mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Hallo!
Ich hab mich nach einiger Zeit mal wieder für meine Mitgliedschaft in der GBS interessiert und folglich eher für einen Austritt, da mir diese humanistische, szientistische Weltanschauung einfach nicht mehr zusagt. Auch das, was manche Mitglieder von sich geben interessiert mich nicht mehr wirklich (Abdel-Samad wirkt für mich mit seinem neuen Buch ein wenig fragwürdig aber das ist eine andere Diskussion...)Ganz besonders seltsam finde ich, dass die Psychoanalyse - vor allem als Kulturtheorie - kaum bis überhaupt nicht vertreten ist. Meines Erachtens ist diese Art der Kulturkritik, die in allem Religion und "unwissenschaftliches, irrationales" Denken sieht vollkommen unhistorisch und reduktionistisch und missachtet die Herrschaftsverhältnisse im Kapitalismus in ihrer Historität. Natürlich gibt es Gründe dafür, dass die Psychoanalyse so verdrängt ist im deutschsprachigen Raum (mussten vor gut 70 Jahren ja alle auswandern, die sich damit auskannten). Aber das kann ja nicht der einzige Grund sein dafür, oder? Was hält - wenn ihr noch Teil der GBS seid - euch an der Vereinigung? |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
... da mir diese humanistische, szientistische Weltanschauung einfach nicht mehr zusagt. ... Ganz besonders seltsam finde ich, dass die Psychoanalyse - vor allem als Kulturtheorie - kaum bis überhaupt nicht vertreten ist. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Meines Erachtens ist diese Art der Kulturkritik, die in allem Religion und "unwissenschaftliches, irrationales" Denken sieht vollkommen unhistorisch und reduktionistisch und missachtet die Herrschaftsverhältnisse im Kapitalismus in ihrer Historität. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Natürlich gibt es Gründe dafür, dass die Psychoanalyse so verdrängt ist im deutschsprachigen Raum (mussten vor gut 70 Jahren ja alle auswandern, die sich damit auskannten). Aber das kann ja nicht der einzige Grund sein dafür, oder? |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Was hält - wenn ihr noch Teil der GBS seid - euch an der Vereinigung? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Kannst Du das näher erläutern? Bin mir nicht sicher, wie ich es verstehen soll: Stört Dich, daß die Psychoanalyse von der GBS als unwissenschaftlich angesehen wird, weil Du selbst der Ansicht bist, sie eigne sich gut als Kulturtheorie? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Hmm ... ich persönlich finde, die Kritik an unwissenschaftlichem Denken, Esoterik, Religion usw., hat eine ganz eigene Berechtigung, die sich eher aus dem Inhaltlichen und Methodischen speist und daher als solche aufpassen muß, daß sie nicht in einen ideologischen, z.B. marxistischen oder völkischen, Rahmen gezwängt wird. Ähnlich auch bei der institutionellen Religionskritik: Wenn ich mich gegen Kirchen in Rundfunkräten engagiere oder gegen den RU in Schulen, muß ich das nicht marxistisch begründen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, wenn man von der GBS hauptsächlich eine marxistische Analyse historischer Herrschaftsverhältnisse erhofft, und eine Deutung aller Inhalte und Phänomene durch diese Brille, ist man da eher falsch. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ein weiterer Grund ist mE die desaströse Beurteilung der in der Psychoanalyse anzutreffenden wissenschaftlichen Qualitätsmerkmale. Ihr Verhältnis von viel Dogmatik und viel Spekulation einerseits zu wenig Überprüfbarkeit andererseits ist meines Wissens katastrophal. Ich würde daher erwarten, daß die Psychoanalyse auch außerhalb Deutschlands zumindest im akademischen Bereich zurückgedrängt wird. Da sie aber sehr stark archetypisch und auch sexuell geprägt ist, bleibt sie in Kunst, Boulevard und Volk sehr zäh erhalten. Ähnlich wie Religion oder Astrologie, vielleicht nicht so extrem. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, psychoanalytische Methoden eignen sich gut um kulturelle Phänomene zu deuten oder zu erklären. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
ME wird die Psychoanalyse dahingehend missverstanden, dass sie auf die Schriften Freuds und einige auswendiggelernte Phrasen begrenzt wird, als habe sie nie einem wissenschaftlichen Diskurs unterstanden. Ich verstehe sie als eine komplexe "Methode des Verstehens", die von durchaus nicht bloß weit hergeholten Annahmen ausgeht (das Unbewusste und den Einfluss auf die Selbstwahrnehmung beispielsweise) ... |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
... und den Menschen als historische Figur annimmt und zeigt, dass er in seiner Selbstbetrachtung stets beeinflusst ist, nie ein neutrales Bild von sich hat. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Das ist doch eine wichtige Message auch hinsichtlich einer Psychologie und Soziologie, die sich Frei der Knechtschaft von Ökonomie wähnt. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Sie nun ausführlich als wissenschaftliche Disziplin verteidigen bin ich jedoch nicht befähigt. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Ich hab mich nach einiger Zeit mal wieder für meine Mitgliedschaft in der GBS interessiert und folglich eher für einen Austritt, da ... |
Sermon hat folgendes geschrieben: | ||
Die GBS ist eine private Stiftung und keine Mitgliederorganisation. Der GBS kann man weder beitreten, noch aus ihr austreten. Maximal hast Du einst erklaert, Dich selbst zum beitragsfreien Freundeskreis der GBS zu zaehlen. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: | ||||
Gerne meine ich genau das. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Zum Thema PSA und Kultur/Gesellschaftskritik könnte ich was sagen, zur GBS nicht.
Wäre das noch im Rahmen der Fragestellung? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn du etwas zum Thema PA und Religionskritik weißt, was über wikipedia hinaus geht, das wäre doch toll und passt prima zum Eingangsposting. Wieso bist du so unsicher? |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
...
Was hält - wenn ihr noch Teil der GBS seid - euch an der Vereinigung? |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Weil ich dieses
als Hauptanliegen des Trööt-Eröffners interpretiere. OT gibts ja genug im Forum, deshalb frage ich lieber vorher. |
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Was ist denn nun eigentlich das religionskritische Potenzial der PA. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
...
Genau genommen war das einer der Gründe für seine Distanzierungsgedanken bzw. seine Enttäuschung über die GBS. Da drängt sich doch direkt die Frage auf: Was ist denn nun eigentlich das religionskritische Potenzial der PA. Mach, wie du denkst ...- |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Mich interessiert besonders, wieso die Psychoanalyse nicht in der Arbeit der GBS vorkommt, bzw. wieso man so wenig psychoanalytische Phrasen liest . |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Vielleicht hat niemand in der GBS den Initiationsritus der Lehranalyse vollzogen und ist somit nicht Mitglied im Geheimbund der Analytiker? |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Ich bin nicht so begabt in Sachen Intrinsik wie du. Außerdem wollte ich höflich sein. (Dass man das erklären muss, tz tz) |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
jetzt schreib doch endlich mal was zum thema PSA und Kultur/Gesellschaftskritik. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Im Ernst, dieser Vorwurf der Geheimniskrämerei ist doch bloß eine Ausrede derer, die sich damit nicht beschäftigen wollen. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Besser: "Deine Kritik lässt sich als emotionaler Widerstand, bzw. Angstabwehr deuten. Solltest du an deiner Kritik festhalten, könnte es sich auch um eine manifeste Störung handeln." |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Siegfried Bernfeld etwa schrieb 1928 in seinem Aufsatz "Ist Psychoanalyse eine Weltanschauung", dass die PSA eine wissenschaftliche Entdeckung sei, die weltanschauliche Wirkung habe. Er verglich sie dabei mit der Lehre Darwins.
Sandor Ferenci setzte sie in Bezug zum Rechtswesen einer Gesellschaft, Paul Federn zur Revolution unter dem Eindruck der Geschehnisse 1918/19. Und nicht zu vergessen Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus. (...) Aus einem therapeutischen Instrument wurde also eine psychologische Blaupause zum Verständnis gesellschaftlicher Prozesse, die von ihrem abstrakten Niveau abgelöst und individualisiert wurden. (...) Zur Kritik speziell an der Religion aus Sicht der PSA schreibe ich vielleicht später etwas. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Aus einem therapeutischen Instrument wurde also eine psychologische Blaupause zum Verständnis gesellschaftlicher Prozesse, die von ihrem abstrakten Niveau abgelöst und individualisiert wurden. Zwangsläufig stieß man auf Mechanismen, die eine bestimmte Ordnung aufrecht erhielten, auf die individuellen Besonderheiten derjenigen, die sie befürworteten und dies weitergaben und somit auf - im weitesten Sinne - Traditionen. Also auch historisches Denken wurde zwangsläufig zum integralen Bestandteil dieser Denkschule. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: |
Hallo!
Ich hab mich nach einiger Zeit mal wieder für meine Mitgliedschaft in der GBS interessiert und folglich eher für einen Austritt, da mir diese humanistische, szientistische Weltanschauung einfach nicht mehr zusagt. Auch das, was manche Mitglieder von sich geben interessiert mich nicht mehr wirklich (Abdel-Samad wirkt für mich mit seinem neuen Buch ein wenig fragwürdig aber das ist eine andere Diskussion...)Ganz besonders seltsam finde ich, dass die Psychoanalyse - vor allem als Kulturtheorie - kaum bis überhaupt nicht vertreten ist. Meines Erachtens ist diese Art der Kulturkritik, die in allem Religion und "unwissenschaftliches, irrationales" Denken sieht vollkommen unhistorisch und reduktionistisch und missachtet die Herrschaftsverhältnisse im Kapitalismus in ihrer Historität. Natürlich gibt es Gründe dafür, dass die Psychoanalyse so verdrängt ist im deutschsprachigen Raum (mussten vor gut 70 Jahren ja alle auswandern, die sich damit auskannten). Aber das kann ja nicht der einzige Grund sein dafür, oder? Was hält - wenn ihr noch Teil der GBS seid - euch an der Vereinigung? |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
...
Was sind das für Mechanismen? Ist man diesen Mechanismen eigentlich hilflos ausgeliefert oder gibt es dagegen ein Heilmittel? Und wenn ja, warum hat das keiner vorher entdeckt? |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Also, ich würde ja sagen, dass die Menschen dazu neigen sich an die gesellschaftlichen Verhältnisse anzupassen, weil die sozialen Kosten für Widerstand oft sehr hoch sind. Das Gleiche erleben wir heutzutage mit der "political correctness" und funktioniert im Prinzip genauso wie die Gotteslehre der katholischen Kirche im Mittelalter. Wer früher gegen die damals herrschende Ideologie verstieß, wurde verbrannt. Wer heute gegen die herrschenden Ideologien verstößt, wird sozial stigmatisiert. Ergo hat man hohe soziale Kosten und ergo wollen nur wenige die entsprechenden Risiken eingehen.
Okay, soweit würde ich mir das erklären. Ich frage mich aber, warum ich dafür die Psychoanalyse brauche? Mirko |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen bin ich nicht dort, um dort nochmal die hundertste neue Weltanschauung zu lernen, sondern weil es dort sehr interessante Menschen gibt.
Mit freundlichem Gruß, Mirko |
Zitat: |
"Eine Vielzahl von Studien bei Kindern (Terr 1983; Malmquist 1986; Pynoos & Nader 1989) und Erwachsenen (Leopold & Dillon 1963) hat gezeigt, daß psychologisch traumatische Ereignisse lebhaft, wenn auch nicht immer akkurat, erinnert werden und regelmäßig von eindrücklichem Wiedererleben in der einen oder anderen Form gefolgt werden. Das Problem bei den meisten Arten von Traumata ist nicht, daß die gewalttätigen Erlebnisse komplett aus dem Bewußtsein getilgt werden, sondern daß die Menschen nicht in der Lage sind, zu vergessen. Amnesien sind selten."
(Dr. Sydney Brandon et al: "Recovered memories of childhood sexual abuse: implications for clinical practice," British Journal of Psychiatry, April 98, S.300 |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Ich stehe vielem was aus der psychoanalytischen Ecke kommt mittlerweile eher skeptisch gegenüber.
Mindestens einen wissenschaftlichen Anspruch halte ich für zweifelhaft. Oder als Frage formuliert: Welches Kriterium bietet uns die Psychoanalyse an, um als widerlegt zu gelten? Als Beispiel möchte ich den für die analytische Praxis zentralen Begriff "Verdrängung" nehmen. "Die Verdrängungslehre ist nun der Grundpfeiler, auf dem das Gebäude der Psychoanalyse ruht" (Freud, Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung) Im Laufe der Ausarbeitung Freuds kann dieser Begriff 2 Bedeutungen annehmen (Ich beziehe mich auf die Ausführung von Pontalis/Laplanche, Das Vokabular der Psychoanalyse) A. An den Trieb gekopplte Vorstellungen werden ins Unbewusste zurück gestossen. B. Verdrängung als Abwehrmechanismus des Ich Gibt es empirische Studien, die den Mechanismus der Verdrängung belegen? Die Wirklichkeit scheint eher das Gegenteil zu bezeugen:
http://www.novo-magazin.de/41/novo4134.htm In diesem Zusammenhang auch interessant 2 Artikel von Gardner über Falsche Erinnerungen in Randow, Der Fremdling im Glas(Aufsätze aus dem Skeptical Inquirer). Kann die Psychoanalyse als widerlegt gelten, sollte sich die Verdrängung als Einbildung Freuds herausstellen? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Hier greift meiner Ansicht nach der Begriff "Verdrängung" in einer transsubjektiven, gesamtgesellschaftlichen Dimension. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Beim Phänomen der "Verdrängung" handelt es sich aber nicht um eine All-Aussage, die sozusagen durch ein oder mehrere Gegenbeispiele widerlegt werden könnte, sondern so weit ich sehe, um eine Existenzaussage bezogen auf bestimmte Bedingungen. Existenzaussagen sind einer Widerlegung durch Gegenbeispiele prinzipiell nicht zugänglich.
Beispiel: Ich behaupte, es gibt mindestens einen durch Leberwesen bewohnten Planeten. Dann nützen kaum unzählige Gegenbeispiele "toter", unbewohnter Planeten, solange ich eben zeigen kann, dass es mindestens einen bewohnten Planeten gibt. Das mal so grundsätzlich zum Thema Widerlegungen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Die gesamtgesellschaftliche Umdeutung bildhafter, archetypischer oder transzendentaler Begriffe auf passende Ziele findet man häufig auch im religiösen Begriffsbereich, etwa bei der Anwendung solcher Begriffe wie "Schuld", "Erlösung", "Seele" usw. auf ganze Völker. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Kann ich nicht nachvollziehen. Oder kann ich die Behauptung, das Denken des Menschen wird durch einen unsichtbaren Homunkulus gelenkt als wissenschaftlich ausweisen? Meine Behauptung über den Homunkulus ist selbstverständlich als Existenzaussage anzusehen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Tipp: In der folgenden Online-Quelle kann die Theorie zur Freud'schen und später von anderen erweiteren Massenpsychologie nachgelesen werden:
Title: Massenpsychologie und Ich-Analyse, Author: Sigmund Freud Vielleicht dort mal nach dem Stichwort "Verdrängung" suchen ...- |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Jenseits der Wirklichkeit wird in Begriffen, die Inhalt suggerieren möchten, spekuliert und auf intellektuell gemacht. Kein Wunder dass dies in SEXPOL und im Sozialistischen Patientenkollektiv mündete. "Die Kranken sind die revolutionäre Masse!" |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Kann die Psychoanalyse als widerlegt gelten, sollte sich die Verdrängung als Einbildung Freuds herausstellen? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Geht die Kritik speziell Richtung Psychoanalyse nach Freud? Oder geht die Kritik eher Richtung gesprächsorientierter Therapie allgemein? |
Zitat: |
„Der Kastrationskomplex ist die tiefste Wurzel des Antisemitismus, denn schon in der Kinderstube hört der Knabe, dass dem Juden etwas am Penis – er meint ein Stück des Penis – abgeschnitten wird, und dies gibt ihm das Recht, den Juden zu verachten.“ |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Wie soll man solchen Blödsinn ernst nehmen? |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||||
LOL Dann erzähle ich mal was: Als ich ein kleines Mädchen war, musste ich zwar, dass Jungs Penisse haben (Kindergartenerkenntnis). Ich habe jedoch nie einen nackten erwachsenen Mann gesehen. Unreflektiert nahm ich jahrelang an, dass bei Jungs die Penisse irgendwann abfallen und erwachsene Männer normal, also wie Frauen, gebaut sind. Ich frage mich, was ein Psychotherapeut diese Überzeugung deuten würde. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Nun, die erste Schlussfolgerung wäre wohl, dass du offensichtlich ohne Vater aufgewachsen bist und folglich an all deinen Problemen nur Mutti Schuld sein kann... |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Ich lese gerade in "Zwei Kinheitsneurosen":
Wie soll man solchen Blödsinn ernst nehmen? |
Zitat: |
Erst im "Mann Moses" wagt sich Freud vorsichtig an eine Analyse des Antisemitismus. Dabei geht er von dessen religiösen Wurzeln aus. Zunächst finden wir einen weiteren Hinweis auf den psychischen Kannibalismus. So weist Freud darauf hin, dass der "Ritus der christlichen Kommunion, in der der Gläubige in symbolischer Form Blut und Fleisch seines Gottes sich einverleibt, Sinn und Inhalt der alten Totemmahlzeit wiederholt." (Freud 1939, 190) Diese Einverleibung geschehe hier jedoch "nur in ihrem zärtlichen, die Verehrung ausdrückenden, nicht in ihrem aggressiven Sinn." (ebd., 193f) Wieder können wir annehmen, dass die Aggressionen im Akt der Einverleibung abgespalten und auf die Juden und Jüdinnen projiziert werden. Der Vorwurf des Gottesmordes, den ja die Christen symbolisch im Akt der Kommunion wiederholen, hat hierin eine unbewusste Ursache.
Vor allem aber drücke sich im christlichen Antisemitismus ein schlechtes Gewissen aus: "Die Ambivalenz, die das Vaterverhältnis beherrscht, zeigte sich aber deutlich im Endergebnis der religiösen Neuerung. Angeblich zur Versöhnung des Vatergottes bestimmt, ging sie in dessen Entthronung und Beseitigung aus. Das Judentum war eine Vaterreligion, das Christentum wurde eine Sohnesreligion. [...] In manchen Hinsichten bedeutete die neue Religion eine kulturelle Regression gegen die ältere, jüdische [...]. Die christliche Religion hielt die Höhe der Vergeistigung nicht ein, zu der sich das Judentum aufgeschwungen hatte. Sie war nicht mehr streng monotheistisch, übernahm von den umgebenden Völkern zahlreiche symbolische Riten, stellte die große Muttergottheit wieder her und fand Platz zur Unterbringung vieler Göttergestalten des Polytheismus in durchsichtiger Verhüllung, obzwar in untergeordneten Stellungen. Vor allem verschloß sie sich nicht [...] dem Eindringen abergläubischer, magischer und mystischer Elemente, die für die geistige Entwicklung der nächsten zwei Jahrtausende eine schwere Hemmung bedeuten sollten." (ebd., 194) (...) Unter den zahlreichen Gründen des "Judenhasses" hebt Freud einen heraus, "nämlich daß sie [die Juden und Jüdinnen, Anm. A.P.] allen Bedrückungen trotzten, daß es den grausamsten Verfolgungen nicht gelungen ist, sie auszurotten" (Freud 1939, 197). Die fortdauernde Existenz von Juden und Jüdinnen kann sich der/die AntisemitIn nur mit der jüdischen Allmacht erklären (vgl. Löwenthal 1990, 91). Daneben paart sich hier ein vages Schuldgefühl mit der Angst vor Rache, rationalisiert im Gerede von der alttestamentarischen Rachsucht. Der Antisemitismus sei darüber hinaus motiviert durch "die Eifersucht auf das Volk, welches sich für das erstgeborene, bevorzugte Kind Gottvaters ausgab" (ebd., 197). http://www.hagalil.com/archiv/contextxxi/psychoanalyse.htm |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: | ||
Ich habe noch nie Psychoanalytiker_innen von Schuld sprechen hören. Woher hast du deine Infos? |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Ich stehe vielem was aus der psychoanalytischen Ecke kommt mittlerweile eher skeptisch gegenüber.
Mindestens einen wissenschaftlichen Anspruch halte ich für zweifelhaft. Oder als Frage formuliert: Welches Kriterium bietet uns die Psychoanalyse an, um als widerlegt zu gelten? Als Beispiel möchte ich den für die analytische Praxis zentralen Begriff "Verdrängung" nehmen. "Die Verdrängungslehre ist nun der Grundpfeiler, auf dem das Gebäude der Psychoanalyse ruht" (Freud, Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung) |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Im Laufe der Ausarbeitung Freuds kann dieser Begriff 2 Bedeutungen annehmen (Ich beziehe mich auf die Ausführung von Pontalis/Laplanche, Das Vokabular der Psychoanalyse)
A. An den Trieb gekopplte Vorstellungen werden ins Unbewusste zurück gestossen. B. Verdrängung als Abwehrmechanismus des Ich |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Kann die Psychoanalyse als widerlegt gelten, sollte sich die Verdrängung als Einbildung Freuds herausstellen? |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Eines ist noch wichtig: Der Terminus Verdrängung stammt nicht originär von Freud, sondern taucht erstmals beim Philsophen J.F. Herbart im Jahre 1824 auf (H. war Nachfolger Kants auf
dessen Lehrstuhl in Königsberg). Freud ist über seinen Lehrer Meynert darauf gekommen und war bald sehr angetan von Herbarts dynamischem Modell von Ich und Nicht-Ich, das man als Vorläufer des berühmten 3-Instanzen-Modells ansehen kann. Freud reaktivierte quasi die Verdrängung unter der Beobachtung des Widerstandes in der karthatischen Behandlung der Hysterie (zeitlichen Kontext beachten) ohne Hypnose, wie er es noch bei Charcot gesehen hatte; er sprach in diesem Zusammenhang zuerst nur von Abwehr. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Brauchst du nicht. Frage geklärt. |
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben: | ||
Klingt nach Partnerbörse nur ohne interessante Menschen! |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | ||||
Okay, dann stelle ich eine neue Frage. Warum brauchst du für solche Überlegungen oder andere mit erklärendem Charakter die Psychoanalyse? Mirko |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Ein schönes Beispiel dafür, was Onfray in ANTI FREUD Freuds Kryptomnesie nennt. So gut wie alles was Freud in der Psychoanalyse als Schöpfung eines genialen Wissenschaftlers darstellen möchte, war das Widerkäuen schonmal formulierter Ideen und Vorstellungen; meist aus der Philosophie. Denke nur daran, dass das "Unbewusste" eine typische Vorstellung der Romantik war. Allein auf einer Seite führt Onfray Satz für Satz Aussagen Nietzsches auf, die eine Entsprechung im "analytischen Vokabular" fanden. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Gleichzeitig fehlt aber, um nochmals auf das Phänomen Verdrängung zu sprechen zu kommen, hierfür immer noch jeder empirische Beleg.
Im Gegenteil: Menschen, die außergewöhlich Schlimmes erlebten, haben das Problem genau diese Momente in ihrem taglichen Bewußtsein immer präsent zu haben, bei gleichzeitigem Wunsch es "verdrängen" zu wollen. Amnesie ist äußerst selten. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Und dass Menschen Dinge vergessen und sich später unter Umständen an das Vergessene wieder erinnern, halte ich für trivial. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nun, die erste Schlussfolgerung wäre wohl, dass du offensichtlich ohne Vater aufgewachsen bist und folglich an all deinen Problemen nur Mutti Schuld sein kann... |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||||||||
*grins* Zuminest kann mir kein Therapeut einen Penisneid einreden. Jetzt im Ernst: Vergiss nicht, dass es Geselleschaften gab und gibt, in denen es Menschen peinlichst vermeiden, von einem Angehörigen anderen Geschlechts nackt gesehen zu werden... |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Ich kann mich nicht erinnern, meine Eltern nackt gesehen zu haben. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Hab ich gesagt, dass ich das brauche? |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Zuminest kann mir kein Therapeut einen Penisneid einreden. |
Zitat: |
Der Anblick des Riesengemächts eines Negers durch den weissen Mann darf als Geburtsstunde des Penisneids gelten.
Die Angstabwehr wurde durch Verschiebung mit einem Gesetz der Rassentrennung in die Verfassung der USA geschrieben. Aufgrund des Konstanzprinzips war jedoch keine Kompromißbildung möglich. Die Begeisterung der Männer bei Raktenstarts zeugt noch heute von dem uneingeschränkten Wirken dieser verdrängten Wünsche im Es des Mannes. Der typische Verzicht der phallischen Aktivität, die beim Weibe kennzeichnend ist, tritt meim Mann nicht ein. |
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | ||||
ich schon! |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
In "Der Penisneid und seine Beziehung zum Unbewußten" schreibt Freud:
|
Kival hat folgendes geschrieben: | ||||
Welche Ausgabe und welche Seite? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
"Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten" kenne ich, aber "Der Penisneid und seine Beziehung zum Unbewußten"? Existiert dieser Aufsatz/dieses Buch überhaupt ...-? |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Oft wird die Psychoanalyse auf Freud reduziert und ihr der Vorwurf gemacht, sie sei sexualistisch ausgerichtet und spekulativ.
Etwas überspitzt gesagt reduziert man sie gerne auf den Penisneid und den Ödipuskomplex ... |
Freud hat folgendes geschrieben: |
Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Es erzeugt Abwehr und Aggression. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Und nicht zu vergessen Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus.
Es gäbe noch viele Namen zu nennen. Eines eint sie alle: Die Erkenntnis, dass es in der Gesellschaft ungerecht zugeht, dass Herrschaftsverhältnisse der Grund dafür sind und dass es augenscheinlich Bedingungen in der Psyche eines jeden Einzelnen gibt, die dafür sorgen, dass das so funktionieren kann. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Ich stehe vielem was aus der psychoanalytischen Ecke kommt mittlerweile eher skeptisch gegenüber. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Mindestens einen wissenschaftlichen Anspruch halte ich für zweifelhaft. Oder als Frage formuliert:
Welches Kriterium bietet uns die Psychoanalyse an, um als widerlegt zu gelten? |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Als Beispiel möchte ich den für die analytische Praxis zentralen Begriff "Verdrängung" nehmen.
"Die Verdrängungslehre ist nun der Grundpfeiler, auf dem das Gebäude der Psychoanalyse ruht" (Freud, Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung) <schnipp> Gibt es empirische Studien, die den Mechanismus der Verdrängung belegen? Die Wirklichkeit scheint eher das Gegenteil zu bezeugen:
http://www.novo-magazin.de/41/novo4134.htm |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Kann die Psychoanalyse als widerlegt gelten, sollte sich die Verdrängung als Einbildung Freuds herausstellen? |
Zitat: |
Konformitätsexperiment von Asch
Das Konformitätsexperiment von Asch, 1951 von Solomon Asch veröffentlicht, ist eine Studienreihe, die zeigte, wie Gruppenzwang eine Person so zu beeinflussen vermag, dass sie eine offensichtlich falsche Aussage als richtig bewertet. http://de.wikipedia.org/wiki/Konformitätsexperiment_von_Asch |
smallie hat folgendes geschrieben: |
...die Psychoanalyse hat ihren Platz in der Ideengeschichte zurecht. Sie wurde schon in die Reihe der "großen Kränkungen" eingereiht. ... |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||
Nur ein wahrer Kenner kennt diese kaum bekannte Schrift Freuds! |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Der wirklich wahre Kenner kennt nur die wichtigen Schriften und verdrängt die unwichtigen ...-! @unquest: Was ist nun mit der genauen Quellenangabe? Kommt die noch oder ist nix? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Der wirklich wahre Kenner kennt nur die wichtigen Schriften und verdrängt die unwichtigen ...-! |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
... Kohlberg... |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Aber genau dies sind zwei paar Schuhe. Auf der einen Seite liest man die wilden Phantastereien eines Neurotikers (Freud über Freud), der seine inzestiösen Wünsche als Ödipuskomplex von sich selbst unzulässig auf die Menschheit schloß und bei Kohlberg handelt es sich um einen gelungenen Versuch mit der Methodik eines Piagets die Entwicklung des Denkens und moralischen Urteils in der Kindheitsentwicklung zu verstehen. Im Unterschied zu Freud wären sicherlich Piaget, Kohlberg oder Inhelder geeignete Mitglieder der GBS. |
Zitat: |
Die Psychoanalyse wird erwachsen
Der Vorwurf, wonach das Werk Sigmund Freuds "unwissenschaftlich" sei, zielt zunehmend ins Leere. Nicht nur psychoanalytische Grundannahmen, sondern auch ihre therapeutische Wirkungen wurden mittlerweile gründlich empirisch untersucht. Auch wenn das noch nicht allgemein bekannt ist, sei dies ein Zeichen des "Erwachsenwerdens" der Psychoanalyse, meint der Gesundheitspsychologe Gerald Poscheschnik in einem Gastbeitrag. (...) Sichtet man nämlich die Vielzahl an wissenschaftlichen Untersuchungen zur psychoanalytischen Theorie, zeichnet sich ein gänzlich anderes Bild ab: Aufbauend auf den Arbeiten amerikanischer Psychologen aus den 70er Jahren, die in unseren Breiten nur wenig rezipiert wurden, haben die deutschen Psychologen Christoph Werner und Arnold Langenmayr unlängst ein vierbändiges Übersichtswerk ("Psychoanalyse und Empirie") vorgelegt, in dem weit über tausend empirische Arbeiten zur Überprüfung psychoanalytischer Theorien zusammengefasst sind. (...) Einhelliger Tenor ist, dass sich selbst komplexe psychoanalytische Theorien bis zu einem gewissen Grad wissenschaftlich überprüfen lassen und diese Überprüfung weitgehend positiv ausfällt. So hat z. B. Thomas Köhler von der Universität Hamburg in einer Reihe von Assoziationsexperimenten, die freudsche Theorie der Verdrängung getestet. Diese besagt in nuce, dass unangenehme Gedanken in den Bereich des Unbewussten verschoben werden. Dazu wurden Versuchspersonen gebeten, zu einer Reihe von Wörtern eine erste spontane Assoziation zu bilden. Ganz in Übereinstimmung mit der freudschen Theorie der Verdrängung zeigte sich, dass die emotional negativ erlebten Assoziationen zu einem späteren Zeitpunkt schlechter in Erinnerung gerufen werden konnten als neutral oder positiv eingestufte. http://sciencev1.orf.at/science/news/144599 |
Zitat: |
Hirnforscher erkunden das Unbewusste
Der Blick ins Gehirn verändert aber auch einige klassische Vorstellungen der Psychoanalyse. Zum Beispiel ist nicht mehr haltbar, dass das unbewusste Triebleben vor allem von sexuellen Wünschen beherrscht ist. Das Such- und Antriebssystem, das beim Träumen aktiv ist, kann mit allem zu tun haben, was den Menschen innerlich umtreibt. Das können sexuelle Bedürfnisse und Wünsche sein, aber genauso gut auch Ängste, Sorgen und schlechte Erinnerungen. (...) Das unbewusste Triebleben ist im Gehirn sehr vielfältig angelegt. http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/iq-wissenschaft-und-forschung/mensch/neuropsychologie-freud-unbewusste100.html |
Zitat: |
Der Band "Psychoanalyse. Die Lehre vom Unbewussten" richtet sich an den kulturwissenschaftlich und sozial interessierten Leser und psychotherapeutischen Praktiker. Die Psychoanalyse gilt als DIE Wissenschaft des Unbewussten.
Das Buch stellt u.a. die aktuellen und internationalen Diskurse zum Unterbewusstsein vor und beschreibt Geschichte, Klinik und Praxis. Besonders hervorzuheben ist der Austausch dieser Wissenschaft mit kultur- und geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen. Aber auch kognitionspsychologische und neurowissenschaftliche Befunde fließen in die Diskussion ein. Ausführliche Fallbeispiele verdeutlichen die Wirkkraft des Unterbewusstseins. http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/bt/178724/index.html |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Es kommt vor, daß ein Gedanke nicht zum anderen passt, oder daß Gedanken, Entscheidungen und Handlungen nicht zusammenpassen - ohne daß dies der Person oder auch der Gruppe auffällt. "Flüchtigkeitsfehler" oder "nur versehentlich falsch" scheiden als Erklärung aus, denn die Auslassungen sind systematisch. |
Stuart Sutherland hat folgendes geschrieben: |
"Obwohl er versuchte, ein wenig von der Schuld , die ich mit mir herumtrug, von mir zu nehmen, machte er eine Reihe von Bemerkungen, die ich ziemlich bedrohlich fand. Er erklärte: »Es scheint, als hätten Sie die besten Dinge im Leben versäumt« Einmal diagnostizierte er bei mir verdrängte Homosexualität und während ich ihm von einem Kindheitserlebnis erzählte, beugte er sich vor und sagte etwas zutiefst Schockierendes. Ich bitte den Leser um Verzeihung, aber um die Art meiner Reaktionen zu verstehen, ist es notwendig, den Wortlaut wiederzugeben, nämlich: »Hatten Sie damals nicht den Wunsch, Ihr Vater sollte Sie ficken, bis die Scheiße herausrinnt?« Wenn ich jemals emen solchen Wunsch gehabt haben sollte, so habe ich ihn seither lang vergessen, jedenfalls aber fand ich diese Idee höchst bestürzend." |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Kleine Korrektur. Es war Freud selbst, der sich in eine Reihe mit Kopernikus und Darwin setzte. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Und selbstverständlich war seine Kränkung die er der Menschheit zufügte, seinem Größenwahn folgend, die Größte. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Aber genau dies sind zwei paar Schuhe. Auf der einen Seite liest man die wilden Phantastereien eines Neurotikers (Freud über Freud), der seine inzestiösen Wünsche als Ödipuskomplex von sich selbst unzulässig auf die Menschheit schloß ... |
unquest hat folgendes geschrieben: |
...und bei Kohlberg handelt es sich um einen gelungenen Versuch mit der Methodik eines Piagets die Entwicklung des Denkens und moralischen Urteils in der Kindheitsentwicklung zu verstehen. |
Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung hat folgendes geschrieben: |
1. Stufe – Die Orientierung an Strafe und Gehorsam: In der ersten Stufe orientieren sich diese nicht an moralischen Ansprüchen, sondern im Wesentlichen an wahrgenommenen Machtpotenzialen. Die von Autoritäten gesetzten Regeln werden befolgt, um Strafe zu vermeiden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlbergs_Theorie_der_Moralentwicklung" |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Das wußte ich nicht. Sehr pikant, die Stelle möchte mir mal 'raussuchen. |
Zitat: |
Nur fällt mein Urteil etwas milder aus als deines. Als Kind seiner Zeit war es ihm nicht vergönnt, zwei Schritte auf einmal zu tun.
|
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
... Ob Freuds Schriften das hergeben, weiß ich nicht; für mich ist Verdrängung jede Art von kognitiver oder emotionaler Dissonanz. Tipp: lies uwebus, damit sollte jeder Zweifel an einem wie auch immer gearteten Verdrängungsmechanismus ausgeräumt sein. Dies hier geht eigentlich auch nur mit Verdrängung:
|
unquest hat folgendes geschrieben: |
[...]
So kann ich hier nicht sehen, wo Inhalte des Ich in ein Es verschoben wurden. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist nicht der Weg. Andersherum schon |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||
Erstmal beobachte ich nur, dass eine Einzelmeinung an eine Mehrheitsmeinung sich anpaßt. <schnipp> So kann ich hier nicht sehen, wo Inhalte des Ich in ein Es verschoben wurden. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Ob Freuds Schriften das hergeben, weiß ich nicht; für mich ist Verdrängung jede Art von kognitiver oder emotionaler Dissonanz. |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Und das scheint mir unter evolutionären Gesichtspunkten völlig normal.
Beispiele: Du sitzt mit 20 Genossen in der Savanne und am Horizont erscheinen Hunderte von Kriegern. 19 deiner Genossen schreien laut auf und flüchten - Du beharrst darauf dass es eine Fata Morgana ist und stirbst den stolzen Tod in Verteidigung einer Einzelmeinung. Alle Menschen beginnen auf der Straße in eine Richtung zu rennen. Was tust du? Die Vorgehensweise in dieser Situation ertsmal nach der Ursache zu suchen könnte dich ebenfalls dein Leben kosten. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Art "Mechanismus" gibt, der die Anpassung an den Gruppendruck quasi als "billigere" Lösung verständlich macht. Es kostet dich wenig der Mehrheit anzuschließen, aber unter Umständen sehr viel auf deiner eigenen Meinung zu beharren. |
Zitat: |
Fatima „Erscheinungen“ und „Botschaften“
6. Sechste Erscheinung am 13. Oktober 1917 und das Sonnenwunder b) Sonnenwunder Den großartigen Abschluß dieser letzten Erscheinung im Jahr 1917 bildete ein überwältigendes Sonnenwunder, das die Menge der Schaulustigen erleben durfte, [...] „Schaut auf die Sonne!“ „Welch überwältigendes, nie gesehenes Schauspiel! Der Regen hörte plötzlich auf, die Wolken zerrissen und die Sonnenscheibe wurde sichtbar; doch sie war silbern wie der Mond. Mit einem Male begann die Sonne mit ungeheuerer Geschwindigkeit wie ein Feuerrad um sich selbst zu kreisen, gelbe, grüne, rote, blaue und violette Strahlenbündel werfend, die Wolken, Bäume, Felsen, Erde und die ungeheuere Menge in phantastische Farben tauchten. Einen Augenblick hielt sie an, dann begann der Tanz der Feuerscheibe von neuem. Noch einmal stand sie still um dann ein drittes Mal den wunderbaren Anblick zu bieten, noch farbenprächtiger als vorher. Atemlos, verzückt stand die Menge. Plötzlich hatten alle den Eindruck, als löse sich die Sonne vom Firmament und eile auf sie zu. Ein vieltausendstimmiger Schreckensschrei gellte auf. Dann klang es durcheinander: 'Ein Wunder, ein Wunder!' und: 'Ich glaube an Gott!' – 'Ave Maria! ' – 'Mein Gott, Barmherzigkeit!' Die Leute warfen sich in den Schlamm auf die Knie und beteten laut den Reueakt. Dieses Schauspiel dauerte gut zehn Minuten.“ Das Wunder wurde sogar von Personen beobachtet, die fünf und mehr Kilometer entfernt weilten. Noch ein zusätzliches Wunder ereignete sich: „Nach dem Sonnenwunder waren zur allgemeinen Überraschung die Kleider, die eben noch ganz durchnäßt gewesen waren, vollstündig trocken.“ http://www.josef-hanauer.de/fatima3.html |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist nicht der Weg. Andersherum schon |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||
Versteh ich nicht. Smallie wollte das Experiment als Beispiel für Verdrängung nutzen. Da kann doch nur der Weg vom Ich ins Es gemeint sein. Oder? |
smallie hat folgendes geschrieben: |
...
Vielleicht magst du kurz sagen, was du unter dem Es verstehst. Beziehungsweise, was du meinst, was Freud darunter verstanden hat... |
smallie hat folgendes geschrieben: |
...
Hmm. wenn nichts vom Ich ins Es kommt, was unterscheidet das Freudsche Modell dann von operanter Konditionierung nach Skinner? |
Zitat: |
Freuds graphische Darstellung der Beziehungen zwischen Es, Ich und Über-Ich in der „Neuen Folge der Vorlesungen“, 1933 http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Ich_und_das_Es |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Überzeugt mich. Im Rahmen von Freuds Vorstellungen kommt nichts vom Ich ins Es. Laut Freud wird nicht ins Es verdrängt, sondern in einen unbewußten Teil des Ichs.
Siehe auch hier:
Die möglichen Überlagerungen von Es, Ich, Über-Ich auf der einen, und von Unbewußt, Unter(Vor-)bewußt, Bewußt auf der anderen Seite finde ich verwirrend. Hätte es denn praktische Auswirkungen auf Freuds Lehre, wenn ich die Trennlinie nach unten ins Es verschiebe? Ich denke nicht. Der theoretische Unterbau ist bei Freud etwas beliebig. Aber das trifft, ich sagte es bereits, auf andere psychologische Theorien ebenso zu. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Wenn du die Trennlinie nach unten verschieben würdest, hätte das vor allem Auswirkungen auf dich: Du bekämest Haue von den Freudianern |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Beliebig ist das alles überhaupt nicht. Nur eben der klassischen empirischen Methode unzugänglich, und dessen war Freud sich durchaus bewusst. |
Zitat: |
Die Absicht der Psychoanalyse besteht darin,
„das Ich zu stärken, es vom Über-Ich unabhängiger zu machen, sein Wahrnehmungsfeld zu erweitern und seine Organisation auszubauen, so daß es sich neue Stücke des Es aneignen kann. Wo Es war, soll Ich werden.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Ich_und_das_Es |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Und vor allem um einiges phantasievoller als die Skinner`sche Hebelumlegerei |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Zumindest zum empirischen Nachweis schadet es nicht, Verhalten, Geist oder Psyche als Black Box zu betrachten. Ein innerer Zustand sollte durch "Hebeldrücken" im weitesten Sinne nachgewiesen sein, sonst bleibt er nur eine phantasievolle Idee.
Bitte nicht falsch verstehen. Wenn ich einer Katze auf den Schwanz trete und die springt auf oder mir ins Gesicht, dann reicht mir das als Nachweis eines inneren Zustandes "Schmerz". |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Ziemlich viel |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Gut auf den Punkt gebracht. Das ist genau die Kultur, um die hier es aus den Gründen, die Du beschreibst, nicht geht. Hier geht es um die Teile der Kultur, die sich nach ihrer Vermittlung meist im Unbewussten abspielen, sowohl als Wahrnehmungsfilter als auch als Handlungsvorgaben. Das ist - direkt - etwa Moral und Religion sowie - indirekt - auch die Sprache. |
Zitat: |
Angesichts des Pluralismus psychoanalytischer Theoriesysteme verwundert es nicht, dass wir heute bei einem so zentralen Konzept wie dem Unbewussten ganz unterschiedliche Auffassungen vorfinden. Sie reichen vom klassischen Begriff des Unbewussten als Ort verdrängter Triebrepräsentanzen bis hin zu einem Unbewussten als dem Ort dissoziierter, nicht-verbalisierter Selbstzustände.
Das Unbewusste ist ein abstraktes Konzept, das wir immer nur erschließen, nie empirisch direkt erfassen können. http://psychoanalyseforum.de/blog/das-unbewusste-psychoanalytische-kernkonzepte/ |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
....
@fwo: Das Unbewusste ist der zentrale Begriff der Psychoanalyse, er ist stark umstritten und wird konzeptionell unterschiedlich bewertet:... |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde