Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestartet
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#1: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestartet Autor: verdienst BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 00:25
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vor kurzem ist eine Petition gestartet, welche sich für die Werte der Aufklärung als Leitkultur einsetzt. https://www.openpetition.eu/petition/online/werte-der-aufklaerung-als-europaeische-leitkultur. Es ist besser, die Diskussion um die Leitkultur wird in diese unideologische Richtung gelenkt, als wenn politisch korrekte Verzerrungen dieser Werte oder ein Rückfall in abendländisch-religiöse Werte den Tenor vorgeben. Machen Sie mit, jede Stimme zählt!

#2: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 10:42
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verdienst hat folgendes geschrieben:
vor kurzem ist eine Petition gestartet, welche sich für die Werte der Aufklärung als Leitkultur einsetzt. https://www.openpetition.eu/petition/online/werte-der-aufklaerung-als-europaeische-leitkultur. Es ist besser, die Diskussion um die Leitkultur wird in diese unideologische Richtung gelenkt, als wenn politisch korrekte Verzerrungen dieser Werte oder ein Rückfall in abendländisch-religiöse Werte den Tenor vorgeben. Machen Sie mit, jede Stimme zählt!

Gehört zu den Werten der Aufklärung auch, dass man sofort bei Google gemeldet sowie Verbindung zu Facebook aufgenommen wird?

#3: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 11:53
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verdienst hat folgendes geschrieben:
vor kurzem ist eine Petition gestartet, welche sich für die Werte der Aufklärung als Leitkultur einsetzt. https://www.openpetition.eu/petition/online/werte-der-aufklaerung-als-europaeische-leitkultur. Es ist besser, die Diskussion um die Leitkultur wird in diese unideologische Richtung gelenkt, als wenn politisch korrekte Verzerrungen dieser Werte oder ein Rückfall in abendländisch-religiöse Werte den Tenor vorgeben. Machen Sie mit, jede Stimme zählt!


Diese Petition werde ich nicht unterstuetzen. Dies nicht nur, weil ich 'Leitkultur' als Konstrukt grundsaetzlich in jeder Variante ablehne, sondern auch, weil die dahingeworfenen Einzelforderungen z.T. sowohl unpraktikabel, als auch grundrechtlich problematisch sind. Das Ganze liest sich als raffinierter Versuch, ein repressives islamophobes Programm gegen Fluechtlinge mit dem Maentelchen vorgetaeuschter Aufklaerungsbemuehung als vermeintlich gar besonders erstrebenswert progressiv erscheinen zu lassen. Darauf muss man nicht hereinfallen.

#4:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 11:59
    —
Ist dieses Forum eigentlich christophob, und wenn ja, was denkt man dagegen zu unternehmen?

#5:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 12:07
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ist dieses Forum eigentlich christophob, und wenn ja, was denkt man dagegen zu unternehmen?
Die Intentionen des Forumsbetreibers sind im FGH nachlesbar. Phobien gehoeren nicht dazu. Koennen wir bitte in diesem Strang thematisch bei der Petition bleiben?

#6:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 12:49
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Sermon hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ist dieses Forum eigentlich christophob, und wenn ja, was denkt man dagegen zu unternehmen?
Die Intentionen des Forumsbetreibers sind im FGH nachlesbar. Phobien gehoeren nicht dazu. Koennen wir bitte in diesem Strang thematisch bei der Petition bleiben?

Du hast mit Phobien angefangen, nicht ich! Und wenn du bei der Gelegenheit zumindest ahnst, dass jemandem Phobien zu unterstellen, nur weil er etwas abgelehnt, kein besonders guter Stil ist, dann sind wir schon ein kleines Stückchen weiter. zwinkern

#7: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 14:36
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Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
vor kurzem ist eine Petition gestartet, welche sich für die Werte der Aufklärung als Leitkultur einsetzt. https://www.openpetition.eu/petition/online/werte-der-aufklaerung-als-europaeische-leitkultur. Es ist besser, die Diskussion um die Leitkultur wird in diese unideologische Richtung gelenkt, als wenn politisch korrekte Verzerrungen dieser Werte oder ein Rückfall in abendländisch-religiöse Werte den Tenor vorgeben. Machen Sie mit, jede Stimme zählt!


Diese Petition werde ich nicht unterstuetzen. Dies nicht nur, weil ich 'Leitkultur' als Konstrukt grundsaetzlich in jeder Variante ablehne, sondern auch, weil die dahingeworfenen Einzelforderungen z.T. sowohl unpraktikabel, als auch grundrechtlich problematisch sind. Das Ganze liest sich als raffinierter Versuch, ein repressives islamophobes Programm gegen Fluechtlinge mit dem Maentelchen vorgetaeuschter Aufklaerungsbemuehung als vermeintlich gar besonders erstrebenswert progressiv erscheinen zu lassen. Darauf muss man nicht hereinfallen.


Daumen hoch!

dahinter steckt eine österreichische Gruppierung,
Code:
http://teamfreiheit.info/

die mit einem 'verdummenden' Geschichtsbild meint (dumpfer Antikenkult verbunden mit Ahnungslosigkeit über das Mittelalter),
Code:
http://learntool.teamfreiheit.info/#/intro7
,
die Menschen humanistisch aufzuklären. Der Ethnozentrismus kotzt hier durch viele Zeilen.

Erinnert alles an die PAX - Freunde der sich so bezeichnenden
Code:
Liberalen Freigeister
aus Heidelberg.
Code:
http://www.bfg-heidelberg.de/

#8: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 14:48
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
vor kurzem ist eine Petition gestartet, welche sich für die Werte der Aufklärung als Leitkultur einsetzt. https://www.openpetition.eu/petition/online/werte-der-aufklaerung-als-europaeische-leitkultur. Es ist besser, die Diskussion um die Leitkultur wird in diese unideologische Richtung gelenkt, als wenn politisch korrekte Verzerrungen dieser Werte oder ein Rückfall in abendländisch-religiöse Werte den Tenor vorgeben. Machen Sie mit, jede Stimme zählt!


Diese Petition werde ich nicht unterstuetzen. Dies nicht nur, weil ich 'Leitkultur' als Konstrukt grundsaetzlich in jeder Variante ablehne, sondern auch, weil die dahingeworfenen Einzelforderungen z.T. sowohl unpraktikabel, als auch grundrechtlich problematisch sind. Das Ganze liest sich als raffinierter Versuch, ein repressives islamophobes Programm gegen Fluechtlinge mit dem Maentelchen vorgetaeuschter Aufklaerungsbemuehung als vermeintlich gar besonders erstrebenswert progressiv erscheinen zu lassen. Darauf muss man nicht hereinfallen.


Daumen hoch!

dahinter steckt eine österreichische Gruppierung,
Code:
http://teamfreiheit.info/

die mit einem 'verdummenden' Geschichtsbild meint (dumpfer Antikenkult verbunden mit Ahnungslosigkeit über das Mittelalter),
Code:
http://learntool.teamfreiheit.info/#/intro7
,
die Menschen humanistisch aufzuklären. Der Ethnozentrismus kotzt hier durch viele Zeilen.

Erinnert alles an die PAX - Freunde der sich so bezeichnenden
Code:
Liberalen Freigeister
aus Heidelberg.
Code:
http://www.bfg-heidelberg.de/


Ja, einen entsprechenden Eindruck hatte ich auch gleich intuitiv ohne jetzt näher nachrecherchiert zu haben.

Ethnozentrismus und Eurozentrismus wollen sich hier als unabhängige *Werte* für die ganze Welt aufspielen. Dabei ist es doch so, dass etwa die universellen Menschenrechte keine *europäischen Rechte* sind, sondern vor allem auch dazu angewandt werden müssen, an die Politik und Verhältnisse in Europa selbst einen universellen Maßstab anzulegen.

Wir haben in der islamischen Welt faschistische Anteile, wir haben in der europäischen und von ihr abgeleiteten Welt faschistische Anteile und sie können jeweils unter bestimmten Bedingungen immer wieder ausbrechen, so wie eine Krankheit, die chronisch geworden ist und sich in Schüben immer wieder entlädt.

Den Blick von den Leichen im eigenen Keller hinweg lenken zu wollen zu den aktuellen Leichen in Nahost, an denen der Westen mit seinen Dauerkriegen und seinem Dauerterror auch heute noch einen erheblichen Anteil hat - das hätten solche wohl gern. Dann müsste man ja *zu Hause* nichts ändern, nur *die anderen*, die müssten sich ändern und anpassen.

Ja, warum sagt man denn dann *Leitkultur*, wenn man Herrenkultur meint ...- Am Kopf kratzen

#9:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 15:10
    —
Singapur als Vorbild im Namen von Menschenrechten und Aufklärung find ich auch einigermaßen drollig ...

#10: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 15:24
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
dahinter steckt eine österreichische Gruppierung,
Code:
http://teamfreiheit.info/

die mit einem 'verdummenden' Geschichtsbild meint (dumpfer Antikenkult verbunden mit Ahnungslosigkeit über das Mittelalter),
Code:
http://learntool.teamfreiheit.info/#/intro7
,
die Menschen humanistisch aufzuklären. Der Ethnozentrismus kotzt hier durch viele Zeilen.


Danke fuer den Hinweis. Woran erkennst Du dies als Quelle der ominoesen Petition?

Wie komplexe Wirklichkeit im Prokrustesbett einer ideologisch simplifizierten Vorannahme und bornierter Ueberheblichkeit verschwindet, ist jedenfalls im Lerntool zu erleiden.

#11:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 15:30
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Singapur als Vorbild im Namen von Menschenrechten und Aufklärung find ich auch einigermaßen drollig ...


Es fehlt Dir offenkundig an Hingabe zu autoritaeren Herrschaftsformen. scheinheilig

#12: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 15:49
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
dahinter steckt eine österreichische Gruppierung,
Code:
http://teamfreiheit.info/

die mit einem 'verdummenden' Geschichtsbild meint (dumpfer Antikenkult verbunden mit Ahnungslosigkeit über das Mittelalter),
Code:
http://learntool.teamfreiheit.info/#/intro7
,
die Menschen humanistisch aufzuklären. Der Ethnozentrismus kotzt hier durch viele Zeilen.


Danke fuer den Hinweis. Woran erkennst Du dies als Quelle der ominoesen Petition?


Hi Sermon,
in der Petition wird auf
Code:
http://europaeischewerte.info

verlinkt,
wenn man auf der Seite ist,
geht man auf das Impressum:
Code:
http://europaeischewerte.info/14.html

und dort findet man auch die Basisseite von Teamfreiheit verlinkt.


Sermon hat folgendes geschrieben:

Wie komplexe Wirklichkeit im Prokrustesbett einer ideologisch simplifizierten Vorannahme und bornierter Ueberheblichkeit verschwindet, ist jedenfalls im Lerntool zu erleiden.

ja,
ich hatte mit dem Vogel Mitleid,
der sich diese Holzdialoge zwischen dieser Konstanze und dem 'Freien' antun musste. Das war dieses Lernspiel.

#13: geirrt im Bezug Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 16:11
    —
Oh,
nachdem ich nun ebbes länger bei Teamfreiheit herumsurfte,
sowie mir deren Facebookposting anschaute,

kann ich meine oben getroffene Behauptung,
die stecken hinter der Petition,
nicht mehr aufrecht erhalten.
Zumindest habe ich auf die Schnelle nichts gefunden,
was diesen Schnellschuss von mir in die eine Richtung rechtfertigen würde.
Krude bleibt das meiste von denen trotzdem.

Der Petitionsersteller hat sich wohl nur bei diesen bedient. Wie er sich auch bei der KAS bediente.

Mal schauen, vielleicht meldet er sich ja hier noch mal selbst.

#14:  Autor: verdienst BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 19:02
    —
Wow! Jetzt bin ich baff. An anderer Stelle wurde das als „linker Dreck“ beschimpft, nun ist das angeblich islamophob. Hier scheinen manche (nicht alle, denn es haben welche von hier aus unterzeichnet) auf den übertriebenen Kulturrelativismus hereinzufallen. In der Petition ist an keiner Stelle die Rede davon, diese Werte der ganzen Welt aufzudrängen. Es wird auch gefordert, AUTHENTISCH für die Werte einzustehen, also z. B. nicht beim Kampf gegen den Terror diese Werte vorzugaukeln. Sodann kann man Respekt für diese Werte einfordern. Das ändert nichts daran, dass andere Kulturen und ihre Errungenschaften respektiert und wertgeschätzt werden.

Ebenso klar ist aber, dass die Grundlagen unserer Gesellschaft mit Würde, Toleranz und Säkularismus nicht zur Diskussion stehen sollten. Es sollte z. B. nicht zum Alltag gehören, dass Frauen von einem Kunden als Beraterin in einem Geschäft nicht akzeptiert werden, was ich in meinem Umfeld erlebt habe. Und wie unser gesellschaftliches Zusammenleben funktioniert, sollte nicht im luftleeren Raum des Relativismus hängen. Dann hat man nämlich ganz schnell dogmatische Strömungen am Ruder.

Singapur wird nur punktuell als Vorbild genannt und nicht etwa als ein vorbildlicher Staat. Soviel Differenzierung sollte wohl doch möglich sein.

Was die angebliche Islamophobie angeht, so sind nach dieser Logik anscheinend manche meiner muslimischen Freunde die größter Islamphobiker, da es ihnen vor Extremismus graut und sie diesen kritisieren. Die Petition befasst sich nun einem mit den aktuell größten Herausforderungen, die zur Diskussion um die Leitkultur passen, wozu eben auch die Integrationsherausforderung und religiös motivierter Terrorismus zählen. Mit irrationalen Tabus löst man kein Problem! Der undifferenzierte radikale Protest bekommt übrigens auch sein Fett weg. Der Begriff "Leitkultur" ist sicher kritikwürdig. Aber dieser ist nun einmal in der Diskussion und sollte nicht rückständigen oder naiven Positionen überlassen werden.

#15:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 19:20
    —
verdienst hat folgendes geschrieben:
es haben welche von hier aus unterzeichnet

Also ich habe die Petition nicht unterzeichnet, das möchte ich nur gesagt haben.

Leitkultur - was soll der Quatsch! Die Gesellschaft diversifiziert sich doch immer mehr und würde das auch tun, wenn wir nie Ausländer ins Land gelassen hätten.
Deshalb habe ich diie Petition nicht mal angeklickt.

Die Kommentare derer, die das gelesen haben, haben miich auch anderweitig bestätigt, von wegen "Anleihen".

Und wie irgendwer verhindern will, dass jemand keine Frau als Berater akzeptiert (woraus für mich schlicht und einfach folgen würde, dass er nicht beraten wird), ist mir ein Rätsel.

#16:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 19:29
    —
verdienst hat folgendes geschrieben:
Der Begriff "Leitkultur" ist sicher kritikwürdig. Aber dieser ist nun einmal in der Diskussion und sollte nicht rückständigen oder naiven Positionen überlassen werden.


Humanist Farm

#17:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 19:33
    —
verdienst hat folgendes geschrieben:
Singapur wird nur punktuell als Vorbild genannt und nicht etwa als ein vorbildlicher Staat. Soviel Differenzierung sollte wohl doch möglich sein.


Singapur bestraft aber alle Leute, die auf die Strasze spucken - und nicht nur Fluechtlinge. Will sagen: wenn es hierzulande an Werterziehung mangelt, dann doch zuvorderst bei jenen 'besorgten Buergern", die Menschen das Haus ueber dem Kopf anzuenden!

#18:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 19:41
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Und wie irgendwer verhindern will, dass jemand keine Frau als Berater akzeptiert (woraus für mich schlicht und einfach folgen würde, dass er nicht beraten wird), ist mir ein Rätsel.


Es geht den Petenten nicht darum, dasz Frauendiskriminierer sich so dummerweise selbst um eine Beratung bringen, sondern, diese Personen staatlich umzuerziehen.

#19:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 19:44
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Und wie irgendwer verhindern will, dass jemand keine Frau als Berater akzeptiert (woraus für mich schlicht und einfach folgen würde, dass er nicht beraten wird), ist mir ein Rätsel.


Es geht den Petenten nicht darum, dasz Frauendiskriminierer sich so dummerweise selbst um eine Beratung bringen, sondern, diese Personen staatlich umzuerziehen.

Dacht ich mir schon.

Und wen noch alles?

Ganz abgesehen davon, dass das nicht funktionieren würde.

#20:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 19:56
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Und wen noch alles?


Das hat doch schon der Aufklaerer Condorcet 1793 in seinem Esquisse d’un tableau historique des progrès de l’esprit humain gefordert: was nicht der neuen vernuenftigen Weltordnung entspricht, wird beseitigt werden. Und damit meinte er die Vernichtung saemtlicher indigenen Voelker.

#21:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 20:14
    —
Wenn es bei uns keine Ausländer gäbe - was ich keinesfalls befürworten würde - gäbe es trotzdem Muslime. Es sei denn, man hätte den Koran und sonstige muslimische Literatur verboten und Auslandsflüge gleich mit.

Und was ist eigentlich mit dieser neumodischen Versuchung zur Häresie genannt "Internet"?


Kann es sein, dass eine Internet-Petition für eine Leitkultur ein Selbstwiderspruch ist?

#22: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 20:18
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
dahinter steckt eine österreichische Gruppierung,
Code:
http://teamfreiheit.info/

die mit einem 'verdummenden' Geschichtsbild meint (dumpfer Antikenkult verbunden mit Ahnungslosigkeit über das Mittelalter),
Code:
http://learntool.teamfreiheit.info/#/intro7
,
die Menschen humanistisch aufzuklären. Der Ethnozentrismus kotzt hier durch viele Zeilen.


Danke fuer den Hinweis. Woran erkennst Du dies als Quelle der ominoesen Petition?


Hi Sermon,
in der Petition wird auf
Code:
http://europaeischewerte.info

verlinkt,
wenn man auf der Seite ist,
geht man auf das Impressum:
Code:
http://europaeischewerte.info/14.html

und dort findet man auch die Basisseite von Teamfreiheit verlinkt.

...

Diese Petition besteht aus allgemeinen Plattitüden.

Hinter "Teamfreiheit" steht als 'Obmann' Anton Pototschnik, der zusammen mit seinem Bruder Thomas vor 5 Jahren
ein Büchlein geschrieben hat: The hidden blueprint of freedom: Free societies don‘t appear out of thin air.
Es hat 146 Seiten und erhebt den Anspruch, einen
Zitat:
versteckten Bauplan, nach dem jede freie Gesellschaft in der Geschichte der Menschheit geschaffen wurde

zu liefern Anbeten
Code:
http://www.citizentimes.eu/2012/03/01/die-menschenrechte-sind-ein-idealgesetz/


A.P. tourt mit Vorträgen u.a. in Schulen über die Lande, das ganze versteht sich als 'Bildungsinitiative'.
Ganz klar, es gibt zwar Schulen, aber man braucht eine Bildungsinitiative Sehr glücklich
Mit involviert ist auch eine Band, die ein furchtbares Schmalzlied in die Bildung schmeißt:
Code:
http://www.friedenistkeinwintergarten.com/#!frieden-ist-kein-wintergarten---der-song/cky0


M.E. ein Geschäftsmodell, dass auf VHS-Niveau Sprüche vermarktet, aber gar nicht ungeschickt gemacht.
Und die Petition sehe ich als Multiplikator. Um Inhalte geht es nicht - nur um Knete.

Islamophobie darf man den Leuten aber nicht vorwerfen, irgendwo war die Rede von Zusammenarbeit mit dem
österr. Verband der Muslime. Bin aber jetzt zu faul, die Stelle noch mal rauszusuchen.

#23: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 20:41
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
...
Islamophobie darf man den Leuten aber nicht vorwerfen, irgendwo war die Rede von Zusammenarbeit mit dem
österr. Verband der Muslime. Bin aber jetzt zu faul, die Stelle noch mal rauszusuchen.

Stimmt. Das ist mir auch aufgefallen.

Aber Islamophobie sollte man - unabhängig davon, ob er sie hat - niemandem vorwerfen. Es gibt Gründe, diese Religion nicht zu mögen, noch stärkere als beim Christentum.

#24: Re: Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestart Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.03.2016, 20:53
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
...
Islamophobie darf man den Leuten aber nicht vorwerfen, irgendwo war die Rede von Zusammenarbeit mit dem
österr. Verband der Muslime. Bin aber jetzt zu faul, die Stelle noch mal rauszusuchen.

Stimmt. Das ist mir auch aufgefallen.

Aber Islamophobie sollte man - unabhängig davon, ob er sie hat - niemandem vorwerfen. Es gibt Gründe, diese Religion nicht zu mögen, noch stärkere als beim Christentum.


Es gibt für alle mittelalterlich-reaktionären Kulturelemente in aller Welt gute Gründe, sie per Mülltrennung zu entsorgen.

Dies nur auf entsprechende Elemente im Islam zu beschränken, ist ein wenig schizo, oder ...-?

#25:  Autor: verdienst BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 01:59
    —
Man soll sich bitte nicht so sehr an dem Begriff Leitkultur stören. Dieser bestimmt nun einmal die Diskussion und zwar neuerdings bis weit in das linke Spektrum hinein. Leitkultur impliziert zwar unglücklicherweise etwas Bevormundendes und wäre vielleicht durch „gemeinsame Wertebasis“ besser betitelt. Aber auch in der Petition steht, dass die „Werte der Aufklärung als unsere gesellschaftliche Basis“ gemeint seien und später, dass eine „Basis unideologischer und aufgeklärter Werte“ gemeint ist. Und man lenkt doch besser die Diskussion in diese Richtung, anstatt das Feld reaktionären oder ausgrenzenden Ideologien zu überlassen.

Umerzogen werden soll auch keiner. Methoden von Nazis oder Kommunisten sind nicht im Sinne der Aufklärung. Daran ändert ein unaufgeklärter „Aufklärer“ auch nichts, genauso wenig wie Stalinisten nichts an der Richtigkeit von Positionen aufgeklärter Linker ändern. Es steht letztlich auch, die Werte sollten „vermittelt“, also nicht aufgezwungen werden und Schulungen erzwingen ebenso kein Verhalten. Hinsichtlich eines Kunden, der männliche Berater fordert, würde ich einfach sagen, er soll sich nen anderen Laden suchen. Man soll aber sicher nicht extra männliche Verkäufer bereithalten aus falscher Toleranz.

#26:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 02:09
    —
verdienst hat folgendes geschrieben:
Man soll sich bitte nicht so sehr an dem Begriff Leitkultur stören. Dieser bestimmt nun einmal die Diskussion und zwar neuerdings bis weit in das linke Spektrum hinein. Leitkultur impliziert zwar unglücklicherweise etwas Bevormundendes und wäre vielleicht durch „gemeinsame Wertebasis“ besser betitelt. Aber auch in der Petition steht, dass die „Werte der Aufklärung als unsere gesellschaftliche Basis“ gemeint seien und später, dass eine „Basis unideologischer und aufgeklärter Werte“ gemeint ist. Und man lenkt doch besser die Diskussion in diese Richtung, anstatt das Feld reaktionären oder ausgrenzenden Ideologien zu überlassen.


Der Begriff "Leitkultur" ist reaktionär und ausgrenzend. Wer ihn benutzt, lenkt die Diskussion in die falsche Richtung. Und wer das nicht will, der stört sich am Begriff "Leitkultur". So einfach ist das.

#27:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 02:30
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
Man soll sich bitte nicht so sehr an dem Begriff Leitkultur stören. Dieser bestimmt nun einmal die Diskussion und zwar neuerdings bis weit in das linke Spektrum hinein. Leitkultur impliziert zwar unglücklicherweise etwas Bevormundendes und wäre vielleicht durch „gemeinsame Wertebasis“ besser betitelt. Aber auch in der Petition steht, dass die „Werte der Aufklärung als unsere gesellschaftliche Basis“ gemeint seien und später, dass eine „Basis unideologischer und aufgeklärter Werte“ gemeint ist. Und man lenkt doch besser die Diskussion in diese Richtung, anstatt das Feld reaktionären oder ausgrenzenden Ideologien zu überlassen.


Der Begriff "Leitkultur" ist reaktionär und ausgrenzend. Wer ihn benutzt, lenkt die Diskussion in die falsche Richtung. Und wer das nicht will, der stört sich am Begriff "Leitkultur". So einfach ist das.



Sehe ich genauso. Volle Zustimmung.

Mir stiess dieser Begriff gleich beim ersten Lesen recht bitter auf.

#28:  Autor: verdienst BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 03:54
    —
"Leitkultur" ist nicht per se ausgrenzend. Letztlich zielt der Begriff ja auf alle ab. Es gibt ja auch Losungen und Wahlsprüche, aber auch Gesetze und Normen, die eben für alle Geltungsanspruch erheben und insofern sie anleiten. Darum kommt man nicht herum, sonst hat man keine Gesellschaft. Und von alleine finden sich nicht alle friedlich zusammen. Gleichwohl gibt es eventuell bessere Begriffe, die nicht diesen Geltungsanspruch heraushängen lassen. Mir fällt aber auch kein besseres Schlagwort ein außer lange Bezeichnungen, wie "eine gemeinsam geteilte Wertebasis". Bin offen für bessere Vorschläge.

#29:  Autor: verdienst BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 05:02
    —
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt. Die Leitkultur stelle sich über andere Kulturen und wolle diese anleiten. Doch das verstehe ich nicht darunter! Vielmehr ist mit Leitkultur, so wie ich sie verstehe, eine Kultur gemeint, die das gemeinsame Bindeglied für alle darstellt, mag der/die Einzelne sich einer bestimmten Kultur zugehörig fühlen. Das mag eine Schnittmenge sein, ein Konsens oder eben möglichst unideologische Werte. Und der Leitgedanke zielt eben auf den Geltungsanspruch über alle Individuen hinweg (wie eben auch Gesetze etc,) und nicht auf eine Rangordnung unter Kulturen und auch nur auf die gesellschaftsstiftenden Werte beschränkt. Dummerweise lädt „Leitkultur“ zu vielen Interpretationen ein. Die nicht ausgrenzende Interpretation werde ich noch mal in der Petition klarstellen, bin ja lernfähig.

#30:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 05:33
    —
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt. Die Leitkultur stelle sich über andere Kulturen und wolle diese anleiten. Doch das verstehe ich nicht darunter! Vielmehr ist mit Leitkultur, so wie ich sie verstehe, eine Kultur gemeint, die das gemeinsame Bindeglied für alle darstellt, mag der/die Einzelne sich einer bestimmten Kultur zugehörig fühlen. Das mag eine Schnittmenge sein, ein Konsens oder eben möglichst unideologische Werte. Und der Leitgedanke zielt eben auf den Geltungsanspruch über alle Individuen hinweg (wie eben auch Gesetze etc,) und nicht auf eine Rangordnung unter Kulturen und auch nur auf die gesellschaftsstiftenden Werte beschränkt. Dummerweise lädt „Leitkultur“ zu vielen Interpretationen ein. Die nicht ausgrenzende Interpretation werde ich noch mal in der Petition klarstellen, bin ja lernfähig.

Also, da soll etwas von oben durchgedrückt werden (Petitionen richten sich ja f. gew. nach oben), aber gnädigerweise nicht per Gesetz, und dann für alle gelten.

Weißt Du, was ein Shitstorm ist?
Aber der Begriff "Rufmord" sagt Dir schon was?

Das nämlich wäre die Kehrseite einer jeden noch so weichgespülten "Leitkultur", wenn sie sich denn durchsetzen ließe.

#31:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 10:18
    —
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm

#32:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 10:25
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm


Was aber auch nur, wie sagt man so schön, die "halbe Wahrheit" ist. zwinkern

#33:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 12:49
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm


Was aber auch nur, wie sagt man so schön, die "halbe Wahrheit" ist. zwinkern

Meinst Du das insofern als wir faktisch eine Leitkultur haben, die mit der Gesetzeslage in Wechselwirkung steht (weil "der Gesetzgeber" nicht restlos auf den freiwilligen Wertekonsens vertraut)?

#34:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 13:09
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm


Was aber auch nur, wie sagt man so schön, die "halbe Wahrheit" ist. zwinkern

Meinst Du das insofern als wir faktisch eine Leitkultur haben, die mit der Gesetzeslage in Wechselwirkung steht (weil "der Gesetzgeber" nicht restlos auf den freiwilligen Wertekonsens vertraut)?

Nein, ich meinte das etwas näher an dem Text, den Sermon verlinkt hat. Es geht dabei um die Auseinandersetzung um zwei verschiedene, entgegengesetzte Positionen der säkularen Szene. Aber dazu brauche ich etwas mehr Zeit. Vielleicht über die Feiertage.

#35:  Autor: verdienst BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 18:12
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danke für den Link zu Humanist Farm. Der Text dort ist ja lang, daher muss die Replik auch leider lang ausfallen:

Hr. Brücker versucht einen Widerspruch zu konstruieren, den es nicht gibt. Er setzt aufgeklärte humanistische Werte mit Atheismus gleich, sodann stellt er diese „Ersatzreligion“ auf dieselbe Stufe klassischer Religionen, wenn Atheismus ins Dogmatische verfällt („wer die Kirchen zum Vorbild nimmt, der wird am Ende zur Kirche werden“) oder sich selbst beweihräuchert („Denn wenn man Atheismus zur Schau stellt...“). Damit hätte er Recht. Aber bald danach meint er, es gäbe aufgeklärte Religionen („man muss anerkennen, dass sie sie [humanistische Werte] vertreten“). Und das ist ausschlaggebend: Aufgeklärt sein, mündet nicht automatisch Atheismus und schließt besonnene Religiosität keineswegs aus.

Sodann plädiert er für eine absolute weltanschauliche Neutralität öffentlicher Institutionen. Dieser Punkt zielt doch an der Aufklärung vorbei, da diese wie keine andere Denkrichtung durch bloße Anleitung zur Vernunft, Demokratie, Diskurs und Achtung des Anderen (durch Toleranz, Solidarität etc.) niemandem eine Weltsicht vorschreiben, sondern vor dem Hereinfallen auf Dogmen bewahren will. Hier verweise ich auf Kants „sapere aude“. Aber auch da sieht Hr. Brücker den Gegenpart beim ausgrenzenden Atheismus, was wiederum zutreffend wäre.

Zudem stellt sich Neutralität m. E. nicht von alleine ein. Man sieht das beispielhaft am weltanschaulich neutral gestalteten „Raum der Stille“, der an manche Unis vorzufinden ist. Was daraus oft von Religiösen gemacht wird, darauf muss ich hier nicht eingehen. Neutralität darf nicht zu einem Vakuum führen, das für Ideologen ein Einfallstor bietet. So wären wir wiederum bei der Notwendigkeit, positiv formulierte Werte anstelle des Vakuums zu setzen, die eine gemeinsame soziale Basis schaffen, aber niemanden in seinen/ihren kulturellen Präferenzen diskriminieren. Schließen von neutralen Institutionen oder warten, bis Konflikte entstehen, kann nicht die Lösung sein.

Somit wäre die Brücke zum auch thematisierten „Böckenförde-Diktum“ geschlagen. Böckenförde hatte zutreffend herausgestellt, dass eine offene, freiheitliche Gesellschaft ihren eigenen Bestand nicht erzwingen kann (sonst wäre sie nicht freiheitlich), aber ohne „soziales Kapital“ ihren eigenen Bestand gefährdet. Dass die Altkirchen dieses Kapital nicht liefern können und auch nicht logisch einen Anspruch aus dem Diktum gegen Säkularismus ableiten können, da stimmt ich voll überein.

Dass die Werte der Aufklärung untauglich wären, leuchtet mir aber nicht ein. Diese wollen ja nichts erzwingen, aber durchaus andere anleiten (vgl. oben), sprich: im selbstverleugnenden Relativismus schweben sie auch nicht. Natürlich bürgt das logisch betrachtet nicht für die beste Lösung. Mir fällt aber nichts Besseres ein, was in einer multikulturellen Gesellschaft für Zusammenhalt sorgt. Sonst hat man überall Dogmen und die Gesellschaft fliegt weiter auseinander wie im Moment. Dann hätte aber die nicht gesellschaftstragende neoliberale Leitkultur von Konkurrenz, Mißgunst etc., die es m. E. implizit gibt, vorläufig gesiegt.

#36:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 18:40
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Die Erinnerung an das Studium scheint mir noch recht frisch zu sein?

Ich unterschreibe die Petition nicht, denn
1. kann man m. E. schlecht gegen Lobbyismus sein und eine Petition unterschreiben, die obendrein
2. einen ohnehin stattfindenden Prozess nur beschleunigt. Die Kirchen freuten sich zuletzt auf neue Legitimation als Gegengewicht gegen den Islam. Aber gegen DEN Islam, der sich derzeit zeigt, braucht es kein Gegengewicht. Nein, die Kirchen befinden sich auf einer schiefen Ebene; es geht immer schneller.

#37:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 18:59
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Noch was: Im Merkur fand ich neulich einen Kommentar unter dem Titel: "Wir verlottern nicht". Darin wandte sich die Autorin gegen die Gesellschafts-Untergangs-Szenarien, die die Kirchen für den Fall, dass sie weiter an Einfluss verlieren, an die Wand malen.

Der würde auch in diesem Zusammenhang passen, denke ich. Leider finde ich ihn nicht mehr.



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