10 Gebote und Grundgesetz / Bündnis für Erziehung
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#1: 10 Gebote und Grundgesetz / Bündnis für Erziehung Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:16
    —
Unsere Familienministerin meinte heute:

"Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen."


Dann schauen wir mal.

10 Gebote:

Zitat:
Das erste Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Das zweite Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.

Das dritte Gebot
Du sollst den Feiertag heiligen.

Das vierte Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

Das fünfte Gebot
Du sollst nicht töten.

Das sechste Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.

Das siebte Gebot
Du sollst nicht stehlen.

Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Das neunte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

Das zehnte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat



Zitat:
Katalog der Grundrechte und grundrechtsgleichen Rechte
Artikel Inhalt
1 Schutz der Menschenwürde
2 Freie Entfaltung der Persönlichkeit, Freiheit der Person, Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit
Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 (unbenanntes Grundrecht) Allgemeines Persönlichkeitsrecht, dazu gehören z. B. der Ehrschutz und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung (Datenschutz)
3 Gleichheitssatz, Gleichberechtigung
4 Glaubens- und Gewissensfreiheit
5 Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Pressefreiheit, sowie die Freiheit der Kunst und der Wissenschaft
6 Schutz von Ehe und Familie
7

Recht auf Schulwahl, auf Erteilung und Teilnahme am Religionsunterricht, zur Errichtung von Privatschulen
8 Versammlungsfreiheit
9 Vereinigungsfreiheit
10 Brief- und Postgeheimnis
11 Freizügigkeit im Bundesgebiet
12 Freiheit der Berufswahl, Verbot der Zwangsarbeit
12a Wehrdienst, Dienstverpflichtungen [Kein Grundrecht]
13 Unverletzlichkeit der Wohnung
14 Eigentumsrechte
15 Überführung in Gemeineigentum [Kein Grundrecht]
16 Ausbürgerung, Auslieferung
16a Asylrecht
17 Petitionsrecht
17a Grundrechteinschränkung für Soldaten [Kein Grundrecht]
18 Grundrechtsverwirkung [Kein Grundrecht]
19 Einschränkung von Grundrechten
Abs.4: Rechtsweggarantie (sog. Justizgrundrecht)


Zuletzt bearbeitet von Heike J am 20.04.2006, 21:46, insgesamt einmal bearbeitet

#2:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:19
    —
Schon das erste Gebot widerspricht einem Grundrecht...

Und Ehebruch ist in Deutschland auch nicht wirklich verboten...

#3:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:32
    —
Die hat jo ähnlichen Schwachfug geäußert:

Zitat:
"Unsere gesamte Kultur gründet sich auf der christlichen Kultur"

Offenbar spekuliert sie darauf, daß die Leute das unhinterfragt fressen. Wie soll schon der gesagt haben, der heute Geburtstag hat: Je dreister die Lüge, desto mehr Leute folgen ihr.

#4: Bündnis für (religiöse) Erziehung Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:33
    —
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat ein Bündnis für Erziehung einberufen, das allerdings zunächst nur aus den christlichen Kirchen und erst später auch offen sein wird für andere Religionsgemeinschaften...

Es ist meiner Meinung nach mal wieder typisch, dass z. B. Vertreter von säkularen Verbänden etc... wieder nicht berücksichtigt wurden. Böse

#5:  Autor: alae BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:34
    —
Unsere Familienministerin hat folgendes geschrieben:
Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen.


Am Kopf kratzen 19 Artikel sind eine Zusammenfassung von 10 Geboten?

#6:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:35
    —
Das folgende steht nun auf der offiziellen Website der Bundesregierung:

Zitat:
Religiösität im Alltag

Eltern suchen oftmals angemessene Antworten auf die Fragen der Kinder: Wo komme ich her, wer bin ich, wo gehen Menschen nach dem Tode hin? Darauf kann nicht außerhalb eines religiösen Kontextes geantwortet werden.

Dazu gehört auch der Umgang mit Ritualen und religiösen Festen in Kindertagesstätten, so von der Leyen. Sind verschiedene Religionsangehörige in einem Kindergarten zusammen, gehöre es zur kulturellen Identität, Weihnachten, die Fastenzeit und Ostern zu feiern.



Weltanschauliche Neutralität des Staates? Das war einmal...

#7:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:35
    —
alae ex igni hat folgendes geschrieben:
Unsere Familienministerin hat folgendes geschrieben:
Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen.


Am Kopf kratzen 19 Artikel sind eine Zusammenfassung von 10 Geboten?

Christenlogik. Schulterzucken

#8:  Autor: erebusWohnort: ius talionis BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:36
    —
alae ex igni hat folgendes geschrieben:
Unsere Familienministerin hat folgendes geschrieben:
Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen.


Am Kopf kratzen 19 Artikel sind eine Zusammenfassung von 10 Geboten?

Wir brauchen hier dringend Magnusfee; ich versteh' das nämlich auch nicht...

#9:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:36
    —
Zitat:
Darauf kann nicht außerhalb eines religiösen Kontextes geantwortet werden.

Darauf kann auch nicht innerhalb eines religiösen Kontextes geantwortet werden.

#10:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:37
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:



Weltanschauliche Neutralität des Staates? Das war einmal...

Ach so? Wann war das? Hab ich wohl verpaßt ...

#11:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:39
    —
Interessant hierzu die offziellen Seiten der Bundesregierung:

http://www.bundesregierung.de/-,413.990731/artikel/Kinder-sollen-wertebezogene-Er.htm


http://www.bmfsfj.bund.de/Kategorien/Presse/pressemitteilungen,did=73962.html

#12:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:41
    —
Hab mal "Bündnis für (religiöse) Erziehung" und "10 Gebote und Grundgesetz" zusammengefaßt, da inhaltsidentisch.

#13:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:46
    —
Ich habe die Überschrift entsprechend ergänzt.

#14:  Autor: Mario HahnaWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:48
    —
Schockierend.

#15:  Autor: erebusWohnort: ius talionis BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:48
    —
Ach deswegen konnte ich gerade nicht posten.

Ich zitiere somit meine Zwischenablage zwinkern
Zwischenablage hat folgendes geschrieben:

Bereits das Verhalten gegenüber anderen Religionsgemeinschaften ist in diesem Zusammenhang mehr als seltsam.
Es ist definitiv, wie eine "Einladung zweiter Klasse"
Das Verhalten gegenüber sekulären Verbänden ist aber definitiv eine Frechheit!

Das Ganze wird hoffentlich dafür sorgen, dass diese elende Schl.... mit ihrem Programm nicht weit kommt.

Und ich hoffe, dass jetzt endlich dem "Wahlvolk" klar wird, wer die CDU ist, und was sie repräsentiert.


Es grüßt
Erebus


PS: Gegen eigentlich ab einer bestimmten Anzahl Geburten Hirnzellen verloren?

#16:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:50
    —
erebus hat folgendes geschrieben:

PS: Gegen eigentlich ab einer bestimmten Anzahl Geburten Hirnzellen verloren?

So was ähnliches hab ich mir auch dabei gedacht ...

#17:  Autor: erebusWohnort: ius talionis BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:54
    —
Wie ich bereits in Malones Thread zum Grundeinkommen schrieb:
meine Wichtigkeit hat folgendes geschrieben:
[...]die meisten Frauen mit mehr als 3 Kindern ist entweder religiös verblendet oder das, was man allgemein als Schmarotzer bezeichnet. Keine der beiden Gruppen möchte ich über Gebühr unterstützt wissen.[...]

#18:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 21:59
    —
Wo komme ich her?

Du wurdest von deinen Eltern bei einer sexuellen Vereinigung gezeugt, bist im Bauch der Mutter herangewachsen und nach 7 Monaten auf die Welt gekommen.

Wer bin ich?

Du bist unsere Tochter. Wie du dich als Persönlichkeit entwickelst, wirst du im Laufe der Zeit sehen und hast du zum großen Teil selbst in der Hand. Wir werden dich dabei unterstützen.

Wo gehen Menschen nach dem Tode hin?

Sie gehen nicht wirklich irgendwohin. Wenn sie gestorben sind, werden sie beerdigt.



War das jetzt so schwierig, Antworten ohne Religion zu geben? Am Kopf kratzen
Ich fand's eigentlich recht einfach.

Von der Leyen scheint eine recht einseitige, enge Erziehung genossen zu haben, wenn sie ihren Kindern solche Antworten nicht geben kann.


Zuletzt bearbeitet von Heike J am 20.04.2006, 22:01, insgesamt einmal bearbeitet

#19:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:01
    —
Müßte es nicht "9 Monate" heißen? Am Kopf kratzen

#20:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:02
    —
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Müßte es nicht "9 Monate" heißen? Am Kopf kratzen


Ich habe jetzt geschrieben, was ich meiner Tochter geantwortet hätte. zwinkern

#21:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:03
    —
Zitat:
Sind verschiedene Religionsangehörige in einem Kindergarten zusammen, gehöre es zur kulturellen Identität, Weihnachten, die Fastenzeit und Ostern zu feiern.


Zu was für einer kulturellen Identität?
Weihnachten feiert man auch in Asien, Fasten tun viele Buddhisten auch, und Ostereier verstecken ist wohl christlich Geschockt

#22:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:03
    —
Steht D vor einer konservativen Wende hin zur Religion? Oder ist das nur mal wieder eine religiöser Furz?

#23:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:04
    —
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Steht D vor einer konservativen Wende hin zur Religion?

Das steht wohl zu befürchten.

#24:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:05
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Steht D vor einer konservativen Wende hin zur Religion?

Das steht wohl zu befürchten.


Da müssen auch die Leute mitspielen. Wahrscheinlich ist das nur eine vorübergehende Phase.

#25:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:08
    —
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Steht D vor einer konservativen Wende hin zur Religion?

Das steht wohl zu befürchten.


Da müssen auch die Leute mitspielen. Wahrscheinlich ist das nur eine vorübergehende Phase.

Daß die Phase vorübergeht, da hab ich keinen Zweifel. Die Frage ist, wie lang sie dauert.

#26:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:14
    —
erebus hat folgendes geschrieben:


PS: Gegen eigentlich ab einer bestimmten Anzahl Geburten Hirnzellen verloren?

Nein.

#27: Re: 10 Gebote und Grundgesetz / Bündnis für Erziehung Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:27
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Unsere Familienministerin meinte heute:

"Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen."

Das erste Gebot wiederspricht der Glaubensfreiheit. Allein die Tatsache, das in den 10 Geboten, als erstes stehe, man dürfe keine anderen Götter verehren, verrät viel über die 10 Gebot: Den Verfassern war es wichtiger, das die Gläubigen nur den einen Gott verehren, als das den Menschen vorzuschreiben, das sie niemanden töten sollen.

#28:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:28
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Steht D vor einer konservativen Wende hin zur Religion?

Das steht wohl zu befürchten.


Da müssen auch die Leute mitspielen. Wahrscheinlich ist das nur eine vorübergehende Phase.

Daß die Phase vorübergeht, da hab ich keinen Zweifel. Die Frage ist, wie lang sie dauert.


20 - 30 Jahre, maximal.

Wenn meine Kinder so alt sind wie ich jetzt, dann bricht ein neues Zeitalter der Freiheit und des Glücks an.

Und sooooooo schlimm wirds auch nicht werden, das verspreche ich Dir.

#29:  Autor: erebusWohnort: ius talionis BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:29
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
erebus hat folgendes geschrieben:


PS: Gegen eigentlich ab einer bestimmten Anzahl Geburten Hirnzellen verloren?

Nein.

Auch nicht durch die körpereigenen Schmerzmittel, die bei der Geburt freigesetzt werden?
Außerdem hat mir eine Bekannte davon erzählt, dass Frauen nach der Geburt vergesslicher seien...

(will eigentlich nur sagen: Spielverderber!)


Ach ja, wie kann man eine Fastenzeit "feiern"?
Erscheint mir paradox...


Es grüßt
Erebus

#30:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:31
    —
erebus hat folgendes geschrieben:

Auch nicht durch die körpereigenen Schmerzmittel, die bei der Geburt freigesetzt werden?


Durch was verliert man keine Hirnzellen? zwinkern

#31:  Autor: erebusWohnort: ius talionis BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:33
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
erebus hat folgendes geschrieben:

Auch nicht durch die körpereigenen Schmerzmittel, die bei der Geburt freigesetzt werden?


Durch was verliert man keine Hirnzellen? zwinkern

Schoki!
(hoffe ich)

#32:  Autor: Pschibi BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:40
    —
Zitat:
Von der Leyen unterstrich, dass auf christlichen Werten die gesamte hiesige Kultur basiere.

*heul*

Zitat:

In einer pluralen Gesellschaft müsse zunächst die eigene Position klar sein. Erst dann könne man sich gegenüber anderen Werten öffnen.

Klar müssen Kinder mit geistigem Müll indoktriniert werden, sie könnten ja sonst auf die Idee kommen, selbst zu denken oder gar politisch zu werden O.o. Das muss verhindert werden!
*heul*

Zitat:
Dann müsse aber auch erklärt werden, welche Feste andere Religionen feiern: Beim moslemischen Ramadan könne zum Beispiel die Parallele zum Fasten gezogen werden und damit das Maßhalten erklärt werden. So könnten die großen verbindenden Einheiten der Religionen dargestellt und für Kleinkinder erfahrbar gemacht werden.

*heul*
Ja klar! Moslems, die sich mit dem Koran und der Hadith beschäftigt haben, werden ihren Spaß an dieser dekadenten, gutmenschlichen Kuscheltoleranz haben.
bangdesk despair *heul* Pillepalle


Zuletzt bearbeitet von Pschibi am 20.04.2006, 22:40, insgesamt einmal bearbeitet

#33:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:40
    —
erebus hat folgendes geschrieben:
...
(will eigentlich nur sagen: Spielverderber!)

...


Danke ebenfalls.

#34:  Autor: alae BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:42
    —
erebus hat folgendes geschrieben:
Ach ja, wie kann man eine Fastenzeit "feiern"?


Mit Starkbier!

#35: Plurale Pädagogik Autor: kynos BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:42
    —
Wie die Online-Ausgabe der Tagesschau am 20.04.2006 meldet, habe die Bundesministerin Frau von der Leyen verbal und durch regierungsamtliches Tun in Gestalt eines ideologisch einseitigen "Bündnisses für Erziehung" erklärt: "Auf christlichen Werten basiert unsere gesamte Kultur".

Dem ist entgegenzuhalten:

1) Der Begriff "unsere gesamte Kultur" ist ein unklarer Vereinnahmungsbegriff, der ohne Erläuterung nicht kommunikationsfähig ist. "Unser", "gesamt" - es wird nicht deutlich, wer oder was gemeint ist.

2) Sollte mit "unser" die verfassungsmäßige Kultur im Sinne des Grundgesetzes gemeint sein, ist die Behauptung der Ministerin sachlich und historisch falsch, denn Europa im guten Sinne lebt vor allem aus seinem antik-griechischen und neuzeitlich aufklärerischen Erbe:

a) Die Demokratie ist, wie allein schon das Wort "Demokratie" erkennen lässt, griechischen Ursprungs.
b) Auch das spezifisch wissenschaftliche, diskursive und kritische Forschen und Arbeiten stammt aus dem antiken Griechenland. Das gilt besonders für die Akademie in Athen, die nach knapp tausendjährigem Wirken vor etwa 1500 Jahren seitens der Christen zwangsweise geschlossen und durch das christliche Kloster Monte Cassiono ersetzt wurde, in ein und demselben Jahr, dem schwärzesten in der abendländischen Bildungsgeschichte, in dem viele wertvolle Quellen zu den Wurzeln von Demokratie und Wissenschaft vorsätzlich vernichtet wurden.
c) Die ebenfalls verfassungsmäßig elementare Idee der Gleichheit der Menschen konnte sich erst vor gut 200 Jahren, im Aufklärungszeitalter, politische Geltung verschaffen, und zwar gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Kirchen.

3) "Christliche Werte" haben schlimmsten Schaden angerichtet:

a) Im Dreißigjährigen Krieg fiel mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Zentraleuropa, vor allem in Deutschland, dem Religionswahn zum Opfer.
b) Die christliche Hexenverbrennung beging Hunderttausende von Justizmorden, wobei in den Gerichtsprozessen christiche Theologen als Sachverständige fungierten.
c) Noch schlimmer erging es dem amerikanischen Kontinent: Die Zahl der ausgerotteten Indianer wurde von der Forschung in den lezten Jahren immer weiter nach oben korrigiert und liegt nunmehr bei rund 100 Millionen. Das Gold der Indianer wurde geraubt, vor allem, um damit die Barocktempel der Christen zu schmücken, die darin bis zum heutigen Tag ohne erkennbar nachzudenken "Halleluja" singen.
d) Jahrhunderte lang hetzten die römisch-katholische und die lutheranische Kirche gegen jüdische Mitbürger, wovon bis heute die widerlichen Reliefs der "Judensau" an zahlreichen christlichen Tempeln zeugen, mit denen Juden aufs Bösartigste verächtlich gemacht wurden und leider immer noch werden, offen sichtbar bis heute z.B. an der Wittenberger Kirche und am Regensburger Dom.
e) Es ist kein zufälliges Versagen, wenn es schließlich am 23.März 1933 speziell die christlichen Abgeordneten des Reichstages waren, die sich den Nazis anschlossen und ihnen die Zwiedrittelmehrheit verschafften, die erforderlich war, um Hitler, der ohnehin bereits Kanzler war, auch noch zum absoluten Diktator zu ermächtigen.

4) Was immer die Christen von Werten und von Liebe reden mögen - in der Ethik zählt nicht nur die Absicht, sondern auch das Ergebnis. Vom Ergebnis her ist das Christentum das Schlimmste und Mörderischte, was der Menschheit je widerfahren ist, wie die Fakten zeigen. Vom einseitigen Denkansatz des Christentums, der thesenhaft "Der Gott ist gut, die Göttin ist der Teufel" charakterisiert werden könnte, ist ohnehin kaum zu erwarten, das er eine Pädagogik mit pluraler Logik hervorbringt, die Kinder zum Verstehen und Verständigen auf einem vielfältigen Planeten befähigt.


Wer als Mitglied der Bundesregierung auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen hat, aber kein Wissen um seine seine kulturellen Ursprünge im antiken Griechenland und in der neuzeitlichen Aufklärung hat, gehört in die Schranken gewiesen! Denn es sind die Schranken der aufgeklärten Staatsverfassung und des pluralistischen Rechtsstaates, welche die Überreste des Christentums allenfalls erträglich machen. Wo solche Schranken fehlen und die Religion überhand nimmt, kommt es zu Hetze, Terror und Blutvergießen aus einseitiger Gläubigkeit, bis vor gar nicht langer Zeit hier in Europa und leider noch heute im Nahen Osten.

#36:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:46
    —
Every sperm is sacred ...

#37:  Autor: erebusWohnort: ius talionis BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:48
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
erebus hat folgendes geschrieben:
...
(will eigentlich nur sagen: Spielverderber!)

...


Danke ebenfalls.

Ach Sanne, ist doch nicht bös gemeint gewesen rose

#38:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:52
    —
alae ex igni hat folgendes geschrieben:
erebus hat folgendes geschrieben:
Ach ja, wie kann man eine Fastenzeit "feiern"?


Mit Starkbier!





So ists auch richtig.

#39:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 22:53
    —
btw @Familie:

schaut grad jemand Scheibenwischer? ^^

"Vor Gott sind alle Menschen Beitragszahler" Lachen

mal schaun was jetzt über die von der Leyen kommt...


Zuletzt bearbeitet von Surata am 20.04.2006, 23:10, insgesamt einmal bearbeitet

#40:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:08
    —
step hat folgendes geschrieben:
Every sperm is sacred ...

Den Film hab' ich gestern abend erst mit meiner Tochter geguckt. Geschockt

#41:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:10
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
btw @Familie:

schaut grad jemand Scheibenwischer? ^^

"Vor Gott sind alle Menschen Beitragszahler" Lachen


Jetzt kommt SIE !!!

#42:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:10
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
schaut grad jemand Scheibenwischer? ^^

Ja, da ist die Von der Leyen ...

#43:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:10
    —
yupp

#44:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:11
    —
Optisch gut getroffen.

#45:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:15
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
Optisch gut getroffen.


Männer sind die hübscheren Politikerinnen zwinkern

Edit: der Schramm ist auch wieder mal super.

#46:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:24
    —
step hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
btw @Familie:

schaut grad jemand Scheibenwischer? ^^

"Vor Gott sind alle Menschen Beitragszahler" Lachen


Jetzt kommt SIE !!!


Ich hab erst wirklich geglaubt, sie wäre es... Lachen

#47:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:43
    —
Noch einen Thread zum Thema "Bündnis für Erziehung" mit diesem hier verschmolzen.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=456352#456352

#48:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:46
    —
Samantha hat eine Umfrage zum Thema erstellt:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=456391#456391

Leider kann ich die Threads nicht verschmelzen, da sonst die Umfrage verloren gehen würde. Ich schlage vor, die Diskussion hier fortzusetzen und den anderen Thread nur für die Umfrage zu benutzen.

#49:  Autor: Mario HahnaWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:49
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
Samantha hat eine Umfrage zum Thema erstellt:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=456391#456391

Leider kann ich die Threads nicht verschmelzen, da sonst die Umfrage verloren gehen würde. Ich schlage vor, die Diskussion hier fortzusetzen und den anderen Thread nur für die Umfrage zu benutzen.


Hab schon innerlich Wetten abgeschlossen wie du das jetzt machst Lachen

#50:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:50
    —
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Kommentar-Merkels-Super-Nanny/559831.html

Zitat:
Den Eindruck jedoch, dass Muslime, Juden und Vertreter von Sozialverbänden am Katzentisch werden Platz nehmen müssen, den kann die Ministerin nicht mehr verwischen. Da hilft es auch nichts, dass sie nun sagt, sie habe die Kirchen nur deshalb zuerst eingeladen, weil sie die meisten Kindergartenplätze stellen.

Eine unnötige Ausgrenzung
Dabei war diese Ausgrenzung völlig unnötig. Es ist selbstverständlich, dass die Werte, die im Kindergarten vermitteln werden sollen, einer biblischen Ethik - etwa den zehn Geboten - nicht widersprechen dürfen. Gleichzeitig entsprechen diese Werte dem hiesigen Staatsverständnis. Es hätte also völlig ausgereicht, auf die Werte des Grundgesetzes zu pochen.

#51:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 20.04.2006, 23:50
    —
Thao hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Samantha hat eine Umfrage zum Thema erstellt:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=456391#456391

Leider kann ich die Threads nicht verschmelzen, da sonst die Umfrage verloren gehen würde. Ich schlage vor, die Diskussion hier fortzusetzen und den anderen Thread nur für die Umfrage zu benutzen.


Hab schon innerlich Wetten abgeschlossen wie du das jetzt machst Lachen


Und? Wer hat gewonnen?

#52:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 01:05
    —
http://ibka.org/presse06/pm0421.html

#53:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 01:05
    —
Man hört schon Witze über von der Leyen, so nach der Art: "Sie hat vier Kinder gekriegt und ihr Mann die anderen drei."

Daß die Werte, die im Grundgesetz stehen, weder originär christlich (im Sinne einer Einzigartigkeit) noch unter manchen Christen besonders wohlgelitten sind, ist zumindest den Machern der "Tagesthemen" klar. Jedenfalls hat das Statement gezeigt, daß Ursula von der Leyen vom Grundgesetz keine Ahnung zu haben scheint.

#54:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 01:11
    —
[Ironie on]
Permanent werden in diesem Scheiss-Land meine scheiss-religiösen Gefühle verletzt. Irgendwann lauf' ich Amok, entzünte Teutsche Botschaften auf Teutschem Poden, verprenne Teutsche Flaggen und rufe zum Boykottt Teutscher P-p-p-protukte auf!
[Ironie off]

Meine Strategie der Gegenwehr seit einigen Wochen:
(Prostest-)Briefe und Emails an Radio-Sender, Zeitungen und Magazine. Bin über meiner Ärger anlässlich einer Debatte auf D-Radio übrigens auf IBKA und FGH gestoßen.

Vielleicht könnte man ja auch so 'ne Art Protest-Brief-Netzwerk auf die Beine stellen.
Vor längerer Zeit hab ich auf TV einen Beitrag über christl. Fundis in USA gesehen. Die machen das genau so: Die Zentrale schreibt 'nen Brief, der wird verteilt und dann zehntausendfach an Abgeordneten geschickt. Der Abgeordnete denkt an: "Aha wenn mir so viele Wähler …, dann muss ich doch ..." (angeblich - so wurde da sogar behauptet - haben die auf diese Art das Verbot von Live-Sendungen im TV durchgesetzt)

Wäre in diesem Falle sogar ziemlich simpel und völlig ohne Arbeit für den einzelnen:
1. Das Posting von @kynos als Basis
2. Aus taktischen Gründen Punkt 3 und 4 umformulieren, und ins ganze noch 'n bisschen mehr "persönlicher Ärger" reingebracht
3. Jeder der mitmacht druckt sich das Ding aus
4. Abschicken an jeweiligen Abgeordneten Stadt/Land/Bund des Wahlkreises, Lokalpresse, überregionale P., TV, Radio etc.

Hier im Forum könnte man vielleicht etliche (so 3 - 4) Leute dafür gewinnen, und der eine oder andere wird ja noch IRL ein paar Leute kennen, die mitmachen. Vielleicht bringt man so wenigstens mal jemaden zum nachdenken, sicher nichts revolutionäres, aber .. .wer weiß?

Und: Was soll man sonst machen? Sich hier gegenseitig seines Ärgers zu versichern ist schön, aber dafür gibt's auch keine Billets für den Atheistenhimmel Cool

Mir geht’s jedenfalls jedes Mal, wenn ich so nen blöden Brief eintüte, besser.





T.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 21.04.2006, 03:24, insgesamt einmal bearbeitet

#55:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 01:49
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Steht D vor einer konservativen Wende hin zur Religion?

Das steht wohl zu befürchten.



In der Tat. Je bedrohlicher der Kapitalismus und seine menschenverachtenden Auswirkungen werden, desto mehr flüchten sich die Leute in die Religion. Die Bundesregierung ebnet wohlweißlich den Weg dazu, zumal Religion konträr zu kritischen, mündigem Denken steht, den Entscheidungsträgern also mehr als willkommen ist (siehe USA).


Du sollst Vater und Mutter ehren!

Haben Eltern durch die Tatsache Eltern zu sein, verdient geehrt zu werden? Schon praktisch, man kann sich wie der letzte Arsch verhalten, und hat trotzdem Anspruch auf Ehre. Wie sehr gilt dieses Gebot eigentlich für Kinder, die misshandelt, missbraucht oder vernachlässigt werden? Es gibt wohl kaum ein Gebot, dass so offensichtlich so viel Schaden anrichten musste. Von der Leyen gehört im besten Falle abgesetzt!

#56:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 03:10
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
[Ironie on]
Permanent werden in diesem Scheiss-Land meine scheiss-religiösen Gefühle verletzt. Irgendwann lauf' ich Amok, entzünte Teutsche Botschaften auf Teutschem Poden, verprenne Teutsche Flaggen und rufe zum Boykottt Teutscher P-p-p-protukte auf!
[Ironie off]


Da musste ich scheissverdammt an den Sinn des Lebens und

"Scheiss Katholiken setzen scheiss Kinder in diese Scheisswelt, die sie Scheisse noch mal nicht sattmachen können"!"

denken.

#57:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 03:22
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:

Da musste ich scheissverdammt an den Sinn des Lebens und

"Scheiss Katholiken setzen scheiss Kinder in diese Scheisswelt, die sie Scheisse noch mal nicht sattmachen können"!"

denken.


You don't have to be a six footer
You don't have to have a great brain
You don't have to have any clothes on
You're a Catholic the moment Dad came


Manchmal könnte man ja meinen der Umkehrschluss gilt in diesem Falle ausnahmsweise auch zwinkern


T.


PS: Was heisst eigentlich "six footer" (mal abgesehen von Körpergröße?)

#58:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 03:53
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Meine Strategie der Gegenwehr seit einigen Wochen:
(Prostest-)Briefe und Emails an Radio-Sender, Zeitungen und Magazine. Bin über meiner Ärger anlässlich einer Debatte auf D-Radio übrigens auf IBKA und FGH gestoßen.

Vielleicht könnte man ja auch so 'ne Art Protest-Brief-Netzwerk auf die Beine stellen.
Vor längerer Zeit hab ich auf TV einen Beitrag über christl. Fundis in USA gesehen. Die machen das genau so: Die Zentrale schreibt 'nen Brief, der wird verteilt und dann zehntausendfach an Abgeordneten geschickt. Der Abgeordnete denkt an: "Aha wenn mir so viele Wähler …, dann muss ich doch ..." (angeblich - so wurde da sogar behauptet - haben die auf diese Art das Verbot von Live-Sendungen im TV durchgesetzt)
....

Jetzt heißt es wirklich aktiv werden, man darf den Amtskirchen nicht mehr Einfluss gewähren, als sie schon haben. Hier könnte man einige Protestbrief an die Bundesregierung schicken: http://www.bundesregierung.de/Kontakt/-,443/E-Mail.htm .
Darüber hinaus müsste man eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht vorbereiten.

#59:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 04:14
    —
Zitat:
Darüber hinaus müsste man eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht vorbereiten.


Auf welcher Grundlage und gegen wen? Am Kopf kratzen


T.

#60:  Autor: lu.gal BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 05:59
    —
Ein Kind braucht in der Hauptsache Liebe, der Rest findet sich.

}.-]

#61:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 06:08
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Auf welcher Grundlage und gegen wen? Am Kopf kratzen


T.

Christliche Werte für Kinder, das dürfte ein Verstoss gegen die Religionsfreiheit sein, genauso gut, könnte man diese Sache Scientology, den Zeugen Jehovas oder "Universelles Leben" mit dieser Aufgaben betrauen.

#62:  Autor: MaikWohnort: Münster BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 07:45
    —
Ich finds ehrlich gesagt sehr erschreckend wie eine Bundesministerin mit voller Absicht nicht-gläubige aussen vorlässt. Damit bestätigt sie eines meiner Vorurteile gegen Christen: Christen glauben, sie hätten das Meinungsmonopol über Werte.

#63:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 09:24
    —
Ich habe gestern einen Ausschnitt der Pressekonferenz der Ministerin mit Kirchenanhang auf Phoenix gesehen: Geschockt Erbrechen

der Satz der mich am meisten von den Socken gehauen hat (aus der traumatisierten Erinnerung zitiert):

"Kinder sind fragende Wesen und deshalb von Natur aus religiös."

Nein Denk ich an Deutschland in der Nacht...

#64:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 09:26
    —
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich habe gestern einen Ausschnitt der Pressekonferenz der Ministerin mit Kirchenanhang auf Phoenix gesehen: Geschockt Erbrechen

der Satz der mich am meisten von den Socken gehauen hat (aus der traumatisierten Erinnerung zitiert):

"Kinder sind fragende Wesen und deshalb von Natur aus religiös."



Das entspricht dem Satz auf der offiziellen Website der Bundesregierung zum Thema:

Zitat:
Eltern suchen oftmals angemessene Antworten auf die Fragen der Kinder: Wo komme ich her, wer bin ich, wo gehen Menschen nach dem Tode hin? Darauf kann nicht außerhalb eines religiösen Kontextes geantwortet werden.

#65:  Autor: matthiasWohnort: Rechts der Böhme BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 09:36
    —
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich habe gestern einen Ausschnitt der Pressekonferenz der Ministerin mit Kirchenanhang auf Phoenix gesehen
[…]
Nein Denk ich an Deutschland in der Nacht...

Was mich zusätzlich verwundert und erschreckt: Dem Lebenslauf von Frau von der Leyen kann man nicht unbedingt entnehmen, daß sie dumm sei. Was sie allerdings in den letzten Tagen verlautbaren lassen hat, hat meine Meinung über sie ziemlich erschüttert. Kann natürlich sein, daß sie verblendet oder unredlich ist, in jedem Fall bleibt eine Eigenschaft, die einer Ministerin mehr als unwürdig ist.

Das verräterische (oder duckmäuserische, desinteressierte oder um des lieben Friedens willen unterdrückte?) Schweigen der übrigen Regierungsmitglieder, insbesondere der Kanzlerin, läßt leider auch keine Hoffnung aufkeimen. Wirklich armselig. Traurig

Matthias

#66:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 09:41
    —
matthias hat folgendes geschrieben:


Das verräterische (oder duckmäuserische, desinteressierte oder um des lieben Friedens willen unterdrückte?) Schweigen der übrigen Regierungsmitglieder, insbesondere der Kanzlerin, läßt leider auch keine Hoffnung aufkeimen. Wirklich armselig. Traurig

Matthias


Du erwartest, ausgerechnet die Kanzlerin als Pfarrerstochter widerspricht der Wichtigkeit christlicher Werte in der Erziehung?

#67:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 09:46
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich habe gestern einen Ausschnitt der Pressekonferenz der Ministerin mit Kirchenanhang auf Phoenix gesehen: Geschockt Erbrechen

der Satz der mich am meisten von den Socken gehauen hat (aus der traumatisierten Erinnerung zitiert):

"Kinder sind fragende Wesen und deshalb von Natur aus religiös."



Das entspricht dem Satz auf der offiziellen Website der Bundesregierung zum Thema:

Zitat:
Eltern suchen oftmals angemessene Antworten auf die Fragen der Kinder: Wo komme ich her, wer bin ich, wo gehen Menschen nach dem Tode hin? Darauf kann nicht außerhalb eines religiösen Kontextes geantwortet werden.


danke, dass du das nicht verlinkst - ich würd mich nur ärgern (ich bin doch noch nicht so abgestumpft wie ich dachte zwinkern )

#68:  Autor: matthiasWohnort: Rechts der Böhme BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 09:52
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:
Das verräterische (oder duckmäuserische, desinteressierte oder um des lieben Friedens willen unterdrückte?) Schweigen der übrigen Regierungsmitglieder, insbesondere der Kanzlerin, läßt leider auch keine Hoffnung aufkeimen. Wirklich armselig. Traurig

Matthias


Du erwartest, ausgerechnet die Kanzlerin als Pfarrerstochter widerspricht der Wichtigkeit christlicher Werte in der Erziehung?

Nein, ganz im Gegenteil — deswegen meine erste Wahl des Adjektivs "verräterisch", verräterisch nämlich auch insofern, als es die Befangenheit der Kanzlerin bei diesem Thema in besonderer Weise — wieder einmal — aufzeigt.

Im Moment braucht unser Engelchen das Bärchen ja nur machen zu lassen. Die Kritiker stürzen sich vornehmlich auf von der Leyern, und Merkel ist so fein raus und kann sich dennoch die Wahrung der "christlichen Werte" ans Revers heften. Da ist sie eben ganz staatsmännisch zurückhaltend.

#69:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 10:03
    —
milhous hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Auf welcher Grundlage und gegen wen? Am Kopf kratzen


T.

Christliche Werte für Kinder, das dürfte ein Verstoss gegen die Religionsfreiheit sein, genauso gut, könnte man diese Sache Scientology, den Zeugen Jehovas oder "Universelles Leben" mit dieser Aufgaben betrauen.


Mhhh wenn du das schaffst.... dann ... ähhh...setz ich mich für deine "Selig-Sprechnung ein"

Ich haltes das ja auch für nicht verfassungskonform, genausowenig wie die Taufe, aber: Religionsmündigkeit:
KErzG (Gesetz über die religiöse Kindererziehung) § 5 hat folgendes geschrieben:

Nach der Vollendung des vierzehnten Lebensjahrs steht dem Kind die Entscheidung darüber zu, zu welchem religiösen Bekenntnis es sich halten will. Hat das Kind das zwölfte Lebensjahr vollendet, so kann es nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden.


Das ganze ist ein höchst merkwürdiges Rechtskonstrukt, und mir scheint, dass bisher niemand dagegen geklagt hat, weil praktisch niemand klagen kann. Höchst suspekt, das sollte mal einer von den Juristen hier unter die Lupe nehmen (gibt ja den einen oder anderen Experten für Verfassungsrecht hier zwinkern )



T.

#70:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 10:25
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Ich haltes das ja auch für nicht verfassungskonform, genausowenig wie die Taufe, aber: Religionsmündigkeit:
KErzG (Gesetz über die religiöse Kindererziehung) § 5 hat folgendes geschrieben:

Nach der Vollendung des vierzehnten Lebensjahrs steht dem Kind die Entscheidung darüber zu, zu welchem religiösen Bekenntnis es sich halten will. Hat das Kind das zwölfte Lebensjahr vollendet, so kann es nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden.


Das ganze ist ein höchst merkwürdiges Rechtskonstrukt, und mir scheint, dass bisher niemand dagegen geklagt hat, weil praktisch niemand klagen kann. Höchst suspekt, das sollte mal einer von den Juristen hier unter die Lupe nehmen (gibt ja den einen oder anderen Experten für Verfassungsrecht hier zwinkern )



T.


Das bedeutet ja nur, dass das Kind mit 14 Jahren selbst bestimmen kann. Vorher ist die weltanschauliche Erziehung Sache der Eltern.

Aber hier soll es ja Sache des Staates werden.

#71:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 10:46
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Das bedeutet ja nur, dass das Kind mit 14 Jahren selbst bestimmen kann. Vorher ist die weltanschauliche Erziehung Sache der Eltern.

Aber hier soll es ja Sache des Staates werden.


Stimmt. Ich Ochse. bangdesk


T.

#72:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 16:15
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Das bedeutet ja nur, dass das Kind mit 14 Jahren selbst bestimmen kann. Vorher ist die weltanschauliche Erziehung Sache der Eltern.

Aber hier soll es ja Sache des Staates werden.


Stimmt. Ich bin ein Ochse. bangdesk


T.

#73:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 16:27
    —
Ich lese mir gerade die Kommentare beim Zeit-Artikel (Link) und der Zeit-Diskussion (Link) durch.

Die Mehrheit scheint eher gegen eine christliche bzw. kirchliche Beteilgigung bei der Wertevermittlung zu sein.

Bei den Befürwortern dagegen strotzen die Beiträge teilweise vor falschen Fakten.

Es sollte doch möglich sein, sich wichtige (falsche) Punkte bzw. Behauptungen daraus zu nehmen und öffentlich aufzuklären.

gerade die jüngeren heute müssen realisieren, dass da teils ordentlicher (historischer) Mist verzapft wird.

#74:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 17:54
    —
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22507/1.html
Familienminsiterin nicht integrationsfähig:
Zitat:

Mögen Schäubles Äußerungen mit großen Mühen noch als Ausrutscher bezeichnet werden können, so ist auch mit bestem Willen bei Familienministerin von der Leyen nichts mehr zu retten. Sie hätte gerade angesichts der aufgeregten Debatten der vergangenen Wochen ihr Bündnis für Erziehung nicht nur auf die beiden großen christlichen Kirchen beschränken dürfen. So ist dieses "Bündnis", bei dem die Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche willfährig partizipierten, zu einem Affront für Andersgläubige geworden, auch wenn sie später einmal noch an den Katzentisch geladen werden, wenn sie dann noch wollen. ...
Warum sollten von Staats wegen die beiden christlichen Kirchen die Grundlagen für die Werteerziehung im Elternhaus und im Kindergarten auf der Basis ihrer Vorstellungen legen können? Die Ministerin begründet dies so, dass "unsere gesamte Kultur" auf der "christlichen Kultur" gründe. Das stimmt nicht einmal historisch, denn die Wurzeln des Christentums reichen mindestens zurück in die griechische und jüdische Kultur und die abendländische Kultur ist natürlich auch unter dem Einfluss der muslimischen Kultur entstanden. Zudem sind viele kulturelle Schritte seit der Neuzeit nicht mit den Kirchen, sondern oft gegen sie vollzogen worden. Noch absurder wird es, wenn sie weiter "begründet": "Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen."

Auch wenn es daher erfreulich sein mag, dass von der Leyen wenigstens nicht die deutsche Bildungsministerin ist, müsste sie sich doch einmal fragen, warum ausgerechnet nur die beiden großen Kirchen "Werte wie Respekt, Verlässlichkeit, Vertrauen und Aufrichtigkeit" für sich verbuchen können sollen und warum nicht universalistische Werte eine Orientierung bieten können. Aber auch als Familien-, Senioren-, Frauen- und Jugendministerin hätte von der Leyen eine gewisse politische Sensibilität zeigen können, um nicht nur die größten Interessengruppen ins Boot zu bringen, sondern eine zumindest integrierende Geste zu machen. So ist es eine Geste geworden, die den Kampf der Kulturen forciert und demonstrativ andere Kulturen als die vermeintlich deutsche ausschließt, die überdies noch als evangelisch oder katholisch definiert wird. Bedenklich stimmt auch, dass die beiden Kirchen, die doch sonst so für Nächstenliebe eintreten, ohne auch nur einen Anflug von Zurückhaltung mitmarschieren, um ihre Macht und ihren auch durch öffentliche Gelder garantierten Einfluss auf die Kindererziehung zu wahren.


Diesem Artikel kann ich nichts weiter hinzufügen, die Überheblichkeit der Familienministerin ist wirklich beispielhaft, nur Stoiber übertrifft sie mit seiner Forderung nach einer Verschärfung des Gotteslästerparagraphen, weil er über eine Serie meckert, die er nicht gesehen haben kann.

#75: Re: 10 Gebote und Grundgesetz / Bündnis für Erziehung Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 18:13
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Unsere Familienministerin meinte heute:

"Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen."

19 Gesetze fassen 10 Sätze zusammen?

Welchen teil von "zusammenfassen" habe ich nicht verstanden? Und hat diese Frau die 10 Gebote schonmal gelesen?
"Verbot von Wissenschaft", bekanntlich bald ein Grundgesetzesartikel, ist eines.

#76:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 19:12
    —
So reagiert die Evangelische Kriche auf die Kritik:
Zitat:

EAK-Vorsitzender: Christliche Fundamente nicht an den Rand drängen

Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU wies die Kritik an dem Bündnis ebenfalls zurück. Sie sei „nicht überzeugend und geradezu befremdlich“, erklärte der Bundesvorsitzende des EAK, der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel. „Insbesondere der fast schon reflexartige Versuch, die christlichen Fundamente unserer Kultur und Gesellschaft immer wieder an den Rand drängen und bisweilen sogar verleugnen zu wollen, befördert nicht eine lebendige plurale und humane Kultur des Miteinanders.“ Vielmehr erhielten dadurch der „bedenkliche Werte-Relativismus“ und das „Sinn-Vakuum in unserer Gesellschaft“ weiteren Vorschub.
..

Eigentlich leben wir doch in einem säkulären Staat, in dem der Staat sich weltanschaulich neutral verhalten soll.

Das beste kommt noch:
Zitat:
„Gerade in Zeiten der Globalisierung müssen wir unseren Kindern wieder vermehrt die wichtigen christlichen Grundwerte des gesellschaftlichen Zusammenlebens wie Gemeinsinn, Solidarität, Toleranz, Wahrhaftigkeit und Nächstenliebe vermitteln.“ Mit dem Bündnis werde außerdem die Handschrift der Union als Volkspartei mit einem christlichen Menschenbild in der Arbeit der großen Koalition deutlich erkennbar

Als hätten die Amtskirfchen solche Eigenschaften für sich gepachtet und glauben, sie besässen ein Monopol darauf. Dabei hat das Christentum jahrhundertelang eine Politik der Intoleranz betrieben. Dann wurde es zurückgedrängt, weil sie z.B. die Menschenrechte ablehnten und jetzt lassen die sich als die Erfinder der Glaubensfreiheit feiern.

Zitat:
„Statt bloßer Kinderaufbewahrung brauchen wir eine frühkindliche Erziehung, die nicht am Geld scheitern darf.“

Nach dieser These müsste man auch andere Sekte, die von den evangelischen Weltanschauungsbeauftragten kritisiert werden, auch daran beteiligt werden. Die haben gezeigt, das sie Probleme mit Weltanschauungen haben, die derren Weltbild in Frage stellen.

Zitat:
Die zuletzt ausufernde Gewalt von Schülern in Berlin oder in Sachsen-Anhalt sei auch Folge einer verschlafenen Wertevermittlung.

Diese Leute sollten mal eine Woche lang diese Schulen aufsuchen und versuchen diese Probleme mit ihren Glauben zu lösen. Was sind das bloss für weltfremde Leute?

http://www.idea.de/startseite/nachrichten/sv-ss-topnews/article/43665/128/

Die Amtskirchen mit der Erziehung von Kindern zu beauftragen, ist so, als ob man den Bock zum Gärtner ernennen würde.

#77:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 19:53
    —
Zitat:
„Statt bloßer Kinderaufbewahrung brauchen wir eine frühkindliche Erziehung, die nicht am Geld scheitern darf.“



Ja, am besten wie in den kirchlichen Kinderheimen des letzten Jahrhunderts...

#78:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 20:12
    —
"Es ist selbstverständlich, dass die Werte, die im Kindergarten vermitteln werden sollen, einer biblischen Ethik - etwa den zehn Geboten - nicht widersprechen dürfen. Gleichzeitig entsprechen diese Werte dem hiesigen Staatsverständnis. Es hätte also völlig ausgereicht, auf die Werte des Grundgesetzes zu pochen."

Dazu hab ich mich mal umgeschaut im web (weiß nicht, ob sowas nicht schon mal von jemandem gemacht wurde; ich hab zu viel Zeit Mit den Augen rollen ), und bin auf dieses Ergebnis gekommen:


1. Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist.
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.


Der erste Satz widerspricht dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 4:
Link: http://dejure.org/gesetze/GG/4.html
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Der zweite Satz würde jegliche Form von Kunst, im weiteren Sinne Kritik in Form von Karikaturen zum Beispiel, verbieten. Aber Zensur ist verboten in Deutschland.
Nachzulesen in Artikel 4 des Grundgesetzes:

Link: http://dejure.org/gesetze/GG/5.html
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Der letzte Satz widerspricht wieder Artikel 4, Grundgesetz.

2. Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnützlich führen;
denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.


Nun mag es zwar einen Gotteslästerungsparagraphen (StGB) geben,
Link: http://dejure.org/gesetze/StGB/166.html

§ 166
Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.


Doch ist dieser verbunden mit dem Zusatz: „die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören“.
Ansonsten widerspricht dieses Gebot dem oben bereits genannten Artikel 5, des Grundgesetzes.

3. Gebot
Du sollst den Feiertag heiligen.


Widerspricht Artikel 136 des Grundgesetzes, Individuelle Religionsfreiheit
Link: http://www.bpb.de/wissen/IRODGX,0,0,Artikel_136:_Individuelle_Religionsfreiheit.html

(4)
Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden.



4. Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren,
auf daß es dir wohlgehe und du lange lebest auf Erden.


Auf welcher Grundlage könnte es in Deutschland ein solches Gesetz geben? Würde dieses Gesetz auch gelten, wenn die Eltern (oder ein Elternteil) das betreffende Kind (das mit DU gemeint ist) missbraucht, schlägt, oder sonst misshandelt? Sollten Kinder, die früh von zu Hause ausziehen, weil sie mit ihren Eltern nicht zurechtkommen, sich wirklich an ein solches Gesetz halten? Und darüber hinaus: Würde es ein Gesetz geben, das gleiches von den Eltern gegenüber ihren Kindern gebietet?

5. Gebot
Du sollst nicht töten.


Laut Luther eigentlich „Du sollst nicht morden“. Aber „Mord“ im biblischen Sinne ist nur „willkürlicher Mord“. Tüten bzw. morden aufgrund staatlicher oder göttlicher Verfügung ist in der Bibel nichts ungewöhnliches.

Außerdem widerspricht dieses Gebot (in seiner Absolutheit, die natürlich obere Instanzen ausnimmt) zum Beispiel der Notwehr:
BgB. Buch 1, Abschnitt 6, § 227
Link: http://dejure.org/gesetze/BGB/227.html

Notwehr
(1) Eine durch Notwehr gebotene Handlung ist nicht widerrechtlich.
(2) Notwehr ist diejenige Verteidigung, welche erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
Es gibt also Situationen, die es einem Menschen in Deutschland erlauben, zu töten. Soldaten mal ganz ausgenommen.


6. Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.


Ist in Deutschland nicht strafbar.

7. gebot
Du sollst nicht stehlen.


Diebstahl ist zwar verboten, allerdings wie bei Gebot 5, nicht absolut.

§ 248a StGB Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen
Link: http://www.lexexakt.de/glossar/stgb248a.php?PHPSESSID=2f00e907603caeb1ecf8729314787d1d

sagt dazu:
Der Diebstahl und die Unterschlagung geringwertiger Sachen werden in den Fällen der §§ 242 und 246 nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, daß die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.


Gebot 8.
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.


Ist etwas komplizierter, denn dies gilt in Deutschland nur vor Gericht, bzw. bei Zeugenaussagen. Dieser Sachverhalt ist für meine bescheidenen Rechtskenntnisse zu komplex, aber sie finden sicherlich jemanden, der ihnen da weiterhelfen kann.

Gebot 9.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.


Begehren darf man, solang man will. Nur Nehmen darf man es sich nicht. Oder gelten hierzulande schon Gedanken als Straftat?

Gebot 10.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.


Wenn wir mal die Sache mit der Frau und Arbeitern/ Angestellten (damals hieß das Sklaven) als Besitztum außer acht lassen, gilt hier das gleiche wie bei Gebot 9. (allgemeine Menschenrechte?)


Ich bin halt juristischer Laie, also wenn ich was falsch verstanden und dargestellt habe (oder zu einfach), dann sorry zwinkern

#79:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 20:15
    —
20 Jahre ficken, saufen und Online - Games.

So überstehen wir die dann die christliche Scheißhölle auf Erden.

Eskapismus 4tw.

Erbrechen

Nachtrag:

"ficken" ist mit den Christen wohl nicht. Das wird gleich mal zuerst verboten.

#80:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 21:53
    —
Surata hat folgendes geschrieben:

Gebot 10.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, <s>Knecht</s>Sklave, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.


Wenn wir mal die Sache mit der Frau und Arbeitern/ Angestellten (damals hieß das Sklaven) als Besitztum außer acht lassen, gilt hier das gleiche wie bei Gebot 9. (allgemeine Menschenrechte?)

Es heißt noch immer Sklave.

#81:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 21:55
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:

Gebot 10.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, <s>Knecht</s>Sklave, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.


Wenn wir mal die Sache mit der Frau und Arbeitern/ Angestellten (damals hieß das Sklaven) als Besitztum außer acht lassen, gilt hier das gleiche wie bei Gebot 9. (allgemeine Menschenrechte?)

Es heißt noch immer Sklave.


Ich dachte "Arbeitnehmer" Frage

#82:  Autor: jakob BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 22:23
    —
fool

#83:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 21.04.2006, 23:53
    —
In diesem Land sind, ich habs nachgerechnet, ca 60% offiziell katholisch oder protestantisch. Und Ursel von der Leyen meint also, diese haben das Recht, ihre Vorstellungen den restlichen 40% aufzudrücken. Das nenn ich Demokratie -.-
Wer meine tollen Berechnungen lesen will, soll hier klicken xD

#84:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 04:24
    —
Was haltet ihr denn davon, wenn wir verbindlich einen Fragenkatalog a la Einbürgerungstest für Politker fordern. V. der Leyen düfrte bei iherm Spachverständnis (19 zu 10 zusammengefaßt), den Geschichtskenntnissen (christliche Werte sind Basis unserer Kultur) und der GG-Interpretation (Gebote=Grundrechte) erhebliche Probleme bekommen. Natürlich wird's wahrscheinlich schwierig während der Amtszeit wegen parlamentarischer Immunität, vielleicht kann man sie aber nach Amtsniederlegung rausschmeißen. Mr. Green

Und noch ne Frage:
Im Netz und in den Print-Medien (jedenfalls den Leit-Medien) findet dieses Thema nur noch am Rande statt. Habe keine TV, deshalb die Frage: Wie sieht es aus? Ist das dort ein Thema? Wird das angemessen diskutiert? Was sagen die Verteter der anderen Parteien? Euer Eindruck diesbezüglich?


Grüße T.

#85:  Autor: Raphael BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 06:54
    —
In meiner Tageszeitung ("Die Rheinpfalz") war das Thema gestern Schlagzeile auf Seite 1 und Gegenstand eines kritischen Kommentars. Ich hab mich gewundert, denn diese Zeitung ist in der Regel kirchenkritischer Umtriebe eher unverdächtig. Vielleicht ein Anzeichen dafür, dass unsere reaktionäre Ministerin den Bogen selbst in den Augen konservativer Kreise überspannt.

#86:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 07:37
    —
Ich habe über diese Site http://www.bundesregierung.de/Kontakt/-,443/E-Mail.htm an die Bundesregierung, so glaube ich zumindest, einen Protestbrief gegen das sogenannte "Bündnis für Erziehung" geschrieben und die Äußerung der Familienministerin zum Grundgesetz kritisiert.

#87:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 07:44
    —
milhous hat folgendes geschrieben:
Ich habe über diese Site http://www.bundesregierung.de/Kontakt/-,443/E-Mail.htm an die Bundesregierung, so glaube ich zumindest, einen Protestbrief gegen das sogenannte "Bündnis für Erziehung" geschrieben und die Äußerung der Familienministerin zum Grundgesetz kritisiert.


Coole Sache, das...

Kannst du mal deinen Text posten? Gerne auch per PN. Ich veruche so eine Art Musterbrief zu verfassen, den man mit diversen Textbausteinen so anpassen kann, das er sich als Leser-, Protestbrief oder auch als Eingabe eignet. Den könnte man dann an Bund/Länder/Städte Parteien, sonst. Organistationen und auch Medien schicken...

So ein paar Leute hab ich in meinem Umfeld schon rekrutiert, die sich daran beteiligen wollen... also das Ding auch abschicken. Zumindest wenn ich es schaffe das Ding gut genug zu formulieren.


T.

#88:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 07:52
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:


So ein paar Leute hab ich in meinem Umfeld schon rekrutiert, die sich daran beteiligen wollen... also das Ding auch abschicken. Zumindest wenn ich es schaffe das Ding gut genug zu formulieren.

Dürfte nicht besonders weltbewegend sein oder gut:

Zitat:
Betreff: Kritik an der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen

Frau von der Leyen "Bündnis für Erziehung", in Zusammenarbeit mit den
Amtskirchen empfinde ich als Angriff auf den säkulären Staat. Vor
allen die Äußerung der Ministerin, die ersten 19 Artikel des
Grundgesetzes würden die 10 Gebote zusammenfassen.

Nach dem was ich aus der Presse entnehme, will die Familienministerin
christliche Werte in den Kindergärten lehren lassen. Dies geschieht
mit der Begründung die Kinder bräuchten Sekundärtugenden wie Fleiss,
Diziplin, Toleranz und Respekt. Ebenso wurde geäußert dies diene der
Integration, aber es wird eher das Gegenteil bewirken. Wie sollen
Eltern, Kinder auf die Schule schicken, wenn derren Glauben völlig dem
Christentum wiederspricht. Wieso sollen die Eltern ihre Kinder einem
Staat zur Erziehung anvertrauen, wenn sie glauben, er wolle ihre
Kinder zum Christentum missionieren?
In den Kindergärten sollen die Unterschiede des Christentums gegenüber
anderen Religonen gelehrt werden, das würden manche Eltern als
Abwertung ihres Glauben empfinden. Wieso sollte das Christentum als
Massstab für andere Religionen gelten?
Der Hinweis die abendländische Kultur habe christliche Ursprüche, wird
durch die Geschichte wiederlegt. Vieles aus unserer Kultur, das
Rechtssystem, die Demokratie und die Menschen sind keinesfalls
christlichen Ursprungs, sondern haben ihre Wurzeln in der Antike.
Außerdem wurde jegliche Veränderungen zu dieser Entwicklung massiv von
den selben Amtskirchen bekämpft, die den Kindern Werte vermitteln
sollen.

Man mich an der Familienminsterin am meisten stört, ist derren
mangelende Kenntnisse vom Grundgesetz. Das erste der 10 Gebote besagt,
man dürfe keine anderen Götter verehren, der Artikel 4 des
Grundgesetzes garantiert hingegen jeden Bürger Glaubensfreiheit. Damit
steht das erste Gebot in Konflikt mit dem Aritkel 4 des Grundgesetzes:

"
Artikel 4

1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des
religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich."

Wenn das erste Gebot in Deutschland gültig wäre, dann dürften z.B.
Hindus ihren Glauben nicht ausleben.


Dieser Strang bietet eine Liste, in denen die 10 Gebote mit dem Grundgesetz verglichen werden und der User zum Schluss kommt, das diese dem Grundgesetz wiedersprechen.

#89:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 07:55
    —
milhous hat folgendes geschrieben:
...


Danke.. ich les mir das später durch.

Werde wohl aus dem Thread hier (und anderen relevanten Quellen) auch was zusammenbasteln. Wenn ich fertig poste ich mein Ergebnis ebenfalls hier.


Gruß T.

#90:  Autor: Scout2001 BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 08:26
    —
Was passiert, wenn man der Kirche glauben schenkt?
Weitergeben von Lügen wie es von der Leyen tat.
Sie gab einfach das weiter, was aus der chr. Ecke charakterlos und voll gelogen seit der Entstehung des GG publiziert wird.


Mit GG1. Die Würde des Menschen ist unantastbar, beginnt das GG humanistischer, wie jede von mir bekannte chr. Ethik im chr. Ethikdschungel.

Zuerst an die Menschen denken, schaffen sie vor lauter Verblendung einfach nicht. Nein, nach Jesus und Moses kommt zuerst Gott, dann die Menschen.
Oder im kath. »Codex Iuris Canonici« wird Subordination gegenüber der Heiligen Herrschaft am meisten Wert gelegt.
Die Gläubige sind "UNTER"tanen.












Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Wo komme ich her?

Du wurdest von deinen Eltern bei einer sexuellen Vereinigung gezeugt, bist im Bauch der Mutter herangewachsen und nach 7 Monaten auf die Welt gekommen.

Wer bin ich?

Du bist unsere Tochter. Wie du dich als Persönlichkeit entwickelst, wirst du im Laufe der Zeit sehen und hast du zum großen Teil selbst in der Hand. Wir werden dich dabei unterstützen.

Wo gehen Menschen nach dem Tode hin?

Sie gehen nicht wirklich irgendwohin. Wenn sie gestorben sind, werden sie beerdigt.



War das jetzt so schwierig, Antworten ohne Religion zu geben? Am Kopf kratzen
Ich fand's eigentlich recht einfach.

Von der Leyen scheint eine recht einseitige, enge Erziehung genossen zu haben, wenn sie ihren Kindern solche Antworten nicht geben kann.


So einfach kann sie durch ihre chr. Werte diese leichten Fragen nicht beantworten. Christliche Werte haben nun mal vorzüge. zwinkern

#91:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 14:23
    —
Na ja, mit viel gutem Willen sind drei der Gebote tatsächlich mit dem Grundgesetz vereinbar, da kann man doch etwas großzügig sein... zwinkern

#92:  Autor: spaghettusWohnort: Uckermark BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 14:33
    —
Was sind denn überhaupt christliche Werte?

Das, was von den Kirchen heute so gern als christliche Werte hingestellt wird, sind doch eher die Werte des Humanismus und der Aufklärung, die gegen den Willen der Kirche Verbreitung fanden. Nur, weil die sich langsam durchgesetzt haben und "modern" sind, werden sie von den Kirchen "eingemeindet", wie so vieles im Laufe der Geschichte.

Die wahren christlichen Werte sollte man in der Bibel suchen. Und dort läuft alles auf eins raus: Setze dich gnadenlos durch und vernichte, was dir nicht huldigt.
Schöne Werte, und am Handeln der Kirchen merkt man, die habe sie noch verinnerlicht, Lachen

#93:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 14:43
    —
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Na ja, mit viel gutem Willen sind drei der Gebote tatsächlich mit dem Grundgesetz vereinbar, da kann man doch etwas großzügig sein... zwinkern

Töten, stehlen... Welches noch?

#94:  Autor: Galaxisherrschers Katze BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 14:45
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Na ja, mit viel gutem Willen sind drei der Gebote tatsächlich mit dem Grundgesetz vereinbar, da kann man doch etwas großzügig sein... zwinkern

Töten, stehlen... Welches noch?

Falsch Zeugnis reden. Wie gesagt, mit viel gutem Willen. zwinkern
(Wobei das alles eigentlich eher Strafgesetz ist...)


Zuletzt bearbeitet von Galaxisherrschers Katze am 22.04.2006, 14:47, insgesamt einmal bearbeitet

#95:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 14:46
    —
spaghettus hat folgendes geschrieben:
Was sind denn überhaupt christliche Werte?

Das, was von den Kirchen heute so gern als christliche Werte hingestellt wird, sind doch eher die Werte des Humanismus und der Aufklärung, die gegen den Willen der Kirche Verbreitung fanden.


Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt irgendeine Partei behaupten kann, diese Werte wären ihre.

Es ist doch eher so, dass die in dieser Debatte angesprochenen Werte einfach solche sind, die (jetzt) die (hauptsächliche) Konnotation "Gut (für eine supi Gesellschaft, für die wir uns halten)" haben. Nicht mehr, und eigentlich nicht weniger.





Ob die Werte speziefisch humanistisch sind, da bin ich mir auch nicht so sicher. So gut kenne ich den Humanismus und seine Geschichte nicht.



Ich glaube eher, dass es prinzipiell einen statischen menschlichen Wertekanon (positiv wie negativ) gibt, der einfach zeitlich und regional (je nach gesellschaftlichen und politischen Umständen) unterschiedlich ist und war, weil einige Werte rausgepickt und andere weggelassen wurden. (Zum Beispiel hat die Kirche ja auch nicht den Gehorsam erfunden).

"Wir" entscheiden uns eben auch dafür, welche Werte wir gerade toll finden und welche nicht. (wie freiwillig das ist, ist eine andere Frage)
Aber erfunden hat sie deshalb wohl keiner.

Mir fällt gerade noch ein, dass unter "Werte" ja gerade in dieser Debatte vieles reingemischt wird, dass eigentlich unter einen anderen Begriff fällt


Fleiß, Ehrlichkeit usw. sind zum Beispiel meines Erachtens keine Werte, sondern Tugenden.

#96:  Autor: spaghettusWohnort: Uckermark BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 15:58
    —
Zitat:
Ich glaube eher, dass es prinzipiell einen statischen menschlichen Wertekanon (positiv wie negativ) gibt, der einfach zeitlich und regional (je nach gesellschaftlichen und politischen Umständen) unterschiedlich ist und war, weil einige Werte rausgepickt und andere weggelassen wurden.


Ist das nicht schon ein Widerspruch in sich, statischer Wertekanon der zeitlich und regional unterschiedlich ist?

Werte ändern sich ständig. Vor allem beeinflusst durch Wissenschaft und Philosphie/Glauben.
Viele Werte, die vom Christentum verdrängt wurden, wurden durch Humanismus und Aufklärung wieder neu entdeckt und weiterentwickelt. Das meiste, was schon bei den alten Griechen Epikur eingebracht hat, könnte auch heute noch Anwendung finden. So gesehen kommen vielleicht Werte wieder.

Zitat:
Fleiß, Ehrlichkeit usw. sind zum Beispiel meines Erachtens keine Werte, sondern Tugenden.


Sind Tugenden nicht nur Werte, die nach einer bestimmten Ethik als besonders positiv gelten? Ich sehe deshalb keinen großen Widerspruch

#97:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 16:14
    —
spaghettus hat folgendes geschrieben:

Ist das nicht schon ein Widerspruch in sich, statischer Wertekanon der zeitlich und regional unterschiedlich ist?


Ich meinte damit, dass die Menge aller Werte des Kanons immer konstant war und ist, nur der gesellschaftliche Konsens, welche Werte daraus man für sich in Anspruch nimmt oder vertritt (und dann als Wertekanon betrtachtet), dazu historisch und regional unterschiedlich ist.
Kann man sicher mathematisch darstellen.
Absolute Menge und Teilmenge, oder so ähnlich.

Zitat:

Sind Tugenden nicht nur Werte, die nach einer bestimmten Ethik als besonders positiv gelten? Ich sehe deshalb keinen großen Widerspruch


Möglich. Die genaue Definition von beiden Begriffen kenne ich nicht (und würde ich vielleicht auch verstehen).

Aber Werte klingt für mein Empfinden so schwammig, eine Tugend kann ich dagegen gut nachvollziehen. Schulterzucken

Vielleicht nur persönliches Sprachempfinden

#98: "Bündnis für Erziehung" Autor: WeseraalWohnort: Bremen BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 16:30
    —
Thread "Bündnis für Erziehung" aus "Weltanschauungen und Religionen" mit diesem hier verschmolzen - kolja

mich bringt das Ganze schon auf die Idee, dass Frau von der Leyen da (bewußt oder unbewußt) so etwas wie Missionierung des Nachwuchses im Kopf hat. Sie hat ja zunächst einmal nur die beiden christlichen Kirchen ins Boot gehot...und gesagt später könnten sich andere (auch nichtreligiöse) Organisationen anschliessen...also nachdenklich macht mich das schon.

Für mich stellt da auch die Frage, ob man denn zur Vermittlung von Werten überhaupt eine Religion braucht... für mich haben nämlich Werte wie Humanitätoder Toleranz anderen Menschen und Kulturen gegenüber nicht unbedingt etwas mit dem Glauben an einen Gott zu tun.... auch haben ja schon alle Religionen bewiesen, dass sie diese Werte dann nicht achten, wenn sie ihren Interessen (etwa der Missionierung) zuwiderlaufen

#99:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 16:45
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
spaghettus hat folgendes geschrieben:
Was sind denn überhaupt christliche Werte?

Das, was von den Kirchen heute so gern als christliche Werte hingestellt wird, sind doch eher die Werte des Humanismus und der Aufklärung, die gegen den Willen der Kirche Verbreitung fanden.


Ob die Werte speziefisch humanistisch sind, da bin ich mir auch nicht so sicher. So gut kenne ich den Humanismus und seine Geschichte nicht.

Ganz sicher sind diese Werte nicht alleine Humanistisch. Demokratie wurde beispielsweise im antiken Griechenland "erfunden". Die Kirche sieht zB in Jesus den Erfinder der "Nächstenliebe" und behauptet das Humanismus und die Aufklärung (alleine) auf christlischen Boden gedeihen konnte. Richtig ist tatsächlich, dass die allermeisten Humanisten und Aufklärer Christen waren, etliche davon beriefen sich sogar ausrdücklich auf Jesus' Botschaft bei der Formulierung ihrer Gedanken. Fakt ist allerdings, dass die praktische Umsetzung der humanistischen Gedanken gegen den Willen der jeweils herrschenden Kirchenoberen geschah.
Zitat hierzu, Martin Dibelius, ev. Theologe: (siehe Wiki)
Zitat:
Alle sozialen Erleichterungen der Neuzeit wurden nicht durch die Kirche, sondern gegen sie geschaffen... Fast alle humaneren Formen und Gesetze des Zusammenlebens verdankt die Gesellschaft außerkirchlichen Kräften. Ehrliche Theologen leugnen dies nicht.

Kirche ist ... geradezu als Leibwache von Despotismus und Kapital erschienen. Darum waren all die, die eine Verbesserung der Zustände wünschten, genötigt gegen das Christentum zu kämpfen.




Surata hat folgendes geschrieben:

Möglich. Die genaue Definition von beiden Begriffen kenne ich nicht (und würde ich vielleicht auch verstehen).

Quark, das ist doch sogar recht einfach inmho
wiki hat folgendes geschrieben:
Werte: ... definieren Sinn und Bedeutung innerhalb eines Sozialsystems (Gruppe, Gesellschaft etc.) Werte können persönliche Werte (Freundlichkeit, Vertrauen etc. --> was man an jemandem schätzt), Materielle Werte (Geld, Macht, Besitz etc.), geistige Werte (Intelligenz), religiöse Werte (Glaube) und sittliche Werte (Benehmen) sein.
Tugend: Man versteht darunter eine Fähigkeit und innere Haltung, das Gute mit innerer Neigung (d. h. leicht und mit Freude) zu tun.

Anders formuliert: Werte sagen warum du "Gutes" tust und Tugenden wie du tust (tun sollst).

T.

#100:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 17:00
    —
Habe ich den Eindruck erweckt, gläubig zu sein? Lachen

Dein erster Abschnitt hört sich so an wie: "Geschichte in einfachen Worten, damit sie auch ein Katholik versteht" Cool
(Btw, das weiß ich auch schon, mir geht es eher um eine grundsätzlichere Sache. Kann jemand Werte erfinden, oder waren alle Werte schon prinzipiell vorhanden?
Ob spezifisch humanistisch meinte ich, ob diese Werte im Humanismus wirklich eine zentrale Rolle spiel. Weil ich nie was in dieser Richtung gelesen habe, bezweifle ich es zwar nicht, kann es halt aber auch nicht bestätigen)



Sehwolf hat folgendes geschrieben:

wiki hat folgendes geschrieben:
Werte: ... definieren Sinn und Bedeutung innerhalb eines Sozialsystems (Gruppe, Gesellschaft etc.) Werte können persönliche Werte (Freundlichkeit, Vertrauen etc. --> was man an jemandem schätzt), Materielle Werte (Geld, Macht, Besitz etc.), geistige Werte (Intelligenz), religiöse Werte (Glaube) und sittliche Werte (Benehmen) sein.
Tugend: Man versteht darunter eine Fähigkeit und innere Haltung, das Gute mit innerer Neigung (d. h. leicht und mit Freude) zu tun.

Anders formuliert: Werte sagen warum du "Gutes" tust und Tugenden wie du tust (tun sollst).

T.



Danke.

#101:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 17:04
    —
Nunja, der IBKA hat ja, wenn ich mich ned irre, schon eine Stellungnahme dazu abgegeben ...
und innerhalb der Union scheints deswegen auch stunk zu geben :

http://www.idea.de/startseite/nachrichten/sv-ss-topnews/article/43683/128/

Zitat:
Zieht sich Bassam Tibi aus der CDU-Wertekommission zurück?

In einem Interview mit dem Hörfunksender WDR 3 sagte Tibi, er fühle sich als Moslem "vor die Tür gesetzt". Ein Wertekonsens in Deutschland müsse säkular sein. Nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa sei multireligiös. Er wolle Moslem bleiben und einen Konsens mit seinen deutschen Mitbürgern führen, aber die Basis dafür müßten die Werte und Normen des Grundgesetzes sein. Wenn die CDU sage, die Werte seien christlich definiert, müsse er sich aus der Wertekommission der Partei zurückziehen.

#102:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:00
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
Habe ich den Eindruck erweckt, gläubig zu sein? Lachen Dein erster Abschnitt hört sich so an wie: "Geschichte in einfachen Worten, damit sie auch ein Katholik versteht" Cool
Sehr glücklich
nee haste nich.... sorry wenn sich das arrogant anhörte, lag nicht in meiner Absicht

Surata hat folgendes geschrieben:
(Btw, das weiß ich auch schon, mir geht es eher um eine grundsätzlichere Sache. Kann jemand Werte erfinden, oder waren alle Werte schon prinzipiell vorhanden?
Ob spezifisch humanistisch meinte ich, ob diese Werte im Humanismus wirklich eine zentrale Rolle spiel. Weil ich nie was in dieser Richtung gelesen habe, bezweifle ich es zwar nicht, kann es halt aber auch nicht bestätigen)

Werte erfinden? Eher definieren durch die Mehrheit (heutzutage) oder die Obrigekeit (früehr).
Universelle Werte? Ein Typ namens Schwartz (Schreibweise?) hat das versucht, allerdings ohne durchschlagenden erfolg. Bestimmt werden sich bald Philo's und Kulturhistoriker sich hier in die Debatte einschalten, dann erfahren wir mehr zwinkern


Noochmal Wiki:
Humanismus ist eine Philosophie und eine Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten und der Würde insbesondere des einzelnen Menschen orientiert. Toleranz, Gewaltfreiheit und Gewissensfreiheit gelten als wichtige Prinzipien menschlichen Zusammenlebens.

Der Humanismus hat mE zwar nicht alle diese Werte/Begriffe originär erfunden, aber der humanistische Wertekanon ist grundlegend für alle westlichen Gesellschaften sind auch die Basis des GG und ausgehend von Ihnen ergeben sich die anderen Werte (Meinungs-, Glaubensfreiheit, Gleichheit etc).

Klick dich einfach mal durch Wiki durch: Humanismus, Werte oder auch Ethik. Da bekommst du eigentlich rasch einen guten Überblick.




Gruß T.

#103:  Autor: WeseraalWohnort: Bremen BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:01
    —
tja....und in den USA gibt es Gruppen, die durchsetzen wollen - und es wohl auch teilweise schon geschafft habe - das die Lehre der Evolution teilweise aus dem Unterricht verdrängt wird. Zu Gunsten der biblischen Schöpfungsgeschichte.

Hmmm....wie kann man eigentlich in einem so hochtechnisierten Land wie den Vereinigten Staaten von Amerika anerkannte Erkenntnisse der Wissenschaft leugnen ohne dafür ausgelacht zu werden....

#104:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:02
    —
Weseraal hat folgendes geschrieben:
tja....und in den USA gibt es Gruppen, die durchsetzen wollen - und es wohl auch teilweise schon geschafft habe - das die Lehre der Evolution teilweise aus dem Unterricht verdrängt wird. Zu Gunsten der biblischen Schöpfungsgeschichte.

Hmmm....wie kann man eigentlich in einem so hochtechnisierten Land wie den Vereinigten Staaten von Amerika anerkannte Erkenntnisse der Wissenschaft leugnen ohne dafür ausgelacht zu werden....


Modern sind dort nur ein paar Städte an den Küsten. Der Rest ist eher 3. Welt - mäßig.

#105:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:08
    —
Danke Sehwolf.

(für die Links, werd ich demnächst mal lesen; wiki is für sowas ja praktisch. Inklusiver der Diskussionen^^)

Einen wichtigen Punkt hast du gebracht, der in der jetzigen Diskussion von christlicher Seite aus vergessen wird.

Definieren durch die Mehrheit oder Obrigkeit. Im gesamtem Zeitrahmen (Anfang von xy bis evtl. Ende von xy),bzw. innerhalb einer größeren Hälfte des Zeitrahmens, oder?

Die betreffenden Werte können nur dann xy Werte sein, wenn sie diese Vorraussetzung erfüllen.

Damit die in der Debatte geführten Werte als christliche Werte gelten könnten, müssten sie seit Entstehen des Christentums und der Kirchen als wünschenswerte Werte gegolten haben.

Oder zumindest eben zu den meisten Zeiten.

#106:  Autor: WeseraalWohnort: Bremen BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:20
    —
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:


Modern sind dort nur ein paar Städte an den Küsten. Der Rest ist eher 3. Welt - mäßig.


Der zur Zeit in den USA amtierende Präsident ist ja leider auch ein christlicher Fundamentalist...dazu würde Edmund Stoiber auch ganz gut passen.

#107:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:21
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
Danke Sehwolf.
Definieren durch die Mehrheit oder Obrigkeit. Im gesamtem Zeitrahmen (Anfang von xy bis evtl. Ende von xy),bzw. innerhalb einer größeren Hälfte des Zeitrahmens, oder?

Die betreffenden Werte können nur dann xy Werte sein, wenn sie diese Vorraussetzung erfüllen.

Damit die in der Debatte geführten Werte als christliche Werte gelten könnten, müssten sie seit Entstehen des Christentums und der Kirchen als wünschenswerte Werte gegolten haben.

Oder zumindest eben zu den meisten Zeiten.


Das iss ja das Ding. Deshalb echauffiert sich der ordinäre Atheist ja:
Das Christentum hat sich gegen diese Werte mit Hände und Füßen gewehrt, und vereinnahmt sie jetzt als christlich. Sieht man sich die Geschichte des Christentums an komtm man zu einem ganz anderen Ergebnis. Zudem ist das Grundgesetz zumindest vom Ansatz her säkular. Deshalb wollen die Christen auch unbedingt jetzt ihre Ansprüche zementieren, solange sie noch können. Jetzt sind sie ja noch Mehrheit, wissen aber ziemlich genau, dass sie es nicht mehr lange sein werden.


T.

#108:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:23
    —
Poldi hat folgendes geschrieben:
Nunja, der IBKA hat ja, wenn ich mich ned irre, schon eine Stellungnahme dazu abgegeben ...
und innerhalb der Union scheints deswegen auch stunk zu geben :

http://www.idea.de/startseite/nachrichten/sv-ss-topnews/article/43683/128/

Zitat:
Zieht sich Bassam Tibi aus der CDU-Wertekommission zurück?

In einem Interview mit dem Hörfunksender WDR 3 sagte Tibi, er fühle sich als Moslem "vor die Tür gesetzt". Ein Wertekonsens in Deutschland müsse säkular sein. Nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa sei multireligiös. Er wolle Moslem bleiben und einen Konsens mit seinen deutschen Mitbürgern führen, aber die Basis dafür müßten die Werte und Normen des Grundgesetzes sein. Wenn die CDU sage, die Werte seien christlich definiert, müsse er sich aus der Wertekommission der Partei zurückziehen.


Zum Glück gibts auch in der CDU ein paar vernünftige. Leider viel zu wenige. Aber das ist bei den anderen Parteien auch nicht anders, überall buckeln die Politker vor den Kirchen...

#109:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:29
    —
Das hat die Kirche über Jahrhunderte getan. Opportunismus ist ein Grundpfeiler der Großkirchen. Siehe Faschismus: Solange die Faschisten (Hitler, Mussolini, Franco, Pavelic, also die, die mit Hilfe der Katholiken an die Macht kamen) regierten, war die Kirche auf deren Seite. Nach deren Niederlage waren plötzlich alle Kirchen schon immer dagegen gewesen und man holte Widerstandskämpfer aus irgendwelchen Winkeln...das selbe gilt auch für Werte: Wenn die Kirche ihre eigenen Werte nicht verbreiten kann, macht sie sich die Werte anderer zu nutze. (Ähnlich handelt die CSU übrigens, die Antränge der Opposition zum Teil wortwörtlich übernimmt und als eigene einbringt, nachdem sie diese vorher abgelehnt haben^^)

Frei nach Groucho Marx: "Dies sind meine Prinzipien. Wenn sie ihnen nicht gefallen, hab ich auch andere."

#110:  Autor: Raphael BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:45
    —
Ich habe mich heute mit folgender Mail an die liebe Ursel gewandt.




Sehr geehrte Frau Ministerin,

mit Erschrecken und Empörung habe ich zur Kenntnis genommen, dass Sie zum sog. Erziehungsgipfel ausschließlich die beiden Großkirchen eingeladen haben und dies mit der vermeintlichen Verwurzelung unserer Kultur im Christentum, der hohen Zahl von Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft und mit dem Ihre Politik bestimmenden christlichen Menschenbild begründen.

Bitte erlauben Sie mir hierzu einige Anmerkungen aus meiner Sicht.

Keineswegs ist die europäische Kultur mit der von Ihnen nahegelegten Ausschließlichkeit im Christentum verankert. Im Gegenteil leiten sich die Werte unserer freiheitlichen Demokratie weit überwiegend aus der heidnischen Antike und aus der Aufklärung ab. Erstere wurde durch das Christentum zerstört, letztere musste sich mühsam gegen das Christentum durchsetzen. Mir sind keine genuin christlichen Werte bekannt, denen gegenüber den Gedanken von Freiheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung der Vorzug zu geben wäre. Im Gegenteil halte ich die beiden Großkirchen, insbesondere die katholische, die sich gerade gegenwärtig wieder mit Intoleranz, Ausgrenzung und Hass hervortut -ich erinnere an die Aussagen zur Gleichstellung von Homosexuellen als "Kultur des Todes", "Kult Satans", "Legalisierung des Bösen"-, für völlig ungeeignet, Kindern und Jugendlichen die Werte der freiheitlichen Gesellschafts- und Rechtsordnung zu vermitteln. Das christliche Menschenbild, dem Sie sich verpflichtet fühlen, ist ein Prokrustesbett, und wer dahinein nicht passt, wird ausgeschlossen und entrechtet.

Aber nicht nur die ethische Verwerflichkeit der christlichen Ideologie und das unmoralische Verhalten der die katholische Kirche leitenden Männer sollten Abstand von dem Gedanken nehmen lassen, die Erziehung auf eine kirchlich-christliche Basis zu stellen. Schon die Zahlen zeigen die Notwendigkeit von Ausgewogenheit und Neutralität. Ein Drittel der Bevölkerung gehört keiner der beiden Großkirchen an. Dass insbesondere dieses Drittel unseres Volkes für Sie und Ihre Partei offenbar keinerlei Relevanz besitzt, weckt Zweifel an der Demokratiefähigkeit.

Schließlich handelt es sich bei Erziehung und Wertevermittlung eben nicht um eine religiöse, sondern um eine sehr weltliche Aufgabe, um eine gesamtgesellschaftliche, bei der die im Grundgesetz niedergelegten Menschenrechte an erster Stelle stehen und nicht Glaubensdogmen, die der Mythologie des Alten Orients entstammen.

In diesem Sinne und in der Hoffnung, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger unseres Landes Ihnen auf Ihrem Irrweg nicht folgen werden, verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

#111:  Autor: alae BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 18:56
    —
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Das hat die Kirche über Jahrhunderte getan. Opportunismus ist ein Grundpfeiler der Großkirchen. Siehe Faschismus: Solange die Faschisten (Hitler, Mussolini, Franco, Pavelic, also die, die mit Hilfe der Katholiken an die Macht kamen) regierten, war die Kirche auf deren Seite. Nach deren Niederlage waren plötzlich alle Kirchen schon immer dagegen gewesen und man holte Widerstandskämpfer aus irgendwelchen Winkeln...das selbe gilt auch für Werte: Wenn die Kirche ihre eigenen Werte nicht verbreiten kann, macht sie sich die Werte anderer zu nutze. (Ähnlich handelt die CSU übrigens, die Antränge der Opposition zum Teil wortwörtlich übernimmt und als eigene einbringt, nachdem sie diese vorher abgelehnt haben^^)

Frei nach Groucho Marx: "Dies sind meine Prinzipien. Wenn sie ihnen nicht gefallen, hab ich auch andere."


An den Verbrechen von Diktatoren tragen die Diktatoren selbst die Hauptschuld. Der rkK werfe ich aber vor, dass sie Diktatoren nach Kirchenfreundlichkeit sortiert hat. Da waren Stalin und Co natürlich unten durch, aber nicht weil verabscheuungswürdige Verbrecher waren, sondern weil sie Kirchenfeinde waren. Pinochet, Mussolini, Franco, Pavelic und mit Einschränkungen auch Hitler konnten dagegen auf das Wohlwollen der rkK zählen.

Heute erklärt genau diese Kirche Demokratie und Menschenrechte zu ihren Erfindungen (100 Jahre vorher galt noch die Monarchie als christlichste Regierungsform). Von mir aus können Christen behaupten, die Menschenrechte könne man auch mit der Bibel begründen. (Die Bibel ist ein ziemlich dicker Wälzer, da kann man für alles eine Begründung finden). Aber wenn behauptet wird, die Menschenrechte könne man nur mit der Bibel begründen, dann ist das arrogantes intollerantes Elitedenken.

#112:  Autor: Scout2001 BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:10
    —
Hallo SoWhy,
du bringst es auf den Punkt.

Ich habe diese Woche auch im privaten Umfeld eine These aufgestellt. Wenn in 200 Jahren Homosexualität auch aus dem Vatikan als normal bezeichnet wird, werden irgendwelche Geistliche, Heilige, oder was auch immer, aus der Versenkung geholt, um zu zeigen, dass der Vatikan auch schon immer für Toleranz gegenüber Homosexualität war.
Das sie im Moment das größte Institut sind, das dagegen definitiv vorgeht, werden sie in Zukunft mal wieder verschleiern. Außer sie ändern sich noch. Was ich aber bezüglich Ethik einfach nicht glaube.

In der Entstehungsgeschichte des GG nach dem 2. Weltkrieg kamen Argumente aus der christlichen Ecke gegen die Pressefreiheit.
Und wie man im STGB §166 heute immer noch gut erkennen kann, sogar gegen Meinungsfreiheit.


Hallo alae ex igni
Auf die Bibel zu berufen fordert http://de.wikipedia.org/wiki/Doppeldenk .
Der atheistische-theistische hamsterrad ist die Bibel. Hier kämpfen 2 Seiten mit Argumenten aus der Bibel gegen oder für die Bibel.
Das Buch ist einfach nichts wert.


Zuletzt bearbeitet von Scout2001 am 22.04.2006, 19:20, insgesamt 2-mal bearbeitet

#113:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:13
    —
Mal angenommen, der unfehlbare Benedikt würde ex katera verkünden:
1. Der christliche Gott existiert nicht, und Jesus war nur irgendein Spinner
2. Die katholische Kirche hat bisher nur Verbrechen und Irrtümer verursacht
3. In der Bibel steht fast nur Unsinn, und in unserm Katechismus auch
Müssten Katholiken dass dann glauben?

#114:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:18
    —
Zu diesem Thema gibt es schon einen Strang.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=12053&start=90&postdays=0&postorder=asc&highlight=

#115:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:22
    —
Die würden dann behaupten, er ist vom Teufel besessen. Inquisition gibts ja noch^^

#116:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:25
    —
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Die würden dann behaupten, er ist vom Teufel besessen. Inquisition gibts ja noch^^


Da wär er ned der erste Papst, oder?

#117:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:27
    —
alae ex igni hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Das hat die Kirche über Jahrhunderte getan. Opportunismus ist ein Grundpfeiler der Großkirchen. Siehe Faschismus: Solange die Faschisten (Hitler, Mussolini, Franco, Pavelic, also die, die mit Hilfe der Katholiken an die Macht kamen) regierten, war die Kirche auf deren Seite. Nach deren Niederlage waren plötzlich alle Kirchen schon immer dagegen gewesen und man holte Widerstandskämpfer aus irgendwelchen Winkeln...das selbe gilt auch für Werte: Wenn die Kirche ihre eigenen Werte nicht verbreiten kann, macht sie sich die Werte anderer zu nutze. (Ähnlich handelt die CSU übrigens, die Antränge der Opposition zum Teil wortwörtlich übernimmt und als eigene einbringt, nachdem sie diese vorher abgelehnt haben^^)

Frei nach Groucho Marx: "Dies sind meine Prinzipien. Wenn sie ihnen nicht gefallen, hab ich auch andere."


An den Verbrechen von Diktatoren tragen die Diktatoren selbst die Hauptschuld. Der rkK werfe ich aber vor, dass sie Diktatoren nach Kirchenfreundlichkeit sortiert hat. Da waren Stalin und Co natürlich unten durch, aber nicht weil verabscheuungswürdige Verbrecher waren, sondern weil sie Kirchenfeinde waren. Pinochet, Mussolini, Franco, Pavelic und mit Einschränkungen auch Hitler konnten dagegen auf das Wohlwollen der rkK zählen.

Heute erklärt genau diese Kirche Demokratie und Menschenrechte zu ihren Erfindungen (100 Jahre vorher galt noch die Monarchie als christlichste Regierungsform). Von mir aus können Christen behaupten, die Menschenrechte könne man auch mit der Bibel begründen. (Die Bibel ist ein ziemlich dicker Wälzer, da kann man für alles eine Begründung finden). Aber wenn behauptet wird, die Menschenrechte könne man nur mit der Bibel begründen, dann ist das arrogantes intollerantes Elitedenken.


Mehr als nur Wohlwollen. Die rKK hat in allen faschistischen Diktaturen die Herrschaft gestützt und deutsche Bischöfe haben auch Hitler als von Gott gesandt bezeichnet (auch der als "Widerstandskämpfer" gerühmte von Galen z.B.). Im Utascha Staat war es die rKK die die meisten Verbrechen direkt begangen hat, bis zu dem Punkt, dass die Italiener als Schutzmacht die orthodoxen Serben zu Hunderttausenden vor einer Vernichtung durch katholische Geistliche retteten...

#118:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:28
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Die würden dann behaupten, er ist vom Teufel besessen. Inquisition gibts ja noch^^


Da wär er ned der erste Papst, oder?

Warscheinlich nicht, so genau weiß ich das nicht. Aber mit 79 Jahren lernste auch nimmer dazu, die Wahrheit zu akzeptieren^^

#119:  Autor: alae BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:29
    —
Hallo Scout2001

Mir ist klar, dass man in der Bibel viele Widersprüche findet. Wie sagte einst Ned Flanders: "Ich habe alles getan, was in der Bibel steht, selbst den Mist, der an anderer Stelle widerrufen wird."

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Mal angenommen, der unfehlbare Benedikt würde ex katera verkünden:
1. Der christliche Gott existiert nicht, und Jesus war nur irgendein Spinner
2. Die katholische Kirche hat bisher nur Verbrechen und Irrtümer verursacht
3. In der Bibel steht fast nur Unsinn, und in unserm Katechismus auch
Müssten Katholiken dass dann glauben?


Irgend ein Papst, ich glaub Honorius I. wars, ist von einem Konzil zum Ketzer erklärt worden. Auch Päpste können nicht einfach alles Mögliche verkünden.

#120:  Autor: alae BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:32
    —
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Mehr als nur Wohlwollen.


Tja, ich neige zu Doppeldenk. Ich verabscheue Euphemismen und gebrauche sie manchmal selber.

#121:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:33
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
... mir geht es eher um eine grundsätzlichere Sache. Kann jemand Werte erfinden, oder waren alle Werte schon prinzipiell vorhanden?

Jemand kann neue Werte (im Sinne von bisher als weniger wertvoll erachteten Werten) definieren oder die Gewichtung von Werten ändern, vor allem für sich selbst. Die Werte, die den ethischen Konsens in einer Gesellschaft widerspiegeln, sind oft nur zum geringen Teil wirklich reflektiert, zum größeren Teil übernommen, anerzogen, genetisch, Mode, Medien ...

Die Reflektion über die eigenen Ziele und wichtigsten Werte scheint mir eine Sache, die jeder von Zeit zu Zeit machen sollte.

Beispielsweise indem man die schlimmsten realistischen Dinge aufschreibt, die man sich vorstellen kann, z.B.
- Verlust des am meisten geliebten Menschen
- Verlust des Augenlichts, einen Beins, einer Hand ...
- Verlust sämtlichen Vermögens und Verschuldung
- schwerer Herzinfarkt
- Impotenz
- ...

und dann versucht, eine eindeutige Ordnung hineinzubringen, also was man am ehesten inkaufnehmen würde. Erschwerte Umstände: Man nimmt Katastrophen hinzu, die andere Leute betreffen, z.B. 5 Mio Arbeitslose oder Bürgerkrieg in Afrika oder was auch immer.

Oder man überlegt sich ein paar Dinge, die einen wirklich glücklich machen.

#122:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 22.04.2006, 19:54
    —
Noch einen Thread zum Thema mit diesem hier verschmolzen.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=457479#457479

#123:  Autor: LeonyWohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus BeitragVerfasst am: 23.04.2006, 03:15
    —
step hat folgendes geschrieben:
...
Beispielsweise indem man die schlimmsten realistischen Dinge aufschreibt, die man sich vorstellen kann, z.B.
- Verlust des am meisten geliebten Menschen
- Verlust des Augenlichts, einen Beins, einer Hand ...
- Verlust sämtlichen Vermögens und Verschuldung
- schwerer Herzinfarkt
- Impotenz
- ...

Eines der ersten Dinge, die mir da eingefallen wären, wäre: Demenz.

#124:  Autor: LeonyWohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus BeitragVerfasst am: 23.04.2006, 03:34
    —
Wie Frau von der Leyen gleich mehrere der im Grundgesetz verankerten Grundrecht auf einen Schlag missachtet,
das ist fast schon eine reife Leistung:
  • Das Recht auf Religionsfreiheit (Art. 4 GG) und die daraus folgende weltanschaulich-religiöse Neutralität des Staates sowieso; das allein muss einen bei einer C-Parteien-Ministerin ja nicht unbedingt wundern;

  • Aber wie sie Artikel 6 GG missachtet - das Recht der Eltern auf Pflege und Erziehung der Kinder, doch eigentlich eines der Lieblings-Rechte von Konservativen - das hat was Pikantes.

#125:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 24.04.2006, 16:41
    —
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=458996#458996

#126:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 10:04
    —
Werteschwindel
Von der Leyens Bündnis mit den Kirchen unterminiert die Freiheit


Zitat:
Diese Kultur der Freiheit ist es, die den "Westen" heute von anderen Regionen der Welt so frappant unterscheidet und um die man uns vielerorts beneidet, nicht eine diffuse essenzialistische Identität wie das "Christlich-Abendländische", dessen Pendant fatalerweise das "Islamisch-Arabische", "Indo-Hinduistische" usw. wäre. Wer also darauf politisch rekurriert, wie es in den Schulgesetzen einiger Länder bereits geschieht und jetzt mit den Leitlinien für eine christliche Erziehung bundesweit forciert werden soll, der spielt mit dem Feuer einer populistischen Identitätspolitik, die die freiheitlichen Errungenschaften leichtfertig zugunsten einer funktionalen rhetorischen Trias aus Familie, Glaubensgemeinschaft und Patria verrät.

#127:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 10:53
    —
Neue Götter braucht das Land


Zitat:
Ich finde es aber ziemlich vermessen, mir vorzuwerfen, nur weil bei mir keine Plastik-Madonna aus irgendeinem Abzock-Wallfahrtsort auf dem Nachttischschränkchen steht, und ich mir beim Geschlechtsverkehr keinen Rosenkranz um gewisse Körperteile wickle, ich wäre, da konfessionslos, nicht in der moralischen Verfassung, Kinder zu erziehen, da meine Werte nicht von irgendeiner Sagengestalt in Stein gemeißelt worden.


Zitat:
Diese Gedankenspiele von Frau von der Leyen sind genauso abnorm, als würde ich behaupten, nur weil Frau von der Leyen 6 Kinder gebar, würde auf sie der Spruch “Dumm fickt gut” zutreffen. (Andererseits gebe ich zu, auch ich hegte den Gedanken, mir eine Madonnenstatue im 1-Euro-Shop der Familie Li aus Hanoi zu besorgen, da mich die Vorstellung, diese würde angesichts meiner sexuellen Mittelmäßigkeit blutige Tränen vergießen, irgendwie faszinierte!)



Lachen (allerdings hat sie 7 Kinder)

#128:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 12:08
    —
Mein Mitbewohner ist von der Idee total Begeistert, er meint, selbst wenn die erwähnten Werte nicht eigenltihc chirstlich sind, wierden durch eine verstärkte Frühkindliche religiöse Erzeihung mehr Kidner vor der ewigen Verdammnis gerettet, dioeKirchen können bei der Erziehung also gar nicht genug Einfluss bekommen...

Ich hoffe doch sehr, das es nicht viele gibt, die so denken.

#129:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 12:23
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Mein Mitbewohner ist von der Idee total Begeistert, er meint, selbst wenn die erwähnten Werte nicht eigenltihc chirstlich sind, wierden durch eine verstärkte Frühkindliche religiöse Erzeihung mehr Kidner vor der ewigen Verdammnis gerettet, dioeKirchen können bei der Erziehung also gar nicht genug Einfluss bekommen...

Ich hoffe doch sehr, das es nicht viele gibt, die so denken.


Insofern die dominante Stellung der Kirchen mit Kindergartensektor schon laenger besteht, ist es doch sehr merkwuerdig, einerseits Defizite von Jugendlichen auf Defizite in deren Kindergartenzeit zurueckzufuehren und anderseits ausgerechnet die dann aber wahrscheinlichsten bisherigen Mitverursacher als kuenftige Problemloeser anzupreisen.

Die Rettung der Kinder vor der 'ewigen Verdammnis' ist keine Aufgabe des Staates, sondern maximal das Selbstverstaendnis von religioesen Eltern. Eine Erziehung, die mit solchen Drohungen hantiert, halte ich jedoch fuer ein Verbrechen.

#130:  Autor: nothing BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 12:43
    —
alae ex igni hat folgendes geschrieben:
erebus hat folgendes geschrieben:
Ach ja, wie kann man eine Fastenzeit "feiern"?


Mit Starkbier!


und fastenknödeln ( zuerst gebraten und dann gekocht ) köstlich

aber von der Leyen is etwas "magersüchtig" vielleicht?
Verlegen

#131:  Autor: nothing BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 12:53
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Steht D vor einer konservativen Wende hin zur Religion?

Das steht wohl zu befürchten.

nach diesem artikel der gestern im Spiegel erschienen ist

glaube ich eher nicht!

#132:  Autor: SpoonyWohnort: Eurasien/Hamburg BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 13:28
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Mein Mitbewohner ist von der Idee total Begeistert, er meint, selbst wenn die erwähnten Werte nicht eigenltihc chirstlich sind, wierden durch eine verstärkte Frühkindliche religiöse Erzeihung mehr Kidner vor der ewigen Verdammnis gerettet, dioeKirchen können bei der Erziehung also gar nicht genug Einfluss bekommen...

Ich hoffe doch sehr, das es nicht viele gibt, die so denken.


Da hoffst du vergebens zwinkern - imho ist genau dieser Gedanke die treibende Kraft hinter dem ganzen! Es geht nunmal darum so viele wie möglich zu retten, außerdem sind christliche Eltern dazu verpflichtet ihren Kindern "christliche Werte/die christliche Lehre" weiter zu geben, denn sie haben Angst, dass Gott sie später dafür zur Rechenschaft zieht, wenn sie nicht alles dafür getan haben ihr Kind "Gottgläubig zu machen". Und man will ja seine Kinder im Himmel wieder antreffen zwinkern .

#133:  Autor: LeonyWohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus BeitragVerfasst am: 25.04.2006, 13:53
    —
SPOONMAN hat folgendes geschrieben:
... außerdem sind christliche Eltern dazu verpflichtet ihren Kindern "christliche Werte/die christliche Lehre" weiter zu geben, denn sie haben Angst, dass Gott sie später dafür zur Rechenschaft zieht, wenn sie nicht alles dafür getan haben ihr Kind "Gottgläubig zu machen". Und man will ja seine Kinder im Himmel wieder antreffen zwinkern .

Und was dabei herauskommen kann, ist die Erfüllung eines Jesusworts:
Matthäus 10, 35-36 hat folgendes geschrieben:
Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.

(Genau genommen, ist es wohl ein Fall von vaticinium ex eventu, d. h. eine vorgebliche Prophezeiung, die erst formuliert wurde, als das betreffende Ereignis bereits eingetreten war, und dann jemandem in den Mund gelegt wurde.)

#134:  Autor: LeonyWohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus BeitragVerfasst am: 27.04.2006, 01:28
    —
Die Frankfurter Rundschau hat einen Leserbrief von mir veröffentlicht Sehr glücklich
(der unterste).

Den Link habe ich editiert. Danke, matthias Smilie

Und jetzt habe ich ihn noch ein zweites Mal editiert.


Zuletzt bearbeitet von Leony am 28.04.2006, 19:46, insgesamt 2-mal bearbeitet

#135:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 27.04.2006, 11:02
    —
@Leony, der Link funktioniert leider nicht. Traurig

#136:  Autor: matthiasWohnort: Rechts der Böhme BeitragVerfasst am: 27.04.2006, 11:09
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
@Leony, der Link funktioniert leider nicht. Traurig

Der aktuelle:
http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/nachrichten/meinung/?em_cnt=868840

#137:  Autor: Umunmutamnak BeitragVerfasst am: 01.05.2006, 02:12
    —
http://www.hagalil.com/archiv/2006/04/bmfsfj-0.htm

"Abendland ohne Juden"?

#138: Nudelcode entschlüsselt Autor: spaghettusWohnort: Uckermark BeitragVerfasst am: 01.05.2006, 07:21
    —
Dank SEINER Eingebung ist es mir gelungen, den Code eines alten Dolumentes zu entschlüsseln!

Daraus geht ganz klar hervor, wir müssen alles tun, um von der Leyen zu stoppen. Ist zwar knallhart, die enthaltene Botschaft, aber bestimmt wirkungsvoll. Sehr glücklich

Teert Leyen

#139:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 01.05.2006, 08:52
    —
Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
http://www.hagalil.com/archiv/2006/04/bmfsfj-0.htm

"Abendland ohne Juden"?


Zitat:
„Das „Bündnis für Erziehung" ist grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn diese Erziehung allerdings nur – vermeintlich - christliche Werte vermitteln soll, dann ist dieser Schnellschuss gleichzeitig ein Rückschritt in das Mittelalter", so Kramer skeptisch. „Weder sind wir Juden „eifersüchtig", wie Bundestagsvizepräsident Thierse meint, noch sind die 10-Gebote christlich, wie Frau von der Leyen meint– wenn schon dann jüdisch," so Kramer weiter.


War ja klar, dass alle Sekten in den Köpfen der Schulkinder mitmischen wollen...

#140:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 01.05.2006, 09:17
    —
Zitat:
noch sind die 10-Gebote christlich, wie Frau von der Leyen meint– wenn schon dann jüdisch," so Kramer weiter.

Was Kramer übersieht, ist die Verfassungswiedrigkeit der 10 Gebote. Zwar steht in zweien der 10 Geboten, man solle nicht Morden und Stehlen, aber selbst das alte Testament kennt Ausnahmen.

#141:  Autor: fisch BeitragVerfasst am: 01.05.2006, 09:30
    —
Ist doch egal! Habtsache immer schön mit der Bibel als Rückenwind! Pfeil
Zitat:
Ich will meinen Schrecken vor dir her senden und alle Völker verzagt machen, wohin du kommst, und will geben, daß alle deine Feinde vor dir fliehen. Ich will Angst und Schrecken vor dir her senden, die vor dir her vertreiben die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter. Aber ich will sie nicht in einem Jahr ausstoßen vor dir, auf daß nicht das Land wüst werde und sich die wilden Tiere wider dich mehren. Einzeln nacheinander will ich sie vor dir her ausstoßen, bis du zahlreich bist und das Land besitzt. (2. Mose 23, 27-30)

Sie finden immer eine Begründung für ihr Tun im dicken Buch!

#142:  Autor: morituraWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 01.05.2006, 09:46
    —
milhous hat folgendes geschrieben:
Zitat:
noch sind die 10-Gebote christlich, wie Frau von der Leyen meint– wenn schon dann jüdisch," so Kramer weiter.

Was Kramer übersieht, ist die Verfassungswiedrigkeit der 10 Gebote. Zwar steht in zweien der 10 Geboten, man solle nicht Morden und Stehlen, aber selbst das alte Testament kennt Ausnahmen.


Er sagt ja auch nichts zur Verfassungsmäßigkeit. Im Grundsatz hat er Recht. Nicht nur, das unsere Grundwerte nicht christlich sind, sondern aufklärerisch.
Auch die 10 Gebote sind nicht originär christlich, sondern aus dem Judentum übernommen. So ist da halt, wenn man einer copy- and paste Religion angehört. zynisches Grinsen

#143:  Autor: fisch BeitragVerfasst am: 01.05.2006, 09:52
    —
moritura hat folgendes geschrieben:
...copy- and paste Religion...

Sehr treffend! Muss ich mir merken! Lachen

#144:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 06.05.2006, 19:14
    —
CAFFEE, trink nicht so viel Kaffee

Zitat:
Wir wollen hier nicht die vielen Toten aller christlichen Glaubenskriege gegen eindeutige Errungenschaften der christlichen Kultur, wie z.B. Bachs H-Moll-Messe, aufrechnen.


Zitat:
Es hat also viel gekostet, das Christentum so zu zivilisieren, wie wir es heute vom Islam erhoffen.

Ganz so zivilisiert scheint das Christentum auch in Deutschland noch nicht, rief doch Gipfelbischof Georg Kardinal Sterzinsky noch im November 2004 im Zusammenhang mit der Homoehe zum Widerstand gegen staatliche Gesetze auf, die dem Gesetz Gottes widersprechen. Das haben wir so zuletzt auf den grieseligen Ermittler-Videos aus der Al-Quds-Moschee gehört. Aber was will man erwarten? Seit der bayrische Großinquisitor zum Papst gewählt wurde, feiert das Heilige Römische Reich Deutscher Nation fröhliche Urständ und auch das C in der CDU schwillt aus lauter Vorfreude darauf wieder mächtig an.

#145:  Autor: Doc Extropy BeitragVerfasst am: 09.05.2006, 13:18
    —
Mit den 10 Geboten haben einige Leute ihre Problem, was? Gröhl...

#146:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 09.05.2006, 14:07
    —
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Mit den 10 Geboten haben einige Leute ihre Problem, was? Gröhl...


Kann man so sagen. Man hört ja immer nur gutes über sie.



Gegen die Polizei Gottes


Werteerziehung brauchen derzeit vor allem diejenigen, die die Werte in den Himmel entrücken - also Bundesregierung und christliche Kirchen. Ein Plädoyer, die Menschen als mündig zu begreifen

#147:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 02.06.2006, 12:14
    —
Händchen halten, Köpfchen senken und an Ursula von der Leyen denken

#148:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 09.08.2006, 23:58
    —
Heute ein interessanter Kommentar im Radio. In dem ganzen Gedudel beim Essen ("Wehe, Du verstellst mir den Sender") war's nachgerade eine Erholung, obwohl inhaltlich gesehen eine Zumutung:

http://www.wdr.de/radio/wdr4/wort/auf_ein_wort/2006_0809.phtml

Zitat:
Rund 200.000 i-Dötzchen werden in Nordrhein-Westfalen eingeschult - für manche war bereits heute der erste Schultag, für viele ist er auch erst morgen, und die gehen heute Abend bestimmt ganz aufgeregt ins Bett und rätseln beim Einschlafen noch, was wohl in ihrer Schultüte sein mag…..ob kleine Jungs oder Mädchen, da sind alle gleich, ob die Eltern Neureiche oder Hartz-IV-Empfänger sind, Christen, Muslime oder Juden…. Beginnen aber werden die meisten von ihnen den ereignisreichen Tag nicht gemeinsam. Denn: Einschulungsgottesdienste sind offenbar häufig so was wie Veranstaltungen für geschlossene Gesellschaften.


Ich möchte mal wieder sagen: Sowas wie einen "Einschulungsgottesdienst" gab's damals bei uns nicht, mit der Klasse waren wir aber wohl mal in der etwa einen Kilometer entfernten katholischen Kirche und in einer ehemaligen Synagoge, die heute Museum(?) ist. Godis gab's erst auf dem Gymnasium, vielleicht wegen der größeren räumlichen Nähe zu einer Kirche.

Oder ist so etwas neu? Jedenfalls, der Tenor des Kommentars ist, daß eben - dank allerchristlichster Landesregierungen etc. - eine weltanschauliche Vereinnahmung stattfinde und andere Gläubige ausgegrenzt würden. Aber weil "man" das so mache, würden sich einmal mehr diejenigen beteiligen, die man gemeinhin nicht von "normalen Christen" unterscheiden kann, oder von denen man sowieso gemeinhin annimmt, daß es die nicht gebe:

Zitat:
Und wenn sich der ein oder andere Atheist mit unter die Schäfchen gemogelt haben sollte, - macht nichts, Schwamm drüber! Heute ist das o.k. Sogar Pfarrerinnen und Pfarrer finden das völlig normal.

#149:  Autor: Stingery BeitragVerfasst am: 10.08.2006, 00:37
    —
Den Artikel
Werteschwindel - Von der Leyens Bündnis mit den Kirchen unterminiert die Freiheit
kann ich nirgendwo finden. Die Frankfurter Rundschau scheint den gar nicht mehr auf dem Server zu haben und selbst der Google-Cache spuckt nichts aus, außer Links, die ins Leere führen.

Ist dies der Anfang der staatskirchlichen Zensur? zwinkern

#150:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 10.08.2006, 09:40
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Ich möchte mal wieder sagen: Sowas wie einen "Einschulungsgottesdienst" gab's damals bei uns nicht, mit der Klasse waren wir aber wohl mal in der etwa einen Kilometer entfernten katholischen Kirche und in einer ehemaligen Synagoge, die heute Museum(?) ist.

Meine Tochter wurde letztes Jahr in NRW eingeschult, da gabs auch einen Einschulungsgottesdienst. Das war nett, so konnten wir am ersten Schultag noch eine knappe Stunde länger schlafen. Nicht so nett fand' ich die anschließende Ansprache der Direktorin vor den Eltern und Kindern. Auf den Gottesdienst Bezug nehmend meinte sie, es wäre gut und wichtig, dass die Kinder nun mit Gottes Segen ihren ersten Schultag beginnen würden.

Und auch sonst gehen die Religionsunterricht habenden Kinder einmal im Monat mit der Schule in einen Gottesdienst.

#151:  Autor: LeonyWohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus BeitragVerfasst am: 10.08.2006, 10:49
    —
Leony hat folgendes geschrieben:
Die Frankfurter Rundschau hat einen Leserbrief von mir veröffentlicht Sehr glücklich
(der unterste).

Den Link habe ich editiert. Danke, matthias Smilie

Und jetzt habe ich ihn noch ein zweites Mal editiert.

Jetzt funktioniert der Link nicht mehr,
und ich finde den Text auch nicht mehr anderswo bei der Frankfurter Rundschau.
Nachzulesen ist er aber immer noch auf meiner Homepage: http://www.beepworld.de/members42/irenenickelpolitik/wertegg.htm

#152:  Autor: LeonyWohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus BeitragVerfasst am: 10.08.2006, 10:58
    —
Stingery hat folgendes geschrieben:
Den Artikel
Werteschwindel - Von der Leyens Bündnis mit den Kirchen unterminiert die Freiheit
kann ich nirgendwo finden. Die Frankfurter Rundschau scheint den gar nicht mehr auf dem Server zu haben und selbst der Google-Cache spuckt nichts aus, außer Links, die ins Leere führen.

Ist dies der Anfang der staatskirchlichen Zensur? zwinkern

Vielleicht auch nur die bei vielen Zeitungen übliche Praxis,
nur einen Teil ihres Archivs zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung zu stellen.
Wie die Frankfurter Rundschau das hält, ist für mich etwas undurchsichtig.

#153:  Autor: zarathrusta BeitragVerfasst am: 13.08.2006, 23:47
    —
ein politiker / partei , vorwiegen die christliche nparteien ( cducsu) wollen dem bü+rger weissmachen, das sie eine chrsitliche politik betreiben. anders kann man den satan nicht erkennen.


seltsam nur, das soviele menschen verblödet und verblendet sind. einfach gehen lassen, wer nicht hören will, muss fühlen, ja.




zarathrusta

#154:  Autor: spaghettusWohnort: Uckermark BeitragVerfasst am: 22.08.2006, 17:36
    —
Na, als Pastafarianer find ich eh unsere 8 Unterlassungswünsche den 10 Geboten haushoch überlegen:

1.Es wäre mir irgendwie lieber, wenn du es sein ließest, dich wie ein oberheiliger Heuchler aufzuspielen, wenn du meine nudlige Güte beschreibst. Wenn irgendwelche Leute nicht an mich glauben, ist das echt okay. Ich bin nicht so eitel. Außerdem: Es geht nicht um diese, also weich nicht vom Thema ab.

2. Es wäre mir irgendwie lieber, wenn du es sein ließest, meine Existenz als Mittel zu benutzen, zu unterdrücken, jemanden zu deckeln, zu bestrafen, fertigzumachen, und oder du weißt schon. Ich verlange keine und benötige keine Opfer. Und Reinheit ist was für Trinkwasser, nicht für Leute.

3.Es wäre mir irgendwie lieber, du ließest es sein, Leute wegen ihres Aussehens zu beurteilen oder was für Klamotten sie anziehen, oder wie sie reden, oder, wie auch immer, sei einfach nett, okay? Oh, und kriegt das mal in eure Dickschädel: Frau = Person. Mann = Person. Gleichi ? Gleichi. Eine rist nicht besser als der andere, solange wir nicht über Mode reden, und ? tut mir leid, aber ich hab das den Frauen überlassen und einingen Kerlen, die den Unterschied zwischen Teal und Fuchsia kennen. ***Kommentar: Teal ist anscheinend eine Zierpflanze, aber ich habe keine Ahnung, welche.

4. Es wäre mir irgendwie lieber, du würdest es sein lassen, dich in Sachen zu verstricken, die dich selbst bloßstellen oder du tust sie mit deinem einwilligenden verantwortlichen Partner legalen Alters und entsprechender geistiger Reife. Für jeden, der jetzt Einspruch erheben sollte, denke ich, ist der passende Ausdruck: Hau ab und fick dich selbst, es sei denn, die Person fände das anstößig. In dem Fall können sie den Fernseher mal ausschalten und spazierengehen.

5. Es wäre mir irgendwie lieber, du würdest dich nicht mit den scheinheiligen frauenfeindlichen hasserfüllten Ideen anderer konfrontieren, jedenfalls nicht auf leerem Magen. Iss, trink, dann schnapp dir den Bastard.

6. Es wäre mir irgendwie lieber, du würdest es sein lassen, mir Multimillionendolla r- Kirchen, Moscheen, Tempel, Schreine für meine Nudlige Güte zu bauen, wenn das Geld besser verwendet werden könnte, um (such dir was aus):

1. Armut zu beenden
2. Krankheiten zu heilen.
3. In Frieden zu leben, mit Leidenschaft zu lieben und die Kosten von Kabelfernsehen zu senken.

Mag ja sein, dass ich ein komplexes allwissendes Kohlenwasserstoffwe sen bin, aber ich mag die einfachen Dinge im Leben. Ich muss es wissen, ich bin der Schöpfer.

7. Es wäre mir irgendwie lieber, du würdest nicht rumgehen und Leuten erzählen, ich würde zu dir sprechen. Du bist nicht SO interessant. Nimm dich mal zurück. Und ich sagte dir bereits, dass du deinen mitmenschen lieben sollst, kannst du keinen Hinweis erkennen?

8. Es wäre mir irgendwie lieber, du ließest es sein, andere so zu behandeln, wie du nicht selbst gern behandelt werden möchtest, es sei denn, du bist mit Sachen zugange, in denen, ähm, eine Menge Leder, Gleitcreme und Las Vegas eine Rolle spielen. Sollte die andere Person auch darauf abfahren, dann macht es, siehe auch Punkt 4, macht Fortos und bei der Liebe Mikes, benutzt KONDOME! Hätte ich nicht gewollt, dass es sich gut anfühlt, dann hätte ich Stacheln oder so drangebastelt.



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