird häufig mit Weltraum assoziert. Ich halte das für ein vorrübergehendes Phänomen des Weltraumzeitalters. Jule Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer" war SF. Neal Stephensons "Diamond Age" ist Science Fiction, die sich mit Nanotechnik beschäftigt. Techniken, die wir als revolutionär empfinden, und von denen wir erwarten, dass sie unser Leben verändern werden, werden in der Science Fiction eine Rolle spielen. Bemannte Raumfahrt gibt da gegenwärtig nicht so viel her. Das könnte sich mit einer Marsmission wieder ändern.

Früher habe ich sowohl utopische Romane als auch Science Fiction sehr gerne gelesen.

Heute erwarte ich von Science Fiction, dass auch die sozialen und kulturellen Implikationen technischer Entwicklungen dargestellt werden. Ich interessiere mich also mehr für den Gesellschaftsentwurf, wenngleich eine Freude an technischen Gedankenspielen geblieben ist.

Religion hat vielleicht lange eine geringe Rolle in der SF gespielt, weil wir glaubten, die Säkularisierung markiere sozusagen einen Endpunkt der Religionsgeschichte. Das scheint mir heute nicht mehr so zu sein. Das SF Ausdruck ihrer Zeit ist, werden Religionen künftig in der SF wieder eine größere Rolle spielen. Das ist meine Einschätzung.

Zum Thema SF und Religion finde ich dieses Buch beachtenswert.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#236398) Verfasst am: 01.01.2005, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ich denke, utopische Romane und Science Fiction werden häufig verwechselt.(...)
Science Fiction wird häufig mit Weltraum assoziert. Ich halte das für ein vorrübergehendes Phänomen des Weltraumzeitalters. Jule Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer" war SF. Neal Stephensons "Diamond Age" ist Science Fiction, die sich mit Nanotechnik beschäftigt. Techniken, die wir als revolutionär empfinden, und von denen wir erwarten, dass sie unser Leben verändern werden, werden in der Science Fiction eine Rolle spielen.


Eigentlich haste recht, aber Kossuths Ideen sind meines Erachtens trotzdem Utopien, auch wenn sie diesen Kriterien nach wohl eher SF wären. Mr. Green
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annox
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Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
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Beitrag(#236403) Verfasst am: 01.01.2005, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Vornweg, Ost-SF kenn ich leider so gut wie keine ...

Leider? Prima, dann habe ich wohl soeben ein potentielles Missionierungsopfer entdeckt. zwinkern
Ich weiss nicht, welche Ost-Autoren auch im Westen verlegt worden sind, abgesehen von den Strugatzkis, A.Tolstoi und Lem. Moeglicherweise auch Krupkat, dessen Buecher "Nabou" und "Als die Goetter starben" wohl Erich v. Daeniken beeindruckt haben. Schulterzucken

Zitat:
Hmm, unter HC-SF fallen z.b. Doc Smith, H.W. Franke(zumindest sein Orchideenkäfig), Ian Watson (Nanowarezeit), die ersten PR-Zyklen ect., also Romane, in denen die Technik den absoluten Mittelpunkt bildet, der Mensch ist mehr oder weniger nur "Bedienpersonal" ...
Oftmals geht das auch einher mit einer gewissen "erst schießen, dann fragen" Einstellung, aber nicht zwingendermaßen.

Keiner dieser Autoren ist mir bekannt, aber ich habe natuerlich die ersten PR-Zyklen gelesen(zumindest platzraubende 69 Baende). Ich glaube nun zu wissen, was Du mit HC-SF meinst: Raumschlachten, kriegerische Auseinandersetzungen, besondere Gewichtung der Technik und fremder Welten; der Mensch und sein Verhalten hat bestenfalls eine Nebenrolle. H.G. Wells duerfte beispielsweise in diese Kategorie fallen.

In Ost-SF wirst Du Derartiges kaum bis gar nicht finden. Meist geht es um wissenschaftliche Forschung, um Phenomene, um Formen von Erstkontakten(ohne Raumschlachten). Das Verhalten und Denken des Menschen steht jedenfalls meistens im Vordergrund und die utopischen Welten bilden eher den Rahmen.

Zitat:
In letzter Zeit kommt eben immer mehr SF auf, in der der Zukunftaspekt nur eine Nebenrolle spielt, die Handlung selbst ist oft billigster Liebe-Triebe-Trallala-Schund auf Lindenstraßen-Niveau ... also Liebesgeschichten, Familienstreit, ect. Beispiele müsst ich noch suchen, da ich, außer ein paar miesesten PR-Romanen von Suzan Schwarz, nichts in der Richtung z.H. hab.

Rosamunde Pilcher mit SF-Panier? Lachen Ich kenne nichts, was darauf passen wuerde.

Zitat:
Klar gibt es auch viele Romane, die dazwischen liegen und nicht schlecht sind (Z.b. J. TipTree jr.) oder die ganz aus dem Rahmen fallen (bestes Beispiel: der Anhalter oder aber auch Carl Amerys "Der Untergang der Stadt Passau")

An Adams komme ich einfach nicht heran. Der ist mir noch immer zu fremdartig, zu schraeg.
Wie auch immer, das Spektrum ist jedenfalls sehr breit.

Wie stehts mit SF-Krimis? Gert Prokop, Gerichtsmediziner und SF-Autor, schrieb u.a. "Wer stiehlt schon Unterschenkel" und "Der Samenbankraub", ist einer meiner Lieblingsautoren. Die Buecher sollte auch der "Esel" als pdf's "in der Satteltasche haben".
Der Detektiv Timothy Truckle und sein Supercomputer "Napoleon" klaeren merkwuerdige Faelle auf. Ist sehr unterhaltsam und die schwer zu uebersehende Ideologie ist charmant.
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Poldi
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#236412) Verfasst am: 01.01.2005, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Vornweg, Ost-SF kenn ich leider so gut wie keine ...

Leider? Prima, dann habe ich wohl soeben ein potentielles Missionierungsopfer entdeckt. zwinkern
Ich weiss nicht, welche Ost-Autoren auch im Westen verlegt worden sind, abgesehen von den Strugatzkis, A.Tolstoi und Lem. Moeglicherweise auch Krupkat, dessen Buecher "Nabou" und "Als die Goetter starben" wohl Erich v. Daeniken beeindruckt haben. Schulterzucken
Naja, zumindest Lem sagt mir was (Tolstoi nat. auch, aber eher der Leo Cool )
Grundsätzlich bin ich an "neuem" Material immer interessiert ...
Zitat:

Zitat:
Hmm, unter HC-SF fallen z.b. Doc Smith, H.W. Franke(zumindest sein Orchideenkäfig), Ian Watson (Nanowarezeit), die ersten PR-Zyklen ect., also Romane, in denen die Technik den absoluten Mittelpunkt bildet, der Mensch ist mehr oder weniger nur "Bedienpersonal" ...
Oftmals geht das auch einher mit einer gewissen "erst schießen, dann fragen" Einstellung, aber nicht zwingendermaßen.

Keiner dieser Autoren ist mir bekannt, aber ich habe natuerlich die ersten PR-Zyklen gelesen(zumindest platzraubende 69 Baende). Ich glaube nun zu wissen, was Du mit HC-SF meinst: Raumschlachten, kriegerische Auseinandersetzungen, besondere Gewichtung der Technik und fremder Welten; der Mensch und sein Verhalten hat bestenfalls eine Nebenrolle. H.G. Wells duerfte beispielsweise in diese Kategorie fallen.
Wie gesagt, kriegerische Auseinandersetzungen sind zwar oft, aber nicht zwingend vertreten, ansonsten hast du´s erfasst Smilie
Zitat:

In Ost-SF wirst Du Derartiges kaum bis gar nicht finden. Meist geht es um wissenschaftliche Forschung, um Phenomene, um Formen von Erstkontakten(ohne Raumschlachten). Das Verhalten und Denken des Menschen steht jedenfalls meistens im Vordergrund und die utopischen Welten bilden eher den Rahmen.
Das ist dann eher die Art von SF, der ich nicht wirklich was abgewinnen kann, eben weil ich da auch gleich Lindenstraße gucken kann, auch wenns gute Ausnahmen gibt.
Zitat:

Zitat:
In letzter Zeit kommt eben immer mehr SF auf, in der der Zukunftaspekt nur eine Nebenrolle spielt, die Handlung selbst ist oft billigster Liebe-Triebe-Trallala-Schund auf Lindenstraßen-Niveau ... also Liebesgeschichten, Familienstreit, ect. Beispiele müsst ich noch suchen, da ich, außer ein paar miesesten PR-Romanen von Suzan Schwarz, nichts in der Richtung z.H. hab.

Rosamunde Pilcher mit SF-Panier? Lachen Ich kenne nichts, was darauf passen wuerde.
Eines der bekanntesten Beispiele lief erst dieser Tage wieder als Film im TV : Enemy Mine ... welcher zumindest im Groben das trifft, was ich meine, auch wenn er kein Paradebeispiel ist.
Zitat:

Zitat:
Klar gibt es auch viele Romane, die dazwischen liegen und nicht schlecht sind (Z.b. J. TipTree jr.) oder die ganz aus dem Rahmen fallen (bestes Beispiel: der Anhalter oder aber auch Carl Amerys "Der Untergang der Stadt Passau")

An Adams komme ich einfach nicht heran. Der ist mir noch immer zu fremdartig, zu schraeg.
Wie auch immer, das Spektrum ist jedenfalls sehr breit.

Wie stehts mit SF-Krimis? Gert Prokop, Gerichtsmediziner und SF-Autor, schrieb u.a. "Wer stiehlt schon Unterschenkel" und "Der Samenbankraub", ist einer meiner Lieblingsautoren. Die Buecher sollte auch der "Esel" als pdf's "in der Satteltasche haben".
Der Detektiv Timothy Truckle und sein Supercomputer "Napoleon" klaeren merkwuerdige Faelle auf. Ist sehr unterhaltsam und die schwer zu uebersehende Ideologie ist charmant.


Sagt mir momentan nichts @Prokop .. aber es gibt durchaus SF-Krimis, die mir gefallen, z.b. Paul Cooks "Der Rand des Mandala"
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Poldi
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Beitrag(#236424) Verfasst am: 01.01.2005, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ich denke, utopische Romane und Science Fiction werden häufig verwechselt.

Da hast du allerdings recht, wobei diese Unterscheidung heute aber auch kaum mehr verwendet wird.
Zitat:


Science Fiction wird häufig mit Weltraum assoziert. Ich halte das für ein vorrübergehendes Phänomen des Weltraumzeitalters. Jule Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer" war SF. Neal Stephensons "Diamond Age" ist Science Fiction, die sich mit Nanotechnik beschäftigt. Techniken, die wir als revolutionär empfinden, und von denen wir erwarten, dass sie unser Leben verändern werden, werden in der Science Fiction eine Rolle spielen. Bemannte Raumfahrt gibt da gegenwärtig nicht so viel her. Das könnte sich mit einer Marsmission wieder ändern.
Der von mir unter HC genannte Ian Watson (Nanowarezeit) beschäfftigt sich ja auch mit Nanotechnik, also kein wirkliches Widerspruch, und wer "Das Drachenei" und "Sternbeben" (Robert L. Forward) gelesen hat, weiß, daß auch mit relativ wenigen Neuerungen, mit dem heutigen Stand der Technik gute SF geschrieben werden kann. (Noch dazu wissenschaftlich recht nah an der Wirklichkeit, da auch hier, wie so oft, der Autor Wissenschaftler war.)
Zitat:




Früher habe ich sowohl utopische Romane als auch Science Fiction sehr gerne gelesen.

Heute erwarte ich von Science Fiction, dass auch die sozialen und kulturellen Implikationen technischer Entwicklungen dargestellt werden. Ich interessiere mich also mehr für den Gesellschaftsentwurf, wenngleich eine Freude an technischen Gedankenspielen geblieben ist.
Wie gesagt, gesellschaftliches und zwischenmenschliches Gesülze hab ich auch im RL genug, da muß ich nicht noch drüber lesen Lachen
Zitat:


Religion hat vielleicht lange eine geringe Rolle in der SF gespielt, weil wir glaubten, die Säkularisierung markiere sozusagen einen Endpunkt der Religionsgeschichte. Das scheint mir heute nicht mehr so zu sein. Das SF Ausdruck ihrer Zeit ist, werden Religionen künftig in der SF wieder eine größere Rolle spielen. Das ist meine Einschätzung.

Zum Thema SF und Religion finde ich dieses Buch beachtenswert.


Oder "Die Macht der Steine" von Greg Bear, wobei das Ganze, nüchtern betrachtet, eine mehr als heftige Religionskritik darstellt. (ok, es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß die wenigen Überlebenden der absolut theokratisch geführten mobilen Städten der Christen, Moslems und Juden gerade durch ein Bifrost gerettet werden sollten, und sich die ganze Sache durch religiöse Sturheit verbocken)
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Beitrag(#236468) Verfasst am: 01.01.2005, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

beim thema "SF und religion" darf nicht walter millers "canticle on leibowitz" ("lobgesang auf leibowitz") vergessen werden. dort ist die religion sogar zentrales thema.
in meiner persönlichen hitparade zählt dieser band zu den "top ten" der SF.
zum andern gibt es in der SF die thematik "stern von bethlehem löscht zivilisation aus".
einer der titel dazu ist (so meine erinnerung nicht trügt) "le monde vert" von brian aldiss.
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Beitrag(#236506) Verfasst am: 02.01.2005, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Vornweg, Ost-SF kenn ich leider so gut wie keine ...

Leider? Prima, dann habe ich wohl soeben ein potentielles Missionierungsopfer entdeckt. zwinkern
Ich weiss nicht, welche Ost-Autoren auch im Westen verlegt worden sind, abgesehen von den Strugatzkis, A.Tolstoi und Lem. Moeglicherweise auch Krupkat, dessen Buecher "Nabou" und "Als die Goetter starben" wohl Erich v. Daeniken beeindruckt haben. Schulterzucken

Naja, zumindest Lem sagt mir was (Tolstoi nat. auch, aber eher der Leo Cool )
Grundsätzlich bin ich an "neuem" Material immer interessiert ...

Alexej Tolstoi ist wohl eher als Chronist Russlands bekannt, denn als SF-Autor(eigentlich kenne ich auch nur 2 SF-Romane von ihm). Thematisch kann man seine SF-Romane durchaus neben Verne einordnen.

Zitat:
Das ist dann eher die Art von SF, der ich nicht wirklich was abgewinnen kann, eben weil ich da auch gleich Lindenstraße gucken kann, auch wenns gute Ausnahmen gibt.

Oh je, Lindenstrasse ist Trivialunterhaltung. OST-SF finde ich ueberwiegend abwechslungsreich, vielschichtig und spannend. Muss mal meine Regale durchstoebern - bestimmt finde ich irgendeinen Titel, mit dem man einen Actionfan koedern koennte.

Zitat:
Zitat:
Rosamunde Pilcher mit SF-Panier? Lachen Ich kenne nichts, was darauf passen wuerde.
Eines der bekanntesten Beispiele lief erst dieser Tage wieder als Film im TV : Enemy Mine ... welcher zumindest im Groben das trifft, was ich meine, auch wenn er kein Paradebeispiel ist.
Ich sehe, wir verstehen uns. "Enemy Mine" mag ich. Lachen Er ist reichlich seicht und kein typischer "Disruptorkanonen-Sperrfeuer-Film". Ich werde mir garantiert auch "Terminator XIV' und "Starship Troopers XXIII" anschauen, aber meine I.Wahl sind sie nicht.


Zitat:
Zitat:
Wie stehts mit SF-Krimis? Gert Prokop, Gerichtsmediziner und SF-Autor, schrieb u.a. "Wer stiehlt schon Unterschenkel" und "Der Samenbankraub", ist einer meiner Lieblingsautoren. Die Buecher sollte auch der "Esel" als pdf's "in der Satteltasche haben".
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Sagt mir momentan nichts @Prokop .. aber es gibt durchaus SF-Krimis, die mir gefallen, z.b. Paul Cooks "Der Rand des Mandala"

Schaun wir mal. Btw., der "Donkey" fuehrt Prokop... zwinkern
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Beitrag(#236587) Verfasst am: 02.01.2005, 02:29    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
Rosamunde Pilcher mit SF-Panier? Lachen Ich kenne nichts, was darauf passen wuerde.
Eines der bekanntesten Beispiele lief erst dieser Tage wieder als Film im TV : Enemy Mine ... welcher zumindest im Groben das trifft, was ich meine, auch wenn er kein Paradebeispiel ist.
Ich sehe, wir verstehen uns. "Enemy Mine" mag ich. Lachen Er ist reichlich seicht und kein typischer "Disruptorkanonen-Sperrfeuer-Film".


Dafür aber ein Top-Kandidat auf der Liste der schauderhaftesten Literaturverfilmungen. Der Schluss ist der reinste Hohn.
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Frank
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Beitrag(#236709) Verfasst am: 02.01.2005, 08:07    Titel: Re: SF & Religion Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Während den Gottesvorstellungen, die es hier so gibt, nicht beweisbar Erlebnisse mit irgendwelchen Wesenheiten zugrundeliegen, und diese erstmal rein in der Vorstellung existenten Entitäten sind prinzipiell unhinterfragbar, ihnen sind geistige Entwicklungen nicht vermittelbar, sie verharren. Sinnigerweise haben diese vorgestellten Götter, die die Zeit erst geschaffen haben sollen, kein Konzept von Bewegung.

Ich habe mich auch immer gewundert, wie so ein inkonsistentes und zutiefst widersprüchliches Wahnsystem wie das Christentum nur so erfolgreich sein konnte. Mit den Augen rollen
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Jolesch
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Beitrag(#236721) Verfasst am: 02.01.2005, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Vornweg, Ost-SF kenn ich leider so gut wie keine ...

Leider? Prima, dann habe ich wohl soeben ein potentielles Missionierungsopfer entdeckt. zwinkern
Ich weiss nicht, welche Ost-Autoren auch im Westen verlegt worden sind, abgesehen von den Strugatzkis, A.Tolstoi und Lem. Moeglicherweise auch Krupkat, dessen Buecher "Nabou" und "Als die Goetter starben" wohl Erich v. Daeniken beeindruckt haben. Schulterzucken


Hab gerade angefangen mich mit den Strugatzkis zu beschäftigen - sehr interessant (auch wenn Sätze vorkommen können wie: "Die Wesen des fremden Planeten kennen keine Klassenkonflikte... " Gröhl... )

Zitat:
Wie stehts mit SF-Krimis?


Mit den Augen rollen wie der "Kurze Schlaf" ? http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3453877942/qid=1104657056/sr=1-2/ref=sr_1_2_2/302-4928817-8260068
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GermanHeretic
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Beitrag(#236736) Verfasst am: 02.01.2005, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Frank Herbert: Der "Schiff"-Zyklus.

Ist vier Bände lang, aber besonders der erste beschäftigt sich intensiv mit Gott/Religion. Ansatzpunkt ist heir, künstliche Intelligenz zu schaffen.
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frajo
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Beitrag(#236781) Verfasst am: 02.01.2005, 14:35    Titel: Re: SF & Religion Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Während den Gottesvorstellungen, die es hier so gibt, nicht beweisbar Erlebnisse mit irgendwelchen Wesenheiten zugrundeliegen, und diese erstmal rein in der Vorstellung existenten Entitäten sind prinzipiell unhinterfragbar, ihnen sind geistige Entwicklungen nicht vermittelbar, sie verharren. Sinnigerweise haben diese vorgestellten Götter, die die Zeit erst geschaffen haben sollen, kein Konzept von Bewegung.

Ich habe mich auch immer gewundert, wie so ein inkonsistentes und zutiefst widersprüchliches Wahnsystem wie das Christentum nur so erfolgreich sein konnte. Mit den Augen rollen

das ist m.e. leicht nachzuvollziehen.

das leben in der römischen welt war für die überwiegende mehrzahl der menschen, ganz besonders aber für die nicht-römer, ein einziger alptraum. es gab keinerlei überlebenssicherheit, keinerlei verläßlichen schutz vor willkür und gewalt. unter solchen umständen war die verheißung eines himmlischen lebens für "anständige" menschen zwar auch nur ein psychologischer strohhalm, aber das war welten besser als die totale ohnmacht gegenüber gewalt und willkür.

im jahrhunderte währenden zerfall des imperium romanum besetzten gewisse gewissenlose machtmenschen die verbliebenen strukturen der macht und bauten sie in ihrem sinne aus. dabei benutzten sie als ideologischen überbau das werte- und vorstellungsrepertoire des christentums.
(ähnlich wie herr fischer und seine mannen heute den ideologischen überbau der ehemaligen "grünen" benutzen, um ihre macht zu halten.)
daß diese usurpatoren der macht dabei das christentum benutzten und nicht z.b. das judentum, hat lediglich geographische gründe. hätte es kein römisches imperium gegeben, das die griechische kultur überwucherte, so hätte sich eine so krude und widersprüchliche ideologie wie das christentum gegenüber dem ausgefeilten, rational orientierten weltbild der griechen nicht durchsetzen können.
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Poldi
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Beitrag(#236786) Verfasst am: 02.01.2005, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Frank Herbert: Der "Schiff"-Zyklus.

Ist vier Bände lang, aber besonders der erste beschäftigt sich intensiv mit Gott/Religion. Ansatzpunkt ist heir, künstliche Intelligenz zu schaffen.


Jein ... Cool

Die Schiff-Romane zeigen eigentlich recht gut auf, wie aus Dingen, die man nicht versteht oder die vergessen wurden, eine Religion entstehen kann und wie sich das im laufe der Generationen auf die Gesellschaft auswirkt. (und noch einige andere Dinge ... )

Einer der wenigen Zyklen, die sich mit Gesellschaft beschäftigen und mir trotzdem gefallen zynisches Grinsen
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Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
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Shadaik
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Beitrag(#236806) Verfasst am: 02.01.2005, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Eine nette kleine Kurzgeschichte habe ich in "Asiimov's Science Fiction 53" entdeckt - "Gottesbeweis Nummer Sechszehn" von Holger Eckhardt.

Eine Raumexpedition wird losgeschickt um zu Gottes vermutetem Sitz zu fliegen. Als sie dort ankommen fangen sie jedoch alle an, Blödsinn zu brabbeln.
Der einzige, der erkennt was passiert ist ist der Vorsitzende des IVJA (Internationaler Verein Jugendlicher Atheisten) - denn er hat als einziger der anwesenden Päpste, Bischöfe, Fürsten etc. das verbotene Buch (die Bibel) gelesen - die babylonische Sprachverwirrung hat sich wiederholt.
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pyrrhon
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Beitrag(#236825) Verfasst am: 02.01.2005, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
beim thema "SF und religion" darf nicht walter millers "canticle on leibowitz" ("lobgesang auf leibowitz") vergessen werden. dort ist die religion sogar zentrales thema.
in meiner persönlichen hitparade zählt dieser band zu den "top ten" der SF.

Daumen hoch!
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Wygotsky
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Beitrag(#237290) Verfasst am: 03.01.2005, 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Ich weiss nicht, welche Ost-Autoren auch im Westen verlegt worden sind.

In meinem Schrank steht "Wir" von Jewgenij Samjatin. Fällt allerdings eher unter die Kategorie utopischer Roman. Es erinnert ein wenig an 1984, wurde aber viel früher geschrieben, und zwar schon im Jahr 1920. Samjatin ist womöglich ein Ost-Autor, der nur im Westen verlegt wurde. So weit ich weiß, ist sein Buch in der Sowjetunion nicht erschienen.

Svantevit hat folgendes geschrieben:
H.G. Wells duerfte beispielsweise in diese Kategorie fallen.

Im großen und ganzen ja. Seine Geschichte "Der Herr des Dynamo" sehe ich als Gegenbeispiel.

Frage: Kennst du interessante utopische Romane aus dem Osten?
Mir gefallen bislang:
Fahrenheit 451
Wir
1984
Schöne neue Welt
Planet der Habenichtse

Oder kann sonst jemand interessante utopische Romane empfehlen?
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Kommissar Plattfuß
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Beitrag(#237303) Verfasst am: 03.01.2005, 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie reizt mich das Medium Buch bei SF nicht besonders. Ich möchte halt schöne Raumschiffe auf einer grossen Leinwand vorbeigleiten sehen. Schulterzucken

Ausser dem "Anhalter", -dem einzigen SF - Buch, das mir wirklich gefallen hat- ,einigen Star Trek Büchern, "2001", und "1984" das ja wie Wygotsky schon sagte eigentlich kein Science Fiction ist, habe ich soweit ich mich erinnern kann keine SF Bücher gelesen.
Utopische Romane liebe ich aber sehr (kann man Kafka eigentlich auch dazu zählen?).
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Oder kann sonst jemand interessante utopische Romane empfehlen?

Ich weiß jetzt zwar nicht, ob das wirklich in diese Kategorie fällt, aber sehr interessant fand ich das Glasperlenspiel von Hermann Hesse, das ja allgemein bekannt sein dürfte. Die Religion ist darin ein wichtiges Thema, und außerdem übermenschelt es auch sehr... zwinkern
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Shadaik
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Beitrag(#237421) Verfasst am: 03.01.2005, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Aus dem Osten werden in Deutschland vor allem die Geschichten des Polen Stanislaw Lem, Karel Capek und eben Jewgenij Samjatin verlegt.
Isaac Asimov ist Russe, hat aber nach seiner Einwandeurng in Amerika begonnen zu schreiben.
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annox
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Beitrag(#237457) Verfasst am: 03.01.2005, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Hab gerade angefangen mich mit den Strugatzkis zu beschäftigen - sehr interessant (auch wenn Sätze vorkommen können wie: "Die Wesen des fremden Planeten kennen keine Klassenkonflikte... " Gröhl... )

Tscha, keine Klassenkonflikte - also wenn das nicht utopisch ist...Schulterzucken


Zitat:
Zitat:
Wie stehts mit SF-Krimis?


Mit den Augen rollen wie der "Kurze Schlaf" ?

Klingt super, habe es schon geordert. zwinkern
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Beitrag(#237486) Verfasst am: 03.01.2005, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Einen SF-Titel zum Thema Religion sollte man vielleicht nicht vergessen:
Der Mann, der vom Himmel fiel
Dummerweise erinnere ich mich besser an den Film, als an das Buch von Tevis. Die Geschichte jedenfalls ist eine Nacherzählung des gnostischen Perlenliedes und eine sehr interessante Umsetzung von Religion in SF.

Ein negatives Beispiel ist das was ich gerade lese: der Armageddon-Zyklus von Peter F. Hamilton.
Diese Geschichte spielt um das Jahr 2600 und in diesem HighTek-Universum gibt es noch unglaublich viele Christen. Schlechte Nachrichten also.
Die schockierendste Enthüllung, die uns die Zukunft jedoch bringt (nach Hamilton) ist, daß wir nach dem Tod alle in einem fürchterlichen Jenseits landen! Und dann kommen die Seelen aus diesem Jenseits auch noch zurück und beginnen den Laden zu übernehmen...
Wenn der Mist nicht so spannend geschrieben wäre, würde man ihn einfach in die Ecke schmeissen.


Sehr auf das Thema Religion bezogen und durchaus in satirischer Absicht sollen übrigens die Romane von James Morrow sein.
Kennt jemand was von diesem Autor? Zum beispiel "Das Gottesmahl"?
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