GEZ (oder neudeutsch BS)
Wähle Beiträge von
# bis # FAQ
[/[Drucken]\]

Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft
Zahler oder Verweigerer?
Ja, ich zahle gern
25%
 25%  [ 7 ]
Ja, aber ich zahle ungern
48%
 48%  [ 13 ]
Nein, ich zahle nichts
25%
 25%  [ 7 ]
Stimmen insgesamt : 27


#1: GEZ (oder neudeutsch BS) Autor: Bliss BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:05
    —
Mich würde mal interessieren, wer zahlt und wer verweigert und euer Begründung.
Ich habe vorgestern meinen auf 01.04. zurückdatierten Feststellungsbescheid bekommen und werde jetzt wohl aktiv werden müssen.

#2:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:21
    —
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt

#3:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:25
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt


Das ist mein blutiger Ernst.

Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.

#4:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:33
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt


Das ist mein blutiger Ernst.

Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.

Du hast keinen Einfluss. Und du musst zahlen. Ergo: Die Allgemeinheit zahlt die GEZ.
Ich würde u.U. "gern" zahlen, wenn z.B. nicht große Teile des Geldes der Sportmafia in den Hintern geblasen würden.

#5:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:36
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt


Das ist mein blutiger Ernst.

Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.


Ich zahle ungern.
Ich hätte keinesfalsl Probleme für Dienstleistungen zu zahlen.
Ich habe aber Probleme damit für nicht-genutzte Leistungen zu zahlen.

(ich hätte nichts gegen ein Geärt an meinem Fernseher, dass genau misst, was ich wann gucke. Danach könnten die gerne meienn Beitrag berechnen und auch meinetwegen auch Marktforschung damit betreiben)

#6:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:37
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt


Das ist mein blutiger Ernst.

Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.

Du hast keinen Einfluss. Und du musst zahlen. Ergo: Die Allgemeinheit zahlt die GEZ.
Ich würde u.U. "gern" zahlen, wenn z.B. nicht große Teile des Geldes der Sportmafia in den Hintern geblasen würden.

Persönlich habe ich darauf keinen Einfluss. Da hast Recht.
Dennoch werden die öffentlich rechtlichen besser kontrolliert als die privaten. Bei den Privaten will man Geld verdienen, sonst gar nichts.

#7:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:42
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt


Das ist mein blutiger Ernst.

Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.

Du hast keinen Einfluss. Und du musst zahlen. Ergo: Die Allgemeinheit zahlt die GEZ.
Ich würde u.U. "gern" zahlen, wenn z.B. nicht große Teile des Geldes der Sportmafia in den Hintern geblasen würden.

Persönlich habe ich darauf keinen Einfluss. Da hast Recht.
Dennoch werden die öffentlich rechtlichen besser kontrolliert als die privaten. Bei den Privaten will man Geld verdienen, sonst gar nichts.


Da die ÖR Sender auch nach "Quote gehen", auch wenn sie es nicht sollten, Werbung machen und Schleichwerbung platzieren, glaube ich nicht, dass die das Programm aus reiner Menschenfreunde machten.

#8:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:42
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt


Das ist mein blutiger Ernst.

Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.


Ich zahle ungern.
Ich hätte keinesfalsl Probleme für Dienstleistungen zu zahlen.
Ich habe aber Probleme damit für nicht-genutzte Leistungen zu zahlen.

(ich hätte nichts gegen ein Geärt an meinem Fernseher, dass genau misst, was ich wann gucke. Danach könnten die gerne meienn Beitrag berechnen und auch meinetwegen auch Marktforschung damit betreiben)

Das wäre schon gut, wenn man das machen könnte.

Die Gefahr, dass dann nur das gesendet wird, was die Mehrheit am liebsten hören mag, ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

#9: Teils - Teils Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:44
    —
'Ich habe, ja ich zahle ungern' angekreuzt.

Wären es nur Rundfunkgebühren - hätte ich ja ich zahle gerne angekreuzt. Diese hatte ich auch früher zu Zeiten gezahlt, als ich eigentlich befreit gewesen wäre. Denn der DLF und andere ÖR - Programme im Kulturbereich machen ein hervorragendes Programm. Da schlucke ich auch, dass es im Radiobereich Sender gibt, die mehr auf Pop- und Kommerz aus sind.

Die Zwangsabgabe (in der Höhe) auch für das Fernsehen fand ich damals daneben,
da hier leider nicht im Verhältnis zu den Angeboten steht.
So werden zig Millionen in Sportrechte reingepulvert, jedoch nur 2 Sparten tatsächlich abgebildet - Fußball und der 'Wintersport'.
Übertragungsrechte für Olympia zähle ich hier nicht rein, weil das ja nur alle 4 Jahre ist und hier wenigstens andere Sportarten auch gezeigt werden.

Es geht also viel zu viel Geld für Sport drauf und viel zu wenig in gute eigene Produktionen.

Außerdem sollte der Bildungsauftrag der öffentlichen Fernsehanstalten gestärkt werden, also mehr Dokus um 20:15 auch auf den Hauptsendern ARD und ZDF - und nicht mitten in der Nacht.

Außerdem sind die Fernsehräte nicht gerade so besetzt, das man hier im FGH glücklich darüber sein kann.

Wenn ich also wählen könnte,
ja zu einer Zwangsabgabe beim Rundfunk ( die 5 Euro im Monat sehe ich nicht als so heftig an)
und nein zu einer Zwangsabgabe fürs Fernsehen - zumindest solange sich beim Fernsehen nichts grundsätzlich (nächste BVG-Klage abwartend) ändert.

#10:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 15:49
    —
Vielleicht wäre es mal sinnvoll, das eingenommene Geld in vernünftige Produktionen zu investieren und die Mehreinnahmen nicht auf Sperrkonten zu parken, damit das Merkelchen 2017 eine "Beitragssenkung" als Wahlk(r)ampf-Geschenk präsentieren kann...

#11:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 16:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
2 Leute haben bereits "ja, ich zahle gern" gedrückt. Ich hoffe hierbei handelt es sich um Scherze Geschockt


Das ist mein blutiger Ernst.

Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.


Ich zahle ungern.
Ich hätte keinesfalsl Probleme für Dienstleistungen zu zahlen.
Ich habe aber Probleme damit für nicht-genutzte Leistungen zu zahlen.

(ich hätte nichts gegen ein Geärt an meinem Fernseher, dass genau misst, was ich wann gucke. Danach könnten die gerne meienn Beitrag berechnen und auch meinetwegen auch Marktforschung damit betreiben)

Das wäre schon gut, wenn man das machen könnte.

Die Gefahr, dass dann nur das gesendet wird, was die Mehrheit am liebsten hören mag, ist nicht ganz von der Hand zu weisen.


Und das ist zur Zeit anders?

#12: Re: Teils - Teils Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 16:16
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(..)


Volle Zustimmung. Daumen hoch!

Was außerdem fehlt, ist ein komplettes Verbot von Werbung, das schafft nur falsche Anreize.

#13:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 17:24
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
...
ich hätte nichts gegen ein Geärt an meinem Fernseher, dass genau misst, was ich wann gucke. Danach könnten die gerne meienn Beitrag berechnen und auch meinetwegen auch Marktforschung damit betreiben

Nebenbei: Falls du einen Smart-TV mit funktionierender Internet-Anbindung hast, tun sie genau das (ohne Beitrag berechnen freilich, nur die "Marktforschung", teilweise z.B., welche Filme auf dem USB-Stick sind, den du eben in die Buchse geschoben hast...). Und auch nicht die GEZ – der ich i.ü. auch nicht so viele personalisierte(!) Daten zukommen lassen wollte! – sondern die Sender, der TV-Hersteller, und deren befreundete Partnerunternehmen.

#14:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 19:22
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
...
ich hätte nichts gegen ein Geärt an meinem Fernseher, dass genau misst, was ich wann gucke. Danach könnten die gerne meienn Beitrag berechnen und auch meinetwegen auch Marktforschung damit betreiben

Nebenbei: Falls du einen Smart-TV mit funktionierender Internet-Anbindung hast, tun sie genau das (ohne Beitrag berechnen freilich, nur die "Marktforschung", teilweise z.B., welche Filme auf dem USB-Stick sind, den du eben in die Buchse geschoben hast...). Und auch nicht die GEZ – der ich i.ü. auch nicht so viele personalisierte(!) Daten zukommen lassen wollte! – sondern die Sender, der TV-Hersteller, und deren befreundete Partnerunternehmen.


Habe ich nicht.
Aber genrell habe ich nichts gegen MaFo und Werbung

#15: Sch... Rundfunkbeitrag Autor: legojazzWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 21:33
    —
Aaaargh,

bei diesem Thema kommt mir die kalte Kotze hoch!

Ich habe früher den GEZ-Beitrag fürs Radio gezahlt, da ich selbiges auch gerne genutzt habe. Einen Fernseher besitze ich seit 20 Jahren nicht mehr und nutze weder ÖR-Fernsehen noch Privatfernsehen.

Dennoch stiehlt man mir nun jedes Jahr gut 140.- EUR für eine "Leistung", die ich weder nutze, noch bestellt habe. Das Schlimmste aber sind die bis zur Durchsichtigkeit fadenscheinigen Argumente, die von den Befürwortern dieser Zwangsabgabe/Zwangssteuer vorgebracht werden: Den Spitzenplatz hält hier mmN Herr Schönenborn mit seiner "Demokratieabgabe".

Ich habe in einem Briefwechsel mit dem RBB angeboten, den Radiobeitrag in bisheriger Höhe weiterzuzahlen - wurde abgebügelt.

Ich habe Argumente gegen die Zwangssteuer vorgebracht - wurden abgebügelt.
- nicht bestellte Leistung
- Steuercharakter der Abgabe
- falsche Gleichbehandlung (z.B. einkommensschwacher Ein-Personen-Haushalt vs. spitzenverdienende Paare in gemeinsamer Wohnung)
- Ungleichbehandlung von Privathaushalten und Unternehmen / Beitragsberechnungs-Willkür: einerseits geräteunabhängig im Privathaushalt, dann doch wieder geräteanzahlabhängig bei Unternehmen (Filialen und Firmen-PkW)

Schlimm finde ich, daß trotz der guten Klagebegründungen (meiner Kenntnis nach) bisher alle Klagen vor Verwaltungsgerichten gegen den Rundfunkbeitrag abgewiesen wurden oder gescheitert sind. Petitionen im Netz mit mehr als einer halben Million Unterstützern interessieren auf Seiten der Politik offensichtlich niemanden. Auch auf das Bundesverfassungsgericht braucht man wohl nicht zu hoffen; dieses hat in der Vergangenheit stets zu Gunsten des Systems ÖR entschieden, obwohl es (das BVerfG) sich dabei zunehmend selbstreferentiell auf eigene, frühere Urteile stützt und externe, ÖR-kritische Gutachten quasi nicht beachtet - so der Vorwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium in einer Studie Ende letzten Jahres.

Zusammenfassend muß ich sagen, daß die von unseren Volksvertretern bei dieser Gesetzesnovelle zur Schau gestellte Gleichgültigkeit gegenüber den Interessen vieler Bürger, und die Rückendeckung für dieses Vorgehen durch die Rechtsprechung mein Vertrauen in unser demokratisches Gemeinwesen nachhaltig erschüttert haben. Ein Widerspruch gegen oder ein Austritt aus dem Rundfunkbeitrag ist vom Gesetzgeber nicht vorgesehen; ein - aus meiner Sicht - wasserdichtes System. Als juristischem Laien fehlen mir die Expertise und als berufstätigem Vater von zwei Kindern die Zeit und die Mittel, mich auf juristische Scharmützel mit den Zwangsgeldeintreibern einzulassen. So wird es vielen Menschen gehen, aber das scheint auch so beabsichtigt zu sein.

Es gibt zwar noch ein paar andere Themen, die mich umtreiben, aber der sog. Rundfunkbeitrag hat am meisten dazu beigetragen, daß ich zunehmend den Eindruck habe:

Dies ist nicht mehr mein Land!

mfG - legojazz

#16:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 21:56
    —
Vieles an der Kritik am oeffentlich-rechtlichen Rundfunksystem ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Dennoch sollte man auch mal darauf hinweisen, dass dies beim "kostenlosen" Privatfernsehen im Grunde genommen auch nicht anders ist. Das bezahlt man halt nicht mit einer "Zwangsgebuehr", sondern mit einer "privaten Sondersteuer" auf alle moeglichen Dinge des taeglichen Gebrauchs. Das Geld, das Werbespots kosten, mit denen wir dressiert werden bestimmte Produkte zu kaufen, das zahlt auch "die Allgemeinheit", wenn sie diese Produkte kauft, uebrigens genauso unabhaengig davon ob die Leute das private Fernsehen nutzen oder nicht.

Das Argument, man braeuchte diese Produkte ja nicht zu kaufen, zieht auch nur bedingt. Es gibt naemlich kaum Produkte zu kaufen, auf denen eine solche "private Sondersteuer" zur Finanzierung von Medien und indirekt z.B. auch vom suendhaft teuren "Profisport" nicht drauf ist.

Da sind mir die oeffentlich-rechtlichen mit ihren paritaetisch besetzten Aufsichtsgremien im Zeifel doch noch lieber.

#17:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 21:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vieles an der Kritik am oeffentlich-rechtlichen Rundfunksystem ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Dennoch sollte man auch mal darauf hinweisen, dass dies beim "kostenlosen" Privatfernsehen im Grunde genommen auch nicht anders ist. Das bezahlt man halt nicht mit einer "Zwangsgebuehr", sondern mit einer "privaten Sondersteuer" auf alle moeglichen Dinge des taeglichen Gebrauchs. Das Geld, das Werbespots kosten, mit denen wir dressiert werden bestimmte Produkte zu kaufen, das zahlt auch "die Allgemeinheit", wenn sie diese Produkte kauft, uebrigens genauso unabhaengig davon ob die Leute das private Fernsehen nutzen oder nicht.

Das Argument, man braeuchte diese Produkte ja nicht zu kaufen, zieht auch nur bedingt. Es gibt naemlich kaum Produkte zu kaufen, auf denen eine solche "private Sondersteuer" zur Finanzierung von Medien und indirekt z.B. auch vom suendhaft teuren "Profisport" nicht drauf ist.

Da sind mir die oeffentlich-rechtlichen mit ihren paritaetisch besetzten Aufsichtsgremien im Zeifel doch noch lieber.

Meine Rede.

#18:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 22:01
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vieles an der Kritik am oeffentlich-rechtlichen Rundfunksystem ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Dennoch sollte man auch mal darauf hinweisen, dass dies beim "kostenlosen" Privatfernsehen im Grunde genommen auch nicht anders ist. Das bezahlt man halt nicht mit einer "Zwangsgebuehr", sondern mit einer "privaten Sondersteuer" auf alle moeglichen Dinge des taeglichen Gebrauchs. Das Geld, das Werbespots kosten, mit denen wir dressiert werden bestimmte Produkte zu kaufen, das zahlt auch "die Allgemeinheit", wenn sie diese Produkte kauft, uebrigens genauso unabhaengig davon ob die Leute das private Fernsehen nutzen oder nicht.

Das Argument, man braeuchte diese Produkte ja nicht zu kaufen, zieht auch nur bedingt. Es gibt naemlich kaum Produkte zu kaufen, auf denen eine solche "private Sondersteuer" zur Finanzierung von Medien und indirekt z.B. auch vom suendhaft teuren "Profisport" nicht drauf ist.

Da sind mir die oeffentlich-rechtlichen mit ihren paritaetisch besetzten Aufsichtsgremien im Zeifel doch noch lieber.


Dennoch bleibt die Freiweilligkeit auf der Strecke, Wenn ich mich nun bewusst gegen ein Markenprodukt ohne teure TV werbung entscheiden kann. Das ist bei der zwangsabgabe nunmal überhaupt nicht der Fall.

Zumal wie ich bereits schrieb auch im ÖR Werbung läuft.

#19:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 22:10
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vieles an der Kritik am oeffentlich-rechtlichen Rundfunksystem ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Dennoch sollte man auch mal darauf hinweisen, dass dies beim "kostenlosen" Privatfernsehen im Grunde genommen auch nicht anders ist. Das bezahlt man halt nicht mit einer "Zwangsgebuehr", sondern mit einer "privaten Sondersteuer" auf alle moeglichen Dinge des taeglichen Gebrauchs. Das Geld, das Werbespots kosten, mit denen wir dressiert werden bestimmte Produkte zu kaufen, das zahlt auch "die Allgemeinheit", wenn sie diese Produkte kauft, uebrigens genauso unabhaengig davon ob die Leute das private Fernsehen nutzen oder nicht.

Das Argument, man braeuchte diese Produkte ja nicht zu kaufen, zieht auch nur bedingt. Es gibt naemlich kaum Produkte zu kaufen, auf denen eine solche "private Sondersteuer" zur Finanzierung von Medien und indirekt z.B. auch vom suendhaft teuren "Profisport" nicht drauf ist.

Da sind mir die oeffentlich-rechtlichen mit ihren paritaetisch besetzten Aufsichtsgremien im Zeifel doch noch lieber.


Dennoch bleibt die Freiweilligkeit auf der Strecke, Wenn ich mich nun bewusst gegen ein Markenprodukt ohne teure TV werbung entscheiden kann. Das ist bei der zwangsabgabe nunmal überhaupt nicht der Fall.

Zumal wie ich bereits schrieb auch im ÖR Werbung läuft.




Auch Du musst fressen, leben, saufen.

In den meisten Faellen ist Dir ueberhaupt nicht klar, was Du mit dem Geld, das Du an der Ladenkasse "freiwillig" abdrueckst, alles mitfinanzierst.

Diese "Freiwilligkeit" ist somit eine eher theoretische.


Und ja im OeR laeuft auch Reklame. Ich sagte ja auch bereits, man kann vieles dort zu Recht kritisieren. Auch das gehoert dazu. Ich finde die sollten als abgabenfinanzierte Veranstaltung lieber auf teure Spezialprogramme wie z.B. Profisportveranstaltungen ganz verzichten als dass sie den Privaten immer aehnlicher werden (muessen) um z.B. bei Olympia und Fussballweltmeisterschaft mitbieten zu koennen...

Am Ende wird da kein Unterschied mehr erkennbar sein und sie werden verschwinden, wenn das so weitergeht.

#20:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 22:18
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vieles an der Kritik am oeffentlich-rechtlichen Rundfunksystem ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Dennoch sollte man auch mal darauf hinweisen, dass dies beim "kostenlosen" Privatfernsehen im Grunde genommen auch nicht anders ist. Das bezahlt man halt nicht mit einer "Zwangsgebuehr", sondern mit einer "privaten Sondersteuer" auf alle moeglichen Dinge des taeglichen Gebrauchs. Das Geld, das Werbespots kosten, mit denen wir dressiert werden bestimmte Produkte zu kaufen, das zahlt auch "die Allgemeinheit", wenn sie diese Produkte kauft, uebrigens genauso unabhaengig davon ob die Leute das private Fernsehen nutzen oder nicht.

Das Argument, man braeuchte diese Produkte ja nicht zu kaufen, zieht auch nur bedingt. Es gibt naemlich kaum Produkte zu kaufen, auf denen eine solche "private Sondersteuer" zur Finanzierung von Medien und indirekt z.B. auch vom suendhaft teuren "Profisport" nicht drauf ist.

Da sind mir die oeffentlich-rechtlichen mit ihren paritaetisch besetzten Aufsichtsgremien im Zeifel doch noch lieber.


Dennoch bleibt die Freiweilligkeit auf der Strecke, Wenn ich mich nun bewusst gegen ein Markenprodukt ohne teure TV werbung entscheiden kann. Das ist bei der zwangsabgabe nunmal überhaupt nicht der Fall.

Zumal wie ich bereits schrieb auch im ÖR Werbung läuft.


Auch Du musst fressen, leben, saufen.

In den meisten Faellen ist Dir ueberhaupt nicht klar, was Du mit dem Geld, das Du an der Ladenkasse "freiwillig" abdrueckst, alles mitfinanzierst. .


Du hast doch explizit TV Werbung angesprochen. Also kann ich doch freiwillig waren kaufen, die auf solche verzichten

#21:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.04.2015, 22:43
    —
Ich glaube, mir ist der Einheitsbeitrag lieber, als diese gruselige, halb-behördliche Schnüffelei in den Wohnungen.

#22: Re: Sch... Rundfunkbeitrag Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 18.04.2015, 05:27
    —
legojazz hat folgendes geschrieben:

Dies ist nicht mehr mein Land!

Lass mich raten: Du bist jeden Montag in Dresden?

Ich für mein Teil hätte es auch lieber umsonst, zahle aber gern, wenn ich mich
damit freikaufen kann vom privaten Verblödungs-TV mit Werbung alle 20 min.
Die gibt es zwar auch beim ÖR, aber nur beim 1. und 2. Hauptprogramm tagsüber.
Die ganzen dritten, 3sat, arte, phoenix, etc. sind werbefrei, und das sind die,
die ich am ehesten gucke.

Vielleicht sollte es statt GEZ oder irgendwelcher MaFo-Schnüffelei
eine Art Kultur-Soli geben, mit dem ÖR-TV, Oper, Theater usw finanziert bzw subventioniert werden.
Erhoben pro Einkommen, nicht pro Gerät.

#23:  Autor: cem BeitragVerfasst am: 18.04.2015, 08:38
    —
Bliss hat folgendes geschrieben:
Ich habe vorgestern meinen auf 01.04. zurückdatierten Feststellungsbescheid bekommen und werde jetzt wohl aktiv werden müssen.

Korrekte Einschätzung der Lage!
Wer hier schläft und nicht fristgerecht Widerspruch einlegt, der hat verloren


vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich hasse "kostenlose" Dienstleistungen. Dies zahlt immer die Allgemeinheit. Einfluss darauf hat sie nicht.

Nun ist das ja gerade das Wesen der als "Beitrag" getarnten Kopfsteuer die Allgemeinheit zahlen zu lassen.
Nur orientiert sich der de-facto Beitrag des einzelnen Verbrauchers zu den werbefinanzierten Privaten an dessen Konsum, mithin indirekt an dessen Einkommen, so daß ein gewisser sozialer Charakter der Abgabe gewahrt bleibt.
Der sog. "Beitrag" des staatsfernen Staatsfernsehens dagegen wird einkommensunabhängig erhoben, wer (z.B. als Pendler mit Zweitwohnung) besonders wenig Geld für den Konsum übrig hat wird sogar hier nicht entlastet, im Gegenteil: sondern doppelt belastet.


Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
ja zu einer Zwangsabgabe beim Rundfunk ( die 5 Euro im Monat sehe ich nicht als so heftig an)

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Es geht also viel zu viel Geld für Sport drauf und viel zu wenig in gute eigene Produktionen.

Meine Meinung, aber wenn schon: Der BBC bringt sogar beides für gut die Hälfte des Geldes


Bliss hat folgendes geschrieben:
.. meinen auf 01.04. zurückdatierten Feststellungsbescheid ...

Trixereien gehören offenbar zum Standardrepertoire des sog. "BS"
z.B.: Rückdatieren von Bescheiden, Nichtbearbeiten von widersprüchen etc.

Ein Gesetzgeber, der schon eine Steuer als "Beitrag" tarnt hat ja wohl von vornherein nicht die Absicht, daß hier alles mit rechtsstaatlichen Dingen zugeht.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Erhoben pro Einkommen, nicht pro Gerät.

... wobei die Höhe des Einkommens zu berücksichtigen wäre. Das wäre der einzige Weg diese Abgabe auf halbwegs Rechtsstaatskonforme Art abzuwickeln. Die aktuelle Gesetzgebung legt nahe, daß das politisch nicht gewollt ist. Der Grund hierfür ist für mich allerdings auch nicht nachvollziehbar.

#24: Chancengleichheit auf ARD Alpha - nur für die Chancenbessergestellten Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 28.01.2016, 22:38
    —
Danke ARD,
immer wieder triffst Du es mit Deinem Programm - wie die Faust auf den Lukas,

eine Sendung zur Chancengleichheit über Deinen lustigen Bildungskanal streamen,
diesen aber eben nicht als Onlineangebot im Stream für alle sichtbar zu machen,
zumindest für die geogeblockten Nasen aus Deutschland,
sagt viel über Dein Verständnis von Chancengleichheit aus.






http://666kb.com/i/d5xc9eof1fk3hokby.jpg

Wegen übergröße, Bild in Link umgewandelt. vrolijke.


dann halt kleiner:


mmh,
die selben Schädel verzapfen wohl auch die 'chancenbegleichten' Elephantenrunden vor und nach den Wahlen,
na denn - töööööööööööörööööööööööö und Hellau und lustig, lustig.....

Edit: kleineres Bild nachgereicht

#25:  Autor: Johnny BeitragVerfasst am: 28.01.2016, 23:54
    —
cem hat folgendes geschrieben:

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Welche "Grundversorgung"? Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?

#26:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.01.2016, 23:58
    —
Johnny hat folgendes geschrieben:
cem hat folgendes geschrieben:

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Welche "Grundversorgung"? Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?


Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.

#27:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 00:34
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
cem hat folgendes geschrieben:

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Welche "Grundversorgung"? Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?


Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.


Und wozu eigentlich Schulen und Universitäten?

Gibt ja schließlich youtube

#28:  Autor: Johnny BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 00:56
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.


Weil ich danach frage, was am öffentlich-rechtlichen Rundfunk "Grundversorgung" sein soll, habe ich zu wenig Verstabd?

Was ist denn "Grundversorgung"? Ich verstehe darunter, dass die Öffentlich-Rechtlichen etwas unverzichtbar wichtiges leisten, was ohne die Öffentlichen-Rechtlichen nicht geben würde.

Aber was soll das sein? Kochsendungen? Telenovelas? Skisport? Oder Moderatoren, die in einem Studio Reuters-Meldungen vorlesen?

Was liefern die Öffentlich-Rechtlichen unverzichtbar wichtiges, was nur die Öffentlich-Rechtlichen den Bürgern bieten können?

#29:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 01:36
    —
Johnny hat folgendes geschrieben:
cem hat folgendes geschrieben:

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Welche "Grundversorgung"? Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?


Kultur.

Dass sie das nur sehr eingeschränkt tun, steht auf einem anderen Blatt.

#30:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 01:46
    —
Johnny hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.


Weil ich danach frage, was am öffentlich-rechtlichen Rundfunk "Grundversorgung" sein soll, habe ich zu wenig Verstabd?



Ich habe heute Abend "quer" gesehen. Eine politische Satiresendung im BR. Sowas finde ich nirgends bei den Privaten. Oder kritische Fernsehfilme? Null. Auch finden sich Dokus über Randphänomene selten bei den Privaten. Der ehemalige Nachrichtensender N24 ist zu einer reinen Dokuabspielstation verkommen, dort werden aber nur technisch-wissenschaftliche Dokus gezeigt. Im Radio findet bei den Privaten eine informative Grundversorgung praktisch gar nicht statt. Und selbst Kochsendungen sind qualitativ besser, weil es dort nicht um irgendwelche Duelle geht. Man könnte noch unzählige weitere Beispiele bringen, aber ich zweifele eh daran, dass dich das interessiert. Du bist eh so ein GEZ-Hasser-Typ, mit dem Fäustchen in der Hosentasche, den Pimmel griffbereit... Sehr glücklich

#31:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 01:58
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
cem hat folgendes geschrieben:

Dafür wäre genau die Grundversorgung möglich die die privaten nicht bringen können oder wollen.


Welche "Grundversorgung"? Was können die Öffentlich-Rechtlichen dem Bürger bieten, was er nicht auch irgendwo anders bekommen könnte?


Kultur.

Dass sie das nur sehr eingeschränkt tun, steht auf einem anderen Blatt.


Ich erinnere mich an einen bayerischen Ministerpräsidenten, der mit einem bayerischen Medienmogul kungelte und ständig über das Programm der Öffis herzog, das seinem Freund mit Unterhaltung Konkurrenz machte, und auch die Frechheit hatte, politische Kritik an der eigenen Person zu unterstützen.

Ein notwendige Strategie der Programmmacher der Öffis: Wenn die Einschaltquoten sinken, dann droht zunächst Kritik der "Bedeutungslosigkeit", in Folge die Ausdünnung und Unterfinanzierung durch politische Maßnahmen, bis zur kompletten Abschaffung. Solche politische Drohungen schwelen weiter. Darum sind die Öffis gezwungen auch nach hohen Zuschauerzahlen zu schielen, das gelingt manchmal nur mit seichter Unterhaltung, die aber nie so tief sinkt wie bei den Privaten. Bei Sat.1, RTL und RTL II dringt man in Abgründe vor, die das Tageslicht nie hätte erreichen dürfen.

#32:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 02:24
    —
Johnny hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.


Weil ich danach frage, was am öffentlich-rechtlichen Rundfunk "Grundversorgung" sein soll, habe ich zu wenig Verstabd?

Was ist denn "Grundversorgung"? Ich verstehe darunter, dass die Öffentlich-Rechtlichen etwas unverzichtbar wichtiges leisten, was ohne die Öffentlichen-Rechtlichen nicht geben würde.

Aber was soll das sein? Kochsendungen? Telenovelas? Skisport? Oder Moderatoren, die in einem Studio Reuters-Meldungen vorlesen?

Was liefern die Öffentlich-Rechtlichen unverzichtbar wichtiges, was nur die Öffentlich-Rechtlichen den Bürgern bieten können?
Das heißt in der Definition so schön "Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung".

Man kann sich ja bei vielem fragen, braucht man das jetzt unbedingt, oder ist es eine "originäre Aufgabe" der ÖRs, auch eher mäßige Serien und Unterhaltungsshows zu produzieren. Oder wenn man halt Musikantenstadl oder Skispringen nicht mag, muß man das dann unbedingt von seinem Gebührengeld bezahlt werden.

Teils mag der Wunsch, alle Bereichen abzudecken, aus aus einer Zeit stammen, in der es nur die ÖRs gab und man insofern alle Bereiche abdecken mußte. Teils stammt er vielleicht aus einem Bedürfnis, den kommerziellen Sendern Anteile wegzunehmen, indem man Dinge nachmacht - es gab ja eine Zeit, da hatten auch die ÖRs ihre Spielshows, Nachmittagstalks, Kochsendungen, ... . Oder man will heute selbst auch "großes Fernsehen" produzieren, das qualitativ hochwertig ist und/oder sich gut verkaufen läßt, wie das etwa HBO oder auch schon Internetdienste wie Netflix tun. (Das findet aber z.B. unter ganz anderen Bedingungen statt, also ist da die Frage, in wieweit das möglich ist.)

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!

(Vielleicht denkt man aber auch: wenn man nicht für die "breite Masse" ganz obsolet werden will, muß man natürlich auch für die noch etwas anbieten. Oder vielleicht kann man auch noch den einen oder anderen rüberlocken, sich auch noch die Kultursendung anzusehen, wenn sie von halbwegs spannenden Filmen gerahmt wird?!)

#33:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 02:57
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, was du definitiv zu wenig bekommen hast. Verstand.


Weil ich danach frage, was am öffentlich-rechtlichen Rundfunk "Grundversorgung" sein soll, habe ich zu wenig Verstabd?

Was ist denn "Grundversorgung"? Ich verstehe darunter, dass die Öffentlich-Rechtlichen etwas unverzichtbar wichtiges leisten, was ohne die Öffentlichen-Rechtlichen nicht geben würde.

Aber was soll das sein? Kochsendungen? Telenovelas? Skisport? Oder Moderatoren, die in einem Studio Reuters-Meldungen vorlesen?

Was liefern die Öffentlich-Rechtlichen unverzichtbar wichtiges, was nur die Öffentlich-Rechtlichen den Bürgern bieten können?
Das heißt in der Definition so schön "Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung".

Man kann sich ja bei vielem fragen, braucht man das jetzt unbedingt, oder ist es eine "originäre Aufgabe" der ÖRs, auch eher mäßige Serien und Unterhaltungsshows zu produzieren. Oder wenn man halt Musikantenstadl oder Skispringen nicht mag, muß man das dann unbedingt von seinem Gebührengeld bezahlt werden.

Teils mag der Wunsch, alle Bereichen abzudecken, aus aus einer Zeit stammen, in der es nur die ÖRs gab und man insofern alle Bereiche abdecken mußte. Teils stammt er vielleicht aus einem Bedürfnis, den kommerziellen Sendern Anteile wegzunehmen, indem man Dinge nachmacht - es gab ja eine Zeit, da hatten auch die ÖRs ihre Spielshows, Nachmittagstalks, Kochsendungen, ... . Oder man will heute selbst auch "großes Fernsehen" produzieren, das qualitativ hochwertig ist und/oder sich gut verkaufen läßt, wie das etwa HBO oder auch schon Internetdienste wie Netflix tun. (Das findet aber z.B. unter ganz anderen Bedingungen statt, also ist da die Frage, in wieweit das möglich ist.)

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!

(Vielleicht denkt man aber auch: wenn man nicht für die "breite Masse" ganz obsolet werden will, muß man natürlich auch für die noch etwas anbieten. Oder vielleicht kann man auch noch den einen oder anderen rüberlocken, sich auch noch die Kultursendung anzusehen, wenn sie von halbwegs spannenden Filmen gerahmt wird?!)


Ich höre jeden Morgen Klassik Radio, einen privaten Klassiksender, der seit Jahren erfolgreich ist. Doch was ist der Unterschied zu Klassikprogrammen der Öffentlich-Rechtlichen? Heute morgen habe ich noch gehört, wie die Moderatorin im Gespräch mit einem Zuhörer bei einem Gewinnspiel darauf hin wies, Klassik Radio sei nicht "für Puristen". Der Sender kann tagsüber nur kurze Stücke präsentieren, kein komplettes Konzert und kann sich nicht an "schwere Kost" wagen. Obwohl ich selbst nie Klassikkonzerte oder Opern höre, würde ich das als Verlust empfinden, wenn man mit den ÖR-Radios den Publikum diese Möglichkeiten entzöge. Vom Genre "Hörspiel" ganz zu schweigen.

#34:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 19:00
    —
Bei der "Grundversorgung" geht es nicht nur um Inhalte sondern auch um die Verpflichtung auch noch
in der letzten abgelegenen Tallage überhaupt TV zur Verfügung zu stellen.
Das ist heute zum Teil nicht mehr ganz so wichtig weil z.B. andere Wege zur Verbreitung und zum
Empfang vorhanden sind als sehr teure Sende- und Verteilungstechnik.
Trotzdem würde es bei rein privatem Rundfunk wohl weisse Flecken geben weil es sich nicht lohnt
für 20 Nasen ein paar 10k€ Geräte hinzustellen, von Pacht und sonstigen laufenden Kosten gar
nicht zu reden.
Solche Probleme gibts ja heute immer noch, oder bzw. seit Staatsbetriebe privatisiert sind, z.B. bei
DSL in Grenzlagen oder abgelegenen Dörfern. Die Post will auch nicht wirklich auf ne Alm und da
Briefe raufschleppen.

Nur ganz selten ist ein Nichtanschluss von Vorteil. Die Verkabelung der Ex-DDR oder wenigstens
Sachsens hätte man sich z.B. sparen können, dann ginge es auch bei FB zivilisierter zu zynisches Grinsen

#35:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 29.01.2016, 22:01
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:

Nur ganz selten ist ein Nichtanschluss von Vorteil. Die Verkabelung der Ex-DDR oder wenigstens
Sachsens hätte man sich z.B. sparen können, dann ginge es auch bei FB zivilisierter zu zynisches Grinsen

Man könnte auch andersrum argumentieren: hätte Dresden West-TV gehabt, gäb's Pegida nicht.

#36:  Autor: Bliss BeitragVerfasst am: 01.02.2016, 02:55
    —
Hatte den Thread ganz vergessen. Mal ein kleines Update.
Nachdem der Feststellungsbescheid ankam habe ich fristgerecht widersprochen, worauf dann wieder einige Bittbriefe (ak wir leisten doch soviel und sie müssen auf jedenfall zahlen etc. pp.) ankamen. aber noch keine Ablehnung des Widerspruchs.

Soweit ich gelesen habe, ist die Vermutung, dass die Ablehnung des Widerspruchs wohl erst erfolgt, wenn einige Gerichtsverfahren durch sind UND für die GEZ positiv ausgefallen sind. Vorher machen sie sich wohl nicht den Aufwand vor Gericht zu gehen. Böse stimmen behaupten, die wüssten ganz genau, dass das ganze auf mehr als wackeligen rechtlichen Beinen steht.

Damit habe ich bis jetzt 3 Jahre lang keinen Cent an Pseudosteuer gezahlt Showdance

Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.

#37:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 01.02.2016, 10:03
    —
Bliss hat folgendes geschrieben:
....
Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.

Oder eine für jeden verbindliche Mediennutzungssteuer. skeptisch

#38:  Autor: Bliss BeitragVerfasst am: 01.02.2016, 11:35
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Bliss hat folgendes geschrieben:
....
Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.

Oder eine für jeden verbindliche Mediennutzungssteuer. skeptisch


Was immer noch besser wäre als den Scheiss den wir jetzt haben.
Zum einen wäre es ehrlich. Mit dem "Beitrag" soll doch nur der Anschein gewahrt werden, die Öffentlichen wären unabhängig von den Parteien.
Zum anderen würden Viele nicht doppelt belastet wie es jetzt gerade passiert.

#39:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 01.02.2016, 15:32
    —
Bliss,
ich hab jetzt nicht verstanden, wie du den Widerspruch begründet hattest.
Oder hast du ohne Begründung widersprochen?

#40:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 01.02.2016, 17:01
    —
Bliss hat folgendes geschrieben:

Damit habe ich bis jetzt 3 Jahre lang keinen Cent an Pseudosteuer gezahlt Showdance


Du Rundfunk-Schnorrer! Lachen

#41:  Autor: Johnny BeitragVerfasst am: 02.02.2016, 00:50
    —
Critic hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!


Warum kann man das dann nicht als PayTV anbieten? Wer das Programm von ARD und ZDF ansprechend findet, kann es doch freiwillig abonnieren und bezahlen.

#42:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 02.02.2016, 01:42
    —
Johnny hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!


Warum kann man das dann nicht als PayTV anbieten? Wer das Programm von ARD und ZDF ansprechend findet, kann es doch freiwillig abonnieren und bezahlen.

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?

#43:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.02.2016, 03:59
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?


Ich sehe das anders. Ich finde, eine der besten und politisch, sozial und aufklärerisch relevantesten Serien, die jemals ausgestrahlt wurden, ist "The Wire" vom amerikanischen Privatsender HBO. Da werden Anhand einer der ärmsten und kaputtesten Städte in Amerika - Baltimore - so ziemlich alle sozialen Konflikte moderner Demokratien im Spätkapitalismus thematisiert. Diese Serie wäre eigentlich ein guter Kandidat für unser öffentlich rechtliches Fernsehen - das sich ja als Qualitätsfernsehen versteht. Das ZDF hat 2010 mal Interesse gezeigt, aber das ist im Sand verlaufen, weil diese neuen US-Serien wohl zu komplex für das deutsche Publikum sind. Traumschiff und Rosamunde Pilcher sind das, was uns das ÖR-TV zumuten kann.

#44:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 02.02.2016, 05:59
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, man kann das als halbwegs sinnvoll ansehen, wo Inhalte produziert und gezeigt werden, die im kommerziellen Fernsehen und Radio keine Chance hätten (z.B. die Zielgruppe zu klein ist, sie also zu wenig Quote oder Geld brächten - es gibt z.B. Filme, die gefühlt wirklich nur auf arte gezeigt werden können, und welcher kommerzielle Radiosender spielt klassische Musik oder berichtet täglich über neu erschienene Bücher oder Wissenschaftsthemen?) oder aber so wichtig sind, daß es ein höheres Interesse als die Quote gibt (wenn etwa politische Diskussionen das bringen würden, mit dem sie plakatiert würden). Wenn Skispringen halt dazu gehört... Am Kopf kratzen?!


Warum kann man das dann nicht als PayTV anbieten? Wer das Programm von ARD und ZDF ansprechend findet, kann es doch freiwillig abonnieren und bezahlen.

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?



Kramer hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Ich finde im Gegenteil Privatfernsehen sollte bezahlt werden müssen.
Wer sich absichtlich verstrunzdoofen lassen will, soll wenigstens dafür blechen.
Hast du eigentlich schon viel Privatfernsehen geguckt?


Ich sehe das anders. Ich finde, eine der besten und politisch, sozial und aufklärerisch relevantesten Serien, die jemals ausgestrahlt wurden, ist "The Wire" vom amerikanischen Privatsender HBO. Da werden Anhand einer der ärmsten und kaputtesten Städte in Amerika - Baltimore - so ziemlich alle sozialen Konflikte moderner Demokratien im Spätkapitalismus thematisiert. Diese Serie wäre eigentlich ein guter Kandidat für unser öffentlich rechtliches Fernsehen - das sich ja als Qualitätsfernsehen versteht. Das ZDF hat 2010 mal Interesse gezeigt, aber das ist im Sand verlaufen, weil diese neuen US-Serien wohl zu komplex für das deutsche Publikum sind. Traumschiff und Rosamunde Pilcher sind das, was uns das ÖR-TV zumuten kann.


(1) Ich finde schon, eine "Kulturflatrate" hat einen gewissen Charme. Wenn man das denn umsetzen könnte, daß z.B. auch Theatervorstellungen, Kino etc. erschwinglicher würden, Internet mit drin wäre et cetera. (Also daß es gewissermaßen ein breiteres Recht auf Teilhabe gäbe.)

Wobei es natürlich auch wieder Argumente geben könnte, es so zu sehen, oder vielleicht wenigstens Inkonsistenzen bei der Beantwortung der Frage auffallen: Warum sollte nicht nur wer sich das ansehen will, dafür zahlen? Man würde ja z.B. auch protestieren, wenn man mit einem Abo irgendeiner Zeitung "zwangsbeglückt" würde, die man nicht lesen will. (Was aber, wenn es so etwas wie eine "öffentlich-rechtliche Zeitung" gäbe?)

Für öffentliche Straßen zahlen wieder alle - unabhängig von der Wegstrecke (die könnte man zwar pro Fahrzeug oder Person individuell erfassen, aber das wäre mindestens ein immenser Aufwand).

Andererseits: Strom und Wasser sind noch wichtigere Güter als Fernsehen (und Strom ist ja dafür auch Voraussetzung). Und: vom Fernsehbeitrag kann man sich unter gewissen Umständen befreien lassen, aber wenn man die Stromrechnung nicht zahlt, kommt irgendwann der Gerichtsvollzieher und/oder der Mann mit dem Abklemmauftrag. Und dann ist mit dem Fernsehen auch Panhas. Ich habe neulich auch in einem Fernsehbericht gehört, daß Kindern nicht zugemutet werden könne, in einer Wohnung ohne Strom und Wasser zu leben - Erwachsenen anscheinend aber schon. Warum nicht eine "Strom-Flatrate" und ein "Recht auf Wasser" oder zumindest einen Zugang mit reduzierter Leistung/Durchflußmenge auf Basis dieser "Haushaltsabgabe" einrichten?

Und schließlich gibt es aber noch das Kostenargument: Beim Theater könnte man auch sagen, das sei das Privatvergnügen der Leute. Aber es wird durch die öffentliche Hand subventioniert. Auch mit dem Argument, daß wenn wirklich nur der Zuschauer dafür zahlen müßte, auch viele Theaterinteressierte sich das nicht mehr leisten könnten. Dann könnte sich also womöglich auch nicht mehr jeder ÖR-Interessierte (zumindest bei gleichbleibenden Summen, um die es beim ÖR-Rundfunk geht) den Zugang leisten.

Und das wäre dann auch ein Zielkonflikt: Weil man es als wünschenswert definiert hat, daß prinzipiell alle Einwohner Zugang dazu haben sollen, kann man das nicht als Abo verkaufen. Das ist so nicht zwingend, aber es gibt auch Argumente dafür (etwa eben, s.o., daß Privatunternehmen selten Interesse haben, jedes Dorf und jede Almhütte zu versorgen, sondern irgendwann sagen, das rechne sich nicht).



(2) Was Produktionen angeht: Was diese hochgelobten US-Serien angeht, zeigen die ja, daß auch kommerzielle Sender qualitative Inhalte produzieren können. Auch im Reportagebereich dürfte so etwas möglich sein. (Wäre natürlich noch eine interessante Nebenfrage: Wie groß ist der Anteil dieses "quality tv" neben Seifenopernkäse und Trash-TV?) Nur, wäre das unter den Strukturen und Erwartungen der Zuschauer in Deutschland auch möglich?


Und ich gebe zu, daß ich jetzt vielleicht auch nicht der elitärste TV-Zuschauer bin. Ja, ich versuche mir schon möglichst auszusuchen, was einigermaßen interessant ist. Trash-TV und all zu Seichtes möchte ich mir schon ersparen. Schon beim Blick auf das EPG sieht man da jahrelang immer dieselben Titel, da denkt man, das kann sich ja immer nur wiederholen und in immer denselben Mustern bewegen, ob jetzt das ÖR-"Traumschiff" oder diese "Pseudo-reality-Serien" bei RTL2. Ich habe aber auch nicht unbedingt das Sitzefleisch für jahrelang gelaufene hochgelobte Serien wie "Sopranos", "Breaking Bad" etc. etc. - oder ich finde eben, daß Vieles nicht solange trägt wie es da angeboten wird. Vielleicht irre ich mich da, aber ich habe bei relativ wenigen Serien durchgehalten.

Die Idee hinter (dem auch so gelobten?) "Downton Abbey" hätte für mich vielleicht für vier Folgen funktioniert (also etwa: zunehmende Realitätsferne der alten Lebensvorstellungen, Kollision mit den neuen gesellschaftlichen Realitäten: von der Impertinenz dieser Nichtadligen, einen Marmeladenlöffel zum Umrühren seines Tees zu benutzen bis dahin, daß der Lord im ersten Weltkrieg eine Uniform anzieht und dann über die Dörfer tingelt, um allen Milchbubis zu erzählen, wie glorreich und fein es doch sei, fürs Vaterland im Dreck zu krepieren; ), aber halt nicht für fünf oder sechs Jahre, die das lief. Vielleicht sind auch meine Erwartungen anders.

Gut, in einer Politserie mag es auch interessant sein, daß ein Thema in der Regel eine ganze Weile braucht, bis es eine politische Regelung gibt, dann wieder eine aktuelle Krise zu bewältigen ist, währenddessen die Administration versucht, etwas unter dem Radar der Öffentlichkeit durchzudrücken, während alle den ruhmreichen Truppen zujubeln, aber ein Abgeordneter der eigenen Partei da nicht mitmacht. Oder daß das Gesetz knapp verabschiedet wird, aber sich später das Verfassungsgericht damit beschäftigt und es dem Präsidenten auf die Füße zu fallen droht, et cetera. Aber eben auch wieder: ist das interessant genug, um mehrere Jahre lang zu tragen?

#45:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 02.02.2016, 05:59
    —
(leereditiert wegen Doppelpost)

Zuletzt bearbeitet von Critic am 02.02.2016, 20:15, insgesamt einmal bearbeitet

#46:  Autor: Bliss BeitragVerfasst am: 02.02.2016, 13:28
    —
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Bliss,
ich hab jetzt nicht verstanden, wie du den Widerspruch begründet hattest.
Oder hast du ohne Begründung widersprochen?


Ne. Begründung sollte schon dabei sein. Ich hab einmal eine kurze 2 Seitenbegründung genommen und einmal eine Lange. Haben beide funktioniert. Findest du im Netz.

der Ablauf bei mir:
- nicht zahlen, bis der erste Feststellungsbescheid kommt
- dann Widersprechen
- den ganzen nicht rechtsgültigen Papierkram ignorieren, aber aufheben.

Wenn die Ablehnung des Widerspruchs kommt, kann ich mir überlegen zu klagen, aber soweit ist es noch nicht. Und die erste Klage kostet wohl nur 105,-

#47:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 02.02.2016, 21:44
    —
danke dir, bliss.

#48:  Autor: cem BeitragVerfasst am: 03.02.2016, 20:13
    —
Advocatus Diaboli hat folgendes geschrieben:
Ein notwendige Strategie der Programmmacher der Öffis: Wenn die Einschaltquoten sinken, dann droht zunächst Kritik der "Bedeutungslosigkeit", in Folge die Ausdünnung und Unterfinanzierung durch politische Maßnahmen, bis zur kompletten Abschaffung. Solche politische Drohungen schwelen weiter. Darum sind die Öffis gezwungen auch nach hohen Zuschauerzahlen zu schielen, das gelingt manchmal nur mit seichter Unterhaltung, die aber nie so tief sinkt wie bei den Privaten. Bei Sat.1, RTL und RTL II dringt man in Abgründe vor, die das Tageslicht nie hätte erreichen dürfen.

Die Drohung mit Unterfinanzierung ist an den Haaren herbeigezogen.
Der weltweit mit Abstand teuerste ÖR (8 Mrd/a) seitens der Politik ist gerade mit einem Gesetz versehen worden anhand dessen er praktisch beliebige Abgaben einheben kann. Die Steigerungsrate von 2013 auf 2014 betrug ca 9%. Also quasi mit einer "Lizenz zum Gelddrucken". Die Politik hat den Anstalten nun einen Statsvertrag geschenkt, der theoretisch die Erhebung der Abgabe für jedes einzelne Zimmer, jede Garage etc. ermöglicht (s. §3 RBStV).

Damit ist auch das Märchen von der Aufkommensneutralität der Reform der Abgabe entlarvt.
Eine "Ausdünnung" zumindest bis auf das Niveau der BBC wäre nicht nur wünschenswert sondern dringend geboten und auch ohne Qualitätsverlust möglich.



Advocatus Diaboli hat folgendes geschrieben:
Du bist eh so ein GEZ-Hasser-Typ, mit dem Fäustchen in der Hosentasche, den Pimmel griffbereit...

Was vor allem Abneigung produziert ist die Tatsache, daß sich der Gesetzgeber offenbar nicht um halbwegs sozial- und rechtsstaatliche Verhältnisse schert.


Bliss hat folgendes geschrieben:
Damit habe ich bis jetzt 3 Jahre lang keinen Cent an Pseudosteuer gezahlt Showdance

Hätte das jeder gemacht, hätten wir wahrscheinlich schon seit 2 Jahren einen vernünftigeren Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.

Richtig, daher halte ich Widerspruch für erste Bürgerpflicht. Dem Deutschen fehlt leider das Bewußtsein hierfür. Daher ist dieser Spuk auch gerade in Deutschland in dieser extremen Form möglich.


Bliss hat folgendes geschrieben:
Nachdem der Feststellungsbescheid ankam habe ich fristgerecht widersprochen, worauf dann wieder einige Bittbriefe (ak wir leisten doch soviel und sie müssen auf jedenfall zahlen etc. pp.) ankamen. aber noch keine Ablehnung des Widerspruchs.

Das Problem ist, daß die Hauptgeschädigten der Zwangsabgabe gerade die Menschen sind, denen auch der Säumniszuschlag und die Eingschreibegebühr weht tut. Diese Kosten kumulieren sich aber besonders dann, wenn der Geschädigte von der GEZ mit Feststellungsbescheiden (teilweise in 1 Monat Abstand) geradezu zugemüllt wird.

#49:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 18.05.2016, 17:28
    —
http://www.rechtsindex.de/urteile/rundfunkbeitrag



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde

Seite 1 von 1

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group