Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Wähle Beiträge von
# bis # FAQ
[/[Drucken]\]

Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen
Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ja
11%
 11%  [ 5 ]
Ja, leider
9%
 9%  [ 4 ]
Nur bei manchen
21%
 21%  [ 9 ]
Eher nicht
4%
 4%  [ 2 ]
Nein
47%
 47%  [ 20 ]
Schwer zu sagen
4%
 4%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 42


#1: Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden? Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 02:58
    —
Diese vielschichtige Frage beschaeftigt mich schon ein Weilchen. Gerade heute scheint mir die Frage, ob einer faschistisch oder antifaschistisch ist, viel wichtiger, als seine mögliche Religionszugehörigkeit. Selbst einen Christen kann man nett finden, wenn er antifaschistisch gesinnt ist. In dem Maße wie die Glaubwürdigkeiten der Religionen abnahmen nahm ein "Glaube" an eine antifaschistische Gesellschaft zu, was auch alles seine Ursachen haben wird.

Was meint ihr? Nimmt der Antifaschismus, aehnlich wie früher der Kommunismus, heute schon religiöse Züge an?

#2: Re: Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden? Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 03:03
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Diese vielschichtige Frage beschaeftigt mich schon ein Weilchen. Gerade heute scheint mir die Frage, ob einer faschistisch oder antifaschistisch ist, viel wichtiger, als seine mögliche Religionszugehörigkeit. Selbst einen Christen kann man nett finden, wenn er antifaschistisch gesinnt ist. In dem Maße wie die Glaubwürdigkeiten der Religionen abnahmen nahm ein "Glaube" an eine antifaschistische Gesellschaft zu, was auch alles seine Ursachen haben wird.

Was meint ihr? Nimmt der Antifaschismus, aehnlich wie früher der Kommunismus, heute schon religiöse Züge an?


Ich kenne einige Christen die ich nett finde und einige Atheisten bei denen das nicht so ist. Schulterzucken

#3: Re: Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden? Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 03:11
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Diese vielschichtige Frage beschaeftigt mich schon ein Weilchen. Gerade heute scheint mir die Frage, ob einer faschistisch oder antifaschistisch ist, viel wichtiger, als seine mögliche Religionszugehörigkeit. Selbst einen Christen kann man nett finden, wenn er antifaschistisch gesinnt ist. In dem Maße wie die Glaubwürdigkeiten der Religionen abnahmen nahm ein "Glaube" an eine antifaschistische Gesellschaft zu, was auch alles seine Ursachen haben wird.

Was meint ihr? Nimmt der Antifaschismus, aehnlich wie früher der Kommunismus, heute schon religiöse Züge an?


Ich kenne einige Christen die ich nett finde und einige Atheisten bei denen das nicht so ist. Schulterzucken


Früher polarisierte mehr, ob einer Christ war oder nicht und heute polarisiert eher die Frage, wie man persönlich zum 3. Reich steht. Da hat sich einiges verschoben.

#4:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 03:22
    —
Die Fans des 3. Reiches halten sich zahlenmäßig doch in sehr engen Grenzen, würde ich sagen.

#5:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 03:54
    —
Ich glaube nicht, dass sich viele Leute darüber definieren, ob sie Christ/Atheist, Nazi/Antifaschist u.ä. sind.

Die heutige kulturelle Wirklichkeit ist ja sowas von plural. Natürlich gibt es noch entlegene Gegenden in Niederbayern und Österreich zynisches Grinsen an denen der Gang der Zeit vorbeigegangen scheint .
Oder - hoffentlich - erst verspätet eintreffen wird.

Ich kenne kaum User hier, die mit mir in allen wesentlichen Fragen des Daseins konform gehen. Das gleiche gilt wahrscheinlich für alle anderen auch.

Selbstverständlich gibt es Antifaschisten, denen dieser Teilihres Lebens extrem wichtig ist, wie es auch Veganer gibt zynisches Grinsen denen dieser Teil des Lebens an erster Stelle steht.

Aber die Masse der bundesdeutschen Menschheit ist doch eher indifferent statt extremistisch.

#6:  Autor: Argáiþ BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 04:13
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:

Die heutige kulturelle Wirklichkeit ist ja sowas von plural. Natürlich gibt es noch entlegene Gegenden in Niederbayern und Österreich


Nein, eigentlich eher in der Ex-DDR.

#7:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 04:15
    —
Argaith hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Die heutige kulturelle Wirklichkeit ist ja sowas von plural. Natürlich gibt es noch entlegene Gegenden in Niederbayern und Österreich


Nein, eigentlich eher in der Ex-DDR.


Ja, da auch.

#8:  Autor: Argáiþ BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 04:18
    —
jaja...

#9:  Autor: Agnost BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 05:40
    —
Der "Erfinder" des Faschismus war nicht Hitler, sondern der ehemalige Marxist Mussolini.

Es ist sicher nicht falsch gegen den Faschismus zu sein.

Agnost

#10:  Autor: Argáiþ BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 05:47
    —
Na wenn's nicht vom Addolf ist... Mit den Augen rollen

#11: Re: Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden? Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 10:35
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Was meint ihr? Nimmt der Antifaschismus, aehnlich wie früher der Kommunismus, heute schon religiöse Züge an?

Was die Paranoia von einigen Leuten angeht - mit Sicherheit.

#12:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 12:19
    —
Agnost hat folgendes geschrieben:
Der "Erfinder" des Faschismus war nicht Hitler, sondern der ehemalige Marxist Mussolini.



Agnost


Mussolini war nie Marxist.

#13:  Autor: Raphael BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 12:33
    —
Man kann unterscheiden zwischen Demokraten einerseits und Anhängern verschiedener totalitärer Ideologien andererseits. Demokraten lehnen naturgemäß den Faschismus -ebenso wie jedes andere totalitäre System- ab, ohne diese Haltung als Antiirgendwas deklarieren zu müssen. Jeder Anhänger einer totalitären Ideologie kann sich aber leicht als Antifaschist definieren, ohne Demokrat zu sein und die Menschenrechte zu achten. Was in Deutschland so als Antifaschismus auftritt, ist nach meinem Eindruck zu Teilen eine Bande spätmarxistischer Schwätzer, zu Teilen eine Bande von Gewalttätern.

#14:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 13:07
    —
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.

Man stelle sich folgende Fragen vor:

Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Gegnerschaft zu Völkermorden zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist Demokratie zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Bereitschft, mit den Nachbarländern in Frieden zu leben zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Duldung unterschiedlicher weltanschaulicher Haltungen zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Ablehnung von Konzentrationslagern einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Anerkennung von Homosexualität zu einer (Ersatz) Religion geworden?
etc etc

Wir können nicht darüber diskutieren, ob die Gegnerschaft zum Faschismus nicht doch etwas übertrieben sei, da sie, lt Intention des Fragestellers, quasi-religiöse Züge angenommen habe, ohne zu hinterfragen, ob man in den obigen Varianten der Fragestellung (und in vielen weiteren ebenfalls) nicht doch diskussionsbereit bereit gegenüber den Kräften wäre, die antidemokratisch, militaristisch, intolerant, gewalttätig usw sind.

Übrigens ist die rhetorische Anbiederei Gergons, der das Ganze auch noch auf eine persönliche Ebene runterbricht ("auch Christen können nett sein" - manche Aussagen lassen erst <s>das</s> zu, das Gegenteil zu denken), tatsächlich widerlich. Und darüberhinaus im wahrsten Sinne des Wortes strukturreligiös, wie eben von ihm gewohnt: Keine Argumente, keine Diskussionsbereitschaft, dagegen auf personaler Ebene Appelle an das schlechte Gewissen & Infragestellung der persönlichen Integrität von Menschen mit abweichender Haltung.

#15:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 14:21
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Die heutige kulturelle Wirklichkeit ist ja sowas von plural. Natürlich gibt es noch entlegene Gegenden in Niederbayern und Österreich


Nein, eigentlich eher in der Ex-DDR.


Ja, da auch.


Bei der ehemaligen DDR würde aber sogar ich sagen, dass antifaschistische Gedenktage oft etwas von Religionsersatz hatten. Etliche Antifaschisten wurden dabei wie Heilige verehrt und man betonte auch immer ganz emsig, dass man selber die einzigen Erben dieser Antifaler sei. Dabei fallen einem schon einige Analogien zu Religionen ein. Wenn dann dazu noch der Glaube an eine einzige Wahrheit kommt wird einem die Sache noch unheimlicher.

#16:  Autor: HornochseWohnort: Bundeshauptstadt BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 14:26
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.


Ich glaube, das ist zu weit gegriffen. Die Frage ist einfach nur saudämlich.

zelig hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist die rhetorische Anbiederei Gergons, der das Ganze auch noch auf eine persönliche Ebene runterbricht ("auch Christen können nett sein" - manche Aussagen lassen erst <s>das</s> zu, das Gegenteil zu denken), tatsächlich widerlich. Und darüberhinaus im wahrsten Sinne des Wortes strukturreligiös, wie eben von ihm gewohnt: Keine Argumente, keine Diskussionsbereitschaft, dagegen auf personaler Ebene Appelle an das schlechte Gewissen & Infragestellung der persönlichen Integrität von Menschen mit abweichender Haltung.


Hier stimme ich vollkommen zu.

#17:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 14:50
    —
Es gibt wenig dumme Fragen, hingegen viele Versuche bestimmte Fragen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Cool

#18:  Autor: HornochseWohnort: Bundeshauptstadt BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 15:18
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Es gibt wenig dumme Fragen


Na, dann darf man dir ja gratulieren.

#19:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 15:23
    —
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Es gibt wenig dumme Fragen


Na, dann darf man dir ja gratulieren.


Du hast mal wieder nichts verstanden. Cool

#20:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 15:27
    —
zelig schrieb so schön:
Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Gegnerschaft zu Völkermorden
Ist Demokratie zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Bereitschft, mit den Nachbarländern in Frieden zu leben zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Duldung unterschiedlicher weltanschaulicher Haltungen zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Ablehnung von Konzentrationslagern einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Anerkennung von Homosexualität zu einer (Ersatz) Religion geworden



So laesst sich auch fragen:


Ist Veganismus zu einer Ersatzreligion geworden?
Ist die Gegnerschaft zu Massenmorden an Tieren zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Bereitschaft, mit nichtmenschlichen Tieren in Frieden zu leben zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Akzeptanz unterschiedlicher Spezies zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Ablehnung von Massentierhaltung und Schlachthaeusern zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Anerkennung von Tierrechten zu einer (Ersatz) Religion geworden[/i]

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1163743#1163743

#21:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 15:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
[...] strukturreligiös [...]: Keine Argumente, keine Diskussionsbereitschaft, dagegen auf personaler Ebene Appelle an das schlechte Gewissen & Infragestellung der persönlichen Integrität von Menschen mit abweichender Haltung.

Warum macst du dir dieses Wort in dieser extrem merkwürdigen Bedeutung zu eigen?

#22:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 15:44
    —
Hornochse hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.


Ich glaube, das ist zu weit gegriffen. Die Frage ist einfach nur saudämlich.

Das ist zu weit gegriffen, stimmt. Aber die Frage ist mehr als nur saudämlich.

#23:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 15:50
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
zelig schrieb so schön:
Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?[...]


Das hast Du geschrieben. Und ich zitiere Dich damit.

#24:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 15:50
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.


Ich glaube, das ist zu weit gegriffen. Die Frage ist einfach nur saudämlich.

Das ist zu weit gegriffen, stimmt. Aber die Frage ist mehr als nur saudämlich.


Ach und was ist dann mit der Frage, ob Veganismus zu einer Ersatzreligion geworden ist?

#25:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 16:10
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.

Ich denke Gregon sieht sich selbst Antifaschisten, deswegen kann ich ihn nicht so verstehen.

Zum Thema: Ja, ich hab den Eindruck, dass bei vielen Leuten die sich explizit als Antifaschist bezeichnen, ihr Antifaschismus schon religöse(oder besser fanatische) Züge annimmt. (Damit meine ich u.a. so Leute, die alles was von ihrer Meinung abweicht faschistisch nennen.)

#26:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 16:31
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
[...] strukturreligiös [...]: Keine Argumente, keine Diskussionsbereitschaft, dagegen auf personaler Ebene Appelle an das schlechte Gewissen & Infragestellung der persönlichen Integrität von Menschen mit abweichender Haltung.

Warum macst du dir dieses Wort in dieser extrem merkwürdigen Bedeutung zu eigen?


Weil ich Fehler mache.
Gergon ist ein Beispiel für jemanden, der sich für religionskritisch hält, aber dessen Diskusionsstil in mehrerlei Hinsicht ideologisch-dogmatisch geprägt ist. Das überlappt sich mit einer bestimmten Art von Religiosität, mit der ich nichts anfangen kann. Ist aber mit dieser natürlich nicht gleichzusetzen. Ideologen gibt es überall.

#27:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 16:32
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.


Ich glaube, das ist zu weit gegriffen. Die Frage ist einfach nur saudämlich.

Das ist zu weit gegriffen, stimmt. Aber die Frage ist mehr als nur saudämlich.


Ach und was ist dann mit der Frage, ob Veganismus zu einer Ersatzreligion geworden ist?


Bleib mal bitte beim Thema.

#28:  Autor: Raphael BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 18:24
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.


Es muss erlaubt sein, den sog. Antifaschismus zu diskutieren, ohne dass eine Relativierung des Faschismus damit verbunden wäre. Hier wird gleich wieder die altbekannte Faschismuskeule gegen alle geschwungen, die etwas hinterfragen, das offenbar für manch einen tatsächlich Religionsersatz darstellt.

Zitat:
Man stelle sich folgende Fragen vor:

Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Gegnerschaft zu Völkermorden zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist Demokratie zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Bereitschft, mit den Nachbarländern in Frieden zu leben zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Duldung unterschiedlicher weltanschaulicher Haltungen zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Ablehnung von Konzentrationslagern einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Anerkennung von Homosexualität zu einer (Ersatz) Religion geworden?
etc etc


Hier wird völlig unberechtigt Antifaschismus mit allerlei ehrenwerten Einstellungen gleichgesetzt.

Gegnerschaft zu Völkermorden - der leidenschaftliche Antifaschist Stalin war ein Massenmörder.

Demokratie - die kommunistischen Diktaturen des ehem. Ostblocks waren glühend antifaschistische Systeme und dennoch alles andere als demokratisch.

Völkerverständigung - die antifaschistischen Mächte des Warschauer Paktes haben mehrfach ihre Nachbarn militärisch überfallen und unterdrückt: DDR, Polen, Ungarn, Tschechoslowakei.

Weltanschauliche Duldsamkeit - nicht gerade eine Stärke der sog. Antifaschisten, die bekanntlich alles, was ihnen nicht passt, zu Faschismus erklären.

Ablehnung von Konzentrationslagern - mehrere antifaschistische Staaten haben solche Lager errichtet, z.T. sogar unmittelbar von den Faschisten übernommen (siehe Buchenwald).

Anerkennung von Homosexualität - der Antifaschist Stalin hat Schwule ebenso verfolgt wie der Faschist Hitler, und die antifaschistische DDR hatte ihr Sonderstrafrecht gegen Schwule bis 1988. Nicht von ungefähr sind es gerade die einst erklärt antifaschistischen Staaten des seinerzeitigen Ostblocks, die sich mit Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben besonders schwer tun.

Zitat:
Wir können nicht darüber diskutieren, ob die Gegnerschaft zum Faschismus nicht doch etwas übertrieben sei, da sie, lt Intention des Fragestellers, quasi-religiöse Züge angenommen habe, ohne zu hinterfragen, ob man in den obigen Varianten der Fragestellung (und in vielen weiteren ebenfalls) nicht doch diskussionsbereit bereit gegenüber den Kräften wäre, die antidemokratisch, militaristisch, intolerant, gewalttätig usw sind.


Das ist einerseits eine Unterstellung und geht andererseits unreflektiert davon aus, Antifaschisten seien automatisch demokratisch, tolerant, friedlich.

Zitat:
Übrigens ist die rhetorische Anbiederei Gergons, der das Ganze auch noch auf eine persönliche Ebene runterbricht ("auch Christen können nett sein" - manche Aussagen lassen erst <s>das</s> zu, das Gegenteil zu denken), tatsächlich widerlich. Und darüberhinaus im wahrsten Sinne des Wortes strukturreligiös, wie eben von ihm gewohnt: Keine Argumente, keine Diskussionsbereitschaft, dagegen auf personaler Ebene Appelle an das schlechte Gewissen & Infragestellung der persönlichen Integrität von Menschen mit abweichender Haltung.


Das beschreibt mindestens ebenso die hier von Dir selbst eingenommene Haltung.

#29:  Autor: MalcolmWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 26.12.2008, 19:31
    —
Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, finde ich den inflationären Gebrauch des Begriffes "Ersatzreligion" nicht für zielführend. Es kann aber durchaus sein, daß der Antifaschismus irrationale Züge hat.

Worüber reden wir überhaupt? Über die Ablehnung des Faschismus? Die meisten Menschen von heute lehnen den Faschismus, insbesondere den Nationalsozialismus ab. Welchen Sinn hat es dann überhaupt "Antifaschist" zu sein? Bin ich, weil ich mit irgendwelchem antifaschistischen Leuten nichts zu tun haben möchte, deshalb ein Anhänger des Faschismus?

Die DDR nannte ja die Mauer, mit der sie ihr Volk einsperrte "antifaschistischen Schutzwall". Mir wird dabei dann eher schlecht. Schon vor diesem historischen Hintergrund ist der Begriff "Antifaschismus" für mich nicht akzeptabel, er steht für Unterdrückung und Menschenverachtung.

Aber ob dies nun eine "Ersatzreligion" ist - diese Frage steht für mich nicht im Vordergrund. Entscheidend ist, daß der Antifaschismus ganz simple Demagogik ist, in der man sich selber als den "wahren Gegner des Nationalsozialismus" darstellt und den politischen Gegner in die Nähe des Faschismus rückt. Siehe "antifaschistischer Schutzwall". Und dies ist ganz einfach eine erbärmliche Geisteshaltung.

Gruß Malcolm

#30:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 27.12.2008, 19:00
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann die Intention des Thread-Erstellers nur dahingehend verstehen, daß er die religionskritische Haltung vieler Mitglieder des Forums auszunutzen versucht, um den Faschismus selber diskutabel zu machen.

Ich denke Gregon sieht sich selbst Antifaschisten, deswegen kann ich ihn nicht so verstehen.

Zum Thema: Ja, ich hab den Eindruck, dass bei vielen Leuten die sich explizit als Antifaschist bezeichnen, ihr Antifaschismus schon religöse(oder besser fanatische) Züge annimmt. (Damit meine ich u.a. so Leute, die alles was von ihrer Meinung abweicht faschistisch nennen.)


Das stimme ich Dir sogar mal zu. Wenn Leute meinen sie seien die einzig wahren Antifaschisten und im Besitz einer absoluten Wahrheit, dann nimmt die Sache schon religiöse fanatische Züge an. So etwas ist auch historisch unsinnig, da im 3. Reich Antifaschisten aus den verschiedensten Richtungen kamen. Bei dem Glauben an seine eigene Weltanschauung wird der Begriff faschistisch also nicht selten für ganz andere Zwcke instrumentalisiert.

Auch stellt Raphael sehr treffend fest, dass es auch Antifaschisten gab, die Verbrecher waren, es also nicht immer nur einer edlen Gesinnung bedurfte um etwas gegen Faschisten zu haben. Es reichte auch der eigene Egoismus aus um antifaschistisch zu sein.

#31:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 00:02
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
zelig schrieb so schön:
Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Gegnerschaft zu Völkermorden
Ist Demokratie zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Bereitschft, mit den Nachbarländern in Frieden zu leben zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Duldung unterschiedlicher weltanschaulicher Haltungen zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Ablehnung von Konzentrationslagern einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Anerkennung von Homosexualität zu einer (Ersatz) Religion geworden



Nein, diese Fragen sind falsch gestellt. Antifaschismus heißt ja nicht bloß, gegen Nazis und Krieg zu sein. Vielmehr wird damit eben auch eine Weltanschauung beschrieben, deren zentraler Punkt diese Gegnerschaft ist. Und das ist dann doch einigermaßen erstaunlich, sich über seinen "Antifaschismus" zu identifizieren. Aus dieser Gegnerschaft eine Bewegung zu machen, ist heute völlig überflüssig. Gegen Nazis, Völkermord und Krieg zu sein, ist in unserer Gesellschaft etwa so spektakulär wie eine Eule Athen. Da kann man auch in Teheran Anti-Bush-Flyer verteilen.
Tatsächlich ist der sich selbst voller Stolz als Antifaschist bezeichnende Antifaschist nämlich nicht einfach nur gegen den Nazi - er braucht ihn geradezu, als Feindbild, als Antagonisten und damit als Existenzberechtigung.

Und da ist er dem radikalen Veganer durchaus nicht unähnlich. Nur hat der den Großteil der Menschheit zum Feindbild, nämlich die bösen Leichenfresser und Tiermörder. Man stelle sich nur mal vor, alle würden von heute auf morgen zu Veganern werden. Nicht auszudenken! Vorbei wäre es mit der gefühlten Zugehörigkeit zu einer moralischen Elite. Man müsste sich wohl weiter radikalisieren. Vielleicht mit der Forderung nach Pflanzen- und Bakterienrechten? Aber das steht ja einstweilen nicht zu befürchten. Sehr klug, von vorneherein abgedrehte Positionen mit utopischen Forderungen einzunehmen.

#32:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 00:06
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
zelig schrieb so schön:
Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Gegnerschaft zu Völkermorden
Ist Demokratie zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Bereitschft, mit den Nachbarländern in Frieden zu leben zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Duldung unterschiedlicher weltanschaulicher Haltungen zu einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Ablehnung von Konzentrationslagern einer (Ersatz) Religion geworden?
Ist die Anerkennung von Homosexualität zu einer (Ersatz) Religion geworden



Nein, diese Fragen sind falsch gestellt.[...]

Vor allem lügt Gergon hier. Die erste Frage ist von ihm selber. Und alle weiteren resultieren daraus. Gergon halt. ; )

#33:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 00:28
    —
@zumsel
Es ist allerdings schon bemerkenswert, wenn einer meint, dass wir trotz rechter Gewalt, heute keinen Antifaschismus mehr benötigen. So antifaschistisch ist unsere heutige Gesellschaft noch nicht, wie sie zumsel gerne sehen möchte. Ich persönlich habe z.B. noch in den Blütezeiten der Altnazis gelebt.

Zumsels Logik versteht auch nicht jeder. Antifaler sind angeblich Antifaschisten obwohl die ganze Geselschaft bereits antifaschistisch ist? Und Veganer sind nur Veganer, weil die Gesellscaft heute nicht vegan lebt sie also eine elitaere Minoritaet sein wollen? Und beides soll das gleiche sein???

@ zelig
Ich habe nichts weiter gemacht als deinen Beitrag zu zitieren. Versuche also nicht, da irgend etwas reinzuinterpretieren. Dass die Eingangsfrage von mir stammte weiß doch eh jeder.

#34:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 00:44
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Es ist allerdings schon bemerkenswert, wenn einer meint, dass wir trotz rechter Gewalt, heute keinen Antifaschismus mehr benötigen.


Ich sehe jedenfalls nicht, was das bewirken sollte. Wenn linke Spinner rechten die Rüben einhauen, bringt das den Opfern dieser Gewalt ungefähr so viel, wie wenn sich Claudia Roth mit 'ner Wunderkerze vor den Reichstag stellt.

Die Nazis sind jedenfalls weit davon entfernt, gesellschaftsfähig zu sein. Und deswegen brauchts auch keine politische Bewegung, um sie zu bekämpfen, sondern Polizei.

Zitat:
Antifaler sind angeblich Antifaschisten obwohl die ganze Geselschaft bereits antifaschistisch ist? Und Veganer sind nur Veganer, weil die Gesellscaft heute nicht vegan lebt sie also eine elitaere Minoritaet sein wollen? Und beides soll das gleiche sein???


Kein Mensch hat behauptet, es wäre das gleiche. Es ging um die Notwendigkeit von Feindbildern innerhalb radikaler Gruppen.

#35:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:04
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Es ist allerdings schon bemerkenswert, wenn einer meint, dass wir trotz rechter Gewalt, heute keinen Antifaschismus mehr benötigen.


Ich sehe jedenfalls nicht, was das bewirken sollte. Wenn linke Spinner rechten die Rüben einhauen, bringt das den Opfern dieser Gewalt ungefähr so viel, wie wenn sich Claudia Roth mit 'ner Wunderkerze vor den Reichstag stellt.

Die Nazis sind jedenfalls weit davon entfernt, gesellschaftsfähig zu sein. Und deswegen brauchts auch keine politische Bewegung, um sie zu bekämpfen, sondern Polizei.

Zitat:
Antifaler sind angeblich Antifaschisten obwohl die ganze Geselschaft bereits antifaschistisch ist? Und Veganer sind nur Veganer, weil die Gesellscaft heute nicht vegan lebt sie also eine elitaere Minoritaet sein wollen? Und beides soll das gleiche sein???


Kein Mensch hat behauptet, es wäre das gleiche. Es ging um die Notwendigkeit von Feindbildern innerhalb radikaler Gruppen.


Na, dann ist ja alles in Ordnung, wenn es nur noch Polizei braucht und keinen Antifaschismus von seiten "linker Spinner" mehr.

Das sehen die Neofaschisten übrigens genauso.

Einmal muss Schluss sein mit der scheiß Aufarbeitung, was Zumsel?

Skeptiker

#36:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:15
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Einmal muss Schluss sein mit der scheiß Aufarbeitung, was Zumsel?


Woher soll ich wissen, ob und was du aufzuarbeiten hast? Das solltest du vielleicht lieber mit einem Therapeuten besprechen.

#37:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:28
    —
Ich habe jetzt zumsel verstanden.
Wenn es keine bösen Antifaler mehr gibt, zeigt Faschos keiner mehr an, die rechtsradikalen Straftaten nehmen dadurch in der Statistik ab und somit hat das ganze Land kein Faschoproblem mehr. Je mehr Linke, desto mehr Faschos tauchen in der Statistik auf. Also weg mit den Linken und schon gibts keine Faschos mehr. Mit den Augen rollen

#38:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:28
    —
Raphael hat folgendes geschrieben:

Hier wird völlig unberechtigt Antifaschismus mit allerlei ehrenwerten Einstellungen gleichgesetzt.


Ist gegen den Faschismus zu sein eine ehrlose Einstellung?

#39:  Autor: VT_340Wohnort: Essen BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:31
    —
Je nach dem wie und wo man in die Antifa-Kreise hineinhorcht erscheint es einem schon sehr religiös. Es gibt klare Handlungs, Denk und Kleidungsmuster (absurd: extreme Normierung, obwohl sie sich sonst genau gegen sowas stellen. )
Oft erscheinen sie mir Kunstfremd, Engstirnig und outen sich schnell als dogmatische Schmalspurfahrer: Das hat schon was sehr religiöses.
Wer ganz lange nach Links im kreis läuft kommt irgendwann von Rechts.

Aber wie gesagt: Es gibt Solche und Solche. Antifaschismus ist zu einer invlationären Worthülse verkommen die Alles und Nichts bedeutet. Ein Modebegriff. Bald gibt es Antifaschismus als Extra zu jedem Sparmenü bei McDonalds.

#40:  Autor: chiringWohnort: Westfalen BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:43
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:

Hier wird völlig unberechtigt Antifaschismus mit allerlei ehrenwerten Einstellungen gleichgesetzt.


Ist gegen den Faschismus zu sein eine ehrlose Einstellung?


Sicher nicht.
Aber der "Kampf gegen Rechts" nimmt mittlerweile Züge an, die am Verstand einiger Leute ernsthaft zweifeln lassen. So fordert sogar der SPD Politiker Edathy einen "Gipfel gegen Rechtsextremismus" - als ob die Demokratie - durch den Rechtsextremismus - aktuell in Gefahr wäre.
http://www.welt.de/politik/article2935653/Edathy-fordert-Gipfel-gegen-Rechtsextremismus.html;jsessionid=B3322470481756491B6FFF9E34553753#vote_2935676

Es gehört mittlerweile "zum guten Ton" gegen Rechtsextreme aufzutreten, sebst wenn man noch nie einen einzigen zu Gesicht bekommen hat. Das ist schon *mehr* als merkwürdig.

Ich denke, das nicht wenige Deutsche ein sehr gestörtes Verhältnis zu sich selbst und ihrer Geschichte haben.

Wenn man sich in den "Kampf gegen Rechts" begibt, der ja mittlerweile keinen Mut mehr erfordert, läßt sich allerdings auch keine Ehre in einem Kampf einlegen, von dem man bezweifeln kann das es ihn sinnvollerweise überhaupt gibt.


Zuletzt bearbeitet von chiring am 28.12.2008, 01:53, insgesamt einmal bearbeitet

#41:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:52
    —
Ich habe in meinem Leben schon mehr als genug rechte Spinner zu Gesicht bekommen.

#42:  Autor: chiringWohnort: Westfalen BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:54
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meinem Leben schon mehr als genug rechte Spinner zu Gesicht bekommen.

Dann erzähl mal aus dem reichen Fundus deiner Erfahrungen.

#43:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 01:56
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meinem Leben schon mehr als genug rechte Spinner zu Gesicht bekommen.


Ja wusstest Du denn nicht, dass Nazis bloss in der Phantasie von unverbesserlichen Gutmenschen existieren, wenn ueberhaupt? zwinkern

#44:  Autor: chiringWohnort: Westfalen BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 02:02
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meinem Leben schon mehr als genug rechte Spinner zu Gesicht bekommen.


Ja wusstest Du denn nicht, dass Nazis bloss in der Phantasie von unverbesserlichen Gutmenschen existieren, wenn ueberhaupt? zwinkern

Es gibt nicht nur Arschkriecher, auch solche die denselben hinhalten um kriechen zu lassen. Danke für das Beispiel, Bernie. Rekrutierst Du hier deine intellektuellen Hämorriden?

#45:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 02:17
    —
chiring hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meinem Leben schon mehr als genug rechte Spinner zu Gesicht bekommen.

Dann erzähl mal aus dem reichen Fundus deiner Erfahrungen.


Soll ich von Altnazis und ihren Sprüchen erzaehlen? 70 ziger Jahre, 80 ziger Jahre
Oder wohne in einem Dorf, dann kennst du auch bald die Jungnazis sehr gut. Das sind dann die, die dir die Schnauze einhauen wollen und dir vor die Tür scheißen, weil sie dich für einen schwulen jüdischen Kommunisten halten. Eine solche Jugend muss man einfach lieben. Böse

#46:  Autor: chiringWohnort: Westfalen BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 02:24
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Das sind dann die, die dir die Schnauze einhauen wollen und dir vor die Tür scheißen, weil sie dich für einen schwulen jüdischen Kommunisten halten. Eine solche Jugend muss man einfach lieben. Böse


Das kenn ich (so ähnlich) als Aussage von Leonard Bernstein. Ist das deine eigene Erfahrung - oder gibst Du das hier nur mal so weiter weil Du gerade mal eine Aussage brauchst?
Hört sich für mich nicht sehr glaubwürdig an.

#47:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 02:50
    —
chiring hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Das sind dann die, die dir die Schnauze einhauen wollen und dir vor die Tür scheißen, weil sie dich für einen schwulen jüdischen Kommunisten halten. Eine solche Jugend muss man einfach lieben. Böse


Das kenn ich (so ähnlich) als Aussage von Leonard Bernstein. Ist das deine eigene Erfahrung - oder gibst Du das hier nur mal so weiter weil Du gerade mal eine Aussage brauchst?
Hört sich für mich nicht sehr glaubwürdig an.



Ich denk mir so etwas aus Frage Solche Idioten kann sich keiner ausdenken.

#48:  Autor: chiringWohnort: Westfalen BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 03:11
    —
Hei Gergon,

da ich heute abend meinen Spaß mit Bernie wohl nicht mehr bekomme, möchte ich nur noch bemerken das:

1. ja, Nazis sind scheiße, aber sie sind nicht allgegenwärtig.
2. nicht überall wo Nazis draufsteht ist auch Nazi drin.
3. Es gibt auch viele Leute die brauchen die Anti - Nazivorstellung für ihr (manchmal kaputtes) Selbstbewustsein.
4. Nicht jeder der gegen etwas schlechtes ist, ist sogleich auch ein Guter.
5. Denk selber
6. Vertraue auf deine Menschenkenntnis und bleibe skeptisch
7. als Asatruar würde ich sagen: maßhalten und die Mitte suchen
8. Versuche die Punkte oben ins Gegenteil zu verkehren um zu sehen ob sie sinnvoll sind oder nicht.
Es gäb sicher noch so einiges...

Nur so ein Gedanke...

#49:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 05:53
    —
chiring hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meinem Leben schon mehr als genug rechte Spinner zu Gesicht bekommen.


Ja wusstest Du denn nicht, dass Nazis bloss in der Phantasie von unverbesserlichen Gutmenschen existieren, wenn ueberhaupt? zwinkern

Es gibt nicht nur Arschkriecher, auch solche die denselben hinhalten um kriechen zu lassen. Danke für das Beispiel, Bernie. Rekrutierst Du hier deine intellektuellen Hämorriden?


Erzaehlst Du mal wieder von zuhause?

#50:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 06:27
    —
Hier ist uebrigens auf einem Video zu sehen, wie boese, boese Antifanten nette und friedfertige deutsche Jugendliche als Nazis diffamieren um ihr "kaputtes Selbstbewusstsein" zu reparieren. Wirklich schlimm was man mit diesen armen unschuldigen, adrett frisierten, jungen Leute macht, die sich ganz der Pflege altgermanischen Kulturguts in ihrem "Werwolfshop" widmen, dass sogar die Polizei einschreiten muss. Zum Glueck waren die gerade dabei zum Sportplatz aufzubrechen, sodass gleich neben der Haustuer Sportgeraete bereit lagen und sie nicht ganz wehrlos der boesen Antifa ausgeliefert waren... zwinkern

http://www.youtube.com/watch?v=8PG3JOJYSg8

#51:  Autor: Argáiþ BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 06:39
    —
Diese peinliche Show hat mit der Pflege "altgermanischen Kulturguts" wohl denkbar wenig zu tun Lachen Diese putzigen Glatzis tun mir fast Leid, dass sie selbst in Anwesenheit der bewaffneten Polizei so doof sind, offenbar vorbereitetes Sportgerät gar bedrohnlich schwingend aus dem Flur zu zerren. Und nein, die kriegen sie so sicher nicht alle, schon gar nicht, wenn sie sich von sowas zur "heldenhaften" Parolenextase aufschrecken lassen Lachen

#52:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 17:55
    —
Mindestens latenten Faschismus kennt jeder. Wer da so tut als gaebe es ihn nicht, der muss ja schon selber rechts angehaucht sein.

#53:  Autor: Karlchen BeitragVerfasst am: 28.12.2008, 19:16
    —
Ist Antifaschismus zu einer (Ersatz) Religion geworden?

Ja. Lachen

...würd mich auch nicht stören, wenn die Leute es nicht so penetrant vor sich her tragen würden und das Wort missbrauchen, um Diffamierung, Randale & Gewalt zu rechtfertigen, die nicht besser ist, als die der Faschisten.
Ich trage auch manchmal einen Kreuzanhänger...aber unter dem Pullover (Nur im FGH ärgere ich bestimmte Leute gerne mit dem Kreuzchen als Teilnehmerbildchen. zwinkern )
Ich bin ein Gegner von jeder Form von Faschismus, mache aber aus diesem "Antifaschismus" keine Hobby-Ideologie, die ich vor mir her tragen muss, wie es einige Vögel von "Anti"fa & Co tun. Mit den Augen rollen

#54:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 01:24
    —
Was für eine linke Gewalt soll das denn sein, die nicht besser ist, als die der Faschisten?

#55:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 09:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:

Hier wird völlig unberechtigt Antifaschismus mit allerlei ehrenwerten Einstellungen gleichgesetzt.


Ist gegen den Faschismus zu sein eine ehrlose Einstellung?

Keineswegs, aber auch keine, über die man die eigene Position vorrangig definieren könnte. Ich bin neben dem Faschismus gegen eine Menge Sachen, ohne daß ich meine Dagegensein als meinen Beruf ansehen würde.

Das wesentliche ist, daß der Antifaschismus sozusagen ohne aktuelle Geschäftsgrundlage ist. Es gibt derzeit keinen Faschismus, der sich anschickte, gesellschaftsprägend zu werden, so daß eine explizit antfaschistische Einstellung notwendig wäre. Der vorhandene Rechtsextremismus ist, wie Zumsel schon sagte, ein Randphänomen und letzlich reines Polizeiproblem.

#56:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 09:19
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Mindestens latenten Faschismus kennt jeder.

Nein, kenne ich nicht. Erklär mal, was ist das?

#57:  Autor: Karlchen BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 14:06
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Was für eine linke Gewalt soll das denn sein, die nicht besser ist, als die der Faschisten?


RAF und deren Verherrlichung, "Chaostage", Zerstörung,Randale und Steinewürfe gegen Polizisten bei G8 etc.?
Wer andere (auch politisch "rechte") politische Überzeugungen nicht mit Gegenargumenten, sondern mit Steinen, Sachbeschädigung und Angriffen gegen ihre Vertreter bekämpft, nutzt Methoden des Faschismus unter dem Mantel des Antifaschismus. skeptisch

»Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.«
Ignazio Silone (geb. 1900, italienischer Kämpfer gegen den Faschismus)

#58:  Autor: Uriziel BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 15:52
    —
Kurz: "Nur bei manchen"

@Topicersteller

#59:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 16:05
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Mindestens latenten Faschismus kennt jeder.

Nein, kenne ich nicht. Erklär mal, was ist das?


Ach Du kennst nicht die Leute, die meinen, dass im 3. Reich alles doch auch nicht so verkehrt gewesen ist? Du kennst auch keine auslaenderfeindlichen Sprüche, die genau darauf abzielen. Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?

#60:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 16:11
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?


Der Äußerlichkeit (Staatsform) nach: 1945
Der inneren gesellschaftlichen Verfasstheit (Begreifen, was FDGO eigentlich heißt) nach: ca. 1968

#61:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 16:12
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Mindestens latenten Faschismus kennt jeder.

Nein, kenne ich nicht. Erklär mal, was ist das?


Ach Du kennst nicht die Leute, die meinen, dass im 3. Reich alles doch auch nicht so verkehrt gewesen ist? Du kennst auch keine auslaenderfeindlichen Sprüche, die genau darauf abzielen. Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?

Ich kenne Leute, die ausländerfeindliche Sprüche machen, die autoritär strukturiert oder einfach nur doof sind usw, alles Eigenschaften, die sich der Faschismus zunutze macht. Ich kann aber nicht sagen, daß es schon latenter Faschismus ist, wenn einer einzelne dieser Eigenschaften hat.

#62:  Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 16:38
    —
Gegen Faschisten vorzugehen ist zwar wichtig, aber bei weitem nicht alles.

#63:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 16:40
    —
Leto hat folgendes geschrieben:
Gegen Faschisten vorzugehen ist zwar wichtig, aber bei weitem nicht alles.


Stimmt. Vor Faschisten davonzulaufen muss auch manchmal sein, leider.

#64:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 17:31
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?


Der Äußerlichkeit (Staatsform) nach: 1945
Der inneren gesellschaftlichen Verfasstheit (Begreifen, was FDGO eigentlich heißt) nach: ca. 1968


Und auch nach 68 waren Nazis in der damaligen BRD in Amt und Würden. Mit der 68 ziger Bewegung begann allerdings ein Umdenken. Nur wann haben Altnazis mal aufgehört faschistisch zu sein? Bei manchen wurde das erst mit ihrem Tod beendet.

#65:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 17:33
    —
@Ralf Rudolfy
Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?

#66:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 17:35
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Gegen Faschisten vorzugehen ist zwar wichtig, aber bei weitem nicht alles.


Stimmt. Vor Faschisten davonzulaufen muss auch manchmal sein, leider.


Die meisten Morde werden heute im Namen der freiheitlich, demokratischen Welt begangen.

#67:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 18:28
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
@Ralf Rudolfy
Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?

Effo Tisetti hat die Frage zu meiner Zufriedenheit beantwortet.

#68:  Autor: Gergon BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 18:30
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
@Ralf Rudolfy
Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?

Effo Tisetti hat die Frage zu meiner Zufriedenheit beantwortet.


So etwas gilt nicht.

#69:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 29.12.2008, 18:32
    —
Gergon hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
@Ralf Rudolfy
Ab wann hat der Fachismus deiner Meinung nach in Deutschland denn aufgehört zu sein?

Effo Tisetti hat die Frage zu meiner Zufriedenheit beantwortet.


So etwas gilt nicht.


Das mußt du Meisterkopist gerade sagen.

Mit den Augen rollen

#70:  Autor: Uriziel BeitragVerfasst am: 04.01.2009, 05:47
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:

Stimmt. Vor Faschisten davonzulaufen muss auch manchmal sein, leider.


Manchmal hilft man Faschisten entgegen der Demokratie auch in die höchsten Regierungsämter und lässt sie dann Veto's brechen, um Völkerrechtlich Privatkriege anzuzetteln.


Also, ich weis nicht. Entweder man stellt sich "allen" Faschisten entgegen, oder gar keinen. Jede Zwischenstufe kommt mir heuchlerisch vor.

(Ohne jetzt irgendwem irgendwas vorzuwerfen)

#71:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 04.01.2009, 12:36
    —
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Stimmt. Vor Faschisten davonzulaufen muss auch manchmal sein, leider.


Manchmal hilft man Faschisten entgegen der Demokratie auch in die höchsten Regierungsämter und lässt sie dann Veto's brechen, um Völkerrechtlich Privatkriege anzuzetteln.


Also, ich weis nicht. Entweder man stellt sich "allen" Faschisten entgegen, oder gar keinen. Jede Zwischenstufe kommt mir heuchlerisch vor.

(Ohne jetzt irgendwem irgendwas vorzuwerfen)


Mein Beitrag bezog sich darauf, dass es manchmal sinnvoller ist, Streit aus dem Wege zu gehen.

#72:  Autor: MobienneWohnort: Allgäu BeitragVerfasst am: 13.07.2019, 15:22
    —
Die Diskussion über den Umgang mit Nazis/Antifaschismus wurde abgetrennt und in einen neuen Thread umgelagert:
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=37099&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=

Letzter Beitrag davor:
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2183448#2183448



Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen


output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde

Seite 1 von 1

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group