Streik legt Frankreich lahm

[Stefan]

Mit landesweiten Streiks haben etwa halbe Million Franzosen gegen die neoliberale Wirtschaftspolitik der Regierung Villepin demonstriert.

Die Probleme die den Franzosen auf den Nägeln brennen ähneln denen der Deutschen: Arbeitslosigkeit, Verarmung, Abbau von Arbeitnehmerrechten und der Privatisierungswahn.

Die Presse in Frankreich macht eher Front gegen die Demonstranten und stellt die Beeinträchtigungen durch den Streik in den Vordergrund. Wie in Deutschland sind die Mainstreammedien scheinbar eher nicht dem linken Flügel zuzuordnen.

Wie in Deutschland bleibt die Regierung stur. Premierminister Villepin hält mit der gleichen Basta-Mentalität wie Schröder an seinem Reforkurs fest.

Wenn die Franzosen einen Generalstreik veranstalten, wirken die deutschen Anti-Hartz-Demos wie Kohlfahrten. Schade das das in Deutschland nicht hinzubekommen ist. Vielleicht startet Villepin ja demnächst eine "Du bist Frankreich"-Kampagne...

[Mario Hahna]

In Frankreich traut sich keiner an "Reformen" der Sozialsysteme wie in Deutschland. Das liegt wohl vor allem an der Streitkultur der Franzosen, da kann man schon neidisch werden.

[Wygotsky]

Inwiefern unterscheidet sich denn die französische Streitkultur von der Deutschen? Ich kann kein Französisch und war nur mal auf Sighseeing in Paris, so dass ich damit noch gar keine Erfahrungen sammeln konnte.

[Quéribus]

Was ihr so "Streikkultur" nennt

wegen jedem Furz zuerst streiken und dann vielleicht mal ans Verhandeln denken

mir ist die deutsche Variante lieber, wo zuerst versucht wird, zu verhandeln und wenn da nix rauskommt, kündigt man einen Warnstreik an

aber der Threadtitel von wegen "streik legt Frankreich lahm" ist nun doch ein bisserl übertrieben

In Paris waren die Störungen wohl am meisten zu merken, aber erstens ist Paris (zum Glück ) nicht "Frankreich (will heißen, es gibt außerhalb der région parisienne noch seeehhr viel mehr, also bitte nicht von der Stadt aufs ganze Land schließen ) und zweitens war z.B. in Rennes außer ein paar fehlenden Bussen gar nix "lahmgelegt"

mal abgesehen davon, daß die Hauptbetroffenen von dem Quatsch nun mal leider die Arbeitnehmer sind, die auf die Öffis angewiesen sind, Villepin hat seinen Dienstwagen mit Chauffeur, den kratzt das nicht.
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