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Religionsunterricht an staatlichen Schulen
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#335659) Verfasst am: 27.08.2005, 22:21    Titel: Religionsunterricht an staatlichen Schulen Antworten mit Zitat

Hallo,

unser Sohn ist vor zwei Wochen zur Schule gekommen. Natürlich haben wir ihn nicht für den Religionsunterricht angemeldet. Aber ich bin entsetzt darüber, dass fast alle Eltern ihre Kinder dafür angemeldet haben. Bisher hatte ich nicht so den Eindruck, von so extrem vielen religiösen Menschen umgeben zu sein. Zuerst waren da noch 3 Kinder, die nicht angemeldet waren, jetzt scheint es so, dass unser Sohn der Einzige ist, der nicht mitmacht. Ich frag mich ehrlich, was Religionsunterricht überhaupt an einer staatlichen Schule zu suchen hat. Ich kann doch mein Kind nicht in eine Ideologiegemeinschaft geben, deren Päpste die schlimmsten Kriege mitfinanziert haben ... - in eine Kirche, die seine eigene Existenz gern verhindert hätte (unser Kind ist durch assistierte Befruchtung entstanden).

Ich finde das skandalös, wie das hier betrieben wird. Natürlich machen die mit den Kindern in der 1. Klasse alles nur ganz tolle Dinge: Basteln, Malen, Singen, Bücher mit Dinos anschauen, Feste feiern ... und ach wie toll. Damit die Kinder dann auch so wunderschön mitbekommen, wie toll Kirche ist. Die beiden Damen haben sich dann auch gleich beim Elternabend vorgestellt und von all den Herrlichkeiten erzählt, um die letzten Unwilligen zu überzeugen. Ja, und nun sind wir die einzigen, die es ihrem Kind nicht gönnen, zu basteln, zu malen und zu singen. Das heißt Ausgeschlossensein für alle, die sich standhaft dagegen wehren. .... Bisher scheint unser Sohn gut damit klar gekommen zu sein, aber ich finde das irgendwie auch traurig für ihn. Ich spreche mit ihm viel darüber und erkläre ihm, warum die Kirche schlecht ist. Aber ich fühle, dass er es nicht leicht haben wird.

Wie geht Ihr anderen Eltern mit diesem Problem um? Seid Ihr auch die einzigen Kirchenablehner unter den Eltern der Klasse Eurer Kinder?

Liebe Grüße, Femina
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44148

Beitrag(#335660) Verfasst am: 27.08.2005, 22:26    Titel: Re: Religionsunterricht an staatlichen Schulen Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Aber ich bin entsetzt darüber, dass fast alle Eltern ihre Kinder dafür angemeldet haben.


Warum?
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Rinderwahn
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#335666) Verfasst am: 27.08.2005, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ist es nicht so, dass man das Kind explizit vom RU abmelden muss?
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#335698) Verfasst am: 27.08.2005, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

( Verlegen Scheiße, ich hab aus Versehen den Edit- statt Zitat-Knopf bei dir gedrückt und einen Teil dadurch gelöscht.)

Nein. Wenn das Kind keiner Religionsgemeinschaft angehört, musst du es im Gegenteil anmelden für den RU einer bestimmten Konfession. Die Lehrer bzw. die Kirchengemeinde hat dabei das Recht, die Unterrichtung abzulehnen.
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Rinderwahn
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#335700) Verfasst am: 27.08.2005, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Es kann auch zu Schikanen kommen! NIX passiert! Sehr glücklich

Hier bei den Ösis müssen wir unseren Sohn jedes Jahr extra abmelden - müsste man Atheistenkinder bei euch in Deutschland jedes Jahr explizit neu anmelden?
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#335704) Verfasst am: 28.08.2005, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Nett hat folgendes geschrieben:

Hier bei den Ösis müssen wir unseren Sohn jedes Jahr extra abmelden - müsste man

Nur wenn Sohn offiziel katholisch oder das andere Teufelszeug ist.
_________________
Trish:(
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Rinderwahn
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#335708) Verfasst am: 28.08.2005, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, er wurde getauft - aber er ist seit der 3 Klasse Volkschule oB (ohne Bekenntnis). Seither wird jedes Jahr überprüft, ob wir uns über die Entscheidung eh sicher sind. Mit den Augen rollen
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#335740) Verfasst am: 28.08.2005, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Nett hat folgendes geschrieben:
- müsste man Atheistenkinder bei euch in Deutschland jedes Jahr explizit neu anmelden?


Nein, hier in NRW jedenfalls nicht.

Kann natürlich auch an den Schulen je nach Direktor anders gehandhabt werden. Schulterzucken
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SoulFusion
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 138

Beitrag(#335760) Verfasst am: 28.08.2005, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

iner grundschule gabs mal ne atheisten familie, die musste ihren sohn taufen lassen, bevor er auf die schule durfte....

wegen schulplatzmangels konnten sie net aufne andere schule. Traurig

aber man sollte es nicht so schlimm sehen mit den eeltern, es gibt durchaus theisten die ok sind, nur halt an ihre jeweilige religion glauen
_________________
Ratet mal, was am 13.10.1582 geschah...
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#335766) Verfasst am: 28.08.2005, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

SoulFusion hat folgendes geschrieben:
iner grundschule gabs mal ne atheisten familie, die musste ihren sohn taufen lassen, bevor er auf die schule durfte....

wegen schulplatzmangels konnten sie net aufne andere schule. Traurig


Sorry, aber das kann ich so nicht glauben. Es gibt kommunale und es gibt kirchliche Schulen. Die kirchlichen können Schüler ablehnen, wenn sie nicht der Konfession angehören.

Die kommunalen können rechtlich keine Schüler, die zu ihrem Einzugsgebiet gehören, ablehnen. Und jedem Gebiet ist eine städtische Schule ohne konfessionelle Bindung zugeordnet.
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Falameezar
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#335772) Verfasst am: 28.08.2005, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

SoulFusion hat folgendes geschrieben:
iner grundschule gabs mal ne atheisten familie, die musste ihren sohn taufen lassen, bevor er auf die schule durfte....


Wenn das eine staatliche Schule war, dann war dies eine eklatante Verletzung des Grundgesetzes.

SoulFusion hat folgendes geschrieben:
wegen schulplatzmangels konnten sie net aufne andere schule. Traurig


Solche Probleme sind vom Direktor der Schule oder Schulamt im Rahmen der Gesetze zu lösen.

SoulFusion hat folgendes geschrieben:
aber man sollte es nicht so schlimm sehen mit den eeltern, es gibt durchaus theisten die ok sind, nur halt an ihre jeweilige religion glauen


Doch, das ist schlimm (falls das Ereignis so zutrifft wie von dir geschildert), denn es spiegelt die intolerante Praxis der Theisten wider. Zudem entstehen bei einem späteren Austritt uU "Verwaltungskosten" (je nach Bundesland).
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#335774) Verfasst am: 28.08.2005, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wundere mich immer wieder, dass in anderen Bundesländern die allgemeinbildenden Schulen in aller Regel in kirchlicher Trägerschaft zu sein scheinen. Wie kommt denn das? Wie ist das überhaupt möglich? Sogar in meinem erzkonservativen Bundesland Rheinland-Pfalz kann man darüber nur den Kopf schütteln. Hier werden die allgemeinbildenden Schulen von den Kommunen getragen.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#335776) Verfasst am: 28.08.2005, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich wundere mich immer wieder, dass in anderen Bundesländern die allgemeinbildenden Schulen in aller Regel in kirchlicher Trägerschaft zu sein scheinen. Wie kommt denn das? Wie ist das überhaupt möglich? Sogar in meinem erzkonservativen Bundesland Rheinland-Pfalz kann man darüber nur den Kopf schütteln. Hier werden die allgemeinbildenden Schulen von den Kommunen getragen.


Soviel ich weiß, ist NRW das einzige Bundesland, wo es neben den Gemeinschaftgrundschulen zusätzlich noch konfessionell gebundene Grundschulen in kommunaler Tragerschaft gibt.

Ansonsten sind überall die allgemeinbildenen Schulen in kommunaler Trägerschaft ohne konfessionelle Bindung. Es gibt allerdings zusätzlich kirchliche Schulen in privater Trägerschaft.
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Amaterasu
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Anmeldungsdatum: 18.02.2005
Beiträge: 293

Beitrag(#335819) Verfasst am: 28.08.2005, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wir hatte die auswahl von Schulen: Städtisch, kath. u. evang.

Bei der Anmeldung der Kinder (sind auf der Städtischen) mußte ich festlegen, ob der Reli Unterricht gewünscht wurde oder nicht. Ich kann aber jederzeit die Kinder abmelden wenn ich wollte.

Zitat:
Wie geht Ihr anderen Eltern mit diesem Problem um? Seid Ihr auch die einzigen Kirchenablehner unter den Eltern der Klasse Eurer Kinder?


Auf jeden fall gehen die Ausländischen Kinder und das ZJ Mädchen nicht in den Unterricht.
Meine Kinder sind freiwillig dabei und warum sollte ich was dagegen haben?

LG
April
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#335843) Verfasst am: 28.08.2005, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich wundere mich immer wieder, dass in anderen Bundesländern die allgemeinbildenden Schulen in aller Regel in kirchlicher Trägerschaft zu sein scheinen. Wie kommt denn das? Wie ist das überhaupt möglich? Sogar in meinem erzkonservativen Bundesland Rheinland-Pfalz kann man darüber nur den Kopf schütteln. Hier werden die allgemeinbildenden Schulen von den Kommunen getragen.

Ich bin in den 80ern in NRW zur Grundschule gegangen. Lange habe ich geglaubt, dass alle Grundschulen in kirchlicher Trägerschaft sind. Noch schlimmer ist die Situation in bei Kindergärten. In meiner Nachbarstadt gibt es keinen einzigen städtischen Kindergarten. Die kirchlichen Einrichtungen nehmen bevorzugt Kinder der eigenen Konfession auf. Somit landen alle Ausländerkinder bei dem einzigen freien Träger, wo das Land Sprachförderunterricht bezahlen muss, weil es kaum deutsche Kinder gibt, von denen die Ausländerkinder Deutsch lernen könnten. In 15 Jahren wird man diesen Kindern vorwerfen, nicht integrationswillig zu sein.
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#335865) Verfasst am: 28.08.2005, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Unsere 3 sind alle im Ethikunterricht (BY). In der Grundschule war es teilweise nicht so lustig (einziges deutsches Kind, nachmittags, im Keller). Im Gymnasium hatten wir eigentlich keine Probleme mehr, außer daß der eine oder andere Ethiklehrer eigentlich ein christlicher Missionar ist ...

PS: Vorgestern mitgehört:

Meine Jüngste (9) J. spielt mit einer 10-jährigen Freundin T., die sie nur selten sieht:

T: Glaubst Du an Gott?
J: Nee.
T: Mir komen auch immer mehr Zweifel.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Kunigunde
Seltsam



Anmeldungsdatum: 10.08.2003
Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#335875) Verfasst am: 28.08.2005, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Bei meinen Kindern in den Schulen sind die Reli-Teilnehmer in der Minderheit. Bei meinem Sohn z.B. nur 3 aus der Klasse.
Allerdings ist der Ethikunterricht sehr religionsausgelegt, also ein verkappter RU-Unterricht.
Meine Tochter ist davon sher genervt.
Zu den Einschulungselternabenden (bzw. ersten Elternversammlung auf dem Gymnasium meiner Tochter) hat man auch verstärt Werbung für Reli gemacht. Neben dem Klassenlehrer war da immer der Religionlehrer anwesend und hat so seinen Unterricht angepriesen und daß er auch für Nichtgläubige offensteht und was man da alles so tolles macht und so weiter .....
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#335880) Verfasst am: 28.08.2005, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wurde nach der Grunschule von meinen Eltern in ein katholisches Jungengymnasium gesteckt, weil meine (erzkatholische und erzkonservative) Grunschullehrerin der Ansicht war, dort werde man mir Zucht und Ordnung beibringen. Von der Möglichkeit, Religionsunterricht abzuwählen, hatte ich bei meinem Eintritt ins Gymnasium noch nie gehört. In der Grundschule hatte ich immerhin mitbekommen, dass Muslime nicht am christlichen Religionsunterricht teilnahmen. So um die 8. Klasse herum, hätte ich Religion gerne abgewählt. Das ging aber nicht, weil im Schulvertrag drinstand, dass die Teilnahme am Religionsunterricht Voraussetzung für den Schulbesuch war. Ich hätte also, um dem Religionsunterricht zu entgehen, die Schule wechseln müssen. Davor hatte ich in diesem Alter noch Angst. Nach der 10. Klasse habe ich tatsächlich die Schule gewechselt und Religion sofort abgewählt.
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Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#335934) Verfasst am: 28.08.2005, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Noch schlimmer ist die Situation in bei Kindergärten. In meiner Nachbarstadt gibt es keinen einzigen städtischen Kindergarten. Die kirchlichen Einrichtungen nehmen bevorzugt Kinder der eigenen Konfession auf.


Ja, bei Kindertagesstätten ist es hier (noch) genauso. Aber langsam werden kirchliche Einrichtungen geschlossen oder nicht erweitert, so dass an ihre Stelle kommunale treten müssen. Mit der Bevorzugung der Kinder eigener Konfession ist es hier allerdings nicht so einfach. Es gibt etwas mehr kath. als ev. Kindergärten, obwohl es sehr wesentlich weniger Katholiken als Protestanten gibt. So war z.B. ich in einem kath. Kindergarten, in dem es fast keine Katholiken, sondern vornehmlich Protestanten gab. Diesem Umstand verdanke ich, dass ich schon als Vierjähriger zum Todfeind des Katholizismus geworden bin. Gott segne Schwester Eurosia, die Leiterin dieses Kindergartens, die mich gelehrt hat, dass alles Katholische verwerflich ist! (Wenige Menschen haben so gründlich das Gegenteil dessen erreicht, was sie anstrebten, wie diese ehrliche Nonne.)
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Picard
Mein eigener Captain



Anmeldungsdatum: 15.08.2005
Beiträge: 26
Wohnort: Hier

Beitrag(#335980) Verfasst am: 28.08.2005, 18:40    Titel: Hm Antworten mit Zitat

SoulFusion hat folgendes geschrieben:
iner grundschule gabs mal ne atheisten familie, die musste ihren sohn taufen lassen, bevor er auf die schule durfte....

wegen schulplatzmangels konnten sie net aufne andere schule. Traurig

aber man sollte es nicht so schlimm sehen mit den eeltern, es gibt durchaus theisten die ok sind, nur halt an ihre jeweilige religion glauen

Nun, ich war auf einer katholischen Grundschule und das ohne getauft werden zu müssen zynisches Grinsen . Obwohl meine Eltern aus der Türkei stammen, und sehr liberale Moslems sind, habe die Strategen mich aufgenommen. Gottglübig hat es mich dennoch nicht gemacht Sehr glücklich
_________________
Die Moral ist die Rache der geistig Armen an den Klügeren (Nietzsche)
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korf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 358

Beitrag(#336152) Verfasst am: 28.08.2005, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Zuerst waren da noch 3 Kinder, die nicht angemeldet waren, jetzt scheint es so, dass unser Sohn der Einzige ist, der nicht mitmacht.


Ja, bei unseren Kindern ist das genauso. Wir wissen von mehreren anderen Eltern, daß sie Religionsunterricht eigentlich nicht wollen, aber die Kinder trotzdem teilnehmen lassen, um ihnen eine Aussenseiterrolle zu ersparen.

Über diesen Mechanismus wird subtil Druck ausgeübt.
Das wird z.T. verstärkt durch die Behandlung der nichtteilnehmenden Kinder. Während der Relistunde werden sie gezwungen in andere Klassen zu gehen, oder alleine irgendwo Aufgaben zu lösen, gerade für Grundschüler u.U. ganz schwiereige Situationen.
Bei uns mussten sie anfangs sogar in den Randstunden dableiben, obwohl eine Abholung durch uns angeboten wurde. Zum Glück gab es dann ein vernünftiges Gerichtsurteil (OVerwG Schleswig-H. 2001), das mit dieser Zumutung Schluss gemacht hat. Allerdings wird das Urteil wohl nur umgesetzt, wenn die Eltern darauf pochen - und wer weiss davon schon?

Soll man seinen Kindern den Stress der Nichtteilnahme zumuten?
Wir haben uns dafür entschieden, und halten das nach einigen Jahren Erfahrung auch weiter für richtig, denn letztlich wollen wir ja keine Konformisten aufziehen. Es kommen zwar öfter solche Bemerkungen von anderen Kindern, wie "Glaubst Du etwa nicht an Gott". Aber die "Andersartigkeit" in diesem Punkt wurde insgesamt akzeptiert und war irgendwann kein Problem mehr.

Allerdings finde ich es generell ärgerlich, daß Eltern damit gezwungen werden auf Religionen überhaupt einzugehen. Am liebsten wäre es mir gewesen, die Kinder hätten sich ganz noch ein paar Jahre länger ganz ohne Kenntnis religiöser Vorstellungen entwickeln können. Die Nichtteilnahme am Reliunterricht hat die Frage Gott/NichtGott vielzusehr ins Zentrum gerückt.

Zur An/Abmeldung:
Zumindest in Schleswig-Holstein ist es so, daß allle Kinder, egal ob und welcher Konfession, automatisch angemeldet sind. "Abgemeldet" werden muss alljährlich neu.
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#336156) Verfasst am: 28.08.2005, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Neutral zwinkern Auf den Arm nehmen Smilie Sehr glücklich Hihihi
Raphael hat folgendes geschrieben:
Diesem Umstand verdanke ich, dass ich schon als Vierjähriger zum Todfeind des Katholizismus geworden bin. Gott segne Schwester Eurosia, die Leiterin dieses Kindergartens, die mich gelehrt hat, dass alles Katholische verwerflich ist! (Wenige Menschen haben so gründlich das Gegenteil dessen erreicht, was sie anstrebten, wie diese ehrliche Nonne.)



Der dritte Erzengel vergoldet mir den Abend. Danke, Raphael.
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#336234) Verfasst am: 29.08.2005, 02:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das wird z.T. verstärkt durch die Behandlung der nichtteilnehmenden Kinder.

Aber die "Behandlung" erfahren erst recht Kinder im Relegionsunterricht - Insbesondere dann, wenn sie nicht christlich sind!

Ich bin versehentlicher Weise in meiner Lehrzeit anstatt zu Ethik in den Reli Unterricht gegangen. Bei uns war das so, dass eine Woche Ethik und eine Woche Reli war. Ich war krank und bin durcheinander gekommen wer nun "dran" ist - und ich konnte keinen aus meiner Klasse erreichen!

Bevor ich mir nun ne Fehlstunde leistete bin ich einfach gegangen und natürlich promt im Reli Unterricht gelandet! Hab ich mir gedacht "naja mal ne Stunde lachen ist auch gesund" und hab mich mit rein gesetzt!

Erstes Thema der Lehrerin: "machen wir uns gemeinsam über den Atheisten lustig" - Nachdem man mich gemeinschaftlich ausgelacht hat bewarf mich die Lehrerin mit Relegiösen Thesen, die ich alle abschmettern konnte - Als sie keine Argumente mehr hatte schmiss sie mich aus dem Unterricht!

Soviel zum Thema Behandlung! Man hat als Nicht-Christ echt das Gefühl die setzen einen da auf einen Stuhl und bewerfen einen solange mit Thesen bis sein logischer Verstand nachgibt!

Reine Gehirnwäsche ist das und sowas macht man dann schon mit kleinen Kindern! Diese Verbrecher!

Grüße
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#336270) Verfasst am: 29.08.2005, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
T: Glaubst Du an Gott?
J: Nee.
T: Mir komen auch immer mehr Zweifel.

Interessant. Meine Frau erzählte mir, dass sie auch ungefähr in diesem Alter aufgrund eigener Zweifel den Glauben an Gott aufgegeben hat.

Scheint ein gefährliches Alter zu sein. Smilie
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#336276) Verfasst am: 29.08.2005, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

korf hat folgendes geschrieben:
Zur An/Abmeldung:
Zumindest in Schleswig-Holstein ist es so, daß allle Kinder, egal ob und welcher Konfession, automatisch angemeldet sind. "Abgemeldet" werden muss alljährlich neu.


Und für welchen der unterschiedlichen RUs sind sie dann automatisch angemeldet? Am Kopf kratzen

Hier in NRW gab es bei uns keinerlei Probleme mit dem RU. Nur im ersten Halbjahr im 1. Schuljahr lief es merkwürdig. Da gab es noch keinen festgelegten Stundenplan, sondern gleitenden Unterricht. Und ich habe erst später erfahren (damals allerdings noch evangelisch), dass durchaus darin auch RU enthalten war, halt von der (evgl) Klassenlehrerin gegeben in Form von Weihnachtsvorbereitung u. dergl. Somit kamen alle ungefragt in den Genuss, egal ob Christen, Religionsfreie oder Moslems.

Im 3. Schuljahr wollte meine Tochter (mittlerweile konfessionslos) raus aus dem RU. Ein Schrieb von uns an die Rektorin und die Sache war erledigt. RU war grundsätzlich immer als 1. Stunde gelegt, die Kinder konnten später zur Schule.

Auf dem Gymnasium wurde immer eine Stunde RU als Randstunde und eine mittendrin gelegt. Da hatten sie dann Vertretung. Je nach Lehrer durften sie schon mal Hausaufgaben machen oder mussten sich anderweitig beschäftigen. Seit einem Jahr gibt es das Ersatzfach Praktische Philosophie ab der 9. Klasse. Meine Tochter nimmt aber seit 7/2. Halbjahr wieder auf Wunsch am evgl. RU teil. Gläubig ist sie allerdings nach wie vor nicht. zwinkern
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
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Beitrag(#336280) Verfasst am: 29.08.2005, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

In Schleswig-Holstein ist evangelischer Religionsunterricht Standard, für die katholische Minderheit gibt es gelegentlich Extra-Unterricht. Ethik-Unterricht wurde meinen Kindern bis jetzt noch nicht angeboten. In der Oberstufe soll es aber Philosophie geben...
Ich habe meine Kinder im evangelischen Religionsunterricht belassen. Sie müssen sich ja unter anderem auch mit der religiösen Vergangenheit ihrer Eltern auseinandersetzen. Außerdem sollen sie lernen, was Religion ist, wie Religion funktioniert, welche Glaubensinhalte das Christentum und andere Religionen haben. Dazu kommt, daß ethische und soziale Fragen im Religionsunterricht abgehandelt werden.
Das macht die Kinder nicht zu Christen. Falls ein Religionslehrer allzu missionarisch auftreten würde (solche Lehrer hab ich aus meiner eigenen Schulzeit in schlechter Erinnerung....), oder Atheisten diskrimiert oder gemobbt würden, würde ich dagegen vorgehen.

Am liebsten wäre mir ein religionsneutraler Ethik-Religionskunde-Unterricht.
Oder Ethik-Sozialverhalten für die Jüngeren, und Religionskunde erst für die Älteren Am Kopf kratzen
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Heike J
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Beitrag(#336283) Verfasst am: 29.08.2005, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Am liebsten wäre mir ein religionsneutraler Ethik-Religionskunde-Unterricht.
Oder Ethik-Sozialverhalten für die Jüngeren, und Religionskunde erst für die Älteren Am Kopf kratzen


So einen Religionkundeunterricht werden wir allerdings wohl erst erhalten, wenn der konfessionelle RU in Massen boykottiert wird.

Oder wenn man vehement Gleichberechtigung für alle Weltanschauungen fordert und denen die Ansprüche der nicht genehmen Gemeinschaften mit eigentlich gleichen Rechten zu problematisch werden. Oder zu personalintensiv und zu teuer.
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Sanne
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Beitrag(#336288) Verfasst am: 29.08.2005, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
So einen Religionkundeunterricht werden wir allerdings wohl erst erhalten, wenn der konfessionelle RU in Massen boykottiert wird.



Jetzt hab ich ein schlechtes Gewissen. Deprimiert
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Heike J
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Beiträge: 26284

Beitrag(#336289) Verfasst am: 29.08.2005, 09:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
So einen Religionkundeunterricht werden wir allerdings wohl erst erhalten, wenn der konfessionelle RU in Massen boykottiert wird.



Jetzt hab ich ein schlechtes Gewissen. Deprimiert


Wie gesagt, meine Tochter geht auch. Allerdings habe ich ihr das schon immer selbst überlassen. Ich kann meine Tochter ja auch nicht in meine politische Arbeit einbinden. zwinkern
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Sanne
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Beitrag(#336294) Verfasst am: 29.08.2005, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Bei kleineren Kindern müssen die Eltern die Entscheidung treffen, ob die Kinder am Religionsunterricht teilnehmen. Da muß man halt abwägen.
Spätestens mit 14 (religionsmündig) entscheiden die Kinder dann selber.

Problematisch ist, wenn die Eltern zwischendurch ihre Weltanschauung ändern. "Wir haben euch bis jetzt im christlichen Glauben erzogen, aber nun sind wir Atheisten geworden, und deswegen geht ihr nicht mehr zum RU" wäre zwar konsequent, aber irgendwie auch nicht so einfach. Zumal so ein Glaubensabafall ja nicht unbedingt von heute auf morgen passiert, und auch nicht bei beiden Erziehungsberechtigten gleichzeitig...
_________________
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