Politik in Brasilien
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Politik in Brasilien Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 30.10.2006, 00:41
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Gerade eben auf elmundo.es gelesen Smilie

Der brasilianische Präsident Lula da Silva wurde mit etwa 60 % der Stimmen erneut gewählt. Was haltet ihr von seiner Politik? In den letzten Monaten gab es Korruptionsvorwürfe gegen einige seiner Parteigenossen.

Den langwierigen Kampf gegen Armut hat er endlich begonnen und die wirtschaftliche Situation Brasiliens hat sich deutlich verbessert. Entgegen den Befürchtungen der besitzenden Klasse hat er Brasilien nicht in den Ruin geführt. Aber die Armen werden trotzdem langsam ungeduldig, weil ihnen die Fortschritte nicht schnell genug gehen. Ich finde, er hat bisher einen guten Job gemacht.

#2:  Autor: Stefan BeitragVerfasst am: 30.10.2006, 00:52
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Aus Mexiko kommen nicht so schöne Nachrichten.
Insgesamt und langfristig gesehen schaue ich aber hoffnungsvoll nach Lateinamerika.

#3:  Autor: Grünkreuz BeitragVerfasst am: 31.10.2006, 18:48
    —
Lulu kann auch nur ein Linker heißen

#4:  Autor: Stefan BeitragVerfasst am: 31.10.2006, 20:14
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Grünkreuz hat folgendes geschrieben:
Lulu kann auch nur ein Linker heißen


Eigentlich heißt er ja auch Luiz Inácio da Silva. Und deine Aussage ist nur dumm.

#5:  Autor: AdnanWohnort: Fürth im Odenwald BeitragVerfasst am: 31.10.2006, 20:36
    —
Nur.

#6:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.05.2017, 20:18
    —
Dieser fiese neoliberale evangelikale Lump Michel Temer, der sich in Brasilien an die Macht geputscht hat, erweist sich als korruptes [ZENSUR]

https://www.tagesschau.de/ausland/temer-brasilien-korruption-101.html

Zitat:
Brasiliens Präsident Michel Temer gerät durch neue Korruptionsvorwürfe immer stärker in Bedrängnis. Laut Zeugenaussagen soll er 2014 vom weltweit größten Fleischkonzern JBS für seine Wahlkampagne 15 Millionen Reais (4,2 Mio Euro) erhalten haben.

Davon soll er eine Million Reais (280 000 Euro) in die eigene Tasche gesteckt haben, berichtete das Portal „O Globo“. Temer stellte sich damals als Vizepräsident zusammen mit Präsidentin Dilma Rousseff von der linken Arbeiterpartei erfolgreich zur Wiederwahl. 2016 schmiedete er ein Bündnis mit der Opposition und erreichte so Rousseffs Amtsenthebung.

Seither ist Temer an der Macht, Rousseff spricht von einem „Putsch“. Auch acht seiner Minister stehen unter Korruptionsverdacht. Im ganzen Land gibt es Demonstrationen, der Schlachtruf lautet: „Fora Temer“, „Temer raus“. Die Zustimmung zu ihm lag schon vor den Enthüllungen nur noch bei neun Prozent. Er ist regulär bis Ende 2018 im Amt.

#7:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.08.2017, 01:37
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Temer. Dieses miese Stück hat sich mit Milliardengeschenken ans Parlament von der Absetzung freigekauft - was für ein korruptes Scheißsystem

http://www.spiegel.de/politik/ausland/brasiliens-praesident-temer-triumph-fuer-den-ober-maschinisten-a-1161254.html

#8:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 04.08.2017, 01:55
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dieser fiese neoliberale evangelikale Lump Michel Temer (...)
fett von mir

Ich finde überall nur Hinweise, das er Katholik ist,
und nicht evangelikal.
Hast Du da andere?

fies und neoliberal und Lump bleibt der aber auch natürlich weiterhin, Smilie

#9:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.08.2017, 04:21
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dieser fiese neoliberale evangelikale Lump Michel Temer (...)
fett von mir

Ich finde überall nur Hinweise, das er Katholik ist,
und nicht evangelikal.
Hast Du da andere?

fies und neoliberal und Lump bleibt der aber auch natürlich weiterhin, Smilie


Danke, du hast Recht. Er ist nur Katholik, bei seinen zahlreichen Frauengeschichten auch kein engelhafter. Wo ich die Info herhab, er sei evangelikal ist mir ein Rätsel. Er bleibt dennoch das fehlende Element in der größten menschlichen Falte.

#10:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.10.2018, 20:34
    —
Morgen entscheidet sich bei der Stichwahl in Brasilien, ob ein offener Rechtsextremist Präsident wird. Jair Bolsonaro, ein durchgeknallter Caipirinha-Duterte, der Trump wie ein Antifa-Anhänger aussehen lässt, liegt in den Umfragen immer noch vorne. Auch durch taktische und politische Fehler von Lulas PT.

https://www.deutschlandfunk.de/stichwahl-in-brasilien-mehr-gegenwind-fuer-jair-bolsonaro.1773.de.html?dram:article_id=431664
Zitat:

Es sind die verbalen Ausfälle gegen Landlose, Intellektuelle und Homosexuelle, die kurz vor der Wahl am Sonntag viele Brasilianer zum Umdenken gebracht haben: Der Vorsprung des Rechtsaußen-Politikers Jair Bolsonaros schrumpft. Für seinen Konkurrenten Fernando Haddad dürfte der Stimmungsumschwung allerdings zu spät kommen.

Faschist Bolsonaro sagte:
Zitat:
„Wir werden jetzt eine große Säuberung durchführen. Diese linke Clique wird sich unseren Gesetzen unterwerfen müssen, wenn sie hierbleiben will. Sie müssen das Land verlassen oder sie werden in den Knast wandern.“


Für die progressiven Brasilianer hoffe ich inständig, dass das Worst-Kotz-Szenario nicht eintritt und Bolsonaro verliert. Traurig

#11: Re: Brasilien: Lula da Silva wiedergewählt Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.10.2018, 23:24
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Gerade eben auf elmundo.es gelesen Smilie

Der brasilianische Präsident Lula da Silva wurde mit etwa 60 % der Stimmen erneut gewählt. Was haltet ihr von seiner Politik? In den letzten Monaten gab es Korruptionsvorwürfe gegen einige seiner Parteigenossen.

Den langwierigen Kampf gegen Armut hat er endlich begonnen und die wirtschaftliche Situation Brasiliens hat sich deutlich verbessert. Entgegen den Befürchtungen der besitzenden Klasse hat er Brasilien nicht in den Ruin geführt. Aber die Armen werden trotzdem langsam ungeduldig, weil ihnen die Fortschritte nicht schnell genug gehen. Ich finde, er hat bisher einen guten Job gemacht.



Ach Mensch. Ich hatte schon den Jubelschrei auf den Lippen als mir plötzlich einfiel, dass der doch nicht wieder kandidieren konnte und ich dann auf das Datum Deines Eingangspostings schaute.... Traurig

#12:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.10.2018, 23:25
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Morgen entscheidet sich bei der Stichwahl in Brasilien, ob ein offener Rechtsextremist Präsident wird. Jair Bolsonaro, ein durchgeknallter Caipirinha-Duterte, der Trump wie ein Antifa-Anhänger aussehen lässt, liegt in den Umfragen immer noch vorne. Auch durch taktische und politische Fehler von Lulas PT.

https://www.deutschlandfunk.de/stichwahl-in-brasilien-mehr-gegenwind-fuer-jair-bolsonaro.1773.de.html?dram:article_id=431664
Zitat:

Es sind die verbalen Ausfälle gegen Landlose, Intellektuelle und Homosexuelle, die kurz vor der Wahl am Sonntag viele Brasilianer zum Umdenken gebracht haben: Der Vorsprung des Rechtsaußen-Politikers Jair Bolsonaros schrumpft. Für seinen Konkurrenten Fernando Haddad dürfte der Stimmungsumschwung allerdings zu spät kommen.

Faschist Bolsonaro sagte:
Zitat:
„Wir werden jetzt eine große Säuberung durchführen. Diese linke Clique wird sich unseren Gesetzen unterwerfen müssen, wenn sie hierbleiben will. Sie müssen das Land verlassen oder sie werden in den Knast wandern.“


Für die progressiven Brasilianer hoffe ich inständig, dass das Worst-Kotz-Szenario nicht eintritt und Bolsonaro verliert. Traurig


Ich befürchte Schlimmes. Traurig

#13:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 00:10
    —
Nach dem, was Bolsonaro von sich gibt, ist durchaus denkbar, daß Haß auf alles "irgendwie Andersartige" wieder salonfähig wird und sich entlädt. Berichte über Angriffe und sogar Morde gibt es jedenfalls schon vorher.

"Ein Wahlkampf voller Fake News und Haßattacken"

#14: Re: Brasilien: Lula da Silva wiedergewählt Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 00:18
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Gerade eben auf elmundo.es gelesen Smilie

Der brasilianische Präsident Lula da Silva wurde mit etwa 60 % der Stimmen erneut gewählt. Was haltet ihr von seiner Politik? In den letzten Monaten gab es Korruptionsvorwürfe gegen einige seiner Parteigenossen.

Den langwierigen Kampf gegen Armut hat er endlich begonnen und die wirtschaftliche Situation Brasiliens hat sich deutlich verbessert. Entgegen den Befürchtungen der besitzenden Klasse hat er Brasilien nicht in den Ruin geführt. Aber die Armen werden trotzdem langsam ungeduldig, weil ihnen die Fortschritte nicht schnell genug gehen. Ich finde, er hat bisher einen guten Job gemacht.



Ach Mensch. Ich hatte schon den Jubelschrei auf den Lippen als mir plötzlich einfiel, dass der doch nicht wieder kandidieren konnte und ich dann auf das Datum Deines Eingangspostings schaute.... Traurig


Hm, das ist indeed verwirrend. Ich wollte keinen neuen Thread aufmachen. Ich werde mal bei der Moderation anfragen, den Titel zu ändern.

#15:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 00:57
    —
Die Evangelikalen Sind auf der Seite Bolsonaros:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/brasilien-das-land-steht-vor-einem-harten-rechtsruck-a-1234847.html

Zitat:
Täglich empfängt der Kandidat in seinem Haus in dem Neureichenviertel Barra da Tijuca Delegationen von Pastoren. Ein Prediger, der trotz der Hitze einen schwarzen Anzug und Krawatte trägt, lächelt beseelt in die Kameras der wartenden Fernsehjournalisten. Statt auf Fragen zu antworten, stimmt er ein religiöses Lied an. "Wir beten, dass Bolsonaro gewinnt", sagt einer seiner Begleiter. Die Trennung von Kirche und Staat ist in Brasilien Fiktion, der Wahlkampf zu einem Religionskrieg geworden


Bolsonaro ist als Ex-Militär auch glühender Anhänger der Militärdiktatur.
https://www.sueddeutsche.de/politik/brasilien-bolsonaros-furchtbares-vorbild-1.4181945

Zitat:
Diese Diktatur, die fast 20 Jahre dauerte, hat Bolsonaro häufiger als eine Art Leitbild hingestellt. "Ja, ich bin für die Diktatur", hatte er 1993 gesagt. 1999 sagte er einem Interviewer: "Ich bin für die Folter, du weißt das, und das Volk ist es auch." In seiner jetzigen Wahlkampagne drückte er sich nur wenig vorsichtiger aus: Das Ende des bankrotten Systems, das Brasilien jahrzehntelang regiert habe, sei nahe, postete er am 3. Oktober auf Facebook.


Eigentlich unglaublich. Aber wahr.

#16:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 01:46
    —
Was in Brasilien im Vorfeld der Stichwahlen passiert, ist das Ergebnis einer Diffamierungs-Kampagne gegen die dortige PT.
Deren bisherige Amtsinhaber Lula und Rousseff sind unter dubiosen Begleitumständen entmachtet bzw. verurteilt worden, in der öffentlichen Wahrnehmung wurde dies emotional rezipiert.

Bolsonaro, unterstützt von den Medien und Großunternehmern, profitiert davon.


Zitat:
Der Rechtsextremist Jair Bolsonaro wird von Brasiliens Leitmedien zum ganz normalen Kandidaten umgedeutet und geht mit einem Riesenvorsprung in die Stichwahl.
...
Jetzt sagen 38 Prozent der Brasilianer, sie würden nie für Bolsonaro stimmen. 55 Prozent sagen dies hingegen von Haddad. Das sei auch „die Konsequenz der Bemühungen der großen Medien, Bolsonaro zu normalisieren“, kritisiert Thomas Manz von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Brasilien. Nach dem Motto, es werde schon alles nicht so schlimm werden, wird der Kandidat, der die Demokratie für eine „Schweinerei“ hält, plötzlich zu einem ganz normalen Bewerber um das Präsidentenamt umgedeutet.
...
Spätestens nach dem Sieg in der ersten Runde hat Bolsonaro das Schmuddel-Image des spinnerten Rechtsaußen verloren. Hinter ihm scharte sich schon immer die große Agrar- und Großgrundbesitzer-Lobby, aber längst sind auch die extrem einflussreichen evangelikalen Kirchen sowie die konservative Wirtschaftselite auf seiner Seite.
...
Wie der Rechtsaußen künftig mit Andersdenkenden umgehen will, hat er gerade am Sonntag in seiner Video-Botschaft für seine Anhänger nochmals verdeutlicht: Er nannte soziale Aktivisten offen „Terroristen“ und droht ihnen und den Vertretern der Linken mit Exil oder Gefängnis.

http://www.fr.de/politik/jair-bolsonaro-in-brasilien-ein-anti-demokrat-loest-euphorie-aus-a-1607998


Trump ist sein Vorbild. Ich fürchte, er wird ihn übertrumpen Weinen

#17:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 10:34
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Morgen entscheidet sich bei der Stichwahl in Brasilien, ob ein offener Rechtsextremist Präsident wird. Jair Bolsonaro, ein durchgeknallter Caipirinha-Duterte, der Trump wie ein Antifa-Anhänger aussehen lässt, liegt in den Umfragen immer noch vorne. Auch durch taktische und politische Fehler von Lulas PT.

https://www.deutschlandfunk.de/stichwahl-in-brasilien-mehr-gegenwind-fuer-jair-bolsonaro.1773.de.html?dram:article_id=431664
Zitat:

Es sind die verbalen Ausfälle gegen Landlose, Intellektuelle und Homosexuelle, die kurz vor der Wahl am Sonntag viele Brasilianer zum Umdenken gebracht haben: Der Vorsprung des Rechtsaußen-Politikers Jair Bolsonaros schrumpft. Für seinen Konkurrenten Fernando Haddad dürfte der Stimmungsumschwung allerdings zu spät kommen.

Faschist Bolsonaro sagte:
Zitat:
„Wir werden jetzt eine große Säuberung durchführen. Diese linke Clique wird sich unseren Gesetzen unterwerfen müssen, wenn sie hierbleiben will. Sie müssen das Land verlassen oder sie werden in den Knast wandern.“


Für die progressiven Brasilianer hoffe ich inständig, dass das Worst-Kotz-Szenario nicht eintritt und Bolsonaro verliert. Traurig


Ich befürchte Schlimmes. Traurig


Es reicht eben nicht aus, wenn die linken und parlamentarisch-bürgerlich-orientierten Teile der Bevölkerung in einer periodisch wiederkehrenden Si­sy­phus­ar­beit wieder und immer wieder die Faschisierung der bürgerlichen Gesellschaft zu verhindern suchen.

Kapitalismus schafft nun mal bestimmte mächtige Kapitalklassen, die ihren Einfluss auf den Staatsapparat und auf die Ideologieproduktion und -verbreitung nutzen, um ihre Leute an den Schaltstellen von Staat, Kapital, Militär und Ideologieapparaten zu platzieren, wie wir auch heute sehen.

Oder anders gesagt: Nur Antifaschismus allein ist auf die Dauer kein wirksamer Antifaschismus, weil einfach die Quellen, die Gründe für die potenziell immer wieder neu drohende kapitalistische Barbarei weiterhin vorhanden sind.

Sicher klingt der Satz Horckheimers - "Wer nicht vom Kapitalismus reden will, soll vom Faschismus schweigen!" - wie eine einfache und gar beliebige und bloß politisch motivierte Parole.

Doch es ist einer der wenigen hellen Momente eines Vertreters der Frankfurter Schule gewesen.

Der ständigen Wiederkehr des Gleichen das Wasser abzugraben, setzt voraus, dass positive Änderungen der Gesellschaft stattfinden, will sich die Menschheit nicht ständig im defensiven Abwehrkampf gegen eine verschärfte Ausbeutung von Mensch & Natur, gegen Krieg & Staatsterror, gegen totale Überwachung & Kontrolle und gegen die Interessendominanz der herrschenden Klassen befinden.

Es ist unter bürgerlichen Klassenbedingungen halt so: heute siegt Lula, aber du weisst nicht, welche ökonomischen Bedingungen morgen einen Bolsonaro nach oben spülen.

Für die Arbeiter- und Angestelltenbewegung gilt: heute siegt diese durch Erkämpfung einiger Verbesserungen beim Lohn und bei den Arbeitsbedingungen. Doch morgen sind all diese Verbesserungen vielleicht schon wieder durch Krisen diverser Art und entsprecheneder *Maßnahmen* von Staat & Kapital hinfällig.

Vielleicht kann man ja den Titel auch in dem Sinne ändern, um diese Realität abzubilden:

"Brasilien - gestern der sozialdemokratische Lula, morgen der klerikalfaschistische Bolsonaro?"

#18:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 18:39
    —
@ Skeptiker

Demokratie ist nichts, was man ein fuer alle mal einführt. Demokratie ist etwas, was immer wieder neu erkämpft werden muss.

Wer meint er muesste nur dafuer sorgen, dass "Demokraten" an die Macht kommen und diese nie wieder abgeben, der hat nicht begriffen was Demokratie ist und der will auch nicht wirklich Demokratie.

Die Faschisten glauben das uebrigens auch, dass nur sie die "wahren Demokraten" oder die "wahren Vertreter des Volkes" sind und nur sie die Demokratie und das Volk gegen ihre Feinde verteidigen koennen. Dies ist ein gewichtiger Teil des Problems, das der Faschismus darstellt.

#19:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 21:40
    —
Titel dieser Thread von "Brasilien: Lula da Silva wiedergewählt" in "Politik in Brasilien" geändert.

#20:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 23:11
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Skeptiker

Demokratie ist nichts, was man ein fuer alle mal einführt. Demokratie ist etwas, was immer wieder neu erkämpft werden muss.

Wer meint er muesste nur dafuer sorgen, dass "Demokraten" an die Macht kommen und diese nie wieder abgeben, der hat nicht begriffen was Demokratie ist und der will auch nicht wirklich Demokratie.

Die Faschisten glauben das uebrigens auch, dass nur sie die "wahren Demokraten" oder die "wahren Vertreter des Volkes" sind und nur sie die Demokratie und das Volk gegen ihre Feinde verteidigen koennen. Dies ist ein gewichtiger Teil des Problems, das der Faschismus darstellt.


Ja, natürlich ist Demokratie kein Selbstläufer, das erleben wir weltweit. Die Menschen wollen allerdings nicht „Demokratie“, die wollen satt werden, ein Dach über dem Kopf, ein Gefühl der Sicherheit und generell eine Arbeit, von der sie leben können. Freiheit zu denken, ist für viele nur ein Luxus, den man sich gönnt, wenn man abends noch Kraft dafür hat. So schlimm sich das anhört, man muss sich Demokratie auch leisten können. In Deutschland kennen wir Demokratie durchgängig seit 70 Jahren und das mit wirtschaftlicher Stabilität - in Brasilien ist die Demokratie noch recht jung, knappe 30 Jahre sind seit der Militärdiktatur vorbei und die wirtschaftliche Entwicklung wurde durch Korruption und soziale Ungleichheit gebremst.

Ich verstehe die Brasilianer, warum sie die Schnauze voll haben. Sogar die Armen setzen wider ihre eigenen Interessen auf den Vertreter der Oberschicht, weil der ihnen den Himmel auf Erden verspricht. Mit seinen evangelikalen Pastoren als Wahlhelfern sogar wortwörtlich. Sollte Bolsonaro gewinnen, scheitert er hoffentlich selbst am korrupten System.

#21:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 00:40
    —
Bolsonaro hat die Wahl gewonnen mit rund 10% Vorsprung Traurig

http://www.spiegel.de/politik/ausland/brasilien-jair-bolsonaro-gewinnt-stichwahl-a-1235591.html
http://especiais.g1.globo.com/politica/eleicoes/2018/mapa-da-apuracao-no-brasil-presidente/2-turno/

#22:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 02:07
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bolsonaro hat die Wahl gewonnen mit rund 10% Vorsprung Traurig

http://www.spiegel.de/politik/ausland/brasilien-jair-bolsonaro-gewinnt-stichwahl-a-1235591.html
http://especiais.g1.globo.com/politica/eleicoes/2018/mapa-da-apuracao-no-brasil-presidente/2-turno/


Scheisse! Traurig

#23:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 01:21
    —
Es ist ja zu befürchten, daß es Zustände geben könnte wie unter Duterte: Gerade im Interview der Vorsitzende einer Motorradvereinigung, der den "Messias" (Geschockt) unterstützt hat: Nunmehr seien Menschen, die irgendwie "andersartig" seien als "die Mehrheit", für ihn Freiwild, sie müßten bekämpft werden, damit sie nicht - schon allein durch ihre bloße Anwesenheit - "die Mehrheit unterdrückten". Ähnlich wie in GB nach der "Brexit-Abstimmung", steht in Aussicht, daß Angriffe auf Minderheiten und Linke demnach zunehmen werden.

Es ist auch abzusehen, daß der noch nicht abgeholzte Regenwald unter den großen Agrarkonzernen aufgeteilt werden wird (es dürfte eine Menge Geld von Seiten der Wirtschaft geflossen sein, um Bolsonaro ins Amt zu hieven).


Jaja, Geschichte kann zwar lehrreich sein, aber man sollte sich bekanntlich hüten, Verhältnisse einfach so miteinander zu vergleichen. Aber es ist doch so verlockend:

Hat nicht seinerzeit Silvio Berlusconi eine Theorie formuliert, warum die Menschen Leute wie ihn, wie Vladimir Putin etc. wählten? "Sie wollen so sein wie ich." Wenn das stimmte, dann täte es mir aber doppelt um den Rest der Leute leid, die mit solchen "Mitmenschen" leben müssen.

Jedenfalls aber sind die Menschen auch nicht überall kritisch im Umgang mit der Diktatur: So wurde vor einigen Jahren etwa Antonio de Oliveira Salazar, 40 Jahre lang der Architekt und Machthaber des portugiesischen "Estado Novo", zum "bedeutendsten Portugiesen aller Zeiten" gewählt. Weil er so bescheiden und unbestechlich gewesen sei.

(Späterer Edit:) Und dann ist zumindest die Frage, wie sich ein klerikal-autoritärer Staat - oder zumindest eine radikal unternehmensfreundliche Politik - und die Weiterentwicklung des Landes (und damit meine ich auch: gesellschaftlich, Situation der Armen etc.) sich zueinander verhalten Am Kopf kratzen.


Zuletzt bearbeitet von Critic am 30.10.2018, 05:45, insgesamt 3-mal bearbeitet

#24:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 01:23
    —
Auf BBC-world war heute zu hören, dass der neue Präsident Brasiliens alle Gesetze, die die Landrechte der indigenen Stämme im Amazonas schützen, aufheben will.

Da bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an.

#25:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 01:32
    —
Es geistern interessante Zitate von ihm durchs Netz:
Zitat:

Gott über alles. Ich will keinen laizistischen Staat. Der Staat ist christlich und die Minderheit, die dagegen ist, soll gehen. Die Minderheiten sollten sich der Mehrheit unterordnen.


Zitat:

Ich werde das Schicksal des Landes verändern.


Zitat:

Wir hätten 30.000 Korrupte erschießen sollen, angefangen mit Präsident Fernando Henrique Cardoso.


Zitat:

Wenn ich sehe, wie sich zwei Männer auf der Straße küssen, werde ich sie schlagen.


2011 in einem Fernsehinterview auf die Frage, wie er reagieren würde, wenn sich einer seiner Söhne in eine schwarze Frau verlieben würde:
Zitat:

Da besteht kein Risiko, denn meine Söhne wurden gut erzogen.


Zitat:

Ich könnte einen homosexuellen Sohn nicht lieben. Ich werde da nicht scheinheilig sein. Ich würde es vorziehen, dass mein Sohn bei einem Unfall ums Leben kommt, als dass er hier mit einem Typen mit Schnurrbart auftaucht.


2003 in der Abgeordnetenkammer zu der Parlamentarierin Maria do Rosário:
Zitat:

Ich würde dich nie vergewaltigen, weil du es nicht wert bist.


Zitat:

Ich würde Männern und Frauen nicht das gleiche Gehalt zahlen. Aber es gibt auch viele kompetente Frauen.


1999 in einem Fernseh-Interview:
Zitat:

Ich bin für Folter. Und das Volk ist auch dafür.


Zitat:

Wenn diese Leute hierbleiben wollen, müssen sie sich unserem Recht unterwerfen. Oder sie verlassen das Land oder gehen ins Gefängnis. Diese roten Typen werden aus unserem Vaterland verbannt.


Zitat:

Lula - du wirst in deiner Zelle verrotten.


Zitat:

Es wird eine in Brasilien niemals gesehene Säuberung geben.


Nach dem Besuch in einem Quilombo über die dortigen (meist stark übergewichtigen) Frauen:
Zitat:

Sie tun nichts. Ich glaube, sie taugen noch nicht einmal zur Fortpflanzung.


Lachen

Warum die Brasilianer ihn wählen?

In Brasilien gibt es weltweit die meisten Morde, berücksichtigt man die Bevölkerungszahl sind sie immer noch auf Platz 12:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_intentional_homicide_rate

Auch 7 der 20 gefährlichsten Städte der Welt befinden sich in Brasilien:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cities_by_murder_rate

#26:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 01:35
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Auf BBC-world war heute zu hören, dass der neue Präsident Brasiliens alle Gesetze, die die Landrechte der indigenen Stämme im Amazonas schützen, aufheben will.

Da bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an.

Eine humanitäre und auch eine ökologische.
Er will das Amazonasgebiet, das größte zusammenhängende Waldgebiet der Welt ("die Lunge der Erde"), der Wirtschaft zur Verfügung stellen.

#27:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 02:00
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Es geistern interessante Zitate von ihm durchs Netz:
Zitat:

Gott über alles. Ich will keinen laizistischen Staat. Der Staat ist christlich und die Minderheit, die dagegen ist, soll gehen. Die Minderheiten sollten sich der Mehrheit unterordnen.


Zitat:

Ich werde das Schicksal des Landes verändern.


Zitat:

Wir hätten 30.000 Korrupte erschießen sollen, angefangen mit Präsident Fernando Henrique Cardoso.


Zitat:

Wenn ich sehe, wie sich zwei Männer auf der Straße küssen, werde ich sie schlagen.


2011 in einem Fernsehinterview auf die Frage, wie er reagieren würde, wenn sich einer seiner Söhne in eine schwarze Frau verlieben würde:
Zitat:

Da besteht kein Risiko, denn meine Söhne wurden gut erzogen.


Zitat:

Ich könnte einen homosexuellen Sohn nicht lieben. Ich werde da nicht scheinheilig sein. Ich würde es vorziehen, dass mein Sohn bei einem Unfall ums Leben kommt, als dass er hier mit einem Typen mit Schnurrbart auftaucht.


2003 in der Abgeordnetenkammer zu der Parlamentarierin Maria do Rosário:
Zitat:

Ich würde dich nie vergewaltigen, weil du es nicht wert bist.


Zitat:

Ich würde Männern und Frauen nicht das gleiche Gehalt zahlen. Aber es gibt auch viele kompetente Frauen.


1999 in einem Fernseh-Interview:
Zitat:

Ich bin für Folter. Und das Volk ist auch dafür.


Zitat:

Wenn diese Leute hierbleiben wollen, müssen sie sich unserem Recht unterwerfen. Oder sie verlassen das Land oder gehen ins Gefängnis. Diese roten Typen werden aus unserem Vaterland verbannt.


Zitat:

Lula - du wirst in deiner Zelle verrotten.


Zitat:

Es wird eine in Brasilien niemals gesehene Säuberung geben.


Nach dem Besuch in einem Quilombo über die dortigen (meist stark übergewichtigen) Frauen:
Zitat:

Sie tun nichts. Ich glaube, sie taugen noch nicht einmal zur Fortpflanzung.


Lachen

Warum die Brasilianer ihn wählen?

In Brasilien gibt es weltweit die meisten Morde, berücksichtigt man die Bevölkerungszahl sind sie immer noch auf Platz 12:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_intentional_homicide_rate

Auch 7 der 20 gefährlichsten Städte der Welt befinden sich in Brasilien:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cities_by_murder_rate


Was findest Du eigentlich so lustig an diesem offen zur Schau gestellten blinden Hass?

#28:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 10:37
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Es geistern interessante Zitate von ihm durchs Netz:
Zitat:

Gott über alles. Ich will keinen laizistischen Staat. Der Staat ist christlich und die Minderheit, die dagegen ist, soll gehen. Die Minderheiten sollten sich der Mehrheit unterordnen.


Zitat:

Ich werde das Schicksal des Landes verändern.


Zitat:

Wir hätten 30.000 Korrupte erschießen sollen, angefangen mit Präsident Fernando Henrique Cardoso.


Zitat:

Wenn ich sehe, wie sich zwei Männer auf der Straße küssen, werde ich sie schlagen.


2011 in einem Fernsehinterview auf die Frage, wie er reagieren würde, wenn sich einer seiner Söhne in eine schwarze Frau verlieben würde:
Zitat:

Da besteht kein Risiko, denn meine Söhne wurden gut erzogen.


Zitat:

Ich könnte einen homosexuellen Sohn nicht lieben. Ich werde da nicht scheinheilig sein. Ich würde es vorziehen, dass mein Sohn bei einem Unfall ums Leben kommt, als dass er hier mit einem Typen mit Schnurrbart auftaucht.


2003 in der Abgeordnetenkammer zu der Parlamentarierin Maria do Rosário:
Zitat:

Ich würde dich nie vergewaltigen, weil du es nicht wert bist.


Zitat:

Ich würde Männern und Frauen nicht das gleiche Gehalt zahlen. Aber es gibt auch viele kompetente Frauen.


1999 in einem Fernseh-Interview:
Zitat:

Ich bin für Folter. Und das Volk ist auch dafür.


Zitat:

Wenn diese Leute hierbleiben wollen, müssen sie sich unserem Recht unterwerfen. Oder sie verlassen das Land oder gehen ins Gefängnis. Diese roten Typen werden aus unserem Vaterland verbannt.


Zitat:

Lula - du wirst in deiner Zelle verrotten.


Zitat:

Es wird eine in Brasilien niemals gesehene Säuberung geben.


Nach dem Besuch in einem Quilombo über die dortigen (meist stark übergewichtigen) Frauen:
Zitat:

Sie tun nichts. Ich glaube, sie taugen noch nicht einmal zur Fortpflanzung.


Lachen

Warum die Brasilianer ihn wählen?

In Brasilien gibt es weltweit die meisten Morde, berücksichtigt man die Bevölkerungszahl sind sie immer noch auf Platz 12:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_intentional_homicide_rate

Auch 7 der 20 gefährlichsten Städte der Welt befinden sich in Brasilien:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cities_by_murder_rate

Was ist an den Zitate so "interessant"?
Wo ist dort irgendwo eine Stelle zum lachen?
Für mich eher todtraurig.

#29:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 18:55
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Auf BBC-world war heute zu hören, dass der neue Präsident Brasiliens alle Gesetze, die die Landrechte der indigenen Stämme im Amazonas schützen, aufheben will.

Da bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an.

Eine humanitäre und auch eine ökologische.
Er will das Amazonasgebiet, das größte zusammenhängende Waldgebiet der Welt ("die Lunge der Erde"), der Wirtschaft zur Verfügung stellen.


Wie kommt es eigentlich, dass so viele rechte Spinner nichts von Umweltschutz halten?

#30:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 19:17
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wie kommt es eigentlich, dass so viele rechte Spinner nichts von Umweltschutz halten?

Ich sehe darin kein großes Mysterium. Schulterzucken

#31:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 19:21
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Auf BBC-world war heute zu hören, dass der neue Präsident Brasiliens alle Gesetze, die die Landrechte der indigenen Stämme im Amazonas schützen, aufheben will.

Da bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an.

Eine humanitäre und auch eine ökologische.
Er will das Amazonasgebiet, das größte zusammenhängende Waldgebiet der Welt ("die Lunge der Erde"), der Wirtschaft zur Verfügung stellen.


Wie kommt es eigentlich, dass so viele rechte Spinner nichts von Umweltschutz halten?


Ich glaube das hat irgendwas mit deren IQ zu tun. Cool

#32:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 19:33
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Auf BBC-world war heute zu hören, dass der neue Präsident Brasiliens alle Gesetze, die die Landrechte der indigenen Stämme im Amazonas schützen, aufheben will.

Da bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an.

Eine humanitäre und auch eine ökologische.
Er will das Amazonasgebiet, das größte zusammenhängende Waldgebiet der Welt ("die Lunge der Erde"), der Wirtschaft zur Verfügung stellen.


Wie kommt es eigentlich, dass so viele rechte Spinner nichts von Umweltschutz halten?


Ich glaube das hat irgendwas mit deren IQ zu tun. Cool

So wird es sein.
Und weil sie so doof waren, erfanden die Nazis auch sofort
Zitat:
das Reichsnaturschutzgesetz (RNG), regelten erstmals den Ausgleich nach privaten Eingriffen und führten neben den Naturschutzgebieten die schwächer geschützten Landschaftsschutzgebiete als neue Kategorie ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz_im_Nationalsozialismus

#33:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 22:18
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Auf BBC-world war heute zu hören, dass der neue Präsident Brasiliens alle Gesetze, die die Landrechte der indigenen Stämme im Amazonas schützen, aufheben will.

Da bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an.

Eine humanitäre und auch eine ökologische.
Er will das Amazonasgebiet, das größte zusammenhängende Waldgebiet der Welt ("die Lunge der Erde"), der Wirtschaft zur Verfügung stellen.


Wie kommt es eigentlich, dass so viele rechte Spinner nichts von Umweltschutz halten?


Ich glaube das hat irgendwas mit deren IQ zu tun. Cool

So wird es sein.
Und weil sie so doof waren, erfanden die Nazis auch sofort
Zitat:
das Reichsnaturschutzgesetz (RNG), regelten erstmals den Ausgleich nach privaten Eingriffen und führten neben den Naturschutzgebieten die schwächer geschützten Landschaftsschutzgebiete als neue Kategorie ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz_im_Nationalsozialismus


Vorrangig ging es dem NS wohl um Gleichschaltung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz_im_Nationalsozialismus schrieb:
Zitat:
Der Naturschutz im Nationalsozialismus begann 1933 mit der Gleichschaltung der Naturschutzverbände und dem Ausschluss der jüdischen Mitglieder aus den Vereinen.


Der Unterschied zwischen Recht haben und Recht bekommen liest sich dann so:
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz_im_Nationalsozialismus schrieb:
Zitat:
In der Praxis hielt das NS-Regime sich nicht an den anfangs gesetzlich vorgezeichneten Weg eines umfassenden Naturschutzes. Nach der Übernahme der Verantwortung für die Erfüllung des Vierjahresplanes durch Hermann Göring wurde die Autarkiepolitik über den Naturschutz gestellt. Man betrieb vielerorts eine Naturzerstörung, zum Beispiel Melioration, Autobahnbau, Intensivierung der Waldnutzung, Bau von Industrieanlagen und militärischen Anlagen (siehe auch Aufrüstung der Wehrmacht).[2] Die vom Arbeitsdienst betriebene Kultivierung von Ödland wurde von vielen Naturschützern kritisiert.


Dem Faschisten mangelt es nicht nur an IQ, sondern auch an EQ, der emotionalen Intelligenz, oder Empathie, die es ihm erlauben würde, abweichende Lebensmodelle zu akzeptieren oder zumindest zu tolerieren.
Genauso verhält es sich mit dem Faschisten gegenüber Pflanzen und Tieren.

#34:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 23:30
    —
Zitat:
...Prime Minister Benjamin Netanyahu spoke with Brazil's President-elect Jair Bolsonaro on the phone Monday and congratulated him on winning the election.
"I am confident that your election will lead to a great friendship between the two peoples and to the strengthening of ties between Brazil and Israel," Netanyahu told Bolsonaro, according to a statement released by the Prime Minister's Office. "We await your visit to Israel," Netanyahu added...


https://www.haaretz.com/world-news/americas/netanyahu-congratulates-bolsonaro-for-brazil-election-win-invites-him-to-israel-1.6609107?fbclid=IwAR2PLNf1cSoTDngq9X86KnY7E8RWJKq8Ewpa3HzOpok6Q4pzG2LbKOtY9N8


Gleich zu gleich gesellt sich gern. Erbrechen

Nachdem er den Moechtegern-Hitler Duterte die Holocaust-Gedenkstaette Yad Vashem mit einem Besuch besudeln liess, will sich Netanyahu jetzt wohl gleich beim naechsten moerderischen Despoten einschleimen. Böse

#35:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 09:26
    —
wolle hat folgendes geschrieben:

Vorrangig ging es dem NS wohl um Gleichschaltung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz_im_Nationalsozialismus schrieb:
Zitat:
Der Naturschutz im Nationalsozialismus begann 1933 mit der Gleichschaltung der Naturschutzverbände und dem Ausschluss der jüdischen Mitglieder aus den Vereinen.

Nö.
Man kann halt schlecht vom "Deutschen Wald" schwadronieren, wenn man ihn vorher umgehauen hat.
Dazu reichte der IQ der Nazis aus.
wolle hat folgendes geschrieben:

Der Unterschied zwischen Recht haben und Recht bekommen liest sich dann so:
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz_im_Nationalsozialismus schrieb:
Zitat:
In der Praxis hielt das NS-Regime sich nicht an den anfangs gesetzlich vorgezeichneten Weg eines umfassenden Naturschutzes. Nach der Übernahme der Verantwortung für die Erfüllung des Vierjahresplanes durch Hermann Göring wurde die Autarkiepolitik über den Naturschutz gestellt. Man betrieb vielerorts eine Naturzerstörung, zum Beispiel Melioration, Autobahnbau, Intensivierung der Waldnutzung, Bau von Industrieanlagen und militärischen Anlagen (siehe auch Aufrüstung der Wehrmacht).[2] Die vom Arbeitsdienst betriebene Kultivierung von Ödland wurde von vielen Naturschützern kritisiert.


Dem Faschisten mangelt es nicht nur an IQ, sondern auch an EQ, der emotionalen Intelligenz, oder Empathie, die es ihm erlauben würde, abweichende Lebensmodelle zu akzeptieren oder zumindest zu tolerieren.
Genauso verhält es sich mit dem Faschisten gegenüber Pflanzen und Tieren.

Und Du glaubst, das ist heutzutage anders?
Wenn Lufthansa und Fraport meinen, der Profit stimmt nicht mehr, dann wird schonmal ein Bannwald weggehauen. Ganz demokratisch legitimiert, versteht sich. "Hambi" muss ich ja wohl auch nicht extra erwähnen.
Die Bolsonaros sind auch bei uns überall zu Gange. Naturzerstörung ist kein Privileg von Faschisten.

#36:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 10:24
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Genauso verhält es sich mit dem Faschisten gegenüber Pflanzen und Tieren.

Und das wird gesagt aus einem Land mit Massentierhaltung, Tierversuchen, Agrochemie, Insektensterben, ...

#37:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 11:25
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wie kommt es eigentlich, dass so viele rechte Spinner nichts von Umweltschutz halten?

Ich glaube das hat irgendwas mit deren IQ zu tun. Cool

Sowas wie materielle und ökonomische Interessen gibt's bekanntlich gar nicht. Es gibt nur das platonisch Gute, Wahre und Schöne auf der einen und die Doofheit auf der anderen Seite.

#38:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 11:26
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Man kann halt schlecht vom "Deutschen Wald" schwadronieren, wenn man ihn vorher umgehauen hat.

Du glaubst gar nicht, was "man" alles kann, wenn's ums Schwadronieren geht...

#39:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 09:37
    —
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

#40:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 10:18
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.

#41:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 10:40
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Allerdings.

Edit: Wie kommt es eigentlich, dass rechte Politiker sich so wenig um Umweltschutz kümmern?
Was ist mit der propagierten "Heimatliebe" geworden?

#42:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 10:45
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Allerdings.

Edit: Wie kommt es eigentlich, dass rechte Politiker sich so wenig um Umweltschutz kümmern?
Was ist mit der propagierten "Heimatliebe" geworden?


aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?

#43:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 11:10
    —
sponor hat folgendes geschrieben:

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Ja, das geht mir genauso. skeptisch

#44:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 11:46
    —
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Ja, das geht mir genauso. skeptisch

Die Sorgen sind auch berechtigt, weil die Linke in ihrer Art genauso versteinert ist wie die Rechte.

Die eigentlich vernünftige Reaktion wäre, zu untersuchen, welche Bedürfnisse diese Rechten eher erfüllen - wenn wir uns einig sind, dass diese Entscheidungen zwar mit sehr viel Tamtam rationalisiert, aber im Wesentlichen auf der Gefühlsebene gefällt werden, dann heißt das, dass es hier weniger um Programme und echtes politisches Handeln als um Gefühlspflege geht.

Das sind solche bösen Dinge wie das Bedürfnis nach Heimat. Anstatt gleich wieder nur zu sehen, dass dieses Bedürfnis auch schon benutzt wurde, um einen mörderischen Nationalismus zu implementieren, muss es darum gehen, soetwas gleichzeitig zuzulassen und zu begrenzen, statt es zu verteufeln und die Kunden zu einem anderen Anbieter zu schicken. Auch die reflexartigen Nazi-Zuweisungen bei allem, was in diese Nähe geht, machen dieses Urteil nur inflationär und sind letztlich kontraproduktiv. Das Beschimpfen der Nicht-Käufer ist eine schlechte Methode, um ein Produkt an den Mann zu bringen.

#45:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 12:42
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Allerdings.

Edit: Wie kommt es eigentlich, dass rechte Politiker sich so wenig um Umweltschutz kümmern?
Was ist mit der propagierten "Heimatliebe" geworden?


aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?


Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden

#46:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 14:51
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Allerdings.

Edit: Wie kommt es eigentlich, dass rechte Politiker sich so wenig um Umweltschutz kümmern?
Was ist mit der propagierten "Heimatliebe" geworden?


aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?


Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden


Lachen

#47:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 14:52
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Allerdings.

Edit: Wie kommt es eigentlich, dass rechte Politiker sich so wenig um Umweltschutz kümmern?
Was ist mit der propagierten "Heimatliebe" geworden?


aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?


Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden


Lachen

Und warum ist das lustig?

#48:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 17:50
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Das sind solche bösen Dinge wie das Bedürfnis nach Heimat.

Wie genau macht man denn damit Politik? Oder besser gesagt: Was genau ist denn da das Bedürfnis, das damit angesprochen wird? Bei den Rechten ist die Berufung auf "Heimat" ja letztendlich ein Codewort ein Codewort für die Forderung nach weitreichender Exklusion von "Leuten, die einfach nicht hier hingehören". Ist das "Bedürfnis nach Heimat" bereits dieses Bedürfnis, oder sitzt es gewissermaßen einem anderen, darunterliegenden "wirklichen" Bedürfnis nach Heimat auf? Mit dem Bedürfnis nach Ausgrenzung von Ausländern können Linke ja schlecht Politik machen. Also was genau ist dein Vorschlag hier? Wenn es nur um warme Heimatgefühle geht, hat doch kaum ein Linker wirklich was dagegen. Mit denen kann man aber keine Politik machen - es sei denn, man knüpft sie eben an besagte Forderungen nach Exklusion. Oder was wäre da dein Alternativvorschlag?

#49:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 17:51
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?

Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden

Lachen

Das Lachen verstehe ich auch nicht so recht. M.E. ist Alchemists Antwort ehrlicher und auch anständiger als die Äußerungen so mancher anderen Leute zu dem Thema. (Ist jetzt nicht hier auf's Forum bezogen, ich meine das generell.)

#50:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 18:27
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?

Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden

Lachen

Das Lachen verstehe ich auch nicht so recht. M.E. ist Alchemists Antwort ehrlicher und auch anständiger als die Äußerungen so mancher anderen Leute zu dem Thema. (Ist jetzt nicht hier auf's Forum bezogen, ich meine das generell.)


Na, ich hielt das für ironisches Understatement vom doch recht klugen Alchi Schulterzucken

#51:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 18:53
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?

Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden

Lachen

Das Lachen verstehe ich auch nicht so recht. M.E. ist Alchemists Antwort ehrlicher und auch anständiger als die Äußerungen so mancher anderen Leute zu dem Thema. (Ist jetzt nicht hier auf's Forum bezogen, ich meine das generell.)

So kann man es natürlich auch sehen.
Ich fand es auch lustig in einem Diskussionsforum. Normalerweise ist doch gerade die fehlende Fundierung der eigenen Meinung die Basis, seine Statements mit viel Wertung, ohne Begründung und stattdessen mit besonderem Nachdruck abzugeben.

#52:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 19:04
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?

Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden

Lachen

Das Lachen verstehe ich auch nicht so recht. M.E. ist Alchemists Antwort ehrlicher und auch anständiger als die Äußerungen so mancher anderen Leute zu dem Thema. (Ist jetzt nicht hier auf's Forum bezogen, ich meine das generell.)

So kann man es natürlich auch sehen.
Ich fand es auch lustig in einem Diskussionsforum. Normalerweise ist doch gerade die fehlende Fundierung der eigenen Meinung die Basis, seine Statements mit viel Wertung, ohne Begründung und stattdessen mit besonderem Nachdruck abzugeben.


Fundiertes Wissen über eine Sache kann die Objektivität bei der Einordnung allerdings trüben.

So denkt ein Waffenexperte der NRA bei der Frage „Was halten Sie von Waffen?“ sicherlich nicht an die Abschaffung derselbigen.

#53:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 19:36
    —
Worüber genau hat denn der NRA-Waffenexperte in deinem Beispiel fundiertes Wissen? Und woher weißt du, dass deine eigene Position dazu richtig (oder zumindest "ungetrübt") ist?

#54:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 19:45
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Fundiertes Wissen über eine Sache kann die Objektivität bei der Einordnung allerdings trüben. ....

??? Gibt es das?

#55:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 19:55
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Worüber genau hat denn der NRA-Waffenexperte in deinem Beispiel fundiertes Wissen? Und woher weißt du, dass deine eigene Position dazu richtig (oder zumindest "ungetrübt") ist?


Der Waffenexperte weiß, wie eine Waffe funktioniert und wie er sie einsetzt. Das befähigt ihn aber nicht, die Auswirkungen von Waffenbesitz beurteilen zu können. Dafür ist funktionales Wissen wohl eher hinderlich, da dies doch die Objektivität einschränkt. Da hier sicher eine affektive Beziehung besteht. Was dann zu Äußerungen führt wie „Waffen töten nicht, sondern der Mensch“.

Alchi muss nicht wissen, wie der Kapitalismus funktioniert, um die Folgen beurteilen zu können.

#56:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 19:58
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle


Der Bolsonaro will vor allem nicht, dass ihm irgendwer reinredet wie die 20 Millionen verwendet werden, auch will er wahrscheinlich noch erheblich mehr.

Es sollte schon stutzig machen, dass es Bolsonaro war, der dadurch, dass er die Strafen fuer illegales Brandroden so stark gesenkt hat, dass sie nicht mehr abschreckend wirken, die Verantwortung fuer die diesjährige katastrophale Walbbrandsaison trägt und jetztdie Hilfsgelder einfach so unkontrolliert einsacken will. Da drängt sich der Verdacht auf, dass das Geld gar nicht bei der Brandbekämpfung landen wird, wenn man dem Kerl nicht auf die Finger guckt.

Salopp gesagt will hier ein Brandstifter fuer seine Brandstifterei auch noch bezahlt werden. Mit den Augen rollen

#57:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 20:08
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Ja, das geht mir genauso. skeptisch

Die Sorgen sind auch berechtigt, weil die Linke in ihrer Art genauso versteinert ist wie die Rechte.

Die eigentlich vernünftige Reaktion wäre, zu untersuchen, welche Bedürfnisse diese Rechten eher erfüllen - wenn wir uns einig sind, dass diese Entscheidungen zwar mit sehr viel Tamtam rationalisiert, aber im Wesentlichen auf der Gefühlsebene gefällt werden, dann heißt das, dass es hier weniger um Programme und echtes politisches Handeln als um Gefühlspflege geht.

Das sind solche bösen Dinge wie das Bedürfnis nach Heimat. Anstatt gleich wieder nur zu sehen, dass dieses Bedürfnis auch schon benutzt wurde, um einen mörderischen Nationalismus zu implementieren, muss es darum gehen, soetwas gleichzeitig zuzulassen und zu begrenzen, statt es zu verteufeln und die Kunden zu einem anderen Anbieter zu schicken. Auch die reflexartigen Nazi-Zuweisungen bei allem, was in diese Nähe geht, machen dieses Urteil nur inflationär und sind letztlich kontraproduktiv. Das Beschimpfen der Nicht-Käufer ist eine schlechte Methode, um ein Produkt an den Mann zu bringen.



Deine Frage ist falsch. Die Rechten erfüllen nämlich genau besehen keine Bedürfnisse und profitieren vor allem davon, dass vielerorts die Linke bei der Befriedigung von Bedürfnissen, fuer die sie eigentlich "zuständig" waere, so krass versagt. Da ist oft das Basteln neuer Pronomen wichtiger als realistische Vorschläge zur Existenzsicherung sozial deklassierter Gruppen, weil man darauf vertraut, dass man deren Stimmen bereits im Sack hat, weil es fuer die keine vernünftige Alternative gibt. Dies nutzen die rechten Rattenfaenger aus und spielen Fuchs im Hühnerstall.

Wenn den Leuten keine vernuenftige Alternative geboten wird, dann wenden sie sich halt unvernünftigen Scheinalternativen zu, schon aus reinem Trotz. Das sahen wir bei der letzten Präsidentschaftswahl im Amiland und davon profitieren auch rechte Demagogen in Europa.

Grundfalsch waere es in der Situation deren Scheinlösungen kopieren zu wollen. Das wird die nur noch mehr in die Arme der rechten Hetzer treiben. Stattdessen sollte die Linke wieder mehr echte Interessenpolitik fuer sozial Abgehängte betreiben. Wenn die Leute das Gefuehl haben, dass auch ihre Interessen vertreten werden, dann lassen sie sich auch nicht so leicht einreden, dass sie Angst vor der Konkurrenz durch Flüchtlinge haben müssen.

#58:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 20:08
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Worüber genau hat denn der NRA-Waffenexperte in deinem Beispiel fundiertes Wissen? Und woher weißt du, dass deine eigene Position dazu richtig (oder zumindest "ungetrübt") ist?


Der Waffenexperte weiß, wie eine Waffe funktioniert und wie er sie einsetzt. Das befähigt ihn aber nicht, die Auswirkungen von Waffenbesitz beurteilen zu können. Dafür ist funktionales Wissen wohl eher hinderlich, da dies doch die Objektivität einschränkt. Da hier sicher eine affektive Beziehung besteht. Was dann zu Äußerungen führt wie „Waffen töten nicht, sondern der Mensch“.

Alchi muss nicht wissen, wie der Kapitalismus funktioniert, um die Folgen beurteilen zu können.


Mit den Augen rollen Der Kapitalismus ist keine Waffe und kein Werkzeug, bzw. letztlich überhaupt kein bloßes Mittel zum Zweck, sondern ein System. Man kann die ideologische Verwendung des Satzes "Waffen töten nicht, Menschen töten mit Waffen" zu Recht kritisieren, aber an und für sich ist der Satz nicht falsch. Gerade vom Kapitalismus kann man aber genau das nicht sagen. Ist Kenntnis der Funktionsweise des Kapitalismus eine streng notwendige Voraussetzung für die Beurteilung seiner Folgen? Vielleicht nicht, aber hier besteht ja auch das Problem der Zuordnung. Kurz gesagt, die Folgen des Kapitalismus diesem als seine Folgen zuordnen zu können ist bereits selbst Bestandteil des Wissens um die Funktionsweise des Kapitalismus.

#59:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 20:13
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
aber gegen "den kapitalismus" hast du nichts, oder?

Davon verstehe ich zu wenig, um mir eine fundierte Meinung zu bilden

Lachen

Das Lachen verstehe ich auch nicht so recht. M.E. ist Alchemists Antwort ehrlicher und auch anständiger als die Äußerungen so mancher anderen Leute zu dem Thema. (Ist jetzt nicht hier auf's Forum bezogen, ich meine das generell.)


Na, ich hielt das für ironisches Understatement vom doch recht klugen Alchi Schulterzucken


Danke für die Blumen, das war aber tatsächlich ernst gemeint

#60:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 20:15
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Allerdings.

Edit: Wie kommt es eigentlich, dass rechte Politiker sich so wenig um Umweltschutz kümmern?
Was ist mit der propagierten "Heimatliebe" geworden?


Ich sehe gerade, dass ich die Gleiche Frage auf Seite eins vor einem Jahr gestellt hatte Verlegen

#61:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 20:33
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Worüber genau hat denn der NRA-Waffenexperte in deinem Beispiel fundiertes Wissen? Und woher weißt du, dass deine eigene Position dazu richtig (oder zumindest "ungetrübt") ist?


Der Waffenexperte weiß, wie eine Waffe funktioniert und wie er sie einsetzt. Das befähigt ihn aber nicht, die Auswirkungen von Waffenbesitz beurteilen zu können. Dafür ist funktionales Wissen wohl eher hinderlich, da dies doch die Objektivität einschränkt. Da hier sicher eine affektive Beziehung besteht. Was dann zu Äußerungen führt wie „Waffen töten nicht, sondern der Mensch“.

Alchi muss nicht wissen, wie der Kapitalismus funktioniert, um die Folgen beurteilen zu können.


Mit den Augen rollen Der Kapitalismus ist keine Waffe und kein Werkzeug, bzw. letztlich überhaupt kein bloßes Mittel zum Zweck, sondern ein System. Man kann die ideologische Verwendung des Satzes "Waffen töten nicht, Menschen töten mit Waffen" zu Recht kritisieren, aber an und für sich ist der Satz nicht falsch. Gerade vom Kapitalismus kann man aber genau das nicht sagen. Ist Kenntnis der Funktionsweise des Kapitalismus eine streng notwendige Voraussetzung für die Beurteilung seiner Folgen? Vielleicht nicht, aber hier besteht ja auch das Problem der Zuordnung. Kurz gesagt, die Folgen des Kapitalismus diesem als seine Folgen zuordnen zu können ist bereits selbst Bestandteil des Wissens um die Funktionsweise des Kapitalismus.


Die Folgen des Kapitalismus als dessen Folgen einordnen zu können, ist aufgrund seiner Universalität leicht möglich - dafür muss man kein Marxist oder Börsianer sein. Laienwissen bedeutet nicht Unwissenheit. Allerdings würde ich sowohl beim Marxisten als auch beim Börsianer davon ausgehen, dass sie bei der Beurteilung des Kapitalismus weniger objektiv sind als Alchi. Smilie

#62:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 20:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Amazonas Regenwald brennt und Brasiliens Präsidentendarsteller lehnt eine Soforthilfe in HÖhe von 20 Millionen ab:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/amazonas-brasilien-lehnt-soforthilfe-der-g7-ab-a-1283794.html

Und nebenbei machen sich Regierungsmitglieder über Macrons Ehefrau lustig:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-verurteilt-spott-ueber-seine-frau-nach-attacke-aus-brasilien-a-1283789.html

Was sind denn das alles für Spinner? Argh
Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, haben doch alle einen an der Waffel! Pillepalle


Der Bolsonaro will vor allem nicht, dass ihm irgendwer reinredet wie die 20 Millionen verwendet werden, auch will er wahrscheinlich noch erheblich mehr.

Es sollte schon stutzig machen, dass es Bolsonaro war, der dadurch, dass er die Strafen fuer illegales Brandroden so stark gesenkt hat, dass sie nicht mehr abschreckend wirken, die Verantwortung fuer die diesjährige katastrophale Walbbrandsaison trägt und jetztdie Hilfsgelder einfach so unkontrolliert einsacken will. Da drängt sich der Verdacht auf, dass das Geld gar nicht bei der Brandbekämpfung landen wird, wenn man dem Kerl nicht auf die Finger guckt.

Salopp gesagt will hier ein Brandstifter fuer seine Brandstifterei auch noch bezahlt werden. Mit den Augen rollen


Ist das so? Wie ich gehört habe, brennt es auch in den Nachbarländern Brasiliens mehr als üblich. Haben die dortigen Regierungen auch an den Gesetzen geschraubt?

#63:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 21:20
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Haben die dortigen Regierungen auch an den Gesetzen geschraubt?


Ja, haben sie, aber die dürfen das, da sie die richtige Gesinnung haben:
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Schlimmster-Urwald-Abfackler-ist-Morales-article21231783.html
Zitat:

Schlimmster Urwald-Abfackler ist Morales
Von Wolfram Weimer

Boliviens Regierungschef Evo Morales ist ein scharflinker Staatschef. Sein Dekret 3973 befördert die massenhafte Brandrodung des Urwalds. Bolivien ist seither schlimmer unterwegs als Brasilien. Das aber merkt kaum einer, weil Brasiliens Bolsonaro als neues Feindbild der Linken so prächtig taugt.
...
Das hat einen Grund. Denn Bolivien hat am 9. Juli ein Dekret in Kraft gesetzt, das die massenhafte Brandrodungen im Urwald nicht bloß erlaubt, sondern systematisch fördert. Boliviens Präsident Evo Morales hat auf einer Pressekonferenz die Brandoffensive in geradezu heroischer Geste angekündigt und sich von Bauern bejubeln lassen. Es sei ein Recht des bolivianischen Volkes, die Erde für alle zu nutzen, den Urwald "zu lichten".
...


Allgemein zum Thema: https://www.forbes.com/sites/michaelshellenberger/2019/08/26/why-everything-they-say-about-the-amazon-including-that-its-the-lungs-of-the-world-is-wrong/ - da erfährt man u.a. auch, dass die aktuellen Brände vergleichbar sind mit denen in den vergangenen Jahren. Nur der Medienzirkus is eben ein anderer:
Zitat:

...
While the number of fires in 2019 is indeed 80% higher than in 2018, it’s just 7% higher than the average over the last 10 years ago, Nepstad said.
...

#64:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 21:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Die Folgen des Kapitalismus als dessen Folgen einordnen zu können, ist aufgrund seiner Universalität leicht möglich - dafür muss man kein Marxist oder Börsianer sein. ...



Ja klar. An allem, was mir nicht gefällt, ist naemlich der Kapitalismus schuld. Daran, dass der Monat noch nicht um ist und ich schon wieder pleite bin. Daran, dass in Brasilien der Regenwald brennt. Daran, dass es in Venezuela in den staatlichen Läden nix zu fressen gibt. An meinem Übergewicht. Daran, dass ich mein Eigenheim in Naga World verspielt habe. Am Scheissprogramm heute im Fernsehen. An der Erderwärmung sowieso. Und an dem Reissen heute in meinem linken Bein natürlich auch. Und am wichtigsten: Daran, dass der Marxismus in der Praxis nicht funktioniert, daran ist ausschliesslich der Kapitalismus ganz besonders schuld! Sehr glücklich

Im Gegensatz dazu hat die Tatsache, dass Du und ich gut und ausreichend zu fressen haben, genausowenig mit dem Kapitalismus tun wie die leichte Verfügbarkeit elektronischer Geräte, die es uns ermöglichen hier im Forum soviel über den Kapitalismus zu schimpfen. Auch dass wir beide ein bezahlbares Dach ueber dem Kopf haben und nicht in abgerissenen Lumpen rumlaufen muessen, hat natuerlich rein gar nichts mit dem Kapitalismus zu tun. Auch dass Xing und ich jetzt gleich zum Japaner lecker essen gehen können, gehört mit Sicherheit nicht zu den Folgen des Kapitalismus!

Um das zu wissen muss man wirklich weder Marxist noch Börsianer sein. Es reicht dafuer schon, wenn man am richtigen Stammtisch sitzt. Sehr glücklich

#65:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 21:44
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Die Folgen des Kapitalismus als dessen Folgen einordnen zu können, ist aufgrund seiner Universalität leicht möglich - dafür muss man kein Marxist oder Börsianer sein. ...



Ja klar. An allem, was mir nicht gefällt ist naemlich der Kapitalismus schuld. Daran, dass der Monat noch nicht um ist und ich schon wieder pleite bin. Daran, dass in Brasilien der Regenwald brennt. Daran, dass es in Venezuela in den staatlichen Läden nix zu fressen gibt. An meinem Übergewicht. Daran, dass ich mein Eigenheim in Naga World verspielt habe. Am Scheissprogramm heute im Fernsehen. An der Erderwärmung sowieso. Und an dem Reissen heute in meinem linken Bein natürlich auch. Und am wichtigsten: Daran, dass der Marxismus in der Praxis nicht funktioniert, daran ist ausschliesslich der Kapitalismus ganz besonders schuld! Sehr glücklich

Um das zu wissen muss man wirklich weder Marxist noch Börsianer sein. Es reicht dafuer schon, wenn man am richtigen Stammtisch sitzt. Sehr glücklich


Dass dir etwas nicht gefällt, daran ist deine Psyche Schuld.
Dass du schon wieder pleite bist? Du selber und der Kapitalismus.
An Venezuela ist der Kapitalismus, der Ölreichtum und der Chavismus Schuld.
Am brennenden Regenwald ist der Kapitalismus beteiligt, sicherlich auch an der Erderwärmung.
Am Reissen in Deinem Bein, Dein Alter.
Dass der Marxismus nicht "funktioniert", ist nicht die Schuld des Kapitalismus. Der Marxismus ist allerdings auch kein gesamtgesellschaftliches System, sondern eine Philosophie.



Also Adorno würde sagen, das Scheissprogramm hat definitiv mit dem Kapitalismus zu tun. zwinkern

#66:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 27.08.2019, 21:49
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:

Diese ganzen rechten Politiker, die aktuell weltweit an der Macht sind, wurden alle (einigermaßen) demokratisch in ihre Ämter gebracht.
Das ist, was mir wirklich Sorgen macht.


Ja, das geht mir genauso. skeptisch

Die Sorgen sind auch berechtigt, weil die Linke in ihrer Art genauso versteinert ist wie die Rechte.

Die eigentlich vernünftige Reaktion wäre, zu untersuchen, welche Bedürfnisse diese Rechten eher erfüllen - wenn wir uns einig sind, dass diese Entscheidungen zwar mit sehr viel Tamtam rationalisiert, aber im Wesentlichen auf der Gefühlsebene gefällt werden, dann heißt das, dass es hier weniger um Programme und echtes politisches Handeln als um Gefühlspflege geht.

Das sind solche bösen Dinge wie das Bedürfnis nach Heimat. Anstatt gleich wieder nur zu sehen, dass dieses Bedürfnis auch schon benutzt wurde, um einen mörderischen Nationalismus zu implementieren, muss es darum gehen, soetwas gleichzeitig zuzulassen und zu begrenzen, statt es zu verteufeln und die Kunden zu einem anderen Anbieter zu schicken. Auch die reflexartigen Nazi-Zuweisungen bei allem, was in diese Nähe geht, machen dieses Urteil nur inflationär und sind letztlich kontraproduktiv. Das Beschimpfen der Nicht-Käufer ist eine schlechte Methode, um ein Produkt an den Mann zu bringen.



Deine Frage ist falsch. Die Rechten erfüllen nämlich genau besehen keine Bedürfnisse ...


Sie lenken durch Ersatz- und Pseudobedürfnisse von echten Bedürfnissen - z.B. gemäß der Maslow-Pyramide - ab.

Die Rechten haben grundsätzlich keine positiven Ziele im Gegensatz zu den Linken (wodurch sich diese definieren).

beachbernie hat folgendes geschrieben:
... und profitieren vor allem davon, dass vielerorts die Linke bei der Befriedigung von Bedürfnissen, fuer die sie eigentlich "zuständig" waere, so krass versagt. Da ist oft das Basteln neuer Pronomen wichtiger als realistische Vorschläge zur Existenzsicherung sozial deklassierter Gruppen, weil man darauf vertraut, dass man deren Stimmen bereits im Sack hat, weil es fuer die keine vernünftige Alternative gibt. Dies nutzen die rechten Rattenfaenger aus und spielen Fuchs im Hühnerstall.


Richtig. Das sind bestimmte Linke, die in ihr Linkssein Wasser kippen und es gelegentlich bis zur Unkenntlichkeit verdünnen und verwässern.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn den Leuten keine vernuenftige Alternative geboten wird, dann wenden sie sich halt unvernünftigen Scheinalternativen zu, schon aus reinem Trotz. Das sahen wir bei der letzten Präsidentschaftswahl im Amiland und davon profitieren auch rechte Demagogen in Europa.


Guck' dir doch die pseudolinken *Demokraten* in den USA an. Durch bürgerliche Identitätäspolitik drücken die sich um die soziale (und ökologische) Frage. Von der Frage nach gloablem Frieden und Entwicklung sowieso.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Grundfalsch waere es in der Situation deren Scheinlösungen kopieren zu wollen. Das wird die nur noch mehr in die Arme der rechten Hetzer treiben. Stattdessen sollte die Linke wieder mehr echte Interessenpolitik fuer sozial Abgehängte betreiben. Wenn die Leute das Gefuehl haben, dass auch ihre Interessen vertreten werden, dann lassen sie sich auch nicht so leicht einreden, dass sie Angst vor der Konkurrenz durch Flüchtlinge haben müssen.


Völlig richtig.

Niemand zwingt die Linken, in Pseudopolitik auszuweichen. Allerdings müssten sie dann den Bruch wagen zu dem ganzen bürgerlichen Gesimmse.

#67:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 02.10.2022, 17:09
    —
Heute wählt Brasilien, u.a. den Präsidenten. Wird Lula sein Comeback schaffen und in der ersten Runde gewinnen? Und wie wird sich der Amtsinhaber Bolsonaro bei einer Niederlage verhalten? Ein Überblick von Amerika21:

https://www.amerika21.de/2022/10/260317/brasilien-vor-der-wahl

#68:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.10.2022, 11:06
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Heute wählt Brasilien, u.a. den Präsidenten. Wird Lula sein Comeback schaffen und in der ersten Runde gewinnen? Und wie wird sich der Amtsinhaber Bolsonaro bei einer Niederlage verhalten? Ein Überblick von Amerika21:

https://www.amerika21.de/2022/10/260317/brasilien-vor-der-wahl


Das Ergebnis der ersten Abstimmung:
Lula: 48%
Jair Bolsonaro: 43,5%

Es kommt zur Stichwahl am 30. Oktober.
https://www.sueddeutsche.de/politik/wahlen-brasilien-lula-bolsonaro-1.5667532

#69:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 31.10.2022, 01:07
    —
Lula gewinnt hauchdünn gegen Bolsonaro. Sehr glücklich

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-6813.html

Hoffentlich macht Bolsonaro nicht auf Trump und akzeptiert das Ergebnis. :/

#70:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 31.10.2022, 02:06
    —
https://www.n-tv.de/politik/Lula-gewinnt-Kopf-an-Kopf-Rennen-gegen-Bolsonaro-article23685171.html

Super! Sehr glücklich

#71:  Autor: LyMi BeitragVerfasst am: 31.10.2022, 09:26
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
https://www.n-tv.de/politik/Lula-gewinnt-Kopf-an-Kopf-Rennen-gegen-Bolsonaro-article23685171.html

Super! Sehr glücklich

Ja, super!
Das war aber knapp.

#72:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 01.11.2022, 10:28
    —
https://www.spiegel.de/ausland/brasilien-jair-bolsonaros-anhaenger-blockieren-strassen-a-c7fa00c2-e3d7-4a66-849a-4dfaa5b5fa07

Zitat:
Jair Bolsonaro hat die Stichwahl in Brasilien verloren – und schweigt noch immer. Seine Anhänger haben derweil mehr als 200 Straßensperren im ganzen Land errichtet, manche fordern gar einen Militärputsch.


Anhänger eines rechten Präsidenten akzeptieren eine Wahlniederlage nicht. Welch Überraschung Mit den Augen rollen



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