Überleben in einer religiösen Welt
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Freigeisterhaus -> Heidenspaß statt Höllenqual

#1: Überleben in einer religiösen Welt Autor: blackdahliaWohnort: Europa BeitragVerfasst am: 10.08.2009, 01:20
    —
Wie kann man als Atheist in einer Welt voller religiöser Fanatiker überleben, ohne den Verstand zu
verlieren?

#2:  Autor: HornochseWohnort: Bundeshauptstadt BeitragVerfasst am: 10.08.2009, 01:23
    —
Gute Bücher lesen und ab und an eine Zigarette rauchen.

#3: Re: Überleben in einer religiösen Welt Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 10.08.2009, 01:35
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Wie kann man als Atheist in einer Welt voller religiöser Fanatiker überleben, ohne den Verstand zu
verlieren?



Gar nicht. Aber die Tatsache, dass du noch nicht verbrannt wurdest, zeigt, dass die Zahl der religiösen Fanatiker geringer ist als du annimmst.

#4: Re: Überleben in einer religiösen Welt Autor: Bliss BeitragVerfasst am: 11.08.2009, 00:43
    —
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Wie kann man als Atheist in einer Welt voller religiöser Fanatiker überleben, ohne den Verstand zu
verlieren?



Gar nicht. Aber die Tatsache, dass du noch nicht verbrannt wurdest, zeigt, dass die Zahl der religiösen Fanatiker geringer ist als du annimmst.


zynisches Grinsen

#5: Re: Überleben in einer religiösen Welt Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 11.08.2009, 00:48
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Wie kann man als Atheist in einer Welt voller religiöser Fanatiker überleben, ohne den Verstand zu
verlieren?

Wo lebst Du denn?

#6: Re: Überleben in einer religiösen Welt Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.08.2009, 01:11
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Wie kann man als Atheist in einer Welt voller religiöser Fanatiker überleben, ohne den Verstand zu
verlieren?


Fahr doch mal in den Iran oder in den Bible Belt im Amiland und probiere das aus. Hinterher kannst Du uns Bericht erstatten.

#7:  Autor: blackdahliaWohnort: Europa BeitragVerfasst am: 11.08.2009, 03:05
    —
Für euch Männer geht von diesen Idioten natürlich kaum eine Gefahr aus, deshalb haltet ihr mich
für paranoid, aber wir Frauen müssen auch hier im "säkularen" Deutschland unter religiösen
Fanatikern leiden - z.B. werden u. U. Abtreibungen und Sterilisationen nur vorgetäuscht und die betroffenen
Frauen erleiden dann zuhause eine Fehlgeburt oder erfahren einige Wochen später, dass sie trotz
Sterilisation schwanger sind, weil sich ein Fanatiker geweigert hatte, sie aus "moralischen" Gründen
zu sterilisieren und ihnen mit einer vorgetäuschten Sterilisation einen "Denkzettel" zu verpassen.
Andere behaupten, es sei bereits zu spät für eine Abtreibung und zwingen Frauen somit, entweder
ihre ungewollten Kinder auszutragen oder illegal abzutreiben. Und dann gibt es noch die Sorte
Frauenarzt, die Frauen bewusst falsch über ein Verhütungsmittel informiert und damit erreicht , dass sie ungewollt schwanger werden. Von Politikern und anderen "Leistungsträgern", die Homosexualität "heilen" und Aufklärungsunterricht oder Abtreibung verbieten wollen, möchte ich gar
nicht erst anfangen. Euch kann das alles natürlich ziemlich egal sein - mir leider nicht.
Bevor ihr mich fragt, wo ich diesen "Quatsch" denn herhabe: Von Frauen.

#8:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 11.08.2009, 03:26
    —
Pillepalle

#9:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.08.2009, 05:13
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Für euch Männer geht von diesen Idioten natürlich kaum eine Gefahr aus, deshalb haltet ihr mich
für paranoid, aber wir Frauen müssen auch hier im "säkularen" Deutschland unter religiösen
Fanatikern leiden - z.B. werden u. U. Abtreibungen und Sterilisationen nur vorgetäuscht und die betroffenen
Frauen erleiden dann zuhause eine Fehlgeburt oder erfahren einige Wochen später, dass sie trotz
Sterilisation schwanger sind, weil sich ein Fanatiker geweigert hatte, sie aus "moralischen" Gründen
zu sterilisieren und ihnen mit einer vorgetäuschten Sterilisation einen "Denkzettel" zu verpassen.
Andere behaupten, es sei bereits zu spät für eine Abtreibung und zwingen Frauen somit, entweder
ihre ungewollten Kinder auszutragen oder illegal abzutreiben. Und dann gibt es noch die Sorte
Frauenarzt, die Frauen bewusst falsch über ein Verhütungsmittel informiert und damit erreicht , dass sie ungewollt schwanger werden. Von Politikern und anderen "Leistungsträgern", die Homosexualität "heilen" und Aufklärungsunterricht oder Abtreibung verbieten wollen, möchte ich gar
nicht erst anfangen. Euch kann das alles natürlich ziemlich egal sein - mir leider nicht.
Bevor ihr mich fragt, wo ich diesen "Quatsch" denn herhabe: Von Frauen.



Mach mal ein paar Jahre Urlaub in 'ner richtigen religioesen Diktatur, damit Du 'nen Vergleichsmassstab kriegst. Sicher ist in der BRD auf dem Gebiet auch nicht alles optimal aber so arg isses denn auch wieder nicht.

#10:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 14.09.2009, 23:07
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Für euch Männer geht von diesen Idioten natürlich kaum eine Gefahr aus, deshalb haltet ihr mich
für paranoid, aber wir Frauen müssen auch hier im "säkularen" Deutschland unter religiösen
Fanatikern leiden - z.B. ....

Krass, aber für möglich halte ich es schon.
Zum Trost eine kleine Geschichte:
Meint mein Kind letztens, Bibel-TV wäre nicht echt, alles nur Comedy wie bei Switch reloaded. Sehr glücklich Leider musste ich ihm sagen, dass dort alles ernst gemeint ist.

#11:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 15.09.2009, 00:05
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Für euch Männer geht von diesen Idioten natürlich kaum eine Gefahr aus, deshalb haltet ihr mich
für paranoid, aber wir Frauen müssen auch hier im "säkularen" Deutschland unter religiösen
Fanatikern leiden - z.B. werden u. U. Abtreibungen und Sterilisationen nur vorgetäuscht und die betroffenen
Frauen erleiden dann zuhause eine Fehlgeburt oder erfahren einige Wochen später, dass sie trotz
Sterilisation schwanger sind, weil sich ein Fanatiker geweigert hatte, sie aus "moralischen" Gründen
zu sterilisieren und ihnen mit einer vorgetäuschten Sterilisation einen "Denkzettel" zu verpassen.
Andere behaupten, es sei bereits zu spät für eine Abtreibung und zwingen Frauen somit, entweder
ihre ungewollten Kinder auszutragen oder illegal abzutreiben. Und dann gibt es noch die Sorte
Frauenarzt, die Frauen bewusst falsch über ein Verhütungsmittel informiert und damit erreicht , dass sie ungewollt schwanger werden.
bei so etwas empfiehlt sich wohl eine Klage vor einem Strafgericht einzureichen(und sei es nur damit entsprechendes Ar... seinen Job los wird und seine medizinische Akkreditierung verliert + einen haufen Geld verliert das er wegen von dort an mangelnder Berufsaussichten auch nicht wieder herein bekommt und seines Lebens nicht mehr froh wird(Familie ihn verlässt etc)).

#12:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 15.09.2009, 08:09
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
... Bibel-TV wäre nicht echt, alles nur Comedy wie bei Switch reloaded. ...


Daumen hoch!

#13: Re: Überleben in einer religiösen Welt Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 15.09.2009, 08:28
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Wie kann man als Atheist in einer Welt voller religiöser Fanatiker überleben, ohne den Verstand zu verlieren?


Zunächst mal muss man erst mal einen Verstand haben, den man verlieren kann.

Skeptiker

#14:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 15.09.2009, 08:39
    —
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Für euch Männer geht von diesen Idioten natürlich kaum eine Gefahr aus, deshalb haltet ihr mich
für paranoid, aber wir Frauen müssen auch hier im "säkularen" Deutschland unter religiösen
Fanatikern leiden - z.B. werden u. U. Abtreibungen und Sterilisationen nur vorgetäuscht und die betroffenen
Frauen erleiden dann zuhause eine Fehlgeburt oder erfahren einige Wochen später, dass sie trotz
Sterilisation schwanger sind, weil sich ein Fanatiker geweigert hatte, sie aus "moralischen" Gründen
zu sterilisieren und ihnen mit einer vorgetäuschten Sterilisation einen "Denkzettel" zu verpassen.
Andere behaupten, es sei bereits zu spät für eine Abtreibung und zwingen Frauen somit, entweder
ihre ungewollten Kinder auszutragen oder illegal abzutreiben. Und dann gibt es noch die Sorte
Frauenarzt, die Frauen bewusst falsch über ein Verhütungsmittel informiert und damit erreicht , dass sie ungewollt schwanger werden. Von Politikern und anderen "Leistungsträgern", die Homosexualität "heilen" und Aufklärungsunterricht oder Abtreibung verbieten wollen, möchte ich gar
nicht erst anfangen. Euch kann das alles natürlich ziemlich egal sein - mir leider nicht.
Bevor ihr mich fragt, wo ich diesen "Quatsch" denn herhabe: Von Frauen.


Vermutlich kannst Du zumindestens ein paar Links zu Berichten über solche Vorfälle anbringen, oder? Ich kann mir schon vorstellen, dass sowas passiert - aber sicherlich nicht mit einer Häufigkeit, die Grund zur Sorge wäre.

#15:  Autor: SmigelWohnort: Haiger BeitragVerfasst am: 15.09.2009, 09:08
    —
Zitat:
Abtreibungen und Sterilisationen nur vorgetäuscht und die betroffenen
Frauen erleiden dann zuhause eine Fehlgeburt oder erfahren einige Wochen später, dass sie trotz
Sterilisation schwanger sind, weil sich ein Fanatiker geweigert hatte, sie aus "moralischen" Gründen
zu sterilisieren und ihnen mit einer vorgetäuschten Sterilisation einen "Denkzettel" zu verpassen.




Blablablablabla....

Mein Gott, was ein Scheiss. Sorry, aber was anderes fällt mir dazu nicht ein. Ein Arzt HAFTET für seine Tätigkeiten. Den kann man in REGRESS nehmen. Dessen Berufshaftpflichtversicherung kostet deshalb ein SCHWEINEGELD. Wenn der ein paar Schäden wegen solcher Dinge hätte und er vom Versicherer gekündigt würde, dann steht seine berufliche Existenz auf dem Spiel (sofern er keinen anderen Versicherer findet, der ihn dann noch nimmt).

Also erzähl doch nicht so einen Quark bzw. lass Dir nicht so einen Müll ins Hirn pflanzen.

Man entschuldige bitte meine verbale Entgleisung, aber so viel Schrott am frühen Morgen lässt mir echt die Schnur wegfliegen.

#16:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 15.09.2009, 09:48
    —
Smigel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Abtreibungen und Sterilisationen nur vorgetäuscht und die betroffenen
Frauen erleiden dann zuhause eine Fehlgeburt oder erfahren einige Wochen später, dass sie trotz
Sterilisation schwanger sind, weil sich ein Fanatiker geweigert hatte, sie aus "moralischen" Gründen
zu sterilisieren und ihnen mit einer vorgetäuschten Sterilisation einen "Denkzettel" zu verpassen.

Man entschuldige bitte meine verbale Entgleisung, aber so viel Schrott am frühen Morgen lässt mir echt die Schnur wegfliegen.

Geschockt Sag bloß, du hast einen ganzen Monat lang gepennt!

#17:  Autor: SmigelWohnort: Haiger BeitragVerfasst am: 15.09.2009, 10:45
    —
Was, wir haben schon September? *gääähn*

Spaß beiseite: Ich hab den Humbug erst jetzt entdeckt bzw. erst jetzt hineingeschaut.

#18:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 16.09.2009, 08:05
    —
Die CARITAS (im Nebensatz auch kurz profamilia erwähnt) weist heute darauf hin, dass Verhütungsmittel zukünftig kostenfrei sein sollen, weil gerade bei Hartz4-Empfängerinnen das Geld nicht dafür langt und es zu ungewollten Schwangerschaften kommt.
Entweder sind sozial engagierte Leute wirklich nur noch in kirchlichen Einrichtungen oder sie machen zumindest eine viel aktivere Öffentlichkeitsarbeit.
Deshalb auch hier: Verlasst euch nicht auf einen angeblich säkularen Staat. Neutrale oder humanistische Einrichtungen brauchen Unterstützung.

#19:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 16.09.2009, 08:24
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
blackdahlia hat folgendes geschrieben:
Für euch Männer geht von diesen Idioten natürlich kaum eine Gefahr aus, deshalb haltet ihr mich
für paranoid, aber wir Frauen müssen auch hier im "säkularen" Deutschland unter religiösen
Fanatikern leiden - z.B. ....

Krass, aber für möglich halte ich es schon.
Zum Trost eine kleine Geschichte:
Meint mein Kind letztens, Bibel-TV wäre nicht echt, alles nur Comedy wie bei Switch reloaded. Sehr glücklich Leider musste ich ihm sagen, dass dort alles ernst gemeint ist.


Lachen

wie heisst es so schön: humor ist eine ernste sache! die geben sich einfach total doll mühe!

#20:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 09:51
    —
Zurück zum Thema "Überleben in einer religiösen Welt"
Habe gerade beim EKD nachgeschaut und festgestellt, dass sie sich Einiges von der GiodanoBrunoStiftung abgeguckt haben, z.B. gibt es dort nun auch 10 ANgebote.
Und die Vokabeln TOLERANZ ist nicht BELIEBIGKEIT habe ich doch auch noch von der gbs in Erinnerung?
http://www.ekd.de/religionen-konfessionen/vortraege/080208_huber_dialog_religionen.html
Die Frage ist, wenn die verschiedenen Konfessionen sich auf Einigung um einen gemeinsamen Gottesbegriff bemühen (was schon schwer genug ist), wie/wo können sich dann die Konfessionsfreien positionieren? Ständig Religions-, bzw. Atheisten-Kritik zu üben kanns doch auch nicht sein, da verhärten sich nur die Lager. Muss es nicht einen Dialog geben zu leben und leben lassen, oder ist das lächerlich?
Ich würde mir wünschen, dass offensichtlich humanistische Organisationen oder Einzelpersonen auch mehr mit Vorschlägen zu aktuellem Geschehen in die Öffentlichkeit treten würden. Huber argumentiert teilweise sehr weltlich.

#21:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 10:28
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Zurück zum Thema "Überleben in einer religiösen Welt"
Die Frage ist, wenn die verschiedenen Konfessionen sich auf Einigung um einen gemeinsamen Gottesbegriff bemühen (was schon schwer genug ist), wie/wo können sich dann die Konfessionsfreien positionieren? Ständig Religions-, bzw. Atheisten-Kritik zu üben kanns doch auch nicht sein, da verhärten sich nur die Lager. Muss es nicht einen Dialog geben zu leben und leben lassen, oder ist das lächerlich?
Ich würde mir wünschen, dass offensichtlich humanistische Organisationen oder Einzelpersonen auch mehr mit Vorschlägen zu aktuellem Geschehen in die Öffentlichkeit treten würden. Huber argumentiert teilweise sehr weltlich.

Deinen Wunsch nach Dialog kann ich gut nachvollziehen. Die andere Seite hat sich allerdings längst zur Konfrontation entschlossen. Die RKK würde sich eher mit den Moslems einigen, als Verständigung mit den Ungläubigen zu suchen. Die halten Atheismus für so etwas wie ein ansteckende Krankheit, die auch für alle Übel dieser Welt herhalten muß. Wir bestreiten durch unsere bloße Existenz deren Geschäftsgrundlage - und es war bisher ein verdammt einträgliches Geschäft. Die haben etwas zu verlieren. Mt einzelnen Gläubigen sich zu verständigen, fällt da schon leichter, wenn auch nicht im Rahmen eines Forums wie diesem. Hier sind ja doch eher Überzeugungstäter unterwegs. Lachen

#22:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 10:35
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist, wenn die verschiedenen Konfessionen sich auf Einigung um einen gemeinsamen Gottesbegriff bemühen (was schon schwer genug ist), wie/wo können sich dann die Konfessionsfreien positionieren?


Da muss man mit den Begriffen eher vorsichtig umgehen. Ich bin nicht "Konfessionsfrei", ich bin ein Atheist. Da gibt es Überschneidungen, aber es is nichts deckungsgleich.

Ob sich irgendwelche Religionen auf einen Gottesbegriff einigen ist mir völlig egal. Das ist ungefähr so relevant als würden ein paar Fantasy-Fans sich über die Schuhgröße von Harry Potter einigen.

Zitat:
Ständig Religions-, bzw. Atheisten-Kritik zu üben kanns doch auch nicht sein, da verhärten sich nur die Lager. Muss es nicht einen Dialog geben zu leben und leben lassen, oder ist das lächerlich?


Diese aussage ist mir - so oder so - zu allgemein gehalten.

Stell Dir vor, es gäbe Uneinigkeit darüber, ob sich Licht im Vakuum mit 299 792 458m/s bewegt, oder ob es nur 130 734 992m/s sind. Es wäre völlig schwachsinnig, sich mit der Frage nicht weiter zu beschäftigen und mit dem Larifari-Geschwafel über leben und leben lassen anzufangen, oder?



Sorry, ich kann Leute nicht verstehen, denen es egal ist ob sie Recht haben oder nicht. Wenn ich irgendwo Unrecht habe, dann will ich das wissen. Unterm Strich erlaubt mir das, mein Leben deutlich besser zu leben, als wenn ich mich irgendwo irre.

Zitat:
Ich würde mir wünschen, dass offensichtlich humanistische Organisationen oder Einzelpersonen auch mehr mit Vorschlägen zu aktuellem Geschehen in die Öffentlichkeit treten würden. Huber argumentiert teilweise sehr weltlich.


Ich würde mir wünschen, dass mehr Leute einsehen dass es weder den Religionen noch irgendwelchen anderen Weltanschaulichen Vereinigungen zusteht, sich auf Grund ihrer Weltanschauung zu solchen Themen zu äußern.

Ich würde mir wünschen, dass mehr Leute einsehen, dass Atheismus keine Ersatzreligion ist, und dass man für die Religionen keinen Ersatz braucht.

#23:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 11:01
    —
Die Konkurrenz müssen alle Seiten aushalten, wenn sie demokratische Werte vertreten.
Die Kirchen haben eh die bessere Ausgangsposition - was gibt es da zu befürchten? Und wenn die Leute nicht mehr in der Kirche finden, was sie suchen, dann ist es eben so.
Genauso müsste der humanistische Verband einsehen, dass er keine Leute erreicht, falls er nichts zuwege bringt oder nichts Weltbewegendes mitzuteilen hat.
Als 1. Schritt der gegenseitigen Fairness könnte man den Atheismus als Sinnbild des Bösen mal streichen - es wurde ja auch schon genug anderes aus der Bibel umformuliert. Als Gegenzug müsste man den Kirchen auch nicht ihre Vergehen aus den letzten 2000 Jahren ständig vorwerfen.
Oder so.
Das heißt, als erstes müssten die atheistischen Verbände mal die gleichen Möglichkeiten bekommen, ihre Anliegen zu veröffentlichen. Angefangen damit, dass Jugendfeier-Teilnehmer überhaupt in die Zeitung kommen bis ....sonst wohin.

#24:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 11:22
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Als 1. Schritt der gegenseitigen Fairness könnte man den Atheismus als Sinnbild des Bösen mal streichen - es wurde ja auch schon genug anderes aus der Bibel umformuliert. Als Gegenzug müsste man den Kirchen auch nicht ihre Vergehen aus den letzten 2000 Jahren ständig vorwerfen.
Oder so.


Du machst einen entscheidenden Fehler: Die Kirchen beanspruchen für sich - mal mehr, mal weniger - dass sie unfehlbare Verkünder göttlicher Wahrheit sind. Da setzt der Vorwurf an!

Es geht nicht darum, ob vor 2000 Jahren jemand gefoltert wurde, oder ob Sklavenhaltung damals Gang und Gäbe waren. Es geht darum, dass eine sich wandelnde Bewertung dieser Fakten nicht mit den Ansprüchen der Kirche einhergeht.

Oder einfacher gesagt: Ein allwissender Gott sollte bestimmte Dinge einfach besser wissen, als normale Menschen vor 2000 Jahren.

Eine Religion die sich für den Erfinder von Tolerant hält und die meint, ohne sie sei Toleranz nicht möglich gerät angesichts bestimmter Ereignisse in eine gewisse Erklärungsnot:



Du fällst hier auf die Rhetorik der Kirchen rein.

Zitat:
Das heißt, als erstes müssten die atheistischen Verbände mal die gleichen Möglichkeiten bekommen, ihre Anliegen zu veröffentlichen. Angefangen damit, dass Jugendfeier-Teilnehmer überhaupt in die Zeitung kommen bis ....sonst wohin.


Ja, nur werden die Kirchen ihre Privilegien nicht Kampflos aufgeben. Haben sie noch nie getan. Aber wenn ich das laut sage werfe ich ihnen ja bloß wider alte Verfehlungen zu ...

#25:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 11:31
    —
Oje, da habe ich was angefangen
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ob sich irgendwelche Religionen auf einen Gottesbegriff einigen ist mir völlig egal.

Aber gegen wen wirds sich denn richten, falls sie zur Einigung kommen? Da muss man rechtzeitig einwirken, dass es ja wohl nicht die Gottlosigkeit ist, die das Böse in die Welt setzt.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Stell Dir vor, es gäbe Uneinigkeit darüber, ob sich Licht im Vakuum mit 299 792 458m/s bewegt, oder ob es nur 130 734 992m/s sind. Es wäre völlig schwachsinnig, sich mit der Frage nicht weiter zu beschäftigen und mit dem Larifari-Geschwafel über leben und leben lassen anzufangen, oder?

Aber das ist eine mathematische Rechnung und keine Glaubensangelegenheit...
Es geht doch darum, wie man im Alltag mit seinen Mitmenschen in diesen Fragen umgehen kann.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ich würde mir wünschen, dass mehr Leute einsehen dass es weder den Religionen noch irgendwelchen anderen Weltanschaulichen Vereinigungen zusteht, sich auf Grund ihrer Weltanschauung zu solchen Themen zu äußern.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Leute einsehen, dass Atheismus keine Ersatzreligion ist, und dass man für die Religionen keinen Ersatz braucht.

Ich könnte mich in einer neutralen Organisation betätigen und würde mich doch mit atheistischer Grundeinstellung zu den Dingen äußern, bloß würde es dann keiner so wahrnehmen.
Man kann die Kirchen nicht einfach verbieten (hat auch keiner vor) oder in einer Revolution kurz und klein schlagen.

#26:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 11:34
    —
Ich bin leider nicht so schnell, sorry.
Muß jetzt auch erst mal wieder was tun.... bin später wieder da.

#27:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 11:49
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Plath hat folgendes geschrieben:
Als 1. Schritt der gegenseitigen Fairness könnte man den Atheismus als Sinnbild des Bösen mal streichen - es wurde ja auch schon genug anderes aus der Bibel umformuliert. Als Gegenzug müsste man den Kirchen auch nicht ihre Vergehen aus den letzten 2000 Jahren ständig vorwerfen.
Oder so.

...nur werden die Kirchen ihre Privilegien nicht Kampflos aufgeben. Haben sie noch nie getan. Aber wenn ich das laut sage werfe ich ihnen ja bloß wider alte Verfehlungen zu ...

Eben! Ihr jeweiliger Glaube ist für die Kirchen das Gute schlechthin. Alles andere ist "bloßer Humanismus". Atheismus ist die Verneinung des Glaubens, also die Verneinung des Guten, also das Böse. Eine Kirche, die Atheisten anerkennt, anerkennt, daß es Menschen gibt, die Kirchen nicht brauchen. Sie bestreiten sich damit ihre eigene Geschäftsgrundlage. Kirchen würden damit zur Privatsache. Nichts fürchten die beiden Kirchen mehr.

Für Ungläubige kann es nicht in erster Linie darum gehen, von den Kirchen akzeptiert zu werden, sondern vor allem von der Öffentlichkeit gehört und ernst genommen zu werden. Da gehört auch, die ständigen Zumutungen von Klerikern zurückzuweisen und dem Drittel der Bevölkerung, die konfessionslos sind, zu der Stimme zu verhelfen, die es verdient. Das ist das Ziel. Nun geht es um den Weg. Also: "Was tun?" zwinkern

#28:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 12:09
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
....Eine Kirche, die Atheisten anerkennt, anerkennt, daß es Menschen gibt, die Kirchen nicht brauchen. Sie bestreiten sich damit ihre eigene Geschäftsgrundlage. ....

passt.

fwo

#29:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 12:31
    —
Jaaa, sicher.
Aber es ist doch Tatsache, dass es beide Ansichten gibt, da muss doch ein anständiger Umgang miteinander gefunden werden - so unter zivilisierten Leuten.
Angenommen ich würde nun eine humanistische Zweigstelle in unserem Ort einrichten, mit eigenen geselligen Angeboten, ohne Kirchenkritik zu üben, meint ihr unsere friedfertige Pastorenfamilie und der nette junge Pfarrer würden volle Breitseite geben? Ich ahne eure Antwort Weinen hat jemand eigene Erfahrung?

Aber selbst Huber schreibt ja folgendermaßen:
"Die Religionen können Beispiele gelebter Toleranz bieten. Sie können zeigen, wie Menschen unterschiedlicher Überzeugungen und Lebensformen in wechselseitiger Achtung miteinander leben können. Eine Vorstellung von Toleranz ist dabei freilich vorausgesetzt, die mit gleichgültiger Beliebigkeit nicht zu verwechseln ist. Toleranz setzt vielmehr voraus, dass Menschen zu dem stehen, was ihnen wichtig ist, und deshalb achtungsvoll mit dem umgehen, was anderen wichtig ist."
Das hört sich fast an, als hätten die Relgionen die gelebte Toleranz erfunden, aber es ist schon anders als beim Papst.

#30:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 12:34
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Oje, da habe ich was angefangen
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ob sich irgendwelche Religionen auf einen Gottesbegriff einigen ist mir völlig egal.

Aber gegen wen wirds sich denn richten, falls sie zur Einigung kommen? Da muss man rechtzeitig einwirken, dass es ja wohl nicht die Gottlosigkeit ist, die das Böse in die Welt setzt.


Es richtet sich schon jetzt gegen uns. Eine Religion kann die andere gar nicht so fundamental angreifen wie den Atheismus, weil sie im Prinzip eh alle den gleichen Mist verzapfen.

Das liegt in der Natur der Sache, und ich sehe keine Möglichkeit, da irgendwo einzugreifen.



Zitat:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Stell Dir vor, es gäbe Uneinigkeit darüber, ob sich Licht im Vakuum mit 299 792 458m/s bewegt, oder ob es nur 130 734 992m/s sind. Es wäre völlig schwachsinnig, sich mit der Frage nicht weiter zu beschäftigen und mit dem Larifari-Geschwafel über leben und leben lassen anzufangen, oder?

Aber das ist eine mathematische Rechnung und keine Glaubensangelegenheit...


Sorry, aber was genau soll dieser Unsinn bitte bedeuten? Ich verstehe die Worte, aber sie ergeben zusammengesetzt keinerlei Sinn, der sich mir erschließen würde.

Und, nein, der Wert der Lichtgeschwindigkeit ist keine "mathematische Rechnung", sondern es handelt sich in beiden Fällen um aussagen über die Welt: "Das Licht bewegt sich im Vakuum mit dieser oder jener Geschwindigkeit" ist da nicht anders als "Es gibt einen Gott mit den Eigenschaften X, Y, Z."

Kannst Du mir einen rationalen Grund nennen, warum ich letztere Aussage anders behandeln sollte, als erstere?

Zitat:
Es geht doch darum, wie man im Alltag mit seinen Mitmenschen in diesen Fragen umgehen kann.


Ach, geht es das?

Darum, und nur darum?

Ich lebe leider in einer Welt, in der es völlig normal und akzeptabel ist, dass Leute religiös sind. Mir wäre eine Welt lieber, in der wir nicht diesen willkürlichen Unterschied haben zwischen dieser Form des Warnsinns und jeder anderen.

Wie gehst Du mit Leuten um, die glauben sie würden mit Außerirdischen kommunizieren und die Angst vor der Alien-Invasion haben?





Gibt es da irgendeinen Unterschied?
Zitat:

Ich könnte mich in einer neutralen Organisation betätigen und würde mich doch mit atheistischer Grundeinstellung zu den Dingen äußern, bloß würde es dann keiner so wahrnehmen.


Wenn Du meinst, dass man Dich überhaupt so wahrnehmen sollte, dann bist Du auf die Rhetorik der Kirchen reingefallen. Es sollte absolut selbstverständlich sein und im normalfall keine größere Rolle spielen, dass Du nicht wahnsinnig bist.

Wieviel Wert legst Du darauf, dass Leute Dich als jemanden wahrnehmen, der keine Kopfbedeckung au Alu-Folie trägt?

Zitat:
Man kann die Kirchen nicht einfach verbieten (hat auch keiner vor) oder in einer Revolution kurz und klein schlagen.


Nein. Und?

#31:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 12:42
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Oje, da habe ich was angefangen
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ob sich irgendwelche Religionen auf einen Gottesbegriff einigen ist mir völlig egal.

Aber gegen wen wirds sich denn richten, falls sie zur Einigung kommen?

Warum sollten sich Religionen überhaupt auf etwas einigen? Entgegen landläufiger Meinung dreht es sich nicht in allen Religionen um dasselbe, auch zw. einzelnen Religionen gibt es Gegensätze, die sich nicht auflösen lassen.
Den viel beschworenen Dialog der Religionen halte ich für die überflüssigste Sache der Welt. Er ist auch nicht notwendig, damit man sich nicht mehr gegenseitig die Schädel einschlägt, man könnte sich ja mal ausnahmsweise gegenseitig in Ruhe lassen, das geht auch ohne Dialog.

#32:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:06
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
....
Den viel beschworenen Dialog der Religionen halte ich für die überflüssigste Sache der Welt. Er ist auch nicht notwendig, damit man sich nicht mehr gegenseitig die Schädel einschlägt, man könnte sich ja mal ausnahmsweise gegenseitig in Ruhe lassen, das geht auch ohne Dialog.

Der Dialog ist wichtig, um den verbliebenen Besitz gegen die Konfessionslosigkeit zu verteidigen. Worauf man sich einigt, ist dass es unerhört ist, religiöse Gefühle zu verletzen. Das wird inzwischen auch regelmäßig im Chor gesungen.

fwo

#33:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:08
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
....
Den viel beschworenen Dialog der Religionen halte ich für die überflüssigste Sache der Welt. Er ist auch nicht notwendig, damit man sich nicht mehr gegenseitig die Schädel einschlägt, man könnte sich ja mal ausnahmsweise gegenseitig in Ruhe lassen, das geht auch ohne Dialog.

Der Dialog ist wichtig, um den verbliebenen Besitz gegen die Konfessionslosigkeit zu verteidigen. Worauf man sich einigt, ist dass es unerhört ist, religiöse Gefühle zu verletzen. Das wird inzwischen auch regelmäßig im Chor gesungen.

fwo


Ich würde mich schonmal darüber freuen, wenn die mir erklären könnten, was genau religiöse Gefühle sind und inwiefern die sich von anderen Gefühlen unterscheiden. Am Kopf kratzen

#34:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:21
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Jaaa, sicher.
Aber es ist doch Tatsache, dass es beide Ansichten gibt, da muss doch ein anständiger Umgang miteinander gefunden werden - so unter zivilisierten Leuten.


Ich habe noch keine Flugzeuge in Hochhäuser geflogen, Kreuzzüge geführt oder Leuten mit Folter gedroht die gewagt haben zu behaupten, die Erde sei keine Scheibe.

*Ich* bin zivilisiert.

Zitat:
Angenommen ich würde nun eine humanistische Zweigstelle in unserem Ort einrichten, mit eigenen geselligen Angeboten, ohne Kirchenkritik zu üben, meint ihr unsere friedfertige Pastorenfamilie und der nette junge Pfarrer würden volle Breitseite geben? Ich ahne eure Antwort Weinen hat jemand eigene Erfahrung?


Was um alles in der Welt soll "eine humanistische Zweigstelle mit geselligen Angeboten" sein? Wer soll sowas brauchen?

Nochmal: Du lässt Dich auf das Spiel der Kirchen ein. Ergo: Du verlierst. Der Fehler ist überhaupt zu glauben, dass "gesellige Angebote" was mit der Weltanschauung zu tun haben sollten.


Aber selbst Huber schreibt ja folgendermaßen:
[i]"Die Religionen können Beispiele gelebter Toleranz bieten. Sie können zeigen, wie Menschen unterschiedlicher Überzeugungen und Lebensformen in wechselseitiger Achtung miteinander leben können.[/quote]

Ich bin sicher, dass sie das können.



Nur geht es darum überhaupt nicht. Es geht darum, dass sie es viel zu oft nicht tun.

Zitat:
Eine Vorstellung von Toleranz ist dabei freilich vorausgesetzt, die mit gleichgültiger Beliebigkeit nicht zu verwechseln ist.


Genau. Toleranz ist gut, außer wir reden von Homosexuellen oder Juden oder Negern, oder alleinerziehende Mütter, oder Menschen die sich scheiden lassen wollen oder dergleichen mehr!

Zitat:

Toleranz setzt vielmehr voraus, dass Menschen zu dem stehen, was ihnen wichtig ist, und deshalb achtungsvoll mit dem umgehen, was anderen wichtig ist."


Ich habe keinerlei Achtung vor Religion. Religion verdient keinerlei Achtung. Und es gibt nichts auf der Welt, was Achtung allein deshalb verdient, weil es jemandem wichtig wäre. Wie wichtig meinst du waren Hitler seine KZs, und wieviel Achtung sollte man ihene deshalb entgegenbringen?

Zitat:
Das hört sich fast an, als hätten die Relgionen die gelebte Toleranz erfunden, aber es ist schon anders als beim Papst.


Was erwartst Du von professionellen Lügnern?

#35:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:29
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich lebe leider in einer Welt, in der es völlig normal und akzeptabel ist, dass Leute religiös sind. Mir wäre eine Welt lieber, in der wir nicht diesen willkürlichen Unterschied haben zwischen dieser Form des Warnsinns und jeder anderen.

Da schießt du über's Ziel hinaus. Du schreibst selbst, das es in dieser Welt normal und akzeptiert ist, religiös zu sein. Was glaubst du, wie weit du kommst, wenn du alle Religiösen für wahnsinnig erklärst, wobei ich nicht weiß, ob du es nur für dich in deinem stillen Kämmerlein tust, oder ob du es ihnen auch sagst. So kommen wir nicht weiter. Es kann nur um unser Verhalten in dieser Welt gehen. Und da ist es eben ein Unterschied, ob jemand die genaue Messung der Lichtgeschwindigkeit bezweifelt, oder die Erde für eine Scheibe hält, oder Gott für eine Glaubensmöglichkeit.

Es gibt zwei Bereiche. Da ist einmal die Wirklichkeit, die wir gemeinsam bewohnen und über die man verbindlich und auf Fakten gestützt diskutieren muß. Und dann ist da der Bereich der Metaphysik. Der ist Privatvergnügen und der interessiert mich nur insoweit, wie daraus Folgerungen auch für andere gezogen werden. Und an diesen Folgen unserer Handlungen muß man Menschen beurteilen. Ob einer anderen hilft, weil er Solidarität für eine menschliche Verpflichtung hält oder weil Gott die Liebe ist oder weil Buddha die All-Natur repräsentiert, ist mir offen gestanden egal.

Es ist übrigens interessant, sich mal den Wiki-Artikel zum Wahnsinn durchzulesen.

#36:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:33
    —
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
....
Den viel beschworenen Dialog der Religionen halte ich für die überflüssigste Sache der Welt. Er ist auch nicht notwendig, damit man sich nicht mehr gegenseitig die Schädel einschlägt, man könnte sich ja mal ausnahmsweise gegenseitig in Ruhe lassen, das geht auch ohne Dialog.

Der Dialog ist wichtig, um den verbliebenen Besitz gegen die Konfessionslosigkeit zu verteidigen. Worauf man sich einigt, ist dass es unerhört ist, religiöse Gefühle zu verletzen. Das wird inzwischen auch regelmäßig im Chor gesungen.

fwo


Ich würde mich schonmal darüber freuen, wenn die mir erklären könnten, was genau religiöse Gefühle sind und inwiefern die sich von anderen Gefühlen unterscheiden. Am Kopf kratzen


Das Thema hatten wir schon öfter - und ich habe mich auch schon darin versucht:
fwo hat folgendes geschrieben:
Weichbold geht zwar an einer Stelle auf die "emotionale Einbettung" religiöser Inhalte ein, und erklärt an einer anderen Stelle den Agriff auf die Religion zur Bedrohung des Selbstwertgefühls, doch dürfte das kaum hinreichen, die Ausbrüche "religiöser Gefühle" in dieser Intensität zu erklären, die wir regelmäßig im Fernsehen - und wenn wir Pech haben sogar vor der Haustür - beobachten können.

Als Beispiel mag der sudanesischen Mob dienen, der den Tod einer Lehrerin fordert, die zugelassen hat, dass ihre Schüler einen Teddy Mohammed nannten. Auch wenn dieser Aufruhr teilweise künstlich verstärkt war, er wäre nicht erzeugbar ohne Gefühle einer ganz anderen Qualität, als Weichbold sie hier beschreibt. Die Verletzung der Selbstwertgefühle könnte man mit guten Willen noch für die beteiligten Männer gelten lassen, aber in dieser Region sind Frauen dazu erzogen, auf der Straße so etwas wie Selbstwertgefühle nicht zu besitzen. An den Ausschreitungen waren sie jedoch meiner Erinerung nach in ähnlichem Maße beteiligt wie die Männer. Um einen derartigen Aufruhr zu erzeugen, bedarf es existenzieller Ängste, die dann in eine entsprechende Wut kanalisiert werden können.

Meine persönliche Vermutung ist, dass hier kleinkindliche Gefühle des Verlassenwerdens hervorgerufen werden, dass heißt, dass echte Angst im Spiel ist. Bei einer gelungenen religösen Sozialisation ersetzt Gott die Position des kleinkindlichen Vaters. Den in Frage zu stellen, ist ein existenzielles Risiko, zudem der Übeliefernde, der reale Vater damit gleichzeitig angegriffen wird. Derartige Mechanismen, die nur eine stark angstbesetzte Lösung von der Tradition ermöglichen, erhöhen außerdem die Sicherheit der vertikalen Tradition, das heißt sie werden in der Evolution der Religionen bevorteilt. (Da es sich hier um eine Vermutung meinerseits handelt, kann ich nicht auf eine "Autorität" verweisen, die das auch so sieht - ich weiß auch nicht, ob es die gibt. Auf der anderen Seite ist für mich das Missverhältnis der von Weichboldt beschriebenen Zusammenhänge zu den beobachtbaren Reaktionen offensichtlich.)

Das heißt nicht, dass ich diesen Gefühlen einen besonderen Wert zusprechen will, das heiß auch nicht, dass ich sie für etwas "natürliches" und damit schützenswertes halte. Das heißt nur, dass beim Gläubigen eine starke subjektive Abhängigkeit existiert, aus der er sich nicht ohne Erschütterungen lösen kann. Das heißt außerdem, dass hier von der Kirche aus eine psychische Konstante auf der Mitgliederseite existiert, die man instrumentalisieren kann, was Kirchen im Interesse der eigenen Existenz auch tun.

Der Wertung Weichbolds, dass religiöse Gefühle keinen Anspruch auf Wahrheit haben und deshalb nicht Grundlage für Regelungen sein sollten, stimme ich zu. Aber es könnte sich als dumm herausstellen, sich in einer religiös aufgeheizten Umgebung auf diesen Zusammenhang zu verlassen. Genauso wie es sich als dumm herausstellen könnte, sich im Fußballstadion in der falschen Kurve laut über ein Tor zu freuen. Auch wenn dieser Ausdruck der Freude von der Meinungsfreiheit gedeckt ist.

Der "Gotteslästerungsparagraph" zielt denn auch heute nicht mehr auf die Verletzung religöser Gefühle ab (auch wenn die CSU das gerne so hätte), sondern auf eine Störung des öffentlichen Friedens.

fwo

#37:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:37
    —
@fwo
Da wären wir aber an Rasmus' Vorstellung von Religion als Wahnsinn schon ziemlich nah dran. zwinkern

#38:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:40
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Es gibt zwei Bereiche. Da ist einmal die Wirklichkeit, die wir gemeinsam bewohnen und über die man verbindlich und auf Fakten gestützt diskutieren muß. Und dann ist da der Bereich der Metaphysik. Der ist Privatvergnügen und der interessiert mich nur insoweit, wie daraus Folgerungen auch für andere gezogen werden. Und an diesen Folgen unserer Handlungen muß man Menschen beurteilen. Ob einer anderen hilft, weil er Solidarität für eine menschliche Verpflichtung hält oder weil Gott die Liebe ist oder weil Buddha die All-Natur repräsentiert, ist mir offen gestanden egal.

Das Problem ist, es gibt noch einen Bereich, der mit den durch die Natur gegebenen Fakten nichts zu tun hat, aber alles andere als privat ist, nämlich die Moral. Und da werden Menschen immer aneinandergeraten, denn ohne einen Satz an Verhaltensnormen wird kaum eine Gesellschaft auskommen und dem eigenen Satz widersprechende aber von vielen Menschen akzeptierte Normen wird immer für Unmut sorgen, zumal ja eine moralische Norm nicht im faktischen Sinne wahr oder falsch ist.
Religionen und Ideologien bieten da mehr oder weniger vorgefertigte Sätze, was enorm nervt, sind dann Begründungen für eine spezielle im Rahmen dieser oder jenen Religion/Ideologie, die Außensethende beeindrucken sollen. Egal, ob ein gewisser Gott sie erlassen haben soll oder zur Aufrechterhaltung des revolutionären Potentials der Arbeiterklasse oder der Volksgesundheit dienen.
Und da eine Moral eine apodiktisch gesetzte Ansicht ist, ist die Einigung auf eine allgemein verbindliche Moral bzw. die Art der Einigung die eigentliche Herausforderung. Was einer glaubt, ist dabei völlig nebensächlich.

#39:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:42
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich lebe leider in einer Welt, in der es völlig normal und akzeptabel ist, dass Leute religiös sind. Mir wäre eine Welt lieber, in der wir nicht diesen willkürlichen Unterschied haben zwischen dieser Form des Warnsinns und jeder anderen.

Da schießt du über's Ziel hinaus. Du schreibst selbst, das es in dieser Welt normal und akzeptiert ist, religiös zu sein. Was glaubst du, wie weit du kommst, wenn du alle Religiösen für wahnsinnig erklärst, wobei ich nicht weiß, ob du es nur für dich in deinem stillen Kämmerlein tust, oder ob du es ihnen auch sagst.


Ob ich damit "weit komme" hat nichts damit zu tun, inwieweit ich nun Recht habe, oder?

Galilleo ist auch nicht wirklich weit gekommen, als er laut behauptet hat, die Welt würde sich bewegen, und es wäre durchaus vernünftig von ihm gewesen, die Klappe zu halten.

Zitat:
So kommen wir nicht weiter. Es kann nur um unser Verhalten in dieser Welt gehen. Und da ist es eben ein Unterschied, ob jemand die genaue Messung der Lichtgeschwindigkeit bezweifelt, oder die Erde für eine Scheibe hält, oder Gott für eine Glaubensmöglichkeit.


Was für ein Larifari-Wort soll denn nun "Glaubensmöglichkeit" schon wieder sein?

Bin ich der einzige den es stört, dass man sich über Religion nicht mal annäherungsweise unterhalten kann, ohne dass man dafür laufend neue Begriffe erfinden muss die kaschieren sollen, wie unsinnig das ganze ist?

Der einzige Unterschied den ich sehen kann, ist das die eine dumme Idee weitaus mehr Anhänger hat, als die andere. Die richtige Lösung dafür kann aber nicht sein, das schlicht hinzunehmen.


Zitat:
Es gibt zwei Bereiche. Da ist einmal die Wirklichkeit, die wir gemeinsam bewohnen und über die man verbindlich und auf Fakten gestützt diskutieren muß. Und dann ist da der Bereich der Metaphysik.


Der ist genau wo?

Oh warte - das ist wieder so ein frei erfunden Wort, um die schlichte Wahrheit zu kaschieren. oder?

Zitat:
Der ist Privatvergnügen und der interessiert mich nur insoweit, wie daraus Folgerungen auch für andere gezogen werden. Und an diesen Folgen unserer Handlungen muß man Menschen beurteilen.


Nein. Ein Wahnsinniger ist auch dann noch wahnsinnig, wenn er zufällig harmlos ist. Und es ist dumm und gefährlich, sich darauf zu verlassen, dass er auch harmlos bleibt.


Zitat:
Ob einer anderen hilft, weil er Solidarität für eine menschliche Verpflichtung hält oder weil Gott die Liebe ist oder weil Buddha die All-Natur repräsentiert, ist mir offen gestanden egal.


... bis er dann glaubt, dass der Gott der Liebe ihm aufträgt, Flugzeuge in Hochhäuser zu fliegen. Richtig.

Zitat:
Es ist übrigens interessant, sich mal den Wiki-Artikel zum Wahnsinn durchzulesen.

#40:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:42
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Der Fehler ist überhaupt zu glauben, dass "gesellige Angebote" was mit der Weltanschauung zu tun haben sollten.

Wenn Leute ein geselliges Angebot wünschen, das was mit Weltanschauung zu tun hat, ist das ein Wunsch, der niemandem wehtut, und kein Fehler. Wenn du diesen Wunsch nicht hast, ist das natürlich auch kein Fehler. Für einen Fehler würde ich es halten, Leuten einzureden, Wünsche oder Nichtwünsche die je eigene Freizeitgestaltung betreffend und ohne negative Auswirkungen für andere wären Fehler.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Toleranz ist gut, außer wir reden von ...

... Religion, spricht der Rest deines Beitrags.

#41:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:45
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
@fwo
Da wären wir aber an Rasmus' Vorstellung von Religion als Wahnsinn schon ziemlich nah dran. zwinkern

Nur beim Extrem. Das ist aber kein entweder-oder, das ist ein Kontinuum, dessen niedrigen Teil ich nicht als Wahnsinn, sonder im Bereich jener Marotten verorten würde, auf die wir verfassungsmäßig ein Anrecht haben.

fwo

#42:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:49
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Der ist Privatvergnügen und der interessiert mich nur insoweit, wie daraus Folgerungen auch für andere gezogen werden. Und an diesen Folgen unserer Handlungen muß man Menschen beurteilen.

Nein. Ein Wahnsinniger ist auch dann noch wahnsinnig, wenn er zufällig harmlos ist. Und es ist dumm und gefährlich, sich darauf zu verlassen, dass er auch harmlos bleibt.

Sollte man deshalb präventive Maßnahmen ergreifen oder reicht es, wachsam zu bleiben?

#43:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:53
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
, weil sie im Prinzip eh alle den gleichen Mist verzapfen.
Das liegt in der Natur der Sache, und ich sehe keine Möglichkeit, da irgendwo einzugreifen.

Also den ganzen Spinnern aus dem Weg gehen? Wird ziemlich einsam.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Stell Dir vor, es gäbe Uneinigkeit darüber, ob sich Licht im Vakuum mit 299 792 458m/s bewegt, ....Sorry, aber was genau soll dieser Unsinn bitte bedeuten?
Und, nein, der Wert der Lichtgeschwindigkeit ist keine "mathematische Rechnung", sondern es handelt sich in beiden Fällen um aussagen über die Welt ".

Passe bei Lichtgeschwindigkeit-Nichtrechnung skeptisch .

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es geht doch darum, wie man im Alltag mit seinen Mitmenschen in diesen Fragen umgehen kann.
Ach, geht es das? Darum, und nur darum? Ich lebe leider in einer Welt, in der es völlig normal und akzeptabel ist, dass Leute religiös sind. Mir wäre eine Welt lieber, in der wir nicht diesen willkürlichen Unterschied haben zwischen dieser Form des Warnsinns und jeder anderen.
Wie gehst Du mit Leuten um, die glauben sie würden mit Außerirdischen kommunizieren und die Angst vor der Alien-Invasion haben? Gibt es da irgendeinen Unterschied?

Würden auch Zeugen Jehovas gehen?
Ich versuche möglichst diplomatisch religiöse Predigten zu verhindern. Diskussionen haben da gar keinen Zweck, aber Nerven kostet es jedes Mal. Leider lässt sich das Zusammentreffen nicht verhindern, da Verwandtschaft - und ansonsten auch ganz nett. Wenn sie mit ihrem Wahn glücklich sind, bitte sehr.
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wenn Du meinst, dass man Dich überhaupt so wahrnehmen sollte, dann bist Du auf die Rhetorik der Kirchen reingefallen. Es sollte absolut selbstverständlich sein und im normalfall keine größere Rolle spielen, dass Du nicht wahnsinnig bist.

Dachte ich bisher auch. Seit sich politisch aber so vieles um bürgerschaftliches Engagement dreht und die Kirchen da als freie Träger an vorderster Front sind, meine ich aber, dass die Gegenseite auch Stellung beziehen muss.

Aber meine Bodenständigkeit wird hier keinen vom Hocker hauen, ich merks.

#44:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:58
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Stell Dir vor, es gäbe Uneinigkeit darüber, ob sich Licht im Vakuum mit 299 792 458m/s bewegt, ....Sorry, aber was genau soll dieser Unsinn bitte bedeuten?
Und, nein, der Wert der Lichtgeschwindigkeit ist keine "mathematische Rechnung", sondern es handelt sich in beiden Fällen um aussagen über die Welt ".

Passe bei Lichtgeschwindigkeit-Nichtrechnung skeptisch .

Der Wert der Lichtgeschwindigkeit ist ein beschissenes Beispiel, weil der völlig normierbar durch entsprechende Wahl der Maßeinheiten ist, und mal gar nichts über die Welt aussagt. Daß die Vakuumlichtgeschwindigkeit in allen Bezugssystem dieselbe ist, das sagt etwas über die Welt aus.
Aber was Rasmus meint, ist, daß sich jede abstrakte Aussage über die Welt anhand der empirisch ermittelten Fakten aus eben dieser messen lassen muß, damit man diese Aussage als verbindlich ansehen kann.

#45:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 13:59
    —
Wie hackt ihr bloß dies ganze Zeug so schnell in die Tasten? Sehr glücklich

#46:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 14:25
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Der ist Privatvergnügen und der interessiert mich nur insoweit, wie daraus Folgerungen auch für andere gezogen werden. Und an diesen Folgen unserer Handlungen muß man Menschen beurteilen.

Nein. Ein Wahnsinniger ist auch dann noch wahnsinnig, wenn er zufällig harmlos ist. Und es ist dumm und gefährlich, sich darauf zu verlassen, dass er auch harmlos bleibt.

Sollte man deshalb präventive Maßnahmen ergreifen oder reicht es, wachsam zu bleiben?


Die Frage stellt sich mir leider gar nicht. Dafür müsste erstmal eingesehen werden, dass wir hier von Spinnern reden, die den Trägern von Alufolien-Hüten in nichts nachstehen.

So lange das nicht gegeben ist, kann man sich nur damit arrangieren oder abfinden. Schulterzucken

#47:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 14:37
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
, weil sie im Prinzip eh alle den gleichen Mist verzapfen.
Das liegt in der Natur der Sache, und ich sehe keine Möglichkeit, da irgendwo einzugreifen.

Also den ganzen Spinnern aus dem Weg gehen? Wird ziemlich einsam.


Ist praktisch nicht möglich, nein.

Und die meisten sind ja ganz erträglich, sofern sie nicht zufällig verkünden müssen, an welcher speziellen Form von Wahnsinn sie nun gerade leiden.

Zitat:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Stell Dir vor, es gäbe Uneinigkeit darüber, ob sich Licht im Vakuum mit 299 792 458m/s bewegt, ....Sorry, aber was genau soll dieser Unsinn bitte bedeuten?
Und, nein, der Wert der Lichtgeschwindigkeit ist keine "mathematische Rechnung", sondern es handelt sich in beiden Fällen um aussagen über die Welt ".

Passe bei Lichtgeschwindigkeit-Nichtrechnung skeptisch .


die andere Frage wäre viel interessanter gewesen: Was meinst Du eigentlich genau?

Zitat:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es geht doch darum, wie man im Alltag mit seinen Mitmenschen in diesen Fragen umgehen kann.
Ach, geht es das? Darum, und nur darum? Ich lebe leider in einer Welt, in der es völlig normal und akzeptabel ist, dass Leute religiös sind. Mir wäre eine Welt lieber, in der wir nicht diesen willkürlichen Unterschied haben zwischen dieser Form des Warnsinns und jeder anderen.
Wie gehst Du mit Leuten um, die glauben sie würden mit Außerirdischen kommunizieren und die Angst vor der Alien-Invasion haben? Gibt es da irgendeinen Unterschied?

Würden auch Zeugen Jehovas gehen?


Ja, von mir aus auch die. Kannst Du solche Leute für voll nehmen? Ich kann es nicht.

Zitat:
Ich versuche möglichst diplomatisch religiöse Predigten zu verhindern. Diskussionen haben da gar keinen Zweck, aber Nerven kostet es jedes Mal. Leider lässt sich das Zusammentreffen nicht verhindern, da Verwandtschaft - und ansonsten auch ganz nett. Wenn sie mit ihrem Wahn glücklich sind, bitte sehr.


Ja - aber halt mir der Betonung auf "ansonsten". Idealerweise umgebe ich ich mit netten Leuten, und nicht mit "ansonsten ganz netten Leuten".

Wobei es mir überhaupt nicht um nett geht! Jemand der dummes Zeug glaubt wird dadurch ja nicht gleich weniger nett.

Zitat:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wenn Du meinst, dass man Dich überhaupt so wahrnehmen sollte, dann bist Du auf die Rhetorik der Kirchen reingefallen. Es sollte absolut selbstverständlich sein und im normalfall keine größere Rolle spielen, dass Du nicht wahnsinnig bist.

Dachte ich bisher auch. Seit sich politisch aber so vieles um bürgerschaftliches Engagement dreht und die Kirchen da als freie Träger an vorderster Front sind, meine ich aber, dass die Gegenseite auch Stellung beziehen muss.


Wer glaubst du denn wäre "die" Gegenseite?

Du schmeißt hier wieder viel zu viel durcheinander. Ich bin nicht gegen partnerschaftliches Engagement. Ich bin auch nicht dfagegen, dass Kirchen das tun.

Ich bin gegen einige der Konsequenzen, die sich daraus real ergeben - aber das ist was anderes.

#48:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 14:44
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Das Problem ist, es gibt noch einen Bereich, der mit den durch die Natur gegebenen Fakten nichts zu tun hat, aber alles andere als privat ist, nämlich die Moral. Und da werden Menschen immer aneinandergeraten, denn ohne einen Satz an Verhaltensnormen wird kaum eine Gesellschaft auskommen und dem eigenen Satz widersprechende aber von vielen Menschen akzeptierte Normen wird immer für Unmut sorgen, zumal ja eine moralische Norm nicht im faktischen Sinne wahr oder falsch ist.

Da würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn du jetzt mal "wahr" oder "falsch" außen vor läßt, läßt sich recht gut abschätzen, welches Verhalten welche Folgen hat. Verantwortungsethik ist das Stichwort. Da hast du es ruckzuck mit einer ganzen Menge nachprüfbarer Fakten zu tun. Aber wir sind ja Deutsche, wir handeln nicht vernünftig, sondern aus Überzeugung. Cool

#49:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 14:50
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Sollte man deshalb präventive Maßnahmen ergreifen oder reicht es, wachsam zu bleiben?


Die Frage stellt sich mir leider gar nicht. Dafür müsste erstmal eingesehen werden, dass wir hier von Spinnern reden, die den Trägern von Alufolien-Hüten in nichts nachstehen.

So lange das nicht gegeben ist, kann man sich nur damit arrangieren oder abfinden. Schulterzucken

Verstehe ich nicht. Mir ist scheißegal, ob eine Aluhüte trägt, solange mich das nicht tangiert. Nur, sobald es mich tangiert, sind Maßnahmen gefragt, und solange die Gefahr besteht, daß es mich tangieren könnte, bin ich wachsam, ist die Gefahr drohend, kann man über präventive Maßnahmen nachdenken.
Und da erscheinen mir Religionen generell und auch Christentum allgemein nicht geeignet, Maßnahmen zu ergreifen oder über das übliche Maß hinaus wachsam zu sein. Bei den beiden Großkirchen und Islam sieht das in unterschiedlichen Dringlichkeitsstufen schon anders aus.

#50:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 14:53
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich lebe leider in einer Welt, in der es völlig normal und akzeptabel ist, dass Leute religiös sind. Mir wäre eine Welt lieber, in der wir nicht diesen willkürlichen Unterschied haben zwischen dieser Form des Warnsinns und jeder anderen.

Da schießt du über's Ziel hinaus. Du schreibst selbst, das es in dieser Welt normal und akzeptiert ist, religiös zu sein. Was glaubst du, wie weit du kommst, wenn du alle Religiösen für wahnsinnig erklärst, wobei ich nicht weiß, ob du es nur für dich in deinem stillen Kämmerlein tust, oder ob du es ihnen auch sagst.

Ob ich damit "weit komme" hat nichts damit zu tun, inwieweit ich nun Recht habe, oder?

Galilleo ist auch nicht wirklich weit gekommen, als er laut behauptet hat, die Welt würde sich bewegen, und es wäre durchaus vernünftig von ihm gewesen, die Klappe zu halten.

Nun mach dich mal nicht zum Märtyrer.
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
So kommen wir nicht weiter. Es kann nur um unser Verhalten in dieser Welt gehen. Und da ist es eben ein Unterschied, ob jemand die genaue Messung der Lichtgeschwindigkeit bezweifelt, oder die Erde für eine Scheibe hält, oder Gott für eine Glaubensmöglichkeit.


Was für ein Larifari-Wort soll denn nun "Glaubensmöglichkeit" schon wieder sein?

Bin ich der einzige den es stört, dass man sich über Religion nicht mal annäherungsweise unterhalten kann, ohne dass man dafür laufend neue Begriffe erfinden muss die kaschieren sollen, wie unsinnig das ganze ist?

Du mußt dich nicht über Religion unterhalten, besonders, wenn du es für Unsinn hälst. Unterhalten ist das auch nicht, was du tust.
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Der einzige Unterschied den ich sehen kann, ist das die eine dumme Idee weitaus mehr Anhänger hat, als die andere. Die richtige Lösung dafür kann aber nicht sein, das schlicht hinzunehmen.

Wirst du wohl müssen. Auflösen werden sie sich in absehbarer Zeit nicht.
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Es gibt zwei Bereiche. Da ist einmal die Wirklichkeit, die wir gemeinsam bewohnen und über die man verbindlich und auf Fakten gestützt diskutieren muß. Und dann ist da der Bereich der Metaphysik.

Der ist genau wo?

Oh warte - das ist wieder so ein frei erfunden Wort, um die schlichte Wahrheit zu kaschieren. oder?

Wahrheit ist ein mindestens so erfundenes Wort.
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Der ist Privatvergnügen und der interessiert mich nur insoweit, wie daraus Folgerungen auch für andere gezogen werden. Und an diesen Folgen unserer Handlungen muß man Menschen beurteilen.

Nein. Ein Wahnsinniger ist auch dann noch wahnsinnig, wenn er zufällig harmlos ist. Und es ist dumm und gefährlich, sich darauf zu verlassen, dass er auch harmlos bleibt.

Ich finden deine Meinungen nicht ganz ungefährlich.

#51:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 15:07
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
.....
Die Frage stellt sich mir leider gar nicht. Dafür müsste erstmal eingesehen werden, dass wir hier von Spinnern reden, die den Trägern von Alufolien-Hüten in nichts nachstehen....

Das ist die Ebene der (erhofft) wahren Erkenntnis.

Ausschließlich in der leben wir allerdings nur ganz selten. Meist schlagen wir uns gleichzeitg in anderen Ebenen herum, in denen Mitmenschen leben. Mitmenschen, die wir uns nicht unbedingt ausgesucht haben, aber (mit) denen wir trotzdem verbunden sind - durch Verwandschaft, Freundschaft, Nachbarschaft, Notgemeinschaft (häufiges Beispiel: Feuerwehr) usw..

Bei all diesen Leuten immer nur darauf zu verweisen, dass sie einen Knall haben, macht einsam - und damit nicht unbedingt glücklich. Man sollte also schon einen Weg finden, sich mit diesen Marotten bzw. ihren Trägern zu arangieren. Das kann damit anfangen, die die Ebene der wahren Erkenntnis als nur eine der vielen zu begreifen, in denen wir uns bewegen.

Eine dieser Ebenen ist die des traditionsgebundenen Kopfkinos, in dem sich - je nach Tradition - Elfen, Trolle, Zauberer, Hexen und halt auch Götter tummeln, oder auch nur Licht. Ich halte diese Ebene nicht für zwingend notwendig, auch wenn es durchaus reizvoll sein kann, sie über Techniken wie Meditation aufzusuchen. Es gibt Menschen, denen diese Ebene sehr wichtig ist, wobei die Wichtigkeit in keinem Verhältnis zum Gefühl der Sicherheit steht, das die Verwurzeltheit in dieser Ebene geben kann. Diese Wichtigkeit dient wesentlich nur der Sicherheit vertikalen Tradition, der zwischen den Generationen - sie ist also kirchliches Kapital.

Die gefühlsmäßige Abhängigkeit von dieser Ebene ist leider nicht unbedingt Sache des Intellekts, genauso wie die Möglichkeit diese Tradition zu verlassen. Das sollte man vielleicht im Kopf behalten, wenn einem diese "Spinner" wieder im Weg stehen.

Und leider sind wir nicht alle so marottenfrei wie Rasmus, der anscheinend nur in der Welt der wahren Erkenntnis lebt. Auch wir benötigen oft die Toleranz unserer Mitmenschen.

amen. zwinkern fwo

#52:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 15:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:


Und leider sind wir nicht alle so marottenfrei wie Rasmus, der anscheinend nur in der Welt der wahren Erkenntnis lebt. Auch wir benötigen oft die Toleranz unserer Mitmenschen.

amen. zwinkern fwo

So is es.

#53:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 15:20
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Und leider sind wir nicht alle so marottenfrei wie Rasmus, der anscheinend nur in der Welt der wahren Erkenntnis lebt. Auch wir benötigen oft die Toleranz unserer Mitmenschen.


Der entscheidende Unterschied ist der, dass ich meine Marotten als solche erkenne. Wo ich das nicht tue hoffe ich erstens auf freundliche Hinweise meiner Mitmenschen und erwarte ich zweitens keinerlei Respekt.

#54:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 15:36
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Und leider sind wir nicht alle so marottenfrei wie Rasmus, der anscheinend nur in der Welt der wahren Erkenntnis lebt. Auch wir benötigen oft die Toleranz unserer Mitmenschen.


Der entscheidende Unterschied ist der, dass ich meine Marotten als solche erkenne. Wo ich das nicht tue hoffe ich erstens auf freundliche Hinweise meiner Mitmenschen und erwarte ich zweitens keinerlei Respekt.


Das ist der Vorteil der Freiheit gegenüber deiner Marotte, den Du als nichtreligiöser Mensch hast. Das ist aber ein Privileg deiner besonderen Sozialisation, das Du bei anderen weder vorraussetzen noch fordern kannst. Und das scheinst Du zu tun.

fwo

#55:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 15:39
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Und leider sind wir nicht alle so marottenfrei wie Rasmus, der anscheinend nur in der Welt der wahren Erkenntnis lebt. Auch wir benötigen oft die Toleranz unserer Mitmenschen.


Der entscheidende Unterschied ist der, dass ich meine Marotten als solche erkenne. Wo ich das nicht tue hoffe ich erstens auf freundliche Hinweise meiner Mitmenschen und erwarte ich zweitens keinerlei Respekt.


Das ist der Vorteil der Freiheit gegenüber deiner Marotte, den Du als nichtreligiöser Mensch hast. Das ist aber ein Privileg deiner besonderen Sozialisation, das Du bei anderen weder vorraussetzen noch fordern kannst. Und das scheinst Du zu tun.

fwo


Ich kann Dir nicht folgen.

#56:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 15:41
    —
Das tendiert hier doch eher zu Höllenqual als zu Heidenspass.
Werde mich umorientieren müssen.

#57:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 16:08
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
.....

Das ist der Vorteil der Freiheit gegenüber deiner Marotte, den Du als nichtreligiöser Mensch hast. Das ist aber ein Privileg deiner besonderen Sozialisation, das Du bei anderen weder vorraussetzen noch fordern kannst. Und das scheinst Du zu tun.

fwo


Ich kann Dir nicht folgen.


Das hier brachte mich auf die Vermutung:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
....
Der einzige Unterschied den ich sehen kann, ist das die eine dumme Idee weitaus mehr Anhänger hat, als die andere. Die richtige Lösung dafür kann aber nicht sein, das schlicht hinzunehmen.....



**********************
Plath hat folgendes geschrieben:
Das tendiert hier doch eher zu Höllenqual als zu Heidenspass.
Werde mich umorientieren müssen.

Lachen Lachen Nimm nicht alles so ernst

fwo

#58:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 16:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
.....

Das ist der Vorteil der Freiheit gegenüber deiner Marotte, den Du als nichtreligiöser Mensch hast. Das ist aber ein Privileg deiner besonderen Sozialisation, das Du bei anderen weder vorraussetzen noch fordern kannst. Und das scheinst Du zu tun.

fwo


Ich kann Dir nicht folgen.


Das hier brachte mich auf die Vermutung:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
....
Der einzige Unterschied den ich sehen kann, ist das die eine dumme Idee weitaus mehr Anhänger hat, als die andere. Die richtige Lösung dafür kann aber nicht sein, das schlicht hinzunehmen.....


Welche Vermutung? Ich habe noch nichtmal verstanden gehabt, was Du mir sda sagen wolltest ...

#59:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 16:19
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
....
Welche Vermutung? Ich habe noch nichtmal verstanden gehabt, was Du mir sda sagen wolltest ...

Du besitzt deinen Marotten gegenüber die Freiheit, sie als Marotten sehen zu können, weil Du zu deinen Marotten anders gekommen bist als ein Gläubiger zu seinem Glauben - deine Marotten entstammen keiner religiösen Tradition.

Und es sieht so aus, als wolltest Du genau diese Freiheit bei den Religiösen mit der intellektuellen Brechstange einfordern.

fwo

#60:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 16:40
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
....
Welche Vermutung? Ich habe noch nichtmal verstanden gehabt, was Du mir sda sagen wolltest ...

Du besitzt deinen Marotten gegenüber die Freiheit, sie als Marotten sehen zu können, weil Du zu deinen Marotten anders gekommen bist als ein Gläubiger zu seinem Glauben - deine Marotten entstammen keiner religiösen Tradition.

Und es sieht so aus, als wolltest Du genau diese Freiheit bei den Religiösen mit der intellektuellen Brechstange einfordern.

fwo


Wieso Brechstange?

Ich habe nicht ein Wort darüber verloren, was man meiner Meinung nach konkret tun könnte sollte oder müsste.

Trotzdem werde ich hier als gefährlich eingestuft und bekomme Worte wie Brechstange zu hören. Und das bloß weil ich wage festzustellen, dass es völlig irrational ist, mit Hüten aus Alufolie durch die Gegend zu rennen, und das das nicht dadurch rationalier ist, dass man das von klein auf so beigebracht bekommen hat.

#61:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 17:48
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Trotzdem werde ich hier als gefährlich eingestuft und bekomme Worte wie Brechstange zu hören. Und das bloß weil ich wage festzustellen, dass es völlig irrational ist, mit Hüten aus Alufolie durch die Gegend zu rennen, und das das nicht dadurch rationalier ist, dass man das von klein auf so beigebracht bekommen hat.


Das Problem ist, dass Du implizierst, dass Leute die mit Hüten aus Alufolie durch die Gegend rennen potentiell wahnsinnig und gefährlich seien.

Und das ist eben Stuß.
Du weisst selbst, dass auch Du und jeder andere Mensch jede Menge irrationaler Dinge tut und glaubt (Du weisst nur nicht welche das sind).

Wenn es danach ginge wären wir alle potentiell wahnsinnig und gefährlich.

Am Kopf kratzen na gut, ich glaube Du könntest also so gesehen dann Recht haben noseman

#62:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 18:00
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Trotzdem werde ich hier als gefährlich eingestuft und bekomme Worte wie Brechstange zu hören. Und das bloß weil ich wage festzustellen, dass es völlig irrational ist, mit Hüten aus Alufolie durch die Gegend zu rennen, und das das nicht dadurch rationalier ist, dass man das von klein auf so beigebracht bekommen hat.


Das Problem ist, dass Du implizierst, dass Leute die mit Hüten aus Alufolie durch die Gegend rennen potentiell wahnsinnig und gefährlich seien.


Nein, ich halte sie schlicht für wahnsinnig - wobei mir klar ist, dass der Begriff medizinisch nicht völlig klar definiert ist. Ich meine damit nicht, dass sie alle sabbernd und schreiend durch die Gegend rennen würden.

Und, ja, ich halte Leute für potentiell gefährlich, die ein irrationales Weltbild haben. Flugzeuge in Hochhäusern und so, halt. (Mir ist auch klar, dass das nur Ausnahmen sind - aber halt trotzdem Leute die ich vorher schon als wahnsinnig eingestuft hätte.)

Zitat:
Und das ist eben Stuß.
Du weisst selbst, dass auch Du und jeder andere Mensch jede Menge irrationaler Dinge tut und glaubt (Du weisst nur nicht welche das sind).

Wenn es danach ginge wären wir alle potentiell wahnsinnig und gefährlich.

Am Kopf kratzen na gut, ich glaube Du könntest also so gesehen dann Recht haben noseman


Der Unterschied ist nach wie vor dass ich es nicht verteidige, wenn ich mich irrational verhalte. Ich erfinde keine Wörter und Begriffe, die meine Spleens und Vorlieben aus den sonst üblichen Bewertungsschemata herauslösen sollen.

Wenn ich mich irrational verhalte, dann ist mir klar das das menschlich und normal und verständlich ist. Aber ich gehe nicht soweit, es als anerkennens- oder lobenswert hinzustellen. Ich rechtfertige auch meine irrationalen Handlungen nicht indem ich allen erzähle was für ein toller Kerl ich sonst bin oder so. Und vor allen Dingen werde ich dafür keinen Respekt erwarten oder einfordern, dass ich mich irrational verhalte!

#63:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 18:04
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Wenn ich mich irrational verhalte, dann ist mir klar das das menschlich und normal und verständlich ist. Aber ich gehe nicht soweit, es als anerkennens- oder lobenswert hinzustellen. [...]
Und vor allen Dingen werde ich dafür keinen Respekt erwarten oder einfordern, dass ich mich irrational verhalte!



Das kannst Du alles gar nicht wissen, weil Du es ja selbst gar nicht merkst, wenn Du irrational wirst.

#64:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 29.09.2009, 18:12
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:


Wenn ich mich irrational verhalte, dann ist mir klar das das menschlich und normal und verständlich ist. Aber ich gehe nicht soweit, es als anerkennens- oder lobenswert hinzustellen. [...]
Und vor allen Dingen werde ich dafür keinen Respekt erwarten oder einfordern, dass ich mich irrational verhalte!



Das kannst Du alles gar nicht wissen, weil Du es ja selbst gar nicht merkst, wenn Du irrational wirst.


Du darfst mich jederzeit darauf hinweisen, wenn ich mein Verhalten mal damit rechtfertige, dass die Wissenschaft ja auch nicht alles erklären könne oder dergleichen mehr.

Bis dahin nehme ich für mich in Anspruch mich als durchaus rationalen Menschen einstufen zu können.

#65:  Autor: Plath BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 07:59
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Was um alles in der Welt soll "eine humanistische Zweigstelle mit geselligen Angeboten" sein? Wer soll sowas brauchen?
Nochmal: Du lässt Dich auf das Spiel der Kirchen ein. Ergo: Du verlierst. Der Fehler ist überhaupt zu glauben, dass "gesellige Angebote" was mit der Weltanschauung zu tun haben sollten.

Selbst wenn man auf die geselligen Angebote ganz oder zeitweise keinen Wert legt, ist es doch gut zu wissen, dass es Leute in der Umgebung gibt, die ihre Werte auch nicht aus Gottesglauben herleiten. Es soll kein Nicht-Glauben-Verein sein, sondern eben ein humanistischer (oder wie immer man es nennen will).
Es kann nicht sein, dass die Kirche geselligige und kulturelle Angebote schon so vereinnahmt, dass sie als "Spiel der Kirche" angesehen werden.
Wenn z.B. im Ethikunterricht die verschiedenen Glaubensrichtungen durchgenommen werden, muss es doch überhaupt eine Kontaktmöglichkeit geben, die die humanistische Weltsicht darstellen kann.
Wie heißt es bei der giordanobrunostiftung? Beliebigkeit kann nicht der Weg sein.

#66:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 08:14
    —
die Idee einer "humanistischen Zweigstelle mit geselligen Angeboten" klingt erstmal holprig, hat aber wie ich finde durchaus potenzial.

beispielsweise würde ich ein humanistisches kulturzentrum klasse finden, in dem man bücher bzw medien leihen oder kaufen, essen und trinken, philosophieren etc kann.

#67:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 08:32
    —
Plath hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Was um alles in der Welt soll "eine humanistische Zweigstelle mit geselligen Angeboten" sein? Wer soll sowas brauchen?
Nochmal: Du lässt Dich auf das Spiel der Kirchen ein. Ergo: Du verlierst. Der Fehler ist überhaupt zu glauben, dass "gesellige Angebote" was mit der Weltanschauung zu tun haben sollten.

Selbst wenn man auf die geselligen Angebote ganz oder zeitweise keinen Wert legt, ist es doch gut zu wissen, dass es Leute in der Umgebung gibt, die ihre Werte auch nicht aus Gottesglauben herleiten. Es soll kein Nicht-Glauben-Verein sein, sondern eben ein humanistischer (oder wie immer man es nennen will).
Es kann nicht sein, dass die Kirche geselligige und kulturelle Angebote schon so vereinnahmt, dass sie als "Spiel der Kirche" angesehen werden.
Wenn z.B. im Ethikunterricht die verschiedenen Glaubensrichtungen durchgenommen werden, muss es doch überhaupt eine Kontaktmöglichkeit geben, die die humanistische Weltsicht darstellen kann.
Wie heißt es bei der giordanobrunostiftung? Beliebigkeit kann nicht der Weg sein.

Es ist wohl auch so, der das kirchliche Brimbrorium, das um den Glauben veranstaltet wird, die Sicherheit in der Weitergabe erhöht.

Dadurch, dass in der klassischen kirchenzientrierten Gemeinde die Kirche, sowohl als Gebäude als auch als Institution ein zentraler Knoten nicht nur für die Weitergabe der Tradition, sondern auch des alltäglichen sozialen Netzwerkes ist, wird sie eben nicht nur als "Sinn stiftend" empfunden, sondern auch mit sozialer Eingebundenheit und Geborgenheit assoziiert. In diesem sozialen Netzwerk findest Du dann auch die Parteien und von da wird Politik gemacht.

Strategisch hielte ich das auch für gut, wenn wenn es gelänge, etwas entsprechendes aufzubauen, um auch aus dem Humanismus heraus politische Personen aufzubauen und nicht immer nur individualistische Grübler, die fürchterlich brilliant sein können, aber politisch nichts gebachken kriegen, weil ihnen für die politische Kraft der soziale Rückhalt und die Eingebundenheit fehlen.

fwo

#68:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 01.10.2009, 08:34
    —
siehste, da wären wir also schon drei Cool

#69: gott-los Autor: sinnlosWohnort: Linz BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 19:26
    —
Wie kann man gottlos sein wenn´s eh keinen gott gibt. Los von was? los vom Nichts? Ist der Atheist dann vollkommen frei weil`s eh nix gibt. Brauchen wir die Konfessionen als Reibebaum, dass der Atheist eine Existenzberechtigung hat? Also gehört "Gott" abgeschafft, dann sind die Atheisten auch überflüssig hihi. Frage

#70: Re: gott-los Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 20:20
    —
sinnlos hat folgendes geschrieben:
Also gehört "Gott" abgeschafft, dann sind die Atheisten auch überflüssig hihi. Frage

Wenn niemand mehr an irgendwelche Götter glaubt, dann höre ich praktisch auf, Atheist zu sein. Hab ich kein Problem mit. Kommt meiner Vorstellung von einem atheistischen Paradies schon ziemlich nahe. zwinkern

#71: Re: gott-los Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 14.11.2009, 20:37
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
sinnlos hat folgendes geschrieben:
Also gehört "Gott" abgeschafft, dann sind die Atheisten auch überflüssig hihi. Frage

Wenn niemand mehr an irgendwelche Götter glaubt, dann höre ich praktisch auf, Atheist zu sein. Hab ich kein Problem mit. Kommt meiner Vorstellung von einem atheistischen Paradies schon ziemlich nahe. zwinkern


Das abgedroschene, aber äußerst anschauliche Beispiel am Nichtraucher zieht hier auch immer wieder: Wird er "überflüssig", wenn es keine Raucher mehr gibt?

Ich bin übrigens mein ganzes Leben lang schon Nicht-Scheiße-Fresser.
Schade nur, daß der "Unterschied" kaum kommuniziert werden kann, mir fehlt da einfach der "Reibebaum".

#72: Re: gott-los Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 15:12
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
sinnlos hat folgendes geschrieben:
Also gehört "Gott" abgeschafft, dann sind die Atheisten auch überflüssig hihi. Frage

Wenn niemand mehr an irgendwelche Götter glaubt, dann höre ich praktisch auf, Atheist zu sein. Hab ich kein Problem mit. Kommt meiner Vorstellung von einem atheistischen Paradies schon ziemlich nahe. zwinkern


Das abgedroschene, aber äußerst anschauliche Beispiel am Nichtraucher zieht hier auch immer wieder: Wird er "überflüssig", wenn es keine Raucher mehr gibt?

Ich bin übrigens mein ganzes Leben lang schon Nicht-Scheiße-Fresser.
Schade nur, daß der "Unterschied" kaum kommuniziert werden kann, mir fehlt da einfach der "Reibebaum".


Einfach mal googeln. -.-

Menschen machen den allergrößten Blödsinn. skeptisch

#73: Re: gott-los Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 16:46
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

Das abgedroschene, aber äußerst anschauliche Beispiel am Nichtraucher zieht hier auch immer wieder: Wird er "überflüssig", wenn es keine Raucher mehr gibt?

Wenn von heute auf morgen auch der letzte Trapper in der Tundra seine Kippe ausgedrückt hat, und man nach dem Wort "Raucher" googlen muß, um zu wissen, was das mal war, wird es auch keine Nichtraucher mehr geben.

#74: Re: gott-los Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 17:02
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

Das abgedroschene, aber äußerst anschauliche Beispiel am Nichtraucher zieht hier auch immer wieder: Wird er "überflüssig", wenn es keine Raucher mehr gibt?

Wenn von heute auf morgen auch der letzte Trapper in der Tundra seine Kippe ausgedrückt hat, und man nach dem Wort "Raucher" googlen muß, um zu wissen, was das mal war, wird es auch keine Nichtraucher mehr geben.

Jupp. Erstaunlich ist hier nur, dass Dr. Benchmark anscheinend nicht bemerkt, dass er es sich nur deshalb leisten kann, auf das offizielle Attribut "Nicht-Scheiße-Fresser" zu verzichten, weil die Koprophagen unter den Menschen in allen Gesellschaften eine so kleine Minderhweit sind, dass es sich nicht lohnt, sich von ihnen abzusetzen, geschweige denn, dass sie es geschafft hätten, derartige Standards zu setzen, dass man gezwungen wäre, sich von ihnen abzusetzen, um nicht von diesem Standard vereinnahmt zu werden.

fwo

#75:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 17:15
    —
Koprophagen? Die gibts wirklich?
Ich werde künftig mit besonderer Sorgfalt darauf achten, mich deutlich von denen abzusetzen ,-)
Und wieder ein Wort gelernt...

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

Das abgedroschene, aber äußerst anschauliche Beispiel am Nichtraucher zieht hier auch immer wieder: Wird er "überflüssig", wenn es keine Raucher mehr gibt?

Wenn von heute auf morgen auch der letzte Trapper in der Tundra seine Kippe ausgedrückt hat, und man nach dem Wort "Raucher" googlen muß, um zu wissen, was das mal war, wird es auch keine Nichtraucher mehr geben.


Diese "Ex-Nichtraucher" büßen aber dadurch nicht ihre Exitenzgrundlage ein, nur den Namen.

#76:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 17:56
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Koprophagen? Die gibts wirklich?
Ich werde künftig mit besonderer Sorgfalt darauf achten, mich deutlich von denen abzusetzen ,-)
Und wieder ein Wort gelernt...

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

Das abgedroschene, aber äußerst anschauliche Beispiel am Nichtraucher zieht hier auch immer wieder: Wird er "überflüssig", wenn es keine Raucher mehr gibt?

Wenn von heute auf morgen auch der letzte Trapper in der Tundra seine Kippe ausgedrückt hat, und man nach dem Wort "Raucher" googlen muß, um zu wissen, was das mal war, wird es auch keine Nichtraucher mehr geben.


Diese "Ex-Nichtraucher" büßen aber dadurch nicht ihre Exitenzgrundlage ein, nur den Namen.

Lachen Natürlich gibt es Koprophagen - allerdings normalerweise nicht bei den Menschen: Um die zu finden solltest Du dich von der speziellen Zoologie, der Anthropologie, in die allgemeine Zoologie begeben.

Zu deinem letzten Satz: Auch in der Zeit der Raucher ist das Nicht-Rauchen nicht die Existenzgrundlage eines "Nichtrauchers", der ja in Wirklichkeit ein Mensch ist und von Luft, Nahrung und Liebe lebt.

Auch der Nichtraucher ist ja nur ein Attribut, das seinen Informationsgehalt nur durch die Existenz des Rauchers erhält. Was bleibt vom Nichtraucher, dem man seinen natürlichen Gegner, den Raucher wegnimmt, wenn er also dann nichts mehr hat, gegen das er sich zur Wehr setzen muss? Kein Ex-Nichtraucher - das wäre ein Raucher - sondern "nur" ein Mensch in einer Welt von Menschen oder in einer Welt von Nichtrauchern. Wenn alle Menschen Nichtraucher sind, sind diese Bezeichnungen prinzipiell austauschbar, der Mathematiker würde sagen, das Verhältnis ist eineindeutig. Für die Kommunikation bedeutet das: Eines dieser beiden Wörter wird redundant, auf Deutsch: überflüssig.

fwo

#77:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 18:27
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

Diese "Ex-Nichtraucher" büßen aber dadurch nicht ihre Exitenzgrundlage ein, nur den Namen.

Nicht-Rauchen ist nicht meine Existenzgrundlage, soweinig, wie es Atheismus ist. "Nichtrauchen" wie "Atheismus" ist im Prinzip erst einmal nur die Abgrenzung von "Rauchen" und "Theismus". Diese Begriffe verlieren ihren Sinn, wenn das fehlt, wovon sie sich abgrenzen. Ein Problem sollte das nur sein, wenn man sich über genau diese Abgrenzung definiert.

#78:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 20:05
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zu deinem letzten Satz: Auch in der Zeit der Raucher ist das Nicht-Rauchen nicht die Existenzgrundlage eines "Nichtrauchers", der ja in Wirklichkeit ein Mensch ist und von Luft, Nahrung und Liebe lebt.

Auch der Nichtraucher ist ja nur ein Attribut, das seinen Informationsgehalt nur durch die Existenz des Rauchers erhält. Was bleibt vom Nichtraucher, dem man seinen natürlichen Gegner, den Raucher wegnimmt, wenn er also dann nichts mehr hat, gegen das er sich zur Wehr setzen muss? Kein Ex-Nichtraucher - das wäre ein Raucher - sondern "nur" ein Mensch in einer Welt von Menschen oder in einer Welt von Nichtrauchern. Wenn alle Menschen Nichtraucher sind, sind diese Bezeichnungen prinzipiell austauschbar, der Mathematiker würde sagen, das Verhältnis ist eineindeutig. Für die Kommunikation bedeutet das: Eines dieser beiden Wörter wird redundant, auf Deutsch: überflüssig.


Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nicht-Rauchen ist nicht meine Existenzgrundlage, soweinig, wie es Atheismus ist. "Nichtrauchen" wie "Atheismus" ist im Prinzip erst einmal nur die Abgrenzung von "Rauchen" und "Theismus". Diese Begriffe verlieren ihren Sinn, wenn das fehlt, wovon sie sich abgrenzen. Ein Problem sollte das nur sein, wenn man sich über genau diese Abgrenzung definiert.


Aus den Antworten interpretiere ich, daß ihr glaubt, ich wäre über das Ziel hinausgeschossen, wenn ich in meiner Antwort so tue, als ob sinnlos

sinnlos hat folgendes geschrieben:
Wie kann man gottlos sein wenn´s eh keinen gott gibt. Los von was? los vom Nichts? Ist der Atheist dann vollkommen frei weil`s eh nix gibt. Brauchen wir die Konfessionen als Reibebaum, dass der Atheist eine Existenzberechtigung hat? Also gehört "Gott" abgeschafft, dann sind die Atheisten auch überflüssig hihi. Frage

genau das aussagen wollte: Die Existenzgrundlage eines Atheisten nährt sich aus der Abgrenzung zum Theisten.

#79:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 15.11.2009, 21:44
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:

Aus den Antworten interpretiere ich, daß ihr glaubt, ich wäre über das Ziel hinausgeschossen, wenn ich in meiner Antwort so tue, als ob sinnlos genau das aussagen wollte: Die Existenzgrundlage eines Atheisten nährt sich aus der Abgrenzung zum Theisten.

Was meinst du mit "nährt"? Meinst du "beruht auf"? Ein Atheist verliert nur dann durch das (leider nur hypothetische) Verschwinden des Theismus seine Existenzgrundlage, wenn der Atheismus seine Existenzgrundlage war. Als Atheist kann ich Kommunist, Nihilist, Naturalist sein, oder irgendetwas anderes, was mit "ist" aufhört, Atheismus allein ist aber keine Weltanschauung, auch wenn manche Menschen ihr ganzes Leben der Bekämpfung des Theismus widmen (meisten einer bestimmten Konfession).

#80:  Autor: jarko BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 11:45
    —
Wollte mich an den Feiertagen mit einem Frühlingsprogramm amüsieren, aber dann wurde es mit Glockengeläut eingeleitet und alte Goethe/Schiller- Frühlingsgedichte rezitiert, in denen der Kirchgang noch üblich war.
Nervig.

#81:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 12:29
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Als Atheist kann ich Kommunist, Nihilist, Naturalist sein, oder irgendetwas anderes, was mit "ist" aufhört, Atheismus allein ist aber keine Weltanschauung, auch wenn manche Menschen ihr ganzes Leben der Bekämpfung des Theismus widmen (meisten einer bestimmten Konfession).



Ich würde aber schon sagen, dass bewußster (!) Atheismus eine bestimmte Art von emotioneller Einstellung zu Existenz allgemein ist. Trocken, kühl, gelassen-angstfrei.

#82:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 13:49
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Als Atheist kann ich Kommunist, Nihilist, Naturalist sein, oder irgendetwas anderes, was mit "ist" aufhört, Atheismus allein ist aber keine Weltanschauung, auch wenn manche Menschen ihr ganzes Leben der Bekämpfung des Theismus widmen (meisten einer bestimmten Konfession).



Ich würde aber schon sagen, dass bewußster (!) Atheismus eine bestimmte Art von emotioneller Einstellung zu Existenz allgemein ist. Trocken, kühl, gelassen-angstfrei.


Kann ich nicht bestätigen, ich kenne einige hochneurotische (bewusste) Atheisten.

#83:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 14:51
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Als Atheist kann ich Kommunist, Nihilist, Naturalist sein, oder irgendetwas anderes, was mit "ist" aufhört, Atheismus allein ist aber keine Weltanschauung, auch wenn manche Menschen ihr ganzes Leben der Bekämpfung des Theismus widmen (meisten einer bestimmten Konfession).



Ich würde aber schon sagen, dass bewußster (!) Atheismus eine bestimmte Art von emotioneller Einstellung zu Existenz allgemein ist. Trocken, kühl, gelassen-angstfrei.


Kann ich nicht bestätigen, ich kenne einige hochneurotische (bewusste) Atheisten.



Ausnahmen, Meßfehlern, keine echten Atheisten und so... Cool


Ausserdem meinte ich die prinzielle Einstellung als Grundsatz, sonst im Alltag können die neurotisch sein mit Scrat mit der Eichel.

#84:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 15:48
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
... im Alltag können die neurotisch sein mit Scrat mit der Eichel.


Musste ich jetzt glatt mal googlen, dachte schon es handelt sich umwas schlüpfriges Smilie

#85:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 19:10
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Als Atheist kann ich Kommunist, Nihilist, Naturalist sein, oder irgendetwas anderes, was mit "ist" aufhört, Atheismus allein ist aber keine Weltanschauung, auch wenn manche Menschen ihr ganzes Leben der Bekämpfung des Theismus widmen (meisten einer bestimmten Konfession).

Ich würde aber schon sagen, dass bewußster (!) Atheismus eine bestimmte Art von emotioneller Einstellung zu Existenz allgemein ist. Trocken, kühl, gelassen-angstfrei.


Erstens: Nein, und böse Zungen behaupten, daß man das sogar an diesem Forum sehen könne.

Zweitens: Welcher Ungeist hat euch geraten, diesem über 6 Jahre alten Thread auszugraben? Lachen



Freigeisterhaus -> Heidenspaß statt Höllenqual


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