Es reicht! Alle gemeinsam gegen Sozialkahlschlag!
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Es reicht! Alle gemeinsam gegen Sozialkahlschlag! Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 15:22
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Das manchmal Bündnisse unterschiedlicher politischer Richtungen geschlossen werden müssen, um wie z.B. beim Hochwasser im Osten das Schlimmste abzuwehren, ist eine Frage der Vernunft.

Der geplante Sozialkahlschlag ist eine solche Katastrophe die reaktionärste Kreise in unserem Land vorhaben. Lügenpropaganda redet dem Volk ein, dass ein Sozialabbau zwangsläufig erforderlich ist. Das größte Paradoxon ist die Lüge, dass um den Sozialstaat zu erhalten, dieser zerschlagen werden muß.

Die geplanten Maßnahmen dienen eben nicht der langfristigen Konsolidierung des sozialen Netzes, sondern bedeuten dessen Zerschlagung. Man will die Zeit zurück drehen, vor Bismarck, um den Menschen noch die letzten sozialen Rechte zu nehmen. Bezeichnend ist, dass gestern Kardinal Lehmann sich auf die Seite der Sozialstaatszerschlager gestellt hat, indem er CDU und SPD aufforderte "dringend notwendige Reformen" nicht an den unterschiedlichen Konzepten scheitern zu lassen, da Herzog und Rürup in der Sache nicht "viel auseinanderlägen". Das die Kirche wie immer ihre Stimme gegen die Interessen des Volkes erhebt um die Herrschenden zu stützen, ist nichts neues. Dies tat die Kirche bisher immer in ihrer 2000jährigen Geschichte.

Darum: Auf zur Demonstration gegen den Sozialkahlschlag in Deutschland am 1. November in Berlin!

http://www.kpd-online.info/rmvoll_171.html

#2:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 15:33
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Achso, siehe Link. Verlegen

Zuletzt bearbeitet von Shadaik am 11.10.2003, 15:58, insgesamt einmal bearbeitet

#3:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 15:55
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Zitat:
• Mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe und der Kürzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes macht sie Hunderttausende von Erwerbslosen zu Sozialhilfebezieher/innen. Gleichzeitig plant sie die Absenkung der Sozialhilfe.


hey, da bin ich absolut dafür... ein Freund sucht eine Hilfskraft. Von 100 (!!!) Arbeitslosen die ihm bisher vom Arbeitsamt geschickt wurden, waren 50 völlig ungeeignet (nachvollziehbar, das Arbeitsamt hat ein sehr grobes Raster). Von den 50 die (bedingt) tauglich für die Tätigkeit waren kamen 40 (!!!) schon so zur Tür rein: "Ich will den Job gar nicht, ich brauch nur den Stempel". Weitere 5 waren betrunken als sie zum Vorstellungsgespräch kamen und die restlichen 5 meinten, daß das ja nur 100Euro mehr als die Arbeitslosenunterstützung wären das sie verdienen würden und da würden sie dann doch lieber arbeitslos bleiben...
Solange es möglich ist, das ganze Bevölkerungsgruppen sich dem Arbeitsmarkt verweigern weil es sich mit der Sozialhilfe bequem leben lässt, solange ist diese eindeutig zu hoch...

Zitat:
• Das Hartz Konzept bedeutet Übergang zur Zwangsarbeit, bereitet Lohnsenkungen den Weg und höhlt Tarifverträge aus.


richtig so... wer nciht arbeiten will, hat gefälligst auch keine Leistungen vom Sozialstaat zu erwarten... Und "die Tarifverträge" gibt es nur noch in den Köpfen ewiggestriger Gewerkschaftsfunktionäre.. in den meisten Firmen gibt es bereits Haustarifverträge und/oder seperate Abmachungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die auf die Gegebenheiten des jeweiligen Unternehmens abgestimmt sind...

Zitat:
• Für Zahnersatz und Krankengeld sollen wir in Zukunft selbst aufkommen. Eintrittsgeld beim Arzt und höhere Zuzahlungen für Medikamente sind geplant. Wir sollen 20 Mrd. Euro mehr zahlen.


richtig so, kann aber nur ein erster Schritt sein.... Weitere Änderungen die kommen müssen, ist Wettbewerb innerhalb der Ärzteschaft. Es kann nicht angehen, daß ich als Patient nicht in Erfahrung bringen kann, ob ein Arzt gute oder miserable Arbeit leistet...

Zitat:
• Die Renten sollen so abgesenkt werden, dass die meisten Rentner/innen in Zukunft nicht mehr haben als Sozialhilfe und die Altersarmut steigt.


Schwachsinn... niemand hat das gefordert... billigste Parolen ohne jeden Hintergrund. Die Menschen in der Bundesrepublik im Alter zwischen 60 und 80 Jahren haben wesentlich mehr Geld zur Verfügung als die Generation die zwischen 20 und 30 Jahren alt ist...

Zitat:
Uns wird eingeredet, es sei kein Geld da. Dabei hat sich die Produktivität in den letzten zehn Jahren verdoppelt und der gesellschaftliche Reichtum ist enorm gewachsen!


das ist doch schön...

Zitat:
Den Unternehmerverbänden und der Regierung geht es nur darum, den Banken und Konzernen auf unsere Kosten höhere Gewinne zuzuschieben. Sie sind es, die für Arbeitslosigkeit, leere Staatskassen und Krisen verantwortlich sind.


Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

Zitat:
• Die Senkung der Gewinnsteuern ab 2001 spülte bisher 30 Mrd. Euro in die Kassen der Unternehmen.


ah ja? also meine Firma hat im Jahr 2002 22 Mill. Euro Verlust eingefahren... und ich hab mein Gehalt trotzdem bekommen...

Zitat:
• Der Verzicht auf die Vermögenssteuer belässt den Reichen jährlich 16 Mrd. Euro mehr auf ihren Konten.


stimmt... das ist ein schwieriges Thema... und wo ist Euer lösungsvorschlag? oder doch nur heisse Luft?

Zitat:
• Die geplante Senkung des Spitzensteuersatzes wird mit Kürzungen bei Erwerbslosen in Höhe von 6 Mrd. Euro finanziert.


siehe oben... eventuell überlegt es sich der eine oder andere dann doch, eine bezahlte Arbeit anzunehmen...

Zitat:
• Der geplante Kauf von 60 Militär-Airbussen kostet 8,3 Mrd. Euro – aber der Rentenzuschuss von 2 Mrd. Euro soll gestrichen werden.


Wo bleibt hier die Zahl der Arbeitsplätze die durch diese Subventionierung (die ich übrigens nicht unterstütze... wie eigentlich jede Subvention) geschützt werden?

Zitat:
Der internationale Standortwettbewerb der großen Konzerne und Regierungen führt auch in anderen Ländern zu »Strukturanpassungen«, Senkung von Unternehmersteuern, Kürzung von sozialen Leistungen, Löhnen und Gehältern. In Frankreich und Österreich hat diese Politik große Proteste und Streiks ausgelöst. Auch wir dürfen diese dreisten Angriffe nicht länger hinnehmen.


ah ja? und woher kamen dann die Lohnerhöhungen bei den Tarifverhandlungen am Anfang des Jahres? Versteckte Lohnkürzungen Geschockt Geschockt
So ein Dummlall

Zitat:
Ob Arbeiter/innen, Angestellte, Beamte, Erwerbslose, Frauen, Flüchtlinge, Jugendliche oder Rentner/innen – wir dürfen uns nicht spalten lassen und müssen unsere Interessen in die eigenen Hände nehmen.


oder besser noch in Eure Hände legen, gelle... Mr. Green

Zitat:
• Wir lehnen alle Angriffe auf den Lebensstandard der Masse der Bevölkerung ab, ob unter dem Namen, Agenda 2010, Rürup, Hartz und Gesundheitsreform.


...koste es was es wolle... Mit den Augen rollen

Zitat:
• Wir fordern umfassende Heranziehung der Unternehmensgewinne und hohen Vermögen zur Finanzierung menschenwürdiger Lebensverhältnisse!


oh ja, wir haben ja so menschenunwürdige Lebensverhältnisse... so ein hirnverbrannter Schwachsinn... und natürlich ist auch diese Forderung wie eigentlich alles was aus dieser Ecke kommt nur polemischen Gelaber... oder hat schon mal jemand einen Machbaren Vorschlag gehört??

#4:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 16:01
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Er hat aber recht, die Verhältnisse sind mies.

Gäbe es den Gamecube nicht mittlerweile für unter 100 €, ich hätte ihn mir nicht leisten können. Ist ja wie in der Dritten Welt hier... Gröhl...

#5:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 19:13
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riptor hat folgendes geschrieben:


Er hat aber recht, die Verhältnisse sind mies.

Gäbe es den Gamecube nicht mittlerweile für unter 100 €, ich hätte ihn mir nicht leisten können. Ist ja wie in der Dritten Welt hier... Gröhl...


Ganz schön dekadent und fatzkenhaft wie Du, riptor, auf das Elend der Menschen reagierst. Mit 330 Euro geplantem Arbeitslosengeld II kann sich ein Arbeitsloser nicht mal mehr leisten im Winter zu heizen und mit der Büchsensuppe aus dem Aldi ist es dann auch aus, dann kann er vielleicht zur Suppenküche der Caritas gehen und dort betteln.

Du scheinst ja privat Dir sehr sicher zu sein, dass Dir das erspart bleibt. Sehr glücklich Na, dann bleib mal hübsch gesund bis 67 Weinen , damit Du schön flexibel bleibst, mit irgendwelchen chronischen Krankheiten behaftet, könntest Du es ja dann mal bei Woicis Bekannten versuchen ob er Dich nimmt. Das scheint nämlich son richtig schönes Kapitalistenschw... zu sein, wenn er Arbeitslosen 100 Euro mehr als die mickrige Stütze für seine Ausbeuterei anbietet. Solchen Typen müsste mal der Hammer des revolutionären Proletariats gezeigt werden, so wie 1918 in Rußland.

Sowas Borniertes habe ich lange nicht gelesen. Da freut sich das Kapital über solche Verfechter der Ausbeutung.

@Woici

Mit Deinen Äußerungen über Arbeitslose würde ich vorsichtiger sein. Noch sind sie ruhig, aber genau wie die Ausländer in den neuen Bundesländern, die von rechten Parolendreschern genauso in Deiner Art diskriminiert wurden, haben schon des öfteren mit Hilfe der Antifa zurückgeschlagen. Da ist schon mancher Fascho vor Schiß das ihm nicht der rote Hahn aufs Dach gesetzt wird, von den derart Schikanierten, in ein anderes Bundesland gezogen. Die Arbeitslosen werden sich solcherart Hetzreden - wie von Dir - auch nicht ewig gefallen lassen.

("Setzt den roten Hahn aufs Klosterdach", ist übrigens kein adaptierter Spruch der Linken, sondern den habe ich hier im Forum als Dauerspruch eines Teilnehmers gelesen. Falls Du mir Aufruf zur Brandstiftung oder Terrorismus unterjubeln willst, dann liegst Du falsch, denn ich betone hiermit zwinkern dass ich derartigen Terrorismus gegen Klassenfeinde nicht gutheißen kann.)-----------------Martin lässt grüßen, der will immer das jedes Wort was man schreibt justitabel unangreifbar ist, ist halt so ne Marotte von ihm! Lachen

paul

#6:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 19:38
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Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Mit 330 Euro geplantem Arbeitslosengeld II kann sich ein Arbeitsloser nicht mal mehr leisten im Winter zu heizen und mit der Büchsensuppe aus dem Aldi ist es dann auch aus, dann kann er vielleicht zur Suppenküche der Caritas gehen und dort betteln.


Abgesehen davon, dass es wirklich sehr wenig Geld ist, was da so einem Arbeitslosen/Sozialhilfeempfänger zusteht und vorne und hinten nicht reicht. Der Eindruck von Polemik deiner Aussagen drängt sich aber auf, denn du gibst nur Halbinformationen:

In so einem Fall gibt es ergänzende Sozialhilfe, die sich in Miet-, Strom/Heizungs- und Kleidungszuschüssen ausdrückt.

Das ist zwar immer noch herzlich wenig, wäre aber der Vollständigkeit halber auch aufzuführen gewesen. Denkst du nicht? zwinkern

Zitat:
Du es ja dann mal bei Woicis Bekannten versuchen ob er Dich nimmt. Das scheint nämlich son richtig schönes Kapitalistenschw... zu sein, wenn er Arbeitslosen 100 Euro mehr als die mickrige Stütze für seine Ausbeuterei anbietet. Solchen Typen müsste mal der Hammer des revolutionären Proletariats gezeigt werden, so wie 1918 in Rußland.


Interessante Aussage.

Wie sollte der Hammer deiner Meinung nach für dieses Kapitalistenschw... aussehen?

#7:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 20:02
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Heike N. hat folgendes geschrieben:


Abgesehen davon, dass es wirklich sehr wenig Geld ist, was da so einem Arbeitslosen/Sozialhilfeempfänger zusteht und vorne und hinten nicht reicht. Der Eindruck von Polemik deiner Aussagen drängt sich aber auf, denn du gibst nur Halbinformationen:

In so einem Fall gibt es ergänzende Sozialhilfe, die sich in Miet-, Strom/Heizungs- und Kleidungszuschüssen ausdrückt.

Das ist zwar immer noch herzlich wenig, wäre aber der Vollständigkeit halber auch aufzuführen gewesen. Denkst du nicht? zwinkern


Wie sollte der Hammer deiner Meinung nach für dieses Kapitalistenschw... aussehen?


Irrtum Heike, diese von Dir erwähnten Zuschüsse sind Schnee von gestern und heute, sozusagen Blümscher Wohlfahrtsstaat. Alles das soll extrem zurückgefahren werden und ist zum Teil schon zurückgefahren worden. Wohngeldzuschüsse sind von 1990 bis jetzt auf nur noch 20% des ursprünglichen zurückgefahren worden. Alhi-Bezieher die mal 450 DM Wohngeld bekamen, dürfen sich jetzt 22,80 Euro Wg abholen bei Miet- und Nebenkosten von 350 Euro (Beispiel eines Bekannten von mir). Also nur noch der Tropfen auf den heißen Stein!
Kleidergeld ist eh schon abgeschafft! Die Menschen in diesem Land werden sich noch gehörig umgucken was auf sie zukommt, da viele noch die Illusion haben, dass es irgendwie noch zusätzliche Hilfen geben muß, wenn man mit dem Geld nicht überleben kann. Pustekuchen, die Zeiten sind vorbei, d.h. noch sind die meisten Gesetze des absoluten Sozialkahlschlags nicht durch, aber es ist kurz vor 12!

PS: mit dem Hammer? Ja das muß ich mir leider verkneifen zu sagen, weil es nicht justitiabel ist was ich dann vom Stapel lassen würde! zwinkern

#8:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 20:07
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Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:


Abgesehen davon, dass es wirklich sehr wenig Geld ist, was da so einem Arbeitslosen/Sozialhilfeempfänger zusteht und vorne und hinten nicht reicht. Der Eindruck von Polemik deiner Aussagen drängt sich aber auf, denn du gibst nur Halbinformationen:

In so einem Fall gibt es ergänzende Sozialhilfe, die sich in Miet-, Strom/Heizungs- und Kleidungszuschüssen ausdrückt.

Das ist zwar immer noch herzlich wenig, wäre aber der Vollständigkeit halber auch aufzuführen gewesen. Denkst du nicht? zwinkern


Wie sollte der Hammer deiner Meinung nach für dieses Kapitalistenschw... aussehen?


Irrtum Heike, diese von Dir erwähnten Zuschüsse sind Schnee von gestern und heute, sozusagen Blümscher Wohlfahrtsstaat. Alles das soll extrem zurückgefahren werden und ist zum Teil schon zurückgefahren worden. Wohngeldzuschüsse sind von 1990 bis jetzt auf nur noch 20% des ursprünglichen zurückgefahren worden. Alhi-Bezieher die mal 450 DM Wohngeld bekamen, dürfen sich jetzt 22,80 Euro Wg abholen bei Miet- und Nebenkosten von 350 Euro (Beispiel eines Bekannten von mir). Also nur noch der Tropfen auf den heißen Stein!


Ist es nicht wurscht, wie groß der Tropfen auf dem heißen Stein ist? Möchtest du korrekt informieren oder Kampfsprüche ablassen?

Zitat:
Kleidergeld ist eh schon abgeschafft!


Nicht für Kinder.

Zitat:
PS: mit dem Hammer? Ja das muß ich mir leider verkneifen zu sagen, weil es nicht justitiabel ist was ich dann vom Stapel lassen würde! zwinkern


Vielleicht solltest du dir dann auch Andeutungen verkneifen.

Im Übrigen sind deine Bezeichnungen und dein Weltbild erheblich antiquiert. Waren sie Anfang der 80er schon, als ich sie anderen Leuten um die Ohren gehauen haben. Von daher ist mir keiner deiner Aussprüche unbekannt. Und es ist natürlich einfacher, die Menschheit in Schafe und Ziegen aufzuteilen oder die Gegebenheiten in Schwarz und Weiß. Ob dich das glaubwürdiger macht, sei mal dahin gestellt.

#9:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 20:30
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ja ja Paul alleine.. mein Freund ist ein echtes Kapitalistenschwein... er fährt sogar einen Mercedes SL... nun gut, der ist 20 Jahre alt und er hat lange darauf gespart, aber passt doch toll in Dein Weltbild.
Ist schon übel von ihm, dass er für ein wenig telefonieren, leichte Büroarbeit ohne besondere Anforderungen und ansatzweise Kundenbetreuung (Telefon klingelt... gutan tag, haben sie ein problem? Jaß OK ich werde Hr. xxx bescheid sagen, er wird sich umgehend mit ihnen in Verbindung setzen) keine 4.000 Euro brutto springen lässt... ich hatte ihm das auch schon gesagt, aber er ist einfach ein Kapitalistenschwein, er hat nicht verstanden dass er im Unrecht ist...

Und Deinen "Hammer des Proletariats" kannst Du Dir sonstwohin stecken... Deinen Äußerungen zufolge könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass Du den Ort des Hinsteckens in Deinem ganzen Leben noch nicht zu ehrlicher Arbeit bewegt hast....

Und mein kleiner Klassenkämpfer... das waren keine Hetzreden, sondern Tatsachenberichte aus den Niederungen des dekadenten Bürgertums... Du erinnerst Dich, das sind die Leute, die jemanden wie Dich immer schamlos ausnutzen und ständig bestrebt sind, den umfang ihrer feisten Bäuche noch zu vergrössern...

Und Deine Anspielung "justabel" kannst Du Dir an den gleichen Ort stecken, wo auch schon der Hammer steckt... sowas langweilt mich nur... auch mit Smiley...

#10:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 21:15
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@Heike

Was immer gern von bürgerlicher Seite gemacht wird, das ist, daß den Arbeitslosen selber die Schuld in die Schuhe geschoben wird, unter dem Motto: Säufer, ungebildet, unqualifiziert, unflexibel! Alles wunderbare Klischees die vielleicht für 10% der Betroffenen im Höchstfall zutreffen. Alle anderen sind eindeutig Opfer des fehlenden Arbeitsplatzangebotes.

Die oft angeführten Jobangebote im Billiglohnbereich greifen insofern nicht, da man in einer Stadt wohnend, mit einer Wohnung die schon 500 Euro mit Nebenkosten kostet (also eine billige) nicht einen Job als Erntehelfer für 1000 Euro brutto annehmen kann, vielleicht noch 200 km vom Wohnort entfernt und man dann ev. nur mit dem Auto dorthin kommt, was man sich nicht mehr leisten kann - bei dem Erntehelferlohn!

Das polnische Arbeiter das aber machen, hat den Grund, daß in Polen der Umtauschkurs so günstig ist. Da bezahlt man eben umgerechnet für die gleiche Wohnung nur 8 Euro (!) im Monat. alles nur eine Frage der Umtauschkurse. Wenn ein polnischer Arbeiter hier 3 Jahre lang gearbeitet hat, kann er sich von dem Geld in Polen ein Haus bauen lassen, bei uns würde es nicht mal für die Anzahlung zu einem Bausparvertrag reichen.

Du hattest verschiedene Sachen angeführt, wie Arbeitslose eventuell über die Runden kommen. Zum Teil sind diese schon weggefallen, sollen wegfallen oder sind schon stark gekürzt. Gar nicht bedacht wird bei dem Sozialkahlschlag, z.B. der normale Arbeiter, der eventuell 30 Jahre als Dachdecker gearbeitet hat, sich einen bescheidenen Wohlstand aufgebaut hat: kleines Häuschen, Auto, Sparbuch mit 30.000 Euro, ein bischen Schmuck, ein paar Antiqitäten hat , vom Opa geerbt - ja alles das was er sich in den 30 jahren geschaffen hat, wird er los, wenn er länger als ein Jahr arbeitslos irgendwann in seinem Leben mal werden sollte, weil es keine Arbeitslosenhilfe mehr gibt. Er ist verpflichtet alles dieses Vermögen erst zu verbrauchen ehe er Leistungsempfänger des AG II wird.

Ein Haus mit über 130 qm Wohnfläche oder ein Haus was er nicht selbst bewohnt oder ein Haus was 2 Wohnungen beinhaltet, oder ein Haus welches auf einem Grundstück von mehr als 500 qm Grund und Boden steht in Städten oder mehr als 800 qm in Dörfern, schloß ihn schon jetzt vom Alhi-Bezug aus, d.h. das Haus musste verkauft werden.

D.h. es geht nicht nur um den einfachen Lebenserhalt, sondern hundertausende Menschen werden, wenn sie länger als ein Jahr irgendwann mal arbeitslos werden, alles verlieren was sie sich schufen.

Wenn Du allerdings meinst, dass ich oder Martin nur Propaganda bringen, dann weiß ich nicht. Aber diese Wahrheiten passen natürlich dem Bürgertum nicht in den Kram, solange nicht, wenn sie nicht selbst betroffen sind. Aber die persönlichen Lebensumstände können sich ja auch mal ändern und man wird selber länger arbeitslos. Na, mal sehen wie man dann jammert, wenn man alles verkaufen muß um leben zu können, oder wenn man als Akademiker aus Berlin eine Stelle als Reinigungskraft in Kleinkleckersdorf annehmen muß, weil es einen Bildungs- oder Berufsschutz nicht mehr gibt und j e d e Stelle angetreten werden muß, ansonsten man jegliche Leistung des Arbeitsamtes verliert Überrascht .
paul

#11:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 21:28
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Zitat:
D.h. es geht nicht nur um den einfachen Lebenserhalt, sondern hundertausende Menschen werden, wenn sie länger als ein Jahr irgendwann mal arbeitslos werden, alles verlieren was sie sich schufen.


und das ist nicht in Ordnung? Es ist nicht OK, wenn jemand erst einmal das persönliche Vermögen (ja, auch ein Haus gehört dazu) verkaufen muss, bevor er von der Allgemeinheit alimentiert wird?

Zitat:
Aber diese Wahrheiten passen natürlich dem Bürgertum nicht in den Kram, solange nicht, wenn sie nicht selbst betroffen sind. Aber die persönlichen Lebensumstände können sich ja auch mal ändern und man wird selber länger arbeitslos. Na, mal sehen wie man dann jammert, wenn man alles verkaufen muß um leben zu können, oder wenn man als Akademiker aus Berlin eine Stelle als Reinigungskraft in Kleinkleckersdorf annehmen muß, weil es einen Bildungs- oder Berufsschutz nicht mehr gibt und j e d e Stelle angetreten werden muß, ansonsten man jegliche Leistung des Arbeitsamtes verliert


Hey, dann kannst Du ja froh sein... als nichtarbeitendes Mitglied unserer Gesellschaft kann Dir das ja nicht passieren...

#12:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 21:42
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Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
D.h. es geht nicht nur um den einfachen Lebenserhalt, sondern hundertausende Menschen werden, wenn sie länger als ein Jahr irgendwann mal arbeitslos werden, alles verlieren was sie sich schufen.


und das ist nicht in Ordnung? Es ist nicht OK, wenn jemand erst einmal das persönliche Vermögen (ja, auch ein Haus gehört dazu) verkaufen muss, bevor er von der Allgemeinheit alimentiert wird?


Zumal es im Kommunismus kein Eigentum geben wird. D. h., mein Haus, was ich mir erarbeite, wird auch enteignet.

Zitat:
Hey, dann kannst Du ja froh sein... als nichtarbeitendes Mitglied unserer Gesellschaft kann Dir das ja nicht passieren...


Ich muss dich korrigieren. Lt. seinen Angaben führt er den gemeinsamen Haushalt mit jemand Anderem. D.h. er übt einen Job aus, der ihm sehr wohl ein entsprechendes Gehalt garantiert (und sei es auch symbolisch) innerhalb einer Beziehung.

Mir würde so etwas nicht gefallen (im übrigen macht es finanziell abhängig). Aus diesem Grund tragen wir in unserer Beziehung beide zum Lebensunterhalt bei (finanziell) und putzen beide gemeinsam die Fenster unseres 85qm-Hauses. Auf eine solche Selbständigkeit habe ich immer bestanden (sowohl in meinen Homo- als auch in meinen Hetero-Beziehungen).

#13:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 11.10.2003, 23:57
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Mit 330 Euro geplantem Arbeitslosengeld II kann sich ein Arbeitsloser nicht mal mehr leisten im Winter zu heizen und mit der Büchsensuppe aus dem Aldi ist es dann auch aus, dann kann er vielleicht zur Suppenküche der Caritas gehen und dort betteln.


Abgesehen davon, dass es wirklich sehr wenig Geld ist, was da so einem Arbeitslosen/Sozialhilfeempfänger zusteht und vorne und hinten nicht reicht. Der Eindruck von Polemik deiner Aussagen drängt sich aber auf, denn du gibst nur Halbinformationen:

In so einem Fall gibt es ergänzende Sozialhilfe, die sich in Miet-, Strom/Heizungs- und Kleidungszuschüssen ausdrückt.


Um solche theoretischen Überlegungen mal in ganz praktische Beispiele rüberzuführen:

Das ist bei mir derzeit der Fall. Ich bekomme derzeit neben Übergangsgeld vom Arbeitsamt (bis Ende des Monats, danach rutsche ich in die Grundsicherung...) und zusätzlich Wohngeldzuschuss und ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt (wg. meiner Haushaltshilfe)...

naja, und latürnich jeden Monat einen festgelegten Betrag von meiner Mutter per Dauerauftrag... Smilie

#14:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 09:49
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:


Zumal es im Kommunismus kein Eigentum geben wird. D. h., mein Haus, was ich mir erarbeite, wird auch enteignet.



Heike! Warum erzählst du nun sowas? Du weißt es besser und schreibst gegen Dein eigenes Wissen?

Nenne mir mal den Fall, das Kommunisten ein selbstbewohntes Einfamilienhaus enteignet haben, was eine angemessene Größe hatte!

Sowas gab es nicht! Wenn Hausbesitz enteignet wurde, dann betraf das Häuser durch die Mieteinkünfte in beträchtlichem Umfang erzielt wurden.
Die DDR enteignete nicht mal 8-Familienhäuser. In Albanien konnte man sogar ein Bauernhaus mit bis zu 250 qm Wohnfläche behalten und ein 3- Familienhaus besitzen. Was man nicht durfte, dass war, mit diesem Haus Profit auf Kosten eines Mieters zu erzielen. Die Miete war staatlicherseits festgelegt und deckte nur die laufenden Unkosten der Vermietung.



Ich führe Dir mal ein Beispiel an von einer Familie die uns das telefonisch mitteilte, da wir mit dem Bruder bekannt sind:

In Sachsen-Anhalt wohnend, ist die Familie seit 1875 im Besitz von einem Einfamilienhaus (100 qm Wohnfläche, 900 qm Gartenland hintendran). Seit 1890 aktive SPD-Leute, der Ururgroßvater inhaftiert während des Bismarckschen Sozialistengesetzes. In dieser Zeit wurde die Familie von der kaiserlichen Wohlfahrt unterstützt. Sie wurden nicht gezwungen, das Haus deshalb zu verkaufen. Nach den zwei Jahren Haft konnte der Ururgroßvater wieder in sein Haus zurückkehren.

In der Weimarer Zeit war der Ernährer der Familie, inzwischen Kommunist geworden, 4 Jahre arbeitslos. Arbeitslosengeld gab es nur ein paar Monate, danach Stütze durch das städtische Wohlfahrtsamt.
Wieder mußte das Haus nicht verkauft werden, da die sozialdemokratische Regierung ausdrücklich garantierte, das Arbeitslose neben der Arbeit nicht noch ihr Haus verlieren sollten.

Im Gegenteil, die Regierung baute nur für Arbeitslose Eigenheime und verkaufte sie an diese zu einem symbolischen Preis!

Von 1935-36 war der Großvater wegen kommunistischer Betätigung im Gefängnis. Die Familie lebte wieder von der Fürsorge, diesmal im NS-Staat. Auch da wurde ihnen das Haus nicht weggenommen oder sie von der Fürsorge ausgeschlossen weil sie ja "Vermögen" hätten. Noch nicht mal mit Kommunisten sprangen die Nazis so um.

Die ganze DDR-Zeit wurde das Haus als Eigentum der Familie (Eigentümer war parteilos) nicht angetastet, sondern im Gegenteil durch Kredite mit 0,5 % Zinsen konnte das Haus modernisiert werden, allerdings durch den Materialmangel zog sich dies über Jahre hin.

Der jetzige Besitzer ist Diplom-Ingenieur, 52 Jahre alt, seine Frau wegen eines Nervenleidens nicht berufstätig. Seit 1999 ist er arbeitslos, weil in seiner Stadt sämtliche Großbetriebe dichtgemacht haben. Bewerbungen woanders schlugen fehl, da er wegen des Alters und wegen seiner Diabetes als nicht flexibel gilt. Von 1999 bis jetzt bekam er keinen Pfennig Arbeitslosenhilfe, weil er in seinem Leben ein sparsamer Mann war und einiges gespart hatte, ein Boot hatte und eine Sammlung von Orden und Ehrenzeichen, was auch noch dummerweise bekannt war, weil er mal eine städtische Ausstellung mit Leihgaben ausstattete.

In den vergangenen Jahren verscherbelte er vom Boot, über die Orden alles was er hatte, das Konto ist auf 0 heruntergefahren um leben zu können und um die private Krankenversicherung zu bezahlen, Arbeitslosenhilfe bekommt er trotzdem nicht, da ihm nur ein Grundstück von bis zu 500 qm zusteht, da sein Grundstück größer ist, gilt er als vermögend und muß nun sein Haus verkaufen, was keiner kaufen will, da kein Mensch im osten noch ein Haus kauft, d.h. er muß sein Haus für ein Butterbrot verscherbeln um nicht zu verhungern. Wenn er dann überhaupt nichts mehr hat, dann kann er sich beim Arbeitsmat melden, bekommt dann da AG II von 330 Euro, kann von den Personalservice-Agenturen für dieses Geld an Betriebe bis zu einem halben Jahr ausgeliehen werden, das nennt man dann Praktikum, muß jede Scheißstelle im gesamten Bundesgebiet annehmen (Arbeitszwang), auch als Tellerwäscher oder Klomann und hat nur Anspruch auf den Mindestlohn und sogar den wollte der Gesetzgeber nicht zubilligen und nur den 8 linken "Abweichlern" in der SPD ist es zu verdanken, das er überhaupt Anspruch auf Mindestlohn hat, weil sie diesen Kompromiss mit der SPD-Spitze ausgehandelt haben.

Was der Kaiser, die Weimarer Republik, die Nazis, die SED nicht gemacht haben, sich am selbstgenutzten Wohneigentum eines Bürgers sich zu vergreifen, das tut die Ordnung der Bundesrepublik, die vorgibt das Eigentum der Bürger zu schützen. Das Eigentum der Kapitalisten ja, aber nicht das Eigentum der kleinen Leute.

Dieses System ist menschenverachtend, ungerecht und unsozial. Es ist die Barbarei pur! Die Frage unserer Zeit kann tatsächlich nur lauten:

Sozialismus oder Barbarei!

Kampf für den Sieg des Sozialismus mit allen Werktätigen im Bündnis aller fortschrittlichen Menschen!

paul

#15:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 10:10
    —
Zitat:
Die Frage unserer Zeit kann tatsächlich nur lauten: Sozialismus oder Barbarei!
Hat verdächtige Ähnlichkeit mit dem Argument, ohne Christentum bräche die Barbarei aus ...

#16:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 10:52
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Nenne mir mal den Fall, das Kommunisten ein selbstbewohntes Einfamilienhaus enteignet haben, was eine angemessene Größe hatte!


Stimmt. Das ist an sich schon ein falscher Ansatz von mir gewesen, da es den Kommunismus oder den Sozialismus bisher noch nicht gegeben hat. zwinkern

Zitat:
Sowas gab es nicht! Wenn Hausbesitz enteignet wurde, dann betraf das Häuser durch die Mieteinkünfte in beträchtlichem Umfang erzielt wurden.
Die DDR enteignete nicht mal 8-Familienhäuser.


Fehler. Der Familie der Frau meines Vaters wurde in der DDR solches Eigentum enteignet. Ein Haus, groß zwar, aber Wohnsitz einer Großfamilie, bestehend aus mehreren Generationen, ohne Mieteinnahmen.

#17:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 11:44
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Dieses System ist menschenverachtend, ungerecht und unsozial. Es ist die Barbarei pur! Die Frage unserer Zeit kann tatsächlich nur lauten:

Sozialismus oder Barbarei!

Kampf für den Sieg des Sozialismus mit allen Werktätigen im Bündnis aller fortschrittlichen Menschen!

paul


Das ist wieder mal typische Schwarz-weiß-Malerei. Die Tatsache, daß es mittlerweile Farben gibt, scheint bei solch einer Argumentationsweise nicht zu existieren.

Ich bin auch für Sozialismus, allerdings es muss unbedingt der Demokratische Sozialismus sein. Der Einwand, den ich jetzt höre, das sei pure Utopie, das hat es noch nie gegeben, und wird es auch nie geben, antworte ich wie folgt:

Etwas, das Neu ist, kann es auch vorher noch nie gegeben haben. Ein Sozialismus mit menschlichem Antlitz, der sich vor allem für die Presse- und Meinungsfreiheit statt sozialistische oder kommunistische (wo liegt dabei eigentlich der Unterschied? Mit den Augen rollen Frage ) Machtideologien vor sich wie eine Monstranz herzutragen, hätte meines Erachtens nach mit Sicherheit auch heute in unserer Zeit eine Überlebenschance.

#18:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 13:23
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Der Familie der Frau meines Vaters wurde in der DDR solches Eigentum enteignet.


Na das überprüfe nochmal, wie der Sachverhalt war. Rechtlich gab es keine Gesetze zur Enteignung. Ausnahmen waren: das Haus wurde schon unter der russischen Besatzungsmacht enteignet im Zuge der Entnazifizierung und Entjunkerung, die Leute sind in den Westen geflohen, dann wurde das Haus enteignet oder unter Zwangsverwaltung gestellt, oder es waren noch andere Immobilien vorhanden und sowas.

Oder war das Haus in den Gebieten Pommern, Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland? Dann wurde durch die Polen und Tschechen auch jeglicher deutscher Besitz enteignet, das hatte aber nichts mit dem Kommunismus zu tun sondern allein mit völkischen Gesichtspunkten der Vertreibung aller Deutschen aus den Ostgebieten.

Noch eine Möglichkeit gab es in der DDR, die es auch in der Bundesrepublik gibt, dass enteignet wird mit Entschädigung wenn die Stadtplanung das Haus weg haben will (neue Straße, Zentrum oder so). Das kann Dir aber hier genau so passieren.

Also fast alle kleinen und mittleren Haüser in der ehemaligen DDR waren in Privatbesitz bis 1989. Die Enteignungen beginnen jetzt erst im großen Stil. Ich würde mal nachprüfen wie das mit Eurem Haus zusammenhängt, ein typischer Fall ist das auf keinen Fall. Das wäre genau so, wenn jemand sagt, Deutschland wäre ein Folterstaat, weil einmal bei einem Verhör ein Gefangener unter psychsischen Druck gesetzt wurde. Das ist zwar im Einzelfall schlimm, aber nicht symptomatisch.
paul

#19:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 14:00
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Na das überprüfe nochmal, wie der Sachverhalt war. Rechtlich gab es keine Gesetze zur Enteignung.


Grundlage: Art. 24 Abs. 5 der DDR-Verfassung vom 08.10.1949: "Der private Großgrundbesitz, der mehr als 100 Hektar umfaßt, ist aufgelöst und wird ohne Entschädigung aufgeteilt."

#20:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 14:53
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Grundlage: Art. 24 Abs. 5 der DDR-Verfassung vom 08.10.1949: "Der private Großgrundbesitz, der mehr als 100 Hektar umfaßt, ist aufgelöst und wird ohne Entschädigung aufgeteilt."


Ist mir klar, Heike, dass Großgrundbesitz und größere Betriebe enteignet wurden. Von dem Großgrundbesitz der Großbauern und Junker bekamen die landlosen Bauern,Knechte und die Vertriebenen aus den Ostgebieten (das waren ja auch immerhin 1, 5 Millionen in der DDR die nicht wußten wohin und von was leben) Land. Das ist ja der Zweck des Sozialismus, daß das Großkapital und der Großgrundbesitz nicht mehr existiert. Ob nun die 100 Hektar als Grenze dazu zu niedrig sind, das ist möglich. Das gleiche sagen jetzt auch alle Arbeitslosen im Osten die mit ihrem Haus über 500 qm Grundfläche des Grundstückes liegen (in Städten). Mein Beispiel aus Sachsen-Anhalt ist auch so, dass er sagt, was kann er denn dafür dass das Haus so einen großen Garten hat, das war nun um 1870 so üblich, dass man einen großen Garten am Haus hatte um Gemüse zu ziehen. Jetzt fällt er auch durchs Raster und wird kalt enteignet durch die Hintertür indem er keinerlei Sozialleistungen bekomm, weil die Grenze auf 500 qm gelegt wurde. Und dies jetzt schon, vor dem großen Sozialkahlschlag!

Der Unterschied von der DDR zu heute, ist der, damals wurden die Reichen enteignet (Großgrundbesitzer, Junker, Kapitalisten), heute trifft es die eh schon Armen. Ein Immobilienbesitzer der 100 Grundstücke besitzt, der wird von der Steurreform profitieren, der hat, wenn er bisher 20.000 Euro im Monat verdient hat jetzt jeden Monat 2.000 Euro mehr haben. Der Arbeitslose, der im Schnitt 800 Euro im Monat hatte, dem wird über die Hälfte weggenommen.

Uns privat wird es auch im nächsten Jahr besser gehen, da Martin sehr gut verdient, werden wir durch die Steuergeschenke des Staates ca. 400 Euro mehr im Monat privat zur Verfügung haben. Darüber freuen wir uns aber nicht, weil es genau das Geld ist, was den Arbeitslosen weggenommen wird. Martin wird deshalb nicht mehr arbeiten müssen, es ist einzig und allein ein Steuergeschenk des Staates, wie es Willkür ist, die Arbeitslosen so zu kürzen.
paul

#21:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 15:38
    —
Zitat:
Darüber freuen wir uns aber nicht, weil es genau das Geld ist, was den Arbeitslosen weggenommen wird. Martin wird deshalb nicht mehr arbeiten müssen, es ist einzig und allein ein Steuergeschenk des Staates, wie es Willkür ist, die Arbeitslosen so zu kürzen.


hey, ich hätte da eine Idee... such Dir doch vier Arbeitslose und gebe ihnen jeden Monat 100 Euro... so könntest Du Dein schlechtes Gewissen beruhigen...

Und ist es legal Arbeitslose zu kürzen? Ab welcher Körpergröße wird um wieviel Zentimeter gekürzt? Tut das nicht weh? Geschockt

#22:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 16:54
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Grundlage: Art. 24 Abs. 5 der DDR-Verfassung vom 08.10.1949: "Der private Großgrundbesitz, der mehr als 100 Hektar umfaßt, ist aufgelöst und wird ohne Entschädigung aufgeteilt."


Ist mir klar, Heike, dass Großgrundbesitz und größere Betriebe enteignet wurden.[...]


Ah ja. Und das ist natürlich ein Grund, das Eigentum, was Menschen erworben und erarbeitet haben, wegzunehmen. Pillepalle

Erinnert mich an das Vermögen der Inquisitionsopfer, was die Kirche an sich gerissen hat.

Zitat:
Uns privat wird es auch im nächsten Jahr besser gehen, da Martin sehr gut verdient, werden wir durch die Steuergeschenke des Staates ca. 400 Euro mehr im Monat privat zur Verfügung haben. Darüber freuen wir uns aber nicht, weil es genau das Geld ist, was den Arbeitslosen weggenommen wird. Martin wird deshalb nicht mehr arbeiten müssen, es ist einzig und allein ein Steuergeschenk des Staates, wie es Willkür ist, die Arbeitslosen so zu kürzen.


Hoppala. Ihr werdet das überschüssige Geld sicherlich spenden, wo es doch so wenig erfreut. Oder stattet ihr damit eure 160 qm Wohnung noch ein bisschen aus? Lachen

Dein ganzes Fausthochheben für den Kommunismus wird vor diesem Hintergrund wirklich mehr und mehr zur Lachnummer.

#23:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 17:24
    —
Zitat:
Dein ganzes Fausthochheben für den Kommunismus wird vor diesem Hintergrund wirklich mehr und mehr zur Lachnummer.


Jetzt erst?? Geschockt

Paul und Martin wären doch die Ersten die bei einer kommunistischen "Revolution" auf die Strasse gezerrt werden würden... na ja... außer sie wären Rädelsführer, dann würden sie natürlich dafür sorgen, dass sie ihre Pfründe behalten könnten... Mr. Green

#24:  Autor: Martin und Coco BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 17:51
    —
Ich muß doch wieder mal sehr schmunzeln, wie sich Paul Alleine hier abmüht Euch das Wesen des Kapitalismus, des Sozialismus und des Kommunismus zu erklären, aber begriffen habt Ihr beiher noch gar nichts - oder wollt es nicht begreifen.

Besonders lustig wie Ihr immer in Kleinbürgermanier privates und gesellschaftliches vermischt und nicht auseinanderhalten könnt was zum Wesen der Dinge gehört und was Theaterklatsch ist. Lachen

Von Woici habe ich nichts anderes erwartet - sägt kräftig an dem Ast auf dem er selbst sitzt. Das hat es schon immer gegeben, man denke nur an Vorarbeiter, die für ein paar Privilegien ihre eigene Klassenbrüder antreiben, zum Wohle der Kapitalisten, oder die Streikbrecher, oder der bekloppte Sozialhilfeempfänger der FDP wählt, weil die am besten seine Interessen vertreten Cool !

Dass es eben nicht darum geht, dass Gutverdienende und weit über das gesunde Maß hinaus Verdienende oder Kapitalisten den "Armen" Almosen geben, so nach Lust und Laune, sondern dass es erst gar keine Armen geben darf, dass die Gesellschaft von vornherein solche Zustände nicht dulden darf, dass sie dafür sorgen muß dass jeder Mensch ein menschenwürdiges Leben führen kann, dies hätte zumindest Heike als ehemalige MSM-Aktivistin wissen müssen. Na ich will nicht polemisch werden, aber der MSB als Anhängsel der DKP war da wohl genau so wenig sozialistsch wie die DKP es war. Es ist ja bekannt mit wievielen Millionen die DKP am Tropf der SED hang, da war mit ideologischer Schulung im Sinne des Sozialismus wohl nicht viel?

Also nix da, mit Martin und Paul als Almosenverteiler im Sinne der christlichen Wohlfahrt so unter dem Motto "Ach darf ich Euch ne Decke geben, dass es nicht so kalt unter den Brücken ist?"
Ein Arbeitsloser ist kein Almosenempfänger, die bürgerliche Gesellschaft wiill ih erst dazu machen. Erst wird ihm die Arbeit weggenommen, dann soll ihm noch seine Würde genommen werden?

Der Krug geht solange zu Wasser, bis er bricht!

Einen schönen Abend noch!

#25:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 18:01
    —
Martin, Paul und Co. hat folgendes geschrieben:
...dies hätte zumindest Heike als ehemalige MSM-Aktivistin wissen müssen.


Als "Aktivistin" würde ich mich nicht gerade bezeichnen. Schließlich habe ich recht schnell gemerkt, was da gespielt wird.

Zitat:
Na ich will nicht polemisch werden, aber der MSB als Anhängsel der DKP war da wohl genau so wenig sozialistsch wie die DKP es war. Es ist ja bekannt mit wievielen Millionen die DKP am Tropf der SED hang, da war mit ideologischer Schulung im Sinne des Sozialismus wohl nicht viel?


Ach sooooooooo. Daran hats gelegen.

Naja, die evangelische Kirche vertritt ja auch die falschen Dogmen nach Aussage der Katholiken.

Wie sehr Fundamentalisten sich doch in ihrer Argumentation ähneln. Beeindruckend. Lachen Lachen Lachen

#26:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 18:19
    —
@ M,P & C (wer auch immer da jetzt gerade schreibt... wahrscheinlich der Hund, oder? )

Zitat:
aber begriffen habt Ihr beiher noch gar nichts - oder wollt es nicht begreifen.


Wie wäre es denn dann, wenn Du mir ungebildetem Bürger erklärst, was denn jetzt Kommunismus ist und wie er funktionieren soll?
Bisher kam nichts ausser extrem dämlichen Parolen, hanebüchenen Beispielen und ziemlich viel blabla...

Zitat:
Dass es eben nicht darum geht, dass Gutverdienende und weit über das gesunde Maß hinaus Verdienende oder Kapitalisten den "Armen" Almosen geben, so nach Lust und Laune, sondern dass es erst gar keine Armen geben darf,


und das soll wie funktionieren? Du würdest auch weiterhin die gleiche Leistung bringen, wenn Du morgen nur noch ein drittel dessen bekommen würdest, was Du jetzt bekommst? Und das was Dir weggenommen wurde, bekommen dann (ich nehme jetzt einfach mal ein Extrembeispiel) zwei Strassenkehrer? Mindestens einer von Euch hat über Jahre hinweg auf Einkommen verzichtet um zu studieren (na ja, nicht ganz... ich als bescheuerter Kleinbürger habe wahrscheinlich Dein Bafög bezahlt...) und dann bist Du bereit das gleiche für Deine Arbeit zu bekommen das der Strassenkehrer bekommt?

Und ich kenne kaum jemanden der (zumindest hier bei uns in Deutschland) der ein menschenwürdiges Leben führt... im Vergleich zu anderen Ländern gibt es überhaupt niemanden der ein menschenwürdiges Leben führt... also komm doch nicht mit solchen, selbst für dumme Menschen wie mich sofort durchschaubaren, schwachsinnigen Argumenten.

Ich habe schon am Anfang der Diskussion darauf hingewiesen, dass der Kommunismus der Natur des Menschen nicht entspricht... die sieht nämlich so aus:

nimm soviel Du kannst und gib so viel wie nötig

Natürlich mag es die eine oder andere Ausnahme geben, aber die kann man an einer Hand abzählen.

Also nochmal die Frage:

Wie sollen die Theorien funktionieren?
Und nicht vergessen: Wir sind nicht auf der Enterprise wo Maschinen alle anfallenden Arbeiten erledigen und sich jeder um seine Selbstverwirlichung kümmern kann... wir leben am Anfang des 21. Jahrhundert und da gibt es auch Arbeiten, die niemand gerne erledigen möchte...

Bisher kam von Eurer Seite nur billigste Polemik... versuche es doch mal mit Fakten... und bitte bitte, nicht schon wieder mit Albanien kommen... ich habe in den letzten Tagen mal die Leute um mich herum gefragt, ob sie gerne in Albanien leben würden, wenn sie dann dort keine Miete bezahlen müssten und jeder den gleichen Lohn bekommt... ungläubiges Staunen war noch die angenehmste Reaktion. Cool

Überleg doch mal... wenn Du schon Probleme damit hast, den Leuten hier im Forum (denen ich jetzt mit ausnahme von mir eine überdurchschnittliche Intelligenz und Bildung zuspreche) den Blödsinn der von Euch kommt zu verstehen, wie soll es dann der doch eher ungebildete Arbeiter am Band verstehen?

#27:  Autor: max BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 19:04
    —
@Heike N.: Es ist schon etwas seltsam auf ein Standard Vorurteil gegenüber Kommunisten zurückzugreifen. Es geht nicht um die Verstaatlichung jedes persönlichen Besitzes (offensichtlich nicht sinnvoll), sondern um die demokratische Kontrolle der Produktionsmittel. Wohnhäuser sind eindeutig keine Produktionsmittel.

Wobei dir zugute halte ist, dass die Stalinisten ihr staatskapitalistisches Regime als sozialistisch bezeichnet haben, aber selbst die waren nicht so dreiste Lügner, dass es als kommunistisch bezeichnet hätten.

Woici hat folgendes geschrieben:
Du würdest auch weiterhin die gleiche Leistung bringen, wenn Du morgen nur noch ein drittel dessen bekommen würdest, was Du jetzt bekommst?

Dann solltest du dich eher fragen, warum irgend jemand für Löhne knapp über der Sozialhilfe oder sogar darunter arbeiten soll. Neoliberale sind echt lustig. Sie wollen nur arbeiten, wenn sie Spitzenlöhne erhalten, während sie anderen vorwerfen, dass sie nicht für jeden Billiglohn arbeiten. Sorry, so eine Einstellung ist einfach eine Unverschämtheit. Böse

#28:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 19:23
    —
Zitat:
Dann solltest du dich eher fragen, warum irgend jemand für Löhne knapp über der Sozialhilfe oder sogar darunter arbeiten soll. Neoliberale sind echt lustig. Sie wollen nur arbeiten, wenn sie Spitzenlöhne erhalten, während sie anderen vorwerfen, dass sie nicht für jeden Billiglohn arbeiten. Sorry, so eine Einstellung ist einfach eine Unverschämtheit.


Ah ja... also eine Unverschämtheit... dann will ich Dir mal was erzählen:

Ich habe nicht immer relativ gut verdient... eine kaufmännische Ausbildung ist nur ein Grundstock auf dem man aufbauen kann. Ich habe mich über Jahre hinweg fortgebildet (auch auf eigene Kosten) und ernte jetzt die Früchte meiner Arbeit. Soll ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Nur weil jemand der nicht willens oder in der Lage war sich fortzubilden nur für einfache Tätigkeiten eingesetzt werden kann?
Daß ich da bin, wo ich bin, habe ich mir und meiner Leistung zu verdanken... und deswegen soll ich mich schämen?
Nein Max, tu ich nicht, ich bin stolz darauf was ich geleistet habe und ich bin auch der Meinung daß ich zurecht eine Entlohnung bekomme, die höher ist als die eines anderen der eben nicht die Leistungen erbracht hat... auch Dein Teufel kann mir kein schlechtes Gewissen machen... denn ich bin mir sicher, daß Du die gleiche Einstellung hast... oder verzichtest Du freiwillig auf Lohn um anderen ein höheres Gehalt zu ermöglichen?

#29:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 19:27
    —
max hat folgendes geschrieben:
@Heike N.: Es ist schon etwas seltsam auf ein Standard Vorurteil gegenüber Kommunisten zurückzugreifen. Es geht nicht um die Verstaatlichung jedes persönlichen Besitzes (offensichtlich nicht sinnvoll), sondern um die demokratische Kontrolle der Produktionsmittel. Wohnhäuser sind eindeutig keine Produktionsmittel.


Max, es ist schon etwas seltsam, auf ein Standard-Vorurteil gegenüber einer Klasse zurückzugreifen, die es so als deutlichen Unterschied zur Arbeiterklasse nicht mehr gibt (weil es die Arbeiterklasse an sich auch nicht mehr gibt): das Bürgertum. Auch den Kapitalisten gibt es nicht mehr. Insofern empfinde ich es als schlichtweg Zeitverschwendung, historische Zustände auf die heutige Zeit zu übertragen (sagte ich aber bereits oben schon einmal).

Im Übrigen ist es eine recht freche Unterstellung, mir Vorurteile oder möglicherweise auch Pauschalurteile gegenüber "dem Kommunismus" bzw. "den Kommunisten" zu unterstellen. Der Kommunismus ist eine interessante Philosophie, die Beachtung verdient. Abgesehen davon, dass ich von der "Gegenseite" ebenso abgeurteilt werde, weil ich die Weltanschauung der beiden Herren nicht teile, die den Bumerang ihrerseits aufs schärfste kritisieren.

Negativ geäußert und - in Anlehnung an die Erfahrungen aus meiner Studentenzeit - habe ich mich a) über die platte und peinlich leicht durchschaubare Polemik, die mir hier vorgesetzt wird, und b) über die Tatsache, dass sich nach den 20 Jahren, die zwischen meinem Studium und der Jetztzeit liegen, nichts am antiquierten Weltbild und an der Fausthoch-Parolen-Mentalität geändert hat, mokiert.

Hier gleichen kommunistische Idealisten und Agitatoren bis aufs Haar den Aktivistinnen des politischen Feminismus oder katholischen bzw. islamistischen Fundis. Das Quasi-religiöse ist mehr als deutlich und eine solche Haltung lehne ich ab.


Zuletzt bearbeitet von Heike N. am 12.10.2003, 22:46, insgesamt einmal bearbeitet

#30:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 19:39
    —
Ähnlich wie die Religion ein transzendentales Sein (Gott) und eine jenseitige Heilsversprechung (ewiges Leben durch Beten) voraussetzt, hat der Kommunismus ein transzendentales Sollen (Herrschaft der Arbeiterklasse, Ziel der Geschichte) und eine diesseitiges Heilsversprechen (Gerechtigkeit, materielle Gleichheit durch Revolution).

Das Dilemma des Kommunismus ist aus meiner Sicht, daß die Vertretbarkeit eines Grundwertes (materielle Gerechtigkeit) allein kein hinreichendes Argument dafür ist, den Kommunismus zu unterstützen. Dazu müßte der Vorteil für die meisten Menschen auf der Hand liegen, und zwar gemessen an deren Wertesytem. Es liegt aber mE in der (jedenfalls bisherigen) Natur des Menschen, anderen nur soweit etwas abzugeben, wie es ihnen im Sinne der indirekten Reziprozität spieltheoretisch nützlich erscheint. Nach allem, was wir heute wissen, liegt das Gleichgewicht hier keineswegs bei materieller Gleichheit, und ichhalte auch nichts von dem immer wieder zu hörenden Hinweis, steinzeitliche Gesellschaften hätten keine materielle Ungleichheit gekannt.

Es ist sehr fraglich, ob eine sicherlich technisch mögliche Änderung dieser Disposition (etwa über Gehirnwäsche - "revolutionäres Bewußtsein") oder Genetik) nicht ernstzunehmende negative Folgen für die Gemeinschaft hätte.

Es ist allerdings so, daß mit zunehmender Bildung die Bedeutung der indirekten Reziprozität wächst, d.h. je mehr die Leute wissen, desto weniger leicht geben sie sich mit nachteiligen Positionen zufrieden. Hier könnte immerhin eine Tendenz zur sozialen Gerechtigkeit liegen.

gruß/step

#31:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 19:52
    —
max hat folgendes geschrieben:
Dann solltest du dich eher fragen, warum irgend jemand für Löhne knapp über der Sozialhilfe oder sogar darunter arbeiten soll.

Weil die Russen, Polen, Albaner etc das auch müssen. Und teilweise sogar auf deutschen Baustellen und in deutschen landwirtschaftlichen Betrieben.

Zitat:
Neoliberale sind echt lustig. Sie wollen nur arbeiten, wenn sie Spitzenlöhne erhalten, während sie anderen vorwerfen, dass sie nicht für jeden Billiglohn arbeiten. Sorry, so eine Einstellung ist einfach eine Unverschämtheit. Böse


Wieso? Wenn Woici oder Heike arbeitslos werden, müssen sie sich auch vermitteln lassen. Meinst du, die ändern dann ihre Einstellung...?

#32:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 19:55
    —
Zitat:
Wieso? Wenn Woici oder Heike arbeitslos werden, müssen sie sich auch vermitteln lassen. Meinst du, die ändern dann ihre Einstellung...?


Jo klar, dann werde ich umgehend zum Kommunisten und werde bei Martin meinen Anteil an der 160 Quadratmeterwohnung einklagen... Mr. Green

#33:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 20:05
    —
Die ganze Diskussion ist eigentlich müssig, denn im Kapitalismus schlägt sich jegliche Eigeninitiative, jede besondere Leistung die jemand erbringt in bares Geld um... und trotzdem ist die Masse der Menschen nicht dazu bereit .... wieso sollten sie es dann sein, wenn sich nicht mal mehr ein erkennbarer Vorteil daraus ergibt, mehr oder besonderes zu leisten....

#34:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 20:08
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Neoliberale sind echt lustig. Sie wollen nur arbeiten, wenn sie Spitzenlöhne erhalten, während sie anderen vorwerfen, dass sie nicht für jeden Billiglohn arbeiten. Sorry, so eine Einstellung ist einfach eine Unverschämtheit. Böse


Wieso? Wenn Woici oder Heike arbeitslos werden, müssen sie sich auch vermitteln lassen. Meinst du, die ändern dann ihre Einstellung...?


Ich war schon mal arbeitslos und habe von Sozialhilfe leben müssen (mit einem Kind). Das Umschulungsgeld anschließend war auch nicht besonders hoch (ich musste private Schulden machen, um das durchzuhalten, die ich noch lange abgezahlt habe). Meinen - sehr gut bezahlten - Job bei einem amerikanischen Softgetränkehersteller habe ich zu Gunsten eines schlechter bezahlten aufgegeben, weil Geld nicht alles in meinem Leben ist, sondern mir auch eine gewisse Lebensqualität am Herzen liegt.

Aber interessant zu sehen, wie schnell man einen Stempel aufgedrückt bekommt. Ist halt - wie gesagt - leicht, die Welt in Schwarz und Weiß aufzuteilen. Lachen

#35:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 20:29
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zumal es im Kommunismus kein Eigentum geben wird. D. h., mein Haus, was ich mir erarbeite, wird auch enteignet.
Heike! Warum erzählst du nun sowas? Du weißt es besser und schreibst gegen Dein eigenes Wissen?

Nenne mir mal den Fall, das Kommunisten ein selbstbewohntes Einfamilienhaus enteignet haben, was eine angemessene Größe hatte!
Meine Großeltern wohnten in einem Bauernhof mit 5 Zimmern. Zusätzlich mit einer Schwester und ihrem Kind. Im Rahmen irgendeiner Kollektivierung wurden sie in die Stadt in eine 2 Zimmer-Wohnung verlegt, die Schwester kam woanders hin.
Dieses Haus haben sie sich erarbeitet, bevor die Tschechoslovakei die Segnungen des Sozialismus erfahren hat (übrigens waren sie keine Deutschen). Erbrechen

#36:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 22:49
    —
ric hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zumal es im Kommunismus kein Eigentum geben wird. D. h., mein Haus, was ich mir erarbeite, wird auch enteignet.
Heike! Warum erzählst du nun sowas? Du weißt es besser und schreibst gegen Dein eigenes Wissen?

Nenne mir mal den Fall, das Kommunisten ein selbstbewohntes Einfamilienhaus enteignet haben, was eine angemessene Größe hatte!
Meine Großeltern wohnten in einem Bauernhof mit 5 Zimmern. Zusätzlich mit einer Schwester und ihrem Kind. Im Rahmen irgendeiner Kollektivierung wurden sie in die Stadt in eine 2 Zimmer-Wohnung verlegt, die Schwester kam woanders hin.
Dieses Haus haben sie sich erarbeitet, bevor die Tschechoslovakei die Segnungen des Sozialismus erfahren hat (übrigens waren sie keine Deutschen). Erbrechen


Unsere Forumskommunisten werden einwenden, dass Sozialismus nicht gleich Kommunismus ist.

#37:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 22:51
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zumal es im Kommunismus kein Eigentum geben wird. D. h., mein Haus, was ich mir erarbeite, wird auch enteignet.
Heike! Warum erzählst du nun sowas? Du weißt es besser und schreibst gegen Dein eigenes Wissen?

Nenne mir mal den Fall, das Kommunisten ein selbstbewohntes Einfamilienhaus enteignet haben, was eine angemessene Größe hatte!
Meine Großeltern wohnten in einem Bauernhof mit 5 Zimmern. Zusätzlich mit einer Schwester und ihrem Kind. Im Rahmen irgendeiner Kollektivierung wurden sie in die Stadt in eine 2 Zimmer-Wohnung verlegt, die Schwester kam woanders hin.
Dieses Haus haben sie sich erarbeitet, bevor die Tschechoslovakei die Segnungen des Sozialismus erfahren hat (übrigens waren sie keine Deutschen). Erbrechen


Unsere Forumskommunisten werden einwenden, dass Sozialismus nicht gleich Kommunismus ist.


nein nein... diejenigen bei denen es nicht funktioniert hat waren eben keine echten Kommunisten... die haben nur so getan als ob... Mr. Green

#38:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 22:51
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zumal es im Kommunismus kein Eigentum geben wird. D. h., mein Haus, was ich mir erarbeite, wird auch enteignet.
Heike! Warum erzählst du nun sowas? Du weißt es besser und schreibst gegen Dein eigenes Wissen?

Nenne mir mal den Fall, das Kommunisten ein selbstbewohntes Einfamilienhaus enteignet haben, was eine angemessene Größe hatte!
Meine Großeltern wohnten in einem Bauernhof mit 5 Zimmern. Zusätzlich mit einer Schwester und ihrem Kind. Im Rahmen irgendeiner Kollektivierung wurden sie in die Stadt in eine 2 Zimmer-Wohnung verlegt, die Schwester kam woanders hin.
Dieses Haus haben sie sich erarbeitet, bevor die Tschechoslovakei die Segnungen des Sozialismus erfahren hat (übrigens waren sie keine Deutschen). Erbrechen



Unsere Forumskommunisten werden einwenden, dass Sozialismus nicht gleich Kommunismus ist.


Und ich wüsste von denen nach wie vor gerne den signifikanten Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus... Mit den Augen rollen

#39:  Autor: max BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:47
    —
@Woici: das Problem ist nicht die Höhe des Lohnes, die du für dich beanspruchst. Es ist klar, dass es bei einer langen Ausbildung danach das Gehalt höher sein muss um überhaupt vergleichbare Gehälter (also z.B. auch Rentenansprüche) auf lange Sicht zu erhalten.

Das Problem ist, dass du von Arbeitslosen, die genauso eine lange Ausbildung haben können, gefordert hat, dass sie jeden Scheissjob annehmen. Und noch problematischer ist, dass die Regierung diese Position übernommen hat und die "Zumutbarkeitskriterien" erneut verschärfen will. Wieder werden die Arbeitslosen statt der Arbeitslosigkeit bekämpft. Schliesslich sind nicht die Arbeitslosen für die Vernichtung von Millionen gutbezahlten Stellen verantwortlich (im Gegensatz zu ein paar der beteiligten Politiker, die für Stellenvernichtung im Öffentlichen Dienst direkt verantwortlich sind).

@Heike N.: du kannst gerne der Meinung sein, dass es Klassen nicht mehr gibt. Aber es klingt eher so, als würdest du vor lauter Differenzierung die offensichtlichen Gemeinsamkeiten nicht mehr sehen. Im übrigen habe ich dich nicht als neoliberal bezeichnet. Das ging gegen Woici, der alle Massnahmen der Regierung für mehr Armut feiert.

@Nordseekrabbe:
Sozialismus ist nach der marxistischen Theorie eine Übergangsphase zwischen Kapitalismus und Kommunismus, in der noch Klassen existieren, aber die Arbeiterklasse die herrschende Klasse ist. Da diese Klasse die Mehrheit der industriellen Staaten stellt, muss diese Herrschaft demokratisch sein, da anders es nicht möglich ist, dass Millionen eine Gesellschaft kontrollieren. Da wäre es natürlich auch kein Problem, dass alle anderen Klassen demokratisch mitstimmen können. Kapitalisten sind sowieso eine winzige Minderheit. Im Ostblock dagegen haben die Stalinisten im Endeffekt die Rolle der Bourgeoisie eingenommen, was sich nach 1989 bestätigt hat, als diese offiziell als Kapitalisten (Besitzer der Konzerne) aufgetretten sind.

Kommunismus ist dagegen eine klassenlose Gesellschaft.

#40:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 00:02
    —
Zitat:
@Heike N.: du kannst gerne der Meinung sein, dass es Klassen nicht mehr gibt. Aber es klingt eher so, als würdest du vor lauter Differenzierung die offensichtlichen Gemeinsamkeiten nicht mehr sehen. Im übrigen habe ich dich nicht als neoliberal bezeichnet. Das ging gegen Woici, der alle Massnahmen der Regierung für mehr Armut feiert.


Geschockt Geschockt

Ist das jetzt selektives Denken meinerseits oder selektives Lesen Deinerseits? Ich feiere Massnahmen zur Förderung der Armut?
Kann es (ja, ich weiß, es ist unwahrscheinlich) denn nicht eventuell sein, daß ich das Problem nur nicht durch eine ideologisch gefärbte Brille sehe?
Unser Sozialstaat mit allen gewohnten Annehmlichkeiten ist nicht mehr finanzierbar... ich denke soweit sind wir uns einig, oder? Wenn nicht, dann kann ich sofort aufhören weiter mit dir über dieses Thema zu sprechen...

#41:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 00:06
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:


max hat folgendes geschrieben:
Dann solltest du dich eher fragen, warum irgend jemand für Löhne knapp über der Sozialhilfe oder sogar darunter arbeiten soll.

Weil die Russen, Polen, Albaner etc das auch müssen. Und teilweise sogar auf deutschen Baustellen und in deutschen landwirtschaftlichen Betrieben.



Sanne, das ist ja nun nen dollen Argument, wie man im Ruhrpott sagt. Nächstens kommst Du damit, weil in Indien die Arbeiter für noch weniger arbeiten müssen, dann müssen wir das auch tun? Ne, Sanne, mit uns nicht, wir hatten schon mal andere Verhältnisse und seit Bismarck ein Sozialsystem, da lassen wir uns nicht propagandistisch in das Mittelalter locken. Du hast die USA vergessen, die sind doch das große Vorbild? Da hat ein Drittel der Bevölkerung keine Krankenversicherung. Na, das darf doch nicht sein, dass wir die dann noch haben? Also schnell abschaffen unser Gesundheitssystem weil es die Amis ja auch nicht haben. Mit den Augen rollen

Ja bei den Russen, da erfrieren die Obdachlosen nach 1992 auf der Straße und die Kinder dürfen betteln gehen. Warum soll es uns da besser gehen? Also weg mit den Notunterkünften für Obdachlose in Deutschland.

Also Sanne das war ne Luftnummer! Verlegen Weshalb aber Russen, Polen und andere bei uns für Hungerlöhne arbeiten können, habe ich schon mal erklärt, aber scheinbar übertliest Du das oder tust es als kommunistische Propaganda ab.

Soll ich Dir ein Beispiel eines Ukrainers nennen, der hier das Glück hat auf dem Bau zu arbeiten. Ja Glück, weil es schwierig ist eine Arbeitsgenehmigung zu bekommen. Wieso Glück, wenn es doch für Hungerlöhne geschieht? Ist das keine Ausbeutung? Klar ist es Ausbeutung, aber im Gegensatz zu einem Deutschen hat der Ukrainer in seiner Heimat eben keine Miete zu zahlen, weil die ehemals volkseigenen Wohnungen den früheren Mietern kostenlos übereignet wurden nach der Auflösung des Volkseigentums (das DDR-Volkseigentum wurde vom BRD-Staat angeeignet). Der Umtauschkurs inder Ukraine zum Euro ist so verzerrt, dass man mit 50 Euro im Monat dort sehr gut leben kann, alles des Kurses wegen, und hat mit der wirklichen Kaufkraft der ukrainischen Währung überhaupt nix zu tun. Würde man dort Miete bezahlen müssen, würde die 4 Euro im Monat betragen. 10 Brötchen bekäme man für 3 Cent.

Bekommt also der ukrainische Arbeiter hier nur einen deutschen Hungerlohn, kann er aber zurückgekehrt in seiner Heimat das Geld umtauschen und ist dann dort ein reicher Mann. Soll nun der deutsche Arbeiter also hier arbeiten und dann in die Ukraine ziehen um dort von dem Billiglohn von hier dort leben zu können? Hier kann er nicht von dem Billiglohn leben, der knapp über der Sozialhilfe liegt, was Du verlangt, dass er davon leben soll. Soll er unter der Brücke schlafen, weil er die teuren Mieten nicht tragen kann, von Luft und Liebe leben, weil er für Lebensmittel das hundertfache bezahlt wie er in Euro in der Ukraine bezahlen müßte?

Sanne, Arbeit muß dafür dasein um davon leben zu können und nicht das man von Arbeit verrecken darf.

Im Übrigen hat max recht, dem ich in seinen Grundaussagen immer voll zustimmen konnte (außer seiner trotzkistischen WA), daß die immer am meisten schreien, die darauf pochen, dass sie doch ihre "kostbare" und "qualifizierte" Arbeit nicht unter Wert verkaufen, aber dies von anderen verlangen, dass sie sich für Billiglöhne verkaufen sollen.

Besonders dummdreist mal wieder Woici, indem er wie ein alter Stammtischbruder sich hinstellt und meint, dass die Arbeitslosen selber schuld seien weil sie nicht so tüchtig sich weitergebildet hätten wie er.
Das sollte er mal in Arbeitsämtern des Ostens von sich geben, die hätten diesen aufgeblasenen Wessi den Marsch geblasen. Jeder zweite arbeitslose Ossi hat mehr Qualifikationen in der Tasche als diverse Möchtegernkolonialherren aus dem Westen, haben akademische Ausbildungen, Dr.-Titel inklusive und sind trotzdem arbeitslos, weil der Westen den Osten plattgemacht hat, Raubritter wie die Fa. von Woici die ein Betonwerk im Osten kaufen und dann nachdem sie die Subventionen kassiert haben, den Laden dichtmachen. Anschließend kommen dann Halbgebildete aus dem Westen und plustern sich auf, dass sie ihren Job deshalb haben, weil sie so fleißig und qualifizert sind.

Wir beide sind auch aus dem Westen, aber schämen uns solcher Landsleute die solche menschenverachtende Gülle von sich geben wie z.B. Woici - es ist einfach nur unterste Schublade, weiter nichts! skeptisch

#42:  Autor: max BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 00:16
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Unser Sozialstaat mit allen gewohnten Annehmlichkeiten ist nicht mehr finanzierbar... ich denke soweit sind wir uns einig, oder? Wenn nicht, dann kann ich sofort aufhören weiter mit dir über dieses Thema zu sprechen...

Es sollte aber auch klar sein, dass dieser Sozialstaat das einzige ist, was verhindert, dass es in der BRD Massenarmut gibt. Eine Demontage bedeutet also mehr Armut!

Zu der Finanzierbarkeit? Ist das BSP krass zurück gegangen? Gibt es insgesamt weniger Reichtum? Das Problem ist, dass Schröder eine Umverteilung zu denen betreibt, die schon mehr als genug haben. Das einzige, auf was wir uns einigen könnten, dass eine zusätzliche Belastung der "Arbeitnehmer" mit Sozialabgaben nicht mehr möglich ist. Aber genau dies plant die Bundeseregierung bei der Gesundheitsreform und hat sie bei der Rentenreform durchgeführt (Riesterrente). Private Versicherungen um krasse Reduzierung der Leistungsansprüche auszugleichen verstehe ich unter zusätzliche Belastung.

#43:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 00:28
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Zitat:
Besonders dummdreist mal wieder Woici, indem er wie ein alter Stammtischbruder sich hinstellt und meint, dass die Arbeitslosen selber schuld seien weil sie nicht so tüchtig sich weitergebildet hätten wie er.
Das sollte er mal in Arbeitsämtern des Ostens von sich geben, die hätten diesen aufgeblasenen Wessi den Marsch geblasen. Jeder zweite arbeitslose Ossi hat mehr Qualifikationen in der Tasche als diverse Möchtegernkolonialherren aus dem Westen, haben akademische Ausbildungen, Dr.-Titel inklusive und sind trotzdem arbeitslos, weil der Westen den Osten plattgemacht hat, Raubritter wie die Fa. von Woici die ein Betonwerk im Osten kaufen und dann nachdem sie die Subventionen kassiert haben, den Laden dichtmachen. Anschließend kommen dann Halbgebildete aus dem Westen und plustern sich auf, dass sie ihren Job deshalb haben, weil sie so fleißig und qualifizert sind.


So, wisch Dir mal den Geifer aus dem Mundwinkel.... fertig? Gut...

1. Das Betonwerk wurde nicht zugemacht sondern produziert noch immer... ganz im Gegenteil sind dort in der Zwischenzeit mehr Leute beschäftigt als zu Zeiten der DDR... mal abgesehen davon, dass wesentlich mehr und bessere Qualität produziert wird als zu DDR-Zeiten.
Und im Übrigen bin ich schon lange nicht mehr bei dieser Firma...

2. Wenn ich morgen hier in meiner Stadt keinen Job mehr bekomme, dann muss ich eben in eine andere Stadt geben. Ich bin qualifiziert und ich bin felxibel, ich sehe da keine Probleme.
Qualifiziertes Personal wird immer gesucht.
Wenn natürlich jemand Ägyptologe ist, dann kann ich sehr gut nachvollziehen, dass er gewisse Probleme hat, einen Job zu finden... soll ich deswegen mit ihm Mitleid haben?

3. Ist es mein Problem wenn in der DDR die Planwirtschaft nicht funktioniert hat und deswegen die meisten Firmen auf dem Weltmarkt nicht konkurenzfähig sind? Ich habe in meinem Bekanntenkreis genügend Leute die aus den neuen Bundesländern gekommen sind, sich auf ihren Arsch gesetzt haben Bewerbungen geschrieben haben und jetzt hier im Westen arbeiten... auch das sind alles gut ausgebildete Leute und keiner hatte wirklich Probleme einen Job zu finden.

4. Ich wäre dankbar, wenn Du Deine Beleidigungen sein lassen könntest, nicht daß es mich sonderlich berühren würde, aber es macht Dich in Deinem klassenkämpferischen Wahn noch unglaubhafter als Du eh schon bist... ist es Dir nicht peinlich, nicht mehr auf argumentativer Ebene dagegenhalten zu können und musst jetzt in die Beleidigungskiste greifen? Armselig, äusserst armselig... erinnert mich doch sehr an Christenfundis die auch ausfallend werden, wenn ihnen die Argumente ausgehen...

5. Wenn Du lesen kannst, dann hättest Du erkennen können, dass es in meinen Postings nicht um Arbeitslose gegangen ist, sondern um Leute die weniger verdienen als ich... und das fast immer aus gutem Grund... Selbst Du solltest verstehen, dass die kapitalistischen Ausbeuter die mir mein Gehalt bezahlen, das nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit tun, sondern weil ihnen meine Leistung das wert ist... aber ich sehe schon, das ist zu viel verlangt, daß ich erwarte, dass Du über Deinen ziemlich niedrigen Tellerrand hinausschaust...

6. Der Halbgebildete hat sich eine eigene Wohnung erarbeitet, einen Mercedes vor der Türe stehen und einen Arbeitsplatz der ihm Spass macht...oups... und der auch noch gut bezahlt ist, weil es eben nicht so viele Leute gibt, die diesen Job auch gut machen können...
dann bin ich lieber ein Halbgebildeter als ein gefrusteter, übriggebliebener Klassenkämpfer der Arbeit nur vom Hörensagen kennt...

Zitat:
Wir beide sind auch aus dem Westen, aber schämen uns solcher Landsleute die solche menschenverachtende Gülle von sich geben wie z.B. Woici - es ist einfach nur unterste Schublade, weiter nichts!


Ich würde Dir empfehlen, vor Deinem nächsten Posting einfach mal das Hirn einzuschalten... eventuell klappt es dann besser... so war das nix...
Ist der Sabber am Mundwinkel in der Zwischenzeit getrocknet?

#44:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 00:39
    —
max hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Unser Sozialstaat mit allen gewohnten Annehmlichkeiten ist nicht mehr finanzierbar... ich denke soweit sind wir uns einig, oder? Wenn nicht, dann kann ich sofort aufhören weiter mit dir über dieses Thema zu sprechen...

Es sollte aber auch klar sein, dass dieser Sozialstaat das einzige ist, was verhindert, dass es in der BRD Massenarmut gibt. Eine Demontage bedeutet also mehr Armut!


Wer spricht vn Demontage? Niemand hier... na ja, niemand ausser den linken Demagogen hier... Aber der Sozialstaat muss angepasst werden... so kann es ja wohl nicht weiter gehen, oder?

Zitat:
Zu der Finanzierbarkeit? Ist das BSP krass zurück gegangen? Gibt es insgesamt weniger Reichtum? Das Problem ist, dass Schröder eine Umverteilung zu denen betreibt, die schon mehr als genug haben. Das einzige, auf was wir uns einigen könnten, dass eine zusätzliche Belastung der "Arbeitnehmer" mit Sozialabgaben nicht mehr möglich ist. Aber genau dies plant die Bundeseregierung bei der Gesundheitsreform und hat sie bei der Rentenreform durchgeführt (Riesterrente). Private Versicherungen um krasse Reduzierung der Leistungsansprüche auszugleichen verstehe ich unter zusätzliche Belastung.


nanana.... schon mal was vom demographischen Faktor gehört? Was uns jetzt das Leben so schwer macht, sind doch die Geschenke die in den letzten Jahrzehnten mit dem Füllhorn über die Bevölkerung verteilt worden sind, ohne sich jemals Gedanken über die Finanzierbarkeit gemacht zu haben...

Rente
Wenn vor 40 Jahren noch (ich hab jetzt die Zahlen nicht da, aber es dürfte keine Probleme machen, sich Statistiken über die Bevölkerungsentwicklung zu besorgen... darum einfach fiktive Zahlen) 8 Arbeitnehmer einen Rentner zu "verhalten" haben, dann sind es jetzt 4 Arbeitnehmer... und in 20 Jahren werden es 2 Arbeitnehmer sein... selbst einem Grundschüler sollte klar sein, dass das nicht funktionieren kann.

Krankenversicherung
Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich in den letzten Jahren gravierend erhöht. Dummerweise jedoch auf Kosten der Krankenversicherung... Fakt ist nun mal, dass ein Großteil der Leistungen dann benötigt werden, wenn man alt ist... und weil wir immer mehr Alte haben, steigen die Beoträge zur Krankenversicherung.

Um sowohl den Alten, als auch den Jungen gerecht zu werden bleibt nicht sanders übrig, als Wege aus diesem Dilemma zu finden.
ich finde es mehr als gerecht, wenn beide Seiten zur "Zahlung" herangezogen werden... die Alten mit niedrigeren Rentensteigerungen und die Jungen wenn sie dazu vergattert werden, auch privat vorzusorgen.
Oder wie wolltest Du das Problem lösen? Nur die Jungen müssen zahlen? oder nur die Alten müssen bluten?
Oder willst Du die Lohnnebenkosten noch weiter nach oben treiben? Dummerweise würde das bedeuten, dass es noch mehr Arbeitslose gibt, denn wir leben nunmal nicht auf einer Insel der Seeligen sondern müssen mit unseren Produkten auf dem Weltmarkt bestehen... und das geht zu einem grossen Teil nun mal über den Preis...

#45:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 01:01
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Aber der Sozialstaat muss angepasst werden... so kann es ja wohl nicht weiter gehen, oder?


Das Problem scheint mir ein bisschen paradox zu sein. Jeder weiß, bis auf einige ewig gestrige, die das einfach nicht wahrhaben wollen, daß es so nicht weiter gehen kann.

Seit 20,30 Jahren leisten sich unsere Politiker Debatten darüber im Parlament (nach dem Motto: "Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben!") um die Zukunft des Sozialstaates bzw. der sozialen Sicherungssysteme. Ebenso lange wird praktisch nichts oder nur sehr wenig getan - Flickschusterei eben. Das ist gerade bei der derzeitigen Regierung, aber auch ihrer Vorgängerregierung besonders gut zu sehen bzw. zu sehen gewesen.

Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter. Es wird vom Politiker erwartet, daß er bzw. daß die Politiker endlich handeln. Der Politiker aber sieht den nächsten Wahltermin und eine mögliche Abstrafung seiner Partei vor Augen, und sei es durch Landtags- oder Kommunalwahlen, und aus lauter Angst, soziale Grausamkeiten verkünden zu müssen, über die sich aber in der Bevölkerung die meisten bzw. eine Mehrheit längst im Klaren ist, daß sie kommen müssen und die fetten Jahre vorbei sind, wird eben nicht gehandelt.

Dann kommt dazu noch das heilige St.Florians-Prinzip in beiden Lagern, und schon entsteht eine verfahrene Situation, wie wir sie derzeit haben: Die Wirtschaft kommt seit Jahren nicht in Schwung, vom Aufschwung ist schon gar nicht mehr die Rede, die Sozialsysteme ufern aus und sind immer weniger bezahlbar, die EU-Kriterien von Maastricht werden in diesem Jahr wieder (zum 3. Mal, soviel ich richtig gerechnet habe) gerissen werden, deutlich gerissen werden, was wieder Strafzahlungen zur Folge haben wird... Mit den Augen rollen

Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob die ewig gestrigen bzw. unsere Politiker im Parlament, so ziemlich egal welcher politischen Couleur, überhaupt noch wissen bzw. eine Ahnung davon haben, was draussen im wahren Leben passiert... Mit den Augen rollen Geschockt

#46:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 01:06
    —
Zitat:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Das ist ein grosser Irrtum... die sind natürlich für Streichungen... aber bitte doch nur da, wo es sie selbst nicht betrifft... siehe die Aktionen als es um die Streichung der Entfernungskilometer oder die Eigenheimzulage ging... "Streichen ja klar, aber bitte nicht bei mir..."

#47:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 01:10
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Das ist ein grosser Irrtum... die sind natürlich für Streichungen... aber bitte doch nur da, wo es sie selbst nicht betrifft... siehe die Aktionen als es um die Streichung der Entfernungskilometer oder die Eigenheimzulage ging... "Streichen ja klar, aber bitte nicht bei mir..."


...habe ich etwas anderes behauptet? Mit den Augen rollen Frage

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Dann kommt dazu noch das heilige St.Florians-Prinzip in beiden Lagern

#48:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 01:14
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Das ist ein grosser Irrtum... die sind natürlich für Streichungen... aber bitte doch nur da, wo es sie selbst nicht betrifft... siehe die Aktionen als es um die Streichung der Entfernungskilometer oder die Eigenheimzulage ging... "Streichen ja klar, aber bitte nicht bei mir..."


...habe ich etwas anderes behauptet? Mit den Augen rollen Frage


Jepp:

nordisches Fischzeugs hat folgendes geschrieben:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Wenn Du innerhalb eines Thread zwei verschiedene Dinge sagst, dann kann ich mir ja aussuchen was Du nun wirklich meinst... Mr. Green

#49:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 01:18
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Das ist ein grosser Irrtum... die sind natürlich für Streichungen... aber bitte doch nur da, wo es sie selbst nicht betrifft... siehe die Aktionen als es um die Streichung der Entfernungskilometer oder die Eigenheimzulage ging... "Streichen ja klar, aber bitte nicht bei mir..."


...habe ich etwas anderes behauptet? Mit den Augen rollen Frage


Jepp:

nordisches Fischzeugs hat folgendes geschrieben:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Wenn Du innerhalb eines Thread zwei verschiedene Dinge sagst, dann kann ich mir ja aussuchen was Du nun wirklich meinst... Mr. Green


Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst weiter, wobei es nach dem heiligen St. Florians-Prinzip denkt."

#50:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 01:28
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Das ist ein grosser Irrtum... die sind natürlich für Streichungen... aber bitte doch nur da, wo es sie selbst nicht betrifft... siehe die Aktionen als es um die Streichung der Entfernungskilometer oder die Eigenheimzulage ging... "Streichen ja klar, aber bitte nicht bei mir..."


...habe ich etwas anderes behauptet? Mit den Augen rollen Frage


Jepp:

nordisches Fischzeugs hat folgendes geschrieben:
Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst viel weiter.


Wenn Du innerhalb eines Thread zwei verschiedene Dinge sagst, dann kann ich mir ja aussuchen was Du nun wirklich meinst... Mr. Green


Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "Dabei ist das Volk in seiner Mehrheit längst weiter, wobei es nach dem heiligen St. Florians-Prinzip denkt."


jepp, dann hätte es die widersprüche nicht innerhalb eines Threads, sondern schon innerhalb eines Satzes gegeben... Smilie

#51:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 11:48
    —
Woici hat folgendes geschrieben:

4. Ich wäre dankbar, wenn Du Deine Beleidigungen sein lassen könntest, nicht daß es mich sonderlich berühren würde, aber es macht Dich in Deinem klassenkämpferischen Wahn noch unglaubhafter als Du eh schon bist... ist es Dir nicht peinlich, nicht mehr auf argumentativer Ebene dagegenhalten zu können und musst jetzt in die Beleidigungskiste greifen?

dann bin ich lieber ein Halbgebildeter als ein gefrusteter, übriggebliebener Klassenkämpfer der Arbeit nur vom Hörensagen kennt...



Beleidigungen? Was denn für Beleidigungen? Die habe ich doch bisher nur von Deiner Seite gelesen. Im übrigen trete ich doch hier sehr moderat auf. Da war ich in meiner Studentenzeit ganz anders. Da wärest Du vemutlich vom Hocker gefallen, wenn da die KPD/ML oder der SDS dem Bürgertum zeigten was Klassenkampf ist. Also da ist doch der Meinungsaustausch hier wie das Chortreffen des Sängervereins von 1873 von Wanne-Eickel, falls Du den kennst?

Ich bin doch nicht gefrustet, absolut nicht. Die Marxisten-Leninisten haben Standfestigkeit weil sie an allen Fronten gleichzeitig kämpfen mußten. Enver Hoxha mußte auch gegegen eine Unzahl von Feinden gleichzeitig kämpfen, gegen den Klassenfeind (Imperialisten, inländische und ausländische Kapitalisten, einheimische Feudalisten, die Kirchen, die Moscheen, das einheimische Bürgertum) und gegen Revisionisten im eigenen (Freundes)Lager (sowjetische, titoistische, maoistische, Eurokommunisten,Trotzkisten). Das Vorbild macht Mut, weil Hoxha gegen alle diese Gegner bestand und sich nicht kleinkriegen ließ. Wer die großen Redeschlachten gegen die Revisionisten der DKP, der MLPD und der Trotzkisten bestand, der wird doch nicht in einem rechtsbürgerlichen Freigeisterforum gefrustet sein? Sehr glücklich

Arbeit nur vom Hörensagen? Klassenkampf ist Arbeit mein Lieber (Schreiben von Broschüren, Artikeln, Resolutionen, Vorbereitung von Demonstrationen). Bestimmt habe ich da mehr zu tun als Du bei Deinem nur Dir selbst dienenden Broterwerb. Also unterlaß bitte immer Deine Abschweifungen vom Sachthema in mein Privatleben. Verlegen

Ach so, habe ich nocht vergessen: Deine Flexibilität betreffend und Dein Ausspruch, das qualifizierte überall Arbeit finden! (ein Lacher!)

Beispiel: ein 30jähriger aus Brandenburg ist seit 3 Jahren Leiharbeiter, verliehen an eine Brauerei für Hilfsarbeiten. Der Mann ist gelernter Gießerei-Facharbeiter mit diversen zusätzlichen Ausbildungen und Kursen, die er erfolgreich absoviert hat, kann Sprachen, ist hochgebildet. Er steht da in Bayern am Band, weil er woanders keine Arbeit bekommt. Am selben Band steht eine waschechte Bayerin, geistig unterbelichtet, keinen Schulabschluß, debil. Die verdient das doppelte, weil sie fest angestellt ist und der Mann aus dem Osten nicht übernommen wird, weil ein Leiharbeiter günstiger kommt. Die Frau hat den Posten, weil schon ihr Großvater dort beschäftigt war und weil sie treue Kirchgängerin ist und in derselben Gemeinde ist, wie der Personalchef, der den bekennenden Kommunisten aus dem Osten sowieso nur mit Mißtrauen anschaut.

Soweit zu Deinem Loblied auf die Qualifizierung und Flexibilität. Die debile Frau wäre nicht flexibel genug im Gegenbeispiel nach Brandenburg zur Arbeit zu fahren, aber "flexibel und qualifiziert sind" eh nur dumme Sprüche um Postenschacherei und Vetternwirtschaft und die allgemein fehlenden Arbeitsplätze zu kaschieren.

zwinkern

Woci! Du bist doch so ein Verfechter des "Sozialumbaus". Das ist Dir ja bekannt, dass Arbeitslose in Zukunft wie Sozialhilfe-Empfänger behandelt werden sollen, d.h. das Kinder oder Eltern des Arbeitslosen erst mal für ihn aufkommen müssen, ehe der Staat zahlt. D.h. erst wenn bei Eltern oder Kindern des Arbeitslosen nichts zu holen ist, dann zahlt der Staat. Du würdest es also sehr begrüßen wenn Du Deinen Vater ernähren mußt, wenn der arbeitslos wird? Was ist denn dann mit Deiner vielgelobten Leistung die sich lohnen muß?

Da kannst Du mal drüber nachdenken! Das gleiche wäre wenn Du ein Kind hast, was gesundheitlich ein bischen angeschlagen ist und eben nicht so toll qualifiziert und flexibel wie Du ist, und eben nach ein paar Jahren Arbeit keinen Job mehr findet. Dann kannst Du zusätzlich zu Deinem Vater Deinen Sohn ernähren, Kleidung, die Krankenkasse bezahlen. Da bleibt von Deinem Geld dann auch nur noch der Selbstbehalt über, futsch dann Deine Ideologie, dass jeder seines Glückes Schmied ist und das man vom Tellerwäscher zum Millonär wird, wenn man nur immer besser die Teller putzt als die anderen. Auf den Arm nehmen

paul

#52:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 12:09
    —
Zitat:
Klassenkampf ist Arbeit mein Lieber (Schreiben von Broschüren, Artikeln, Resolutionen, Vorbereitung von Demonstrationen). Bestimmt habe ich da mehr zu tun als Du bei Deinem nur Dir selbst dienenden Broterwerb.


ah ja... also doch noch nie ehrlicher Arbeit nachgegangen... danke fürs Gespräch...

Zitat:
Beispiel: ein 30jähriger aus Brandenburg...bla bla bla


ich bin mir sicher, Du findest auch noch ein paar Beispiele die noch extremer sind... nun streng Dich mal an...

Zitat:
Die debile Frau wäre nicht flexibel genug im Gegenbeispiel nach Brandenburg zur Arbeit zu fahren


ja ja... die bösen Kapitalisten... sogar eine debile Frau wird eingestellt, die ansonsten wahrscheinlich nirgends in Deutschland eine Arbeit bekommen würde... tststs... das macht der mit Absicht um Dich zu ärgern... der böse Kapitalist...

Zitat:
Der Mann ist gelernter Gießerei-Facharbeiter mit diversen zusätzlichen Ausbildungen und Kursen, die er erfolgreich absoviert hat, kann Sprachen, ist hochgebildet. Er steht da in Bayern am Band, weil er woanders keine Arbeit bekommt.


es ist ja auch unverschämt, dass es in Bayer wo er wohnt keine Giessereien gibt... Hoax würde mit Sicherheit sofort eine bauen, damit der Mann in seinem Beruf arbeiten kann...

Zitat:
D.h. erst wenn bei Eltern oder Kindern des Arbeitslosen nichts zu holen ist, dann zahlt der Staat.


und ist das etwa keine Solidargemeinschaft? Bevor Du mit solchem Schwachsinn um Dich wirfst, solltest Du mal checken, ab wann Angehörige zu Zahlungen herangezogen werden... das sind dann eh die von Dir so gehassten Großbürger, also sollte es doch ganz in Deinem Sinne sein...

Zitat:
Da kannst Du mal drüber nachdenken! Das gleiche wäre wenn Du ein Kind hast, was gesundheitlich ein bischen angeschlagen ist und eben nicht so toll qualifiziert und flexibel wie Du ist, und eben nach ein paar Jahren Arbeit keinen Job mehr findet.


Also ich wäre dann froh, wenn mein Kind bei diesem bayerischen Kapitalistenschwein unterkommen würde der jetzt auch eine debile Frau angestellt hat... aber mach Dir keine Sorgen, ich habe keine Kinder...

OK, das war jetzt Punkt 4... was ist mit den anderen Punkten????

#53:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 12:25
    —
Wäre gar nicht so schlecht, wenn die arbeitslosen Asozialen, die sich weigern, einen Job anzunehmen, weil das Einkommen dann nur knapp über der Sozialhilfe liegt, mal ein bißchen hungern müssten. Dann wüssten sie vielleicht, dass das Geld, das sie 'von der Gesellschaft' einfordern, von anderen Menschen hart erarbeitet werden muss.
Ich kenne aus dem eigenen Bekanntenkreis mehr als ein Bespiel, wo einer, der jahrelang arbeitslos war und sich über die böse Gesellschaft beschwert hat, plötzlich innerhalb von drei Wochen einen Job hatte, nachdem die Gemeinde ihn dazu verdonnert hat, jeden Morgen um 7:00 Uhr am Bauhof anzutreten, um Grünanlagen zu pflegen.
Plötzlich hat es dann geklappt und aus dem Nichts fand er einen Job in einer Sandstrahlerei (übrigens ein Job, den er vor der Arbeitslosigkeit auch gemacht hat).
Aber das werden pseudointellektuelle Salonbolschewisten vermutlich nie verstehen...

#54:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 13:11
    —
Zitat:
Aber das werden pseudointellektuelle Salonbolschewisten vermutlich nie verstehen...


tststs... aber nicht doch Markus, Paul ist "hart arbeitender" Klassenkämpfer (so ein Flugblatt zu erstellen bringt ihn schon an die Grenzen seines Leistungsvermögens, so etwas sollte nicht unterschätzt werden Mr. Green ) und kein Salonbolschewik... Saufgelage Gröhl...

#55:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 13:59
    —
Markus hat folgendes geschrieben:
Wäre gar nicht so schlecht, wenn die arbeitslosen Asozialen, die sich weigern, einen Job anzunehmen, weil das Einkommen dann nur knapp über der Sozialhilfe liegt, mal ein bißchen hungern müssten. Dann wüssten sie vielleicht, dass das Geld, das sie 'von der Gesellschaft' einfordern, von anderen Menschen hart erarbeitet werden muss.


Da kannst Du bloß froh sein, dass wir hier im Internet sind und Du nicht in Berlin-Kreuzberg, meiner früheren Wahlheimat, solche rechtsradikalen Sprüche abläßt, die verdammt den Jargon der SA-Postillen haben, wie man mit "asozialen Arbeitslosen" umgehen soll, unter dem Motto "Ab zum Reichsarbeitsdienst". Da würden Dir die Antifa und unsere ausländischen Klassengenossen gehörig den kleinbürgerlichen Buckel streicheln. Na das habe ich doch gewußt , daß sich die rechten Stammtischbrüder in dem Freiungeisterhaus durch ein wenig forsches Reden locken lassen ihre latenten rechten Meinungen anzubringen. Na warum nicht, das hat man häufig, dass in vielen Internetforen die Rechten sitzen um den Staat sturmreif zu schiessen für ihren rechtsradikalen Dreck! Cool
paul

#56:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 14:03
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Markus hat folgendes geschrieben:
Wäre gar nicht so schlecht, wenn die arbeitslosen Asozialen, die sich weigern, einen Job anzunehmen, weil das Einkommen dann nur knapp über der Sozialhilfe liegt, mal ein bißchen hungern müssten. Dann wüssten sie vielleicht, dass das Geld, das sie 'von der Gesellschaft' einfordern, von anderen Menschen hart erarbeitet werden muss.


Da kannst Du bloß froh sein, dass wir hier im Internet sind und Du nicht in Berlin-Kreuzberg, meiner früheren Wahlheimat, solche rechtsradikalen Sprüche abläßt, die verdammt den Jargon der SA-Postillen haben, wie man mit "asozialen Arbeitslosen" umgehen soll, unter dem Motto "Ab zum Reichsarbeitsdienst". Da würden Dir die Antifa und unsere ausländischen Klassengenossen gehörig den kleinbürgerlichen Buckel streicheln. Na das habe ich doch gewußt , daß sich die rechten Stammtischbrüder in dem Freiungeisterhaus durch ein wenig forsches Reden locken lassen ihre latenten rechten Meinungen anzubringen. Na warum nicht, das hat man häufig, dass in vielen Internetforen die Rechten sitzen um den Staat sturmreif zu schiessen für ihren rechtsradikalen Dreck! Cool
paul


Hier bitteschön... zum Geifer abwischen...



...und wieso sollte ich mich zum arbeitsscheuen Gesindel nach Kreuzberg begeben? Nachher fang ich mir noch irgend einen Virus ein... nein Danke... und falls es Dein eingeschränkter Horizont zulässt, solltest Du eventuell noch erklären, was daran "rechtsradikal" war...

#57:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 14:05
    —
Nachsatz: Du solltest Vorsichtig sein... Dein Ernährer ist nicht da um Deine Postings darauf zu untersuchen, ob sie justabel sind....

#58:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 14:13
    —
@Paul:
Wenn Du vor lauter Geifer richtig gelesen hättest (ich dachte, bei Euch zählt jedes Wort), dann wäre Dir aufgefallen, dass ich geschrieben haben: 'die sich weigern, einen Job anzunehmen'.
Ich habe damit ausdrücklich nicht alle Arbeitslosen gemeint.
Übrignes ist nicht alles, was ein wenig weiter in der Mitte ist, als Deine Position, gleich 'rechtsradikal'.
Die wildesten Rechtsradikalen sind eh frühere Linksradikale.
Sach ma, der Horst Mahler ist doch auch Anwalt, oder? Ist das auch ein Freund von Dir?

#59:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 14:39
    —
Aus meiner Arbeitslosen-/Sozialhilfezeit kenne ich mehrere Personen, die dir einen Vogel zeigen, wenn du sie danach fragst, ob sie nicht mal langsam arbeiten wollen. O-Ton: "Bin ich denn bescheuert, arbeiten zu gehen, wenn ich mit Stütze ebenso klarkomme?". Und das waren teilweise Facharbeiter, die - wollten sie sich mal etwas leisten oder in den Urlaub fahren - hin und wieder schwarz gearbeitet haben. Dolle Sachen hatten die: immer die neuesten TV-Geräte, Videorekorder, die ersten Mobil-Telefone. Ich bin nicht bereit, solche Leute zu finanzieren.

Gerne bin ich bereit, Menschen mit meinen Steuern zu unterstützen, die in vorübergehende Notlagen gekommen sind und sich bemühen, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können.

Ein großes Problem sind IMHO auch Menschen, die unverschuldet zu Langzeitarbeitslosen geworden und kaum noch einzugliedern sind. Hier müsste es entsprechende Förderungen geben.

De facto ist meines Erachtens nach jeder Fall einzeln zu bewerten.

#60:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 14:47
    —
Zitat:
De facto ist meines Erachtens nach jeder Fall einzeln zu bewerten.


Aber nicht doch Heike... Arbeitslose sind doch schliesslich per Definition arme Proletarier die vom feisten Bürgertum daran gehindert werden, einer Arbeit nachzugehen.... was gibt es da noch einzeln zu bewerten?

Mr. Green

@Markus:

Zitat:
Wenn Du vor lauter Geifer richtig gelesen hättest (ich dachte, bei Euch zählt jedes Wort), dann wäre Dir aufgefallen, dass ich geschrieben haben: 'die sich weigern, einen Job anzunehmen'.


Da verlangst Du aber sehr viel von einem ideologisch verblendeten Bolschewiken... da müßte er ja aufhören selektiv zu lesen und sich mit Argumenten auseinandersetzen...

#61:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 14:55
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Nachsatz: Du solltest Vorsichtig sein... Dein Ernährer ist nicht da um Deine Postings darauf zu untersuchen, ob sie justabel sind....


Jaja, Woici, ich pass schon auf! Wenn man 14 Jahre mit einem ziemlich erfolgreichen Rechtskenner zusammen ist, das färbt ab, da kennt man sich aus. Leider wissen die wenigsten Internetnutzer wo man sich schnell ne Unterlassungsklage einhandelt oder wo strafbare Inhalte verbreitet werden. Wenn Martin Lust dazu hat, dann nimmt er jedes Internetforum so auseinander, dass es Geldstrafen nur so hagelt.

Ein paar ganz Dumme die Martin mal angezeigt hat wegen Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda lächelten auch erst darüber und waren dann verblüfft wie hoch die Geldstrafe war. Mit einem Konter versuchten sie ne Gegenklage und beriefen sich auf das KPD-Verbot von 1956, nicht bedenkend, daß bei der KPD jetzt und der KPD von 1956 nur Namensgleichheit besteht und sonst gar nichts. Das Verbot der KPD damals bezog sich ausschließlich auf die Organisation, das Verbot der NSDAP aber auf jegliche Verbreitung von faschistischem Gedankengut, dazu zählt auch, lt. Aktenz. soundso( kann ich nicht sagen, das weiß Martin besser) eben die Äußerung der Billigung des Hungerns für Nichtannahme von Arbeit. Neonazis hatten schon öfter mal solche Aussagen getätigt und sich darauf berufen, dass sie dies nicht im Zusammenhang von NS-Terminologie sehen. Die hatten sich auch getäuscht. Diese Terminologie ist und bleibt unerlaubtes Verbreiten von menschenverachtenden faschistischen Gedankengutes, weil das Androhen von Hunger zu den eindeutigen Menschrechtsverletzungen zählt (da nutzt die Einschränkung rein gar nix, das diese Billigung nur für Arbeitsverweigerer gilt).

Das ist nichts neues! Bloß wo kein Kläger, da kein Richter. Aber wenn geklagt wird, vergeht den rechten Sprücheklopfern meistens das Lachen.

@Markus

Nein mit Mahler haben wir keine Kontakt. Aber vielleicht hast Du gute Freunde, die den gut kennen? Der ist doch der Rechtsberater der NPD, kann es nicht doch sein, dass Du da eventuell gut aufgehoben wärest? Der Mahler könnte Dich doch dann eventuell kostenlos vertreten, wenn Du Ambitionen hättest weiter solche Sprüche hier abzulassen?
paul

#62:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 15:01
    —
@woici:
Aber aber, sei mal nicht zu hart zu Paulchen.
Bloß, weil er in seinem Leben noch nie wie ein richtiger Proletarier körperlich arbeiten musste, vom Einkommen seines Lebensgefährten in einer 160qm-Wohnung lebt und sich recht theoretisch und für die Mehrheit der Arbeiterklasse unverständlich ausdrückt, ist er doch noch kein Salonbolschewik.
Sieh es doch einfach mal so: Er ist in seinem Urteilsvermögen nicht durch praktische Erfahrungen eingeschränkt, kann also neutral und nüchtern urteilen.
Solche Menschen braucht das Proletariat!
Wer sonst kann dem Arbeiter sagen, dass er ausgebeutet wird, wenn er es vor lauter Verdummung durch die kapitalistischen Ausbeuter nicht merkt?
Wer sonst kann die Flugblätter schreiben, die der Arbeiterklasse die Erleuchtung bringen?
Wer sonst, wenn nicht Paulchen?

#63:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 15:02
    —
Ah ja... jetzt versucht man es also mit Drohungen statt mit Argumenten... Du wirst immer armseliger...

#64:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 15:03
    —
Zurück zum Thema - die rechten Sprücheklopfer können uns nicht vom Kampf gegen den Sozialkahlschlag abhalten!

Hier ein Link zum Thema:

http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2003/fachstellungnahme_sgbii_und_xii.html

paul

#65:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 15:07
    —
Gleich noch ein Link hinterher:

http://www.tacheles-sozialhilfe.de/harry/view.asp?ID=1053

paul

#66: Lustiges Bildchen Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 15:25
    —
@Paule:
Lustiges Bildchen verwendest du da:
"Gegen Tiermord und Faschismus"
Meinst du das ernst??!!
Auch und gerade als Tierfreund möchte ich mal einfach behaupten, dass das Verspeisen von unseren Mitgeschöpfen einen Scheiß mit Faschismus zu tun hat. Geschockt Nur ma so am Rande...
Dein politischer Idealismus sei in allen Ehren gehalten, aber ich frage mich immer, ob es nicht wesentlich erfolgsversprechender wäre, wenn man so argumentiert, dass die Gegenseite ("Kapitalisten" usw.) einen als Diskussionspartner auch ernst nimmt.
Vielleicht lässt man sich mal was neues einfallen, als Begriffe wie "Klassenkampf" aus der Mottenkiste hervorzukramen? Demos sind sicher sinnvoll - aber wenn man dort dann ruft "Nieder mit dem Kapital", tippen sich die Angesprochenen (zurecht) höchstens an die Stirn.
Anders gesagt: Du kannst doch z.B. überhaupt keine Basisarbeit machen, indem du in Schulen usw. gehst. Du kannst es nicht, weil kein Lehrer seine Schüler jemandem überlassen kann, der vom "Sieg des Kommunismus" fantasiert. Sach ich ma als jemand, der antirassistische Basisarbeit macht.
Die erbärmliche Situation in diesem von Neo-Liberalen beherrschten Staat ändert man sicher nicht dadurch, dass man sich von vornherein selbst diskreditiert.
Mit blau-weißen Grüße,
der Schalker

#67:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 15:39
    —
@Paul:
Immer wieder interessant, wie Radikale aller Richtungen sofort mit dem Gesetz drohen, wenn ihnen die Argumente ausgehen.
Das finde ich armselig.
Aber schön, dass Du Dich mit der Rechtsprechung so gut auskennst. Dann wirst Du ja auch wissen, wie Deine Äußerungen einzuordnen sind.
Ich bin weder rechtsradikal, noch habe ich rechtsradikale Ansichten.
Ich habe niemals in irgendeiner Weise mit Rechtsradikalen paktiert und/oder sympathisiert.
Ich bin kein rechter Sprücheklopfer.
Deine diesbezüglichen Äußerungen sind unwahre Tatsachenbehauptungen.
Sie stellen mich als Rechtsradikalen dar.
Diese Behauptungen stellen einen Straftatbestand im Sinne des 14. Abschnitts des StGB dar.
Ich fordere Dich auf, es ab sofort zu unterlassen, diese Behauptungen aufzustellen.

Inwieweit Deine Aussagen bezüglich 'Streicheln des kleinbürgerlichen Buckels' als Nötigung anzusehen sind, lasse ich offen.

Als Neoliberalen darfst Du mich allerdings gern bezeichnen. Das sehe ich genauso. Ist für mich keine Beleidigung, sondern durchaus positiv belegt.

#68:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 16:55
    —
max hat folgendes geschrieben:
Zu der Finanzierbarkeit? Ist das BSP krass zurück gegangen? Gibt es insgesamt weniger Reichtum?



Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt ...


Das BSP steigt natürlich weiterhin, auch die Unternehmensgewinne steigen weiterhin, was man leicht an den astronomisch gestiegenen Managergehältern erkennen kann.

Allerdings werden diese Gewinne steuertechnisch nicht mehr in D, sondern in Steueroasen realisiert.

Tja, wir haben nun einmal eine Demokratie, und die Bürger wollen das so, daß ganz wenige Superreiche noch reicher werden.
Das ist eben der demokratische Wille der demokratisch gewählten Volksvertreter. Lachen

Und wahrscheinlich hat die Mehrheit der demokratisch wählenden Staatsbürger einfach Mitleid mit den armen Pharmaunternehmen, und daher ist es einfach eine Mehrheitsentscheidung, den Staatsbürger mehr zu belasten, anstatt die armen Pharmaunternehmen mit einer pöhsen Positivliste in den finanziellen Ruin zu treiben ...

#69:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 17:05
    —
Nun laß mal gut sein Markus, Deine Rechtskenntnisse (wohl mal schnell auf ein paar Internetseiten geguckt was?) in allen Ehren, aber was gerade dies Thema anbelangt haben wir jahrzehntelange Erfahrung. Wenn Du jetzt Bossi wärest, dann hätte ich mal einen Augenblick überlegt, aber so muß ich nur tüchtig lachen. Kennst du das Sprichwort: "Schuster bleib bei Deinem Leisten?"
paul Auf den Arm nehmen

#70:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 17:13
    —
@Paul:
Nö, in anderem Zusammenhang erst vor zwei Wochen erfolgreich durchgezogen. Einschließlich Widerruf sowie Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung.
Ist aber auch egal. Ich halte es einfach für ein Armutszeugnis, gleich mit dem Gesetz zu drohen, wenn einem die Argumente ausgehen.
Im Übrigen hast Du übersehen, dass das Thema 'Hunger' nicht von mir aufgebracht wurde, sondern bereits in mehreren vorangegangenen Beiträgen zur Sprache kam.
Hmmm, aber wenn Ihr jahrzehntelange Erfahrung habt, ist das natürlich was anderes. Scheint, als seien Euch schon verdammt oft die Argumente ausgegangen. Würde mir an Deiner Stelle zu denken geben.

#71:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 17:14
    —
*blubb*

#72: Re: Lustiges Bildchen Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 17:46
    —
Lalilemlula hat folgendes geschrieben:
@Paule:
Lustiges Bildchen verwendest du da:
"Gegen Tiermord und Faschismus"
Meinst du das ernst??!!
Auch und gerade als Tierfreund möchte ich mal einfach behaupten, dass das Verspeisen von unseren Mitgeschöpfen einen Scheiß mit Faschismus zu tun hat. Geschockt Nur ma so am Rande...
Dein politischer Idealismus sei in allen Ehren gehalten, aber ich frage mich immer, ob es nicht wesentlich erfolgsversprechender wäre, wenn man so argumentiert, dass die Gegenseite ("Kapitalisten" usw.) einen als Diskussionspartner auch ernst nimmt.
Vielleicht lässt man sich mal was neues einfallen, als Begriffe wie "Klassenkampf" aus der Mottenkiste hervorzukramen? Demos sind sicher sinnvoll - aber wenn man dort dann ruft "Nieder mit dem Kapital", tippen sich die Angesprochenen (zurecht) höchstens an die Stirn.
Anders gesagt: Du kannst doch z.B. überhaupt keine Basisarbeit machen, indem du in Schulen usw. gehst. Du kannst es nicht, weil kein Lehrer seine Schüler jemandem überlassen kann, der vom "Sieg des Kommunismus" fantasiert. Sach ich ma als jemand, der antirassistische Basisarbeit macht.
Die erbärmliche Situation in diesem von Neo-Liberalen beherrschten Staat ändert man sicher nicht dadurch, dass man sich von vornherein selbst diskreditiert.
Mit blau-weißen Grüße,
der Schalker


Ist total okay, daß ihr den rechten Sprücheklopfern auf den Tribünen den Mund gestopft habt, volle Sympathie! Sehr glücklich

Jeder versteht unter Faschismus ein bischen was anderes. Das mußt Du akzeptieren! Die NPD oder die Schill-Partei sagen auch, daß sie mit Faschismus nichts zu tun haben. Sogar ne inzwischen verbotene ganz klare Nazitruppe hat das beim Verbotsverfahren mal gesagt, wobei sie im engeren Sinne sogar recht hatten, weil Faschismus eigentlich nur die italienische Partei von Mussolinis Schwarzhemden bezeichnet. Was jeder aber darüber hinaus als Faschismus sieht, das ist Ansichtssache.

Als Ende der 70er Jahre Radio Tirana die Revisionisten in der Sowjetunion, der DDR und auf Kuba als Sozialfaschisten bezeichnete, protestierten die auch wie wild, obwohl gerade Kuba ähnliche KZ´s für Schwule und ehemalige Prostituierte hatte, wie Hitler. Also die Aufregung konnte von den Marxisten-Leninisten nur mit einem müden Lächeln quittiert werden.

Weißt Du, viele denken Antifaschismus wäre nur Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit. Das ist nur ein winziger Teil davon, der sogar der bürgerlichen Klasse in den Kram passt. Da werden sogar Gelder locker gemacht für Initiativen aller Art, die gegen Ausländerfeindlichkeit sein sollen, aber bitte schön nicht gegen mehr noch, dann werden die Gelder fix gestrichen. Also mit Initiativen die am Tropf der Regierung hängen, möchte ich ehrlich gesagt nichts zutun haben. Antifaschismus ist nur in der Verbindung mit Antikapitalismus für mich denkbar.

Dann gibt es noch ein paar kleine Initiativen innerhalb der antikapitalistischen Antifaschisten die gehen noch ein Stück weiter und kämpfen nicht nur gegen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, sondern auch gegen Folter und Massenquälerei an den Tieren in der industriellen Tierhaltung, also Kampf für Menschenrechte und Tierrechte! Schau mal auf die Seiten von

http://www.maqi.de

dann weißt Du was ich meine und dann wirst Du auch verstehen, daß man umgangssprachlich von Tier-KZ´s sprechen kann, wenn man die kapitalistischen Tierfolterstätten meint.

Klassenkampf - Mottenkiste? So hätten es die Kapitalisten gerne, das diese Zeiten vorbei sind. Ist aber nicht, da sich gerade jetzt die Klassengegensätze zuspitzen.

Basisarbeit in Schulen, vielleicht noch gemeinsam mit Lehrern, die Staatsdiener des Systems sind? Also ich glaube da hast Du ne vollkommen merkwürdige Meinung vom Klassenkampf, der nun nicht in ner Klasse (Schulklasse) stattfindet, sondern der in der gesamten Gesellschaft tobt.

Gegenseite (Kapitalisten) einen als Diskussionspartner ernstnehmen?

Ne, Du darauf lege ich keinen Wert, auf Diskussionen mít dem Klassenfeind, und als Partner will der Kapitalist und seine Büttel bestimmt niemanden am Tisch haben der ihm sein heißgeliebtes Kapital enteignen will. Also ne konzertierte Aktion wie zwischen den reformistischen Gewerkschaften und dem Arbeitgeberverband ist der Klassenkampf bestimmt nicht.

Trotz unserer Verschiedenheiten: Respekt für Deine praktische Arbeit -kann ich nur begrüßen, wenn sie mir auch viel zu wenig weit geht, aber es ist doch schon mal was! Sehr glücklich

Noch einen Link für Dich, daß Du ne Vorstellung davon hast, was ich so meine, wenn ich den Klassenkampf erwähne:

http://ciml.250x.com/general.htm

paul

#73: Re: Lustiges Bildchen Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 17:53
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Noch einen Link für Dich, daß Du ne Vorstellung davon hast, was ich so meine, wenn ich den Klassenkampf erwähne:

http://ciml.250x.com/general.htm

paul


Die gewünschte Seite ist zurzeit nicht verfügbar. Möglicherweise sind technische Schwierigkeiten aufgetreten oder Sie sollten die Browsereinstellungen überprüfen.

Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

#74:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 17:56
    —
BRUHARHARHAR!!!

@Paulchen:
Bei mir funzt die Seite und ich habe sie mir angeschaut.
Na, da mach mal ruhig weiter. Geh den Weg des revolutionären Papiertigers.
Und die Erwachsenen bewegen was, während Du weiter an den Manifesten des kommunistischen Theoretismus arbeitest.
Ist ganz ok so, da kannst Du wenigstens keinen Schaden anrichten.

#75: Re: Lustiges Bildchen Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 17:57
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Noch einen Link für Dich, daß Du ne Vorstellung davon hast, was ich so meine, wenn ich den Klassenkampf erwähne:

http://ciml.250x.com/general.htm

paul


Arrg.... Klassenkampf mit reichlich kapitalistischer Werbung... zornig

#76:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 18:36
    —
Weltrevolution und drei Massenschlächter als Vorbilder... *grööööhl*
Paulchen wird immer besser... ich ziehe in Erwägung ihn noch vor CSD zu platzieren... Gröhl...

#77: Re: Lustiges Bildchen Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 19:04
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Jeder versteht unter Faschismus ein bischen was anderes... Was jeder aber darüber hinaus als Faschismus sieht, das ist Ansichtssache.


Eben nicht. Faschismus ist eine historische Tatsache. Wenn jeder ihn so interpretieren kann, wie er möchte, dann wird der Begriff beliebig. Er verliert jede Substanz und vor allem: jeden Schrecken!

Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Also die Aufregung konnte von den Marxisten-Leninisten nur mit einem müden Lächeln quittiert werden.


Ich habe anlässlich einer Demo zum 1. Golfkrieg eine Zeitung der MLPD in die Hand gedrückt bekommen. Dort war die Ahnenreihe (Marx, Lenin etc.) abgebildet. Der letzte Kopf war der von Stalin. Und das in den 90er-Jahren!!

Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Antifaschismus ist nur in der Verbindung mit Antikapitalismus für mich denkbar.


Soweit ich informiert bin, waren zwei der drei Siegermächte (USA, GB) "Kapitalisten"-Staaten. Eine Aufarbeitung (wenn auch erst spät) der Geschichte gab es nur in der "kapitalistischen" BRD, nicht aber in der DDR!

Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Dann gibt es noch ein paar kleine Initiativen innerhalb der antikapitalistischen Antifaschisten die gehen noch ein Stück weiter und kämpfen nicht nur gegen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, sondern auch gegen Folter und Massenquälerei an den Tieren in der industriellen Tierhaltung, also Kampf für Menschenrechte und Tierrechte!


Find ich ja auch prima. Nur soll man auf die Begrifflichkeiten achten. "Folter und Massenquälerei" ist in diesem Zusammenhang ja auch ok, "Faschismus" und "KZ" allerdings nicht. Äpfel und Birnen...

Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

dann weißt Du was ich meine und dann wirst Du auch verstehen, daß man umgangssprachlich von Tier-KZ´s sprechen kann, wenn man die kapitalistischen Tierfolterstätten meint.


Bei solchen Vergleichen neige ich dazu, ein wenig wütend zu werden: Sinn und Zweck von KZ´s war die Auslöschung der jüdischen Rasse in Europa. Kein Tiermassenbetrieb will Schweine "ausrotten". Menschliches Leid war in den KZ´s das Ziel. Bei der Massenhaltung von Tieren ist es - abgesehen davon, dass es sich nicht um Menschen handelt, die ein selbstreflektierendes Bewusstsein besitzen - eine bedauerliche und sehr traurige Begleiterscheinung, die leider hingenommen wird. Dagegen zu kämpfen ist ok. Aber moralisch gesehen ist beides überhaupt nicht zu vergleichen!

Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Also ich glaube da hast Du ne vollkommen merkwürdige Meinung vom Klassenkampf, der nun nicht in ner Klasse (Schulklasse) stattfindet, sondern der in der gesamten Gesellschaft tobt.


Ich rede ja auch gar nicht von "Klassenkampf", sondern von tatsächlichen Veränderungen. Du kannst alle Leute anpissen und wirst ignoriert. Oder du kannst Stück für Stück etwas verändern, weil du gute und vernünftige Argumente hast.

Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Ne, Du darauf lege ich keinen Wert, auf Diskussionen mít dem Klassenfeind


Was ist denn die Alternative zur Diskussion? Die Diktatur?
Wie gesagt: Man kann immer schön gegen die Wand laufen, oder auch mal was erreichen. Willst du etwa allen Ernstes Revolution in einem Land machen, wo die "Arbeiterklasse" ihre Dummheit und Nicht-Bildung in den Talkshows der Republik demonstriert? Wo Leute erst dann auf die Straße gehen würden, wenn es nix mehr zum ficken und saufen gibt?

#78: Re: Lustiges Bildchen Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 20:57
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Jeder versteht unter Faschismus ein bischen was anderes. Das mußt Du akzeptieren!


Also bei allen anderen hätte ich das ja gelten lassen, aber gerade bei Faschismus ist die Definition ziemlich eindeutig.

Übrigens, wenn Du so ein roter Revolutionär bist, dann vergleich doch mal die deutschen Sozialsysteme mit denen vom Rest der Welt. Ich bin mir ziemlich sicher, Du wirst zu der Erkenntnis gelangen, daß die deutschen Sozial- und Sicherungssysteme auf der Welt mindestens gut mithalten können (auch nach den Reformen); und das wir uns aber auf der anderen Seite diegleichen sozialen Sicherungssysteme halten, die in Zukunft kaum jemand wird bezahlen können, bei der Entwicklung des demographischen Faktors.

Du willst also, das immer mehr Leute Geld aus den sozialen Sicherungssystemen bekommen - aber dafür immer weniger einzahlen.

Wie diese Gleichung aufgehen soll, die schon nach Adam Riese nicht aufgehen kann, und bei der wohl jeder Dreisatz kollabrieren würde, das bleibt Dein Geheimnis.

Wohlmöglich zauberst Du Dir die Lösung für ganz Deutschland aus dem Hut. Mit den Augen rollen

#79:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 21:08
    —
Zitat:
Wohlmöglich zauberst Du Dir die Lösung für ganz Deutschland aus dem Hut.


aber klar doch, der albanische Hoax wird reanimiert... Smilie

#80:  Autor: max BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 20:06
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Übrigens, wenn Du so ein roter Revolutionär bist, dann vergleich doch mal die deutschen Sozialsysteme mit denen vom Rest der Welt. Ich bin mir ziemlich sicher, Du wirst zu der Erkenntnis gelangen, daß die deutschen Sozial- und Sicherungssysteme auf der Welt mindestens gut mithalten können (auch nach den Reformen); und das wir uns aber auf der anderen Seite diegleichen sozialen Sicherungssysteme halten, die in Zukunft kaum jemand wird bezahlen können, bei der Entwicklung des demographischen Faktors.

Das deutsche Sozialsystem ist noch relativ gut und wird vielleicht noch nach diesen Deformen besser sein als manch andere. Nur mal ehrlich, wir leben in einer der reichsten Gesellschaften, die es je gab. Es ist absolut nicht akzeptabel, dass es angesichts des vorhandenen Reichtums (der dank Reformen sich allerdings auf immer weniger konzentriert) es arme Menschen hier gibt. Und diese Reformen werden die Armut erhöhen, da Menschen in Billiglohnjobs gezwungen werden (ob die SPD-Linke hier etwas erreichen wird, ist schon sehr fraglich) und Arbeitslosen die Unterstützung massiv gekürzt wird.

Diese Reformen werden an der Arbeitslosigkeit nichts ändern. Sie werden auch keine der Probleme auch nur mittelfristig lösen. Das Hauptproblem ist heute nicht die demographische Entwicklung (das Problem kommt erst), sondern die Massenarbeitslosigkeit. Diese hat dazu geführt, dass die Ausgaben im Sozialsystem massiv angestiegen sind, während gleichzeitig die Beitragszahlungen eingebrochen sind.

Dieses Problem lässt sich nicht lösen, wenn jetzt der Anteil den "Arbeitnehmer" zahlen sollen noch erhöht wird (über Zusatzzahlungen, Privatversicherungen etc.). Die Kosten des Sozialsystems müssen auf die verlagert werden, die die sie verursachen. Und angesichts des krassen Stellenmangels (insbesondere normal bezahlte Stellen) und der Arbeitsplatzvernichtung durch Industrie und Staat, sind nicht die Arbeitslosen für diese Problem verantwortlich. Sie sind die Opfer dieser Entwicklung. Verantwortlich sind die Konzerne, die entlassen (haben) und die für sich Steuersenkungen verlangen, so dass auch noch Massentlassungen im Öffentlichen Dienst erfolgt sind.

Im Kapitalismus gibt es für diese Probleme keine Lösung. Einerseits kämpfen die Konzerne mit Überkapazitäten, Expansionsproblemen und geringer Rendite und versuchen auf den Rest der Gesellschaft ihre Probleme abzuwälzen. Wenn dies ihnen gelingt, wird die wirtschaftliche Lage nicht besser sein, aber der Lebensstandard und die Lebensqualität massiv gesunken sein. Der Einwand, dass die momentan geplanten Reformen den Sozialstaat nicht komplett vernichten werden, widerlegt Schröder doch selbst mit seiner Ankündigung, dass noch krassere Reformen folgen müssen.

Es geht hier nicht um die Verteidigung des Status quo. Es geht darum, ob es Fortschritt oder Rückschritt gibt. Und was diese "Modernisierer" wollen, ist ein Rückschritt in die Zeit vor Bismarck. Also zurück in die Vergangenheit. Die Neoliberalen sind also die wirklichen "Ewiggestrigen".

#81:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 20:16
    —
Argh

So sehr ich die Thesen von Marx zum Teil auch befürworte (Solidarität statt Almosen) und so sehr ich mich auch bemühe, den Kommunismus frei von amerikanistischer Haßpropaganda ("Reich des Bösen") zu sehen... Geschockt

Höre mal, Paul... wir leben im 21. Jahrhundert in Europa... hier gibt es zwar noch Mißstände in Teilbereichen, aber NICHTS, was derartige drastische Maßnahmen rechtfertigen würde!

Klar, in den USA oder in Afrika würde ich eine kommunistische Revolution auch befürworten, damit die Menschen endlich mal Solidarität und Menschlichkeit lernen ("Demokratie ist menschlicher als Kommunismus ist menschlicher als religiöser Wahnsinn" oder auch "soziale Marktwirtschaft ist menschlicher als Kommunismus ist menschlicher als Turbokapitalismus"), aber hier sollten man sich eher überlegen, wie man eine solide Zukunftsbasis schafft, wie man Vollbeschäftigung erreicht, wie man den Lebensunterhalt alter Menschen sichert! skeptisch

Ok, Träumereien sind zwar gut und schön, aber wenn Du und Deine Freunde ihre Kraft für realistische Reformbestrebungen, die auch wirklich wichtig wären einsetzen würdet, dann wäre das der richtige Weg. Idee

#82: Re: Lustiges Bildchen Autor: Martin und Coco BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 12:49
    —
Lalilemlula hat folgendes geschrieben:

Paul Alleine hat folgendes geschrieben:

Antifaschismus ist nur in der Verbindung mit Antikapitalismus für mich denkbar.


Soweit ich informiert bin, waren zwei der drei Siegermächte (USA, GB) "Kapitalisten"-Staaten. Eine Aufarbeitung (wenn auch erst spät) der Geschichte gab es nur in der "kapitalistischen" BRD, nicht aber in der DDR!

Sinn und Zweck von KZ´s war die Auslöschung der jüdischen Rasse in Europa. Kein Tiermassenbetrieb will Schweine "ausrotten". Menschliches Leid war in den KZ´s das Ziel. Bei der Massenhaltung von Tieren ist es - abgesehen davon, dass es sich nicht um Menschen handelt, die ein selbstreflektierendes Bewusstsein besitzen - eine bedauerliche und sehr traurige Begleiterscheinung, die leider hingenommen wird.



@Lalilemlula

Drei der 4 Siegermächte über Deutschland im 2. Weltkrieg waren tatsächlich kapitalistische Länder. Die haben aber nicht deshalb gegen Deutschland Krieg geführt, sondern weil sie 1. Frankreich von Deutschland überfallen wurde, 2. England einen Beistandspakt mit Polen hatte, welches von Deutschland berfallen wurde und 3. die USA aus geopolitischen und historischen Gründen England unterstützt hat und dann in den Krieg ganz ging. Auch die Sowjetunion kämpfte nicht gegen Deutschland weil es faschistisch war, sondern weil es von Deutschland überfallen wurde.

Daß Deutschland faschistisch war, dies erregte vor 1939 kaum die Kapitalisten in den westlichen Ländern, die Handelsbeziehungen zwischen dn USA und Deutschland florierten und auch sonst war Friede, Freude, Eierkuchen in der Zeit von 1933 bis 1939.

Faschismus ist die höchste und diktatorischste Form des Kapitalismus. Er wird errichtet wenn das Kapital nur noch durch die Diktatur die Volksherrschaft verhindern kann.

Wieso kommst Du denn darauf, dass der Faschismus in der DDR nicht aufgearbeitet wurde und im Westen ja? Frage

Das ganze Gegenteil ist der Fall. Idee Nach 1945 flüchteten alle Nazis in den Westen, weil sie dort gleich in Würden tätig sein konnten, was in der DDR unmöglich war. Nazirichter z.B. wurden im Westen gelich wieder Richter, was im Osten unmöglich war. Die DDR war absolut antifaschistisch, es wurde massenweise aufgearbeitet, die Schüler wurden ab der 1. Klasse an mit der Geschichte des Faschismus vertraut gemacht, alles das fehlte im Westen bis 1969. In der DDR durfte kein Lehrer der Mitglied des NSDAP war weiter unterrichten, im Westen unterichteten diese alten Nazis weiter. Alles Tatsachen, die Dir jeder Historiker bestätigen wird.

Sinn und Zweck von KZ´s waren nicht die Asulöschuing der jüdischen Rasse.

KZ´s wurden erstmalig von den Engländern im Burenkrieg in Südafrika eingerichtet. Tausende Buren (Frauen, Kinder, alte Leute) wurden in Lager gesteckt und verreckten dort. 1933 übernahmen die Nazis in Deutschland dieses Modell um zuert die Kommunisten dort einzusperren. Später kamen dann immer mehr Minderheiten hinzu: Sozialdemokraten, Anarchisten, Zeugen Jehovas, Freimaurer, Juden, Zigeuner, Schwule!
zu Vernichtungsstätten der Juden wurden die KZ´s nach der Wannseekonferenz, welche die Vernichtung der europäischen Juden zum Ziele hatte.

Die deutsche Variante des Faschismus war gekoppelt mit einen extremen Antisemitismus, den die anderen Faschisten nicht kannten. Aber gerade die kapitalistischen Länder waren die emsigsten Förderer des Faschismus, besonders die USA. Immer wenn ein Land drohte sozialistisch zu werden wurden von den USA faschistische Putsche unterstützt: z.B. der faschistsiche Franco-Putsch in Spanien, die faschistische Salazar-Diktatur in Portugal oder faschistische Putsch Pinochets in Chile gegen die sozialistische frei gewählte Regierung Allende.

Klar sollen in Ter-KZ´s die Tiere nicht vernichtet werden, denn sie werden ja noch zum Fressen benötigt. Aber der Name KZ steht auch als Syonym für Folter und Elend und Verletzung der Würde. Tiere haben auch eine Würde, die in den Massentierhaltungen des Kapitalismus aufs abscheulichste verletzt werden. Darum ist de Begriff z.B. Hühner-KZ legitim und untertreibt noch die Abscheulichkeit und schmälert absolut nicht die Leiden von Menschen in KZ´s für Menschen.

Ja und das mit dem selbstrefelktierenden Bewußtsein, was die Tiere angeblich nicht haben, das lasse ich mal unkommentiert, denn das klingt mir doch sehr nach der christlichen Werteordnung, die das Tier automatisch unter den Menschen stellt, und die dazu diente Grausamkeiten gegen Tiere zu relativieren.

Martin

#83:  Autor: Martin und Coco BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 13:00
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Argh

... wir leben im 21. Jahrhundert in Europa... hier gibt es zwar noch Mißstände in Teilbereichen, aber NICHTS, was derartige drastische Maßnahmen rechtfertigen würde!

Klar, in den USA oder in Afrika würde ich eine kommunistische Revolution auch befürworten, damit die Menschen endlich mal Solidarität und Menschlichkeit lernen ("Demokratie ist menschlicher als Kommunismus ist menschlicher als religiöser Wahnsinn" oder auch "soziale Marktwirtschaft ist menschlicher als Kommunismus ist menschlicher als Turbokapitalismus"), aber hier sollten man sich eher überlegen, wie man eine solide Zukunftsbasis schafft, wie man Vollbeschäftigung erreicht, wie man den Lebensunterhalt alter Menschen sichert! skeptisch

Ok, Träumereien sind zwar gut und schön, aber wenn Du und Deine Freunde ihre Kraft für realistische Reformbestrebungen, die auch wirklich wichtig wären einsetzen würdet, dann wäre das der richtige Weg. Idee


Nav! Fandest Du die friedliche Revolution von 1989 in den Ostblockländern zum Sturz des Sozialfaschismus denn so drastisch?

Verbindest Du mit dem Wort Revolution Mord und Totschlag und das Fallbeil wie bei der französischen Revolution?

Scheint fast so, dass Du davor Angst hast. Sowas hat auch Hoxha nie befürwortet und sowas gab es auch nicht in Albanien. Die Macht wurde ziemlich unblutig von der Avantgarde des revoutionären Proeltariats übernommen, die Großgrundbesitzer, die Banken, die Kapitalisten enteignet. Mit Reforem läßt sich das nicht machen, weil das Kapital sich nicht freiwillig enteignen läßt. Reformen sind immer nur kleine Wundpflästerchen auf dem siechen Körper des Kapitalismus, nicht mehr und nicht weniger. Was aus den Reformen mittlerweile wird, kann jeder sehen (Hartz, Herzog, Rürup). Das System ist aus sich heraus nicht mehr erneuerungsfähig. Das haben die meiste Menschen jetzt erkennen müssen. Alle Versuche bisher schlugen fehl.

#84:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 13:16
    —


bitteschön... damit kannst Du Dir wieder den Geifer abwischen...

#85:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 13:21
    —
Martin, Paul und Co. hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Argh

... wir leben im 21. Jahrhundert in Europa... hier gibt es zwar noch Mißstände in Teilbereichen, aber NICHTS, was derartige drastische Maßnahmen rechtfertigen würde!

Klar, in den USA oder in Afrika würde ich eine kommunistische Revolution auch befürworten, damit die Menschen endlich mal Solidarität und Menschlichkeit lernen ("Demokratie ist menschlicher als Kommunismus ist menschlicher als religiöser Wahnsinn" oder auch "soziale Marktwirtschaft ist menschlicher als Kommunismus ist menschlicher als Turbokapitalismus"), aber hier sollten man sich eher überlegen, wie man eine solide Zukunftsbasis schafft, wie man Vollbeschäftigung erreicht, wie man den Lebensunterhalt alter Menschen sichert! skeptisch

Ok, Träumereien sind zwar gut und schön, aber wenn Du und Deine Freunde ihre Kraft für realistische Reformbestrebungen, die auch wirklich wichtig wären einsetzen würdet, dann wäre das der richtige Weg. Idee


Nav! Fandest Du die friedliche Revolution von 1989 in den Ostblockländern zum Sturz des Sozialfaschismus denn so drastisch?

Verbindest Du mit dem Wort Revolution Mord und Totschlag und das Fallbeil wie bei der französischen Revolution?

Scheint fast so, dass Du davor Angst hast. Sowas hat auch Hoxha nie befürwortet und sowas gab es auch nicht in Albanien. Die Macht wurde ziemlich unblutig von der Avantgarde des revoutionären Proeltariats übernommen, die Großgrundbesitzer, die Banken, die Kapitalisten enteignet. Mit Reforem läßt sich das nicht machen, weil das Kapital sich nicht freiwillig enteignen läßt. Reformen sind immer nur kleine Wundpflästerchen auf dem siechen Körper des Kapitalismus, nicht mehr und nicht weniger. Was aus den Reformen mittlerweile wird, kann jeder sehen (Hartz, Herzog, Rürup). Das System ist aus sich heraus nicht mehr erneuerungsfähig. Das haben die meiste Menschen jetzt erkennen müssen. Alle Versuche bisher schlugen fehl.


Darf ich Dich mal fragen, was Du genau im Moment beruflich machst?

Kann es sein, daß Du so eine Revolution nur vorschiebst, um nicht auch mal in die Hände spucken zu müssen und Leistung bringen zu müssen? zornig

Hör mal zu...

Ich war beruflich auch mal ganz unten, war Verkäufer im Baumarkt, habe gerade den Handelskollektiv verdient (nichtmal EUR 1.000,- brutto!) - aber weil ich eben in die Hände gespuckt habe, gelang es mir, mich da raus zu ziehen.

Geh arbeiten, bitte - dann brauchst Du diesen Kommunismus - Schwachsinn auch nimmer.

#86:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 13:36
    —
Zitat:
Geh arbeiten, bitte - dann brauchst Du diesen Kommunismus - Schwachsinn auch nimmer.


Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

Da müsste er sich ja bewegen...

#87:  Autor: Martin und Coco BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 15:19
    —
Geh bitte arbeiten?

Sagt mal, soll das ein Witz sein?

Also Nav. Ausrufezeichen Ich bin bestimmt nicht der Typ, der mit seinem Einkommen prahlt, aber garantiert habe ich mehr Einkommen als mehrere Leute hier zusammen. Und das nicht durch eine Anstellung beim Staat, bei einem kapitalistischen Unternehmer oder als Parteifunktionär der DKP aus alten DDR-Geldern, sondern durch eine freiberufliche ehrenwerte Tätigkeit.

Vielleicht kommst Du mal in die Verlegenheit, Dich meiner Dienste zu bedienen. Also so langsam sollte doch nun jeder mitbekommen haben, was für einen Beruf ich ausübe. Neidisch darauf, dass Altlinke so einen Beruf haben? Brauchst Du nicht sein, da gibt es ganz andere, die es zu weit mehr geschafft haben als ich, z.B. Jürgen Trittin, oder Frau Vollmer, alles ehemalige Kampfgenossen! Lachen Lachen Lachen

#88:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 20:08
    —
Martin, Paul und Co. hat folgendes geschrieben:

Also Nav. Ausrufezeichen Ich bin bestimmt nicht der Typ, der mit seinem Einkommen prahlt, aber garantiert habe ich mehr Einkommen als mehrere Leute hier zusammen.


Und dann fühlst Du Dich dem Kommunismus zugehörig, der doch mehr oder minder gleiche Einkommen für alle fordert? Mit den Augen rollen Frage Geschockt

#89:  Autor: Martin und Coco BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 21:09
    —
Ja, sowas solls geben!

Ich bin sogar für den absolut gleichen Lohn für alle Bürger, so wie es in Albanien praktiziert wurde.

Wußtest Du nicht, daß z.B. der Klassiker Engels ein reicher Fabrikant war, der alle seine Kraft für die Befreiung des Proletariats einsetzte?

Daß viele französischen Revolutionäre, dem Adel angehörten und trotzdem die Abschaffung der Privilegien des Adels forderten?

Wo kommen wir denn dahin, wenn jeder nur an seine eigenen kleinen Vorteile denkt? Eine schäbige elende Gesellschaft wäre das!

Kennst Du Ludwig Renn? Ein Vorbild von mir! Ein vermögender Adliger, nahm den Namen Ludwig Renn an, wurde Kommunist, Spanienkämpfer bei den internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg gegen den Franco-Faschismus, vertrat mit den Mitteln seines gutbezahlten bürgerlichen Berufes die Interessen der KPD in der Weimarer Zeit!
Lies mal seine Bücher, interessante Lektüre!

Martin

#90:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 21:14
    —
Martin, Paul und Co. hat folgendes geschrieben:

Kennst Du Ludwig Renn? Ein Vorbild von mir! Ein vermögender Adliger, nahm den Namen Ludwig Renn an, wurde Kommunist, Spanienkämpfer bei den internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg gegen den Franco-Faschismus, vertrat mit den Mitteln seines gutbezahlten bürgerlichen Berufes die Interessen der KPD in der Weimarer Zeit!
Lies mal seine Bücher, interessante Lektüre!

Martin


Nöö, Martin... von solchen Leuten brauche ich wirklich nicht die Lektüren oder Bücher zu lesen... Ich finds schon ziemlich bedenklich, daß solche Leute Vorbilder sein können...

Aber wenn ich Deine Argumentationsweise bisher kennen gelernt habe, dann bin ich für Dich - wie viele hier - wahrscheinlich viel zu bürgerlich eingestellt, obwohl ich das nicht bin... aber naja... Vorurteile wollen gepflegt werden... Mit den Augen rollen

#91:  Autor: Martin und Coco BeitragVerfasst am: 17.10.2003, 21:36
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Nöö, Martin... von solchen Leuten brauche ich wirklich nicht die Lektüren oder Bücher zu lesen... Ich finds schon ziemlich bedenklich, daß solche Leute Vorbilder sein können...



Aha bedenklich, Ludwig Renn zum Vorbild zu haben, einen Kämpfer gegen die Franco-Diktatur und gegen die Nazis, einen feinsinnigen Schriftsteller und Idealisten, der sein Leben in den Dienst für die Befreiung der Menschen gestellt hat?

Wenn Du schon seine Bücher vor lauter Kommunistenabscheu nicht lesen willst - übrigens gehört das wuderbare Kinderbuch "Trini" auch dazu - dann wenigstens für Dich mal seine Kurzbiographie. Dass Renn im Alter Mitglied der SED wurde, kann ich auch nicht akzeptieren, ist aber die Folge seiner Verfolgung bei uns in Westdeutschland.


http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RennLudwig/

#92:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 00:24
    —
Gerade heute ist mir auch so ein Pfundskerl untergekommen, der einer Anzahl unfreiwilliger Zuhörer einer Unterhaltung seine Ansichten über die Arbeitslosenproblematik kommuniziert hat:

"Wer arbeiten will, kriegt auch Arbeit."

Ergo: Vier komma nochwas Millionen wollen nicht arbeiten.

Und: "Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen."

Also: Die "Sozialhilfe für Arbeitslose" wird sogar als noch "zu gut" eingestuft.

Dann hat der Mann dann noch brühwarm eingeschenkt, daß er ja bis vor ein paar Wochen noch selbständig gewesen sei (und jetzt wieder als Busfahrer bei der örtlichen Beförderungsgesellschaft arbeitet...) und jetzt 2/3 weniger verdiene als vorher. Geschockt

Jaja, "wer arbeiten will, kriegt auch Arbeit". Wer will bitteschön für 2/3 weniger arbeiten, wenn schon das ALG jetzt schon auf Sozialhilfesatz gekürzt werden soll (wieviel Prozent vom Durchschnittsverdienst eines Arbeitnehmers in Deutschland beträgt eigentlich der Sozialhilfesatz?). Und dann noch weniger? Fachkräfte (durchaus Bänker, Kaufleute, ...) als Straßenkehrer, Erntehelfer oder Säcke auf dem Bau schleppen? (Nichts gegen Straßenkehrer, aber...) "Arbeitsdienst"? zornig

#93:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 11:38
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Jaja, "wer arbeiten will, kriegt auch Arbeit". Wer will bitteschön für 2/3 weniger arbeiten, wenn schon das ALG jetzt schon auf Sozialhilfesatz gekürzt werden soll (wieviel Prozent vom Durchschnittsverdienst eines Arbeitnehmers in Deutschland beträgt eigentlich der Sozialhilfesatz?). Und dann noch weniger? Fachkräfte (durchaus Bänker, Kaufleute, ...) als Straßenkehrer, Erntehelfer oder Säcke auf dem Bau schleppen? (Nichts gegen Straßenkehrer, aber...) "Arbeitsdienst"? zornig


Leider wird auch immer wieder vergessen, dass nicht unbedingt die Kurzzeitarbeitslosen das Problem sind, sondern die Langzeitarbeitslosen. Da ist es eben nicht damit getan, einen gering bezahlten Job beizubringen. In vielen Fällen ist es halt so, dass diese Menschen aus verschiedenen Gründen gar nicht in der Lage sind, eine Tätigkeit aufzunehmen ohne "Wiedereingliederungsmaßnahmen". Wenn du x-Jahre lang arbeitslos warst (und dich in gewisser Hinsicht auf einen entsprechenden Lebensablauf eingestellt hast) kannst du nicht von jetzt auf gleich wieder 8 Stunden lang durchmalochen. Und oftmals scheitert es ja schon im Vorfeld an so relativ simplen Dingen wie Bewerbungen oder Vorstellungsgespräche.

#94:  Autor: max BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:08
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Leider wird auch immer wieder vergessen, dass nicht unbedingt die Kurzzeitarbeitslosen das Problem sind, sondern die Langzeitarbeitslosen. Da ist es eben nicht damit getan, einen gering bezahlten Job beizubringen. In vielen Fällen ist es halt so, dass diese Menschen aus verschiedenen Gründen gar nicht in der Lage sind, eine Tätigkeit aufzunehmen ohne "Wiedereingliederungsmaßnahmen". Wenn du x-Jahre lang arbeitslos warst (und dich in gewisser Hinsicht auf einen entsprechenden Lebensablauf eingestellt hast) kannst du nicht von jetzt auf gleich wieder 8 Stunden lang durchmalochen. Und oftmals scheitert es ja schon im Vorfeld an so relativ simplen Dingen wie Bewerbungen oder Vorstellungsgespräche.

Das hilft es aber offensichtlich auch nicht diese Arbeitslosen zur Zwangsarbeit für Hungerlöhne zu zwingen und als Alternative ihnen mit Verhungern zu drohen.

In der BRD gibt es zu wenige Stellen. Und da hilft kein Zwang gegen Arbeitslose, sondern eher Zwang gegen sogegannte "Arbeitgeber". Ein Beispiel wäre eine gesetzlich geregelte Arbeitszeitverkürzung mit vollen Lohnausgleich (um zu verhindern, dass die Nachfrage weiter sinkt).

#95:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:15
    —
max hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Leider wird auch immer wieder vergessen, dass nicht unbedingt die Kurzzeitarbeitslosen das Problem sind, sondern die Langzeitarbeitslosen. Da ist es eben nicht damit getan, einen gering bezahlten Job beizubringen. In vielen Fällen ist es halt so, dass diese Menschen aus verschiedenen Gründen gar nicht in der Lage sind, eine Tätigkeit aufzunehmen ohne "Wiedereingliederungsmaßnahmen". Wenn du x-Jahre lang arbeitslos warst (und dich in gewisser Hinsicht auf einen entsprechenden Lebensablauf eingestellt hast) kannst du nicht von jetzt auf gleich wieder 8 Stunden lang durchmalochen. Und oftmals scheitert es ja schon im Vorfeld an so relativ simplen Dingen wie Bewerbungen oder Vorstellungsgespräche.

Das hilft es aber offensichtlich auch nicht diese Arbeitslosen zur Zwangsarbeit für Hungerlöhne zu zwingen und als Alternative ihnen mit Verhungern zu drohen.


Nu ja, das hatte ich ja auch geschrieben, wenn auch mit anderen Worten. skeptisch

#96:  Autor: max BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:21
    —
@Heike N.: Entschuldige, ich habe mich verlesen und wohl zu viel Woici gelesen. Sorry Verlegen

#97:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:28
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Leider wird auch immer wieder vergessen, dass nicht unbedingt die Kurzzeitarbeitslosen das Problem sind, sondern die Langzeitarbeitslosen. .


Ach! Idee Jetzt haben wir des Rätsels Lösung! Idee
Die Langzeitarbeitslosen sind es, die Schuld sind, dass es in Deutschland über 4 Millionen Arbeitslose gibt und nicht mal 100.000 freie Stellen! Geschockt
Die haben sich so sehr an das Faulenzen bei dem üppigen Arbeitslosenhilfegeld (im Durchschnitt wohl 550 Euro im Monat) gewöhnt, daß sie vor lauter feistem Bauch und Dösen am Platz an der Sonne, die 8 Stunden Maloche nicht mehr durchhalten?

Und Idee Idee Idee dann noch die Schwierigigkeit der Bewerbungschreiben und des Vorstellungsgespräches. Auweiha! Da hat zwar jeder Langzeitarbeitslose schon den 10. Lehrgang zwangsweise Bewerbungstraining absolviert, aber die guten Arbeitgeber würden ja gerne 4 Millionen Arbeitsplätze auf den Markt schmeissen, aber die doofen und trägen Langzeitarbeitslosen können sich ja nicht mal richtig bewerben.

Du sag mal Heike! Was meinst Du wie doof die Menschen sind, solch ein Stammtischgeblubber wie oben von Dir, ernst zu nehmen? Meinst Du wirklich es gibt noch solche Doofen, denen Du mit solchen "Argumenten" kommen kannst? Frage Frage Frage Frage Frage Frage Frage

Wenn 4 Millionen einen Arbeitsplatz offiziell suchen, dazu kommen noch 2 Millionen inoffiziell, die sich mit Minijobs über Wasser halten, und 100.000 offene Stellen angeboten werden, ja da kann doch jeder Grundschüler seine mathematischen Schlüsse ziehen! Nur Du nicht? Wie kommt das?
Klär mich mal auf was Du uns sagen willst mit Deinem 2 plus 2 ergibt 18 1/2! Frage Idee Frage


Zuletzt bearbeitet von Paul Alleine am 18.10.2003, 13:29, insgesamt einmal bearbeitet

#98:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:28
    —
Zitat:
In der BRD gibt es zu wenige Stellen. Und da hilft kein Zwang gegen Arbeitslose, sondern eher Zwang gegen sogegannte "Arbeitgeber". Ein Beispiel wäre eine gesetzlich geregelte Arbeitszeitverkürzung mit vollen Lohnausgleich (um zu verhindern, dass die Nachfrage weiter sinkt).


au Backe... und das obwohl in Deutschland eh schon mit die höchsten Löhne bezahlt werden... geht es noch etwas weltfremder?

#99:  Autor: max BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:40
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
au Backe... und das obwohl in Deutschland eh schon mit die höchsten Löhne bezahlt werden... geht es noch etwas weltfremder?

Au Backe, schon wieder so eine neoliberale Stammtischparole. Die BRD ist Exportweltmeister! Und das trotz der hohen Löhne! In der BRD wird also billiger als in den Billiglohnländern wegen der hohen Produktivität produziert.

Heute wird die Produktivität verwendet um Menschen zu entlassen, statt ihnen mehr Freizeit zu ermöglichen. Wir sehen also einen dieser typischen Fälle, wo der Kapitalismus zwar technischen Fortschritt ermöglicht, dieser aber nur Nachteile für die Menschen (natürlich die Bosse ausgenommen) bewirkt.

#100:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:51
    —
Na dann machen wir doch ein einfaches Rechenbeispiel Max:

Nehmen wir an, ein Betrieb produziert ein Produkt mit 10 Mitarbeitern und hat Kosten von 90.000 Euro. Davon sind 50.000 Euro Lohnkosten.
Verkauft wird das produzierte Produkt für 100.000 Euro.
Jetzt willst Du die Arbeitszeit um 20% reduziert... also werden noch 2 Mitarbeiter benötigt.
Jetzt Wird das gleiche Produkt für 100.000 Euro produziert... die Erlöse betragen aber immer noch nur 100.000 Euro... also bleibt nichts mehr übrig um es z.B. in neue Produktionsmittel oder in die Entwicklung des Produktes zu stecken... Auch eine Rendite für Kapitalgeber kann nicht ausgeschüttet werden... ob die noch ein weiteres mal Kapital zur Verfügung stellen?

Er hat nur zwei Möglichkeiten:

1. Die bereits vorhandenen 10 Mitarbeiter produzieren das Produckt in 80% der Zeit ...

2. Er erhöht den Preis für das Produkt um 10%

Modell 1 bringt keinen einzigen Arbeitsplatz mehr, aber mehr Stress für die Mitarbeiter
Modell 2 funktioniert nicht, denn der Anbieter aus der Schweiz kann das gleiche Produkt noch immer für 100.000 Euro anbieten...

Jetzt bist Du dran, meine neoliberale Stammtischparole zu widerlegen...
Ich finde es immer wieder herrlich, wenn Realismus mit Schimpfworten belegt wird.... Smilie

#101:  Autor: max BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 13:59
    —
@Woici: dein Realismus ist auf den Status quo beschränkt. Du hast natürlich recht damit, dass unter kapitalistischen Bedingungen (insbesondere im alternden stagnierenden Kapitalismus) jede nennenswerte Verbesserung für die Arbeiterklasse zur Verringerung des Gewinns und damit zur Verringerung der Konkurrenzfähigkeit der betroffenen Konzerne führt.

Jetzt kannst du mal raten, warum ich gegen den Kapitalismus und für einen gesellschaftlichen Fortschritt, der ermöglicht, dass der technische Fortschritt auch einen besseren Lebensstandard ermöglicht, bin!

#102:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 14:04
    —
max hat folgendes geschrieben:
@Woici: dein Realismus ist auf den Status quo beschränkt. Du hast natürlich recht damit, dass unter kapitalistischen Bedingungen (insbesondere im alternden stagnierenden Kapitalismus) jede nennenswerte Verbesserung für die Arbeiterklasse zur Verringerung des Gewinns und damit zur Verringerung der Konkurrenzfähigkeit der betroffenen Konzerne führt.

Jetzt kannst du mal raten, warum ich gegen den Kapitalismus und für einen gesellschaftlichen Fortschritt, der ermöglicht, dass der technische Fortschritt auch einen besseren Lebensstandard ermöglicht, bin!


Und zu was hat die Alternative "Sozialismus" in der Geschichte geführt?
Natürlich ist vieles am Kapitalismus und auch an der sozialen Marktwirtschaft kritik- und verbesserungswürdig... aber die Alternative Sozialismus hat in der Vergangenheit nicht funktioniert und wird auch in der Zukunft nicht funktionieren... ein solches Gesellschaftssystem entspricht nicht der menschlichen Mentalität... um Leistung zu erbringen, braucht es einen entsprechenden Anreiz... fehlt dieser Anreiz fehlt auch die Motivation besondere Leistungen zu erbringen... so war es früher, so ist es heute, so wird es auch in Zukunft sein.
Und das ist der Hauptgrund, warum gleichmacherische Gesellschaftssysteme immer und überall zum Scheitern verurteilt sind...

#103:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 16:32
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Leider wird auch immer wieder vergessen, dass nicht unbedingt die Kurzzeitarbeitslosen das Problem sind, sondern die Langzeitarbeitslosen. .


Ach! Idee Jetzt haben wir des Rätsels Lösung! Idee
Die Langzeitarbeitslosen sind es, die Schuld sind, dass es in Deutschland über 4 Millionen Arbeitslose gibt und nicht mal 100.000 freie Stellen! Geschockt
Die haben sich so sehr an das Faulenzen bei dem üppigen Arbeitslosenhilfegeld (im Durchschnitt wohl 550 Euro im Monat) gewöhnt, daß sie vor lauter feistem Bauch und Dösen am Platz an der Sonne, die 8 Stunden Maloche nicht mehr durchhalten?


Du wirst hierfür Verständnis haben: aber solange du mein Geschreibsel nach deinem Gutdünken interpretierst, führe ich diese Diskussion nicht weiter fort. Ich habe selten ein so unreflektiertes Zeug als Reaktion gelesen.

Du hättest nachfragen können, wie das gemeint war, oder ob ich irgendwelche Erfahrungen in dieser Hinsicht habe. Es ist dir aber lieber, deine Schublade aufzumachen und unter dieser Prämisse diskutiere ich nicht. Ausrufezeichen

#104:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 16:37
    —
max hat folgendes geschrieben:
@Heike N.: Entschuldige, ich habe mich verlesen und wohl zu viel Woici gelesen. Sorry Verlegen


Macht nix, kann passieren. zwinkern

#105:  Autor: max BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 17:58
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
um Leistung zu erbringen, braucht es einen entsprechenden Anreiz... fehlt dieser Anreiz fehlt auch die Motivation besondere Leistungen zu erbringen...

Interessant, dass dieser Anreiz nach Meinung der Neoliberalen für die Kapitalisten aus gigantischen Summen (Profit) und Geschenken vom Staat bestehen muss, während für ArbeitInnen Zwang (angedrohte Arbeitslosigkeit, angedrohte Leistungskürzungen) angewendet werden sollen.

Ein Anreiz besteht normalerweise in der Verbesserung der eigenen Situation. Nach diesem Massstab wird der Kapitalismus bald zusammenbrechen, da für die Mehrheit die Situation schlechter wird und durch die Reformen (Agenda 2010 etc.) noch schlechter wird. Die Bosse und ihre politischen Lakaien (wie z.B. Merz, Clement und Westerwelle) verbreiten ja auch die Message, dass es uns (nicht ihnen) zu gut geht und wir (und nicht sie) Opfer bringen müssen.
Warum dieser Anreiz im Sozialismus nicht bestehen soll, ist mir schleierhaft. Natürlich wird es darum gehen die eigene ökonomische Situation zu verbessern, nur nicht auf Kosten anderer, sondern mit diesen zusammen.

Und wo ist der Sozialismus an der Gleichmacherei gescheitert?

Der Kapitalismus wird hoffentlich in nicht zu ferner Zukunft an einer Gleichermacherei scheitern, bei denen es Vielen gleich scheisse gehen wird um für ein paar wenigen gigantischen Reichtum zu garantieren.

#106:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 18:17
    —
Zitat:
Interessant, dass dieser Anreiz nach Meinung der Neoliberalen für die Kapitalisten aus gigantischen Summen (Profit) und Geschenken vom Staat bestehen muss, während für ArbeitInnen Zwang (angedrohte Arbeitslosigkeit, angedrohte Leistungskürzungen) angewendet werden sollen.


na mit "neoliberal" fühle ich mich natürlich umgehend angesprochen... ich weiss nur nicht, wo ich von gigantischen Summen (Profit) gesprochen habe...

Zitat:
während für ArbeitInnen Zwang (angedrohte Arbeitslosigkeit, angedrohte Leistungskürzungen) angewendet werden sollen.


auch das kann ich nirgends entdecken... ich werde nicht durch angedrohte Arbeitslosigkeit dazu gezwungen, besondere Leistungen zu bringen sondern der Anreiz besteht darin, daß ich durch besondere Leistungen die Möglichkeit bekomme, mehr Verantwortung und mit mehr Verantwortung auch die entsprechend höhere Bezahlung zu bekommen.. das ist für mich der Anreiz...

Zitat:
Warum dieser Anreiz im Sozialismus nicht bestehen soll, ist mir schleierhaft. Natürlich wird es darum gehen die eigene ökonomische Situation zu verbessern, nur nicht auf Kosten anderer, sondern mit diesen zusammen.


Und genau das hat in der Vergangenheit nicht funktioniert und wird auch nin der Zukunft nicht funktionieren... das Resultat des Sozialismus war noch immer und überall das kleinste Gemeinsame. Wieso sollte ich mich persönlich anstrengen, wenn mein Arbeitskollege das nicht tut und somit meine Anstrengung im Nichts verpufft?
Das werde ich einmal versuchen, eventuell noch ein zweites mal, wenn ich besonders hartnäckig bin... aber spätestens dann werde ich mich auf das Arbeitsniveau des Kollegen begeben und genau so wenig tun, denn eine Anstrengung wird ja nicht belohnt... da investiere ich meine Energie eben ausserhalb des Unternehmens im Privatleben oder in der Schattenwirtschaft. So und nicht anders war das immer und überall wo der Sozialismus wütete...

Zitat:
Der Kapitalismus wird hoffentlich in nicht zu ferner Zukunft an einer Gleichermacherei scheitern, bei denen es Vielen gleich scheisse gehen wird um für ein paar wenigen gigantischen Reichtum zu garantieren.


und wieder einmal Gejammere auf extrem hohen Niveau... wann ging es der bundesdeutschen Durchschnittsbevölkerung jemals so gut wie heute?
Ich spreche nicht von dem einen Prozent Superreicher, sondern vom Durchschnittsmichl...

#107:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 19:57
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Leider wird auch immer wieder vergessen, dass nicht unbedingt die Kurzzeitarbeitslosen das Problem sind, sondern die Langzeitarbeitslosen. .


Ach! Idee Jetzt haben wir des Rätsels Lösung! Idee
Die Langzeitarbeitslosen sind es, die Schuld sind, dass es in Deutschland über 4 Millionen Arbeitslose gibt und nicht mal 100.000 freie Stellen! Geschockt
Die haben sich so sehr an das Faulenzen bei dem üppigen Arbeitslosenhilfegeld (im Durchschnitt wohl 550 Euro im Monat) gewöhnt, daß sie vor lauter feistem Bauch und Dösen am Platz an der Sonne, die 8 Stunden Maloche nicht mehr durchhalten?


Du wirst hierfür Verständnis haben: aber solange du mein Geschreibsel nach deinem Gutdünken interpretierst, führe ich diese Diskussion nicht weiter fort. Ich habe selten ein so unreflektiertes Zeug als Reaktion gelesen.

Du hättest nachfragen können, wie das gemeint war, oder ob ich irgendwelche Erfahrungen in dieser Hinsicht habe. Es ist dir aber lieber, deine Schublade aufzumachen und unter dieser Prämisse diskutiere ich nicht. Ausrufezeichen


@Paul Alleine: Ich denke, Du hast Heikes Posting da vollkommen falsch verstanden. Ich denke, dass es ihr nicht um einen Angriff auf Langzeitarbeitslose ging, sondern vielmehr um die Tatsache, das Langzeitarbeitslose es einfach viel schwieriger haben, einen Job zu bekommen oder vom Arbeitsamt in einen Job vermittelt zu werden, als Leute, die relativ kurz erst arbeitslos sind. Mit den Augen rollen

#108:  Autor: max BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 22:20
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
ich weiss nur nicht, wo ich von gigantischen Summen (Profit) gesprochen habe...

Ich rede von der Realität. Einerseits Forderungen nach mehr für die Reichen, z.B. Forderungen nach Steuersenkungen. Die Einkommen von Topmanagern sind natürlich nur leistungsbezogen und dienen ihrer Motivation um bessere Arbeit zu leisten. zynisches Grinsen Bei normalen Arbeitnehmern wird meist Zwang und Einschüchterungen verwendet, die heute in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit leider sehr wirksam sind.

Es gibt natürlich noch besser bezahlte Schichten, die von den Kapitalisten am Gewinn beteiligt werden um sich ihre Loyalität zu sichern. Sprich die Leute, die z.B. die eine begrenzte Entscheidungsgewalt haben oder die Arbeit beaufsichtigen. Diese werden also meist überproportional bezahlt, was dazu noch den Vorteil hat, dass diese die Märchen vom möglichen Aufstieg, wenn man/frau nur genügend Leistung bringt, verbreiten können. Jemanden, der schon reich geboren ist, wie die meisten Grossunternehmer, glaubt ja niemand solche Geschichten. Diese priviligierten Zwischenschichten stellen die gesellschaftlichen Rückhalt für die Kapitalisten und deren Verbindungsglied für die Verbreitung ihrer Ideologien dar. Eine kapitalistische Gesellschaft ist auch dann in einer besonders schweren Krise, wenn die Kapitalisten nicht mehr in der Lage sind diesen Zwischenschichten einen höheren Lebensstandard zu garantieren, da ihnen dann jeder Rückhalt verloren geht.

Für die meisten Beschäftigten gibt es solche Anreize nicht. Es werden höchstens Lohnsysteme eingeführt, die für alle den Lohn senken und denen, die die Arbeitsnormen übererfüllen, Premien auszahlen. Das hat noch den Nebeneffekt, dass die Beschäftigen gegeneinander ausgespielt werden und sich auch noch selbst härter ausbeuten.
Woici hat folgendes geschrieben:
Und genau das hat in der Vergangenheit nicht funktioniert und wird auch nin der Zukunft nicht funktionieren... das Resultat des Sozialismus war noch immer und überall das kleinste Gemeinsame.

Wo und wann ist der Sozialismus an diesen Umständen gescheitert? Sozialismus gibt es nur dann, wenn die Arbeiterklasse an der Macht ist. Ein paar Stalinisten, die durch russische Panzer an die Macht gekommen sind, machen noch keinen Sozialismus aus. In den staatskapitalistischen Staaten war natürlich am Ende sehr wenige motiviert, da sie keine Kontrolle hatten und auch sonst nur Nachteile hatten. Sobald die Stagnationstendenzen klar sichtbar waren, hat sich natürlich auch niemand mehr freiwillig ein Bein für das System ausgerissen.
Woici hat folgendes geschrieben:
und wieder einmal Gejammere auf extrem hohen Niveau... wann ging es der bundesdeutschen Durchschnittsbevölkerung jemals so gut wie heute?

Vor 20 Jahren ging es dem bundesdeutschen Durchschnittsbürger besser als heute! Auf jeden Fall gab es ein besseres Sozial- und Gesundheitssystem und eine geringere Arbeitslosigkeit. Arbeitslose standen auch deutlich besser als heute dar. Man/frau sollte nicht die eigene Entwicklung mit der gesellschaftlichen verwechseln! Ich habe vor 10 Jahren auch weniger als heute verdient, was aber kein Zeichen für gesellschaftlichen Fortschritt ist, sondern es ist einfach logisch, dass ich als Schüler weniger verdient habe als mit abgeschlossenen Studium. Ok, der Rückgang des Lebensstandards ist nicht so deutlich, wie z.B. in Grossbritannien oder den USA, aber bei uns konnten diese "Reformen" auch noch nicht komplett durchgesetzt werden und die Gewerkschaften wurden auch nie so vernichtend geschlagen, wie die britischen (Bergarbeiterstreiks unter Thatcher) und US-amerikanischen (Lotsenstreik unter Reagan).

/Edit: Ein Beispiel dafür, dass die Situation heute schlechter wird, ist riptors Beitrag. Er scheint nicht einmal zu wissen, dass 7,50.- Euro ein beschissener Lohn für Studenten ist. Zu meiner Zeit war ein solcher Lohn nicht akzeptabel, es sei denn es war möglich so zusätzliche Qualifikationen zu erwerben und auch dafür war 7,5.- einfach wenig.

#109:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 22:38
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Na dann machen wir doch ein einfaches Rechenbeispiel Max:

Nehmen wir an, ein Betrieb produziert ein Produkt mit 10 Mitarbeitern und hat Kosten von 90.000 Euro. Davon sind 50.000 Euro Lohnkosten.
Verkauft wird das produzierte Produkt für 100.000 Euro. ...
Woici, Dein Beispiel hinkt leider etwas.
Der Anteil der Lohnkosten beträgt z.B. in der Autoindustrie Deutschlands nur noch ca 20%. Es gibt Bereiche, da ist der Anteil sogar noch wesentlich niedriger z.B. Chipindustrie. Im Handwerk natürlich wesentlich höher.

#110:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 23:21
    —
Dieser Thread ist mir bis jetzt leider entgangen (war zu sehr mit Woici beschäftigt)

riptor hat folgendes geschrieben:
Achso, siehe Link. Verlegen


Was ist gegen den Link einzuwenden? Die Gewerkschaften kritisieren schon lang diese massiven Eingriffe in das Sozialsystem, aber die Leute glauben ja offensichtlich mehr einem Mann mit einem "Spaßmobil" als den harten Tatsachen.

#111:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 18.10.2003, 23:48
    —
Woici hat folgendes geschrieben:

Jetzt bist Du dran, meine neoliberale Stammtischparole zu widerlegen...
Ich finde es immer wieder herrlich, wenn Realismus mit Schimpfworten belegt wird.... Smilie


Zumindest hatte ich das nicht propagiert. (Als derjenige, der wohl als Erster die Milchmädchenrechnung von der Arbeitszeitverkürzung genannt hatte, noch vor dem Verlinken der 5-Stunden-Woche.) Das Problem ist leider, daß ein Arbeitnehmer eine Lohnkürzung von x Prozent, wenn er auch x Prozent weniger arbeitet, nicht akzeptieren wird, wenn die Lebenshaltungskosten auch weiterhin 100 Prozent betragen.

Also müßte es eine staatliche Steuerung geben, damit die Preise ebenfalls um x Prozent sinken (am besten noch ein bißchen weiter, damit die Situation den Arbeitnehmern "besser" erscheint und sie damit um so leichter akzeptieren), in Form von Deflationspolitik, was aber nicht zu realisieren ist, weil a. damit dem Kreislauf wiederum Geld entzogen würde, und b. die Zentralbank ja unabhängig vom Staat ist und c. diese eben (aufgrund von a.) eine Deflation vermeiden möchte. Die Lebenshaltungskosten sind also bei Marktwirtschaft von staatlicher Seite kaum reduzierbar.

Wie wäre es mit Planwirtschaft? Der Staat könnte etwa beschließen, daß er etwa die x Prozent (oder etwas mehr) zu jedem in der Wirtschaft umgesetzten Euro noch einmal draufschlägt, so daß Unternehmen, die eine Leistung erbringen, diese weiterhin genauso hoch vergütet kriegen würden wie bisher, aber mit eben jenen x Prozent weniger Kosten für die Verbraucher, was diese möglicherweise akzeptieren würden. Subventionen sind ja "ganz normal", etwa bei der Kohle, im Agrarsektor oder bei Verkehrsbetrieben (in der ehemaligen DDR, erinnert sich mein Vater, der 1990 dort für gewisse Zeit als "Aufbauhelfer" für eine Krankenkasse tätig war, konnte man für ein paar Pfennige im Bus durch die ganze Stadt [in dem Falle: Cottbus] fahren. Die Kosten für die einzelne Fahrkarte haben aber sicher nicht die tatsächlichen Kosten gedeckt.) Die Frage wäre, woher das zusätzliche Geld nehmen. Auf Pump: geht nicht, wegen Stabilitätspakt und auch eingedenk des Ruins der kommunistischen Staaten. Von den Verbrauchern: Das ist genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich machen wollte, oder aber idiotisch, weil die dann wieder noch weniger hätten, was man durch die Subventionen ja gerade hat verhindern wollen. Also kann von staatlicher Seite auch mit Planwirtschaft nichts bewegt werden.

Von Seiten der Unternehmer her aber auch nicht, weil sie kein Interesse daran haben, ihre Gewinnmargen zu verringern (sieht man etwa an der Musikindustrie, die ja schon bei einem Absinken ihrer Gewinne radikale Maßnahmen gegen "Musikpiraten" ankündigt) bzw. die Kosten für die Produktion von Gütern hierzulande kaum mehr abzusenken sind, es sei denn, in Deutschland würden weiter Arbeitsplätze vernichtet, was wir ja gerade wieder nicht wollen. zornig

#112:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 00:29
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Solange es möglich ist, das ganze Bevölkerungsgruppen sich dem Arbeitsmarkt verweigern weil es sich mit der Sozialhilfe bequem leben lässt, solange ist diese eindeutig zu hoch...


Diese Aussage halte ich für genauso "wertvoll" wie die Aussagen von den Nazis über das "Weltjudentum", sie ist zumindest faschistoid. Manchmal wünsche ich mir beim Lesen deiner Äußerungen, daß du gekündigt wirst u. keine andere enstrechende Arbeit bekommst u. dann GEZWUNGEN bist als Fensterputzer -streichen wg political correctnes- Gebäudereiniger nur 1/3 deines ursprünglichen Einkommens zu haben. Nach 2-3 Jahren wärst dann vielleicht mürbe u. ebenfalls ein Alki.

Woici hat folgendes geschrieben:
richtig so... wer nciht arbeiten will, hat gefälligst auch keine Leistungen vom Sozialstaat zu erwarten...


Wo lebst du eigentlich? In Albanien von 19-hundertpiefendeckel? Selbst DIR dürfte es nicht entgangen sein, daß dies heute keine Frage des Wollens ist, sondern von Arbeitsstellenmangel u. die wenigen minderwertigen, unter welchen Bedingungen.

Woici hat folgendes geschrieben:
Und "die Tarifverträge" gibt es nur noch in den Köpfen ewiggestriger Gewerkschaftsfunktionäre..


Spaßmobil, ich hör dir trapsen...

Woici hat folgendes geschrieben:
... in den meisten Firmen gibt es bereits Haustarifverträge und/oder seperate Abmachungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die auf die Gegebenheiten des jeweiligen Unternehmens abgestimmt sind...


Woher willst du das denn Wissen, daß diese Abmachungen auf tatsächliche Gegebenheiten abgeschlossen wurden. Ich trau mir zu wetten, daß KEINER der Betriebsräte die Bilanzen der Firmen einsehen durften u. somit NUR auf das "Wort" der Eigner vertrauen durften.

Woici hat folgendes geschrieben:
richtig so, kann aber nur ein erster Schritt sein.... Weitere Änderungen die kommen müssen, ist Wettbewerb innerhalb der Ärzteschaft. Es kann nicht angehen, daß ich als Patient nicht in Erfahrung bringen kann, ob ein Arzt gute oder miserable Arbeit leistet...


Ach, u. was ist mit der von dir so geliebten (Pharma-) Industrie? Bloß nicht an der Fassade der Mächtigen kratzen!

Zitat:
• Die Renten sollen so abgesenkt werden, dass die meisten Rentner/innen in Zukunft nicht mehr haben als Sozialhilfe und die Altersarmut steigt.


Woici hat folgendes geschrieben:
Schwachsinn... niemand hat das gefordert... billigste Parolen ohne jeden Hintergrund. Die Menschen in der Bundesrepublik im Alter zwischen 60 und 80 Jahren haben wesentlich mehr Geld zur Verfügung als die Generation die zwischen 20 und 30 Jahren alt ist...


Das mag inzwischen zutreffen, dies rechtfertigt aber trotzdem nicht die ständigen Rentenkürzungen, zumal in der Vergangenheit Leistungen durch die Politik beschlossen wurden (zB Versorgung von Auswanderer u. DDR-Renten), die nicht dem Rentenrecht entsprechen (Altersruhegeld für die Einzahler).

Zitat:
Uns wird eingeredet, es sei kein Geld da. Dabei hat sich die Produktivität in den letzten zehn Jahren verdoppelt und der gesellschaftliche Reichtum ist enorm gewachsen!


Woici hat folgendes geschrieben:
das ist doch schön...


...sprach der Zyniker u. plant seinen nächsten Australienurlaub. zynisches Grinsen

Zitat:
Den Unternehmerverbänden und der Regierung geht es nur darum, den Banken und Konzernen auf unsere Kosten höhere Gewinne zuzuschieben. Sie sind es, die für Arbeitslosigkeit, leere Staatskassen und Krisen verantwortlich sind.


Woici hat folgendes geschrieben:
Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...


Dein Gott "Kapitalismus" erhalte dir deinen Humor. Lachen

Zitat:
• Die Senkung der Gewinnsteuern ab 2001 spülte bisher 30 Mrd. Euro in die Kassen der Unternehmen.


Woici hat folgendes geschrieben:
ah ja? also meine Firma hat im Jahr 2002 22 Mill. Euro Verlust eingefahren... und ich hab mein Gehalt trotzdem bekommen...


...fragt sich nur, wie lange noch.

Zitat:
• Der Verzicht auf die Vermögenssteuer belässt den Reichen jährlich 16 Mrd. Euro mehr auf ihren Konten.


Woici hat folgendes geschrieben:
stimmt... das ist ein schwieriges Thema... und wo ist Euer lösungsvorschlag? oder doch nur heisse Luft?


Ach nee, ein schwieriges Thema u. Woici hat keine Antwort? Kann es sein, daß du mit komplexen Sachverhalten Probleme hast? zynisches Grinsen

Zitat:
• Die geplante Senkung des Spitzensteuersatzes wird mit Kürzungen bei Erwerbslosen in Höhe von 6 Mrd. Euro finanziert.


Woici hat folgendes geschrieben:
siehe oben... eventuell überlegt es sich der eine oder andere dann doch, eine bezahlte Arbeit anzunehmen...


...od. geht gleich unter die Brücke, da ist das "Klima" oft wärmer.

Zitat:
Der internationale Standortwettbewerb der großen Konzerne und Regierungen führt auch in anderen Ländern zu »Strukturanpassungen«, Senkung von Unternehmersteuern, Kürzung von sozialen Leistungen, Löhnen und Gehältern. In Frankreich und Österreich hat diese Politik große Proteste und Streiks ausgelöst. Auch wir dürfen diese dreisten Angriffe nicht länger hinnehmen.


Woici hat folgendes geschrieben:
ah ja? und woher kamen dann die Lohnerhöhungen bei den Tarifverhandlungen am Anfang des Jahres? Versteckte Lohnkürzungen Geschockt Geschockt
So ein Dummlall


Wenn du von der Metall- u. Elektroindustrie sprichst, dann selbst Dummlall, denn Anfang dieses Jahres gab es keine Tarifverhandlungen in der Metall- u. Eletrobranche. Die Erhöhungen wurden Anfang 2002 ausgehandelt, aber man ist ja "informiert".

Zitat:
Ob Arbeiter/innen, Angestellte, Beamte, Erwerbslose, Frauen, Flüchtlinge, Jugendliche oder Rentner/innen – wir dürfen uns nicht spalten lassen und müssen unsere Interessen in die eigenen Hände nehmen.


Woici hat folgendes geschrieben:
oder besser noch in Eure Hände legen, gelle... Mr. Green


Naja, wenn ich sehe, was du so alles untertags schreibst (nicht heute), dann frage ich mich manchmal, ob du arbeitest od. dich vergnügst (stänkern).

Zitat:
• Wir lehnen alle Angriffe auf den Lebensstandard der Masse der Bevölkerung ab, ob unter dem Namen, Agenda 2010, Rürup, Hartz und Gesundheitsreform.


Woici hat folgendes geschrieben:
...koste es was es wolle... Mit den Augen rollen


...über das "was" können wir uns ja unterhalten, aber dann muß auch über "wer" zur Disposition stehen!

Zitat:
• Wir fordern umfassende Heranziehung der Unternehmensgewinne und hohen Vermögen zur Finanzierung menschenwürdiger Lebensverhältnisse!


Woici hat folgendes geschrieben:
oh ja, wir haben ja so menschenunwürdige Lebensverhältnisse... so ein hirnverbrannter Schwachsinn... und natürlich ist auch diese Forderung wie eigentlich alles was aus dieser Ecke kommt nur polemischen Gelaber... oder hat schon mal jemand einen Machbaren Vorschlag gehört??


Schopenhauer läßt grüßen: Geh nicht auf das Argument deines Gegners ein, sondern diskreditiere IHN u. sein Argument.

Dag mal, bist du ein Troll?

#113:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 00:44
    —
Ähm, jetzt bleibt mal locker, bitte. Geschockt

Hier gibts jüngere Leutz als mich, die konservativer sind und ältere Leutz als mich, die weiter links stehen, alles kein Problem. Mit den Augen rollen

Schau mal, Woici... so Vorschläge wie "die Unternehmen enteignen" oder "Gewinne heranziehen für (...)", auf die wird jede vernünftige Regierung kurz gesagt scheißen.

Ich meine, aber das DAS nicht wirklich das ist, was man heute unter "links" verstehen sollte - in meinen Augen ist das die stalinistische Ausprägung (oder Hoxha, wenn man will...) des Faschismus - sich dauernd an ewiggestrigen Parolen und Schuldzuweisungen polemisch einen runterzuholen beeindruckt keinen Politiker, niemanden.

Diese Leute findet fast jeder zum kotzen, weil soviel Grips haben sogar die Katholen um zu wissen, daß Rechtssicherheit und derartiges Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg sind - Katholen sind im Business uns vernünftigen Menschen durchaus ansprechende Sparringpartner, so für die Aufwärmphase II... zwinkern

Egal.

Unsere Freakshow mit Pudel träumt halt noch vom großen Weltkongreß der wahren Führer Erbrechen ... Pol Pot, Stalin und als Hinterbänkler (aber mit großer Klappe) Mr. Hoaxman.

Es ist ja ok, wenn man Ideen hat und die unbedingt loswerden will - aber so eine Kacke zu fordern (oder überhaupt nur derartiges in Betracht zu ziehen!) läßt auf eine gewisse Aversion gegenüber wirtschaftlichem Erfolg, Demokratie und Menschenrechte schließen, was ja in stalinistischen Diktaturen üblich sein soll... folglich schließt sich der Kreis.

Wohlan - ich denke mal nicht, daß ERNSTZUNEHMENDE politische Bewegung (weder links noch "links" noch der Mitte noch Rechts) irgendwas in DIESE Richtung tun würde, niemals.

Der Unterschied zwischen Gott und Stalin?

Stalin hat wirklich existiert. Mit den Augen rollen

#114:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 01:00
    —
Zitat:
D.h. es geht nicht nur um den einfachen Lebenserhalt, sondern hundertausende Menschen werden, wenn sie länger als ein Jahr irgendwann mal arbeitslos werden, alles verlieren was sie sich schufen.


Woici hat folgendes geschrieben:
und das ist nicht in Ordnung? Es ist nicht OK, wenn jemand erst einmal das persönliche Vermögen (ja, auch ein Haus gehört dazu) verkaufen muss, bevor er von der Allgemeinheit alimentiert wird?


...es ist aber OK, wenn Manager nach begangenem Bockmist mit bis zu 2-stelligen Millionenbeträgen abgefunden werden, nur damit sie den Betrieb nicht mehr betreten? Verantwortung = keine, Risiko = keines, Abkassieren = maximal"st"!

Woici hat folgendes geschrieben:
Hey, dann kannst Du ja froh sein... als nichtarbeitendes Mitglied unserer Gesellschaft kann Dir das ja nicht passieren...


Oh Woici, ich denke, du solltest mehr in die Kirche gehen u. zum großen Manitu beten, daß dir ein solches Schicksal erspart bleibt.

#115:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 01:09
    —
Ok, dann halt so:

Wir werfen uns gegenseitig an den Kopf, wie religiös wir in Wirklichkeit doch sind, weil wir gewisse Wertvorstellungen und Ansichten haben, und die k***.n** - Idioten haben noch was zum freuen, weil wir auch nicht besser sind und die sich wenigstens mit ihrem eingeschränkten Horizont in ihrer akuten Debilität bekuscheln können? Geschockt

#116:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 01:29
    —
Zitat:
Sowas gab es nicht! Wenn Hausbesitz enteignet wurde, dann betraf das Häuser durch die Mieteinkünfte in beträchtlichem Umfang erzielt wurden.
Die DDR enteignete nicht mal 8-Familienhäuser.


Heike N. hat folgendes geschrieben:
Fehler. Der Familie der Frau meines Vaters wurde in der DDR solches Eigentum enteignet. Ein Haus, groß zwar, aber Wohnsitz einer Großfamilie, bestehend aus mehreren Generationen, ohne Mieteinnahmen.


Da denke ich, daß ihr beide Recht (od. Unrecht habt), da scheinbar in der ehemaligen DDR Entscheidungen auch von Personen u. deren Ambitionen abhing. Wir haben zB seit Mitte der 80er 2 befreundete Familien in der ehemaligen DDR. Beide hatten (bzw ihre Familien) Grundbesitz u. Haus. Die eine Familie (Großeltern, Eltern u. Kinder) hatten sogar 2 Häuser (auf dem Land), allerdings nur zum Wohnen genutzt. Diese Häuser blieben in der Familie. Die Eltern der Frau des anderen Ehepaares hatten ebenfalls ein Haus, allerdings in einer größeren Stadt u. mit einer Bäckerei. Diese wurden solange schickaniert, bis sie ihr Eigentum (zu DDR-Zeiten) aufgaben.

#117:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 01:46
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dein ganzes Fausthochheben für den Kommunismus wird vor diesem Hintergrund wirklich mehr und mehr zur Lachnummer.


Jetzt erst?? Geschockt

Paul und Martin wären doch die Ersten die bei einer kommunistischen "Revolution" auf die Strasse gezerrt werden würden... na ja... außer sie wären Rädelsführer, dann würden sie natürlich dafür sorgen, dass sie ihre Pfründe behalten könnten... Mr. Green


...und Hundt, Rogowsky, Westerwelle u. März aalen sich in ihren 4000,- Euro Ledersesseln u. amüsieren sich über die "dummen u. gutgläubigen" kleinKapitalisten, welche die arbeitende Bevölkerung, entsprechend ihren Blendwerken, fertig machen (wollen).

#118:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 02:37
    —
Woici hat folgendes geschrieben:

und das soll wie funktionieren? Du würdest auch weiterhin die gleiche Leistung bringen, wenn Du morgen nur noch ein drittel dessen bekommen würdest, was Du jetzt bekommst? Und das was Dir weggenommen wurde, bekommen dann (ich nehme jetzt einfach mal ein Extrembeispiel) zwei Strassenkehrer?


Uuuh, u. das von dir, wo du doch ein paar Postings zuvor dafür eingetreten bist, daß Arbeitslose jeden Scheißjob anzunehmen haben? Gröhl...

Ach Mist, ich hab übersehen, daß DU die 2/3 deines gekappten Gehaltes lieber dem armen Manager (Aktionär, Kapitalisten) als einem od. zwei Straßenkehrer(n) geben würdest.

Woici hat folgendes geschrieben:
...selbst für dumme Menschen wie mich sofort durchschaubaren, schwachsinnigen Argumenten.


Was ist los mit dir? Anflug von Selbsterkenntnis? Lachen

Woici hat folgendes geschrieben:
Ich habe schon am Anfang der Diskussion darauf hingewiesen, dass der Kommunismus der Natur des Menschen nicht entspricht... die sieht nämlich so aus:

nimm soviel Du kannst und gib so viel wie nötig


Das ist die ERSTE AUSSAGE von dir, der ich zu 100% zustimmen kann, Allerdings, u. das muß ich dir entgegenhalten, denkst du nicht konsequent weiter. Wenn also der Mensch (wie alle sozial lebende Lebensformen) ein "egostisches Schwein" ist, so kann man ihn nur durch Interessensanreize UND demokratischer(!) Kontrolle zu mehr Sozialverhalten bewegen.

Woici hat folgendes geschrieben:
Natürlich mag es die eine oder andere Ausnahme geben, aber die kann man an einer Hand abzählen.


Idealisten wird es immer geben, aber der Mensch ist dazu (noch) nicht geeignet. Vielleicht in ein paar Jahrhunderten od. Jahrtausenden.

Woici hat folgendes geschrieben:
Wie sollen die Theorien funktionieren?


Lass uns doch erst einmal einen Anfang machen, bevor wir uns über Utopien unterhalten.

Woici hat folgendes geschrieben:
Bisher kam von Eurer Seite nur billigste Polemik... versuche es doch mal mit Fakten... und bitte bitte, nicht schon wieder mit Albanien kommen...


Auch wenn ich den (idealistischen?) Ausführungen von MP&C bezüglich Albanien mistraue (klingt mir mehr nach dem katholischen Glaubensbekenntnis), so haben diese hier inzwischen sehr viel mehr REALE Fakten aufgezeigt als du.

Woici hat folgendes geschrieben:
Überleg doch mal... wenn Du schon Probleme damit hast, den Leuten hier im Forum (denen ich jetzt mit ausnahme von mir eine überdurchschnittliche Intelligenz und Bildung zuspreche) den Blödsinn der von Euch kommt zu verstehen, wie soll es dann der doch eher ungebildete Arbeiter am Band verstehen?


Da kann ich dir, so schwer es mir fällt (nicht ernsthaft gemeint), nicht widersprechen.


Zuletzt bearbeitet von Falameezar am 19.10.2003, 02:49, insgesamt einmal bearbeitet

#119:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 02:45
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Ok, dann halt so:

Wir werfen uns gegenseitig an den Kopf, wie religiös wir in Wirklichkeit doch sind, weil wir gewisse Wertvorstellungen und Ansichten haben, und die k***.n** - Idioten haben noch was zum freuen, weil wir auch nicht besser sind und die sich wenigstens mit ihrem eingeschränkten Horizont in ihrer akuten Debilität bekuscheln können? Geschockt


Na Nav (hallo Woici u. MP&C, auch IHR seid gemeint), kommst du auch langsam dahinter, daß nicht die Konfrontation, sondern NUR ein vernünftiger Konsens die Menschen in einem vertretbaren ethischen Rahmen weiterbringen kann?

Oder habe ich das nicht als Satire, sondern als Ernst aufzufassen? Frage

#120:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 03:04
    —
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Ok, dann halt so:

Wir werfen uns gegenseitig an den Kopf, wie religiös wir in Wirklichkeit doch sind, weil wir gewisse Wertvorstellungen und Ansichten haben, und die k***.n** - Idioten haben noch was zum freuen, weil wir auch nicht besser sind und die sich wenigstens mit ihrem eingeschränkten Horizont in ihrer akuten Debilität bekuscheln können? Geschockt


Na Nav (hallo Woici u. MP&C, auch IHR seid gemeint), kommst du auch langsam dahinter, daß nicht die Konfrontation, sondern NUR ein vernünftiger Konsens die Menschen in einem vertretbaren ethischen Rahmen weiterbringen kann?

Oder habe ich das nicht als Satire, sondern als Ernst aufzufassen? Frage


Eine Mischung aus beidem... eine Satire mit ernstem Hintergrund und (meiner Meinung nach guten) Absichten. zwinkern

#121:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 04:14
    —
Woici hat folgendes geschrieben:

Ah ja... also eine Unverschämtheit... dann will ich Dir mal was erzählen:

Ich habe nicht immer relativ gut verdient... eine kaufmännische Ausbildung ist nur ein Grundstock auf dem man aufbauen kann. Ich habe mich über Jahre hinweg fortgebildet (auch auf eigene Kosten) und ernte jetzt die Früchte meiner Arbeit. Soll ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Nur weil jemand der nicht willens oder in der Lage war sich fortzubilden nur für einfache Tätigkeiten eingesetzt werden kann?
Daß ich da bin, wo ich bin, habe ich mir und meiner Leistung zu verdanken... und deswegen soll ich mich schämen?


Gut Woici, das ist ein gutes Argument, wenn du tatsächlich "Früchte" aus deinem Fleiß ernten kannst u. was ich nicht schmälern will. Ich möchte dir mal aus meinem Nähkästchen erzählen:

- abgebrochener Student (das Fach "Chemie" hat mir leider das Genick gebrochen)
- als Altlehrling einen Berufsabschluß als techn. Zeichner gemacht.
- Firma wg Mißmanagement pleite
- berufsbegleitende Technikerschul über 4 Jahre am Abend (3x die Woche 3 Stunden)
- keine neue Eingruppierung durch AG nach Abschluß, sondern lediglich eine "übertarifliche" Zugabe (die jederzeit verrechen- od. rücknehmbar war).
- neuer Arbeitsplatz bei meinem jetzigen Brötchengeber, mit einem Mehrfachen meines ursprünglichen Gehaltes (bessere Gehaltsgruppe).
- leider das Richtige zur falschen Zeit gesagt, da ich die dort übliche CAD-Praxis angriff
- in der lokalen Presse in Leserbriefen als "Kirchengegner" geoutet (uA zu deren Finanzen), worauf ich "untragbar" für einige Vorgesetzten u. Arbeitskollegen wurde.
- 93 Versetzung in eine andere Abteilung, da ich der Kündigung meines unbefristeten Arbeitsvertrages nicht zugestimmt hatte.
- berufsbegleitende Weiterbildung zum Anwendungsprogrammierer. Kosten ca. 14000,- DM
- Ergebnis: Ein noch bestehender Arbeitsplatz mit relativ hohem technologischen Know How u. 60,- DM Brutto (= 30,-DM Netto) mehr für mich.

Nun willst du mir erzählen, daß allgemein Arbeitgeber Leistung honorieren? VERGISS ES!!! Du darfst dich glücklich schätzen, wenn du einen solchen hast.


Zuletzt bearbeitet von Falameezar am 22.10.2003, 23:33, insgesamt einmal bearbeitet

#122:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 04:55
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
... es ist schon etwas seltsam, auf ein Standard-Vorurteil gegenüber einer Klasse zurückzugreifen, die es so als deutlichen Unterschied zur Arbeiterklasse nicht mehr gibt (weil es die Arbeiterklasse an sich auch nicht mehr gibt): das Bürgertum. Auch den Kapitalisten gibt es nicht mehr. Insofern empfinde ich es als schlichtweg Zeitverschwendung, historische Zustände auf die heutige Zeit zu übertragen (sagte ich aber bereits oben schon einmal).


Du magst recht haben bezüglich den Unterschieden zw. Arbeiterklasse u. Bürgertum, da sich diese Gruppen, gegenüber dem 19-ten Jahrhundert, sozial angenähert haben (bedingt durch Einkommen, Bildung u. Kinderzahl). Den "Kapitalisten" gibt es aber immer noch, allerdings nicht mehr in der Form wie im 19-ten Jahrhundert. Während der Industrialisierung gab es sicherlich viele Kapitalisten (= Ausbeuter), welche das Überangebot von Arbeitskräften durch die Landflucht schamlos ausgenutzt haben. Aber die damaligen Unternehmer lebten meist mitten in der Gesellschaft, welche sie "ausbeuteten" (Familienunternehmen). Diese Diskrepanz zw. gesellschaftlichem Image einerseits u. sozial-ökonomischer Ausbeutung andererseits führte zu einem relativen Gleichgewicht. Heute aber ist der "Kapitalist" ein anonymes Etwas, der sich um sein gesellschaftliches Ansehen kaum Sorgen machen muß, somit eine noch extremere Ausbeutung darstellt.

Richtig ist, daß die HEUTIGEN Zustände analysiert u. angepaßt werden müssen.

#123:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 05:39
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ähnlich wie die Religion ein transzendentales Sein (Gott) und eine jenseitige Heilsversprechung (ewiges Leben durch Beten) voraussetzt, hat der Kommunismus ein transzendentales Sollen (Herrschaft der Arbeiterklasse, Ziel der Geschichte) und eine diesseitiges Heilsversprechen (Gerechtigkeit, materielle Gleichheit durch Revolution).


Wobei letzteres überprüfbar ist (siehe Niedergang des "real existierenden Sozialismus"), ersteres jedoch nicht.

step hat folgendes geschrieben:
Das Dilemma des Kommunismus ist aus meiner Sicht, daß die Vertretbarkeit eines Grundwertes (materielle Gerechtigkeit) allein kein hinreichendes Argument dafür ist, den Kommunismus zu unterstützen.


Die Theorie des Kommunismus geht mE von einem Ideal des Menschen aus, die einfach noch nicht gegeben ist.

step hat folgendes geschrieben:
Dazu müßte der Vorteil für die meisten Menschen auf der Hand liegen, und zwar gemessen an deren Wertesytem. Es liegt aber mE in der (jedenfalls bisherigen) Natur des Menschen, anderen nur soweit etwas abzugeben, wie es ihnen im Sinne der indirekten Reziprozität spieltheoretisch nützlich erscheint.


Auch wenn es für mich wieder die Benutzung meines Fremdwörterlexikons bedeutete, so ist das doch der Grundgedanke meiner Überlegungen.

step hat folgendes geschrieben:
Nach allem, was wir heute wissen, liegt das Gleichgewicht hier keineswegs bei materieller Gleichheit, und ichhalte auch nichts von dem immer wieder zu hörenden Hinweis, steinzeitliche Gesellschaften hätten keine materielle Ungleichheit gekannt.


Ich versteh sehr wohl deinen Wink mit dem Zaunpfahl, aber das ist nicht meine Hauptaussage. Es gab in steinzeitlichen Gesellschaften (siehe Pygmäen) sehr wohl materielle Ungleichheit (wenn auch geringe), sie waren jedoch kein Kriterium für gesellschaftliche Entrechtung von "Minderbemittelten". Dies war erst nach der Seßhaftwerdung des Menschen u. der Produktion von Überschüssen der Fall, welche die Bildung von priveligierten Klassen (Herr-scher, Priester) ermöglichte.

step hat folgendes geschrieben:
Es ist allerdings so, daß mit zunehmender Bildung die Bedeutung der indirekten Reziprozität wächst, d.h. je mehr die Leute wissen, desto weniger leicht geben sie sich mit nachteiligen Positionen zufrieden. Hier könnte immerhin eine Tendenz zur sozialen Gerechtigkeit liegen.


Wissen allein genügt mE nicht, sondern auch die Möglichkeit (Macht) zur Änderung. Die heutigen Menschen wissen sicherlich wesentlich mehr als vor 30-40 Jahren, trotzdem gehen immer weniger zur Wahl. Hier sind leider nicht die Marktregularien Angebot (1x in 4 Jahren, Parteienspektrum) u. Nachfrage (Willen zur Veränderung) wirksam, da letzteres nicht gewährt wird (KEIN Angebot).

#124:  Autor: max BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 11:39
    —
Noch ein Beispiel für die, die meinen, dass heute doch allen super geht:

Der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe will von 13 000 Beschäftigten ca. 7000 entlassen und beim Rest die Gehälter um 30% kürzen. Bei Netto-Löhnen um 1000 Euro bedeutet eine 30% Kürzung Armut.

Ein Teil der Entlassenen soll eine Stelle Tochterunternehmen und Beschäftigungsgesellschaften angeboten werden, wo die Beschäftigten schon heute 30% weniger Lohn erhalten und keine Wochend- und Feiertagszuschläge erhalten.

Gleichzeitig bleibt das Einkommen des Vorstands sehr hoch, nach dem es in den 90ern stark erhöht wurde, und die Zahl der übertariflich bezahlten Mitarbeiter seit 1997 von 20 auf 80 gestiegen.

Die Ursache dabei ist, dass die Berliner SPD/PDS-Regierung die Subventionen für den Nahverkehr um 100 Millione Euro senken will. Das Ergebnis wird wahrscheinlich ein weiterer Anstieg der Fahrpreise sein und dazu ein erhöhtes Sicherheitsrisiko der Fahrgäste, da die Anzahl der überarbeiteten und übermüdeten Fahrer und damit die Anzahl der Unfälle steigen wird.
Warum die ganzen Kürzungen in Berlin? Einerseits gab es grosszügige Sozialhilfe für westliche Grosskonzerne, andererseits wurden die Verluste (auch die zukünftigen) der Bankengesellschaft übernommen. Die momentanen wurden von zwei CDU-Mitgliedern verursacht, die sich bei Immobiliengeschäften verspekulierten. Deren Schulden wurden von der Bank übernommen und von der wieder vom Landeshaushalt. Das "unternehmerische Risiko" tragen also hier die Berliner Bevölkerung, deren Infrastruktur (Verkehr, Kindergärten, Schulen, Sozialleistungen, Museen) für diese Spekulanten geopfert werden.

Die beschriebenen Angriffe auf die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe sind keine Ausnahme. Siemens in München will z.B. alle Programmierer entlassen und ihnen zu deutlich niedrigeren Löhnen eine erneute Anstellung bei einer Beschäftigungsgesellschaft anbieten.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Wissen allein genügt mE nicht, sondern auch die Möglichkeit (Macht) zur Änderung. Die heutigen Menschen wissen sicherlich wesentlich mehr als vor 30-40 Jahren, trotzdem gehen immer weniger zur Wahl. Hier sind leider nicht die Marktregularien Angebot (1x in 4 Jahren, Parteienspektrum) u. Nachfrage (Willen zur Veränderung) wirksam, da letzteres nicht gewährt wird (KEIN Angebot).

Das ist genau das Problem. Nach dem es nach dem 1. Weltkrieg der Arbeiterbewegung gelungen war ein allgemeines (also nicht auf Besitz beruhendes) Wahlrecht in den meisten Industriestaaten durchzusetzen, werden Entscheidungen immer mehr aus demokratisch gewählten Gremien in "unabhängige" Institutionen verlagert. Ein Beispiel wäre die Bundesbank, die Europäische Zentralbank und die EU-Kommission. Heute wird dazu der Anteil der verstaatlichten Bereiche, der z.B. in Österreich sehr hoch war (was aber keine Armut dort erzeugt hat!), stark reduziert. Grosse Bereiche der Wirtschaft wurden nie unter demokratische Kontrolle gestellt.

Die entscheidende Frage ist nicht die Natur des Menschen, sondern wie ist die Macht in einer Gesellschaft verteilt? In einer Gesellschaft, wo diese sehr ungleich verteilt ist, ist natürlich auch das Einkommen sehr ungleich verteilt.

#125:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 19.10.2003, 12:35
    —
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Richtig ist, daß die HEUTIGEN Zustände analysiert u. angepaßt werden müssen.


Na, mehr wollte ich doch gar nicht ausdrücken. Daumen hoch!

#126:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 20.10.2003, 23:24
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Arbeitslosen-/Sozialhilfezeit kenne ich mehrere Personen, die dir einen Vogel zeigen, wenn du sie danach fragst, ob sie nicht mal langsam arbeiten wollen. O-Ton: "Bin ich denn bescheuert, arbeiten zu gehen, wenn ich mit Stütze ebenso klarkomme?". Und das waren teilweise Facharbeiter, die - wollten sie sich mal etwas leisten oder in den Urlaub fahren - hin und wieder schwarz gearbeitet haben. Dolle Sachen hatten die: immer die neuesten TV-Geräte, Videorekorder, die ersten Mobil-Telefone. Ich bin nicht bereit, solche Leute zu finanzieren.


Solche Menschen gibt es sicherlich auch u. sind, bedingt durch die Örtlichkeiten (Arbeitsamnt, Sozialamt), dort vermehrt anzutreffen, so daß dann ein verzerrtes Bild der Gesellschaft entstehen kann. Aber das Thema dieses Threads spricht aber das ganze Spektrum der Sozialleistungen an, also auch Kranken-, Renten- u. Pflegeversicherung u. da wird dem AN heute kräftig in die Tasche gelangt.

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Gerne bin ich bereit, Menschen mit meinen Steuern zu unterstützen, die in vorübergehende Notlagen gekommen sind und sich bemühen, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können.


Da stellt sich mir die Frage, wen du mit deiner Arbeit mehr finanzierst: Die arbeitsunwilligen Sozialhilfeempfänger od. die ebenfalls unproduktiven Aktionäre?

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ein großes Problem sind IMHO auch Menschen, die unverschuldet zu Langzeitarbeitslosen geworden und kaum noch einzugliedern sind. Hier müsste es entsprechende Förderungen geben.


Genau das sind die Fälle, die zukünftig unter den Kürzungen der Soziazialleistungen am meißten zu leiden haben werden. Bei der Krankenversicherung werden zB von 15% der Versicherten 80% der Leistungen benötigt, da sie an einer chronischen Krankheit leiden (Diabetis, Nierenversagen, Multiple Sklerose, Asthma, Rheuma usw usf). Die beschlossene "Gesundheitsreform" hat zur Folge, daß die Versicherten ca. 16 Milliarden (Zuzahlungen u. Leistungskürzungen) zu tragen haben, die Pharmaindustrie u. die Ärzteschaft aber nur ca. 3,5 Milliarden dazu beitragen.

Heike N. hat folgendes geschrieben:
De facto ist meines Erachtens nach jeder Fall einzeln zu bewerten.


Das wäre wünschenswert, aber nicht nur bei den Sozialversicherten, sondern auch bei den Aktionären, Managern, Konzernen usw usf.

#127:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 20.10.2003, 23:54
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
Das BSP steigt natürlich weiterhin, auch die Unternehmensgewinne steigen weiterhin, was man leicht an den astronomisch gestiegenen Managergehältern erkennen kann.


Und warum? Weil die Produktivität rapide gestiegen ist u. die Produktstückkosten (incl. Lohn u. "Lohnnebenkosten") kontinuierlich gefallen sind.

Alzi hat folgendes geschrieben:
Allerdings werden diese Gewinne steuertechnisch nicht mehr in D, sondern in Steueroasen realisiert.


Ach Alzi, die armen (Steuer-) Flüchtlinge bekommen jetzt doch Straferlaß mit Steuergeschenken. MM: Eingelocht gehören die, ob Becker, Schuhmacher od. sonstige anomyme SF.

Alzi hat folgendes geschrieben:
Tja, wir haben nun einmal eine Demokratie, und die Bürger wollen das so, daß ganz wenige Superreiche noch reicher werden.
Das ist eben der demokratische Wille der demokratisch gewählten Volksvertreter. Lachen


Wie sagte Deschner über die kath. Kirche: "Die größten Verbrecher machten sie zu ihren Heiligen". Ich sehe keinen Unterschied zw. der kath. Kirche u. dem Kapitalismus u. dessen Hörigen.

Alzi hat folgendes geschrieben:
Und wahrscheinlich hat die Mehrheit der demokratisch wählenden Staatsbürger einfach Mitleid mit den armen Pharmaunternehmen, und daher ist es einfach eine Mehrheitsentscheidung, den Staatsbürger mehr zu belasten, anstatt die armen Pharmaunternehmen mit einer pöhsen Positivliste in den finanziellen Ruin zu treiben ...


Du phöser Alzi, wie kannst du die Kapitalismusgläubigen sooo auf die Schippe nehmen? zwinkern

#128: Re: Lustiges Bildchen Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 21.10.2003, 00:29
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Übrigens, wenn Du so ein roter Revolutionär bist, dann vergleich doch mal die deutschen Sozialsysteme mit denen vom Rest der Welt. Ich bin mir ziemlich sicher, Du wirst zu der Erkenntnis gelangen, daß die deutschen Sozial- und Sicherungssysteme auf der Welt mindestens gut mithalten können (auch nach den Reformen); und das wir uns aber auf der anderen Seite diegleichen sozialen Sicherungssysteme halten, die in Zukunft kaum jemand wird bezahlen können, bei der Entwicklung des demographischen Faktors.


Die demographische Entwicklung ist nicht wegzuleugnen, aber es ist das einzige Argument der s.g. "Reformer" u. das trifft eben nicht zu. Weitere Faktoren für das Dilemma in den Sozialkassen sind:

- Finanzierung von Versicherungsfremden Leistungen (zB Spätaussiedler- u. DDR-Renten)
- großzügige Steuergeschenke an die Unternehmen in den vergangenen Jahren
- rapide Zunahme der Produktivität
- als Folge davon vermehrte Freisetzung von AN in die Arbeitslosigkeit
- als Folge davon geringere Einnahmen in den Sozialkassen
- als Folge davon Abnahme des Binnenkonsums
- vielseitige Öffnungsklauseln im Flächentarif (höhere Arbeitszeiten, weniger Lohn)
- als Folge davon Abnahme des Binnenkonsums

Man könnte sicherlich noch einige Punkte hinzufügen (die mir iM nicht einfallen), aber ich denke, die Spirale nach unten ist deutlich zu erkennen.

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Du willst also, das immer mehr Leute Geld aus den sozialen Sicherungssystemen bekommen - aber dafür immer weniger einzahlen.


Daß immer weniger Geld in die Sozialkassen fließen ist einzig den Unternehmen anzulasten, da sie

- da sie immer weniger bezahlen (keine Überstundenzuschläge, statt dessen Arbeitszeitkonten)
- immer mehr Personal einsparen

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wie diese Gleichung aufgehen soll, die schon nach Adam Riese nicht aufgehen kann, und bei der wohl jeder Dreisatz kollabrieren würde, das bleibt Dein Geheimnis.

Wohlmöglich zauberst Du Dir die Lösung für ganz Deutschland aus dem Hut. Mit den Augen rollen


Nein der große Zampano aus dem Spaßmobil (u. "Gleichgesinnte") haben die "Lösung" u. leider glauben sooo viele an diese.

#129:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 21.10.2003, 00:30
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Richtig ist, daß die HEUTIGEN Zustände analysiert u. angepaßt werden müssen.


Na, mehr wollte ich doch gar nicht ausdrücken. Daumen hoch!


Dann isse gut zwinkern

#130:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 21.10.2003, 10:33
    —
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Arbeitslosen-/Sozialhilfezeit kenne ich mehrere Personen, die dir einen Vogel zeigen, wenn du sie danach fragst, ob sie nicht mal langsam arbeiten wollen. O-Ton: "Bin ich denn bescheuert, arbeiten zu gehen, wenn ich mit Stütze ebenso klarkomme?". Und das waren teilweise Facharbeiter, die - wollten sie sich mal etwas leisten oder in den Urlaub fahren - hin und wieder schwarz gearbeitet haben. Dolle Sachen hatten die: immer die neuesten TV-Geräte, Videorekorder, die ersten Mobil-Telefone. Ich bin nicht bereit, solche Leute zu finanzieren.


Solche Menschen gibt es sicherlich auch u. sind, bedingt durch die Örtlichkeiten (Arbeitsamnt, Sozialamt), dort vermehrt anzutreffen, so daß dann ein verzerrtes Bild der Gesellschaft entstehen kann.


Unbedingt. Deshalb habe ich ja eingeschränkt bzw. bin dafür, erheblich zu differenzieren. Etwas, was mir in den Diskussionen dazu fehlt (sowohl bei den "Sozialfällen" als auch bei den Managern, um beide Extreme zu benennen).

Zitat:
Aber das Thema dieses Threads spricht aber das ganze Spektrum der Sozialleistungen an, also auch Kranken-, Renten- u. Pflegeversicherung u. da wird dem AN heute kräftig in die Tasche gelangt.


Zustimmung. Dennoch sollten wir schon die unterschiedlichsten Bedingungen betrachten. Wie gesagt: Differenzierung.

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Gerne bin ich bereit, Menschen mit meinen Steuern zu unterstützen, die in vorübergehende Notlagen gekommen sind und sich bemühen, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können.


Da stellt sich mir die Frage, wen du mit deiner Arbeit mehr finanzierst: Die arbeitsunwilligen Sozialhilfeempfänger od. die ebenfalls unproduktiven Aktionäre?


Zunächst einmal meinen eigenen Lebensunterhalt, ganz klar. zwinkern

Ansonsten gebe ich dir Recht. Was ich weiter oben bemängelt habe (die fehlende Differenzierung) gilt natürlich auch für diejenigen, die in den Chefetagen sitzen und von denen ein Großteil Führungsnullen bilden.

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ein großes Problem sind IMHO auch Menschen, die unverschuldet zu Langzeitarbeitslosen geworden und kaum noch einzugliedern sind. Hier müsste es entsprechende Förderungen geben.


Genau das sind die Fälle, die zukünftig unter den Kürzungen der Soziazialleistungen am meißten zu leiden haben werden. Bei der Krankenversicherung werden zB von 15% der Versicherten 80% der Leistungen benötigt, da sie an einer chronischen Krankheit leiden (Diabetis, Nierenversagen, Multiple Sklerose, Asthma, Rheuma usw usf). Die beschlossene "Gesundheitsreform" hat zur Folge, daß die Versicherten ca. 16 Milliarden (Zuzahlungen u. Leistungskürzungen) zu tragen haben, die Pharmaindustrie u. die Ärzteschaft aber nur ca. 3,5 Milliarden dazu beitragen.


Gerade deshalb habe ich sie angeführt. Und deine Liste an chronischen Erkrankungen ist noch nicht mal vollständig. Hinzu kommen noch psychische Erkrankungen und/oder Abhängigkeiten (Alkohol, Medikamente etc.) hinzu, die es eben teilweise unmöglich machen, langfristig ein Bein auf den Boden zu bekommen.

Ich kenne einen solchen Fall aus meinem privaten Umfeld: meine Freundin ist auf Grund einer schweren Depression nicht mehr in der Lage, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen (und diese Tatsache schraubt sie immer tiefer in die Depression). Das Arbeitsamt vertritt die Meinung, dass sie arbeitsunfähig ist und verweigert ihr "Eingliederungsmaßnahmen", die ihr Arzt befürwortet. Es fühlt sich nicht für sie zuständig. Das Sozialamt vertritt die Auffassung, dass sie arbeitsfähig ist und sieht sich ebenso nicht in der Verantwortung, sie finanziell zu unterstützen.

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
De facto ist meines Erachtens nach jeder Fall einzeln zu bewerten.


Das wäre wünschenswert, aber nicht nur bei den Sozialversicherten, sondern auch bei den Aktionären, Managern, Konzernen usw usf.


So ist es.

IMHO ist jeder Arbeitslose/Sozialhilfeempfänger genau so individuell einzustufen wie ein Angestellter, der nur auf Grund seines Alters oder der Betriebszugehörigkeit befördert wird, unabhängig davon, ob er eine soziale (hinsichtlich Mitarbeiterführung) oder betriebswirtschaftliche Niete ist oder nicht.

#131:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 21.10.2003, 10:50
    —
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,270589,00.html

Zitat:
Arbeitslosigkeit schlägt Narben in die Seele

Der Sturz in die Arbeitslosigkeit hinterlässt psychische Spuren, die nie wieder ganz verschwinden. Eine Langzeit-Studie ergab jetzt, dass ehemals Erwerbslose - selbst wenn sie einen neuen Job finden - nie mehr so zufrieden werden wie früher.

#132:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 21.10.2003, 21:47
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Arbeitslosen-/Sozialhilfezeit kenne ich mehrere Personen, die dir einen Vogel zeigen, wenn du sie danach fragst, ob sie nicht mal langsam arbeiten wollen. O-Ton: "Bin ich denn bescheuert, arbeiten zu gehen, wenn ich mit Stütze ebenso klarkomme?". Und das waren teilweise Facharbeiter, die - wollten sie sich mal etwas leisten oder in den Urlaub fahren - hin und wieder schwarz gearbeitet haben. Dolle Sachen hatten die: immer die neuesten TV-Geräte, Videorekorder, die ersten Mobil-Telefone. Ich bin nicht bereit, solche Leute zu finanzieren.


Solche Menschen gibt es sicherlich auch u. sind, bedingt durch die Örtlichkeiten (Arbeitsamnt, Sozialamt), dort vermehrt anzutreffen, so daß dann ein verzerrtes Bild der Gesellschaft entstehen kann.


Unbedingt. Deshalb habe ich ja eingeschränkt bzw. bin dafür, erheblich zu differenzieren. Etwas, was mir in den Diskussionen dazu fehlt (sowohl bei den "Sozialfällen" als auch bei den Managern, um beide Extreme zu benennen).


Entschuldige, daß ich nicht den ganzen Thread im Kopf habe u. daß mir deshalb nicht mehr gegenwärtig ist, was du zu Beginn des Threads geschrieben hast. Ich hatte eben durch das obige Zitat den Eindruck, daß auch du einseitig auf die sozial Schwachen eindrischt.

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Gerade deshalb habe ich sie angeführt. Und deine Liste an chronischen Erkrankungen ist noch nicht mal vollständig. Hinzu kommen noch psychische Erkrankungen und/oder Abhängigkeiten (Alkohol, Medikamente etc.) hinzu, die es eben teilweise unmöglich machen, langfristig ein Bein auf den Boden zu bekommen.


Deshalb schrieb ich auch "usw usf", da mir klar war, daß die Liste unvollständig ist.

Heike N. hat folgendes geschrieben:
IMHO ist jeder Arbeitslose/Sozialhilfeempfänger genau so individuell einzustufen wie ein Angestellter, der nur auf Grund seines Alters oder der Betriebszugehörigkeit befördert wird, unabhängig davon, ob er eine soziale (hinsichtlich Mitarbeiterführung) oder betriebswirtschaftliche Niete ist oder nicht.


Letzteres ist aber kein Thema in der öffentlichen Diskussion, schon gar nicht in den Medien, den Personalabteilungen der Betriebe od. gar in der Politik u. Arbeitgeberverbänden. Dieser Umstand (Einseitigkeit) ist deshalb der Grund dafür, weshalb es für mich ein Reizthema ist.

#133:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 21.10.2003, 22:21
    —
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Entschuldige, daß ich nicht den ganzen Thread im Kopf habe u. daß mir deshalb nicht mehr gegenwärtig ist, was du zu Beginn des Threads geschrieben hast. Ich hatte eben durch das obige Zitat den Eindruck, daß auch du einseitig auf die sozial Schwachen eindrischt.


Mitnichten. Aber ich empfinde Fundis (egal welcher Färbung) als sehr daneben.

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Gerade deshalb habe ich sie angeführt. Und deine Liste an chronischen Erkrankungen ist noch nicht mal vollständig. Hinzu kommen noch psychische Erkrankungen und/oder Abhängigkeiten (Alkohol, Medikamente etc.) hinzu, die es eben teilweise unmöglich machen, langfristig ein Bein auf den Boden zu bekommen.


Deshalb schrieb ich auch "usw usf", da mir klar war, daß die Liste unvollständig ist.


Sollte nicht als Vorwurf ankommen. zwinkern

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
IMHO ist jeder Arbeitslose/Sozialhilfeempfänger genau so individuell einzustufen wie ein Angestellter, der nur auf Grund seines Alters oder der Betriebszugehörigkeit befördert wird, unabhängig davon, ob er eine soziale (hinsichtlich Mitarbeiterführung) oder betriebswirtschaftliche Niete ist oder nicht.


Letzteres ist aber kein Thema in der öffentlichen Diskussion, schon gar nicht in den Medien, den Personalabteilungen der Betriebe od. gar in der Politik u. Arbeitgeberverbänden. Dieser Umstand (Einseitigkeit) ist deshalb der Grund dafür, weshalb es für mich ein Reizthema ist.


Jupps. Ich denke, hier gilt es zu sensibilisieren.

#134:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 21.10.2003, 22:36
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mitnichten. Aber ich empfinde Fundis (egal welcher Färbung) als sehr daneben.


Ohoh, ich bin aber auch ein Fundi: Ein fundamentalistischer Demokrat. zwinkern

Zitat:
Letzteres ist aber kein Thema in der öffentlichen Diskussion, schon gar nicht in den Medien, den Personalabteilungen der Betriebe od. gar in der Politik u. Arbeitgeberverbänden. Dieser Umstand (Einseitigkeit) ist deshalb der Grund dafür, weshalb es für mich ein Reizthema ist.


Heike N. hat folgendes geschrieben:
Jupps. Ich denke, hier gilt es zu sensibilisieren.


Genau darum geht es mir. zwinkern

#135:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 22.10.2003, 08:41
    —
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mitnichten. Aber ich empfinde Fundis (egal welcher Färbung) als sehr daneben.


Ohoh, ich bin aber auch ein Fundi: Ein fundamentalistischer Demokrat. zwinkern


Das halte ich nach meinem Empfinden zwar für einen Widerspruch, aber damit könnte ich wohl leben. zwinkern

#136:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 01.11.2003, 12:36
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Heute, 13 Uhr, große Demo in Berlin gegen den sozialen Kahlschlag in Deutschland!

Wer jetzt nicht demonstriert, soll später nicht schimpfen über die katastrophalen Zustände die auf uns zukommen werden!

Jeden Tag gibt es neue Hiobsbotschaften von sozialen Unverschämtheiten.

Das neueste: Auch bisher billige Medikamente werden auf einen Mindestpreis von 8,10 Euro angehoben. Befreiungen zur Medikamentenzahlung für sozial Schwache wird es in Zukunft nicht mehr geben. D.h. Arme werden sich Medikamente nicht mehr leisten können, zumindenstens die Bezieher des Alg II (ca. 340 Euro im Monat) dürfen nicht mehr krank werden.

Zustände wie in einem Land der dritten Welt in Deutschland und dies bei Entlastungen für die Großverdiener!

Finanzminister Eichel erhofft sich von den kräftigen Mehreinnahmen der Großverdiener bei den drastischen Entlastungen durch die Steuerreform "einen Einkaufsboom". Mit den Augen rollen

Ich sehe schon die beiden Aldi-Brüder mit ihrem privaten Millardenvermögen, welches durch Eichels Steuerreform um einige hundert Millionen Euro anwachsen wird, in die eigenen Aldi-Filialen strömen und im Kaufrausch die Regale stürmen, damit die Konjunkur angekurbet wird. Die Armen brauchen ja eh nichts, denn selig sind die Armen, denn ihrer ist das Himmelreich. Warum soll es denen auf Erden denn auch noch gut gehen? Deutschland hat genügend Brücken, da ist noch viel Platz für zukünftige Obdachlose!

#137:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 01.11.2003, 12:41
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heute, 13 Uhr, große Demo in Berlin gegen den sozialen Kahlschlag in Deutschland!

Wer jetzt nicht demonstriert, soll später nicht schimpfen über die katastrophalen Zustände die auf uns zukommen werden!

!

Das erinnert mich an die 144000 Auserwählten bei den Zeugen Jehovas... Nein, ich werde weder bei den kommunistisch Auserwälten noch bei den biblisch Auserwählten dabei sein.
(ich demonstrier auf meine Weise)

#138:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 01.11.2003, 12:43
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heute, 13 Uhr, große Demo in Berlin gegen den sozialen Kahlschlag in Deutschland!

Wer jetzt nicht demonstriert, soll später nicht schimpfen über die katastrophalen Zustände die auf uns zukommen werden!

!

Das erinnert mich an die 144000 Auserwählten bei den Zeugen Jehovas... Nein, ich werde weder bei den kommunistisch Auserwälten noch bei den biblisch Auserwählten dabei sein.
(ich demonstrier auf meine Weise)


PDS wählen? Sehr glücklich

#139:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 01.11.2003, 13:17
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Nav hat folgendes geschrieben:
PDS wählen?


Die zweiten Grünen, nur 20 Jahre später!

Nochmal wird das Volk nicht solchen Scharlatanen hinterher laufen!

Und Gysi, Bisky und Konsorten eh nicht, die jetzt auf dem letzten Parteitag ihre Maske haben fallen lassen und mit wehenden Fahnen zum sozialdemokratischen Kapitalismus überliefen!

Erbrechen

#140:  Autor: Martin und Coco BeitragVerfasst am: 04.11.2003, 10:47
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heute, 13 Uhr, große Demo in Berlin gegen den sozialen Kahlschlag in Deutschland!

Wer jetzt nicht demonstriert, soll später nicht schimpfen über die katastrophalen Zustände die auf uns zukommen werden!

!

Das erinnert mich an die 144000 Auserwählten bei den Zeugen Jehovas... Nein, ich werde weder bei den kommunistisch Auserwälten noch bei den biblisch Auserwählten dabei sein.
(ich demonstrier auf meine Weise)


@Sanne

Du meinst, weil die kommunistischen Parteien auch zu den Aufrufern zur Demo gegen Sozialkahlschlag gehörten, deshalb lehnst Du diese Demo ab? Meinst Du das die PDS und Attac kommunistisch sind? Die riefen eben auch zur Demo auf.

Du demonstrierst auf Deine Weise? Würde mich mal interessieren, wie Du das machst! Ich bin jedenfalls der Meinung, das der soziale Kahlschlag nur durch Großdemonstrationen in einem breiten Bündnis aller anständigen Kräfte noch verhindert werden kann. Da sind auch die 100.000 Demonstranten noch zu wenig, es müssen Millionen werden, wenn sich die Politik davon beeindrucken läßt.

Was Dich vielleicht interessieren wird, es sind höchstens 20.000 Demonstranten angereist, 80.000 Demonstranten waren Bürger, die sich spontan der Demo anschlossen, weil der Bürger langsam merkt, daß es nicht um eine Sanierung des Staates bei den Sozialkürzungen geht, sondern um eine Umverteilung von unten nach oben, um hier amerikanische Verhältnisse einzuführen: Die Reichen reicher, die Armen ärmer und bettelarm!

#141:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 04.11.2003, 11:01
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Martin und Coco hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Heute, 13 Uhr, große Demo in Berlin gegen den sozialen Kahlschlag in Deutschland!

Wer jetzt nicht demonstriert, soll später nicht schimpfen über die katastrophalen Zustände die auf uns zukommen werden!

!

Das erinnert mich an die 144000 Auserwählten bei den Zeugen Jehovas... Nein, ich werde weder bei den kommunistisch Auserwälten noch bei den biblisch Auserwählten dabei sein.
(ich demonstrier auf meine Weise)


@Sanne

Du meinst, weil die kommunistischen Parteien auch zu den Aufrufern zur Demo gegen Sozialkahlschlag gehörten, deshalb lehnst Du diese Demo ab? Meinst Du das die PDS und Attac kommunistisch sind? Die riefen eben auch zur Demo auf.

Du demonstrierst auf Deine Weise? Würde mich mal interessieren, wie Du das machst! Ich bin jedenfalls der Meinung, das der soziale Kahlschlag nur durch Großdemonstrationen in einem breiten Bündnis aller anständigen Kräfte noch verhindert werden kann. Da sind auch die 100.000 Demonstranten noch zu wenig, es müssen Millionen werden, wenn sich die Politik davon beeindrucken läßt.

Was Dich vielleicht interessieren wird, es sind höchstens 20.000 Demonstranten angereist, 80.000 Demonstranten waren Bürger, die sich spontan der Demo anschlossen, weil der Bürger langsam merkt, daß es nicht um eine Sanierung des Staates bei den Sozialkürzungen geht, sondern um eine Umverteilung von unten nach oben, um hier amerikanische Verhältnisse einzuführen: Die Reichen reicher, die Armen ärmer und bettelarm!


Seufz...
Also es gibt drei Gründe, weshalb ich nicht dabei war: Erstens mußte ich noch diverse Ejakularchen und Menarchen nachfeiern, zweitens hatte ich einfach nicht das geld für die Fahrkarte nach Berlin. Und drittens - ne drittens ist eigentlich zweitens: bin nicht der große Demonstrationengänger, weil die Demonstrationen eben meist nicht hier in der Gegend stattfinden.

Meine Anspielung mit den kommunistischen Auserwählten war nur wegen deinem ultimatum: "Wer jetzt nicht demonstriert, soll später nicht schimpfen über die katastrophalen Zustände die auf uns zukommen werden". Es ist eben nicht jedem möglich, speziell an dieser Demo teilzunehmen. Ich weiß schon, daß es keine Kommunisten-Demo war, und die Kritik an sozialen Mißständen in unserem Land halte ich für berechtigt und wichtig.

Wie ich selber protestiere, was ich unternehme: nicht viel, bin auch nicht politisch aktiv. Ein Fehler, ich weiß. Aber es geht zur Zeit nicht anders. Und Stümper und Leute die keine Ahnung haben, gibt es in der Politik sowie schon genug - also dafür brauchen die mich nicht! Also informiere ich mich, rede ehrlich und vernünftig (soweit mir das möglich ist) mit meinen Mitmenschen, erziehe meine Kinder zu klugen, selbständigen, freien Menschen usw.
Armselig, ich weiß. Aber vielmehr kann man von einer proletarischen Sozialschmarotzerin nicht erwarten. Vielleicht schaff ich ja nochmal den Absprung ins Kleinbürgertum, und dann dreh ich richtig auf... Traurig

#142:  Autor: Paul Alleine BeitragVerfasst am: 04.11.2003, 12:00
    —
Sanne hat folgendes geschrieben:
Aber vielmehr kann man von einer proletarischen Sozialschmarotzerin nicht erwarten. Vielleicht schaff ich ja nochmal den Absprung ins Kleinbürgertum, und dann dreh ich richtig auf... Traurig


Sanne, Sozialschmarotzer sind nicht Arbeitslosengeldbezieher oder Sozialhilfebezieher, sondern Kapitalisten, Aktionäre, Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst und Politiker die im Verhältnis zum Normalbürger unangemessen entlohnt werden!

Den Absprung von einer proletarischen Sozialschmarotzerin zum Kleinbürgertum Frage Frage Frage

Sanne, ich will ja nicht persönlich werden, muß es aber doch! Die Realität ist doch eher, dass Du eine Kleinbürgerin bist (verarmt? wahrscheinlich!), das macht Dich noch lange nicht zur Proletarierin. Schön wärs, wenn Du den mentalen Absprung von Deiner kleinbürgerlichen Denkweise zu einer proletarischen Denkweise schaffen würdest, aber eher so rum wird ein Schuh draus!

Dass Du in kleinbürgerlichem Denken zutiefst verhaftet bist, zeigt schon Dein vollkommenes Unverständnis zu den Thesen der Jugendweihe als Fruchtbarkeitsweihe. Dir bleibt nichts weiter übrig als dies ins Lächerliche zu ziehen. Das würde einer Bäuerin in Oberbayern, die ganz dem katholischen Glauben anhängt auch so passieren wie Dir, die würde auch bei dem Gedanken an eine weltliche Jugendweihe nur mit dem Kopf schütteln und sowas als Absurdität lächerlich machen. Für die gäbe es auch nur eine katholische Kommunion, alles andere wäre ein Witz für sie.
paul

#143:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 04.11.2003, 12:53
    —
Paul Alleine hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Aber vielmehr kann man von einer proletarischen Sozialschmarotzerin nicht erwarten. Vielleicht schaff ich ja nochmal den Absprung ins Kleinbürgertum, und dann dreh ich richtig auf... Traurig


Sanne, Sozialschmarotzer sind nicht Arbeitslosengeldbezieher oder Sozialhilfebezieher, sondern Kapitalisten, Aktionäre, Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst und Politiker die im Verhältnis zum Normalbürger unangemessen entlohnt werden!

Den Absprung von einer proletarischen Sozialschmarotzerin zum Kleinbürgertum Frage Frage Frage

Sanne, ich will ja nicht persönlich werden, muß es aber doch! Die Realität ist doch eher, dass Du eine Kleinbürgerin bist (verarmt? wahrscheinlich!), das macht Dich noch lange nicht zur Proletarierin. Schön wärs, wenn Du den mentalen Absprung von Deiner kleinbürgerlichen Denkweise zu einer proletarischen Denkweise schaffen würdest, aber eher so rum wird ein Schuh draus!

Dass Du in kleinbürgerlichem Denken zutiefst verhaftet bist, zeigt schon Dein vollkommenes Unverständnis zu den Thesen der Jugendweihe als Fruchtbarkeitsweihe. Dir bleibt nichts weiter übrig als dies ins Lächerliche zu ziehen. Das würde einer Bäuerin in Oberbayern, die ganz dem katholischen Glauben anhängt auch so passieren wie Dir, die würde auch bei dem Gedanken an eine weltliche Jugendweihe nur mit dem Kopf schütteln und sowas als Absurdität lächerlich machen. Für die gäbe es auch nur eine katholische Kommunion, alles andere wäre ein Witz für sie.
paul


Paul, ich bin von meinen sozialen Verhältnissen her eine verarmte Proletarierin. Wenn du mal in die Gegend kommst, komm auf einen Kaffee vorbei und überzeug dich selber.
Von meiner Denkweise oder politischen Einstellung her bin ich möglicherweise schon kleinbürgerlich, je nachdem, wie du das definierst.
Mit meinem ersehnten Absprung ins kleinbürgerliche meine ich eine berufliche Verbesserung. Oder ich könnte mich mit einem Kleinbürger (Akademiker, Freiberufler, leitender Angestellter, Beamter oder sowas) zusammentun, das könnte meine soziale (finanzielle) Position auch schon aufwerten Am Kopf kratzen

Das mit der Jugendweihe finde ich nicht lächerlich. Wird hier in der Gegend aber nicht angeboten, also lasse ichs und wir feiern das Erwachsenwerden nur privat.

Warum man aber die Geschlechtsreife oder die Ejakularche/Menarche direkt feiern sollte, ist mir unklar. Wir sind keine Naturgesellschaft mehr. Und auch die Naturvölker haben seltsame Rituale und Gebräuche entwickelt... Nein
Wenn man die Geschlechtsreife in den Mittelpunkt des Erwachsenwerden stellen würde, würde dadurch auch wieder ein Druck ausgeübt werden. Der eine hat schon mit 10, der andere erst mit 13... muß nicht sein. Respekt vor der Intimsspähre finde ich genauso wichtig wie sexuelle Selbstbestimmung und Aufklärung.

#144:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 10.11.2003, 11:53
    —
Zitat:
Schily: Arbeitslose sollen jeden Job annehmen


http://www.netzeitung.de/deutschland/261066.html

Zitat:
«Es hat mir in meiner Jugend auch nicht geschadet, dass ich einmal im Bergbau gearbeitet habe. Es ist auch nicht schlimm, einmal die Straße zu kehren. Ich bin dafür, dass Menschen in Notlagen die Leistungen des Staates in Anspruch nehmen können. Aber dann muss man auch bereit sein, dafür eine Leistung zu erbringen und angebotene Arbeit anzunehmen», so Schily.


...wenn am Ende der Karriereleiter dann der Bundesinnenminister-Posten wartet...

Zitat:
Schily sprach sich gleichzeitig dafür aus, die Lebensarbeitszeiten zu verlängern. «Wir müssen länger arbeiten und zugleich die Altersversorgungssysteme anpassen», sagte Schily. Dies solle auch für den öffentlichen Dienst gelten, betonte er. Er selbst sei mit seinen 71 Jahren dafür ein gutes Beispiel.


Sehr nett von Herrn Schily, dass er seine Rente auch an das gängige Altersversorgungssystem anpassen möchte.



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