Wie sich der rechte Mob durch das Schüren von Hass finanziert
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#1: Wie sich der rechte Mob durch das Schüren von Hass finanziert Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 14:35
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...Und wie er auf eine Gegenmaßnahme reagiert.

Erhellendes Inverview mit einem Werbemensch.

Zitat:
Vor zwei Wochen führte Gerald Hensel noch ein normales Leben. Doch dann rief der Strategy Director bei der Agentur Scholz & Friends die Aktion #KeinGeldFürRechts ins Leben. Er möchte Werbetreibende dafür sensibilisieren, keine Banner auf rechten Websites zu buchen. Auf seiner inzwischen nicht mehr öffentlich zugänglichen Homepage hat er eine Liste mit Seiten präsentiert, die er als rechts einstuft.

[...]

Sie werden persönlich bedroht?
Ja. Es ist ein systematischer, konzertierter Shitstorm, der zu einem Angriff auf mein persönliches Leben und mein Arbeitsumfeld, meine Kollegen, meinen Arbeitgeber geworden ist. [...]

Wie sind Sie in diese Situation gekommen?
Ich bin Politologe und Digitalstratege. Ich bin mit der Logik von Mediaschaltung vertraut. Wenn ich auf eine Seite komme, die hetzt, und daneben den Banner einer großen Marke sehe, finde ich das nicht nachvollziehbar. Dadurch bin ich an einen Punkt gekommen, wo mir ein Fehler im System aufgefallen ist. Darauf wollte ich hinweisen.

Sie haben daraufhin die Aktion #KeinGeldFürRechts ins Leben gerufen. Haben Sie das allein entschieden oder haben Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber Scholz & Friends abgestimmt?
Nein, das ist komplett meine eigene Entscheidung gewesen.

[...]

Haben Sie auch positive Erfahrungen gemacht?
Ja. Immer mehr Leute verstehen, was in diesem Lande gerade passiert. Die schweigende Masse, das deutsche Bürgertum, das den Mund nicht aufkriegt. Die kriegen durch diese Geschichte mal mit, was das für Leute sind, die sich hier als Verteidiger des Abendlandes aufspielen. Und es gibt Resonanz auf die eigentliche Idee: Faktisch bestellen Werbekunden ihre Banner ab. Irgendwas scheint wohl dran zu sein an meiner Frage, die ich gestellt habe.

[...]

Es geht darum, dass die Leute, die Banner schalten, ein Verständnis dafür kriegen, wohin sie eigentlich ihre Werbegelder lenken. Es geht mir nicht um Blacklisting. Ich habe nie zu einem Boykott aufgerufen. Ich habe gesagt: "Werbeleiter dieser Welt, schaut mal wieder hin, wohin ihr euer Geld gebt. Ihr habt nämlich keine Ahnung mehr, wie eure Budgets funktionieren. Oft sind es eben manipulative Knoten, die Gesellschaften in Echtzeit in Hate-Mobs verwandeln."

[...]

Was ist Ihre wichtigste Lehre aus den letzten sieben Tagen?
Es gibt Leute, die haben manipulative Interessen daran, dass Menschen dauerwütend sind. Die eine Seite wird wütend, die andere Seite wird auch wütend.

[...]

Warum diese Wut?
Ich weiß warum: Weil es Leute gibt, die damit Geld verdienen. Wir starren auf unseren Handyscreen und brüllen uns an. [...] Eigentlich müssen Hans und ich zusammen ein Bier trinken gehen. So haben wir das früher gemacht. Es verdienen aber Leute Geld damit, dass Hans und ich kein Bier zusammen trinken können.

Flaut die Hasswelle gegen Sie langsam ab?
Ich denke schon seit Tagen, dass sie abflaut. Aber es werden jeden Tag drei Artikel nachgelegt, die immer wieder dafür sorgen, dass es weitergeht. Das ist systematisch. Der Druck liegt vor allem auf meinem Arbeitgeber.

[...]

Sie kündigen, um Ihr Leben dem Kampf gegen Rechts zu widmen?
Ich würde die Formulierung "Kampf gegen Rechts" ungern benutzen. Ich habe aber ein großes Interesse an dem Thema "manipulative Knoten" im Netz. Die sorgen dafür, dass ich mit Hans kein Bier trinken kann. Obwohl wir beide vermutlich keine so verkehrten Typen sind. Aber die eine Hälfte Deutschlands denkt, ich bin Gott, die andere denkt, ich bin der Teufel. Wahrscheinlich stimmt beides nicht.

[...]



http://www.stern.de/kultur/gerald-hensel-ueber-rechte-hetze-und--keingeldfuerrechts-7240754.html

#2:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 14:44
    —
Was zeichnet deine Erhellung aus?

#3:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 14:48
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
Was zeichnet deine Erhellung aus?


Ich verstehe die Frage nicht. Hat sie was mit der Sache zu tun?

#4:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 14:51
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Was zeichnet deine Erhellung aus?


Ich verstehe die Frage nicht. Hat sie was mit der Sache zu tun?


Du hast das Interview oben als erhellend bezeichnet. Mit der Frage wollte ich nachhaken, welche Kernaspekte dich zu der Aussage führen.

#5:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 15:04
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Was zeichnet deine Erhellung aus?


Ich verstehe die Frage nicht. Hat sie was mit der Sache zu tun?


Du hast das Interview oben als erhellend bezeichnet. Mit der Frage wollte ich nachhaken, welche Kernaspekte dich zu der Aussage führen.


Naja, werbende Firmen wissen teilweise nicht, wen sie mit Online-Marketing letztlich finanzieren. Sofern sie ein Interesse haben, den rechten Mob nicht zu finanzieren, sollten sie sich darum kümmern. Darüber klärt Hensel auf. Und wie zu erwarten, wird er Opfer eines konzertierten Shitstorms. Denn hier geht es um Kohle. Und dass die Kohle mit dem Schüren von Hass generiert wird.

Bitteschön, hab dir das gerne nochmal zusammengefasst. Soll ich es das nächste mal gleich als Tonspur hochladen?

#6:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 15:05
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Was zeichnet deine Erhellung aus?


Ich verstehe die Frage nicht. Hat sie was mit der Sache zu tun?


Du hast das Interview oben als erhellend bezeichnet. Mit der Frage wollte ich nachhaken, welche Kernaspekte dich zu der Aussage führen.


Seiten finanzieren sich, durch Schalten von Werbebanner. Je mehr Klicks, um so mehr fließt das Geld.
Das Werbeleute sich mal Gedanken machen könnten, wo ihre Banner geschaltet werden, finde ich gut.
Das man sich überhaupt mal Gedanken macht über derartige Werbeeinnahmen.

Persönlich halte ich sowieso nichts von werbefinanzierte Angebote.
Die Allgemeinheit zahlt immer dafür.

#7:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 15:26
    —
Wer wissen will, wie sich Scholz & Friends selber zu der Aktion positioniert:

http://s-f.com/fuer-meinungsfreiheit-und-respekt/

#8:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 15:39
    —
zelig hat folgendes geschrieben:


Bitteschön, hab dir das gerne nochmal zusammengefasst. Soll ich es das nächste mal gleich als Tonspur hochladen?


Danke, aber weshalb die Gehässigkeit? skeptisch

#9:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 15:40
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Persönlich halte ich sowieso nichts von werbefinanzierte Angebote.
Die Allgemeinheit zahlt immer dafür.


Hm, inwiefern?

#10:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 15:42
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Bitteschön, hab dir das gerne nochmal zusammengefasst. Soll ich es das nächste mal gleich als Tonspur hochladen?


Danke, aber weshalb die Gehässigkeit? skeptisch


Ups, sorry. Da habe ich dein Nachhaken wohl in den falschen Hals bekommen.

#11:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 15:51
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Bitteschön, hab dir das gerne nochmal zusammengefasst. Soll ich es das nächste mal gleich als Tonspur hochladen?


Danke, aber weshalb die Gehässigkeit? skeptisch


Ups, sorry. Da habe ich dein Nachhaken wohl in den falschen Hals bekommen.


Kein Problem. Interessiert war ich nur, weil mich zB. das Einlenken der Firmen nicht überrascht hat.
Einerseits bin ich nicht sicher, inwiefern diese sich wirklich im Unklaren darüber waren, wo überall für sie geworben wird.
Andererseits bin ich recht sicher, dass vor allem wirtschaftliche Aspekte die Entscheidung wider einer Fortsetzung der Werbemaßnahmen auf besagten Seiten begründen (was natürlich die Qualität des Effektes/Resultates nicht mindert).
Bei solchen Morddrohungen wiederum muss ich immer an "Schrei nach Liebe" von den Ärzten denken - die Dummen wissen sich einfach nicht anders zu helfen.

#12:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 16:01
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
...
Naja, werbende Firmen wissen teilweise nicht, wen sie mit Online-Marketing letztlich finanzieren. Sofern sie ein Interesse haben, den rechten Mob nicht zu finanzieren, sollten sie sich darum kümmern. Darüber klärt Hensel auf. Und wie zu erwarten, wird er Opfer eines konzertierten Shitstorms. Denn hier geht es um Kohle. Und dass die Kohle mit dem Schüren von Hass generiert wird.
...

Die Idee finde ich gut, dass es ein positives Echo von der Werbebranche gibt auch.

Dass er aber Breitbart, PI und Broder in einen Topf wirft, zeigt, dass er selbst nicht richtig zwischen anderer Meinung und Hass schüren unterscheiden kann. Da liegt auch eine grundsätzliche Problematik des Ganzen, die aber nichts daran ändert, dass Werbefritzen sich überlegen sollten, wo sie ihre Werbung schalten (genauso wie sich die Betreiber der Seiten überlegen sollten, wen sie werben lassen - aber die handwerklichen Seiten der Werber sind eine andere Sache).

Witzig im Sinne von nach hinten losgegangen finde ich Broders Teil der Replik:
Zitat:
Davai kommt aus dem Russischen. Es heißt so viel wie „mach zu!", „mach voran!", „beweg dich!" Aber es hat noch eine andere Bedeutung. Mit dem Ruf „Davai, davai!" haben die Wachmannschaften die Gefangenen in den Gulags zur Arbeit getrieben. Für Hensel ist die Parole damit nicht diskreditiert.

Genau das, was Broder da implizit anfordert, ist political correctness.

#13:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 16:33
    —
Ratio hat folgendes geschrieben:
Andererseits bin ich recht sicher, dass vor allem wirtschaftliche Aspekte die Entscheidung wider einer Fortsetzung der Werbemaßnahmen auf besagten Seiten begründen (was natürlich die Qualität des Effektes/Resultates nicht mindert).


Ja, damit dürftest Du richtig liegen. Wobei ich nicht ausschließen würde, daß es wirklich Unternehmen gibt, die sich mit der Thematik noch nicht beschäftigt haben. Und andererseits auch Unternehmen, die sich tatsächlich aus ethischen/moralischen Gründen distanzieren wollen.

#14:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 16:41
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Da liegt auch eine grundsätzliche Problematik des Ganzen, die aber nichts daran ändert, dass Werbefritzen sich überlegen sollten, wo sie ihre Werbung schalten (genauso wie sich die Betreiber der Seiten überlegen sollten, wen sie werben lassen - aber die handwerklichen Seiten der Werber sind eine andere Sache).

Ja, zudem finde ich grundsätzlich problematisch, daß es sich finanziell lohnt den Hass zu schüren. Der Verdacht liegt ja nahe, daß es den Betreibern einiger Sites in erster Linie auf den Verdienst ankommt.

#15:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 18:38
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zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da liegt auch eine grundsätzliche Problematik des Ganzen, die aber nichts daran ändert, dass Werbefritzen sich überlegen sollten, wo sie ihre Werbung schalten (genauso wie sich die Betreiber der Seiten überlegen sollten, wen sie werben lassen - aber die handwerklichen Seiten der Werber sind eine andere Sache).

Ja, zudem finde ich grundsätzlich problematisch, daß es sich finanziell lohnt den Hass zu schüren. Der Verdacht liegt ja nahe, daß es den Betreibern einiger Sites in erster Linie auf den Verdienst ankommt.

Allerdings wirst Du es nicht ändern können, dass es immer Leute gibt, die die Schwäche der anderen, in diesem Fall der Leser dieser Sites, ausnutzen, im ihren Lebensunterhalt zu verdienen - so wie beim Drogenhandel. Aber mal ab vom moralischen Urteil: Was willst Du dagegen machen?

Ich könnte auch anders fragen: Wie schafft man eine weniger polarisierte Gesellschaft, deren Polarisationsgrad nicht immer weiter steigt, so dass man mit einer zusätzlichen Polarisierung nicht noch Geld verdienen kann? Ich habe ja die Vermutung, dass die "gute Seite" ihren Anteil an dieser Polarisierung hat.

Ich finde übrigens die Antwort von Broder (bis auf den kleinen Lapsus -s.o.-) auch lesens- und überdenkenswert:
http://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_von_scholz_und_friends
Am Kopf kratzen oder ist die jetzt soweit rechts und hassend und verhasst, dass ich die als Code setzen muss?

#16:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 20:46
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fwo hat folgendes geschrieben:

Am Kopf kratzen oder ist die jetzt soweit rechts und hassend und verhasst, dass ich die als Code setzen muss?

Tichy wurde schon im Netz-gegen-Nazis gelistet - achgut noch nicht.

#17:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 21:44
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fwo hat folgendes geschrieben:
Dass er aber Breitbart, PI und Broder in einen Topf wirft, zeigt, dass er selbst nicht richtig zwischen anderer Meinung und Hass schüren unterscheiden kann.

Tut er ja nicht. MW hat er die Achse als Beispiel für ein rechtspopulistisches Medium genannt, sie aber explizit nicht auf die Liste der Hassseiten gesetzt, bei denen er die Firmen zum Nachdenken auffordern wollte, ob sie wirklich da werben wollen. Ob die Art der Unterscheidung logisch ist und plausibel durchgeführt wurde, mag man diskutieren, aber er hat sie getroffen und damit eben nicht die Genannten in einen Topf geworfen. (EDIT Korrektur: OK, ich lese, an anderer Stelle hat er das doch.)

Broder war nur zu doof das zu kapieren und hat - ich habe die hin- und hergehenden Kommentare schon anderswo gelesen - an bestimmten Stellen das genaue Gegenteil von dem kritisiert, was da stand.

#18:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 21:55
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich finde übrigens die Antwort von Broder (bis auf den kleinen Lapsus -s.o.-) auch lesens- und überdenkenswert:
http://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_von_scholz_und_friends

Bedenkenswert finde ich zwei DInge:
a) Man sieht (wieder einmal), wie wenig solche gern, viel und kräftig austeilenden Typen wie Broder einstecken können.
b) Es wird in ziemlich widerwärtiger Weise ein Boykott gegen eine politische Position, die selbst Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen betreibt, mit der Ausgrenzung von und dem Boykott gegen die Juden, welche bekanntlich im Holocaust endeten, gleichgesetzt, mit dem einfachen Ziel, diese politische Position zu schützen. Das hätte ich auch von Broder nicht erwartet.

#19:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 22:13
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich finde übrigens die Antwort von Broder (bis auf den kleinen Lapsus -s.o.-) auch lesens- und überdenkenswert:
http://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_von_scholz_und_friends

Bedenkenswert finde ich zwei DInge:
a) Man sieht (wieder einmal), wie wenig solche gern, viel und kräftig austeilenden Typen wie Broder einstecken können.
b) Es wird in ziemlich widerwärtiger Weise ein Boykott gegen eine politische Position, die selbst Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen betreibt, mit der Ausgrenzung von und dem Boykott gegen die Juden, welche bekanntlich im Holocaust endeten, gleichgesetzt, mit dem einfachen Ziel, diese politische Position zu schützen. Das hätte ich auch von Broder nicht erwartet.


Wieso? Das macht der Broder doch schon routinemaessig, jede Kritik an seiner Person und seinen Positionen mit Antisemitismus gleichzusetzen.

Ich kenne das von Broder nicht anders.

#20:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 22:22
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich finde übrigens die Antwort von Broder (bis auf den kleinen Lapsus -s.o.-) auch lesens- und überdenkenswert:
http://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_von_scholz_und_friends

Bedenkenswert finde ich zwei DInge:
a) Man sieht (wieder einmal), wie wenig solche gern, viel und kräftig austeilenden Typen wie Broder einstecken können.
b) Es wird in ziemlich widerwärtiger Weise ein Boykott gegen eine politische Position, die selbst Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen betreibt, mit der Ausgrenzung von und dem Boykott gegen die Juden, welche bekanntlich im Holocaust endeten, gleichgesetzt, mit dem einfachen Ziel, diese politische Position zu schützen. Das hätte ich auch von Broder nicht erwartet.

Dass Broder regelmäßig über das Ziel hinausschießt, ist ja bekannt, und stört mich auch auf der anderen Seite nicht sonderlich, weil da auch z.T. zu viel hineingelesen wird. (Deshalb hat mich sein Kommentar zu „Davai, davai!" ja amüsiert, weil er an der Stelle den selben Mist macht.)

Seine Zielsetzung hast Du falsch beschrieben. Ihm geht es in dem Moment nicht um irgendeine politische Position, die zu schützen ist, ihm geht es ganz schlicht um seinen Lebensunterhalt. Deshalb reagiert er auch so giftig. Das ist kein theoretisches Geplänkel.

#21:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 22:27
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich finde übrigens die Antwort von Broder (bis auf den kleinen Lapsus -s.o.-) auch lesens- und überdenkenswert:
http://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_von_scholz_und_friends

Bedenkenswert finde ich zwei DInge:
a) Man sieht (wieder einmal), wie wenig solche gern, viel und kräftig austeilenden Typen wie Broder einstecken können.
b) Es wird in ziemlich widerwärtiger Weise ein Boykott gegen eine politische Position, die selbst Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen betreibt, mit der Ausgrenzung von und dem Boykott gegen die Juden, welche bekanntlich im Holocaust endeten, gleichgesetzt, mit dem einfachen Ziel, diese politische Position zu schützen. Das hätte ich auch von Broder nicht erwartet.

Dass Broder regelmäßig über das Ziel hinausschießt, ist ja bekannt, und stört mich auch auf der anderen Seite nicht sonderlich, weil da auch z.T. zu viel hineingelesen wird. (Deshalb hat mich sein Kommentar zu „Davai, davai!" ja amüsiert, weil er an der Stelle den selben Mist macht.)

Seine Zielsetzung hast Du falsch beschrieben. Ihm geht es in dem Moment nicht um irgendeine politische Position, die zu schützen ist, ihm geht es ganz schlicht um seinen Lebensunterhalt. Deshalb reagiert er auch so giftig. Das ist kein theoretisches Geplänkel.


Soll er sich halt einen ehrlichen Job suchen, anstatt seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen mit uebelster Hetze gegen Minderheiten zu bestreiten. Schulterzucken

#22:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 22:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Soll er sich halt einen ehrlichen Job suchen, anstatt seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen mit uebelster Hetze gegen Minderheiten zu bestreiten. Schulterzucken

Ja, stimmt; das hatte ich völlig vergessen: Wer nicht meiner Meinung ist, muss ein Hetzer übelster Sorte sein.

#23:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 22:53
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Soll er sich halt einen ehrlichen Job suchen, anstatt seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen mit uebelster Hetze gegen Minderheiten zu bestreiten. Schulterzucken

Ja, stimmt; das hatte ich völlig vergessen: Wer nicht meiner Meinung ist, muss ein Hetzer übelster Sorte sein.


Es geht nicht um Broders Meinung, sondern z.B. um Broders ueble Ausfaelle gegen Holocaustueberlebende oder sein islamophobes Gegeifer.

"rechter Mob, der sich durch Schueren von Hass finanziert" passt exakt auf Typen wie Broder!

#24:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 22:56
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Soll er sich halt einen ehrlichen Job suchen, anstatt seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen mit uebelster Hetze gegen Minderheiten zu bestreiten. Schulterzucken

Ja, stimmt; das hatte ich völlig vergessen: Wer nicht meiner Meinung ist, muss ein Hetzer übelster Sorte sein.


Es geht nicht um Broders Meinung, sondern z.B. um Broders ueble Ausfaelle gegen Holocaustueberlebende oder sein islamophobes Gegeifer.

"rechter Mob, der sich durch Schueren von Hass finanziert" passt exakt auf Typen wie Broder!


Broder gehört auf jeden Fall in eine Reihe mit den übrigen Genannten. Das sage ich schon seit Längerem.

Insofern ist es gut, wenn man ihm auf diese Weise einen Großteil seiner unverdienten Einnahmen entzieht.

#25:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 23:06
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Broder gehört auf jeden Fall in eine Reihe mit den übrigen Genannten. Das sage ich schon seit Längerem.

Insofern ist es gut, wenn man ihm auf diese Weise einen Großteil seiner unverdienten Einnahmen entzieht.

Ja, wenn wir dich nicht hätten, und die Löffel. Dann müssten wir die Suppe schlabbern.

#26:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 15.12.2016, 23:30
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Broder gehört auf jeden Fall in eine Reihe mit den übrigen Genannten. Das sage ich schon seit Längerem.

Insofern ist es gut, wenn man ihm auf diese Weise einen Großteil seiner unverdienten Einnahmen entzieht.

Ja, wenn wir dich nicht hätten, und die Löffel. Dann müssten wir die Suppe schlabbern.


Profis sind nun mal schneller ...- zwinkern

#27:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 00:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Broder gehört auf jeden Fall in eine Reihe mit den übrigen Genannten. Das sage ich schon seit Längerem.

Insofern ist es gut, wenn man ihm auf diese Weise einen Großteil seiner unverdienten Einnahmen entzieht.

Ja, wenn wir dich nicht hätten, und die Löffel. Dann müssten wir die Suppe schlabbern.



Welche Suppe?

Die, die uns diejenigen, die sich von Hetzern wie Broder aufhetzen liessen, eingebrockt haben?

#28:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 01:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Broder gehört auf jeden Fall in eine Reihe mit den übrigen Genannten. Das sage ich schon seit Längerem.

Insofern ist es gut, wenn man ihm auf diese Weise einen Großteil seiner unverdienten Einnahmen entzieht.

Ja, wenn wir dich nicht hätten, und die Löffel. Dann müssten wir die Suppe schlabbern.



Welche Suppe?

Die, die uns diejenigen, die sich von Hetzern wie Broder aufhetzen liessen, eingebrockt haben?

Ist ja hoch interessant, was Du da erzählst. Wie viele Leser hat er denn in Kanada aufgehetzt und wen bedrohen die?

Wieviele hat er hier aufgehetzt, und wen bedrohen die?

Und wer soll denn das sein, diese Hetzer wie Broder?

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie? Zeig das doch bitte mal an Broders Texten - ich bin gespannt, wen wir dann noch alles als Hetzer entlarven dürfen, nachdem Du bei Broder gezeigt hast, was ein Hetzer ist.

#29:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 02:08
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie? Zeig das doch bitte mal an Broders Texten (...)


http://www.achgut.com/artikel/der_schmutzige_erfolg_der_denunzianten

Zitat:
Die Entscheidung, ob ein Unternehmen weiterhin auf einer bestimmten Seite Werbung schaltet oder nicht, bleibe dem jeweiligen Unternehmen überlassen.

Das klingt maßvoll, wie eine Empfehlung der Stiftung Warentest, beim Kauf einer bestimmten Waschmaschine auf den Energieverbrauch zu achten. Für welche Maschine der Kunde sich am Ende entscheidet, bleibe seine Sache. Man wolle dem Verbraucher nur bei einer „informierten Kaufentscheidung“ behilflich sein.

Man kann, finde ich, auch nicht mit absoluter Gewissheit behaupten, dass die feschen SA-Leute, die am 1. April 1933 vor jüdischen Geschäften Posten bezogen, einen Boykott jüdischer Geschäfte im Sinn hatten. Vielleicht wollten sie die Passanten nur darauf aufmerksam machen, wem die Geschäfte gehören, wobei es jedem Kunden überlassen blieb, ob er in dem jeweiligen Geschäft einkauft oder nicht.

#30:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 02:46
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Broder gehört auf jeden Fall in eine Reihe mit den übrigen Genannten. Das sage ich schon seit Längerem.

Insofern ist es gut, wenn man ihm auf diese Weise einen Großteil seiner unverdienten Einnahmen entzieht.

Ja, wenn wir dich nicht hätten, und die Löffel. Dann müssten wir die Suppe schlabbern.



Welche Suppe?

Die, die uns diejenigen, die sich von Hetzern wie Broder aufhetzen liessen, eingebrockt haben?

Ist ja hoch interessant, was Du da erzählst. Wie viele Leser hat er denn in Kanada aufgehetzt und wen bedrohen die?

Wieviele hat er hier aufgehetzt, und wen bedrohen die?

Und wer soll denn das sein, diese Hetzer wie Broder?

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie? Zeig das doch bitte mal an Broders Texten - ich bin gespannt, wen wir dann noch alles als Hetzer entlarven dürfen, nachdem Du bei Broder gezeigt hast, was ein Hetzer ist.


In Kanada faellt mir jetzt spontan keiner ein. Dafuer einer in Norwegen, der gerade eine laengere Haftstrafe wegen Massenmordes absitzt. Wenn Dich interessiert womit Broder den aufgehetzt hat, dann lies Dir einfach mal dessen "Manifesto" durch, wo die entsprechenden Passagen aus Broders Schriftum in schoener Ausfuehrlichkeit zitiert werden.

#31:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 10:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie? Zeig das doch bitte mal an Broders Texten (...)


http://www.achgut.com/artikel/der_schmutzige_erfolg_der_denunzianten

Zitat:
Die Entscheidung, ob ein Unternehmen weiterhin auf einer bestimmten Seite Werbung schaltet oder nicht, bleibe dem jeweiligen Unternehmen überlassen.

Das klingt maßvoll, wie eine Empfehlung der Stiftung Warentest, beim Kauf einer bestimmten Waschmaschine auf den Energieverbrauch zu achten. Für welche Maschine der Kunde sich am Ende entscheidet, bleibe seine Sache. Man wolle dem Verbraucher nur bei einer „informierten Kaufentscheidung“ behilflich sein.

Man kann, finde ich, auch nicht mit absoluter Gewissheit behaupten, dass die feschen SA-Leute, die am 1. April 1933 vor jüdischen Geschäften Posten bezogen, einen Boykott jüdischer Geschäfte im Sinn hatten. Vielleicht wollten sie die Passanten nur darauf aufmerksam machen, wem die Geschäfte gehören, wobei es jedem Kunden überlassen blieb, ob er in dem jeweiligen Geschäft einkauft oder nicht.


Daraus:

Zitat:
Dass er „rechten Seiten den Geldhahn zudrehen und sie so trockenlegen“ möchte, hört sich erst einmal harmlos an. Wie „Kein Viertes Reich!" Oder: „Wehret den Anfängen!" Ist es aber nicht. Die Ankündigung zeigt nur, dass Gerald Hensel, Stratege bei der Agentur „Scholz & Friends“, kein Demokrat ist. Er macht sich nicht einmal die Mühe – oder ist dazu gedanklich nicht in der Lage -, zwischen rechts, rechtsradikal und rechtsextrem zu unterscheiden.

Es ist kein Makel, rechts zu sein, so wie es kein Makel ist, für Recht und Ordnung zu sein. Eine Öffentlichkeit ohne „rechte“ Seiten ist keine demokratische Öffentlichkeit, und ein parlamentarisches System ohne „rechte“ Parteien ist kein demokratisches System. Dass am rechten und linken Rand Grenzen des Zulässigen gezogen werden müssen, steht auf einem anderen Blatt, ist aber nicht die Aufgabe eines Würstchens, der sich zu Höherem berufen fühlt, sondern der demokratisch legitimierten Instanzen.

Ausrufezeichen Ausrufezeichen

#32:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 10:50
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie?


Hetze erkennt man daran, wenn in der politischen Diskussion ausschließlich Emotionen bedient werden. Emotionen sind aber in der Politik fehl am platze. Durch Emotionen löst man keine Probleme - man verschärft sie nur. Und ich gehe da sogar noch weiter: Leute, wie der Broder sind überhaupt nicht an einer Problemlösung interessiert - im Gegenteil, das Fortbestehen von Problemen ist für sie existenziell wichtig. Sie leiten daraus ihre eigene Daseinsberechtigung ab. Im Grunde kann man es so sagen: ein bestehendes Problem wird aus egoistischen Mitteln instrumentalisiert.

#33:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 13:46
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Ist ja hoch interessant, was Du da erzählst. Wie viele Leser hat er denn in Kanada aufgehetzt und wen bedrohen die?
....


In Kanada faellt mir jetzt spontan keiner ein. Dafuer einer in Norwegen, der gerade eine laengere Haftstrafe wegen Massenmordes absitzt. Wenn Dich interessiert womit Broder den aufgehetzt hat, dann lies Dir einfach mal dessen "Manifesto" durch, wo die entsprechenden Passagen aus Broders Schriftum in schoener Ausfuehrlichkeit zitiert werden.

Aha. Dir reicht also ein Zitat durch einen Irren, um einen Zusammenhang zwischen dem Zitat und der Tat des Irren herzustellen. Und Du bist Dir sicher, dass das keine Hetze ist?

#34:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 13:50
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie?


Hetze erkennt man daran, wenn in der politischen Diskussion ausschließlich Emotionen bedient werden. Emotionen sind aber in der Politik fehl am platze. Durch Emotionen löst man keine Probleme - man verschärft sie nur. Und ich gehe da sogar noch weiter: Leute, wie der Broder sind überhaupt nicht an einer Problemlösung interessiert - im Gegenteil, das Fortbestehen von Problemen ist für sie existenziell wichtig. Sie leiten daraus ihre eigene Daseinsberechtigung ab. Im Grunde kann man es so sagen: ein bestehendes Problem wird aus egoistischen Mitteln instrumentalisiert.

Toll. Ich nehme an, Willi Brand war dann in seinen Besten Reden auch ein Hetzer?

Broder ist ein Journalist, der von Kommentaren lebt. Den Vorwurf, den Du ihm machst, kannst Du jedem kommentierenden Journalisten machen.

#35:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 13:57
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie? Zeig das doch bitte mal an Broders Texten (...)


http://www.achgut.com/artikel/der_schmutzige_erfolg_der_denunzianten

Zitat:
Die Entscheidung, ob ein Unternehmen weiterhin auf einer bestimmten Seite Werbung schaltet oder nicht, bleibe dem jeweiligen Unternehmen überlassen.

Das klingt maßvoll, wie eine Empfehlung der Stiftung Warentest, beim Kauf einer bestimmten Waschmaschine auf den Energieverbrauch zu achten. Für welche Maschine der Kunde sich am Ende entscheidet, bleibe seine Sache. Man wolle dem Verbraucher nur bei einer „informierten Kaufentscheidung“ behilflich sein.

Man kann, finde ich, auch nicht mit absoluter Gewissheit behaupten, dass die feschen SA-Leute, die am 1. April 1933 vor jüdischen Geschäften Posten bezogen, einen Boykott jüdischer Geschäfte im Sinn hatten. Vielleicht wollten sie die Passanten nur darauf aufmerksam machen, wem die Geschäfte gehören, wobei es jedem Kunden überlassen blieb, ob er in dem jeweiligen Geschäft einkauft oder nicht.

Sollte man das wirklich gelten lassen? Ich glaube nicht.

Denn was dieser Schrift vorweg gegangen ist, war nichts anderes als ein existenzieller Angriff auf den Autor: Hensel hatte ja nicht allgemein gesagt, man möge sich überlegen, wen man mit Werbung bestückt, er hatte, durchaus mit guter Absicht, Seiten genannt, auch wenn er im Interview zurückrudert:


STERN hat folgendes geschrieben:
Hensel hat folgendes geschrieben:
Es geht mir nicht darum, dass ein Kreuzzug gegen einzelne Seiten geführt wird. Es geht darum, dass die Leute, die Banner schalten, ein Verständnis dafür kriegen, wohin sie eigentlich ihre Werbegelder lenken. Es geht mir nicht um Blacklisting. Ich habe nie zu einem Boykott aufgerufen. Ich habe gesagt: "Werbeleiter dieser Welt, schaut mal wieder hin, wohin ihr euer Geld gebt. Ihr habt nämlich keine Ahnung mehr, wie eure Budgets funktionieren. Oft sind es eben manipulative Knoten, die Gesellschaften in Echtzeit in Hate-Mobs verwandeln."

In der Liste taucht die "Achse des Guten" nicht auf. In einem langen Text über Ihre Aktion stellen Sie den von Henryk M. Broder betriebenen Blog allerdings in einen Kontext mit "Breitbart" und "Pi-News". Warum haben Sie das gemacht?
Hensel hat folgendes geschrieben:
Ganz einfach, weil ich manchmal ein naiver Idealist bin. Ich bin ein Mensch, der eine Idee hatte. Ich habe einen definitiv nicht rechtsicheren Text geschrieben. Dennoch haben sich diese Leute demaskiert und gezeigt, wer sie wirklich sind.


Und an der Stelle wird Hensel scheinheilig: Die Branche ist ja sehr gefühlig - nicht umsonst ist das ein Sammelbecken für Waldorf-Schüler - und Broder hatte als direkte Folge Rückzüge in der Werbung auf seiner Seite. Der schreibt zwar auch für Printmedien, aber meines Wissens als Freier - reich ist der nicht, der merkt das also. Hensel tritt Broder also ganz real ans Bein, bekommt im Gegenzug eine üble verbale Maulschelle, um dann zu sagen: "Seht ihr - jetzt hat der sich als Schläger demaskiert." Kann man offensichtlich so machen, aber ich stimme nicht zu.

Broders Vergleich ist zwar böse, aber in der Sache absolut richtig. Hensel ist alles andere als ein Nazi, aber nach dem vorweg gehenden Text, der da sagte, man solle gut überlegen wo man kauft, ist das Nennen von Namen nichts anderes als das Markieren von Fenstern, um denen, die nicht gern selbst bewerten, zu helfen, die "richtigen" Seiten zu boykottieren. Nicht rechtssicher nennt es Hensel, ich schätze, dass er damit ganz schlicht den Tatbestand der Geschäftsschädigung erfüllt. Es ist wohl auch nicht ganz unbegründet, darin den eigentlichen Grund dieser sehr schnellen Trennung von "Scholz & Friends" zu sehen. Was Hensel hier macht, ist ein ziemlich direkter Aufruf zur finanziellen Schädigung Dritter. Die werden teilweise direkt genannt, befinden sich aber auch bereits Im Titel der Aktion, die da nicht etwa heißt "KeinGeldFuerRechtsextreme" oder "KeinGeldFuerNazis", sondern ganz einfach "KeinGeldFuerRechts". Aber Rechts reicht aus der linken Position eben vom nur Andersdenkenden bis zum Nazi. Was Hensel hier macht, ist ein ziemlich direkter Aufruf zur Schädigung politisch Andersdenkender - bb ist leider meiner Aufforderung einer Definition von Hetze nicht gefolgt, aber das dürfte eine ziemlich schlimme Form davon darstellen.

Oder ist das jetzt keine Hetze, weil die Absicht die richtige ist? (Wohlgemerkt: Bis auf dieses sehr allgemeine "Rechts", die Liste und Nennung von Namen stehe ich prinzipiell hinter diesem Aufruf)

p.s. Samson hat die sehr kompakte Antwort Broders dazu zitiert, ich habe es lieber mit eigenen Worten gesagt.

#36:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 13:58
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie?


Hetze erkennt man daran, wenn in der politischen Diskussion ausschließlich Emotionen bedient werden. Emotionen sind aber in der Politik fehl am platze. Durch Emotionen löst man keine Probleme - man verschärft sie nur. Und ich gehe da sogar noch weiter: Leute, wie der Broder sind überhaupt nicht an einer Problemlösung interessiert - im Gegenteil, das Fortbestehen von Problemen ist für sie existenziell wichtig. Sie leiten daraus ihre eigene Daseinsberechtigung ab. Im Grunde kann man es so sagen: ein bestehendes Problem wird aus egoistischen Mitteln instrumentalisiert.

Toll. Ich nehme an, Willi Brand war dann in seinen Besten Reden auch ein Hetzer?

Broder ist ein Journalist, der von Kommentaren lebt. Den Vorwurf, den Du ihm machst, kannst Du jedem kommentierenden Journalisten machen.

Hier geht es um Broder - und nicht um Willy Brandt.
Und Broder kommentiert nicht. Er polemisiert. Und zwar ausschließlich. Ich habe noch nie bei ihm auch nur eine einzige sachlich vorgetragene Kritik gefunden.
Und was Broder außerdem betrifft: er ist groß im Austeilen, hat aber keinerlei Nehmerqualitäten. Da ist er sofort zutiefst beleidigt. Wie ein Kleinkind - inklusive wütendem Aufstampfens mit dem Fuß. Der soll erst mal erwachsen werden. Das ist er nämlich nicht. So, wie er sich aufführt, ist er für mich ein Inbegriff schlechten Benehmens. Seine Kinderstube war wohl doch nicht so dolle. Anders ist sein Verhalten für mich nicht zu erklären.

Und der Unterschied zu Brandt, ja selbst zu Kohl oder Strauß ist, dass diese drei durchaus Nehmerqualitäten hatten. Und deren gesammelten Reden sind keineswegs durchweg Polemiken. Polemik kann Sinn machen, wenn sie konstruktiv zuspitzen soll. Bei Broder sehe ich aber keine konstruktiven Schriften. Das ist aus meiner Sicht durchweg destruktiv. Broder lebt davon, dass es Probleme gibt. Deshalb würde er, so glaube ich, im Zweifelsfall auch alles daran setzen, dass die Probleme bestehen bleiben - sonst hätte er nichts mehr zu sagen. Da wäre bei ihm Flasche leer.

#37:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 14:12
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
...
Und Broder kommentiert nicht. Er polemisiert. Und zwar ausschließlich. Ich habe noch nie bei ihm auch nur eine einzige sachlich vorgetragene Kritik gefunden.

Kommentar und Polemik sind kein Widerspruch, die Polemik ist eine Form des Kommentars.
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Und was Broder außerdem betrifft: er ist groß im Austeilen, hat aber keinerlei Nehmerqualitäten. Da ist er sofort zutiefst beleidigt. Wie ein Kleinkind - inklusive wütendem Aufstampfens mit dem Fuß. Der soll erst mal erwachsen werden. Das ist er nämlich nicht. So, wie er sich aufführt, ist er für mich ein Inbegriff schlechten Benehmens. Seine Kinderstube war wohl doch nicht so dolle. Anders ist sein Verhalten für mich nicht zu erklären.

Du siehst als keinen Unterschied darin, ob ich gegen jemanden polemisiere oder ob ich seine finanzielle Basis angreife? Du scheinst eine sichere Rente zu haben.
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Und der Unterschied zu Brandt, ja selbst zu Kohl oder Strauß ist, dass diese drei durchaus Nehmerqualitäten hatten. Und deren gesammelten Reden sind keineswegs durchweg Polemiken. Polemik kann Sinn machen, wenn sie konstruktiv zuspitzen soll. Bei Broder sehe ich aber keine konstruktiven Schriften. Das ist aus meiner Sicht durchweg destruktiv. Broder lebt davon, dass es Probleme gibt. Deshalb würde er, so glaube ich, im Zweifelsfall auch alles daran setzen, dass die Probleme bestehen bleiben - sonst hätte er nichts mehr zu sagen. Da wäre bei ihm Flasche leer.

Richtig. Broder ist kein Politiker, sondern Journalist. Die leben allgemein von Nachrichten, und die sind selten gut. Und Broder lebt vom Kommentieren der Nachrichten, die er sich aussucht. Das ist nichts Verwerfliches.

#38:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Du siehst als keinen Unterschied darin, ob ich gegen jemanden polemisiere oder ob ich seine finanzielle Basis angreife?


Nur mal dazu. Ist denn das Ansinnen in Ordnung, die werbenden Unternehmen darauf hinzuweisen, daß sie besser kontrollieren können als bisher, wen sie für die Werbung bezahlen?

#39:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:23
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Du siehst als keinen Unterschied darin, ob ich gegen jemanden polemisiere oder ob ich seine finanzielle Basis angreife?


Ich glaube kaum, dass achgut.com Broders finanzielle Basis ist.

#40:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:29
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Du siehst als keinen Unterschied darin, ob ich gegen jemanden polemisiere oder ob ich seine finanzielle Basis angreife?


Nur mal dazu. Ist denn das Ansinnen in Ordnung, die werbenden Unternehmen darauf hinzuweisen, daß sie besser kontrollieren können als bisher, wen sie für die Werbung bezahlen?

Das ist es, und das habe ich bereits mehrmals auch geschrieben, das letzte Mal hier:
fwo hat folgendes geschrieben:
...
(Wohlgemerkt: Bis auf dieses sehr allgemeine "Rechts", die Liste und Nennung von Namen stehe ich prinzipiell hinter diesem Aufruf)

Aber in dieser Form halte ich es für das, wogegen es sich richtet, nämlich Hetze, wenn auch von einer sympathischeren Seite.

#41:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:33
    —
Was ich an der ganzen Sache absolut nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Verantwortlichen auf Auftraggeberseite nicht wissen, in welchen Umfeldern sie Werbung schalten? Tonnenweise Schaumschlägerei um Markenführung, Mediaplanung & Co. - und dann nicht wissen, wo die ach so tolle Marke platziert wird? Wie dilettantisch ist das denn?! Geschockt

#42:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Du siehst als keinen Unterschied darin, ob ich gegen jemanden polemisiere oder ob ich seine finanzielle Basis angreife?


Ich glaube kaum, dass achgut.com Broders finanzielle Basis ist.

Mit Sicherheit nicht seine ganze, aber ein Stück davon, von dem wir beide nicht wissen, wie groß es sit. Aber was ändert das an der grundsätzlichen Fragestellung?

#43:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:46
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Was ich an der ganzen Sache absolut nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Verantwortlichen auf Auftraggeberseite nicht wissen, in welchen Umfeldern sie Werbung schalten? Tonnenweise Schaumschlägerei um Markenführung, Mediaplanung & Co. - und dann nicht wissen, wo die ach so tolle Marke platziert wird? Wie dilettantisch ist das denn?! Geschockt

Kaufmännisch ist das solange in Ordnung, solange keiner darauf aufmerksam macht. Oder hast Du bisher irgendeinen Aufschrei in diese Richtung getan oder gehört? Die Site als Imageträger ist erst durch diese Aktion in das Marktgeschehen eingeführt worden.

Ich habe schon gelegentlich geschrien und mich direkt an den Auftraggeber gewandt - aber aus einem anderen Grund. Nämlich wenn die Werber ihre Flashs so grottig gemacht haben, dass die meinen Browser zum Absturz gebracht haben. Das hat üblicherweise sehr schnell geholfen, und der Sitebetreiber war auch glücklich (in diesem Fall ein Wetterportal, das ich häufig nutze, und das mir leider keine Möglichkeit gibt, für Werbefreiheit zu bezahlen).

#44:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:48
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber was ändert das an der grundsätzlichen Fragestellung?


Wenn jemand mit seiner politischen Einstellung seinen Lebensunterhalt bestreitet, dann muss er damit rechnen, dass seine Einkommenssituation durch politische Gegenreaktionen beeinflusst werden kann. Jeder Mensch hat das Recht einen Blog zu betreiben und darauf zu polemisieren. Aber es gibt kein Recht, auch dafür bezahlt zu werden.

#45:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 15:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Dass er aber Breitbart, PI und Broder in einen Topf wirft, zeigt, dass er selbst nicht richtig zwischen anderer Meinung und Hass schüren unterscheiden kann.


So ähnlich ging es dann wohl auch Michael Miersch, dem Mitbegründer von achgut.com. Der hat sich 2015 von der Seite verabschiedet, weil er die "andere Meinung" als "Hass schüren" empfunden hat. Ihm wurde zu achgut.com zu Pegida-lastig.

#46:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:06
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Was ich an der ganzen Sache absolut nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Verantwortlichen auf Auftraggeberseite nicht wissen, in welchen Umfeldern sie Werbung schalten? Tonnenweise Schaumschlägerei um Markenführung, Mediaplanung & Co. - und dann nicht wissen, wo die ach so tolle Marke platziert wird? Wie dilettantisch ist das denn?! Geschockt

Kaufmännisch ist das solange in Ordnung, solange keiner darauf aufmerksam macht.


Verstehe ich nicht, was hat das mit "kaufmännisch" zu tun? Mir gehts auch gar nicht um die Broder-Seite, sondern um die generelle Sorgfaltspflicht der verantwortlichen Marketing-Menschen: In erster Linie muss doch der Auftraggeber selbst ein Interesse daran haben, dass er in einem Umfeld unterwegs ist, das seiner Marke nicht schadet. Die Werber sind ja i.d.R. nur der ausführende Dienstleister. Denen ist das im Zweifel egal, die sind an Rabatten und möglichst effizienter Abwicklung interessiert. Dieses "Oh, wusste ja gar nicht, dass wir auf (eindeutig) rechtsextremen Seiten Werbung schalten" ist doch ein Offenbarungseid jedes Marketing-Verantwortlichen!

#47:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Dass er aber Breitbart, PI und Broder in einen Topf wirft, zeigt, dass er selbst nicht richtig zwischen anderer Meinung und Hass schüren unterscheiden kann.


So ähnlich ging es dann wohl auch Michael Miersch, dem Mitbegründer von achgut.com. Der hat sich 2015 von der Seite verabschiedet, weil er die "andere Meinung" als "Hass schüren" empfunden hat. Ihm wurde zu achgut.com zu Pegida-lastig.

Wobei das mit der Pegida-Nähe oder -Lasigkeit ja regelmäßig schon fällt, wenn man einen Themenkreis mit denen gemeinsam hat. Auch Sarah Wagenknecht sitzt schon in diesem Boot.

Das war noch vor Pegida, aber ich kann mich an eine Aussage von Dir erinnern, die ungefähr so ging:

Während hier nach Lust und Laune über das Christentum gewettert werden darf, muss eine Kritik am Islam in Sprache und Umfang schon einer Semesterarbeit entsprechen, um nicht den Stempel Islamophobie oder Fremdenfeindlichkeit zu bekommen.

#48:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:11
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber was ändert das an der grundsätzlichen Fragestellung?


Wenn jemand mit seiner politischen Einstellung seinen Lebensunterhalt bestreitet, dann muss er damit rechnen, dass seine Einkommenssituation durch politische Gegenreaktionen beeinflusst werden kann. Jeder Mensch hat das Recht einen Blog zu betreiben und darauf zu polemisieren. Aber es gibt kein Recht, auch dafür bezahlt zu werden.

Aber es gibt das Recht, Rufmord zu betreiben, um bestehende Verträge zu torpedieren? Broder ist keine antidemokratische Kraft.

#49:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:16
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wobei das mit der Pegida-Nähe oder -Lasigkeit ja regelmäßig schon fällt, wenn man einen Themenkreis mit denen gemeinsam hat. Auch Sarah Wagenknecht sitzt schon in diesem Boot.


http://www.berliner-zeitung.de/kultur/zu-viel-pegida-michael-miersch-verlaesst--achse-des-guten--3286696

Und auch bitte auf das Datum achten. Das war noch vor der Flüchtlings-Debatte.

#50:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:25
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
In erster Linie muss doch der Auftraggeber selbst ein Interesse daran haben, dass er in einem Umfeld unterwegs ist, das seiner Marke nicht schadet.


Wer da absolut sicher gehen will, sollte das Internet meiden.

#51:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:28
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Was ich an der ganzen Sache absolut nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Verantwortlichen auf Auftraggeberseite nicht wissen, in welchen Umfeldern sie Werbung schalten? Tonnenweise Schaumschlägerei um Markenführung, Mediaplanung & Co. - und dann nicht wissen, wo die ach so tolle Marke platziert wird? Wie dilettantisch ist das denn?! Geschockt

Kaufmännisch ist das solange in Ordnung, solange keiner darauf aufmerksam macht.


Verstehe ich nicht, was hat das mit "kaufmännisch" zu tun? Mir gehts auch gar nicht um die Broder-Seite, sondern um die generelle Sorgfaltspflicht der verantwortlichen Marketing-Menschen: In erster Linie muss doch der Auftraggeber selbst ein Interesse daran haben, dass er in einem Umfeld unterwegs ist, das seiner Marke nicht schadet. Die Werber sind ja i.d.R. nur der ausführende Dienstleister. Denen ist das im Zweifel egal, die sind an Rabatten und möglichst effizienter Abwicklung interessiert. Dieses "Oh, wusste ja gar nicht, dass wir auf (eindeutig) rechtsextremen Seiten Werbung schalten" ist doch ein Offenbarungseid jedes Marketing-Verantwortlichen!

Warum hast Du die beiden nachfolgenden Sätze gesnippt? :
Zitat:
Oder hast Du bisher irgendeinen Aufschrei in diese Richtung getan oder gehört? Die Site als Imageträger ist erst durch diese Aktion in das Marktgeschehen eingeführt worden.

Nicht nur der Werber, auch der Auftrageber und der potentielle Kunde hat bisher nicht auf dieses Umfeld geachtet. Das wurde erst durch diese Aktion geändert. Erst mit dieser Aktion wird die benutzte Site zum Imageträger des Werbekunden erklärt. Vorher war es allen Beteiligten egal.

BTW: Normalerweise ist es in den Printmedien andersherum und große Werbekunden beeinflussten das Umfeld sprich die Berichterstattung durch das Schalten zusätzlicher Werbung oder den Entzug der Werbung. Früher haben wir so etwas sehr übel genommen, wenn es herauskam und jetzt stilisieren wir es gerade zum guten Mittel des politischen Kampfes.

#52:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wobei das mit der Pegida-Nähe oder -Lasigkeit ja regelmäßig schon fällt, wenn man einen Themenkreis mit denen gemeinsam hat. Auch Sarah Wagenknecht sitzt schon in diesem Boot.


http://www.berliner-zeitung.de/kultur/zu-viel-pegida-michael-miersch-verlaesst--achse-des-guten--3286696

Und auch bitte auf das Datum achten. Das war noch vor der Flüchtlings-Debatte.

Ich bin nur sehr selten auf dieser Achse unterwegs, aber ich kannte diesen Abgang. Zu Broder steht da hauptsächlich das Wort Islamophobie. Und die Islamophobie Broders ist eine die ich teile, die sogar von einigen Muslimen geteilt wird. Von Dir normalerweise auch.

#53:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zu Broder steht da hauptsächlich das Wort Islamophobie. Und die Islamophobie Broders ist eine die ich teile, die sogar von einigen Muslimen geteilt wird. Von Dir normalerweise auch.


Broders Islamophobie ist die Islamophobie Donald Trumps - mit dem er noch einige andere Gemeinsamkeiten hat. Wenn Du Dich da gerne einreihen möchtest, nur zu...

#54:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 16:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber es gibt das Recht, Rufmord zu betreiben, um bestehende Verträge zu torpedieren?


Ich habe keine Ahnung, welche vertraglichen Bedingungen es für solche Bannerwerbung gibt. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Kunden die Möglichkeit haben, bestimmte Seiten auszuschliessen. Wenn dem so ist, dann werden hier keine Verträge torpediert, sondern nur Kunden darauf hingewiesen, ihre vertraglich zugesicherten Möglichkeiten auch zu nutzen.

#55:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 17:05
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
In erster Linie muss doch der Auftraggeber selbst ein Interesse daran haben, dass er in einem Umfeld unterwegs ist, das seiner Marke nicht schadet.


Wer da absolut sicher gehen will, sollte das Internet meiden.


Dazu kann ich aus Erfahrung nur sagen: Das ist Quatsch. Man kann dann vielleicht nicht alles machen, aber immer noch recht viel.

#56:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 17:11
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Broders Vergleich ist zwar böse, aber in der Sache absolut richtig.


Nein, ist er nicht. Würde es um unpolitische Blogs gehen, auf denen es um Mode, Kochrezepte oder Haushaltstipps geht, die von Menschen mit einer rechten oder rechtsradikalen Gesinnung betrieben werden, dann wäre Broders Vergleich noch halbwegs stimmig. "Kauf Dein Brot nicht bei X, wenn Du die Gesinnung von X nicht teilst" - passt hier nicht, denn X verkauft kein Brot, sondern Gesinnung. Und wer auf solchen Seiten wirbt, dessen Werbung steht nicht neben einem Kuchenrezept von jemanden, dessen Gesinnung man nicht teilt, sondern direkt neben dessen Meinungsäusserungen.

#57:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 17:21
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Nicht nur der Werber, auch der Auftrageber und der potentielle Kunde hat bisher nicht auf dieses Umfeld geachtet. Das wurde erst durch diese Aktion geändert. Erst mit dieser Aktion wird die benutzte Site zum Imageträger des Werbekunden erklärt. Vorher war es allen Beteiligten egal.


Das ist doch genau der Skandal: Einem Auftraggeber darf es nicht egal sein - niemals. Ob es "den" Kunden egal ist, wage ich außerdem mal zu bezweifeln. Denn auch wenn es lange unbemerkt bleibt, muss man als Auftraggeber immer damit rechnen, dass das irgendwann zum Thema wird. Und dann sind "Wusste ich ja gar nicht" oder sogar "Es war mir egal" reichlich schlechte Argumente.

fwo hat folgendes geschrieben:
BTW: Normalerweise ist es in den Printmedien andersherum und große Werbekunden beeinflussten das Umfeld sprich die Berichterstattung durch das Schalten zusätzlicher Werbung oder den Entzug der Werbung. Früher haben wir so etwas sehr übel genommen, wenn es herauskam und jetzt stilisieren wir es gerade zum guten Mittel des politischen Kampfes.


Es geht überhaupt nicht um den "politischen Kampf", sondern darum, dass ganz viele Marke nachvollziehbar nicht mit extremen politischen Positionen in Zusammenhang gebracht werden möchten. Vor Social Media oder gar dem Internet gab es die Problematik in diesem Ausmaß nicht. Vereinfacht gesagt: Da war die Entscheidung zwischen "rechts" und "links" noch die zwischen FAZ und Rundschau. Beides völlig unproblematisch. Heute dienen Tausende von Blogs und sonstigen seltsamen Seiten über Affiliate oder Display-Netzwerke als Werbeträger. Es ist doch völlig klar, dass man da verstärkt prüfen muss, wo man auftaucht. Das endet ja nicht bei extrem rechts/links, sondern betrifft auch VT-, Abzockseiten usw. usf.

#58:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 17:23
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
In erster Linie muss doch der Auftraggeber selbst ein Interesse daran haben, dass er in einem Umfeld unterwegs ist, das seiner Marke nicht schadet.


Wer da absolut sicher gehen will, sollte das Internet meiden.


Dazu kann ich aus Erfahrung nur sagen: Das ist Quatsch. Man kann dann vielleicht nicht alles machen, aber immer noch recht viel.


Trotzdem ist das Risiko, im Internet in einem Umfeld zu werben, mit dem man nicht in Verbindung gebracht werden will, ziemlich hoch. Wer seine Werbung bei Anbietern schaltet, die mit Werbebebannern in Wordpress-Blogs arbeiten, wird kaum kontrollieren können, wo seine Werbung erscheint.

Ich habe vor einigen Jahren mal eine Diskussion bei Envato/Audiojungle verfolgt. Da hat sich der Komponist eines Musikstückes (das er über diese Webseite vertreibt) darüber beklagt, dass sein Musikstück in einem Youtube-Video der französischen Front National verwendet wurde.

#59:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 17:25
    —
Sprecht ihr gerade über den SA-Vergleich? Ich schätze, er

a) bedient damit sein Clientel und sichert sich somit die 10 000 Klicks

b) weiß aber selber ganz genau, daß sein Vergleich falsch ist

#60:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 17:45
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Trotzdem ist das Risiko, im Internet in einem Umfeld zu werben, mit dem man nicht in Verbindung gebracht werden will, ziemlich hoch. Wer seine Werbung bei Anbietern schaltet, die mit Werbebebannern in Wordpress-Blogs arbeiten, wird kaum kontrollieren können, wo seine Werbung erscheint.


Klar. Entweder macht man das dann nicht oder man muss halt doch kontrollieren - mit dem entsprechenden Aufwand. Noch besser natürlich, wenn man sich auf die diesbezügliche Expertise und tolle Tools einer Agentur verlassen könnte. Kann man aber i.d.R. nicht. Letztlich muss sich also der Auftraggeber selbst verantwortlich fühlen - und macht dann im Zweifel eben nur Sachen, wo er sicher sein kann.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich habe vor einigen Jahren mal eine Diskussion bei Envato/Audiojungle verfolgt. Da hat sich der Komponist eines Musikstückes (das er über diese Webseite vertreibt) darüber beklagt, dass sein Musikstück in einem Youtube-Video der französischen Front National verwendet wurde.


Das ist doch eine "ganz normale" Urheberrechtsfrage. Was hat das mit Online-Werbung zu tun?

#61:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 18:06
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Das ist doch eine "ganz normale" Urheberrechtsfrage. Was hat das mit Online-Werbung zu tun?


Urheberrechtlich war das völlig legal. Die Macher des Videos haben die Rechte für das Stück ordnungsgemäss bei Envato erworben. Mit Online-Werbung hat das deshalb etwas zu tun, weil Envato quasi ein Zwischenhändler für Online-Werbung ist. Dort werden Fotos, Grafiken, HTML-Templates und Musikstücke angeboten und zwar zu Konditionen, die besonders für Werbetreibende attraktiv sind.

Der Vorteil für die Autoren ist, dass sie sich nicht um den Vertrieb ihrer Werke kümmern müssen. Der Nachteil ist, dass sie keine Kontrolle haben, wer ihre Werke kauft und wofür er sie benutzt, Und so ähnlich ist das auch bei der Bannerwerbung in Blogs. Man muss sich nicht in jedem Einzelfall um die Schaltung der Werbung kümmern, das übernimmt der Zwischenhändler, dafür hat man aber weniger Einfluss darauf, wo die Werbung erscheint.

#62:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 19:09
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Ist ja hoch interessant, was Du da erzählst. Wie viele Leser hat er denn in Kanada aufgehetzt und wen bedrohen die?
....


In Kanada faellt mir jetzt spontan keiner ein. Dafuer einer in Norwegen, der gerade eine laengere Haftstrafe wegen Massenmordes absitzt. Wenn Dich interessiert womit Broder den aufgehetzt hat, dann lies Dir einfach mal dessen "Manifesto" durch, wo die entsprechenden Passagen aus Broders Schriftum in schoener Ausfuehrlichkeit zitiert werden.

Aha. Dir reicht also ein Zitat durch einen Irren, um einen Zusammenhang zwischen dem Zitat und der Tat des Irren herzustellen. Und Du bist Dir sicher, dass das keine Hetze ist?


Lies einfach in Breiviks Manifest mal die Broderzitate, dann wirst Du erstens wissen, dass nicht ich den Zusammenhang zwischen der Hetze Broders und dem Massenmord des Terroristen herstelle, sondern dass dies der Taeter selbst tut und Dir wird auch klar werden, weshalb Broders Einlassungen Hetze sind und wieso es moeglich ist, dass sich dadurch andere Rechtsextreme zu schweren Verbrechen aufgerufen fuehlen koennen.

Auch Broders Reaktion als er mit seiner Rolle beim Massaker von Oslo konfrontiert wurde, spricht da Baende. Anstatt sich sofort von Breivik zu distanzieren und Mirgefuehl fuer Opfer und Angehoerige zu zeigen mimte er erst mal den Coolen und liess sinngemaess durchblicken, dass er jetzt Wichtigeres zu tun habe und erst mal Ersatzteile fuer seine scheiss Karre besorgen muesse.

Breivik ist uebrigens kein blosser "Irrer", sondern ein politisch motivierter Terrorist, der einem rechtsextremen Umfeld entstammt, dem auch Leute wie Broder zuzuordnen sind.

#63:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 19:47
    —
Broders Vergleich mit den Boykottaktionen der Nazis gegen juedische Deutsche ist einfach nur infam.

Hier ruft niemand zum Boykott gegen eine ethnisch-religioese Minderheit auf, sondern zum Boykott gegen eine einzelne Person, weil diese Person selbst gegen eine ethnisch-religioese Minderheit hetzt. Es ist auch ein sehr zielgerichteter Boykottaufruf, mit dem Ziel dieser Person den Zugang zum Medium, das sie zur pauschalen Diffamierung von Angehoerigen jener ethnisch-religioesen Minderheit nutzt, zu verbauen.

Die Botschaft lautet hier weder "Kauft nicht bei Juden!" ja noch nicht mal "Kauft nicht beim Broder!", sondern ganz einfach "Bietet dem Broder keine Buehne mehr fuer seine Hetze!"

Und dies halte ich fuer genauso legitim wie von Printmedien nach dem Krieg zu fordern ehemalige Mitarbeiter des Stuermer nicht als Journalisten zu beschaeftigen. Auch dies ein Boykottaufruf mit moeglichen Folgen fuer die Existenz der Betroffenen aber keinesfalls vergleichbar mit dem Boykott gegen juedische Deutsche, weil er mit konkreten Handlungen der Personen, gegen die er sich richtet, begruendet ist.

#64:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 20:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die Botschaft lautet hier weder "Kauft nicht bei Juden!" ja noch nicht mal "Kauft nicht beim Broder!", sondern ganz einfach "Bietet dem Broder keine Buehne mehr fuer seine Hetze!"


Es ist ja nicht so, dass Broder sowas nicht selbst schon mal gemacht hätte. Er hat eine antisemitische Mail des Radiomoderators Ken Jebsen veröffentlicht und damit für dessen Rauswurf beim RBB gesorgt.

#65:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 21:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die Botschaft lautet hier weder "Kauft nicht bei Juden!" ja noch nicht mal "Kauft nicht beim Broder!", sondern ganz einfach "Bietet dem Broder keine Buehne mehr fuer seine Hetze!"


Es ist ja nicht so, dass Broder sowas nicht selbst schon mal gemacht hätte. Er hat eine antisemitische Mail des Radiomoderators Ken Jebsen veröffentlicht und damit für dessen Rauswurf beim RBB gesorgt.



Wobei ich (falls sich das wirklich so zugetragen haben sollte wie Du das darstellst) auch darin nichts Verwerfliches sehen koennte.

#66:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 21:36
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die Botschaft lautet hier weder "Kauft nicht bei Juden!" ja noch nicht mal "Kauft nicht beim Broder!", sondern ganz einfach "Bietet dem Broder keine Buehne mehr fuer seine Hetze!"


Es ist ja nicht so, dass Broder sowas nicht selbst schon mal gemacht hätte. Er hat eine antisemitische Mail des Radiomoderators Ken Jebsen veröffentlicht und damit für dessen Rauswurf beim RBB gesorgt.



Wobei ich (falls sich das wirklich so zugetragen haben sollte wie Du das darstellst) auch darin nichts Verwerfliches sehen koennte.

Entsprechende Stelle in der Mail: https://jacobjung.wordpress.com/2011/11/08/henryk-m-broder-vs-ken-jebsen-rbb-setzt-kenfm-ab/

#67:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 16.12.2016, 21:46
    —
Was soll der Link auf einen obskuren Blog, der nur Auszüge der Mail enthält?
Man muss nur nach achgut.com und Ken Jebsen googeln, dann findet man den kompletten Inhalt der Mail.

#68:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 00:52
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was soll der Link auf einen obskuren Blog, der nur Auszüge der Mail enthält?
Man muss nur nach achgut.com und Ken Jebsen googeln, dann findet man den kompletten Inhalt der Mail.

Es geht ja nicht nur um die die Mail, sondern vor allem um die Objektivität *hüstel* drumrum:

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
..
Eine recht objektive Erörterung zu den Vorwürfen findet man hier:
https://jacobjung.wordpress.com/2011/11/08/henryk-m-broder-vs-ken-jebsen-rbb-setzt-kenfm-ab/comment-page-2/
...

#69:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 01:24
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was soll der Link auf einen obskuren Blog, der nur Auszüge der Mail enthält?
Man muss nur nach achgut.com und Ken Jebsen googeln, dann findet man den kompletten Inhalt der Mail.

Es geht ja nicht nur um die die Mail, sondern vor allem um die Objektivität *hüstel* drumrum:

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
..
Eine recht objektive Erörterung zu den Vorwürfen findet man hier:
https://jacobjung.wordpress.com/2011/11/08/henryk-m-broder-vs-ken-jebsen-rbb-setzt-kenfm-ab/comment-page-2/
...


Mir ging es weniger um den Fall Ken Jebsen, sondern darum, dass Broder sich gerade über etwas beklagt, was er selber schon mal gemacht hat. Auch wenn Broder im Fall Jebsen mal einen Treffer hatte, ist er ja nicht gerade zimperlich im Ungang mit der Antisemitismus-Keule. Immerhin war es Broders Expertise, wegen der Jakob Augstein auf die Liste der 10 weltweit schlimmsten Antisemiten des Simon Wiesenthal Centers gelandet ist.

#70:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 11:20
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was soll der Link auf einen obskuren Blog, der nur Auszüge der Mail enthält?
Man muss nur nach achgut.com und Ken Jebsen googeln, dann findet man den kompletten Inhalt der Mail.

Es geht ja nicht nur um die die Mail, sondern vor allem um die Objektivität *hüstel* drumrum:

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
..
Eine recht objektive Erörterung zu den Vorwürfen findet man hier:
https://jacobjung.wordpress.com/2011/11/08/henryk-m-broder-vs-ken-jebsen-rbb-setzt-kenfm-ab/comment-page-2/
...


Mir ging es weniger um den Fall Ken Jebsen, sondern darum, dass Broder sich gerade über etwas beklagt, was er selber schon mal gemacht hat. Auch wenn Broder im Fall Jebsen mal einen Treffer hatte, ist er ja nicht gerade zimperlich im Ungang mit der Antisemitismus-Keule. Immerhin war es Broders Expertise, wegen der Jakob Augstein auf die Liste der 10 weltweit schlimmsten Antisemiten des Simon Wiesenthal Centers gelandet ist.


Augstein ist wohl vor allem wegen seiner Haltung zur Bankenkrise gelandet. Damals war Angela Merkel noch wohlgelitten. Er war auch der einzige, der über das fatale Treffen im Kanzleramt im Herbst 2008 berichtet hat. Damals wurden Chefredakteure, Herausgeber und Verleger von der Kanzlerin in Sachen Berichterstattung eingenordet.

Was bei Broders Einstellung zu Augstein wohl auch eine Rolle spielt: Augstein ist finanziell viel unabhängiger, als Broder. Da dürfte dann auch wohl Neid eine große Rolle spielen.

#71:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 11:52
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Was bei Broders Einstellung zu Augstein wohl auch eine Rolle spielt: Augstein ist finanziell viel unabhängiger, als Broder. Da dürfte dann auch wohl Neid eine große Rolle spielen.


welches (niedere) Motiv leitete Broder dann gegenüber KenFM ? Zumindest hält zweiterer trotz seines "Broder-gestützten" Abschieds vom RBB sein Portal werbefrei - auch ohne Augsteins finanziellen Hintergrund zu haben.

Und die Opfer-Selbstinszenierung von Broder mit Gegen-Rundumschlag ist schon schwer verdaulich - im Grunde finde ich Broder und Hensel "postfaktisch niveau-konform" zynisches Grinsen

#72:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 15:33
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Bei Broder sehe ich aber keine konstruktiven Schriften. Das ist aus meiner Sicht durchweg destruktiv. Broder lebt davon, dass es Probleme gibt. Deshalb würde er, so glaube ich, im Zweifelsfall auch alles daran setzen, dass die Probleme bestehen bleiben - sonst hätte er nichts mehr zu sagen. Da wäre bei ihm Flasche leer.

glaube ich nicht. m.W. hat er beispielsweise die Charlie nicht nur kritisiert, sondern auch seine Kippa zum neuen Vorsitzenden des Zentralrates in den Ring geworfen.


beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die Botschaft lautet hier weder "Kauft nicht bei Juden!" ja noch nicht mal "Kauft nicht beim Broder!", sondern ganz einfach "Bietet dem Broder keine Buehne mehr fuer seine Hetze!"

Das halte ich für eine Fehleinschätzung! Es ging NICHT um die Frage, ihm eine Bühne zu bieten oder nicht. Dafür ist der Provider zuständig.
Anzeigen zu schalten ist Kauf von Werbefläche. "kauft nicht beim Broder" dürfte das also schon in etwa treffen.
Vielleicht auch "kauft nicht beim Juden Broder". Antisemitische Ressentiments (häufig verpackt in sachliche, wenn auch meistens Zionismuskritik) sind dem linken Dunstkreis ja auch nicht so ganz fremd.
Zwar kann man eine inflationäre Verwendung der Nazikeule als Verharmlosung der Naziverbrechen sehen. Aber dass dieses in D zum guten Ton gehört ist nicht allein Broders Schuld. Da spielt er mit Hensel u.v.a. in einer Liga


Kramer hat folgendes geschrieben:
Mir ging es weniger um den Fall Ken Jebsen, sondern darum, dass Broder sich gerade über etwas beklagt, was er selber schon mal gemacht hat.

Sich beklagen ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Rausgeschmissen hat den Jebsen nicht der Broder, sondern der RBB.


sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Was bei Broders Einstellung zu Augstein wohl auch eine Rolle spielt: Augstein ist finanziell viel unabhängiger, als Broder. Da dürfte dann auch wohl Neid eine große Rolle spielen.

Daß Broder Geschäftsschädigung genau deshalb etwas verbissen sehen könnte hat der fwo schon ausgeführt.


Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und die Opfer-Selbstinszenierung von Broder mit Gegen-Rundumschlag ist schon schwer verdaulich - im Grunde finde ich Broder und Hensel "postfaktisch niveau-konform"

niveau-konform könnte passen. Die Taktik Broder mit rechten Hetzern in einen Topf zu werfen ist m.E. ja auch eine Art Rundumschlag.

#73:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 15:53
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
niveau-konform könnte passen. Die Taktik Broder mit rechten Hetzern in einen Topf zu werfen ist m.E. ja auch eine Art Rundumschlag.


Zitat:
In der Liste taucht die "Achse des Guten" nicht auf. In einem langen Text über Ihre Aktion stellen Sie den von Henryk M. Broder betriebenen Blog allerdings in einen Kontext mit "Breitbart" und "Pi-News". Warum haben Sie das gemacht?

Ganz einfach, weil ich manchmal ein naiver Idealist bin. Ich bin ein Mensch, der eine Idee hatte. Ich habe einen definitiv nicht rechtsicheren Text geschrieben. Dennoch haben sich diese Leute demaskiert und gezeigt, wer sie wirklich sind.

http://www.stern.de/kultur/gerald-hensel-ueber-rechte-hetze-und--keingeldfuerrechts-7240754.html

Nur ein kleines Zitat zur Qualitätssicherung der Diskussion.

#74:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 17:08
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und die Opfer-Selbstinszenierung von Broder mit Gegen-Rundumschlag ist schon schwer verdaulich - im Grunde finde ich Broder und Hensel "postfaktisch niveau-konform"

niveau-konform könnte passen. Die Taktik Broder mit rechten Hetzern in einen Topf zu werfen ist m.E. ja auch eine Art Rundumschlag.


sehe ich genau so !

Aber lt. @zelig könnte diese Meinung ev. schon wieder als diskussionskulturstörend empfunden werden, zumindest wenn man Hensels unschuldig, naive Selbstdarstellung als reiner Idealist im Stern für hochqualitativ, bare Münze nimmt zwinkern

#75:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 19:31
    —
Ist irgendwie schon komisch, wenn man sich dagegen verwahrt einen Autor "mit PI-News in einen Topf zu werfen", dessen Texte recht haeufig auf eben jener rechtsextremen website verbreitet werden. Ideologisch besteht jedenfalls kaum ein Unterschied zwischen Broder und den sonstigen Autoren auf PI-News, sonst waere Broder nicht so prominent dort vertreten.

#76:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.12.2016, 20:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ist irgendwie schon komisch, wenn man sich dagegen verwahrt einen Autor "mit PI-News in einen Topf zu werfen", dessen Texte recht haeufig auf eben jener rechtsextremen website verbreitet werden. Ideologisch besteht jedenfalls kaum ein Unterschied zwischen Broder und den sonstigen Autoren auf PI-News, sonst waere Broder nicht so prominent dort vertreten.


Broder macht gerne den imperialistischen Hofkolumnist für rechte bürgerliche sowie extrem rechte Publikationen und tritt dort als notorischer Provokateur und Islamfeind auf, verbunden mit Flüchtlings- und Linkenhetze. Dabei scheut er nicht davor zurück, unter die Gürtellinie zu schlagen und denk- sowie kritikfähige Autoren, Journalisten, Politiker, denen er nicht das Wasser reichen kann persönlich anzugreifen. So hat er just Jakob Augstein als "den kleinen Streicher" bezeichnet.

Code:
http://www.achgut.com/artikel/ein_lupenreiner_antisemit_eine_antisemitische_dreckschleuder/


Nur mal zur Erinnerung: Julius Streicher hatte im "3. Reich" das faschistische Hetzblatt "der Stürmer" heraus gegeben; kurz nach dem Krieg wurde Streicher von den Alliierten als einer der Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt.

Jakob Augstein hat meines Wissens nie einen Anlass für einen solchen infamen Vergleich geliefert, aber Broder stört das nicht, Hauptsache einige seiner Leser aus dem rechten politischen Spektrum klatschen Beifall. Wenn das nicht die Definition von "Rechtspopulist" ist, dann gibt es keine Rechtspopulisten.

Na ja, nichts Neues um Broder, der so gerne um Aufmerksamkeit heischt und dem jegliche Wahrheit 1000 Meter am A**** vorbei geht ...-

#77:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 00:37
    —
Kurz geschlossen.


Edith:

OT-Thread angelegt

Wieder offen.

#78:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 01:48
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und die Opfer-Selbstinszenierung von Broder mit Gegen-Rundumschlag ist schon schwer verdaulich - im Grunde finde ich Broder und Hensel "postfaktisch niveau-konform"

niveau-konform könnte passen. Die Taktik Broder mit rechten Hetzern in einen Topf zu werfen ist m.E. ja auch eine Art Rundumschlag.


sehe ich genau so !

Aber lt. @zelig könnte diese Meinung ev. schon wieder als diskussionskulturstörend empfunden werden, zumindest wenn man Hensels unschuldig, naive Selbstdarstellung als reiner Idealist im Stern für hochqualitativ, bare Münze nimmt zwinkern


Anm. des Teams:
Störend sind Unterstellungen dieser Art. Hast du das immer noch nicht begriffen? Das Eis ist für dich sehr dünn.

#79:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 11:53
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Nur ein kleines Zitat zur Qualitätssicherung der Diskussion.

Offenbar hat also Hensel den Broder nicht auf der Liste sondern nur im Langtext mit den Nazis in einen Topf geworfen. Daraufhin hat er von Broder keine Umarmung mit Zungenkuss erhalten. Das nimmt er wiederum zum Anlaß im Stern nachzulegen, sinngemäß: Broder & Co seinen demaskiert und es sei nun klar "wer sie wirklich sind". So what?

#80:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 16:10
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Was ich an der ganzen Sache absolut nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Verantwortlichen auf Auftraggeberseite nicht wissen, in welchen Umfeldern sie Werbung schalten? Tonnenweise Schaumschlägerei um Markenführung, Mediaplanung & Co. - und dann nicht wissen, wo die ach so tolle Marke platziert wird? Wie dilettantisch ist das denn?! Geschockt

Kaufmännisch ist das solange in Ordnung, solange keiner darauf aufmerksam macht.


Verstehe ich nicht, was hat das mit "kaufmännisch" zu tun? Mir gehts auch gar nicht um die Broder-Seite, sondern um die generelle Sorgfaltspflicht der verantwortlichen Marketing-Menschen: In erster Linie muss doch der Auftraggeber selbst ein Interesse daran haben, dass er in einem Umfeld unterwegs ist, das seiner Marke nicht schadet. Die Werber sind ja i.d.R. nur der ausführende Dienstleister. Denen ist das im Zweifel egal, die sind an Rabatten und möglichst effizienter Abwicklung interessiert. Dieses "Oh, wusste ja gar nicht, dass wir auf (eindeutig) rechtsextremen Seiten Werbung schalten" ist doch ein Offenbarungseid jedes Marketing-Verantwortlichen!


Die Werbewelt im Netz funktioniert so aber nicht. Werbung im Netz wird auch zu einem immer größer werdenden Teil automatisiert gekauft undbgebucht. Stichworte Real time bidding. Zum Nachlesen.

Kurz gesagt: Man hat ein gewisss Budget und man will bestimmte Zielgruppen erreichen. Das ist die Vorgabe der Werbetreibenden. Der Rest geshieht dann automatisch, sprich jemand öffnet eine Website, sagen wir Spiegel.de und in dem Augenblick wird der entsprechende Werbeplatz mittels Servern verkauft und mittels anderer Server mit Wrbung gefüllt. Werbetreibenden machen dabei selten Vorgaben zu Wbseiten an sich. Es geht vornehmlich um Zielgruppen und Reichweiten

#81:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 16:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da liegt auch eine grundsätzliche Problematik des Ganzen, die aber nichts daran ändert, dass Werbefritzen sich überlegen sollten, wo sie ihre Werbung schalten (genauso wie sich die Betreiber der Seiten überlegen sollten, wen sie werben lassen - aber die handwerklichen Seiten der Werber sind eine andere Sache).

Ja, zudem finde ich grundsätzlich problematisch, daß es sich finanziell lohnt den Hass zu schüren. Der Verdacht liegt ja nahe, daß es den Betreibern einiger Sites in erster Linie auf den Verdienst ankommt.

Allerdings wirst Du es nicht ändern können, dass es immer Leute gibt, die die Schwäche der anderen, in diesem Fall der Leser dieser Sites, ausnutzen, im ihren Lebensunterhalt zu verdienen - so wie beim Drogenhandel. Aber mal ab vom moralischen Urteil: Was willst Du dagegen machen?

Ich könnte auch anders fragen: Wie schafft man eine weniger polarisierte Gesellschaft, deren Polarisationsgrad nicht immer weiter steigt, so dass man mit einer zusätzlichen Polarisierung nicht noch Geld verdienen kann? Ich habe ja die Vermutung, dass die "gute Seite" ihren Anteil an dieser Polarisierung hat.

Ich finde übrigens die Antwort von Broder (bis auf den kleinen Lapsus -s.o.-) auch lesens- und überdenkenswert:
http://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_von_scholz_und_friends
Am Kopf kratzen oder ist die jetzt soweit rechts und hassend und verhasst, dass ich die als Code setzen muss?


Dass davaidavai mit Gulags in Verbindung stehen soll höre ich zum ersten Mal.
Ist das wirklich so?
Für mich war das eher so was wie "Vorwäts, Vorwärts!"

#82:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 16:33
    —
Davai! war eines der allerersten russischen Wörter, die ich 1945 lernte. Auch unser Turnlehrer entblödete sich nicht, es zu gebrauchen. Es bedeutet haargenau den deutschen Befehl "Vorwärts!", im erweiterten unausgesprochenen Sinne etwa: "Bewege deinen faulen Arsch!"
Ganz bestimmt haben auch deutsche SS-Schergen im KZ "Vorwärts! Vorwärts!" gerufen. Trotzdem ist es nicht anrüchig, wenn heute noch deutsche Vorarbeiter und Meister oder Offiziere beim "Bund" das Wort gebrauchen.

#83:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 17:16
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Was ich an der ganzen Sache absolut nicht verstehe: Wie kann es sein, dass die Verantwortlichen auf Auftraggeberseite nicht wissen, in welchen Umfeldern sie Werbung schalten? Tonnenweise Schaumschlägerei um Markenführung, Mediaplanung & Co. - und dann nicht wissen, wo die ach so tolle Marke platziert wird? Wie dilettantisch ist das denn?! Geschockt

Kaufmännisch ist das solange in Ordnung, solange keiner darauf aufmerksam macht.


Verstehe ich nicht, was hat das mit "kaufmännisch" zu tun? Mir gehts auch gar nicht um die Broder-Seite, sondern um die generelle Sorgfaltspflicht der verantwortlichen Marketing-Menschen: In erster Linie muss doch der Auftraggeber selbst ein Interesse daran haben, dass er in einem Umfeld unterwegs ist, das seiner Marke nicht schadet. Die Werber sind ja i.d.R. nur der ausführende Dienstleister. Denen ist das im Zweifel egal, die sind an Rabatten und möglichst effizienter Abwicklung interessiert. Dieses "Oh, wusste ja gar nicht, dass wir auf (eindeutig) rechtsextremen Seiten Werbung schalten" ist doch ein Offenbarungseid jedes Marketing-Verantwortlichen!


Die Werbewelt im Netz funktioniert so aber nicht. Werbung im Netz wird auch zu einem immer größer werdenden Teil automatisiert gekauft undbgebucht. Stichworte Real time bidding. Zum Nachlesen.

Kurz gesagt: Man hat ein gewisss Budget und man will bestimmte Zielgruppen erreichen. Das ist die Vorgabe der Werbetreibenden. Der Rest geshieht dann automatisch, sprich jemand öffnet eine Website, sagen wir Spiegel.de und in dem Augenblick wird der entsprechende Werbeplatz mittels Servern verkauft und mittels anderer Server mit Wrbung gefüllt. Werbetreibenden machen dabei selten Vorgaben zu Wbseiten an sich. Es geht vornehmlich um Zielgruppen und Reichweiten


In der Werbung wird sehr viel mit Bots gearbeitet. Online-Marketing läuft praktisch vollautomatisiert. Selbst der Content schreibt sich bei manchen inzwischen selbst. Das Versuchslabor schlechthin waren die Spam-Bot-Entwickler. Das waren die mit den Penis-Verlängerungs- und Viagra-Angeboten. Und das ganze hat ja - allen Unkenrufen zum Trotz - funktioniert und funktioniert immer noch. Und man mag es ja kaum glauben: die Nigeria-Connection und die Dating-Scammer in Russland verdienen immer noch, weil es immer noch genug Blöde gibt, die darauf rein fallen.

Unser verstorbener Kater - er hatte eine eigene E-Mail-Adresse - hat übrigens auch schon Nachrichten über das Ableben eines reichen Verwandten in Nigeria bekommen. Auch war eine Ludmilla schon sehr an ihm interessiert... Sehr glücklich

#84:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 18:18
    —
Schlimm wird's, wenn sich die Leute nicht mehr finanzieren müssen...

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/elmar-hoerig-was-ist-passiert-ein-brief-von-arno-frank-a-1126414.html

Zitat:
Er war der "beste Radiomoderator Südwestdeutschlands", doch jetzt macht Elmar Hörig nur noch mit menschenverachtenden Äußerungen auf sich aufmerksam. Zeit für Arno Frank, ihm einen Brief zu schreiben.


http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/moderator-elmar-hoerig-hetzt-auf-facebook-gegen-fluechtlinge-14577047.html

Zitat:
...schon seit geraumer Zeit sorgt der 67 Jahre alte Radio-Mann mit fremdenfeindlichen Äußerungen vor allem auf Facebook für Entsetzen bei seinen früheren Fans. Hörig, ein gelernter Lehrer mit 35.000 Followern, hetzt gegen Schwarze, postet menschenverachtende Bilder über Flüchtlinge, kritisiert die Verurteilung des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders, der in einer Rede Marokkaner diskriminiert hatte, als „Schauprozess“. Seit dem dritten Adventswochenende aber hat die Erschütterung noch einmal eine neue Dimension bekommen. Auf Facebook postete Hörig ein Bild von drei Schoko-Nikoläusen. Zwei davon tragen weiße Ku-Klux-Klan-Masken, ein dritter, der nicht mehr in Stanniolpapier gekleidet ist, also schokoladenbraun daliegt, ist geköpft, dahinter stehen eine Kerze und ein kleines Holzkreuz. „Nicht vergessen, morgen 3ter Advent. Kerze?“ schrieb Hörig dazu – und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. „Unfassbar“, kommentierte eine Leserin, „rassistisch, armselig, primitiv und dumm“, schrieb ein anderer.


https://twitter.com/Kultcomedian Ungustiöses im Blickfeld

#85:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 20:17
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Schlimm wird's, wenn sich die Leute nicht mehr finanzieren müssen...

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/elmar-hoerig-was-ist-passiert-ein-brief-von-arno-frank-a-1126414.html

Zitat:
Er war der "beste Radiomoderator Südwestdeutschlands", doch jetzt macht Elmar Hörig nur noch mit menschenverachtenden Äußerungen auf sich aufmerksam. Zeit für Arno Frank, ihm einen Brief zu schreiben.


http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/moderator-elmar-hoerig-hetzt-auf-facebook-gegen-fluechtlinge-14577047.html

Zitat:
...schon seit geraumer Zeit sorgt der 67 Jahre alte Radio-Mann mit fremdenfeindlichen Äußerungen vor allem auf Facebook für Entsetzen bei seinen früheren Fans. Hörig, ein gelernter Lehrer mit 35.000 Followern, hetzt gegen Schwarze, postet menschenverachtende Bilder über Flüchtlinge, kritisiert die Verurteilung des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders, der in einer Rede Marokkaner diskriminiert hatte, als „Schauprozess“. Seit dem dritten Adventswochenende aber hat die Erschütterung noch einmal eine neue Dimension bekommen. Auf Facebook postete Hörig ein Bild von drei Schoko-Nikoläusen. Zwei davon tragen weiße Ku-Klux-Klan-Masken, ein dritter, der nicht mehr in Stanniolpapier gekleidet ist, also schokoladenbraun daliegt, ist geköpft, dahinter stehen eine Kerze und ein kleines Holzkreuz. „Nicht vergessen, morgen 3ter Advent. Kerze?“ schrieb Hörig dazu – und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. „Unfassbar“, kommentierte eine Leserin, „rassistisch, armselig, primitiv und dumm“, schrieb ein anderer.


https://twitter.com/Kultcomedian Ungustiöses im Blickfeld


Elmar Hörig... Beim SWR rausgeflogen, bei SAT1 rausgeflogen...

Schöner Artikel von 1999. Der war ja schon damals ein Problembär.

#86:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 20.12.2016, 09:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dafuer einer in Norwegen, der gerade eine laengere Haftstrafe wegen Massenmordes absitzt. Wenn Dich interessiert womit Broder den aufgehetzt hat, dann lies Dir einfach mal dessen "Manifesto" durch, wo die entsprechenden Passagen aus Broders Schriftum in schoener Ausfuehrlichkeit zitiert werden.


Danke für den Tipp, hab mal reingeschaut. Tatsächlich kann man die Frage ...

fwo hat folgendes geschrieben:
ich bin gespannt, wen wir dann noch alles als Hetzer entlarven dürfen, nachdem Du bei Broder gezeigt hast, was ein Hetzer ist.


... damit beantworten. Hetzer nach obenstehender Definition wäre z.B. auch Churchill. Von anderen Massenmördern sollen z.B. auch schon Marx & Co u.v.a. zitiert worden sein.

#87:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 20.12.2016, 12:49
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dafuer einer in Norwegen, der gerade eine laengere Haftstrafe wegen Massenmordes absitzt. Wenn Dich interessiert womit Broder den aufgehetzt hat, dann lies Dir einfach mal dessen "Manifesto" durch, wo die entsprechenden Passagen aus Broders Schriftum in schoener Ausfuehrlichkeit zitiert werden.


Danke für den Tipp, hab mal reingeschaut. Tatsächlich kann man die Frage ...

fwo hat folgendes geschrieben:
ich bin gespannt, wen wir dann noch alles als Hetzer entlarven dürfen, nachdem Du bei Broder gezeigt hast, was ein Hetzer ist.


... damit beantworten. Hetzer nach obenstehender Definition wäre z.B. auch Churchill. Von anderen Massenmördern sollen z.B. auch schon Marx & Co u.v.a. zitiert worden sein.

Und die Beatels. Und der Fänger im Roggen.

#88:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 25.04.2017, 00:11
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dafuer einer in Norwegen, der gerade eine laengere Haftstrafe wegen Massenmordes absitzt. Wenn Dich interessiert womit Broder den aufgehetzt hat, dann lies Dir einfach mal dessen "Manifesto" durch, wo die entsprechenden Passagen aus Broders Schriftum in schoener Ausfuehrlichkeit zitiert werden.


Danke für den Tipp, hab mal reingeschaut. Tatsächlich kann man die Frage ...

fwo hat folgendes geschrieben:
ich bin gespannt, wen wir dann noch alles als Hetzer entlarven dürfen, nachdem Du bei Broder gezeigt hast, was ein Hetzer ist.


... damit beantworten. Hetzer nach obenstehender Definition wäre z.B. auch Churchill. Von anderen Massenmördern sollen z.B. auch schon Marx & Co u.v.a. zitiert worden sein.

Und die Beatels. Und der Fänger im Roggen.

Darwin hatte auch viele deutsche Fans.

#89:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 25.04.2017, 09:48
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Jakob Augstein hat meines Wissens nie einen Anlass für einen solchen infamen Vergleich geliefert, aber Broder stört das nicht, Hauptsache einige seiner Leser aus dem rechten politischen Spektrum klatschen Beifall. Wenn das nicht die Definition von "Rechtspopulist" ist, dann gibt es keine Rechtspopulisten.

Na ja, nichts Neues um Broder, der so gerne um Aufmerksamkeit heischt und dem jegliche Wahrheit 1000 Meter am A**** vorbei geht ...-


Broder ist das egal. Seine Strategie: er verweist auf seine "jüdische" Herkunft und bügelt jede Kritik an ihm notfalls als "Antisemitische Hetze" ab.
Im Grunde fährt er die bei Rechten übliche Strategie: anderswo abschreiben, Argumente umdrehen, so dass sie passen. Viele Linke haben dann ein ganz großes Problem: sie sehen sich zum Rückzug gezwungen, um nicht als Antisemiten dazustehen. Machen sie es nicht, wird auf Josef Stalin und dessen antisemitische Säuberungen nach 1945 und auf die antisemitischen Säuberungen nach dem Sechstagekrieg im Ostblock verwiesen.

Diese Strategie ist aber nicht neu: sie wurde schon vor 12 Jahren angewandt. Damals ging es um die Verteidigung des Casino-Capitalismus, der ja dann zwangsläufig in die Finanzkrise 2008 führte: wer deregulierte Märkte und den Nachtwächterstaat kritisiere, sei ein Antisemit. Damit wird jegliche Kapitalismuskritik zu einem Sakrileg erklärt und die Kritiker werden boshafter weise in die Nähe des Bewacherpersonals von Auschwitz gerückt.

Interessant zu beobachten ist das an Augsteins Veröffentlichung des Pressegipfels im Kanzleramt im Herbst 2008. Damals forderte die Kanzlerin die Verleger, Chefredakteure und Herausgeber auf, zurückhaltend über die Finanzkrise zu berichten. Augstein machte den Gipfel publik - einige Zeit später wurde er zu einem der "schlimmsten Antisemiten" überhaupt "erklärt".



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