Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben?
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#1: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 13:00
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Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben?
Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Was Kolat da fordert scheint ein typisches Verhalten einer nicht kompatiblen Kultur zu sein, wenn sie einen bestimmten Anteil an der Bevölkerung stellt.

Kolat's Forderung, wenn sie denn so stimmt, halte ich einfach für eine unverschämte Erpressung.


Zitat:
Zitat:
Von Paul Müller
Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, erwartet offenbar die Machtübernahme von Einwanderern in Deutschland. "In zwanzig Jahren werden Migranten 75 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Deutschland muß diese Realität sehen". Diese Menschen würden Deutschland regieren und führen, zitiert die türkische Zeitung "Sabah" Kolat auf einer Sitzung der TGD-Landesverbandes Baden-Württemberg.
In diesem Zusammenhang nannte er die Durchsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft die "wichtigste Tagesordnung der TGD". Sollte die SPD in den Koalitionsverhandlungen mit der Union diese Forderung aufgeben, "werden die Türken dies nicht vergessen", drohte Kolat. Nach derzeit geltendem Recht müssen sich Einwanderer zwischen ihrer bisherigen und der deutschen Staatsangehörigkeit entscheiden.
Die Türkische Gemeinde hatte bereits vor Beginn der Sondierungsgespräche zwischen Union, sowie SPD und Grünen radikale Forderungen erhoben. "Ich habe die Bundeskanzlerin angeschrieben und ihr unsere Erwartungen insbesondere in Sachen Staatsangehörigkeitsrecht mitgeteilt", so Kolat, So verlangt die TGD unter anderem ein eigenständiges "Bundesministerium für Partizipation und Migration", sowie ein "Bundespartizipationsgesetz". Ein vergleichbares Gesetz auf Länderebene war Ende 2010 in Berlin verabschiedet worden. Darin wurde erstmals eine institutionalisierte Benachteiligung von Deutschen gegenüber Einwanderern im Öffentlichen Dienst festgeschrieben.


Quelle:
http://www.berliner-umschau.de/news.php?id=20864&title=Kolat%3A+Migranten+werden+Deutschland+regieren&storyid=1001382522088


Zuletzt bearbeitet von achim01 am 13.12.2013, 18:45, insgesamt einmal bearbeitet

#2:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 13:40
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Mal vorweg: Ich habe zwei Staatsbürgeschaften.
Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, die Belgische abzulegen, sagte man mir aufs Amt, dass ich sie behalten durfte.
Ich bin zwar ganz zufrieden, dass ich zwei habe, als notwendig achte ich das gar nicht.

Bisher war es in der Regel ja so, dass man seine alte Staatsbürgerschaft behalten durfte, wenn man irgendwo eine Staatsbürgerschaft antragslos bekam. (Z.B. Kinder von ausländische Eltern, die in USA, Kanada, Brasilien, etc, geboren wurden).

Das könnte man, meiner Meinung nach so beibehalten.

Die "Gefahr", das Migranten "an der Macht" kämen, sehe ich gar nicht.

In Luxemburg gibt es, soviel ich weis, die meisten Migranten in Europa. Die haben damit auch die längere Tradition.

Als man Jean-Claude Juncker mal fragte, wann der erste Migrant, Regierungschef in Luxemburg wird, antwortete er: "der Regierungschef wir immer ein Luxemburger sein. Wie lange er bereits Luxemburger ist, spielt dabei keine Rolle".


Zuletzt bearbeitet von vrolijke am 13.12.2013, 14:45, insgesamt einmal bearbeitet

#3:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 14:18
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mal vorweg: Ich habe zwei Staatsbürgeschaften.
Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, die Belgische abzulegen, sagte man mir aufs Amt, dass ich sie behalten durfte.
Damit hast du bei der Europawahl doppeltes Stimmrecht.
Zitat:

Die "Gefahr", das Migranten "an der Macht" kämen, sehe ich gar nicht.

SPD und Grüne hoffen insgeheim davon zu profitieren, die SPD meines Erachtens zu Recht.
Zitat:

Als man Jean-Claude Juncker mal fragte, wann der erste Migrant, Regierungschef in Luxemburg wird, antwortete er: "der Regierungschef wir immer ein Luxemburger sein. Wie lange er bereits Luxemburger ist, spielt dabei keine Rolle".

Von Junckers gibt es ein paar aufschlussreiche Zitate:

Jean-Claude Juncker hat folgendes geschrieben:
Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.

Zitat:

In der christlichen Soziallehre heißt es, Eigentum verpflichtet. Also verpflichten wir das Eigentum.

Zitat:

Wenn es ernst wird, muss man lügen.

#4:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 14:54
    —
Warum denn nicht?
Wer dauerhaft hier lebt, soll voll gleichberechtigt sein und politisch integriert mitmachen dürfen, also die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen.
Dafür, die alte/ die der Eltern behalten zu wollen, kann es eine Reihe gute Gründe geben, von der leichteren Reise zur Verwandtschaft über Erbschafts- und Arbeitsangelegenheiten bis hin zum legitimen Interesse an Politik in beiden Ländern.
Warum sollte man sich zwischen beidem entscheiden müssen? Stört doch auch nicht weiter.

Wer neidisch ist darauf, dass "die zwei haben und ich nur eine", worauf die meisten Gegenargumente hinauslaufen, soll halt auswandern irgendwohin, da auch eine Staatsbürgerschaft beantragen und die deutsche behalten. Dann hat er auch zwei, unsere Gesellschaft profitiert - win-win.

#5:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 15:14
    —
Hier eine Karte der Länder, die die doppelte Staatsbürgerschaft zulassen.



http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dual_Citizenship.svg

Deutschland wäre damit also nicht alleine auf der Welt. Andere Staaten schätzen die Vorteile höher ein, als die Nachteile. Kolats Äußerungen finde ich zwar nicht unproblematisch, weil er damit die Resentiments unserer deutschtümelnden Freunde wie achim01 schürt, und ihnen zudem die Möglichkeit gibt, das auszuschlachten. Aber er scheint ein Mensch der deutlichen Sprache zu sein, wie ich gerade auf wiki gelesen habe.
Zitat:
Das Verhalten des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan im Zuge der Proteste der Bevölkerung gegen ihn bezeichnete Kolat als „faschistoid“
http://de.wikipedia.org/wiki/Kenan_Kolat

"Er forderte" deswegen "einen Aufschub der Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union."

Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.

#6:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 15:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Hier eine Karte der Länder, die die doppelte Staatsbürgerschaft zulassen.

[img]Karte[/img]

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dual_Citizenship.svg



Wobei die Karte nicht mehr ganz stimmt. EG-Bürger dürfen ihre Staatsbürgerschaft in andere EG-Staaten behalten.

#7:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 15:29
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Warum denn nicht?
Wer dauerhaft hier lebt, soll voll gleichberechtigt sein und politisch integriert mitmachen dürfen, also die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen.
Dafür, die alte/ die der Eltern behalten zu wollen, kann es eine Reihe gute Gründe geben, von der leichteren Reise zur Verwandtschaft über Erbschafts- und Arbeitsangelegenheiten bis hin zum legitimen Interesse an Politik in beiden Ländern.
Warum sollte man sich zwischen beidem entscheiden müssen? Stört doch auch nicht weiter.


Ich musste damals (2002 glaube ich) tatsächlich auf sämtliche Erbansprüche verzichten. Schulterzucken

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wer neidisch ist darauf, dass "die zwei haben und ich nur eine", worauf die meisten Gegenargumente hinauslaufen, soll halt auswandern irgendwohin, da auch eine Staatsbürgerschaft beantragen und die deutsche behalten. Dann hat er auch zwei, unsere Gesellschaft profitiert - win-win.


was für ein dämliches Argument...aber ja, sowas hab ich schon im SPON Forum gelesen

#8:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 15:32
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Hier eine Karte der Länder, die die doppelte Staatsbürgerschaft zulassen.



http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dual_Citizenship.svg

Deutschland wäre damit also nicht alleine auf der Welt. Andere Staaten schätzen die Vorteile höher ein, als die Nachteile. Kolats Äußerungen finde ich zwar nicht unproblematisch, weil er damit die Resentiments unserer deutschtümelnden Freunde wie achim01 schürt, und ihnen zudem die Möglichkeit gibt, das auszuschlachten. Aber er scheint ein Mensch der deutlichen Sprache zu sein, wie ich gerade auf wiki gelesen habe.


Man kann auch so schön mit einem solchen Zitat verallgemeinern!
achim01 hat folgendes geschrieben:

Was Kolat da fordert scheint ein typisches Verhalten einer nicht kompatiblen Kultur zu sein, wenn sie einen bestimmten Anteil an der Bevölkerung stellt.


Pillepalle

#9:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 15:50
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Warum denn nicht?
Wer dauerhaft hier lebt, soll voll gleichberechtigt sein und politisch integriert mitmachen dürfen, also die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen.

Nur hier zu leben reicht nicht aus, aber es geht hier ohnehin nicht um Immigranten, die beschlossen haben in der BRD zu leben.
Es geht um Kinder ausländischer Eltern, die von Geburt an beide Staatsbürgerschaften besitzen. Das Elternhaus hat ebenso wie der Ort, an den man aufwachst, einen erheblichen Einfluss, darauf mit welchen Land man sich identifiziert. Das Optionsmodell war meines Erachtens daher ein guter Kompromiss zwischen dem Recht des Blutes und dem Recht des Bodens. Die doppelte Staatsbürgerschaft birgt die Gefahr, dass die neuen Wähler, mehr die Interessen ihres Zweitstaates als die der BRD im Kopf haben.
Im Falle von EU-Staaten stellt sich noch das Problem des doppelten Stimmrechts.

Die Politik wird sich jedenfalls mit den neuen Wählerschichten verändern, ob zum Guten oder Schlechten mag jeder selbst beurteilen.

#10:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 15:56
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Warum denn nicht?
Wer dauerhaft hier lebt, soll voll gleichberechtigt sein und politisch integriert mitmachen dürfen, also die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen.

Nur hier zu leben reicht nicht aus, aber es geht hier ohnehin nicht um Immigranten, die beschlossen haben in der BRD zu leben.
Es geht um Kinder ausländischer Eltern, die von Geburt an beide Staatsbürgerschaften besitzen. Das Elternhaus hat ebenso wie der Ort, an den man aufwachst, einen erheblichen Einfluss, darauf mit welchen Land man sich identifiziert. Das Optionsmodell war meines Erachtens daher ein guter Kompromiss zwischen dem Recht des Blutes und dem Recht des Bodens. Die doppelte Staatsbürgerschaft birgt die Gefahr, dass die neuen Wähler, mehr die Interessen ihres Zweitstaates als die der BRD im Kopf haben.
Im Falle von EU-Staaten stellt sich noch das Problem des doppelten Stimmrechts.

Die Politik wird sich jedenfalls mit den neuen Wählerschichten verändern, ob zum Guten oder Schlechten mag jeder selbst beurteilen.


Ich denke, wenn alle Doppelstaatsbürger doppelt wählen wurden, dürfte das vielleicht 0,001% ausmachen am Ergebniss.

Ich habe noch nie zweimal gewählt.
Ich weiß auch nicht, ob das möglich ist.
Im Gegenteil; bei der ersten Europawahl durten nur Inländer, die im eigenem Land wohnten wählen. Ich durfte nicht.

#11:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 16:05
    —
Früher (vor 1975) erhielten in D Kinder aus Mischehen nur die Staatsbürgerschaft des Vaters, war dieser kein Deutscher, so war es das Kind auch nicht, obwohl es eine deutsche Mutter hatte.

Seit 1975 haben die Kinder automatisch beide Staatsbürgerschaften. Es wird zwar empfohlen (vor allem bei Jungs, wegen evtl Wehrpflicht), bei Erlangung der Volljährigkeit eine der beiden abzugeben, aber Pflicht ist das nicht

Ich wurde vor 1975 als Kind eines frz Vaters und einer dt Mutter geboren, hatte somit "nur" die Nationalität meines Vaters. (und war somit der einzige "Ausländer" in meiner Klasse Geschockt , inklusive Spötteleien meiner "lieben" Klassenkameraden etc pp)

nach Änderung der Gesetzeslage bestand für ca 1-2 Jahre kostenfrei die Möglichkeit für diejenigen, die vor dem Stichtag geboren waren, einen Antrag zu stellen und die dt dazuzubekommen. Was meine Mutter dann auch prompt tat... da war's mir aber schon egal, da ich mein Anderssein nicht nur akzeptiert, sondern mich damit identifiziert hatte.
Ich habe bis heute beide Staatsbürgerschaften behalten. Sollte ich nur eine behalten dürfen, wird dies wohl nicht die deutsche sein... wozu auch, ich lebe inzwischen seit 20 jahren in F.

#12:  Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 18:42
    —
zelig hat folgendes geschrieben:


Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.


Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein.

Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D.

Haben wir Probleme mit islamischen Parallelgesellschaften? Die Frage kannst du selber beantworten.

Ich selbst habe höchstens zu 50% Arierblut, eher weniger, wenn es nach den Nazis gehen würde. Meine Vorfahren haben gegen die Nazis gekämpft.
Lerne einfach mal, die Welt ohne deine ideologische Brille zu betrachten.

Hinweis: Lies zu Weihnachten einmal das Märchen "Die Schneekönigin", dort kommt auch eine Brille vor, die die Sicht auf die Welt verzerrt. Märchen können manchmal hilfreich sein.

#13:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 18:48
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.


Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein.
Schublade hat nichts mit links-rechts zu tun. Schubladen gibts überall. Manche sehen sie nur nicht.

achim01 hat folgendes geschrieben:
Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D.

Hast Du eine Ahnung, ob wir die Italiener als "Bereicherung" gesehen haben.
Mein lieber Herr Gesangsverein. Was haben wir gewettert dagegen. Und Argumenten hatten wir auch en Masse.
Ich schäme mich jetzt noch dafür. (Das möcht ich Dir ersparen) zwinkern

#14: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 18:58
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achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben?
Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?


Ja. Deshalb.

Lachen

#15:  Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.


Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein.
Schublade hat nichts mit links-rechts zu tun. Schubladen gibts überall. Manche sehen sie nur nicht.

achim01 hat folgendes geschrieben:
Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D.

Hast Du eine Ahnung, ob wir die Italiener als "Bereicherung" gesehen haben.
Mein lieber Herr Gesangsverein. Was haben wir gewettert dagegen. Und Argumenten hatten wir auch en Masse.
Ich schäme mich jetzt noch dafür. (Das möcht ich Dir ersparen) zwinkern


Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. Sehr glücklich

Witzeleien und Frotzelleien gibt es auch zwischen Preußen und Bayern, zwischen Badenern und Württembergern, zwischen Fischköppen und....

#16:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:16
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.


Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein.
Schublade hat nichts mit links-rechts zu tun. Schubladen gibts überall. Manche sehen sie nur nicht.

achim01 hat folgendes geschrieben:
Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D.

Hast Du eine Ahnung, ob wir die Italiener als "Bereicherung" gesehen haben.
Mein lieber Herr Gesangsverein. Was haben wir gewettert dagegen. Und Argumenten hatten wir auch en Masse.
Ich schäme mich jetzt noch dafür. (Das möcht ich Dir ersparen) zwinkern


Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. Sehr glücklich

Witzeleien und Frotzelleien gibt es auch zwischen Preußen und Bayern, zwischen Badenern und Württembergern, zwischen Fischköppen und....


Ich glaube, Du verstehst nicht ganz.

#17:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:17
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achim01 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.


Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein.
Schublade hat nichts mit links-rechts zu tun. Schubladen gibts überall. Manche sehen sie nur nicht.

achim01 hat folgendes geschrieben:
Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D.

Hast Du eine Ahnung, ob wir die Italiener als "Bereicherung" gesehen haben.
Mein lieber Herr Gesangsverein. Was haben wir gewettert dagegen. Und Argumenten hatten wir auch en Masse.
Ich schäme mich jetzt noch dafür. (Das möcht ich Dir ersparen) zwinkern


Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. Sehr glücklich

Witzeleien und Frotzelleien gibt es auch zwischen Preußen und Bayern, zwischen Badenern und Württembergern, zwischen Fischköppen und....


Aber ansonsten lautet dein Motto bezüglich Restaurants und Imbiss:

"Kauft nicht bei Muslimen!"

oder?

#18:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:24
    —
Achja, aber das türkische und arabische Essen ist keine Bereicherung? Lachen

#19:  Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:25
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.


Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein.
Schublade hat nichts mit links-rechts zu tun. Schubladen gibts überall. Manche sehen sie nur nicht.

achim01 hat folgendes geschrieben:
Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D.

Hast Du eine Ahnung, ob wir die Italiener als "Bereicherung" gesehen haben.
Mein lieber Herr Gesangsverein. Was haben wir gewettert dagegen. Und Argumenten hatten wir auch en Masse.
Ich schäme mich jetzt noch dafür. (Das möcht ich Dir ersparen) zwinkern


Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. Sehr glücklich

Witzeleien und Frotzelleien gibt es auch zwischen Preußen und Bayern, zwischen Badenern und Württembergern, zwischen Fischköppen und....


Aber ansonsten lautet dein Motto bezüglich Restaurants und Imbiss:

"Kauft nicht bei Muslimen!"

oder?


Wiki: Häufig werden Halal-Fleischprodukte durch betäubungsloses Schächten produziert. Dies ist in Deutschland nach § 17 TierSchG verboten.

#20:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:30
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Achja, aber das türkische und arabische Essen ist keine Bereicherung? Lachen


Nicht ohne meinen Döner!

#21:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:39
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
Wiki: Häufig werden Halal-Fleischprodukte durch betäubungsloses Schächten produziert. Dies ist in Deutschland nach § 17 TierSchG verboten.


Dafür verdienen aber vor allem deutsche Gesetzgeber Prügel. Die machen gerne religiöse Ausnahmen, weil sie denken, Religion sei etwas besonderes.

Es ist nicht das Problem der Moslems. Wenn die Legislative und Judikative nicht imstande ist, ihre eigenen Gesetze anzuwenden, dann kommt das heraus.

Und vor allem rächt es sich natürlich, dass der Westen weder mit seinem Faschismus, noch mit seiner Esoterik noch mit seinem Christentum auch nur annähernd fertig geworden ist.

Erst auf auf diesem Nährboden kann nun der Islam mit solchen *Geboten* agieren.

Deswegen kann es nur heissen, religiöse Gesetze und Riten allgemein zu verbieten, wenn sie es wagen, in weltliche Belange einzugreifen. Da ist überhaupt kein Sondergesetz gegen das Schächten nötig.

Aber das würde voraus setzen, dass dieser Staat mit expliziten Christen an seiner Spitze der Religion allgemein ihren Platz zuweisen würde. Das aber geschah nie und deshalb verstehe ich die künstliche Aufregung nicht.

In der DDR wäre das Schächten nicht möglich, aber in der DDR wären auch christliche Marotten nicht möglich gewesen. Auch in diesem Sinne könnte die BRD von der DDR lernen.

#22:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 19:46
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:

Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. :D


Dann bist Du also dafür, Italiener, Griechen und Chinesen die doppelte Staatsbürgerschaft zu ermöglichen, aber nur, wenn sie keine Muslime sind?

#23:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 20:05
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:

Italiener sind eine Bereicherung, allein die Pizza, das Eis, ... ich gehe gern da essen, auch bei den Griechen, den Chinesen und manchmal - ich schäme mich, das hier zu schreiben - esse ich auch Schweinshaxe mit Sauerkraut und trinke einen Liter Bier dazu. Das ist eine echte Deutschtümelei. Sehr glücklich


Dann bist Du also dafür, Italiener, Griechen und Chinesen die doppelte Staatsbürgerschaft zu ermöglichen, aber nur, wenn sie keine Muslime sind?

Und solange er ihr Essen noch mag. Übrigens: Die Leute in den China-Restaurants sind von der Staatsbürgerschaft häufig keine Chinesen, sondern vor vor der Chinesen- und Christenverfolgung geflohene Maleien.

fwo

#24: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 20:48
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben?


Ich habe die doppelte Staatsbuergerschaft, weil ich nicht in die Verlegenheit kommen will jedesmal ein Visum beantragen zu muessen, wenn ich Verwandte und Freunde in Deutschland besuchen will




achim01 hat folgendes geschrieben:
Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?



Wo hast du Dir denn diesen Unsinn ins Hirn waschen lassen?

Oder glaubst Du wirklich ich koennte meine zwei Paesse dazu benutzen Kanada zu regieren? Gröhl...

#25:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 20:52
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Achja, aber das türkische und arabische Essen ist keine Bereicherung? Lachen



Kann man da nicht Islam von kriegen, wenn man sowas isst? Geschockt

#26:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 21:12
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Achja, aber das türkische und arabische Essen ist keine Bereicherung? Lachen



Kann man da nicht Islam von kriegen, wenn man sowas isst? Geschockt


ich will ihm ja nicht seine griechischen Restaurants vermiesen.... Auf den Arm nehmen

aber in der griechischen Küche findet man so einige türkische Inspirationen (weil Nachbarländer) und Überbleibsel aus der Besatzungszeit (Griechenland war mehrere Jahrhunderte lang unter ottomanischer Besatzung guckste hier)

haust du ne Ladung Gyros in ein Brötchen, plus ein paar Zwiebeln und weisse Sosse, schon hast du einen döner (in F nennt sich das kebab, oder unter Jugendlichen "un grec" - ein Grieche)

anderes Beispiel:
keftedaki / keftedes (Hackbällchen)
baklava
etc pp

#27: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 21:14
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben?


Ich habe die doppelte Staatsbuergerschaft, weil ich nicht in die Verlegenheit kommen will jedesmal ein Visum beantragen zu muessen, wenn ich Verwandte und Freunde in Deutschland besuchen will




achim01 hat folgendes geschrieben:
Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?



Wo hast du Dir denn diesen Unsinn ins Hirn waschen lassen?

Oder glaubst Du wirklich ich koennte meine zwei Paesse dazu benutzen Kanada zu regieren? Gröhl...

Warum nicht? Denk mal an die Österreicher.
Die exportieren ja sehr "erfolgreich" Staatsoberhäupter und ab und an auch schlechte Schauspieler, die sich als noch schlechtere Provinzfürsten entpuppen. Vor dem Hintergrund wäre ich schon iwie dagegen - aber sonst Schulterzucken

#28:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 21:35
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Achja, aber das türkische und arabische Essen ist keine Bereicherung? Lachen

Kann man da nicht Islam von kriegen, wenn man sowas isst? Geschockt

[...] haust du ne Ladung Gyros in ein Brötchen, plus ein paar Zwiebeln und weisse Sosse, schon hast du einen döner (in F nennt sich das kebab, oder unter Jugendlichen "un grec" - ein Grieche) [...]

Aber die Griechen tun da 'ne antiislamische Schutzimpfung in Form von Schweinefleisch rein! Is voll PI-korrekt, so!

#29:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 21:40
    —
ich wäre für eine sehr einfache lösung - die sicherlich vorerst nicht kommen wird:
jedes kind, das in deutschland geboren wird, bekommt die deutsche staatsbürgerschaft. wollen eltern mit ausländischen wurzeln/staatsbürgerschaften, dass ihre kinder auch die staatsbürgerschaft ihres heimatlandes haben möchte, müssen sie das für ihr kind in dem jeweiligen land beantragen.

#30: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 22:10
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.

#31:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.12.2013, 22:15
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich wäre für eine sehr einfache lösung - die sicherlich vorerst nicht kommen wird:
jedes kind, das in deutschland geboren wird, bekommt die deutsche staatsbürgerschaft. wollen eltern mit ausländischen wurzeln/staatsbürgerschaften, dass ihre kinder auch die staatsbürgerschaft ihres heimatlandes haben möchte, müssen sie das für ihr kind in dem jeweiligen land beantragen.



So ist das auch vernuenftig! Daumen hoch!

#32:  Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 11:00
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Wiki: Häufig werden Halal-Fleischprodukte durch betäubungsloses Schächten produziert. Dies ist in Deutschland nach § 17 TierSchG verboten.


Dafür verdienen aber vor allem deutsche Gesetzgeber Prügel. Die machen gerne religiöse Ausnahmen, weil sie denken, Religion sei etwas besonderes.

Es ist nicht das Problem der Moslems. Wenn die Legislative und Judikative nicht imstande ist, ihre eigenen Gesetze anzuwenden, dann kommt das heraus.

Und vor allem rächt es sich natürlich, dass der Westen weder mit seinem Faschismus, noch mit seiner Esoterik noch mit seinem Christentum auch nur annähernd fertig geworden ist.

Erst auf auf diesem Nährboden kann nun der Islam mit solchen *Geboten* agieren.

Deswegen kann es nur heissen, religiöse Gesetze und Riten allgemein zu verbieten, wenn sie es wagen, in weltliche Belange einzugreifen. Da ist überhaupt kein Sondergesetz gegen das Schächten nötig.

Aber das würde voraus setzen, dass dieser Staat mit expliziten Christen an seiner Spitze der Religion allgemein ihren Platz zuweisen würde. Das aber geschah nie und deshalb verstehe ich die künstliche Aufregung nicht.

In der DDR wäre das Schächten nicht möglich, aber in der DDR wären auch christliche Marotten nicht möglich gewesen. Auch in diesem Sinne könnte die BRD von der DDR lernen.


Ja, da stimme ich zu. Diese religiöse Ausnahmegestzgebung gehört nicht mehr in unsere Zeit.

Was die religiösen Marotten anbelangt, da war die DDR eindeutig besser, allerdings gab es da noch die ideologischen Marotten.


Zuletzt bearbeitet von achim01 am 14.12.2013, 11:12, insgesamt einmal bearbeitet

#33: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: achim01 BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 11:10
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.

#34: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 11:16
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Also ich hasse nicht Deutschland, sondern die Deutschen. zwinkern Darum bleibe ich. Gut, das Wetter könnte besser sein.

#35: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: quadium BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 11:53
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.

#36: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 12:03
    —
quadium hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.


Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

#37: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: quadium BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 12:09
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.


Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Man muss nicht krank sein, man muss nur oft genug in der Schweiz, Österreich oder Holland unterwegs sein. Da lernt man Deutschland lieben.

#38: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 13:14
    —
quadium hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.

Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.

Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.

So ist es. Auch um dieses Landes und seiner Zukunft willen gehören Faschisten so weit wie möglich von der Macht ferngehalten.

#39: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 13:53
    —
quadium hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Man muss nicht krank sein, man muss nur oft genug in der Schweiz, Österreich oder Holland unterwegs sein. Da lernt man Deutschland lieben.
*heul*

#40: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: quadium BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 14:52
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Man muss nicht krank sein, man muss nur oft genug in der Schweiz, Österreich oder Holland unterwegs sein. Da lernt man Deutschland lieben.
*heul*
zwinkern

Nächste Woche zum allerletzten Mal.


Für dieses Jahr ...

#41: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 16:15
    —
quadium hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.


Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Man muss nicht krank sein, man muss nur oft genug in der Schweiz, Österreich oder Holland unterwegs sein. Da lernt man Deutschland lieben.


Verstehe ich nicht.

#42: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 20:48
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.



Wuerde ich Deutschland hassen, ich wuerde Dich und Deinesgleichen sogar per Briefwahl waehlen. zwinkern

#43: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 20:50
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.


Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.



Wer sonst nix hat zum lieben, der kommt auf die bizarrsten Ideen...

#44: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.12.2013, 21:35
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Man kann natürlich durchaus eine emotionale Verbundenheit zu Orten und Regionen empfinden. Das Problem besteht doch darin, dass solche Gefühle im Nationalismus künstlich an völlig andere ideologische Elemente gekoppelt und damit mehr oder weniger gezielt politisch instrumentalisiert werden.

#45:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 02:33
    —
Noch ein allgemeinerer Aspekt:

Ich habe auch schon als Grund für die Ablehnung einer doppelten Staatsbürgerschaft folgendes gehört: Man müsse sich ja nicht mit seinem Staat "identifizieren", dennoch hat man ja bestimmte "Rechte und Pflichten". Könnte jemand im Fall einer doppelten Staatsbürgerschaft für sich gewissermaßen situationsabhängig entscheiden, jetzt sei er Bürger des Landes A, wenn ihm das mehr nützen würde, oder halt Bürger des Landes B?

#46:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 02:37
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mal vorweg: Ich habe zwei Staatsbürgeschaften.
Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, die Belgische abzulegen, sagte man mir aufs Amt, dass ich sie behalten durfte.
Damit hast du bei der Europawahl doppeltes Stimmrecht.



Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei!

#47:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 02:39
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wer neidisch ist darauf, dass "die zwei haben und ich nur eine", worauf die meisten Gegenargumente hinauslaufen, soll halt auswandern irgendwohin, da auch eine Staatsbürgerschaft beantragen und die deutsche behalten. Dann hat er auch zwei, unsere Gesellschaft profitiert - win-win.


was für ein dämliches Argument...aber ja, sowas hab ich schon im SPON Forum gelesen



Ganz banaler Passneid ist weiter verbreitet als man annehmen sollte.

#48:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 02:56
    —
as, eni ... Schulterzucken

#49:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 11:38
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei!

Das wird vielleicht die Zukunft. Noch sind wir nicht soweit.
Die europäische "Kleinstaaterei" lässt sich auch nur schwer mit der ehemaligen deutschen Kleinstaaterei vergleichen.

#50:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 11:57
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei!

Das wird vielleicht die Zukunft. Noch sind wir nicht soweit.
Die europäische "Kleinstaaterei" lässt sich auch nur schwer mit der ehemaligen deutschen Kleinstaaterei vergleichen.


Da wäre ich mir nicht so sicher.

#51:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 11:59
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Da wäre ich mir nicht so sicher.

Dein Belgien ist gerade dabei sich zu spalten. Doch sehr sicher.

#52:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 12:18
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Da wäre ich mir nicht so sicher.

Dein Belgien ist gerade dabei sich zu spalten. Doch sehr sicher.


Ich wüßte nicht, warum das "mein Belgien" sein soll.

Spaltungen und Vereinigungen gibts doch seit Römerzeiten. (Und vielleicht sogar vorher schon)

#53:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 12:20
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei!

Was für ein Quatsch.

Subsidiaritätsprinzip. schon mal gehört?

#54:  Autor: NoReply BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 14:32
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mal vorweg: Ich habe zwei Staatsbürgeschaften.
Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, die Belgische abzulegen, sagte man mir aufs Amt, dass ich sie behalten durfte.
Damit hast du bei der Europawahl doppeltes Stimmrecht.



Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei!


Warum? Wie ich deine bisherigen Posts gelesen habe, würdest du dir dadurch wahrscheinlich eine Überwindung von Rassismus und Nationalismus erhoffen? Das würde ich mir auch wünschen, denke aber nicht, dass dies durch eine europäische Einigung gelingen kann. Wenn man sich beispielsweise die Debatte um die EU-Mitgliedschaft der Türkei ansieht ist eines der häufigsten Gegenargument, dass ein muslimisches Land nichts in einer christlichen EU verloren hätte.

Ich denke, dass ein europäischer Bundesstaat eher Nationalismus und Militarismus fördern würde. Momentan sind wir Kleinstaaten mit eher geringer militärischer Bedeutung. Ein Bundesstaat wäre wohl deutlich bedeutender.

Welche positive Folgen würdest du dir von den "Vereinigten Staaten von Europa" erhoffen?

#55:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 15:34
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß, wenn man zu weit rechts steht, man nicht erkennen kann, daß alle Länder der Welt immer von Migranten und deren Nachkommen regiert werden. Dahinter steht das Ideal des reinen, monolithischen Volkskörpers, das in den Augen der Völkischen nicht mit dem Blut anderer Völker vermischt werden soll. Nur mit diesem Hintergrund lässt sich die völkische "Kritik" verstehen. Denn sonst müsste man erklären, was eigentlich dagegen spricht, wenn Leute, die vermutlich schon länger in Deutschland leben als achim01, am politischen Leben teilnehmen.


Ich glaube, dein Grundproblem scheint dein "Schubladendenken links-rechts" und dein völkisches Gedöhns zu sein.

Haben wir Probleme mit griechischen, spanischen, italienischen... Parallelgesellschaften?
Nein, im Gegenteil, diese gibt es gar nicht, diese Menschen sind eine echte Bereicherung in D.


Ah ja. Wie war das nochmal in Duisburg? Ich glaube da ist die italienische Mafia ganz gut vereten. Ist in meinen Augen doch eine Parallelgesellschaft.
Ich finde es auch merkwürdig bereichernde Menschen an deren Essen festzumachen!

achim01 hat folgendes geschrieben:

Haben wir Probleme mit islamischen Parallelgesellschaften? Die Frage kannst du selber beantworten.


Wen meinst du mit wir? Also ich jedenfalls nicht. Ich finde eher in deutschland die rechtsradikalen Parallelgesllschaften problematisch.

achim01 hat folgendes geschrieben:

Ich selbst habe höchstens zu 50% Arierblut, eher weniger, wenn es nach den Nazis gehen würde. Meine Vorfahren haben gegen die Nazis gekämpft.
Lerne einfach mal, die Welt ohne deine ideologische Brille zu betrachten.


Was genau ist denn Arierblut?

#56:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 19:11
    —
Eine doppelte Staatsbürgerschaft hat eine Daseinsberechtigung schon alleine darin, dass sie Nazis anpisst.

#57:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 21:06
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei!

Was für ein Quatsch.

Subsidiaritätsprinzip. schon mal gehört?


Was hat das damit zu tun? Es gibt schliesslich auch schon lange keine hessische oder Bayrische Staatsangehoerigkeit mehr.

Wo ist da jetzt Dein Problem? Schulterzucken

#58:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2013, 21:51
    —
NoReply hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mal vorweg: Ich habe zwei Staatsbürgeschaften.
Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, die Belgische abzulegen, sagte man mir aufs Amt, dass ich sie behalten durfte.
Damit hast du bei der Europawahl doppeltes Stimmrecht.



Das laesst sich recht einfach reparieren: Eine einheitliche EU-Staatsbuergerschaft im Rahmen der Abschaffung der europaeischen Kleinstaaterei!


Warum? Wie ich deine bisherigen Posts gelesen habe, würdest du dir dadurch wahrscheinlich eine Überwindung von Rassismus und Nationalismus erhoffen? Das würde ich mir auch wünschen, denke aber nicht, dass dies durch eine europäische Einigung gelingen kann. Wenn man sich beispielsweise die Debatte um die EU-Mitgliedschaft der Türkei ansieht ist eines der häufigsten Gegenargument, dass ein muslimisches Land nichts in einer christlichen EU verloren hätte.

Ich denke, dass ein europäischer Bundesstaat eher Nationalismus und Militarismus fördern würde. Momentan sind wir Kleinstaaten mit eher geringer militärischer Bedeutung. Ein Bundesstaat wäre wohl deutlich bedeutender.


Natuerlich bedeutet ein einheitlicher europaeischer Bundesstaat nicht automatisch das Ende fuer jede Art von Rassismus und Nationalismus, obwohl der zunaechst einmal ein Knueppel zwischen die Beine der althergebrachten entsprechenden Stroemungen waere. Die koennen sich naemlich nicht so einfach europaweit zusammenschliessen, weil sie mit Leidenschaft uralte Feindschaften untereinander pflegen. In einer geeinten EU wuerden die sich zunaechst mal gegenseitig politisch neutralisieren und waeren marginalisiert. Aber darum geht's mir gar nicht. Mir geht's zum einen um Praktibilitaet:
Wenn ich mir hier z.B. hier in Kanada einen neuen europaeischen Pass besorgen will, dann muss ich mich an das naechstgelegene deutsche Konsulat im fernen Vancouver wenden, obwohl es ein italienisches Konsulat im nahegelegenen Prince Rupert gibt, das mir genausogut einen neuen Pass ausstellen koennte. In Vancouver wiederum hat ueberfluessigerweise so ziemlich jedes EU-Land sein eigenes Konsulat. Da koennte man dann die allermeisten von dicht machen und einfach eines uebriglassen und vergroessern. Das spart unterm Strich 'ne Menge Geld und man koennte stattdessen auf die aus Spargruenden geplante Schliessung des italienischen Konsulats in Prince Rupert verzichten, dieses als europaeisches Konsulat weiter betreiben und haette unterm Strich immer noch 'ne Menge Geld gespart.
Es gibt noch viele andere Beispiele fuer Synergieeffekte, durch die sich sowohl Einsparpotentiale heben als auch gleichzeitig die Effektivitaet der staatlichen Leistungen steigern liessen.


NoReply hat folgendes geschrieben:
Welche positive Folgen würdest du dir von den "Vereinigten Staaten von Europa" erhoffen?


Mir geht's vor allem um die Vermeidung der negativen Folgen der Kleinstaaterei in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts. Um weltweit mitspielen zu koennen (und z.B. Rohstoffversorgung und Handelswege sichern zu koennen) brauchen zukuenftige Staaten eine gewisse Mindestgroesse, die ich auf ca. eine Viertelmilliarde Einwohner schaetze. Das ist analog zur Entwicklung waehrend der Industrialisierung, die auch eine gewisse Mindestgroesse voraussetzte um erfolgreich mitspielen zu koennen. Regionen, die es, wie das damalige Deutschland oder auch Italien, nicht rechtzeitig schafften genuegend grosse staatliche Einheiten zu bilden, verpassten den Anschluss und fielen wirtschaftlich zurueck. (Solche "verspaetenen Nationen"waren es auch, die spaeter im Wahn so schnell wie moeglich aufholen zu muessen, jedes vernuenftige Mass verloren und die aggressivsten und destruktivsten Nationalismen entwickelten!) In der Folge wurde insbesondere Deutschland zum Spielball auslaendischer Interessen und zum Auswanderungsland, weil sich viele Deutsche von einer "neuen Welt" ein Entrinnen aus dem deutschen Armenhaus versprachen.

Analog droht den europaeischen Natioenchen, falls sie es nicht auf die Kette kriegen einen supranationalen Bundesstaat mit einheitlichem Wirtschaftsraum und einheitlicher Waehrung zu bilden, ein aehnliches Schicksal. Die zukuenftigen globalen "Big Player" USA, China, Indien und moegliche andere werden sich immer mehr den exklusiven Zugang zu den knapper werdenden Rohstoffen sichern und Deutschland, Frankreich & Co. wuerden jeweils auf sich allein gestellt das Nachsehen haben. Darueberhinaus wuerden sich die Grossen das nationalistische Gezaenk der europaeischen Kleinstaaten zunutze machen und Europa unter sich aufteilen, so wie das in der Folge von 2 grossen europaeischen Buergerkriegen schon einmal geschah als die USA und die UdSSR den groessten Teil Europas in Einflusszonen unter sich aufteilten.

Nur genuegend grosse staatliche Strukturen sind langfristig konkurrenzfaehig, daneben gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Nischen, wo es sich auch ein paar wenige Zwergsstaaten (in geostrategisch unwichtiger Lage) gemuetlich einrichten koennen, wie dies nach dem letzten grossen staatlichen Integrationsprozess im Gefolge der Industrialisierung auch geschah. Fuer den grossen Rest heisst es "Vogel friss oder stirbt!"

Das anachronistische Konzept des europaeischen Nationalsstaats aus dem 19. Jahrhundert hat ausgedient und schafft schon lange nicht mehr die Voraussetzung fuer wirtschaftliche Prosperitaet wie es dies vor 200 Jahren zweifellos tat, sondern es behindert im Gegenteil die wirtschaftliche Prosperitaet im 21. Jahrhundert.

Es steht also sehr viel auf dem Spiel.

#59:  Autor: NoReply BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 07:57
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Natuerlich bedeutet ein einheitlicher europaeischer Bundesstaat nicht automatisch das Ende fuer jede Art von Rassismus und Nationalismus, obwohl der zunaechst einmal ein Knueppel zwischen die Beine der althergebrachten entsprechenden Stroemungen waere. Die koennen sich naemlich nicht so einfach europaweit zusammenschliessen, weil sie mit Leidenschaft uralte Feindschaften untereinander pflegen. In einer geeinten EU wuerden die sich zunaechst mal gegenseitig politisch neutralisieren und waeren marginalisiert.


Bin ich mir nicht so sicher. Die ganzen bekannten Rechtspopulisten wirkten auf mich schon recht europäisch denkend: Jean-Marie Le Pen, Geert Wilders, Pim Fortuyn, Jörg Haider oder Jürgen Möllemann. Ihr Feindbild waren immer die Moslems, die Juden oder die EU-Bürokraten. Ich denke die alten Feindschaften zwischen Deutschen, Franzosen, Engländern und Niederländern sind größtenteils begraben und damit hausieren auch die richtig rechtsextremen Parteien wie die NPD nicht mehr. (Außer vielleicht aktuell in der Finanzkrise.)

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Aber darum geht's mir gar nicht. Mir geht's zum einen um Praktibilitaet:
Wenn ich mir hier z.B. hier in Kanada einen neuen europaeischen Pass besorgen will, dann muss ich mich an das naechstgelegene deutsche Konsulat im fernen Vancouver wenden, obwohl es ein italienisches Konsulat im nahegelegenen Prince Rupert gibt, das mir genausogut einen neuen Pass ausstellen koennte. In Vancouver wiederum hat ueberfluessigerweise so ziemlich jedes EU-Land sein eigenes Konsulat. Da koennte man dann die allermeisten von dicht machen und einfach eines uebriglassen und vergroessern. Das spart unterm Strich 'ne Menge Geld und man koennte stattdessen auf die aus Spargruenden geplante Schliessung des italienischen Konsulats in Prince Rupert verzichten, dieses als europaeisches Konsulat weiter betreiben und haette unterm Strich immer noch 'ne Menge Geld gespart.
Es gibt noch viele andere Beispiele fuer Synergieeffekte, durch die sich sowohl Einsparpotentiale heben als auch gleichzeitig die Effektivitaet der staatlichen Leistungen steigern liessen.


Wobei Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland und Island jetzt schon ihre Botschaften gemeinsam betreiben. Finde ich ok und denke, dass die europäischen Länder sich da vielleicht zusammenschließen könnten, aber dazu braucht man keinen gemeinsamen Staat. Einem einzigen EU-Parlament, das über die wichtigsten Bereiche die Gesetzgebungskompetenz besitzt, stehe ich aber kritisch gegenüber. Auch im Vereinigten Königreich ist man derzeit wieder dabei die Gesetzgebungskompetenz stärker zu föderalisieren. Nordirland und Schottland haben inzwischen ihre eignen Parlamente. Und in den USA liegt die Gesetzgebungskompetenz in vielen wichtigen Bereichen bei den Staaten und nicht beim Bund.

Ich hätte eher Angst, dass eine solche von "oben vorgeschriebene" Einheit ohne eine gemeinsame Sprache zu ähnlichen Verhältnissen wie in Jugoslawien, der Tschechoslowakei oder der Sowjetunion führt, die teilweise sehr katastrophal zerbrachen.

In der Schweiz oder Belgien mag es funktionieren, aber da kam die Einheit mehr "von unten" und die Länder sind ein bißchen kleiner. Ein solches "von unten" wollen die Europäer derzeit einfach aber noch nicht, wie man an den Volksabstimmungen zur Verfassung sehen konnte. Und in Belgien habe ich den Eindruck, dass diese Einheit durch Krisen eher bröckelt als dass sie zusammenschweißt.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mir geht's vor allem um die Vermeidung der negativen Folgen der Kleinstaaterei in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts. Um weltweit mitspielen zu koennen (und z.B. Rohstoffversorgung und Handelswege sichern zu koennen) brauchen zukuenftige Staaten eine gewisse Mindestgroesse, die ich auf ca. eine Viertelmilliarde Einwohner schaetze.


Das einzige was mir da jetzt einfällt ist der NATO-Einsatz in Somalia gegen die Piraten. Ich denke aber, dass der im Rahmen der NATO gut funktioniert hat. Außerdem bin ich "Wirtschaftskriegen" (wozu ich den Somalia-Einsatz nicht zähle) gegenüber doch sehr negativ eingestellt. Ich denke, dass die EU solche verurteilen sollte und nicht selber führen sollte. Ich halte sie auch nicht für notwendig.

Auch schaffen andere Staaten diese Viertelmilliarde-Grenze nicht und gehören trotzdem zu den erfolgreichsten Ländern: Schweiz, Norwegen, Kanada, Japan, Australien, Neuseeland.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das ist analog zur Entwicklung waehrend der Industrialisierung, die auch eine gewisse Mindestgroesse voraussetzte um erfolgreich mitspielen zu koennen. Regionen, die es, wie das damalige Deutschland oder auch Italien, nicht rechtzeitig schafften genuegend grosse staatliche Einheiten zu bilden, verpassten den Anschluss und fielen wirtschaftlich zurueck.


Wobei das Problem hier meines Erachtens aber in erster Linie die fehlende wirtschaftliche Einigung mit den vielen Zollgrenzen war und nicht die politische. Ich denke, dass die Gründung des Deutschen Zollvereins 1833 wichtiger war als die Gründung Deutschlands 1871, da auch die Industrialisierung Deutschlands in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stattfand. Diese Vorraussetzungen hat die EU durch die Zollunion auch geschaffen. Und Russland hatte auch, obwohl es ein Großstaat war, eine sehr späte Industrialisierung.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Analog droht den europaeischen Natioenchen, falls sie es nicht auf die Kette kriegen einen supranationalen Bundesstaat mit einheitlichem Wirtschaftsraum und einheitlicher Waehrung zu bilden, ein aehnliches Schicksal.


Aber einen einheitlichen Wirtschaftsraum haben wir doch. Mir geht es mehr um eine politische Einigung, die ich für nicht notwendig erachte.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Darueberhinaus wuerden sich die Grossen das nationalistische Gezaenk der europaeischen Kleinstaaten zunutze machen und Europa unter sich aufteilen, so wie das in der Folge von 2 grossen europaeischen Buergerkriegen schon einmal geschah als die USA und die UdSSR den groessten Teil Europas in Einflusszonen unter sich aufteilten.


Diese Angst halte ich momentan für unbegründet. Ich denke, dass die meisten europäischen Länder wirtschaftlich durch die EU und militärisch durch die NATO ihre Ziele sehr gut durchsetzen können. Gezänk sehe ich wenig und auch keinen Bedarf für eine stärkere politische Vereinigung.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das anachronistische Konzept des europaeischen Nationalsstaats aus dem 19. Jahrhundert hat ausgedient und schafft schon lange nicht mehr die Voraussetzung fuer wirtschaftliche Prosperitaet wie es dies vor 200 Jahren zweifellos tat, sondern es behindert im Gegenteil die wirtschaftliche Prosperitaet im 21. Jahrhundert.


Nach dem 2. Weltkrieg ging es Europa aber wirtschaftlich schlecht wie selten zuvor und trotzdem gelang es sich wieder an die internationale Spitze vorzuarbeiten, als Nationalstaaten. Den Staaten des Warschauer Paktes, die weniger Nationalstaaten waren, gelang es nicht. Erst nach dem Ende der Sowjetunion, wieder als Nationalstaaten, ging es dort bergauf.

Und wenn man momentan viel über das chinesische Wirtschaftswunder hört darf man doch nicht vergessen, dass China immer noch sehr sehr weit hinter Europa zurückliegt. Die überaus meisten Menschen dort sind immer noch bettelarm und Indien ist sowieso nochmal viel ärmer.

#60: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 09:00
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.

#61: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 10:49
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.


Ach Ralf...so einen ähnlcihen Satz hätte man dir auch desöfteren schreiben können, oder? zwinkern

#62: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 10:53
    —
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Suchst du dir jetzt ein besseres Land, wenn die doppelte Staatsbürgerschaft kommt??

#63: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 10:54
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ach Ralf...so einen ähnlcihen Satz hätte man dir auch desöfteren schreiben können, oder? zwinkern

Wem nicht ...?

#64:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 16:12
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mal vorweg: Ich habe zwei Staatsbürgeschaften.
Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, die Belgische abzulegen, sagte man mir aufs Amt, dass ich sie behalten durfte.
Damit hast du bei der Europawahl doppeltes Stimmrecht.


Das ist nicht richtig.

Er könnte wahrscheinlich in beiden Ländern wählen gehen, ohne dass es auffällt. Das macht es aber nicht rechtens und das könnte ich in der Praxis auch, da ich hier schlicht unterschreibe, dass ich in keinem anderen EU-Land wählen werde.

#65: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 19:51
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.



Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen Ich liebe es...

#66: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 20:08
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.



Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen Ich liebe es...

Wenn du meinst.

#67: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 20:21
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.



Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen Ich liebe es...


Und dann gerade noch Ludwigshafen! Bitte nicht!

#68: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 20:44
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.



Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen Ich liebe es...


Und dann gerade noch Ludwigshafen! Bitte nicht!

Da hat man gleich die Pfalz vor der Tür, das hat durchaus seine Vorzüge.

#69: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 20:50
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.



Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen Ich liebe es...


Und dann gerade noch Ludwigshafen! Bitte nicht!

Da hat man gleich die Pfalz vor der Tür, das hat durchaus seine Vorzüge.


Ja; aber dann liebt man eigentlich doch das, was vor der Tür ist.

#70: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 21:20
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.



Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen Ich liebe es...


Und dann gerade noch Ludwigshafen! Bitte nicht!

Da hat man gleich die Pfalz vor der Tür, das hat durchaus seine Vorzüge.


Ja; aber dann liebt man eigentlich doch das, was vor der Tür ist.



Meine Tuer ist inzwischen ganz woanders, wo ich mich im Uebrigen erheblich wohler fuehle als in der alten zubetonierten Heimat mit der BASF in Riechweite. Smilie

Aber meiner Heimatliebe hat das natuerlich keinen Abbruch getan. Sehr glücklich

#71: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 21:21
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.

Warum nicht?

Möglich, daß du es nicht kannst. Das sagt aber nichts darüber aus, ob man das kann.



Jo. Mein ganzes Herz ist durchdrungen von feuriger Leidenschaft fuer meinen geliebten Landkreis Ludwigshafen Ich liebe es...


Und dann gerade noch Ludwigshafen! Bitte nicht!

Da hat man gleich die Pfalz vor der Tür, das hat durchaus seine Vorzüge.


nicht vor der Tür, Lumbehafe (scnr zwinkern ) ist in der Pfalz

sehr schöne Landschaft übrigens, die Pfalz Pfeifen Mr. Green

#72: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.12.2013, 21:25
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:


sehr schöne Landschaft übrigens, die Pfalz Pfeifen Mr. Green



Ja! Richtig schoen isses da!




Anilin und Pfalz! Gott erhalt's! Let's Rock

#73:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 18.12.2013, 07:55
    —
Wird dort gerade der Saumagen hergestellt?

#74:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 25.01.2014, 18:39
    —
Zitat:
Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren sind, sollen sich künftig nicht mehr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden müssen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf will Innenminister de Maizière rasch vorlegen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/abschaffung-der-optionspflicht-de-maizire-will-doppelte-staatsbuergerschaft-erleichtern-1.1871865

#75:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 18:07
    —
Ich beantworte das mal hier:

Kopfkino hat folgendes geschrieben:
Bruni hat folgendes geschrieben:

...Ich frage mich warum Menschen die schon mehrere Jahrzehnte in der BRD leben keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. ...


Ich manchmal auch.
Ich denke manche Migranten wollen die Staatsangehörigkeit aus ihrem Herkunftsland nicht verlieren.


Das ist sogar ziemlich sicher, dass das der Grund ist.

Man wechselt ja nicht "über Nacht" die Staatsangehörigkeit.
Es ist eher ein langfristiger Prozess.
Man "fühlt" sich doch noch in der originale Staatsangehörigkeit "zu hause".

Erst als ich auf der (zweite) Hochzeitsfeier meiner jüngste Tochter war, merkte ich, dass ich doch schon mehr Deutsch, als noch Belgisch war, und fasste den Entschluss, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen.

Zu meiner Überraschung, durfte ich die belgische behalten. Cool (Gilt glaube ich für alle EU-Bürger).

#76:  Autor: BruniWohnort: Neckargemünd BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 18:23
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich beantworte das mal hier:

Kopfkino hat folgendes geschrieben:
Bruni hat folgendes geschrieben:

...Ich frage mich warum Menschen die schon mehrere Jahrzehnte in der BRD leben keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. ...


Ich manchmal auch.
Ich denke manche Migranten wollen die Staatsangehörigkeit aus ihrem Herkunftsland nicht verlieren.


Das ist sogar ziemlich sicher, dass das der Grund ist.

Man wechselt ja nicht "über Nacht" die Staatsangehörigkeit.
Es ist eher ein langfristiger Prozess.
Man "fühlt" sich doch noch in der originale Staatsangehörigkeit "zu hause".

Erst als ich auf der (zweite) Hochzeitsfeier meiner jüngste Tochter war, merkte ich, dass ich doch schon mehr Deutsch, als noch Belgisch war, und fasste den Entschluss, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen.

Zu meiner Überraschung, durfte ich die belgische behalten. Cool (Gilt glaube ich für alle EU-Bürger).


Klar wechselt niemand über Nacht. Aber es ist eine gute Frage, ob sich jemand der in Deutschland dauerhaft leben möchte, nicht entscheiden kann , um auch eine Staatsbürgerschaft zu beantragen. Warum nach Jahrzehnten immer noch nicht? Und ich frage mich ob nicht ein größerer Anteil bei den Personen, die die Staatsbürgerschaft nicht beantragen, überhaupt bekannt und sichergestellt ist in welchem Land sie ihre wahren Wurzeln haben.

#77:  Autor: KopfkinoWohnort: Stuttgart, Baden-W. BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 18:40
    —
Vielleicht wollen manche Migranten jahrzehntelang in Deutschland leben und arbeiten. Und dann das Rentenalter mit passender Staatsbürgerschaft in ihrer alten Heimat verbringen? Ich habe ein österreichisch-serbisches Paar kennengelernt, dass in Österreich lebte und ein Haus in Serbien hatte. Im Rentenalter wollten sie zurück (bzw. auswandern; er war Österreicher). Wenn ich mich Recht erinnere haben sie mir erzählt, dass sie früher für das Haus eine serbische Staatsangehörigkeit brauchten. Was passiert wenn eine neue Regierung das Gesetz wieder ändern will?

Klammern und das was zwischen den Klammern steht hinzugefügt

#78:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 19:03
    —
Ich könnte 2 Staatsbürgerschaften haben, will ich aber nicht. Irgendwie empfinde ich es als ungerecht, gegenüber Bürgern, die nur eine haben dürfen. Warum solche Privilegien? Und irgendwann sollte man sich auch endgültig entscheiden können.

#79:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 19:40
    —
Bruni hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich beantworte das mal hier:

Kopfkino hat folgendes geschrieben:
Bruni hat folgendes geschrieben:

...Ich frage mich warum Menschen die schon mehrere Jahrzehnte in der BRD leben keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. ...


Ich manchmal auch.
Ich denke manche Migranten wollen die Staatsangehörigkeit aus ihrem Herkunftsland nicht verlieren.


Das ist sogar ziemlich sicher, dass das der Grund ist.

Man wechselt ja nicht "über Nacht" die Staatsangehörigkeit.
Es ist eher ein langfristiger Prozess.
Man "fühlt" sich doch noch in der originale Staatsangehörigkeit "zu hause".

Erst als ich auf der (zweite) Hochzeitsfeier meiner jüngste Tochter war, merkte ich, dass ich doch schon mehr Deutsch, als noch Belgisch war, und fasste den Entschluss, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen.

Zu meiner Überraschung, durfte ich die belgische behalten. Cool (Gilt glaube ich für alle EU-Bürger).


Klar wechselt niemand über Nacht. Aber es ist eine gute Frage, ob sich jemand der in Deutschland dauerhaft leben möchte, nicht entscheiden kann , um auch eine Staatsbürgerschaft zu beantragen. Warum nach Jahrzehnten immer noch nicht? Und ich frage mich ob nicht ein größerer Anteil bei den Personen, die die Staatsbürgerschaft nicht beantragen, überhaupt bekannt und sichergestellt ist in welchem Land sie ihre wahren Wurzeln haben.



In manchen Laendern ist die Ablegung der Staatsbuergerschaft mit Nachteilen im Erbrecht verbunden, was viele Menschen mit Verwandten in der alten Heimat zoegern laesst. Z. B. ist dies bei Tuerken so.

#80:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 19:44
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Ich könnte 2 Staatsbürgerschaften haben, will ich aber nicht. Irgendwie empfinde ich es als ungerecht, gegenüber Bürgern, die nur eine haben dürfen. Warum solche Privilegien? Und irgendwann sollte man sich auch endgültig entscheiden können.


Ich habe zwei Staatsbürgerschaften Cool
aber nicht von vornherein, sondern erst seit 1976,
als in D das Gesetz dahingehend geändert wurde, dass Kinder aus Mischehen mit deutscher Mutter auch automatisch die deutsche Staatbürgerschaft dazu bekamen:
vorher hatten die Kids nur die des Vaters
für vor in Krafttreten des Gesetzes geborene Kinder konnte das auf Antrag nachgeholt werden
den hat meine Mutter dann auch prompt gestellt Mit den Augen rollen

hat eigentlich nicht viel Unterschied gemacht, verwaltungsmässig war's eher unpraktisch in mancher Hinsicht, naja, auch egal. Ich korrigiere aber heute noch jede/n, der/die sich untersteht, mich nur als Deutsche zu präsentieren. Nope, stimmt so nicht, ich bin beides.

Meine Söhne sind dadurch ebenfalls Doppelstaatler. Solang es keine administrativen Komplikationen bringt, werden sie wohl nichts dran ändern.

#81:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 19:47
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Ich könnte 2 Staatsbürgerschaften haben, will ich aber nicht. Irgendwie empfinde ich es als ungerecht, gegenüber Bürgern, die nur eine haben dürfen. Warum solche Privilegien? Und irgendwann sollte man sich auch endgültig entscheiden können.



Sehe ich nicht so. Ich sehe das eher pragmatisch. Ich will jederzeit in der Lage sein Verwandte und Freunde in Deutschland zu besuchen, ohne vielleicht irgendwann erst ein Visum dafuer beantragen zu muessen oder gar nicht ins Land reingelassen zu werden aus welchen Gruenden auch immer. Da ich in D geboren bin und die Haelfte meines bisherigen Lebens dort verbracht habe, werde ich mich dort auch nie als Auslaender fuehlen, sondern immer einen persoenlichen Bezug zu dem Land haben.

#82: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 20:28
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.


Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.


Naja...lieben ist ein strapaziertes Wort. Ich beschränke mich darauf zu sagen, dass ich mich in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Belgien, England, Holland...... - hmmmmm.... ich habe ganz bestimmt was vergessen- wohl fühle. Also keine große Gefühlsduselei mit Pauken und Trompeten aber eine gewisse Zuneigung.....



Zitat:
Sehe ich nicht so. Ich sehe das eher pragmatisch. Ich will jederzeit in der Lage sein Verwandte und Freunde in Deutschland zu besuchen, ohne vielleicht irgendwann erst ein Visum dafuer beantragen zu muessen oder gar nicht ins Land reingelassen zu werden aus welchen Gruenden auch immer. Da ich in D geboren bin und die Haelfte meines bisherigen Lebens dort verbracht habe, werde ich mich dort auch nie als Auslaender fuehlen, sondern immer einen persoenlichen Bezug zu dem Land haben.


Nun... gut. Kanada und Deutschland haben gewisse Unterschiede in der Gesetzgebung. Aber zwischen Deutschland und Frankreich läuft es problemlos und man braucht sich um die Staatsangehörigkeit nicht zu kümmern. So oder so läuft es rund!
_________________

#83:  Autor: KopfkinoWohnort: Stuttgart, Baden-W. BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 20:54
    —
Mich hat man nie gefragt, ob ich eine Staatsangehörigkeit brauche. Oder ob ich lieber zwei haben will. Oder welche.
Ich habe beide seit meiner Geburt. Oder kurz danach. Egal.
Klar bin ich froh darüber, dass ich überhaupt eine Staatsangehörigkeit habe. Und ich bin auch froh darüber, dass ich die deutsche habe. Die andere, serbische, Staatsangehörigkeit habe ich dagegen nie gebraucht. Bisher. Und in Zukunft? Keine Ahnung.
Ich darf u.a. an serbischen Wahlen teilnehmen. Mache ich natürlich nicht. Ich will nicht. Das Land liegt mir nicht am Herzen. Nicht wie das Land in dem ich geboren bin, aufgewachsen bin, in dem ich lebe und voraussichtlich auch in Zukunft leben werde. Dessen Sprache ich spreche und wo ich mich zu Hause fühle. Das mich zudem gemacht hat der ich bin und das auch ich verändere. Na ja, ein winzig kleines bisschen. Ich bin kein Teil von Serbien und habe deshalb auch kein Recht mich in das Leben der Serben einzumischen... Moment mal. Das stimmt gar nicht. Wegen meiner serbischen Staatsangehörigkeit bin ich doch ein Teil Serbiens und habe das Recht mich einzumischen. Sollte ich aber nicht haben. Ich bin Deutscher und Serbe. De facto aber nur Deutscher. Nicht wahr? Sollte ich meine serbische Staatsangehörigkeit abgeben? Diese Frage stellte ich mir. Vor vielleicht einem Jahr. Geht das überhaupt? Keine Ahnung. Das weiß ich bis heute nicht.
Ich kann luc verstehen. Ich bin privilegiert. Ist es nicht unfair das ich zwei Staatsangehörigkeiten bekommen habe? Auch wenn ich nur eine Staatsangehörigkeit benutze. Ich kann jederzeit anfangen auch die andere zu nutzen. Wenn ich will.
Wenn man sich aber mal über Erbrecht Gedanken macht. Wenn ich, sofern möglich, meine serbische Staatsangehörigkeit loswerde, bin ich dann nicht auch benachteiligt? Was kann ich dafür, dass meine Heimat wo anders liegt als die Heimat meines Vaters? Bzw. was kann ich dafür das Grenzen dazwischenliegen?
In meinem Fall ist es vielleicht besonders kompliziert. Meine Mutter hat nur einen dt. Pass und ist deutlich jünger als mein Vater. Vielleicht ist sie abhängig von mir und meinen Staatsangehörigkeiten? Ich habe - mal wieder - keine Ahnung.
Soll ich einen Anwalt fragen, ob er mich berät? Und eine Garantie dafür verlangen, dass alles so bleibt?
Mir gefällt der Gedanke ein Mensch, eine Staatsangehörigkeit auch. Aber wie soll das funktionieren? Und wenn ich in Serbien geboren und aufgewachsen wäre, wäre es vielleicht noch komplizierter...
Ich sehe das inzwischen auch wie beachbernie. Ich meine ich sehe es ziemlich pragmatisch.

#84:  Autor: BruniWohnort: Neckargemünd BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 21:00
    —
Euren Schilderungen kann ich nun entnehmen, Gründe Pro und Contra Staatsbürgerschaft sind individuell.

https://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/Breg/IB/Einbuergerung/ae-anspruchseinbuergerung.html

Ganz individuell muss auch entschieden werden, ob Bedingungen erfüllt sind oder nicht. Und individuell wird vielleicht auch auf einen Antrag verzichtet, der eher aussichtslos erscheint.

#85: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 21:19
    —
luc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Nur damit in 20 Jahren Deutschland von Migranten regiert wird?

Das wäre auf jeden Fall besser als wenn es von Typen wie dir regiert würde.


Aus der Sicht eines Deutschlandhassers wirst du wohl recht haben. Such dir doch einfach ein besseres Land aus.


Nee, aus der Sicht des Deutschland Liebenden.


Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.


Naja...lieben ist ein strapaziertes Wort. Ich beschränke mich darauf zu sagen, dass ich mich in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Belgien, England, Holland...... - hmmmmm.... ich habe ganz bestimmt was vergessen- wohl fühle. Also keine große Gefühlsduselei mit Pauken und Trompeten aber eine gewisse Zuneigung.....



Zitat:
Sehe ich nicht so. Ich sehe das eher pragmatisch. Ich will jederzeit in der Lage sein Verwandte und Freunde in Deutschland zu besuchen, ohne vielleicht irgendwann erst ein Visum dafuer beantragen zu muessen oder gar nicht ins Land reingelassen zu werden aus welchen Gruenden auch immer. Da ich in D geboren bin und die Haelfte meines bisherigen Lebens dort verbracht habe, werde ich mich dort auch nie als Auslaender fuehlen, sondern immer einen persoenlichen Bezug zu dem Land haben.


Nun... gut. Kanada und Deutschland haben gewisse Unterschiede in der Gesetzgebung. Aber zwischen Deutschland und Frankreich läuft es problemlos und man braucht sich um die Staatsangehörigkeit nicht zu kümmern. So oder so läuft es rund!
_________________


Ja, stimmt schon, gibt aber in so einigen Bereichen Unterschiede in der Gesetzgebung

wobei sich da in den letzten 25 Jahren auch wieder einiges getan hat...

zum Beispiel Familiennamen (bei Verheirateten)
In F ist der für den état civil (alles was mit Standesamt und sonstigem amtlichem Kram zu tun hat) einzig gültige Familienname derjenige, der auf der Geburtsurkunde steht, auch patronyme genannt
bei der Eheschliessung ändert sich daran genau betrachtet nix:
ich hiess vor der Heirat mit Familiennamen B. und heisse immer noch so
(im Ausweis steht dann B. épouse = verheiratete L.)
kann zwar, wenn ich will im täglichen Gebrauch, den Namen meines Mannes dranhängen
(also dann Mme B.-L.) oder nur den Namen meines Mannes benutzen (Mme L.),
das ist dann aber nicht etwa mein Familienname in juristischen Sinn, sondern nur ein Gebrauchsname
mein Mann könnte wiederum meinen Namen an seinen anhängen, als Gebrauchsname.

ich benutze (aus praktischen Gründen) meist die zusammengesetzte Form
im Wählerverzeichnis stehe ich nur unter meinem Geburtsnamen (wie gesagt für alle amtlichen Belange der einzig gültige Familienname)

#86:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 21:32
    —
Zwischen Frankreich und Deutschland ist alles viel einfacher geworden. Ich kann mich noch erinnern, dass mein franz. Führerschein in Deutschland ungültig wurde, weil ich vergessen hatte, ihn übersetzen zu lassen. Also musste ich die theoretische Fahrprüfung noch einmal machen. Ob es so einen Blödsinn noch gibt, kann ich mir nicht vorstellen. Auch das Einführen von PKWs war eine Qual wegen unterschiedlichen Normen.

#87:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 21:55
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Zwischen Frankreich und Deutschland ist alles viel einfacher geworden. Ich kann mich noch erinnern, dass mein franz. Führerschein in Deutschland ungültig wurde, weil ich vergessen hatte, ihn übersetzen zu lassen. Also musste ich die theoretische Fahrprüfung noch einmal machen. Ob es so einen Blödsinn noch gibt, kann ich mir nicht vorstellen. Auch das Einführen von PKWs war eine Qual wegen unterschiedlichen Normen.

du hättest ihn umschreiben lassen müssen. alternativ zur prüfung hättest du dich ummelden und dir in frankreich einen neue holen können.
und nein, das gilt für eu-staaten schon lange nicht mehr.

#88: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 22:06
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:

Ja, stimmt schon, gibt aber in so einigen Bereichen Unterschiede in der Gesetzgebung

wobei sich da in den letzten 25 Jahren auch wieder einiges getan hat...

zum Beispiel Familiennamen (bei Verheirateten)
In F ist der für den état civil (alles was mit Standesamt und sonstigem amtlichem Kram zu tun hat) einzig gültige Familienname derjenige, der auf der Geburtsurkunde steht, auch patronyme genannt
bei der Eheschliessung ändert sich daran genau betrachtet nix:
ich hiess vor der Heirat mit Familiennamen B. und heisse immer noch so
(im Ausweis steht dann B. épouse = verheiratete L.)
kann zwar, wenn ich will im täglichen Gebrauch, den Namen meines Mannes dranhängen
(also dann Mme B.-L.) oder nur den Namen meines Mannes benutzen (Mme L.),
das ist dann aber nicht etwa mein Familienname in juristischen Sinn, sondern nur ein Gebrauchsname
mein Mann könnte wiederum meinen Namen an seinen anhängen, als Gebrauchsname.

ich benutze (aus praktischen Gründen) meist die zusammengesetzte Form
im Wählerverzeichnis stehe ich nur unter meinem Geburtsnamen (wie gesagt für alle amtlichen Belange der einzig gültige Familienname)


In Belgien ist das so ähnlich.
Man behält seinen namen ein Leben lang.
Da gibt es wesentlich weniger Probleme, jemand zurück zu finden, den man lange nicht mehr kontaktiert hat.

Ich habe meine Staatsangehörigkeit behalten, weil ich es durfte.
Warum soll ich die abgeben?
Solange es noch unterschiedliche Gesetze gibt, kann es sein, dass man das mal braucht.

#89:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 22:13
    —
Auf jeden Fall vergessen wir viel zu schnell, was wir Europa zu verdanken haben. Ich kann mich erinnern, dass ich teilweise 6 oder 7 verschiedene Portemonnaies hatte, weil ich viel durch Europa reiste. Auch mit der Krankenversicherung und mit den Steuern war es furchtbar kompliziert. Je mehr Europa wir haben, um so besser geht es mir. zwinkern

#90:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.03.2016, 22:17
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Auf jeden Fall vergessen wir viel zu schnell, was wir Europa zu verdanken haben. Ich kann mich erinnern, dass ich teilweise 6 oder 7 verschiedene Portemonnaies hatte, weil ich viel durch Europa reiste. Auch mit der Krankenversicherung und mit den Steuern war es furchtbar kompliziert. Je mehr Europa wir haben, um so besser geht es mir. zwinkern


Wem erzählst Du das? Mit den Augen rollen

#91: Re: Warum muss es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben? Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 07.03.2016, 00:20
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Wie krank muss man sein, um...? Man kann Frauen, Männer, Katzen oder Kinder lieben, aber doch kein Land.


Mit ein bisschen Ueberwindung geht auch das. Man muss allerdings hinterher seinen Luemmel gut waschen, sonst wird die Unterhose dreckig. Sehr glücklich

#92:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 07.03.2016, 00:27
    —
Auf die Frage, ob er 'sein' Land liebe, hatte Gustav Heinemann die richtige Antwort parat.

#93:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 13:11
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
.... Nämlich deine Gegnerschaft zur doppelten Staatsbürgerschaft. ...

Die habe ich übrigens auch. Ich halte sie für ein schwerwiegendes Integrationshindernis.



Die darf man auch haben. Ich sehe auch die Nachteile. Ebenso wie ich die Nachteile der Globalisierung sehe - wenn man sie als Kraft versteht, die den Menschen zum durchkalkulierten Kostenfaktor degradiert, zudem noch in ständiger Konkurrenz zum Mitmenschen. Die die Kraft haben, ganze Sozialsysteme unter Druck zu setzen. Warum gibt es keine kräftige Sprache, die das formulieren kann, ohne sich nach rechtsaussen anzubiedern? Ach, da landen wir wieder bei einem anderen Thema.

Vielleicht können wir das hier weiterdiskutieren?

#94:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 13:19
    —
Manchmal kolidieren die Kriterien für die Vergabe von eine Staatsangehörichkeit.
Die, die man ohne eigenes zutun bekommt, sind meistens der Grund.
Ich finde allerdings, dass wenn man eine beantragt, die ursprüngliche zurückgegeben werden sollte.
Allerdings gibt es dabei wieder Länder, wobei das nicht möglich ist.

Reizvoll ist es schon, mehrere zu haben.

#95:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 13:57
    —
Es gibt eine Menge gute Gründe, die vorherige Staatsbürgerschaft nicht aufgeben zu wollen. So ist es - ganz banales Beispiel - mit dem alten Pass offensichtlich leichter, Besuche bei Verwandten zu machen. Auch gibt es Länder, bei denen rechtliche Vorgänge - wie zB Erbschaften - erheblich erschwert sind, wenn man nicht die richtige Staatsbürgerschaft hat. Die Beispiele ließen sich sicher noch vermehren. Zwei Staatsbürgerschaften zu haben, ist dann mE auch keine "Bevorzugung", sondern schlicht eine Lösung für Probleme, die Leute ohne Migrationshintergrund gar nicht haben.

Dagegen sehe ich keinen vernünftigen Grund, die doppelte Staatsbürgerschaft zu verweigern. Die Art von "Loyalität", bei der manche Leute dann sofort einen Konflikt vermuten, wenn es zwei Staatsbürgerschaften gibt, finde ich sowieso nicht wünschenswert, weil es notwendigerweise eine unkritische Loyalität wäre. Eine kritische Loyalität wüsste im Konfliktfall abzuwägen (und würde das auch ohne zwei Pässe tun).

Problematisch finde ich lediglich doppeltes Wählen.

#96:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 14:06
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Art von "Loyalität", bei der manche Leute dann sofort einen Konflikt vermuten, wenn es zwei Staatsbürgerschaften gibt, finde ich sowieso nicht wünschenswert, weil es notwendigerweise eine unkritische Loyalität wäre. Eine kritische Loyalität wüsste im Konfliktfall abzuwägen (und würde das auch ohne zwei Pässe tun).


Ausrufezeichen

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Problematisch finde ich lediglich doppeltes Wählen.


Also 2 Staatsbürgerschaften, aber nur in einem Staat wählen. Das würde vielleicht sogar das verbreitete (in Ansätzen auch bei mir vorhandene) Unbehagen reduzieren.

#97:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 14:16
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Art von "Loyalität", bei der manche Leute dann sofort einen Konflikt vermuten, wenn es zwei Staatsbürgerschaften gibt, finde ich sowieso nicht wünschenswert, weil es notwendigerweise eine unkritische Loyalität wäre. Eine kritische Loyalität wüsste im Konfliktfall abzuwägen (und würde das auch ohne zwei Pässe tun).


Ausrufezeichen

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Problematisch finde ich lediglich doppeltes Wählen.


Also 2 Staatsbürgerschaften, aber nur in einem Staat wählen. Das würde vielleicht sogar das verbreitete (in Ansätzen auch bei mir vorhandene) Unbehagen reduzieren.


Wie soll denn sowas geregelt werden?
Ich habe noch die belgische Staatsangehörigkeit. Die durfte ich behalten, als ich die Deutsche angenommen habe.
Als ich mich endlich dazu entschlossen hatte, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, dafür die Belgische abzugeben, durfte ich die behalten.
Ich darf in Belgien und in Deutschland wählen.
Bei der Europawahl darf ich nur in einem Land die Stimme abgeben. (Was, glaube ich, nicht so großartig kontrolliert wurde).

#98:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 14:41
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Art von "Loyalität", bei der manche Leute dann sofort einen Konflikt vermuten, wenn es zwei Staatsbürgerschaften gibt, finde ich sowieso nicht wünschenswert, weil es notwendigerweise eine unkritische Loyalität wäre. Eine kritische Loyalität wüsste im Konfliktfall abzuwägen (und würde das auch ohne zwei Pässe tun).


Ausrufezeichen

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Problematisch finde ich lediglich doppeltes Wählen.


Also 2 Staatsbürgerschaften, aber nur in einem Staat wählen. Das würde vielleicht sogar das verbreitete (in Ansätzen auch bei mir vorhandene) Unbehagen reduzieren.


Wie soll denn sowas geregelt werden?
Ich habe noch die belgische Staatsangehörigkeit. Die durfte ich behalten, als ich die Deutsche angenommen habe.
Als ich mich endlich dazu entschlossen hatte, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, dafür die Belgische abzugeben, durfte ich die behalten.
Ich darf in Belgien und in Deutschland wählen.
Bei der Europawahl darf ich nur in einem Land die Stimme abgeben. (Was, glaube ich, nicht so großartig kontrolliert wurde).

Es wäre entweder durch internationale Übereinkünfte zu regeln: Wahlrecht nur im Land des ständigen Wohnsitzes oder (wenn man dessen Staatsbürgerschaft gerade nicht hat) des letzten ständigen Wohnsitzes. Oder, wenn das nicht erreichbar ist, einseitig dadurch, dass man Deutsche nur dann im Ausland wählen lässt, wenn sie nicht die Staatsbürgerschaft des entsprechenden Landes hat.

Letzteres löst natürlich nicht das Problem, dass Leute, die in Deutschland wohnen, gleichzeitig in einem anderen Land wählen dürfen. Das ist aber mE erstens eh stärker das Problem des anderen Landes, dass es Leute mitwählen lässt, die von dessen Politik nicht richtig betroffen sind; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

#99:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 14:42
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es gibt eine Menge gute Gründe, die vorherige Staatsbürgerschaft nicht aufgeben zu wollen. So ist es - ganz banales Beispiel - mit dem alten Pass offensichtlich leichter, Besuche bei Verwandten zu machen. Auch gibt es Länder, bei denen rechtliche Vorgänge - wie zB Erbschaften - erheblich erschwert sind, wenn man nicht die richtige Staatsbürgerschaft hat. Die Beispiele ließen sich sicher noch vermehren. Zwei Staatsbürgerschaften zu haben, ist dann mE auch keine "Bevorzugung", sondern schlicht eine Lösung für Probleme, die Leute ohne Migrationshintergrund gar nicht haben.

Dagegen sehe ich keinen vernünftigen Grund, die doppelte Staatsbürgerschaft zu verweigern. Die Art von "Loyalität", bei der manche Leute dann sofort einen Konflikt vermuten, wenn es zwei Staatsbürgerschaften gibt, finde ich sowieso nicht wünschenswert, weil es notwendigerweise eine unkritische Loyalität wäre. Eine kritische Loyalität wüsste im Konfliktfall abzuwägen (und würde das auch ohne zwei Pässe tun).

Problematisch finde ich lediglich doppeltes Wählen.


Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

#100:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 15:03
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

Eben - welche denn?
Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile".

Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden).

Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch.

Und deswegen noch eine Ergänzung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis.

#101:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 15:43
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

Eben - welche denn?
Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile".

Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden).

Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch.

Und deswegen noch eine Ergänzung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis.


Noch ein weiterer Punkt: gibt es nicht Länder, die einen aus der Staatsbürgerschaft gar nicht entlassen?

Kurz nachgeschaut:
Zitat:
bei Staatsangehörigen von Ländern, die ihren Bürgern regelmäßig die Entlassung aus der Staatsangehörigkeit verweigern. Das gilt gegenwärtig für Afghanistan, Algerien, Eritrea, Iran, Kuba, Libanon, Marokko, Syrien und Tunesien.


Was soll denn mit Bürgern mit Pässen dieser Länder geschehen? Pech gehabt?

#102:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 17:26
    —
Nicht zu verachten bei Staatsbürgerschaften ist, die verschiedene Gesetzgebungen in Sachen Erbschaften.
In einige Länder kann man z.B. als Ausländer keinen Grundbesitz haben.
Wenn man als rechtmäßigen Erbe nicht mehr die Staatsangehörigkeit des Herkunftslandes hat, schaut man doof aus der Wäsche.

#103:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 10:40
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

Eben - welche denn?
Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile".

Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden).

Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch.

Und deswegen noch eine Ergänzung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis.

Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss.

@ tillich
Du kannst Dir ruhig noch ein paar persönliche Gründe ausdenken, aus denen es prima wäre, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben.

Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt.

Der Staat, d.h.wir verleihen keine Staatsbürgerschaft, um anderen Leuten Wünsche zu erfüllen, sondern weil auch wir uns Vorteile davon versprechen, jemanden in unsere Fürsorgepflicht aufzunehmen. Die Vorteile für den anderen sind offensichtlich, sonst käme er auch gar nicht hierher. Wo sind unsere? Wie heißt es doch bei den Christen? Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

#104:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 10:57
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

Eben - welche denn?
Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile".

Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden).

Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch.

Und deswegen noch eine Ergänzung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis.

Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss.

@ tillich
Du kannst Dir ruhig noch ein paar persönliche Gründe ausdenken, aus denen es prima wäre, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben.

Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt.

Der Staat, d.h.wir verleihen keine Staatsbürgerschaft, um anderen Leuten Wünsche zu erfüllen, sondern weil auch wir uns Vorteile davon versprechen, jemanden in unsere Fürsorgepflicht aufzunehmen. Die Vorteile für den anderen sind offensichtlich, sonst käme er auch gar nicht hierher. Wo sind unsere? Wie heißt es doch bei den Christen? Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.



Die Frage ist doch wohl eher welche Nachteile ein Staat hat, wenn er doppelte Staatsbuergerschaften zulaesst?

Wenn es keine gravierenden Nachteile gibt, dann halte ich es fuer besser wenn der Staat seinen Buergern hier keine unnoetigen Vorschriften macht. Es gibt auch so schon genug Regeln, da muss man nicht noch ein paar ueberfluessige oben drauf packen.

#105:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 12:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

Eben - welche denn?
Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile".

Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden).

Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch.

Und deswegen noch eine Ergänzung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis.

Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss.

@ tillich
Du kannst Dir ruhig noch ein paar persönliche Gründe ausdenken, aus denen es prima wäre, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben.

Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt.

Der Staat, d.h.wir verleihen keine Staatsbürgerschaft, um anderen Leuten Wünsche zu erfüllen, sondern weil auch wir uns Vorteile davon versprechen, jemanden in unsere Fürsorgepflicht aufzunehmen. Die Vorteile für den anderen sind offensichtlich, sonst käme er auch gar nicht hierher. Wo sind unsere? Wie heißt es doch bei den Christen? Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.



Die Frage ist doch wohl eher welche Nachteile ein Staat hat, wenn er doppelte Staatsbuergerschaften zulaesst?

Wenn es keine gravierenden Nachteile gibt, dann halte ich es fuer besser wenn der Staat seinen Buergern hier keine unnoetigen Vorschriften macht. Es gibt auch so schon genug Regeln, da muss man nicht noch ein paar ueberfluessige oben drauf packen.

@bb
Es mag Dir entgangen sein, aber wo ich die Frage nach einem Vorteil gestellt habe, verbirgt sich in der Tat ein Nachteil dahinter, den ich auch formuliert habe.

Ich habe es jetzt für Dich nochmal extra gefettet.

#106:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 12:43
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

Eben - welche denn?
Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile".

Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden).

Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch.

Und deswegen noch eine Ergänzung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis.

Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss.

@ tillich
Du kannst Dir ruhig noch ein paar persönliche Gründe ausdenken, aus denen es prima wäre, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben.

Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt.

Der Staat, d.h.wir verleihen keine Staatsbürgerschaft, um anderen Leuten Wünsche zu erfüllen, sondern weil auch wir uns Vorteile davon versprechen, jemanden in unsere Fürsorgepflicht aufzunehmen. Die Vorteile für den anderen sind offensichtlich, sonst käme er auch gar nicht hierher. Wo sind unsere? Wie heißt es doch bei den Christen? Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.



Die Frage ist doch wohl eher welche Nachteile ein Staat hat, wenn er doppelte Staatsbuergerschaften zulaesst?

Wenn es keine gravierenden Nachteile gibt, dann halte ich es fuer besser wenn der Staat seinen Buergern hier keine unnoetigen Vorschriften macht. Es gibt auch so schon genug Regeln, da muss man nicht noch ein paar ueberfluessige oben drauf packen.

@bb
Es mag Dir entgangen sein, aber wo ich die Frage nach einem Vorteil gestellt habe, verbirgt sich in der Tat ein Nachteil dahinter, den ich auch formuliert habe.

Ich habe es jetzt für Dich nochmal extra gefettet.



Das ist ein Pseudoargument. Das Engagement fuer eine Gesellschaft ist nicht von der Zahl der Staatsbuergerschaften ihrer einzelnen Buerger abhaengig.

In meinem Umfeld engagieren sich z.B. jede Menge Leute ehrenamtlich in verschiedensten Funktionen, wobei eine relativ grosse Zahl der Leute hier zwei Staatsbuergerschaften besitzt, weil Kanada in dieser Beziehung seinen Buergern loeblicherweise keinerlei Vorschriften macht. Ich habe sogar schon Leute mit 3 Staatsbuergerschaften getroffen, was deren Engagement ganz offensichtlich auch nicht negativ beeinflusst. Manche besitzen sogar z.B. nur ihre alte europaeische Staatsbuergerschaft und nicht die kanadische, sondern nur einen langfristig gesicherten Aufenthaltsstatus mit unbefristeter Arbeitserlaubnis in Kanada. Auch diese Leute sind haeufig stark ehrenamtlich hier in Kanada engagiert. Es scheint fast so als ob es in dieser Beziehung voellig egal waere ob und welche Staatsbuergerschaften jemand besitzt. Das verwundert auch nicht, handelt es sich dabei doch bei Licht betrachtet nur um eine verwaltungstechnische Formalie.

Das Engagement der Menschen fuer die Gesellschaft haengt viel mehr vom Naturell der Menschen ab und fuer welche Gesellschaft sich Doppelstaatler mehr einsetzen davon, wo sie die meiste Zeit leben und nicht von der Anzahl ihrer Paesse.

Es hat allerdings sehr grossen Einfluss auf das Engagement der Menschen fuer ihren Staat, wie stark dieser Staat sie mit unnuetzen Vorschriften und Regeln gaengelt. Staatlich gegaengelte Menschen entwickeln relativ haeufig eine "Leck-mich-am-Arsch-Mentalitaet" ihrem Staat gegenueber und auch wenn sie nur eine Staatsbuergerschaft besitzen, fuehlen sie sich diesem Staat eher wenig verpflichtet.

#107:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 16:55
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss.

Diese absurde Überspitzung meiner Aussage heißt ja letztendlich nichts anders als "Die sollen sich mal nicht so anstellen, so schlimm ist es mit dem Rassismus ja nun auch nicht"; also könne man auch ohne weiteres die Aufgabe der Herkunftsstaatsangehörigkeit verlangen. Das finde ich einfach nur zynisch, denn: Doch, es ist so schlimm mit dem Rassismus; die Konzentrationslagerschwelle muss dafür nicht überschritten sein. Wenn Leuten tagtäglich Diskriminierung begegnen kann, auf den von mir oben beschriebenen verschiedenen Niveaus, dann haben sie verdammt gute Gründe dafür, sich eine zweite Option offenzuhalten.

Sprüche der Art "Hej, ist doch alles super, staatliche Massenmordprogramme gibt es doch nicht, und alles andere ist doch wohl vernachlässigbar" würde ich zu diesen guten Gründen zählen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt.

Ich halte diese Idee, dass man das Engagement der Bürger für den Staat verringert, wenn diese auch eine zweite Staatsbürgerschaft haben dürfen, für ziemlich abwegig.

Bürger engagieren sich für den Staat, in dem sie leben, wenn sie das Gefühl haben, dadurch etwas bewirken zu können. Dafür gibt es ganz viele Faktoren, die für Einheimische und Migranten gleichermaßen gelten - Bildung, soziale Stellung, Zeit, die Offenheit der entsprechenden Institutionen dafür u.dgl. mehr. Außerdem gibt es einen Faktor, der nur für Migranten gilt, nämlich die rechtliche Möglichkeit, das überhaupt gleichberechtigt zu tun - sprich, die Staatsbürgerschaft. Das heißt, mit der Vergabe der Staatsbürgerschaft an diejenigen, die sich dafür interessieren und die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, stärkt man erst einmal das mögliche Engagement für diesen Staat (bzw. räumt ein HIndernis dafür aus dem Weg).

Dein Gedanke ist jetzt: Wenn Leute außerdem noch eine zweite Staatsbürgerschaft haben, wird das dieses Engagement wieder verringern. Wie gesagt, ich halte das für abwegig. Wer dauerhaft in einem Gemeinwesen lebt und sich für dieses engagieren möchte, wird das auch dann tun, wenn er theoretisch die Chance hätte, das auch in einem anderen Staat zu tun - in dem er aber gar nicht lebt. Warum sollte die Existenz des zweiten Passes einen denn davon abhalten?

Klar, man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen. Man aber ohne weiteres zwei Einladungen haben und dann eben zu einer hingehen und dort tanzen. Das kann man sogar dann, wenn man die andere Einladung vorsichtshalber auch in der Tasche hat, weil man Sorge hat, dass der aggressive Bruder der Braut, der einen schon mal böse angemacht hat, einen von der Tanzfläche vertreibt und man nur in diesem Fall dann eben auf der anderen Hochzeit weitertanzen würde.

Im Gegentzeil verringert man mMn gerade durch die Verweigerung einer doppelten Staatsbürgerschaft das Engagement für den Staat. Erstens ganz offensichtlich bei denen, die sich unter dem Entscheidungszwang wegen der diversen guten Gründe dann gegen die hiesige Staatsbürgerschaft entscheiden. Die Leute leben ja weiterhin hier, sind aber eben nicht in gleicher Weise zu eben diesem Engagement berechtigt.

Zweitens hat man ihnen - und zwar egal, wie ihre Entscheidung ausgefallen ist - klar signalisiert: Entweder - oder, du darfst nur eine Staatsbürgerschaft haben. Deine Lebensgeschichte, deine Bindungen zum anderen Land, deine Erfahrungen als Migrant mit diesem Land - das ist alles völlig egal, in puncto Staatsbürgerschaft musst du jetzt so tun, als hättest du genauso viel mit deinem Herkunftsland zu tun wie jemand, dessen Familie seit fünfzehn Generationen nur in Deutschland ansässig ist. Diese Ignoranz gegenüber der persönlichen Geschichte der Einwanderer ist mMn auch ein Signal des Grundmisstrauens, das negative Auswirkungen auf das Engagement dieser Leute für den Staat haben kann. Dagegen kann ich gar nicht erkennen, wie dieser Entscheidungszwang positive Auswirkungen darauf haben sollte, wie du es offenbar meinst.

#108:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 17:02
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das ist ein Pseudoargument. Das Engagement fuer eine Gesellschaft ist nicht von der Zahl der Staatsbuergerschaften ihrer einzelnen Buerger abhaengig.

In meinem Umfeld engagieren sich z.B. jede Menge Leute ehrenamtlich in verschiedensten Funktionen, wobei eine relativ grosse Zahl der Leute hier zwei Staatsbuergerschaften besitzt, weil Kanada in dieser Beziehung seinen Buergern loeblicherweise keinerlei Vorschriften macht. Ich habe sogar schon Leute mit 3 Staatsbuergerschaften getroffen, was deren Engagement ganz offensichtlich auch nicht negativ beeinflusst. Manche besitzen sogar z.B. nur ihre alte europaeische Staatsbuergerschaft und nicht die kanadische, sondern nur einen langfristig gesicherten Aufenthaltsstatus mit unbefristeter Arbeitserlaubnis in Kanada. Auch diese Leute sind haeufig stark ehrenamtlich hier in Kanada engagiert. Es scheint fast so als ob es in dieser Beziehung voellig egal waere ob und welche Staatsbuergerschaften jemand besitzt. Das verwundert auch nicht, handelt es sich dabei doch bei Licht betrachtet nur um eine verwaltungstechnische Formalie.

Das Engagement der Menschen fuer die Gesellschaft haengt viel mehr vom Naturell der Menschen ab und fuer welche Gesellschaft sich Doppelstaatler mehr einsetzen davon, wo sie die meiste Zeit leben und nicht von der Anzahl ihrer Paesse.

Es hat allerdings sehr grossen Einfluss auf das Engagement der Menschen fuer ihren Staat, wie stark dieser Staat sie mit unnuetzen Vorschriften und Regeln gaengelt. Staatlich gegaengelte Menschen entwickeln relativ haeufig eine "Leck-mich-am-Arsch-Mentalitaet" ihrem Staat gegenueber und auch wenn sie nur eine Staatsbuergerschaft besitzen, fuehlen sie sich diesem Staat eher wenig verpflichtet.

Ich stimme dir im Großen und Ganzen zu, aber an der gefetteten Stelle nicht: Ob man die Staatsbürgerschaft des Staates hat, in dem man tatsächlich lebt, spielt dafür mE sehr wohl eine Rolle. Ganz direkt ist das so im unmittelbar politischen Engagement - ohne Staatsbürgerschaft sind die Möglichkeiten nun mal eingeschränkt. Und das kann mE durchaus auch wieder Rückwirkungen auf anderes ENgagement haben: Wer politisch nicht (oder weniger) mitbestimmen darf, kann sich durchaus fragen, warum er sich dann in anderer Hinsicht fürs Gemeinwesen engagieren sollte.

#109:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 17:16
    —
Wenn ich von mir ausgehe, könnte ich 2 Staatsbürgerschaften haben, sehe aber als EU-Bürger keinen Vorteil, der den bürokratischen Aufwand rechtfertigen würde.
Was Deutschtürken betrifft, scheint die Sache komplizierter zu sein. ich kann die Situation nicht richtig beurteilen.

Ansonsten ist mir meine staatsbürgerliche Identität so was von egal. Ich weiß, als überzeugter Europäer, wer ich bin und das reicht mir vollkommen.

#110:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 21:37
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss.

Diese absurde Überspitzung meiner Aussage heißt ja letztendlich nichts anders als "Die sollen sich mal nicht so anstellen, so schlimm ist es mit dem Rassismus ja nun auch nicht"; also könne man auch ohne weiteres die Aufgabe der Herkunftsstaatsangehörigkeit verlangen. Das finde ich einfach nur zynisch, denn: Doch, es ist so schlimm mit dem Rassismus; die Konzentrationslagerschwelle muss dafür nicht überschritten sein. Wenn Leuten tagtäglich Diskriminierung begegnen kann, auf den von mir oben beschriebenen verschiedenen Niveaus, dann haben sie verdammt gute Gründe dafür, sich eine zweite Option offenzuhalten.

Sprüche der Art "Hej, ist doch alles super, staatliche Massenmordprogramme gibt es doch nicht, und alles andere ist doch wohl vernachlässigbar" würde ich zu diesen guten Gründen zählen.

Lachen
Ist interessant, was Du da alles rausliest und überhaupt nicht überspitzt.
Es geht nicht allgemein um Rassismus, sondern darum, wann Rassismus ein Grund zur Flucht ist. In praktisch allen Ländern aus denen man zu uns flieht, ist der Rassismus erheblich stärker als bei uns. Weshalb kommen nochmal die Aleviten aus der Türkei zu uns? Die haben m.W. übrigens auch nicht mehr Antisemiten als wir selbst und sind auch gut integrierbar. Ich glaube auch nicht, dass viele von denen eine zweite Staatsbürgerschaft behalten wollen.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt.

Ich halte diese Idee, dass man das Engagement der Bürger für den Staat verringert, wenn diese auch eine zweite Staatsbürgerschaft haben dürfen, für ziemlich abwegig.

Bürger engagieren sich für den Staat, in dem sie leben, wenn sie das Gefühl haben, dadurch etwas bewirken zu können. ....

Da glaubst Du wirklich dran? Du glaubst, dass die Türken, die hier im Moment pro Erdogan auf die Straße gehen, das tun, weil sie das Gefühl haben, da etwas bewirken zu können? Dann dürften eigentlich Diktatoren keine aktiven Fans haben. Dummerweise ist das nicht so.

Wenn ich mir ansehe, wieviel politische Aktivität türkischer Mitbürger für welche Ziele sichtbar wird, halte ich es von deutscher Seite für sehr vernünftig, sich mit der Verleihung der deutschen Staatbürgerschaft auf die zu beschränken, die bereit sind, sich von ihrer Herkunft loszusagen. Leider ist das im Moment nicht so.

#111:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 22:22
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fwo hat folgendes geschrieben:
Da glaubst Du wirklich dran? Du glaubst, dass die Türken, die hier im Moment pro Erdogan auf die Straße gehen, das tun, weil sie das Gefühl haben, da etwas bewirken zu können? Dann dürften eigentlich Diktatoren keine aktiven Fans haben. Dummerweise ist das nicht so.

Natürlich glauben sie, dass ihre Unterstützung Erdogan hilft, und insofern etwas bewirkt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn ich mir ansehe, wieviel politische Aktivität türkischer Mitbürger für welche Ziele sichtbar wird, halte ich es von deutscher Seite für sehr vernünftig, sich mit der Verleihung der deutschen Staatbürgerschaft auf die zu beschränken, die bereit sind, sich von ihrer Herkunft loszusagen. Leider ist das im Moment nicht so.

Erstmal scheinst du die Aktivitäten gegen Erdogan nicht zu sehen.
Zweitens vergisst du das Engagement türkischstämmiger Bürger in der deutschen Politik. Um das geht es doch gerade, aber du denkst trotzdem eher an Pro-Erdogan-Demonstranten als daran. Dass dieses nicht so sehr als Engagement türksichstämmiger Bürger sichtbar ist, ist freilich auch logisch, denn es findet nun mal nicht unter diesem Label, sondern gemeinsam mit dem Engagement anderer Leute statt - das ist ja gerade der Witz an dieser Frage.
Diese Leute, die sich von Bezirksvertretung bis Bundestag politisch engagieren, sollte man mal fragen, ob sie eine doppelte Staatsbürgerschaft eher für förderlich oder eher für hinderlich für politisches Engagemnt halten.

#112:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 23:07
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Diese Leute, die sich von Bezirksvertretung bis Bundestag politisch engagieren, sollte man mal fragen, ob sie eine doppelte Staatsbürgerschaft eher für förderlich oder eher für hinderlich für politisches Engagemnt halten.

Nein. Man sollte nur nachsehen, wie hoch bei denen der Anteil mit doppelter Staatsbürgerschaft ist.

Es geht nicht um das, was die Leute meinen, sondern um das, was sie tun.

#113:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 05.03.2017, 01:20
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fwo hat folgendes geschrieben:
Nein. Man sollte nur nachsehen, wie hoch bei denen der Anteil mit doppelter Staatsbürgerschaft ist.

Es geht nicht um das, was die Leute meinen, sondern um das, was sie tun.

Da der größere Teil von denen zu Zeiten ihrer Einbürgerung nicht die Möglichkeit zur doppelten Staatsbürgerschaft hatte, ist das völlig witzlos. Bei den Leuten, die sich politisch so engagieren, dass sie für ein Mandat gewählt werden, kann das gar nicht anders sein. Sich anzuschauen, was die Leute tun, bringt uns überhaupt nichts, wenn das Ergebnis durch Auswahl der Leute, die man fragt, bereits feststeht.

Um zu wissen, ob der Entscheidungszwang ein Hindernis ist, können wir nur die Leute fragen, ob die Leute das als Hindernis für ihr Engagement empfunden haben (oder eben nicht und die Aufgabe der bisherigen Staatsbürgerschaft für sie eine Selbstverständlichkeit war), und wenn ja, ein wie starkes. Außerdem könnte man versuchen, herauszufinden, für wie viele Leute es ein so starkes Hindernis ist, dass sie deswegen darauf verzichten, obwohl sie durchaus an politischem Engagement Interesse hätten.

#114:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.03.2017, 09:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das absurdeste "Argument" fand ich immer:

Die haben dann Vorteile, die ich nicht habe! Mit den Augen rollen

Eben - welche denn?
Wer solche "Vorteile" auch haben will, braucht ja bloß auszuwandern und im Zielland die Staatsbürgerschaft zu beantragen. Fertig sind die "Vorteile".

Zur Ergänzug der guten Gründe übrigens (oben habe ich ja nur recht banale, wenn auch vernünftige Gründe genannt): Es gibt ja nun in Deutschland - trotz aller Diskriminierungsverbote von GG bis AGG - klar auch Rassismus. Nicht von allen, natürlich, in massiver Form natürlich auch nur von Seiten einer nicht allzu großen Minderheit, aber doch deutlich und für die Betroffenen ständig präsent. Das reicht von unbeabsichtigten Dummheiten auch Wohlmeinender über kleine Feindseligkeiten und Schwierigkeiten im Alltagsleben und Racial Profiling bis hin zu Terror wie den NSU-Morden (und dann dem staatlichen Umgang damit, wo u.a. die Opfer als Angehörige krimineller Milieus verdächtigt wurden).

Außerdem erleben die Leute, dass dieser Rassismus ganz stark von der jeweiligen politischen Konjunktur abhängig ist. Da ist es doch wohl nur zu verständlich, dass die davon Betroffenen sich ein Hintertürchen offenhalten wollen. Das zu leugnen, wäre einfach nur zynisch.

Und deswegen noch eine Ergänzung:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...] ; und zweitens ist es immer noch wünschenswerter so, als dass Leute, die dauerhaft in Deutschland leben und auch das Anrecht auf Staatsbürgerschaft hätten, von der Beteiligung an der Politik ausgeschlossen werden, bloß weil sie (wie oben gesagt, mit teils guten Gründen) die alte Staatsbürgerschaft nicht abgeben möchten.

Das wäre mMn ein schwerwiegendes Integrationshindernis.

Stimmt ja, das vergesse ich immer wieder: Die sind ja hier heimlich schon dabei wieder Konzentrationslager zu bauen, weshalb man allen, die hierherkommen, schon gleich eine Fluchtgutschrift auf ihr Konto geben muss.

@ tillich
Du kannst Dir ruhig noch ein paar persönliche Gründe ausdenken, aus denen es prima wäre, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben.

Die Frage ist, welchen Vorteil dieser Staat davon haben könnte, das Engagement seiner Bürger für diesen Staat dadurch zu verringern, dass er keine eindeutige Entscheidung für diesen Staat verlangt. Denn das ist es, was hinter der Redensart, man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, steckt.

Der Staat, d.h.wir verleihen keine Staatsbürgerschaft, um anderen Leuten Wünsche zu erfüllen, sondern weil auch wir uns Vorteile davon versprechen, jemanden in unsere Fürsorgepflicht aufzunehmen. Die Vorteile für den anderen sind offensichtlich, sonst käme er auch gar nicht hierher. Wo sind unsere? Wie heißt es doch bei den Christen? Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.


Ich habe doch eine Liste mit Staaten hier zitiert, die es ihren Bürgern nicht erlauben aus der Staatsbürgerschaft auszutreten.
Ich persönlich kenne beispeilsweise zwei Deutsch Iraner, hier den den größten Teil ihres Lebens verbracht. Die tanzen weder auf zwei Hochzeiten noch hätten sie irgendein Problem sich eindeutig für Deutschland zu entscheiden. Sie können aber nicht. Warum sollte man in solchen Fällen nun eine doppelte Staatsbürgerschaft verwehren?

#115:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 11:08
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
....
Ich habe doch eine Liste mit Staaten hier zitiert, die es ihren Bürgern nicht erlauben aus der Staatsbürgerschaft auszutreten.
Ich persönlich kenne beispeilsweise zwei Deutsch Iraner, hier den den größten Teil ihres Lebens verbracht. Die tanzen weder auf zwei Hochzeiten noch hätten sie irgendein Problem sich eindeutig für Deutschland zu entscheiden. Sie können aber nicht. Warum sollte man in solchen Fällen nun eine doppelte Staatsbürgerschaft verwehren?

Das wäre eine unfreiwillige doppelte Staatsbürgerschaft. Die sollte man schon anders behandeln als die gewollte. Ich kenne auch einen Iran-Deutschen, der froh wäre, wenn er diese Staatsbürgerschaft loswerden könnte. Der hütet sich auch, selbst in dieses Land zu reisen und trifft sich mit Verwandten nur hier oder in anderen Ländern.

#116:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 11:29
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da glaubst Du wirklich dran? Du glaubst, dass die Türken, die hier im Moment pro Erdogan auf die Straße gehen, das tun, weil sie das Gefühl haben, da etwas bewirken zu können? Dann dürften eigentlich Diktatoren keine aktiven Fans haben. Dummerweise ist das nicht so.

Natürlich glauben sie, dass ihre Unterstützung Erdogan hilft, und insofern etwas bewirkt.
...

Ob sie glauben dass das dem Burschen hilft, ist jetzt Dein Glaube. Gestern in einer Reportage meinte der befragte Korrespondent, dass es sich einfach um Stimmungsäußerungen pro und kontra die Person handelte, So wüsste auch kaum jemand, was das anstehende Referendum wirklich für Folgen hätte. Er ging davon aus, dass das bei den Türken in Deutschland ähnlich ist.

Letztlich ist das, was Du mit dieser doppelten Staatsbürgerschaft bedienst, wahrscheinlich genau der Nationalismus zum Herkunftsland, den Du bei Deutschen verurteilst. Die Art der gefühlsmäßigen Beteiligung an diesem Referendum sieht für mich auch so aus.

Dass diese doppelte Staatbürgerschaft aber in der Türkei nicht anerkannt wird, wenn es um Rechtshilfe geht, hatten wir gerade in einem anderen Thread.

#117:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 11:40
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
....
Ich habe doch eine Liste mit Staaten hier zitiert, die es ihren Bürgern nicht erlauben aus der Staatsbürgerschaft auszutreten.
Ich persönlich kenne beispeilsweise zwei Deutsch Iraner, hier den den größten Teil ihres Lebens verbracht. Die tanzen weder auf zwei Hochzeiten noch hätten sie irgendein Problem sich eindeutig für Deutschland zu entscheiden. Sie können aber nicht. Warum sollte man in solchen Fällen nun eine doppelte Staatsbürgerschaft verwehren?

Das wäre eine unfreiwillige doppelte Staatsbürgerschaft. Die sollte man schon anders behandeln als die gewollte. Ich kenne auch einen Iran-Deutschen, der froh wäre, wenn er diese Staatsbürgerschaft loswerden könnte. Der hütet sich auch, selbst in dieses Land zu reisen und trifft sich mit Verwandten nur hier oder in anderen Ländern.


Auch eine gewollte, könnte in gewisser Weise unfreiwillig sein.
Beispielsweise wenn man aufgrund von Erbschaftsrecht, Einreiseerleichterungen etc. die alte nicht aufgeben möchte.

#118:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 11:54
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
...

Auch eine gewollte, könnte in gewisser Weise unfreiwillig sein.
Beispielsweise wenn man aufgrund von Erbschaftsrecht, Einreiseerleichterungen etc. die alte nicht aufgeben möchte.

Das ist aber eine etwas eigenwillige Interpretation von unfreiwillig. Was Du hier beschreibst ist eine ganz normale Abwägung von Vorteilen und Nachteilen unterschiedlicher Entscheidungen. Es ist niemand gezwungen, ein Erbe anzunehmen. Er kann das wollen.

#119:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 12:29
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fwo hat folgendes geschrieben:
Letztlich ist das, was Du mit dieser doppelten Staatsbürgerschaft bedienst, wahrscheinlich genau der Nationalismus zum Herkunftsland, den Du bei Deutschen verurteilst.

Auch das sehe ich wiederum exakt umgekehrt: Mit der doppelten Staatsbürgerschaft werden nationalistische Vorstellungen, zB die, dass es eine exklusive Loyalität geben müsse, gerade unterlaufen.

#120:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 12:36
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
...

Auch eine gewollte, könnte in gewisser Weise unfreiwillig sein.
Beispielsweise wenn man aufgrund von Erbschaftsrecht, Einreiseerleichterungen etc. die alte nicht aufgeben möchte.

Das ist aber eine etwas eigenwillige Interpretation von unfreiwillig. Was Du hier beschreibst ist eine ganz normale Abwägung von Vorteilen und Nachteilen unterschiedlicher Entscheidungen. Es ist niemand gezwungen, ein Erbe anzunehmen. Er kann das wollen.

Das wiederum ist eine eigenwillige Interpretation von "ganz normale Abwägung von Vorteilen und Nachteilen", finde ich. Leute ohne Migrationshintergrund haben dieses Problem idR nicht. Sich zwischen der staatsbürgerlichen Gleichberechtigung in dem Land, indem man dauerhaft lebt, und unproblematischer Regelung von Dingen wie Erbschaftsangelegenheiten, Verwandtenbesuchen usw. entscheiden zu müssen, ist also keineswegs "ganz normal".

#121:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 12:50
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Letztlich ist das, was Du mit dieser doppelten Staatsbürgerschaft bedienst, wahrscheinlich genau der Nationalismus zum Herkunftsland, den Du bei Deutschen verurteilst.

Auch das sehe ich wiederum exakt umgekehrt: Mit der doppelten Staatsbürgerschaft werden nationalistische Vorstellungen, zB die, dass es eine exklusive Loyalität geben müsse, gerade unterlaufen.


Ich denke, der Fall Erdogan zeigt, daß das nicht so ist. Für den ist jeder mit türkischer Abstammung ein Türke, ganz egal, wieviele Pässe er hat, übrigens auch egal, ob er selbst sich als türkischer Staatsbürger sieht oder nicht.

#122:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 12:59
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Letztlich ist das, was Du mit dieser doppelten Staatsbürgerschaft bedienst, wahrscheinlich genau der Nationalismus zum Herkunftsland, den Du bei Deutschen verurteilst.

Auch das sehe ich wiederum exakt umgekehrt: Mit der doppelten Staatsbürgerschaft werden nationalistische Vorstellungen, zB die, dass es eine exklusive Loyalität geben müsse, gerade unterlaufen.


Ich denke, der Fall Erdogan zeigt, daß das nicht so ist. Für den ist jeder mit türkischer Abstammung ein Türke, ganz egal, wieviele Pässe er hat, übrigens auch egal, ob er selbst sich als türkischer Staatsbürger sieht oder nicht.

Nu, es geht ja aber um den, der die zwei Pässe hat. Ich finde, mit zwei Pässen muss man sich deutlich mehr gedanklich verrenken, um Nationalist zu sein. Klar, manche Leute schaffen auch das. Dennoch ist es mMn eher gegen Nationalismus wirksam als für ihn, wie fwo vermutete.

#123:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 13:15
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Letztlich ist das, was Du mit dieser doppelten Staatsbürgerschaft bedienst, wahrscheinlich genau der Nationalismus zum Herkunftsland, den Du bei Deutschen verurteilst.

Auch das sehe ich wiederum exakt umgekehrt: Mit der doppelten Staatsbürgerschaft werden nationalistische Vorstellungen, zB die, dass es eine exklusive Loyalität geben müsse, gerade unterlaufen.


Ich denke, der Fall Erdogan zeigt, daß das nicht so ist. Für den ist jeder mit türkischer Abstammung ein Türke, ganz egal, wieviele Pässe er hat, übrigens auch egal, ob er selbst sich als türkischer Staatsbürger sieht oder nicht.

Nu, es geht ja aber um den, der die zwei Pässe hat. Ich finde, mit zwei Pässen muss man sich deutlich mehr gedanklich verrenken, um Nationalist zu sein. Klar, manche Leute schaffen auch das. Dennoch ist es mMn eher gegen Nationalismus wirksam als für ihn, wie fwo vermutete.


Du findest dies, fwo findet das. Meinungen ohne Belege beides. Staatsbürgerschaft ist die Sache des jeweiligen Landes, die sie nach eigenem Ermessen und Vorteil entscheiden sollte. Wenn ich sehe, wie leicht sich wie viele Leute mit Migrationshintergrund für ausländische Interessen mobilisieren lassen, Türken auf der einen und Russen auf der anderen Seite, um nur mal zwei Beispiele zu nennen, von denen doch viele sicherlich einen deutschen Paß haben (ob als einzigen oder zusätzlich, scheint dabei kaum von Belang zu sein), dann drängt sich mir die Vermutung auf, daß da etwas schief gelaufen ist, dem man eben wohl nicht mit doppelter Staatsbürgerschaft beikommt.

#124:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 13:31
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Letztlich ist das, was Du mit dieser doppelten Staatsbürgerschaft bedienst, wahrscheinlich genau der Nationalismus zum Herkunftsland, den Du bei Deutschen verurteilst.

Auch das sehe ich wiederum exakt umgekehrt: Mit der doppelten Staatsbürgerschaft werden nationalistische Vorstellungen, zB die, dass es eine exklusive Loyalität geben müsse, gerade unterlaufen.


Ich denke, der Fall Erdogan zeigt, daß das nicht so ist. Für den ist jeder mit türkischer Abstammung ein Türke, ganz egal, wieviele Pässe er hat, übrigens auch egal, ob er selbst sich als türkischer Staatsbürger sieht oder nicht.

Nu, es geht ja aber um den, der die zwei Pässe hat. Ich finde, mit zwei Pässen muss man sich deutlich mehr gedanklich verrenken, um Nationalist zu sein. Klar, manche Leute schaffen auch das. Dennoch ist es mMn eher gegen Nationalismus wirksam als für ihn, wie fwo vermutete.

Wie kommst Du denn auf das schräge Brett? Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.

#125:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 14:02
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fwo hat folgendes geschrieben:

Wie kommst Du denn auf das schräge Brett? Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.


Für Türkischstämmige hat der Doppelpass erhebliche Vorteile. Zum einen können sie in der Türkei als Privatpersonen Eigentum besitzen, zum anderen können sie leicht in die Türkei reisen. Ohne türkischen Pass wären Verwandtenbesuche sehr schwierig, da zuvor ein Visum beantragt werden muss.
Die Türkei ist übrigens sehr daran interessiert, dass die türkische Staatsbürgerschaft erhalten bleibt. Dabei spielen auch die Überweisungen in harter Valuta eine wichtige Rolle. Erdogan prahlt zwar damit, was für eine tolle und erfolgreiche Volkswirtschaft die Türkei sei - tatsächlich ist das Land aber chronisch klamm an Devisen.

#126:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 14:39
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Erdogan prahlt zwar damit, was für eine tolle und erfolgreiche Volkswirtschaft die Türkei sei - tatsächlich ist das Land aber chronisch klamm an Devisen.

Besonders, seit er es im Alleingang als Urlaubsland praktisch "verbrannt" hat.

#127:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 14:58
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wie kommst Du denn auf das schräge Brett? Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.


Für Türkischstämmige hat der Doppelpass erhebliche Vorteile. Zum einen können sie in der Türkei als Privatpersonen Eigentum besitzen, zum anderen können sie leicht in die Türkei reisen. Ohne türkischen Pass wären Verwandtenbesuche sehr schwierig, da zuvor ein Visum beantragt werden muss.
Die Türkei ist übrigens sehr daran interessiert, dass die türkische Staatsbürgerschaft erhalten bleibt. Dabei spielen auch die Überweisungen in harter Valuta eine wichtige Rolle. Erdogan prahlt zwar damit, was für eine tolle und erfolgreiche Volkswirtschaft die Türkei sei - tatsächlich ist das Land aber chronisch klamm an Devisen.

Im Fall einer vermuteten Meinungsverschiedenheit mit der momentanen Regierung hat der Doppelpass allerdings den Nachteil, dass die andere Staatsbürgerschaft praktisch nicht anerkannt wird, wie man bei denen sehen kann, die sich gerade im polizeilichen Gewahrsam befinden und denen die Betreuung durch den deutschen Konsul vorenthalten wird.

#128:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 16:47
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fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wie kommst Du denn auf das schräge Brett? Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.


Für Türkischstämmige hat der Doppelpass erhebliche Vorteile. Zum einen können sie in der Türkei als Privatpersonen Eigentum besitzen, zum anderen können sie leicht in die Türkei reisen. Ohne türkischen Pass wären Verwandtenbesuche sehr schwierig, da zuvor ein Visum beantragt werden muss.
Die Türkei ist übrigens sehr daran interessiert, dass die türkische Staatsbürgerschaft erhalten bleibt. Dabei spielen auch die Überweisungen in harter Valuta eine wichtige Rolle. Erdogan prahlt zwar damit, was für eine tolle und erfolgreiche Volkswirtschaft die Türkei sei - tatsächlich ist das Land aber chronisch klamm an Devisen.

Im Fall einer vermuteten Meinungsverschiedenheit mit der momentanen Regierung hat der Doppelpass allerdings den Nachteil, dass die andere Staatsbürgerschaft praktisch nicht anerkannt wird, wie man bei denen sehen kann, die sich gerade im polizeilichen Gewahrsam befinden und denen die Betreuung durch den deutschen Konsul vorenthalten wird.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Soviel ich weiß, gilt jeweils die Staatsangehörigkeit, von dem Land, indem man sich gerade aufhält.
Ich würde in Belgien auch keinen deutschen Rechtsbeistand bekommen.
Das hat mit Anerkennen nichts zu tun. Für Deutschland bin ich deutsche Staatsangehöriger. Für Belgien, belgische Staatsangehöriger.

#129:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 16:47
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fwo hat folgendes geschrieben:

Im Fall einer vermuteten Meinungsverschiedenheit mit der momentanen Regierung hat der Doppelpass allerdings den Nachteil, dass die andere Staatsbürgerschaft praktisch nicht anerkannt wird, wie man bei denen sehen kann, die sich gerade im polizeilichen Gewahrsam befinden und denen die Betreuung durch den deutschen Konsul vorenthalten wird.


Das haben viele nicht bedacht. Und ehrlich gesagt war es auch nicht abzusehen, dass sich die Türkei in diese Richtung entwickeln würde.

#130:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 17:09
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wie kommst Du denn auf das schräge Brett? Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.


Für Türkischstämmige hat der Doppelpass erhebliche Vorteile. Zum einen können sie in der Türkei als Privatpersonen Eigentum besitzen, zum anderen können sie leicht in die Türkei reisen. Ohne türkischen Pass wären Verwandtenbesuche sehr schwierig, da zuvor ein Visum beantragt werden muss.
Die Türkei ist übrigens sehr daran interessiert, dass die türkische Staatsbürgerschaft erhalten bleibt. Dabei spielen auch die Überweisungen in harter Valuta eine wichtige Rolle. Erdogan prahlt zwar damit, was für eine tolle und erfolgreiche Volkswirtschaft die Türkei sei - tatsächlich ist das Land aber chronisch klamm an Devisen.

Im Fall einer vermuteten Meinungsverschiedenheit mit der momentanen Regierung hat der Doppelpass allerdings den Nachteil, dass die andere Staatsbürgerschaft praktisch nicht anerkannt wird, wie man bei denen sehen kann, die sich gerade im polizeilichen Gewahrsam befinden und denen die Betreuung durch den deutschen Konsul vorenthalten wird.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Soviel ich weiß, gilt jeweils die Staatsangehörigkeit, von dem Land, indem man sich gerade aufhält.
Ich würde in Belgien auch keinen deutschen Rechtsbeistand bekommen.
Das hat mit Anerkennen nichts zu tun. Für Deutschland bin ich deutsche Staatsangehöriger. Für Belgien, belgische Staatsangehöriger.

Im Strafrecht ja. Aber hier geht es nicht ums Strafrecht. Hier geht es um das Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen. Das hat auch die Türkei unterzeichnet (und hält sich nicht dran), aber Belgien auch und hält sich hoffentlich dran.

#131:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 17:10
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Staatsbürgerschaft ist die Sache des jeweiligen Landes, die sie nach eigenem Ermessen und Vorteil entscheiden sollte.

Ich finde ja, außer dem Vorteil des jeweiligen Landes swollten auch die legitimen Interessen der Betroffenen in Betracht gezogen werden. Dies erstens sowieso aus Gerechtigkeitserwägungen, aber auch, weil die Nichtbeachtung solcher legitimen Interessen sicher keine positiven Auswirkungen auf die Loyalität der dauerhaft im jeweiligen Land lebenden, potentiellen Staatsbürger hat.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wenn ich sehe, wie leicht sich wie viele Leute mit Migrationshintergrund für ausländische Interessen mobilisieren lassen, Türken auf der einen und Russen auf der anderen Seite, um nur mal zwei Beispiele zu nennen, von denen doch viele sicherlich einen deutschen Paß haben (ob als einzigen oder zusätzlich, scheint dabei kaum von Belang zu sein), dann drängt sich mir die Vermutung auf, daß da etwas schief gelaufen ist, dem man eben wohl nicht mit doppelter Staatsbürgerschaft beikommt.

Sicher ist da was schief gelaufen. Und ich würde auch nicht behaupten, dass man dem allein mit dem Doppelpass beikommen könnte. Eines der Probleme dürfte sein, dass die entsprechenden Leute lange signalisiert bekommen haben, sie könnten wegen ihrer Herkunft, die sie nun einmal haben, hier nicht richtig dazugehören. Die Verweigerung des Doppelpasses, also der Zwang zur Entscheidung, signalisiert genau das: Wenn man die Bindungen zum Herkunftsland nicht in Form der Aufgabe des Passes kappen möchte (mit den mehrfach genannten guten Gründen), kann man hier nicht gleichberechtigt als Bürger dazugehören.

Sicher gibt es noch diverse andere Gründe für das von dir genannte Problem, die nichts mit der Staatsbürgerschaft zu tun haben. Aber zumindest diesen Grund könnte man mit der doppelten Staatsbürgerschaft entschärfen - und ich sehe nicht, welche anderen man dadurch verschärfen würde.

fwo hat folgendes geschrieben:
Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.

Nun, ich denke aber, ein solches "Nationalgefühl", das exklusiv an eine Nation gebunden ist, lässt sich einfach schlechter durchhalten, wenn man auch in einem anderen Staat, und zwar in dem, in dem man lebt, gleichberechtigter Staatsbürger ist. Sicher ist der neue Pass kein Zaubermittel, das den Nationalismus sofort auflöst, aber das Gefühl, dass "eigentlich" der andere Staat mit seinen Repräsentanten für einen zuständig sei und nicht der, wo man tatsächlich lebt, wird zumindest in Frage gestellt, wenn man dort, wo man lebt, politisch mitbestimmen kann und daran auch regelmäßig - und sei es nur durch Wahlbenachrichtigungen - erinnert wird. Und ebenso in Frage gestellt wird dann damit, dass es der Herkunftsstaat sei, dessen Interessen höher stehen, und nicht der des tatsächlichen Lebens.

#132:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 17:34
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
fwo hat folgendes geschrieben:
Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.

Nun, ich denke aber, ein solches "Nationalgefühl", das exklusiv an eine Nation gebunden ist, lässt sich einfach schlechter durchhalten, wenn man auch in einem anderen Staat, und zwar in dem, in dem man lebt, gleichberechtigter Staatsbürger ist. Sicher ist der neue Pass kein Zaubermittel, das den Nationalismus sofort auflöst, aber das Gefühl, dass "eigentlich" der andere Staat mit seinen Repräsentanten für einen zuständig sei und nicht der, wo man tatsächlich lebt, wird zumindest in Frage gestellt, wenn man dort, wo man lebt, politisch mitbestimmen kann und daran auch regelmäßig - und sei es nur durch Wahlbenachrichtigungen - erinnert wird. Und ebenso in Frage gestellt wird dann damit, dass es der Herkunftsstaat sei, dessen Interessen höher stehen, und nicht der des tatsächlichen Lebens.

Ach tillich.
Wir leben leider nicht nur im Intellekt, besonders religiöse Leute nicht. Hier geht es um den Gefühlsgehalt von Begriffen. Du als Fachkraft für Esoterik solltest doch begriffen haben wie zäh so etwas ist, wenn es um derart starke Bindungen geht. Denk doch mal an die sogenannten religiösen Gefühle und wir lange wir schon darauf herumtreten und wie klein die Fortschritte sind, die wir dabei machen. btw.: Bei der Türkei und einigen anderen Staaten auch, um die es hier geht, sind Staat, Nationalismus und Religion miteinander verknüpft.

Denk allein daran, wie im Islam die Strafbarkeit der Apostasie begründet wird: Es handelt sich um Verrat.

Die rein intellektuelle Argumentation, die Du hier bringst, blendet einen großen Teil der Lebenswirklichkeit aus.

#133:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 17:49
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Eines der Probleme dürfte sein, dass die entsprechenden Leute lange signalisiert bekommen haben, sie könnten wegen ihrer Herkunft, die sie nun einmal haben, hier nicht richtig dazugehören. Die Verweigerung des Doppelpasses, also der Zwang zur Entscheidung, signalisiert genau das: Wenn man die Bindungen zum Herkunftsland nicht in Form der Aufgabe des Passes kappen möchte (mit den mehrfach genannten guten Gründen), kann man hier nicht gleichberechtigt als Bürger dazugehören.


Das ist, zumindest was die Rußlanddeutschen betrifft, sachlich einfach nicht richtig! Ich lebe seit fast 30 Jahre direkt neben diesen Leuten. Die bekamen am 3. Tag, den sie hier waren, ihren deutschen Paß, bekamen Häuser, wurden mit Geld zugeschüttet, so sehr, daß sie uns schon gefragt haben, warum es eigentlich Deutsche gäbe, die kein Haus hätten.

Offiziell gab es da nichts zu "kappen", waren sie doch "Deutsche", die nur "heim ins Reich" geholt wurden. Und für einige galt das auch. Andere aber sprechen bis heute Russisch, teilweise in der zweiten oder dritten Generation. Gelegentlich muß man sich eben entscheiden. Und sie haben sich entschieden. Sie versuchen hier so zu leben wie in Kasachstan. Ähnlich geht es einigen Türken (keineswegs allen), einigen Libanesen und einigen vom Balkan.

Was mit den Syrern oder Afrikanern sein wird, wissen wir noch nicht. Bei manchen stellt sich da ja das Doppelpaßproblem schon deswegen nicht, weil sie vorgeblich gar keinen Paß haben. Aber das ist ein Problem der Zukunft.

Die Probleme, die wir jetzt haben, ergeben sich aus namentlich zwei Migrantengruppen, den Türken und Russen, die zwar hier leben wollen, aber nach den Regeln ihrer heimischen Autokraten, Erdogan und Putin. Und diese beiden nehmen auch ganz selbstverständlich ein Vertretungsrecht für sie in Anspruch. Das kann ein Land, selbst wenn es so groß ist wie Deutschland, auf die Dauer nicht verkraften. Besonders bei einer Regierung, für die die Bezeichnung "leisetreterisch" noch eine Untertreibung ist.

#134:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 20:09
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
fwo hat folgendes geschrieben:
Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.

Nun, ich denke aber, ein solches "Nationalgefühl", das exklusiv an eine Nation gebunden ist, lässt sich einfach schlechter durchhalten, wenn man auch in einem anderen Staat, und zwar in dem, in dem man lebt, gleichberechtigter Staatsbürger ist. Sicher ist der neue Pass kein Zaubermittel, das den Nationalismus sofort auflöst, aber das Gefühl, dass "eigentlich" der andere Staat mit seinen Repräsentanten für einen zuständig sei und nicht der, wo man tatsächlich lebt, wird zumindest in Frage gestellt, wenn man dort, wo man lebt, politisch mitbestimmen kann und daran auch regelmäßig - und sei es nur durch Wahlbenachrichtigungen - erinnert wird. Und ebenso in Frage gestellt wird dann damit, dass es der Herkunftsstaat sei, dessen Interessen höher stehen, und nicht der des tatsächlichen Lebens.

Ach tillich.
Wir leben leider nicht nur im Intellekt, besonders religiöse Leute nicht. Hier geht es um den Gefühlsgehalt von Begriffen. Du als Fachkraft für Esoterik solltest doch begriffen haben wie zäh so etwas ist, wenn es um derart starke Bindungen geht. Denk doch mal an die sogenannten religiösen Gefühle und wir lange wir schon darauf herumtreten und wie klein die Fortschritte sind, die wir dabei machen. btw.: Bei der Türkei und einigen anderen Staaten auch, um die es hier geht, sind Staat, Nationalismus und Religion miteinander verknüpft.

Denk allein daran, wie im Islam die Strafbarkeit der Apostasie begründet wird: Es handelt sich um Verrat.

Die rein intellektuelle Argumentation, die Du hier bringst, blendet einen großen Teil der Lebenswirklichkeit aus.

Du missverstehst meine Argumentation. Sie ist gerade nicht nur emotional. Ich gehe davon aus, dass die Verweigerung oder die Erlaubnis der doppelten Staatsangehörogkeit eben sehr wohl auch Auswirkungen auf die emotionale Zugehörigkeit haben kann - im einen Fall möglicherweise die Vertiefung eines Gefühls der Abgelehntheit und Nicht-Zugeörigkeit, im anderen Fall das Erleben einer Zugehörigkeit trotz anderer Herkunft (symbolisch eben in den beiden Pässen), was dann einem exklusiven Nationalismus widerspricht.

Ich schreibe von letzterem bewusst nur als Möglichkeit und nicht als Automatismus, denn natürlich gibt es auch genug Leute, bei denen, wie du es beschreibst, die nationalistischen Gefühle zum Herkunftsland stärker sind, mit welchen Ursachen auch immer. Aber als Möglichkeit besteht es nun mal durchaus, und die sollte man nutzen. Dagegen sehe ich nicht, welchen möglichen positiven Nutzen die Verweigerung der doppelten Staatsangehörigkeit hat.

#135:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 20:14
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Offiziell gab es da nichts zu "kappen", waren sie doch "Deutsche", die nur "heim ins Reich" geholt wurden. Und für einige galt das auch. Andere aber sprechen bis heute Russisch, teilweise in der zweiten oder dritten Generation. Gelegentlich muß man sich eben entscheiden. Und sie haben sich entschieden. Sie versuchen hier so zu leben wie in Kasachstan. Ähnlich geht es einigen Türken (keineswegs allen), einigen Libanesen und einigen vom Balkan.

Du sagst selbst, dass das Problem keineswegs für alle Russ(landdeutsch)en und Türken gilt. Und ich sage ja auch, dass die Gewährung einer doppelten Staatsbürgerschaft sicher nicht bei allen Migranten die Probleme beheben wird. Wir streiten uns also vielleicht gar nicht um viel; letztlich vielleicht nur darum: Ob ein Doppelpass vielleicht bei einigen Leuten helfen kann, die Gewichte etwas zu verschieben, also ein Beitrag sein kann, die eine Gruppe zu verkleinern und die andere zu vergrößern. Und das denke ich schon, auch wenn es natürlich noch viele andere Faktoren gibt.

#136:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 20:23
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wir streiten uns also vielleicht gar nicht um viel; letztlich vielleicht nur darum: Ob ein Doppelpass vielleicht bei einigen Leuten helfen kann, die Gewichte etwas zu verschieben, also ein Beitrag sein kann, die eine Gruppe zu verkleinern und die andere zu vergrößern. Und das denke ich schon, auch wenn es natürlich noch viele andere Faktoren gibt.


Und was, wenn er ein einigen Fällen nützt, und in anderen schadet? zwinkern

#137:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 20:38
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wir streiten uns also vielleicht gar nicht um viel; letztlich vielleicht nur darum: Ob ein Doppelpass vielleicht bei einigen Leuten helfen kann, die Gewichte etwas zu verschieben, also ein Beitrag sein kann, die eine Gruppe zu verkleinern und die andere zu vergrößern. Und das denke ich schon, auch wenn es natürlich noch viele andere Faktoren gibt.

Und was, wenn er ein einigen Fällen nützt, und in anderen schadet? zwinkern

Letzteres kann ich mir eben nicht vorstellen. Wie soll eine doppelte Staatsbürgerschaft in der Hinsicht schaden? Wie sollten Leute dadurch stärker nationalistisch werden?

Es ist ja nicht so, dass man sich solche Nationalisten dadurch zusätzlich ins Land holt. Die sind ja schon da, und zwar mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht - nur über solche Leute reden wir ja gerade. Höchstens könnten sie mit ihrem Wahlrecht unerfreuliche Dinge anstellen - aber erstens sind's so viele dann ja auch nicht, und zweitens: Wahlrecht danach zu gewähren, was damit gemacht wird, steht einer Demolratie auch nicht so gut.

#138:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 21:04
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
fwo hat folgendes geschrieben:
Nationalismus kommt nicht von dem Pass, den ich besitze, sondern ist ein Gefühl, das ich als Person habe, wahrscheinlich von den Eltern "geerbt". Den neuen Pass holt man sich nicht wegen eines Nationalgefühls, sondern, weil man sich davon Vorteile verspricht. Den alten behält man, weil man sich ebenfalls Vorteile davon verspricht, oder weil man da gefühlsmäßig gebunden ist. Das ist genau das, auf das auch Mracellinus aufmerksam macht.

Nun, ich denke aber, ein solches "Nationalgefühl", das exklusiv an eine Nation gebunden ist, lässt sich einfach schlechter durchhalten, wenn man auch in einem anderen Staat, und zwar in dem, in dem man lebt, gleichberechtigter Staatsbürger ist. Sicher ist der neue Pass kein Zaubermittel, das den Nationalismus sofort auflöst, aber das Gefühl, dass "eigentlich" der andere Staat mit seinen Repräsentanten für einen zuständig sei und nicht der, wo man tatsächlich lebt, wird zumindest in Frage gestellt, wenn man dort, wo man lebt, politisch mitbestimmen kann und daran auch regelmäßig - und sei es nur durch Wahlbenachrichtigungen - erinnert wird. Und ebenso in Frage gestellt wird dann damit, dass es der Herkunftsstaat sei, dessen Interessen höher stehen, und nicht der des tatsächlichen Lebens.

Ach tillich.
Wir leben leider nicht nur im Intellekt, besonders religiöse Leute nicht. Hier geht es um den Gefühlsgehalt von Begriffen. Du als Fachkraft für Esoterik solltest doch begriffen haben wie zäh so etwas ist, wenn es um derart starke Bindungen geht. Denk doch mal an die sogenannten religiösen Gefühle und wir lange wir schon darauf herumtreten und wie klein die Fortschritte sind, die wir dabei machen. btw.: Bei der Türkei und einigen anderen Staaten auch, um die es hier geht, sind Staat, Nationalismus und Religion miteinander verknüpft.

Denk allein daran, wie im Islam die Strafbarkeit der Apostasie begründet wird: Es handelt sich um Verrat.

Die rein intellektuelle Argumentation, die Du hier bringst, blendet einen großen Teil der Lebenswirklichkeit aus.

Du missverstehst meine Argumentation. Sie ist gerade nicht nur emotional. Ich gehe davon aus, dass die Verweigerung oder die Erlaubnis der doppelten Staatsangehörogkeit eben sehr wohl auch Auswirkungen auf die emotionale Zugehörigkeit haben kann - im einen Fall möglicherweise die Vertiefung eines Gefühls der Abgelehntheit und Nicht-Zugeörigkeit, im anderen Fall das Erleben einer Zugehörigkeit trotz anderer Herkunft (symbolisch eben in den beiden Pässen), was dann einem exklusiven Nationalismus widerspricht.

Ich schreibe von letzterem bewusst nur als Möglichkeit und nicht als Automatismus, denn natürlich gibt es auch genug Leute, bei denen, wie du es beschreibst, die nationalistischen Gefühle zum Herkunftsland stärker sind, mit welchen Ursachen auch immer. Aber als Möglichkeit besteht es nun mal durchaus, und die sollte man nutzen. Dagegen sehe ich nicht, welchen möglichen positiven Nutzen die Verweigerung der doppelten Staatsangehörigkeit hat.

Ich verstehe Deine Argumentation gut genug, um zu erkennen, dass Du gerade im 2 Satz das Gegenteil von dem geschrieben hast, was Du meinst.

Aber davon ab: Was Du beschreibst, ist eine Ebene des kaufmännischen Abwägens von Vor und Nachteilen. Da entstehen wenig Gefühle. Individuelle Gefühle entstehen bevorzugt in existenziellen Situationen: Wenn Leute sich wirklich gerettet fühlen, dann entsteht z.b. Dankbarkeit. Aber nicht, wenn sie das als Rechtsanspruch durchsetzen, dann ist es nämlich die eigene Handlung, die sie rettet. Gefühle gegenüber der Gemeinschaft entstehen in der Tradition dieser Gemeinschaft. Aber in welcher Gemeinschaft leben diese Neubürger?

Wir lassen die Leute bei uns Exklaven ihrer Heimaltländer aufbauen und wundern uns, dass sie hier nicht ankommen. Was dabei entsteht, sind kulturelle Inseln, die nur an den Rändern Kontakt zu unserer Kultur haben. Wir schaffen eine Sozialisation, die so ist, dass Richter in Versuchung kommen (und ihr auch regelmäßig erliegen), für Gewaltverbrechen mildernde Umstände anzuerkennen, weil das bei denen ja so ist.

Gleichzeitig wiegen wir die Leute in Sicherheit, sie zu beschützen, auch wenn sie ihr Heimatland besuchen - dabei ist es gerade in den Ländern, um die es hier geht, mit der Rechtsstaatlichkeit nicht besonders weit her, und im Bedarfsfall, den sie selbst jederzeit neu definieren, erkennen sie dann die neue Staatszugehörigkeit in der Praxis nicht an.

Erdogan weiß, warum er nicht möchte, dass "seine" Leute sich hier assimilieren. Er will, dass sie seine Leute bleiben. Nur als die sind sie zumindest mir nicht willkommen.

#139:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.03.2017, 21:05
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Und was, wenn er ein einigen Fällen nützt, und in anderen schadet? zwinkern

Letzteres kann ich mir eben nicht vorstellen. Wie soll eine doppelte Staatsbürgerschaft in der Hinsicht schaden?


Vielleicht ist das das Problem. Du möchtest mit der doppelten Staatsbürgerschaft Einwandern das Einwandern erleichtern. Das kann ein Gewinn sein, nicht nur für die Einwander, sondern auch für die Gesellschaft derjenigen, die schon hier sind. Kann, muß aber nicht. Es könnte auch das Einwandern von solchen erleichtern, die für die Gesellschaft derjenigen, die schon hier sind, kein Gewinn, sondern ein Schaden sind.

Jede Gesellschaft beruht nicht nur auf Rechten, sondern auch auf Pflichten. Je größer die Zahl derjenigen, die die Vorstellung von solchen Bürgerpflichten nicht teilen (egal ob Migranten oder nicht), um so schlechter für die Gesellschaft insgesamt. Doppelte Staatsbürgerschaft gibt eben auch die Möglichkeit, sich eine zweite Option offenzuhalten. Für Einzelne mag das gut sein, für die Allgemeinheit ist es das nicht. Nicht ohne Grund machen traditionelle Einwandererstaaten um die Einbürgerung ein ziemliches Bohei, incl. Eid auf die Verfassung u.ä.

#140:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 07.03.2017, 12:09
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe Deine Argumentation gut genug, um zu erkennen, dass Du gerade im 2 Satz das Gegenteil von dem geschrieben hast, was Du meinst.

Verlegen Danke für den Hinweis. Lies "nicht nur rational, sondern auch emotional".

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber davon ab: Was Du beschreibst, ist eine Ebene des kaufmännischen Abwägens von Vor und Nachteilen. Da entstehen wenig Gefühle.

Nein, ist es nicht. Bei der Staatsangehörigkeit geht es nicht nur um rein bürokratische Vor- und Nachteile, sondern auch um Symbole der Zugehörigkeit, und das war auch Teil meiner Argumentation.

fwo hat folgendes geschrieben:
Individuelle Gefühle entstehen bevorzugt in existenziellen Situationen: Wenn Leute sich wirklich gerettet fühlen, dann entsteht z.b. Dankbarkeit. Aber nicht, wenn sie das als Rechtsanspruch durchsetzen, dann ist es nämlich die eigene Handlung, die sie rettet.

Erstens: Individuelle Gefühle entstehen auch im Alltagsleben und über Symbole.
Zweitens: Wie ist es denn mit den Gefühlen gegenüber einem Staat, der es ermöglicht, legitime Ansprüche rechtlich durchzusetzen?
Drittens: Ich möchte Mitbürger haben, die sich nicht ständig als dankbare Gnadenempfänger empfinden sollen, sondern als gleichberechtigte Staatsbürger sehen. (Ersteres kann übrigens irgendwann auch in Aggression umschlagen.)

fwo hat folgendes geschrieben:
Wir lassen die Leute bei uns Exklaven ihrer Heimaltländer aufbauen und wundern uns, dass sie hier nicht ankommen. Was dabei entsteht, sind kulturelle Inseln, die nur an den Rändern Kontakt zu unserer Kultur haben. Wir schaffen eine Sozialisation, die so ist, dass Richter in Versuchung kommen (und ihr auch regelmäßig erliegen), für Gewaltverbrechen mildernde Umstände anzuerkennen, weil das bei denen ja so ist.

Solche "kulturellen Inseln" helfen dabei, im neuen Land anzukommen. Dass sie nur "an Rändern" Kontakt hätten, ist Unfug, siehe zB Schule. Ja, es gibt bestimmte Gruppen, die besondere Integrationsprobleme haben. Das hat idR soziale Ursachen. Außerdem sind es aber gerade auch die Gruppen, die einen besonders schlecht gesicherten Aufenthaltsstatus haben. ZB gelten hier in der Gegend m.W. als besonders schlecht integriert Libanesen, die kein Asyl bekommen haben, aber auch nicht abgeschoben wurden (Duldung aus verschiedenen Gründen) - also Leute, die Jahre, teils Jahrzehnte nicht arbeiten durften, Schwierigkeiten bei der Ausbildung hatten, insgesamt keine dauerhafte Perspektive hatten, weil se immer wieder nur Duldungen über ein paar Monate hatten.

Über die angeblichen "mildernden Umstände" haben wir bei sog. Ehrenmorden bis zum Erbrechen diskutiert. Bei diesen besonders augenfälligen Verbrechen stimmt es schlicht nicht, dass mehr mildernde Umstände anerkannt werden und die Verbrechen deswegen leichter bestraft werden; vielmehr ist das genaue Gegenteil der Fall. Lediglich werden zT andere mildernde Umstände anerkannt. Weiteres bitte im entsprechenden Thread. Ich sehe keinen Grund anzunehmen, warum das bei anderen Verbrechen anders sein sollte.

fwo hat folgendes geschrieben:
Gleichzeitig wiegen wir die Leute in Sicherheit, sie zu beschützen, auch wenn sie ihr Heimatland besuchen - dabei ist es gerade in den Ländern, um die es hier geht, mit der Rechtsstaatlichkeit nicht besonders weit her, und im Bedarfsfall, den sie selbst jederzeit neu definieren, erkennen sie dann die neue Staatszugehörigkeit in der Praxis nicht an.

Ja, in dieser "Illusion" wiegen wir sie, und es ist gut so, dass wir das tun, denn es ist das Verhalten eines Rechtsstaates. Dass das nicht immer funktioniert, ist nicht die Schuld unseres Staates, sondern der fehlenden Rechtsstaatlichkeit des anderen Staates.
Dass nun gerade die doppelte Staatsangehörigkeit dazu beitragen soll, ist mMn schlicht absurd. Wenn der andere Staat nicht nach rechtsstaatlichen Grundsätzen handelt, ist es diesen Leuten auch egal, ob sie eine alleinige, doppelte oder fünffache Staatsangehörigkeit ignorieren, rechtswidirg verhalten sie sich ja sowieso. Ganz praktisch sieht man es im Moment ja auch daran, dass nicht nur Yücel mit seiner doppelten Staatsangehörigkeit inhaftiert ist, sondern auch ein türkischstämmiger deutscher Geschäftsmann. Dass dieser die türkische Staatsangehörigkeit gar nicht mehr besitzt, scheint ihm - im Gegensatz zu deiner Argumentation - gar nichts zu nützen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Erdogan weiß, warum er nicht möchte, dass "seine" Leute sich hier assimilieren. Er will, dass sie seine Leute bleiben. Nur als die sind sie zumindest mir nicht willkommen.

Ob sie uns willkommen sind oder nicht, ist irrelevant, denn es geht um Leute, die sich einbürgern lassen dürfen. Das dürfen nur Leute, die ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht haben. Ob sie hierbleiben, ist also gar nicht mehr die Frage.

Ineressant ist in der Tat, welchem Land bzw. welchen Ländern sie sich zugehörig fühlen. Dass sie sich qua Sprache, Familie, Herkunft, Tradition, zT auch Religion noch dem Herkunftsland verbunden fühlen, kann mE gar nicht anders sein. Derlei sieht man ja auch in "klassischen" Einwanderungsländern auch noch nach mehreren Generationen, und es muss überhaupt nicht problematisch sein - es lässt sich mit einer Zugehörigkeit zum neuen Land problemlos verbinden. Letzteres allerdings natürlich nur, wenn die aufnehmende Gesellschaft das gestattet. Die deutsche Gesellschaft hat offenbar Probleme damit, es zu akzeptieren, dass jemand gleichzeitig Türke (qua Familie) und Deutscher (qua konkreter Heimat) sein kann. Das ist ein ungesundes Entweder-Oder, das Zugehörigkeit verhindert, und die Verweigerung des Doppelpasses perpetuiert das, entgegen legitimen rechtlichen Interessen, auf rechtlicher und symbolischer Ebene.

#141:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 07.03.2017, 12:23
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist das das Problem. Du möchtest mit der doppelten Staatsbürgerschaft Einwandern das Einwandern erleichtern. Das kann ein Gewinn sein, nicht nur für die Einwander, sondern auch für die Gesellschaft derjenigen, die schon hier sind. Kann, muß aber nicht. Es könnte auch das Einwandern von solchen erleichtern, die für die Gesellschaft derjenigen, die schon hier sind, kein Gewinn, sondern ein Schaden sind.

Es geht nicht um Einwanderung, sondern um den rechtlichen Status derjenigen, die bereits eingewandert sind und auch dauerhaftes Bleiberecht haben - nur solche dürfen sich ja überhaupt einbürgern lassen, und nur bei denen stellt sich deswegen überhaupt die Frage der doppelten Staatsbürgerschaft. Habe ich ja auch nur im von dir gesnippten Teil exakt so schon erläutert ...

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Jede Gesellschaft beruht nicht nur auf Rechten, sondern auch auf Pflichten. Je größer die Zahl derjenigen, die die Vorstellung von solchen Bürgerpflichten nicht teilen (egal ob Migranten oder nicht), um so schlechter für die Gesellschaft insgesamt.

Richtig. Deswegen ist es wichtig, denen, die dauerhaft hier leben, klar zu machen, dass sie eben solche Bürger mit diesen Pflichten sind. Ihnen unnötige Hindernisse in den Weg zu legen, wenn sie Staatsbürger werden möchten, ist ein Signal in die genau gegenteilige Richtung.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Doppelte Staatsbürgerschaft gibt eben auch die Möglichkeit, sich eine zweite Option offenzuhalten. Für Einzelne mag das gut sein, für die Allgemeinheit ist es das nicht. Nicht ohne Grund machen traditionelle Einwandererstaaten um die Einbürgerung ein ziemliches Bohei, incl. Eid auf die Verfassung u.ä.

Ein Problem ist das nur für Staaten, die eine exklusive Zugehörigkeit ihrer Bürger beanspruchen und damit zeigen, dass sie auf die Attraktivität ihres Gesellschaftsmodells und ihres Rechtssystems nicht vertrauen. Die traditionellen Einwandererstaaten, auf die du Bezug nimmst, haben dieses Problem m.W. nicht.

#142:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.03.2017, 12:48
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Doppelte Staatsbürgerschaft gibt eben auch die Möglichkeit, sich eine zweite Option offenzuhalten. Für Einzelne mag das gut sein, für die Allgemeinheit ist es das nicht. Nicht ohne Grund machen traditionelle Einwandererstaaten um die Einbürgerung ein ziemliches Bohei, incl. Eid auf die Verfassung u.ä.

Ein Problem ist das nur für Staaten, die eine exklusive Zugehörigkeit ihrer Bürger beanspruchen und damit zeigen, dass sie auf die Attraktivität ihres Gesellschaftsmodells und ihres Rechtssystems nicht vertrauen. Die traditionellen Einwandererstaaten, auf die du Bezug nimmst, haben dieses Problem m.W. nicht.

Es ist ein Unterschied, ob eine Gesellschaft auf einem exklusiven Staatsbürgerschaftsmodell besteht, oder ob es einen Ausstieg aus dieser Staatsbürgerschaft nicht zuläßt. Nur für letztere gilt IMO dein Einwand. Außerdem geht es ja eben gerade nicht darum, daß jemand aus unserer Staatsbürgerschaft raus will, sondern zu möglichst geringen "Kosten" rein. Das ist etwas anderes. Ansonsten können wir es gern dabei belassen, festzustellen, daß wir unterschiedlicher Ansicht sind.

#143:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.03.2017, 14:31
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

fwo hat folgendes geschrieben:
Individuelle Gefühle entstehen bevorzugt in existenziellen Situationen: Wenn Leute sich wirklich gerettet fühlen, dann entsteht z.b. Dankbarkeit. Aber nicht, wenn sie das als Rechtsanspruch durchsetzen, dann ist es nämlich die eigene Handlung, die sie rettet.

Erstens: Individuelle Gefühle entstehen auch im Alltagsleben und über Symbole.
Zweitens: Wie ist es denn mit den Gefühlen gegenüber einem Staat, der es ermöglicht, legitime Ansprüche rechtlich durchzusetzen?
Drittens: Ich möchte Mitbürger haben, die sich nicht ständig als dankbare Gnadenempfänger empfinden sollen, sondern als gleichberechtigte Staatsbürger sehen. (Ersteres kann übrigens irgendwann auch in Aggression umschlagen.)....

1.) Es stimmt, ich habe auch beim Kacken Gefühle - um diese eher kurzlebigen Gefühle ging es mir allerdings nicht, und ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass ich das nicht extra dazusagen müsste.
2.) Und ja, es gibt soetwas wie einen Verfassungspatriotismus. Aber erst, nachdem man den anderen abgelegt hat. Dazu braucht unsere Bevölkerung jetzt schon 50+ Jahre. Und das bei einem Anfang, der mit einem Kulturbruch verbunden war, weil die Kriegsgeneration den NS auch als eigenes Versagen empfunden hat. Diesen speziellen Kulturbruch hast Du bei unseren Einwanderern nicht. Unter den Bedingung halte ich es für illusorisch, das Ankommen im Verfassungspatriotismus innerhalb einer oder zwei Generationen zu erwarten.
3.) Die Dankbarkeit muss keine bleiben, aber dann sollte sie mit der Einbürgerung durch ein klares Bekenntnis zu diesem Staat ersetzt werden. Ein Teil davon ist das Ablegen der alten Staatsbürgerschaft. Das ist so ähnlich wie bei Deiner Religion. Der kann man auch nicht beitreten, ohne der alten abzusagen. Oder wie bei anderen Tendenzgemeinschaften, wie z.B. Parteien.

btw: Dankbarkeit schlägt i.A. nur dann in Aggression um, wenn sie nicht da ist, aber eingefordert wird. Das ist etwas, was mache Eltern schmerzvoll erfahren: Es gibt kein Recht auf Dankbarkeit, wie es überhaupt kein Recht auf Gefühle gibt. Worauf dieser Staat aber ein Recht hat, wenn er seine Vorteile gewährleistet, das ist ein klaren Bekenntnis zu ihm.

#144:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 07.03.2017, 15:07
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

fwo hat folgendes geschrieben:
Individuelle Gefühle entstehen bevorzugt in existenziellen Situationen: Wenn Leute sich wirklich gerettet fühlen, dann entsteht z.b. Dankbarkeit. Aber nicht, wenn sie das als Rechtsanspruch durchsetzen, dann ist es nämlich die eigene Handlung, die sie rettet.

Erstens: Individuelle Gefühle entstehen auch im Alltagsleben und über Symbole.
Zweitens: Wie ist es denn mit den Gefühlen gegenüber einem Staat, der es ermöglicht, legitime Ansprüche rechtlich durchzusetzen?
Drittens: Ich möchte Mitbürger haben, die sich nicht ständig als dankbare Gnadenempfänger empfinden sollen, sondern als gleichberechtigte Staatsbürger sehen. (Ersteres kann übrigens irgendwann auch in Aggression umschlagen.)....

1.) Es stimmt, ich habe auch beim Kacken Gefühle - um diese eher kurzlebigen Gefühle ging es mir allerdings nicht, und ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass ich das nicht extra dazusagen müsste.
2.) Und ja, es gibt soetwas wie einen Verfassungspatriotismus. Aber erst, nachdem man den anderen abgelegt hat. Dazu braucht unsere Bevölkerung jetzt schon 50+ Jahre. Und das bei einem Anfang, der mit einem Kulturbruch verbunden war, weil die Kriegsgeneration den NS auch als eigenes Versagen empfunden hat. Diesen speziellen Kulturbruch hast Du bei unseren Einwanderern nicht. Unter den Bedingung halte ich es für illusorisch, das Ankommen im Verfassungspatriotismus innerhalb einer oder zwei Generationen zu erwarten.
3.) Die Dankbarkeit muss keine bleiben, aber dann sollte sie mit der Einbürgerung durch ein klares Bekenntnis zu diesem Staat ersetzt werden. Ein Teil davon ist das Ablegen der alten Staatsbürgerschaft. Das ist so ähnlich wie bei Deiner Religion. Der kann man auch nicht beitreten, ohne der alten abzusagen. Oder wie bei anderen Tendenzgemeinschaften, wie z.B. Parteien.

btw: Dankbarkeit schlägt i.A. nur dann in Aggression um, wenn sie nicht da ist, aber eingefordert wird. Das ist etwas, was mache Eltern schmerzvoll erfahren: Es gibt kein Recht auf Dankbarkeit, wie es überhaupt kein Recht auf Gefühle gibt. Worauf dieser Staat aber ein Recht hat, wenn er seine Vorteile gewährleistet, das ist ein klaren Bekenntnis zu ihm.


Danke für deinen Beitrag. So es ist !

#145:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 07.03.2017, 15:56
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
1.) Es stimmt, ich habe auch beim Kacken Gefühle - um diese eher kurzlebigen Gefühle ging es mir allerdings nicht, und ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass ich das nicht extra dazusagen müsste.

Du willst aber schon ernsthaft diskutieren?

fwo hat folgendes geschrieben:
3.) Die Dankbarkeit muss keine bleiben, aber dann sollte sie mit der Einbürgerung durch ein klares Bekenntnis zu diesem Staat ersetzt werden. Ein Teil davon ist das Ablegen der alten Staatsbürgerschaft. Das ist so ähnlich wie bei Deiner Religion. Der kann man auch nicht beitreten, ohne der alten abzusagen. Oder wie bei anderen Tendenzgemeinschaften, wie z.B. Parteien.

Ich habe gar nichts dagegen, dass von Leuten bei Erwerb der Staatsbürgerschaft ein klares Bekenntnis zu diesem Staat abverlangt wird. (Ich möchte aber darauf hinweisen, dass schon das etwas ist, was dann nur den Neubürgern abverlangt wird, nicht aber den Immerschonbürgern, und insofern eine Ungleichbehandlung; aber wie gesagt, auch mMn eine legitime.)

Ich halte es nur für groben Unfug, dass ein säkularer Rechtsstaat dieses Bekenntnis zu einem exklusiven machen müsste. Das, worauf es dabei ankommt (rechtsstaatliche, menschenrechtliche und demokratische Verfassungswerte), ist ja gerade nicht exklusiv an einen Staat gebunden, sondern universal. Dieses Bekenntnis kann ohne weiteres ernst gemeint sein, wenn es gleichzeitig noch andere Bindungen gibt, und das gilt auch, wenn sich diese Bindungen (Familie und Herkunft, Sprache u.dgl.m.) im Besitz einer weiteren Staatsbürgerschaft ausdrücken. Dem säkularen Staat kann und muss das egal sein, denn er verlangt nur die Beachtung seiner Regeln, unter bestimmten Umständen vielleicht das Bekenntnis dazu, aber er ist niemals ein eifersüchtiger Gott, der andere Bindungen negieren oder sich unterordnen müsste.

Letztere Formulierung habe ich gewählt, weil du selbst den Vergleich mit der Religion gebracht hast, was mich in hohem Maß amüsiert hat - normalerweise ist hier ein Vergleich mit Religion ja nicht unbedingt positiv gemeint. Wenn du das ernst meinst, dass du die Staatsangehörigkeit von der Struktur her einem religiösen Bekenntnis vergleichst, haben wir wirklich eine sehr unterschiedliche Auffassung von Staat und Staatsbürgerschaft.

fwo hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein Recht auf Dankbarkeit, wie es überhaupt kein Recht auf Gefühle gibt. Worauf dieser Staat aber ein Recht hat, wenn er seine Vorteile gewährleistet, das ist ein klaren Bekenntnis zu ihm.

Wie schon gesagt: Ich halte es für legitim, ein solches klares Bekenntnis bei der EInbürgerung zu fordern. Deine Begründung ist aber schlicht falsch. Unser Staat fordert kein solches Bekenntnis, "wenn er seine Vorteile gewährleistet". Ich habe jedenfalls noch nie ein solches Bekenntnis ablegen müssen, wenn ich bei Polizei oder Gericht auf rechtsstaatliche Behandlung angewiesen war, wählen wollte, die Sozialversicherung in Anspruch nehmen wollte, Einrichtungen des Staates benutzt habe u.dgl. mehr. Es ist im Gegenteil gerade Kennzeichen eines Rechtsstaates, ein solches Bekenntnis nicht zu fordern, sondern rechtsstaatliche Gleichbehandlung auch ohne solches Bekenntnis zu gewährleisten, ja sogar auch bei einem expliziten gegenteiligen Bekenntnis (siehe Reichsbürger vor Gericht).

Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen doch ein solches Bekenntnis abverlangt wird, zB bei einer Verbeamtung. Und, ja, wie gesagt, ich halte es für in Ordnung, wenn auch die Gewährung der Staatsbürgerschaft eine solche Ausnahme ist. Es ist dann aber eben nicht das Normale, das für jeden gilt, sondern eine zusätzliche Erfordernis, die nur den Neubürgern abverlangt wird, nicht den Immerschonbürgern.

#146:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.03.2017, 16:38
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
. ...Ich habe jedenfalls noch nie ein solches Bekenntnis ablegen müssen, wenn ich bei Polizei oder Gericht auf rechtsstaatliche Behandlung angewiesen war, wählen wollte, die Sozialversicherung in Anspruch nehmen wollte, Einrichtungen des Staates benutzt habe u.dgl. mehr. Es ist im Gegenteil gerade Kennzeichen eines Rechtsstaates, ein solches Bekenntnis nicht zu fordern, sondern rechtsstaatliche Gleichbehandlung auch ohne solches Bekenntnis zu gewährleisten, ja sogar auch bei einem expliziten gegenteiligen Bekenntnis (siehe Reichsbürger vor Gericht). ....

Ja, das ist so - bei allen Heiopeis, die in den Staat geboren werden, hat der Staat kein Recht, sie abzuweisen. Dieses Recht haben diese Neubürger durch ihre Eltern. Bei anderen Neubürgern kann sich der Staat das aber aussuchen, und ich finde, das sollte er auch gründlich tun, bevor die ein Anrecht auf Gleichbehandlung geltend machen können.

Den Vergleich mit Religionsgemeinschaften hast Du anscheinend aber nicht verstanden: Es geht mir dabei nicht um den Vergleich mit irgendeiner Haltung zum Staat mit Religionen, den Verfassungspatriotismus, zwar nicht mit dieser Vokabel, aber in diesem Sinn hast Du übrigens hier angebracht, mir geht es einzig und allein um das Verhältnis zur betreffenden Gemeinschaft, was Du wohl eher mit Ekklesia übersetzen würdest, deshalb auch als weiteres Beispiel die Partei. Das ist etwas, was der Staat bei den Leuten, bei denen er es sich aussuchen kann, auch explizit verlangen sollte, Parteilichkeit für diesen Staat. Dass er es im Moment nicht macht, ist richtig, und ich halte das für ähnlich falsch wir das Zulassen ungezwungener 2. Staatsbürgerschaften.



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