Zitat: |
Von Paul Müller
Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, erwartet offenbar die Machtübernahme von Einwanderern in Deutschland. "In zwanzig Jahren werden Migranten 75 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Deutschland muß diese Realität sehen". Diese Menschen würden Deutschland regieren und führen, zitiert die türkische Zeitung "Sabah" Kolat auf einer Sitzung der TGD-Landesverbandes Baden-Württemberg. In diesem Zusammenhang nannte er die Durchsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft die "wichtigste Tagesordnung der TGD". Sollte die SPD in den Koalitionsverhandlungen mit der Union diese Forderung aufgeben, "werden die Türken dies nicht vergessen", drohte Kolat. Nach derzeit geltendem Recht müssen sich Einwanderer zwischen ihrer bisherigen und der deutschen Staatsangehörigkeit entscheiden. Die Türkische Gemeinde hatte bereits vor Beginn der Sondierungsgespräche zwischen Union, sowie SPD und Grünen radikale Forderungen erhoben. "Ich habe die Bundeskanzlerin angeschrieben und ihr unsere Erwartungen insbesondere in Sachen Staatsangehörigkeitsrecht mitgeteilt", so Kolat, So verlangt die TGD unter anderem ein eigenständiges "Bundesministerium für Partizipation und Migration", sowie ein "Bundespartizipationsgesetz". Ein vergleichbares Gesetz auf Länderebene war Ende 2010 in Berlin verabschiedet worden. Darin wurde erstmals eine institutionalisierte Benachteiligung von Deutschen gegenüber Einwanderern im Öffentlichen Dienst festgeschrieben. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Mal vorweg: Ich habe zwei Staatsbürgeschaften.
Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, die Belgische abzulegen, sagte man mir aufs Amt, dass ich sie behalten durfte. |
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Die "Gefahr", das Migranten "an der Macht" kämen, sehe ich gar nicht. |
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Als man Jean-Claude Juncker mal fragte, wann der erste Migrant, Regierungschef in Luxemburg wird, antwortete er: "der Regierungschef wir immer ein Luxemburger sein. Wie lange er bereits Luxemburger ist, spielt dabei keine Rolle". |
Jean-Claude Juncker hat folgendes geschrieben: |
Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter. |
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In der christlichen Soziallehre heißt es, Eigentum verpflichtet. Also verpflichten wir das Eigentum. |
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Wenn es ernst wird, muss man lügen. |
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Das Verhalten des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan im Zuge der Proteste der Bevölkerung gegen ihn bezeichnete Kolat als „faschistoid“ |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Hier eine Karte der Länder, die die doppelte Staatsbürgerschaft zulassen.
[img]Karte[/img] http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dual_Citizenship.svg |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Warum denn nicht?
Wer dauerhaft hier lebt, soll voll gleichberechtigt sein und politisch integriert mitmachen dürfen, also die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Dafür, die alte/ die der Eltern behalten zu wollen, kann es eine Reihe gute Gründe geben, von der leichteren Reise zur Verwandtschaft über Erbschafts- und Arbeitsangelegenheiten bis hin zum legitimen Interesse an Politik in beiden Ländern. Warum sollte man sich zwischen beidem entscheiden müssen? Stört doch auch nicht weiter. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Wer neidisch ist darauf, dass "die zwei haben und ich nur eine", worauf die meisten Gegenargumente hinauslaufen, soll halt auswandern irgendwohin, da auch eine Staatsbürgerschaft beantragen und die deutsche behalten. Dann hat er auch zwei, unsere Gesellschaft profitiert - win-win. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Hier eine Karte der Länder, die die doppelte Staatsbürgerschaft zulassen.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dual_Citizenship.svg Deutschland wäre damit also nicht alleine auf der Welt. Andere Staaten schätzen die Vorteile höher ein, als die Nachteile. Kolats Äußerungen finde ich zwar nicht unproblematisch, weil er damit die Resentiments unserer deutschtümelnden Freunde wie achim01 schürt, und ihnen zudem die Möglichkeit gibt, das auszuschlachten. Aber er scheint ein Mensch der deutlichen Sprache zu sein, wie ich gerade auf wiki gelesen habe. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Was Kolat da fordert scheint ein typisches Verhalten einer nicht kompatiblen Kultur zu sein, wenn sie einen bestimmten Anteil an der Bevölkerung stellt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Warum denn nicht?
Wer dauerhaft hier lebt, soll voll gleichberechtigt sein und politisch integriert mitmachen dürfen, also die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Nur hier zu leben reicht nicht aus, aber es geht hier ohnehin nicht um Immigranten, die beschlossen haben in der BRD zu leben. Es geht um Kinder ausländischer Eltern, die von Geburt an beide Staatsbürgerschaften besitzen. Das Elternhaus hat ebenso wie der Ort, an den man aufwachst, einen erheblichen Einfluss, darauf mit welchen Land man sich identifiziert. Das Optionsmodell war meines Erachtens daher ein guter Kompromiss zwischen dem Recht des Blutes und dem Recht des Bodens. Die doppelte Staatsbürgerschaft birgt die Gefahr, dass die neuen Wähler, mehr die Interessen ihres Zweitstaates als die der BRD im Kopf haben. Im Falle von EU-Staaten stellt sich noch das Problem des doppelten Stimmrechts. Die Politik wird sich jedenfalls mit den neuen Wählerschichten verändern, ob zum Guten oder Schlechten mag jeder selbst beurteilen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen. |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben?
Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hast Du eine Ahnung, ob wir die Italiener als "Bereicherung" gesehen haben. Mein lieber Herr Gesangsverein. Was haben wir gewettert dagegen. Und Argumenten hatten wir auch en Masse. Ich schäme mich jetzt noch dafür. (Das möcht ich Dir ersparen) |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. Witzeleien und Frotzelleien gibt es auch zwischen Preußen und Bayern, zwischen Badenern und Württembergern, zwischen Fischköppen und.... |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. Witzeleien und Frotzelleien gibt es auch zwischen Preußen und Bayern, zwischen Badenern und Württembergern, zwischen Fischköppen und.... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Aber ansonsten lautet dein Motto bezüglich Restaurants und Imbiss: "Kauft nicht bei Muslimen!" oder? |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Achja, aber das türkische und arabische Essen ist keine Bereicherung? |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Wiki: Häufig werden Halal-Fleischprodukte durch betäubungsloses Schächten produziert. Dies ist in Deutschland nach § 17 TierSchG verboten. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. :D |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Dann bist Du also dafür, Italiener, Griechen und Chinesen die doppelte Staatsbürgerschaft zu ermöglichen, aber nur, wenn sie keine Muslime sind? |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird? |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Achja, aber das türkische und arabische Essen ist keine Bereicherung? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Kann man da nicht Islam von kriegen, wenn man sowas isst? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich habe die doppelte Staatsbuergerschaft, weil ich nicht in die Verlegenheit kommen will jedesmal ein Visum beantragen zu muessen, wenn ich Verwandte und Freunde in Deutschland besuchen will
Wo hast du Dir denn diesen Unsinn ins Hirn waschen lassen? Oder glaubst Du wirklich ich koennte meine zwei Paesse dazu benutzen Kanada zu regieren? |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||||
[...] haust du ne Ladung Gyros in ein Brötchen, plus ein paar Zwiebeln und weisse Sosse, schon hast du einen döner (in F nennt sich das kebab, oder unter Jugendlichen "un grec" - ein Grieche) [...] |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird? |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
ich wäre für eine sehr einfache lösung - die sicherlich vorerst nicht kommen wird:
jedes kind, das in deutschland geboren wird, bekommt die deutsche staatsbürgerschaft. wollen eltern mit ausländischen wurzeln/staatsbürgerschaften, dass ihre kinder auch die staatsbürgerschaft ihres heimatlandes haben möchte, müssen sie das für ihr kind in dem jeweiligen land beantragen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Dafür verdienen aber vor allem deutsche Gesetzgeber Prügel. Die machen gerne religiöse Ausnahmen, weil sie denken, Religion sei etwas besonderes. Es ist nicht das Problem der Moslems. Wenn die Legislative und Judikative nicht imstande ist, ihre eigenen Gesetze anzuwenden, dann kommt das heraus. Und vor allem rächt es sich natürlich, dass der Westen weder mit seinem Faschismus, noch mit seiner Esoterik noch mit seinem Christentum auch nur annähernd fertig geworden ist. Erst auf auf diesem Nährboden kann nun der Islam mit solchen *Geboten* agieren. Deswegen kann es nur heissen, religiöse Gesetze und Riten allgemein zu verbieten, wenn sie es wagen, in weltliche Belange einzugreifen. Da ist überhaupt kein Sondergesetz gegen das Schächten nötig. Aber das würde voraus setzen, dass dieser Staat mit expliziten Christen an seiner Spitze der Religion allgemein ihren Platz zuweisen würde. Das aber geschah nie und deshalb verstehe ich die künstliche Aufregung nicht. In der DDR wäre das Schächten nicht möglich, aber in der DDR wären auch christliche Marotten nicht möglich gewesen. Auch in diesem Sinne könnte die BRD von der DDR lernen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde. |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||||
Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus. |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||||
Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus. |
quadium hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land. |
quadium hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden. |
quadium hat folgendes geschrieben: | ||
Man muss nicht krank sein, man muss nur oft genug in der Schweiz, Österreich oder Holland unterwegs sein. Da lernt man Deutschland lieben. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||||
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quadium hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Man muss nicht krank sein, man muss nur oft genug in der Schweiz, Österreich oder Holland unterwegs sein. Da lernt man Deutschland lieben. |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||||
Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
was für ein dämliches Argument...aber ja, sowas hab ich schon im SPON Forum gelesen |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei! |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Das wird vielleicht die Zukunft. Noch sind wir nicht soweit. Die europäische "Kleinstaaterei" lässt sich auch nur schwer mit der ehemaligen deutschen Kleinstaaterei vergleichen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Da wäre ich mir nicht so sicher. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Dein Belgien ist gerade dabei sich zu spalten. Doch sehr sicher. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei! |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein. Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften? Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Haben wir Probleme mit islamischen Parallelgesellschaften? Die Frage kannst du selber beantworten. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Ich selbst habe höchstens zu 50% Arierblut, eher weniger, wenn es nach den Nazis gehen würde. Meine Vorfahren haben gegen die Nazis gekämpft. Lerne einfach mal, die Welt ohne deine ideologische Brille zu betrachten. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Was für ein Quatsch. Subsidiaritätsprinzip. schon mal gehört? |
NoReply hat folgendes geschrieben: | ||||||
Warum? Wie ich deine bisherigen Posts gelesen habe, würdest du dir dadurch wahrscheinlich eine Überwindung von Rassismus und Nationalismus erhoffen? Das würde ich mir auch wünschen, denke aber nicht, dass dies durch eine europäische Einigung gelingen kann. Wenn man sich beispielsweise die Debatte um die EU-Mitgliedschaft der Türkei ansieht ist eines der häufigsten Gegenargument, dass ein muslimisches Land nichts in einer christlichen EU verloren hätte. Ich denke, dass ein europäischer Bundesstaat eher Nationalismus und Militarismus fördern würde. Momentan sind wir Kleinstaaten mit eher geringer militärischer Bedeutung. Ein Bundesstaat wäre wohl deutlich bedeutender. |
NoReply hat folgendes geschrieben: |
Welche positive Folgen würdest du dir von den "Vereinigten Staaten von Europa" erhoffen? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Natuerlich bedeutet ein einheitlicher europaeischer Bundesstaat nicht automatisch das Ende fuer jede Art von Rassismus und Nationalismus, obwohl der zunaechst einmal ein Knueppel zwischen die Beine der althergebrachten entsprechenden Stroemungen waere. Die koennen sich naemlich nicht so einfach europaweit zusammenschliessen, weil sie mit Leidenschaft uralte Feindschaften untereinander pflegen. In einer geeinten EU wuerden die sich zunaechst mal gegenseitig politisch neutralisieren und waeren marginalisiert. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Aber darum geht's mir gar nicht. Mir geht's zum einen um Praktibilitaet:
Wenn ich mir hier z.B. hier in Kanada einen neuen europaeischen Pass besorgen will, dann muss ich mich an das naechstgelegene deutsche Konsulat im fernen Vancouver wenden, obwohl es ein italienisches Konsulat im nahegelegenen Prince Rupert gibt, das mir genausogut einen neuen Pass ausstellen koennte. In Vancouver wiederum hat ueberfluessigerweise so ziemlich jedes EU-Land sein eigenes Konsulat. Da koennte man dann die allermeisten von dicht machen und einfach eines uebriglassen und vergroessern. Das spart unterm Strich 'ne Menge Geld und man koennte stattdessen auf die aus Spargruenden geplante Schliessung des italienischen Konsulats in Prince Rupert verzichten, dieses als europaeisches Konsulat weiter betreiben und haette unterm Strich immer noch 'ne Menge Geld gespart. Es gibt noch viele andere Beispiele fuer Synergieeffekte, durch die sich sowohl Einsparpotentiale heben als auch gleichzeitig die Effektivitaet der staatlichen Leistungen steigern liessen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Mir geht's vor allem um die Vermeidung der negativen Folgen der Kleinstaaterei in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts. Um weltweit mitspielen zu koennen (und z.B. Rohstoffversorgung und Handelswege sichern zu koennen) brauchen zukuenftige Staaten eine gewisse Mindestgroesse, die ich auf ca. eine Viertelmilliarde Einwohner schaetze. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das ist analog zur Entwicklung waehrend der Industrialisierung, die auch eine gewisse Mindestgroesse voraussetzte um erfolgreich mitspielen zu koennen. Regionen, die es, wie das damalige Deutschland oder auch Italien, nicht rechtzeitig schafften genuegend grosse staatliche Einheiten zu bilden, verpassten den Anschluss und fielen wirtschaftlich zurueck. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Analog droht den europaeischen Natioenchen, falls sie es nicht auf die Kette kriegen einen supranationalen Bundesstaat mit einheitlichem Wirtschaftsraum und einheitlicher Waehrung zu bilden, ein aehnliches Schicksal. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Darueberhinaus wuerden sich die Grossen das nationalistische Gezaenk der europaeischen Kleinstaaten zunutze machen und Europa unter sich aufteilen, so wie das in der Folge von 2 grossen europaeischen Buergerkriegen schon einmal geschah als die USA und die UdSSR den groessten Teil Europas in Einflusszonen unter sich aufteilten. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das anachronistische Konzept des europaeischen Nationalsstaats aus dem 19. Jahrhundert hat ausgedient und schafft schon lange nicht mehr die Voraussetzung fuer wirtschaftliche Prosperitaet wie es dies vor 200 Jahren zweifellos tat, sondern es behindert im Gegenteil die wirtschaftliche Prosperitaet im 21. Jahrhundert. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land. |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||
Warum nicht? Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann. |
achim01 hat folgendes geschrieben: | ||||
Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Ach Ralf...so einen ähnlcihen Satz hätte man dir auch desöfteren schreiben können, oder? |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||
Warum nicht? Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Und dann gerade noch Ludwigshafen! |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Da hat man gleich die Pfalz vor der Tür, das hat durchaus seine Vorzüge. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Ja; aber dann liebt man eigentlich doch das, was vor der Tür ist. |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Da hat man gleich die Pfalz vor der Tür, das hat durchaus seine Vorzüge. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
sehr schöne Landschaft übrigens, die Pfalz |
Zitat: |
Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren sind, sollen sich künftig nicht mehr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden müssen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf will Innenminister de Maizière rasch vorlegen. |
Kopfkino hat folgendes geschrieben: | ||
Ich manchmal auch. Ich denke manche Migranten wollen die Staatsangehörigkeit aus ihrem Herkunftsland nicht verlieren. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich beantworte das mal hier:
Das ist sogar ziemlich sicher, dass das der Grund ist. Man wechselt ja nicht "über Nacht" die Staatsangehörigkeit. Es ist eher ein langfristiger Prozess. Man "fühlt" sich doch noch in der originale Staatsangehörigkeit "zu hause". Erst als ich auf der (zweite) Hochzeitsfeier meiner jüngste Tochter war, merkte ich, dass ich doch schon mehr Deutsch, als noch Belgisch war, und fasste den Entschluss, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen. Zu meiner Überraschung, durfte ich die belgische behalten. (Gilt glaube ich für alle EU-Bürger). |
Bruni hat folgendes geschrieben: | ||||||
Klar wechselt niemand über Nacht. Aber es ist eine gute Frage, ob sich jemand der in Deutschland dauerhaft leben möchte, nicht entscheiden kann , um auch eine Staatsbürgerschaft zu beantragen. Warum nach Jahrzehnten immer noch nicht? Und ich frage mich ob nicht ein größerer Anteil bei den Personen, die die Staatsbürgerschaft nicht beantragen, überhaupt bekannt und sichergestellt ist in welchem Land sie ihre wahren Wurzeln haben. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Ich könnte 2 Staatsbürgerschaften haben, will ich aber nicht. Irgendwie empfinde ich es als ungerecht, gegenüber Bürgern, die nur eine haben dürfen. Warum solche Privilegien? Und irgendwann sollte man sich auch endgültig entscheiden können. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Ich könnte 2 Staatsbürgerschaften haben, will ich aber nicht. Irgendwie empfinde ich es als ungerecht, gegenüber Bürgern, die nur eine haben dürfen. Warum solche Privilegien? Und irgendwann sollte man sich auch endgültig entscheiden können. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land. |
Zitat: |
Sehe ich nicht so. Ich sehe das eher pragmatisch. Ich will jederzeit in der Lage sein Verwandte und Freunde in Deutschland zu besuchen, ohne vielleicht irgendwann erst ein Visum dafuer beantragen zu muessen oder gar nicht ins Land reingelassen zu werden aus welchen Gruenden auch immer. Da ich in D geboren bin und die Haelfte meines bisherigen Lebens dort verbracht habe, werde ich mich dort auch nie als Auslaender fuehlen, sondern immer einen persoenlichen Bezug zu dem Land haben. |
luc hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Naja...lieben ist ein strapaziertes Wort. Ich beschränke mich darauf zu sagen, dass ich mich in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Belgien, England, Holland...... - hmmmmm.... ich habe ganz bestimmt was vergessen- wohl fühle. Also keine große Gefühlsduselei mit Pauken und Trompeten aber eine gewisse Zuneigung.....
Nun... gut. Kanada und Deutschland haben gewisse Unterschiede in der Gesetzgebung. Aber zwischen Deutschland und Frankreich läuft es problemlos und man braucht sich um die Staatsangehörigkeit nicht zu kümmern. So oder so läuft es rund! _________________ |
luc hat folgendes geschrieben: |
Zwischen Frankreich und Deutschland ist alles viel einfacher geworden. Ich kann mich noch erinnern, dass mein franz. Führerschein in Deutschland ungültig wurde, weil ich vergessen hatte, ihn übersetzen zu lassen. Also musste ich die theoretische Fahrprüfung noch einmal machen. Ob es so einen Blödsinn noch gibt, kann ich mir nicht vorstellen. Auch das Einführen von PKWs war eine Qual wegen unterschiedlichen Normen. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Ja, stimmt schon, gibt aber in so einigen Bereichen Unterschiede in der Gesetzgebung wobei sich da in den letzten 25 Jahren auch wieder einiges getan hat... zum Beispiel Familiennamen (bei Verheirateten) In F ist der für den état civil (alles was mit Standesamt und sonstigem amtlichem Kram zu tun hat) einzig gültige Familienname derjenige, der auf der Geburtsurkunde steht, auch patronyme genannt bei der Eheschliessung ändert sich daran genau betrachtet nix: ich hiess vor der Heirat mit Familiennamen B. und heisse immer noch so (im Ausweis steht dann B. épouse = verheiratete L.) kann zwar, wenn ich will im täglichen Gebrauch, den Namen meines Mannes dranhängen (also dann Mme B.-L.) oder nur den Namen meines Mannes benutzen (Mme L.), das ist dann aber nicht etwa mein Familienname in juristischen Sinn, sondern nur ein Gebrauchsname mein Mann könnte wiederum meinen Namen an seinen anhängen, als Gebrauchsname. ich benutze (aus praktischen Gründen) meist die zusammengesetzte Form im Wählerverzeichnis stehe ich nur unter meinem Geburtsnamen (wie gesagt für alle amtlichen Belange der einzig gültige Familienname) |
luc hat folgendes geschrieben: |
Auf jeden Fall vergessen wir viel zu schnell, was wir Europa zu verdanken haben. Ich kann mich erinnern, dass ich teilweise 6 oder 7 verschiedene Portemonnaies hatte, weil ich viel durch Europa reiste. Auch mit der Krankenversicherung und mit den Steuern war es furchtbar kompliziert. Je mehr Europa wir haben, um so besser geht es mir. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Die darf man auch haben. Ich sehe auch die Nachteile. Ebenso wie ich die Nachteile der Globalisierung sehe - wenn man sie als Kraft versteht, die den Menschen zum durchkalkulierten Kostenfaktor degradiert, zudem noch in ständiger Konkurrenz zum Mitmenschen. Die die Kraft haben, ganze Sozialsysteme unter Druck zu setzen. Warum gibt es keine kräftige Sprache, die das formulieren kann, ohne sich nach rechtsaussen anzubiedern? Ach, da landen wir wieder bei einem anderen Thema. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Die Art von "Loyalität", bei der manche Leute dann sofort einen Konflikt vermuten, wenn es zwei Staatsbürgerschaften gibt, finde ich sowieso nicht wünschenswert, weil es notwendigerweise eine unkritische Loyalität wäre. Eine kritische Loyalität wüsste im Konfliktfall abzuwägen (und würde das auch ohne zwei Pässe tun). |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Problematisch finde ich lediglich doppeltes Wählen. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Also 2 Staatsbürgerschaften, aber nur in einem Staat wählen. Das würde vielleicht sogar das verbreitete (in Ansätzen auch bei mir vorhandene) Unbehagen reduzieren. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wie soll denn sowas geregelt werden? Ich habe noch die belgische Staatsangehörigkeit. Die durfte ich behalten, als ich die Deutsche angenommen habe. Als ich mich endlich dazu entschlossen hatte, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, dafür die Belgische abzugeben, durfte ich die behalten. Ich darf in Belgien und in Deutschland wählen. Bei der Europawahl darf ich nur in einem Land die Stimme abgeben. (Was, glaube ich, nicht so großartig kontrolliert wurde). |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Es gibt eine Menge gute Gründe, die vorherige Staatsbürgerschaft nicht aufgeben zu wollen. So ist es - ganz banales Beispiel - mit dem alten Pass offensichtlich leichter, Besuche bei Verwandten zu machen. Auch gibt es Länder, bei denen rechtliche Vorgänge - wie zB Erbschaften - erheblich erschwert sind, wenn man nicht die richtige Staatsbürgerschaft hat. Die Beispiele ließen sich sicher noch vermehren. Zwei Staatsbürgerschaften zu haben, ist dann mE auch keine "Bevorzugung", sondern schlicht eine Lösung für Probleme, die Leute ohne Migrationshintergrund gar nicht haben.
Dagegen sehe ich keinen vernünftigen Grund, die doppelte Staatsbürgerschaft zu verweigern. Die Art von "Loyalität", bei der manche Leute dann sofort einen Konflikt vermuten, wenn es zwei Staatsbürgerschaften gibt, finde ich sowieso nicht wünschenswert, weil es notwendigerweise eine unkritische Loyalität wäre. Eine kritische Loyalität wüsste im Konfliktfall abzuwägen (und würde das auch ohne zwei Pässe tun). Problematisch finde ich lediglich doppeltes Wählen. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:
Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Eben - welche denn? Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile". Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden). Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch. Und deswegen noch eine Ergänzung:
Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis. |
Zitat: |
bei Staatsangehörigen von Ländern, die ihren Bürgern regelmäßig die Entlassung aus der Staatsangehörigkeit verweigern. Das gilt gegenwärtig für Afghanistan, Algerien, Eritrea, Iran, Kuba, Libanon, Marokko, Syrien und Tunesien. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Eben - welche denn? Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile". Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden). Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch. Und deswegen noch eine Ergänzung:
Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss. @ tillich Du kannst Dir ruhig noch ein paar persönliche Gründe ausdenken, aus denen es prima wäre, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben. Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt. Der Staat, d.h.wir verleihen keine Staatsbürgerschaft, um anderen Leuten Wünsche zu erfüllen, sondern weil auch wir uns Vorteile davon versprechen, jemanden in unsere Fürsorgepflicht aufzunehmen. Die Vorteile für den anderen sind offensichtlich, sonst käme er auch gar nicht hierher. Wo sind unsere? Wie heißt es doch bei den Christen? Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Die Frage ist doch wohl eher welche Nachteile ein Staat hat, wenn er doppelte Staatsbuergerschaften zulaesst? Wenn es keine gravierenden Nachteile gibt, dann halte ich es fuer besser wenn der Staat seinen Buergern hier keine unnoetigen Vorschriften macht. Es gibt auch so schon genug Regeln, da muss man nicht noch ein paar ueberfluessige oben drauf packen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
@bb Es mag Dir entgangen sein, aber wo ich die Frage nach einem Vorteil gestellt habe, verbirgt sich in der Tat ein Nachteil dahinter, den ich auch formuliert habe. Ich habe es jetzt für Dich nochmal extra gefettet. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das ist ein Pseudoargument. Das Engagement fuer eine Gesellschaft ist nicht von der Zahl der Staatsbuergerschaften ihrer einzelnen Buerger abhaengig.
In meinem Umfeld engagieren sich z.B. jede Menge Leute ehrenamtlich in verschiedensten Funktionen, wobei eine relativ grosse Zahl der Leute hier zwei Staatsbuergerschaften besitzt, weil Kanada in dieser Beziehung seinen Buergern loeblicherweise keinerlei Vorschriften macht. Ich habe sogar schon Leute mit 3 Staatsbuergerschaften getroffen, was deren Engagement ganz offensichtlich auch nicht negativ beeinflusst. Manche besitzen sogar z.B. nur ihre alte europaeische Staatsbuergerschaft und nicht die kanadische, sondern nur einen langfristig gesicherten Aufenthaltsstatus mit unbefristeter Arbeitserlaubnis in Kanada. Auch diese Leute sind haeufig stark ehrenamtlich hier in Kanada engagiert. Es scheint fast so als ob es in dieser Beziehung voellig egal waere ob und welche Staatsbuergerschaften jemand besitzt. Das verwundert auch nicht, handelt es sich dabei doch bei Licht betrachtet nur um eine verwaltungstechnische Formalie. Das Engagement der Menschen fuer die Gesellschaft haengt viel mehr vom Naturell der Menschen ab und fuer welche Gesellschaft sich Doppelstaatler mehr einsetzen davon, wo sie die meiste Zeit leben und nicht von der Anzahl ihrer Paesse. Es hat allerdings sehr grossen Einfluss auf das Engagement der Menschen fuer ihren Staat, wie stark dieser Staat sie mit unnuetzen Vorschriften und Regeln gaengelt. Staatlich gegaengelte Menschen entwickeln relativ haeufig eine "Leck-mich-am-Arsch-Mentalitaet" ihrem Staat gegenueber und auch wenn sie nur eine Staatsbuergerschaft besitzen, fuehlen sie sich diesem Staat eher wenig verpflichtet. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Diese absurde Überspitzung meiner Aussage heißt ja letztendlich nichts anders als "Die sollen sich mal nicht so anstellen, so schlimm ist es mit dem Rassismus ja nun auch nicht"; also könne man auch ohne weiteres die Aufgabe der Herkunftsstaatsangehörigkeit verlangen. Das finde ich einfach nur zynisch, denn: Doch, es ist so schlimm mit dem Rassismus; die Konzentrationslagerschwelle muss dafür nicht überschritten sein. Wenn Leuten tagtäglich Diskriminierung begegnen kann, auf den von mir oben beschriebenen verschiedenen Niveaus, dann haben sie verdammt gute Gründe dafür, sich eine zweite Option offenzuhalten. Sprüche der Art "Hej, ist doch alles super, staatliche Massenmordprogramme gibt es doch nicht, und alles andere ist doch wohl vernachlässigbar" würde ich zu diesen guten Gründen zählen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ich halte diese Idee, dass man das Engagement der Bürger für den Staat verringert, wenn diese auch eine zweite Staatsbürgerschaft haben dürfen, für ziemlich abwegig. Bürger engagieren sich für den Staat, in dem sie leben, wenn sie das Gefühl haben, dadurch etwas bewirken zu können. .... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Da glaubst Du wirklich dran? Du glaubst, dass die Türken, die hier im Moment pro Erdogan auf die Straße gehen, das tun, weil sie das Gefühl haben, da etwas bewirken zu können? Dann dürften eigentlich Diktatoren keine aktiven Fans haben. Dummerweise ist das nicht so. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich mir ansehe, wieviel politische Aktivität türkischer Mitbürger für welche Ziele sichtbar wird, halte ich es von deutscher Seite für sehr vernünftig, sich mit der Verleihung der deutschen Staatbürgerschaft auf die zu beschränken, die bereit sind, sich von ihrer Herkunft loszusagen. Leider ist das im Moment nicht so. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
....
Diese Leute, die sich von Bezirksvertretung bis Bundestag politisch engagieren, sollte man mal fragen, ob sie eine doppelte Staatsbürgerschaft eher für förderlich oder eher für hinderlich für politisches Engagemnt halten. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Nein. Man sollte nur nachsehen, wie hoch bei denen der Anteil mit doppelter Staatsbürgerschaft ist.
Es geht nicht um das, was die Leute meinen, sondern um das, was sie tun. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss. @ tillich Du kannst Dir ruhig noch ein paar persönliche Gründe ausdenken, aus denen es prima wäre, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben. Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt. Der Staat, d.h.wir verleihen keine Staatsbürgerschaft, um anderen Leuten Wünsche zu erfüllen, sondern weil auch wir uns Vorteile davon versprechen, jemanden in unsere Fürsorgepflicht aufzunehmen. Die Vorteile für den anderen sind offensichtlich, sonst käme er auch gar nicht hierher. Wo sind unsere? Wie heißt es doch bei den Christen? Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
....
Ich habe doch eine Liste mit Staaten hier zitiert, die es ihren Bürgern nicht erlauben aus der Staatsbürgerschaft auszutreten. Ich persönlich kenne beispeilsweise zwei Deutsch Iraner, hier den den größten Teil ihres Lebens verbracht. Die tanzen weder auf zwei Hochzeiten noch hätten sie irgendein Problem sich eindeutig für Deutschland zu entscheiden. Sie können aber nicht. Warum sollte man in solchen Fällen nun eine doppelte Staatsbürgerschaft verwehren? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Natürlich glauben sie, dass ihre Unterstützung Erdogan hilft, und insofern etwas bewirkt. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das wäre eine unfreiwillige doppelte Staatsbürgerschaft. Die sollte man schon anders behandeln als die gewollte. Ich kenne auch einen Iran-Deutschen, der froh wäre, wenn er diese Staatsbürgerschaft loswerden könnte. Der hütet sich auch, selbst in dieses Land zu reisen und trifft sich mit Verwandten nur hier oder in anderen Ländern. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
...
Auch eine gewollte, könnte in gewisser Weise unfreiwillig sein. Beispielsweise wenn man aufgrund von Erbschaftsrecht, Einreiseerleichterungen etc. die alte nicht aufgeben möchte. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Letztlich ist das, was Du mit dieser doppelten Staatsbürgerschaft bedienst, wahrscheinlich genau der Nationalismus zum Herkunftsland, den Du bei Deutschen verurteilst. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist aber eine etwas eigenwillige Interpretation von unfreiwillig. Was Du hier beschreibst ist eine ganz normale Abwägung von Vorteilen und Nachteilen unterschiedlicher Entscheidungen. Es ist niemand gezwungen, ein Erbe anzunehmen. Er kann das wollen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Auch das sehe ich wiederum exakt umgekehrt: Mit der doppelten Staatsbürgerschaft werden nationalistische Vorstellungen, zB die, dass es eine exklusive Loyalität geben müsse, gerade unterlaufen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | |||
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