Staat im Po: Mexiko
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#1: Staat im Po: Mexiko Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 11.01.2017, 16:19
    —
In Mexiko protestieren die Massen gegen Korruption, Preiserhöhungen und die unfähige Elite. Mexiko ist wirtschaftlich abhängig von den USA. Trumps angekündigte Politik wird die Krise noch verschärfen. Ich befürchte schon seit dem Drogenkrieg, dass Mexiko zu einem Failed State wird. Über 50 Millionen Menschen an der Armutsgrenze werden nicht auf ewig tatenlos bleiben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-proteste-gegen-regierung-wegen-preiserhoehungen-a-1129497.html

Wie seht Ihr die Zukunft Mexikos?

#2: Re: Staat im Po: Mexiko Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 11.01.2017, 16:47
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In Mexiko protestieren die Massen gegen Korruption, Preiserhöhungen und die unfähige Elite. Mexiko ist wirtschaftlich abhängig von den USA. Trumps angekündigte Politik wird die Krise noch verschärfen. Ich befürchte schon seit dem Drogenkrieg, dass Mexiko zu einem Failed State wird. Über 50 Millionen Menschen an der Armutsgrenze werden nicht auf ewig tatenlos bleiben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-proteste-gegen-regierung-wegen-preiserhoehungen-a-1129497.html

Wie seht Ihr die Zukunft Mexikos?


Ich persönlich sehe aber für Mexiko rabenschwarz. Bei so viel Korruption und den Problemen mit den Drogenkartellen kann man schon jetzt nicht wirklich von einem Land mit einer "staatlichen Ordnung" sprechen. Es bleibt auch abzuwarten, welche Rolle Russland und China da spielen werden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die USA möglicherweise mit Trum einen aussenpolitisch eher schwachen Präsidenten von Putins Gnaden haben werden.

Ansonsten: Mexiko ist ein südländisch geprägtes Land. Die Staats- und Regierungschefs sind sehr oft Maulhelden, die eine blumige und kraftmeierische Sprache sprechen - aber nichts von ihren vollmundigen Versprechungen und grossspurigen Ankündigungen umsetzen.

#3: Re: Staat im Po: Mexiko Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.01.2017, 17:25
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
In Mexiko protestieren die Massen gegen Korruption, Preiserhöhungen und die unfähige Elite. Mexiko ist wirtschaftlich abhängig von den USA. Trumps angekündigte Politik wird die Krise noch verschärfen. Ich befürchte schon seit dem Drogenkrieg, dass Mexiko zu einem Failed State wird. Über 50 Millionen Menschen an der Armutsgrenze werden nicht auf ewig tatenlos bleiben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-proteste-gegen-regierung-wegen-preiserhoehungen-a-1129497.html

Wie seht Ihr die Zukunft Mexikos?


Ich persönlich sehe aber für Mexiko rabenschwarz. Bei so viel Korruption und den Problemen mit den Drogenkartellen kann man schon jetzt nicht wirklich von einem Land mit einer "staatlichen Ordnung" sprechen. Es bleibt auch abzuwarten, welche Rolle Russland und China da spielen werden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die USA möglicherweise mit Trum einen aussenpolitisch eher schwachen Präsidenten von Putins Gnaden haben werden.

Ansonsten: Mexiko ist ein südländisch geprägtes Land. Die Staats- und Regierungschefs sind sehr oft Maulhelden, die eine blumige und kraftmeierische Sprache sprechen - aber nichts von ihren vollmundigen Versprechungen und grossspurigen Ankündigungen umsetzen.

Ich sehe da auch schwarz, obwohl ich gestehen muss, nicht umfassend über Mexikos Probleme informiert zu sein.
Ab und zu kann man etwas über diese Land lesen (s. mein Signatur), oder man sieht einen Bericht im TV.
Jedoch reichen die paar Informationen mir aus, um sehr pessimistisch zu sein.

#4: Re: Staat im Po: Mexiko Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 11.01.2017, 17:51
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich befürchte schon seit dem Drogenkrieg, dass Mexiko zu einem Failed State wird.

Der war on drugs ist ein US-Krieg, zwingt die jemand diesen (so) zu führen?

#5: Warten, warten - bald kommt Trump mit den Beilchen, dem Hacke-hacke-Beilchen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 11.01.2017, 18:44
    —
Failed State?,

das dauert. Ein entscheidendes Kriterium war ja bisher immer das Bevölkerungswachstum eines Staates.
Mexiko konnte sein Plus zu einem Gutteil immer an die USA abgeben.
Dies wird es nun nur schwer können - zumindest auf 4 Jahre.

Bisher war das Bevölkerungswachstum von Mexiko daher zwar kritisch,
aber immer noch nicht so wie bei Krisenstaaten im arabischen Raum, wo es derzeit kracht, knirscht und scheppert.

Mexiko geschätzt 2014:
Bevölkerungswachstum: 1,21% (2014 est.)
http://www.indexmundi.com/de/mexiko/bevolkerungswachstum.html

Syrien hatte vor dem Krieg über einen längeren Zeitraum ein Wachstum größer 2,
und dann sind halt für die vielen Jungen nicht genügend Jobs.
http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=sy&v=24&l=de

Da sich so ein Druck über Jahre aufbaut,
rechne ich erst in paar Jahren mit einer Explosion des Kessels,
vielleicht erst in 10 Jahren.
Aber nur wenn Trump und seine Politik noch eine Wiederwahl schaffen,
also 8 Jahre der Deckel drauf bleibt.

Es liegt halt aber auch nicht alleine Trump
- Mexiko wie auch andere derartig bedrohte Länder können ja auch selbst etwas gegen diese Krise der Jugendmasse tun. Aber in einem katholischen Land ist das halt schwer.
Schulterzucken

#6: ... Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 11.01.2017, 19:20
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Syrien hatte vor dem Krieg über einen längeren Zeitraum ein Wachstum größer 2,
und dann sind halt für die vielen Jungen nicht genügend Jobs.
http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=sy&v=24&l=de

Da sich so ein Druck über Jahre aufbaut,
rechne ich erst in paar Jahren mit einer Explosion des Kessels,
vielleicht erst in 10 Jahren.

Flüchtlinge (Irakkrieg..) wurden in Syrien nicht mit zur Bevölkerung gezählt: Da beide Länder die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 nicht unterzeichnet haben ist der Status der Flüchtlinge immer noch der von Gästen oder Touristen.

""Nach Schätzung des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR) Antonio Guterres befinden sich mindestens 1.8 Mio. Vertriebene im Irak sowie etwa 2.2 Mio. als Flüchtlinge in der Nahost Region. (...) Die überwiegende Mehrheit befindet sich in Syrien (1,5 Mio. bei einer Einwohnerzahl von 18 Mio.) und Jordanien."

#7: Bevölkerungswachstumskrise Teil II Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 11.01.2017, 19:42
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Syrien hatte vor dem Krieg über einen längeren Zeitraum ein Wachstum größer 2,
und dann sind halt für die vielen Jungen nicht genügend Jobs.
http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=sy&v=24&l=de

Da sich so ein Druck über Jahre aufbaut,
rechne ich erst in paar Jahren mit einer Explosion des Kessels,
vielleicht erst in 10 Jahren.

Flüchtlinge (Irakkrieg..) wurden in Syrien nicht mit zur Bevölkerung gezählt: Da beide Länder die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 nicht unterzeichnet haben ist der Status der Flüchtlinge immer noch der von Gästen oder Touristen.

""Nach Schätzung des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR) Antonio Guterres befinden sich mindestens 1.8 Mio. Vertriebene im Irak sowie etwa 2.2 Mio. als Flüchtlinge in der Nahost Region. (...) Die überwiegende Mehrheit befindet sich in Syrien (1,5 Mio. bei einer Einwohnerzahl von 18 Mio.) und Jordanien."


mmh,
vom IS weiß man ja - dass dieser vor allem aus sunnitischen EX-Irakern gebildet wurde.

Bei den Flüchtlingen trotz ihrer großen Zahl bin ich mir nicht so sicher - in wie weit diese destabilisierend wirkend. Flüchtlingsaufstände hatten Syrien und Jordanien ja schon früher bei den Palästinensern.

Flüchtlinge sind in den meisten Ländern dort vom Arbeitsmarkt oder Weiterbildungsmöglichkeiten weitestgehend ausgeschlossen - die Afghanen im Iran sind hierfür ein Beispiel.
Die UN und NGOs kümmern sich 'dürftig' um diese.

Sie befinden sich also nicht in direkter Konkurrenz zu den anderen, vielleicht gleichaltrigen jungen Syrern. Diese waren sich selbst Konkurrenz genug auf dem dünnen Arbeitsmarkt,
dann noch der von Dir gepostete Hinweis auf die Dürreperiode - und es war genug Druck im Kessel.

Selbst wenn es also Dürre und Irakkrieg nicht gegen hätte - bei gleichbleibenden Bevölkerungswachstum wäre eine Krise irgendwann auch gekommen.
In den Staaten des Maghreb sieht es ähnlich düster aus.

Die eigentliche Katastrophe geht demnächst vom Gazastreifen aus.
In spätestens 5 Jahren geht es dort los - oder man findet eine Migrationslösung für die zu vielen Menschen dort.

#8:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 03:02
    —
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-wuetende-reaktionen-auf-trumps-anordnung-zum-mauerbau-a-1131753.html

In Mexiko führt Trumps Ankündigung des Mauerbaus zu heftigen Reaktionen. Präsident Peña Nieto soll seine geplante USA-Reise abblasen, fordern Politiker aller Parteien. Die Mauer scheint die Mexikaner vorübergehend zu einen. Diese lenkt natürlich auch von innenpolitischen Problemen ab. Mexiko ist abhängig von der Wirtschaftsmacht USA. Rund 80% der mexikanischen Exporte gehen in die USA.

#9:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 12:07
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-wuetende-reaktionen-auf-trumps-anordnung-zum-mauerbau-a-1131753.html

In Mexiko führt Trumps Ankündigung des Mauerbaus zu heftigen Reaktionen. Präsident Peña Nieto soll seine geplante USA-Reise abblasen, fordern Politiker aller Parteien. Die Mauer scheint die Mexikaner vorübergehend zu einen. Diese lenkt natürlich auch von innenpolitischen Problemen ab. Mexiko ist abhängig von der Wirtschaftsmacht USA. Rund 80% der mexikanischen Exporte gehen in die USA.


Nimmt man das in Mrd. $, ist der Unterschied zwischen US-Exporten nach Mexiko und Mexiko-Exporten in die USA nicht mehr so krass: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bild-1131514-1098575.html

#10:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 20:19
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-wuetende-reaktionen-auf-trumps-anordnung-zum-mauerbau-a-1131753.html

In Mexiko führt Trumps Ankündigung des Mauerbaus zu heftigen Reaktionen. Präsident Peña Nieto soll seine geplante USA-Reise abblasen, fordern Politiker aller Parteien. Die Mauer scheint die Mexikaner vorübergehend zu einen. Diese lenkt natürlich auch von innenpolitischen Problemen ab. Mexiko ist abhängig von der Wirtschaftsmacht USA. Rund 80% der mexikanischen Exporte gehen in die USA.


Ich kenne da jetzt so ad hoc keine Zahlen, vermute aber stark, dass ein grosser Teil der mexikanischen Exporte in die USA aus Erdoel besteht.

Wer ist da jetzt von wem abhaengig?

Vielleicht sollten sich Kanada und Mexiko zusammentun und dem Trump immer dann, wenn er zu frech wird, einfach den Oelhahn zudrehen? Sehr glücklich

#11:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 21:24
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-wuetende-reaktionen-auf-trumps-anordnung-zum-mauerbau-a-1131753.html

In Mexiko führt Trumps Ankündigung des Mauerbaus zu heftigen Reaktionen. Präsident Peña Nieto soll seine geplante USA-Reise abblasen, fordern Politiker aller Parteien. Die Mauer scheint die Mexikaner vorübergehend zu einen. Diese lenkt natürlich auch von innenpolitischen Problemen ab. Mexiko ist abhängig von der Wirtschaftsmacht USA. Rund 80% der mexikanischen Exporte gehen in die USA.


Ich kenne da jetzt so ad hoc keine Zahlen, vermute aber stark, dass ein grosser Teil der mexikanischen Exporte in die USA aus Erdoel besteht.

Wer ist da jetzt von wem abhaengig?

Vielleicht sollten sich Kanada und Mexiko zusammentun und dem Trump immer dann, wenn er zu frech wird, einfach den Oelhahn zudrehen? Sehr glücklich


Ölimporte der USA aus Mexiko sind vergleichsweise gering. Die machen etwa 6-7% aus. da liefert Venezuela derzeit noch mehr. Kanada exportiert allerdings fünfmal soviel Öl in die USA wie Mexiko. Sprich doch mal freundlich mit Herrn Trudeau... Sehr glücklich

Quelle:
https://www.eia.gov/dnav/pet/pet_move_impcus_a2_nus_ep00_im0_mbbl_m.htm


Mexiko liefert vor allem Autos und Elektrogeräte - die werden auch gleich hinter der Grenze produziert...
https://ustr.gov/countries-regions/americas/mexico

Zitat:
Imports

Mexico was the United States' 3rd largest supplier of goods imports in 2015.

U.S. goods imports from Mexico totaled $295 billion in 2015, up 0.2% ($667 million) from 2014, and up 73% from 2005. U.S. imports from Mexico are up 638% from 1993 (pre-NAFTA). U.S. imports from Mexico are up 638% from 1993 (pre-NAFTA).

The top import categories (2-digit HS) in 2015 were: vehicles ($74 billion), electrical machinery ($63 billion), machinery ($49 billion), mineral fuels ($14 billion), and optical and medical instruments ($12 billion).


#12:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 22:12
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-wuetende-reaktionen-auf-trumps-anordnung-zum-mauerbau-a-1131753.html

In Mexiko führt Trumps Ankündigung des Mauerbaus zu heftigen Reaktionen. Präsident Peña Nieto soll seine geplante USA-Reise abblasen, fordern Politiker aller Parteien. Die Mauer scheint die Mexikaner vorübergehend zu einen. Diese lenkt natürlich auch von innenpolitischen Problemen ab. Mexiko ist abhängig von der Wirtschaftsmacht USA. Rund 80% der mexikanischen Exporte gehen in die USA.

Frei nach Friedman könnte man gegen den Mauerbau sein. Illegale Einwanderung ist eine win-win-win Situation. Der illegale profitiert, da er besser lebt (sonst würde er heimkehren). Der amerikanische Mittelstand kann sich Hausangestellte leisten. Und der Staat ist zu keinerlei Leistungen verpflichtet.

Gleichzeitig gilt aber politisch, dass es kein Recht zur Einwanderung gibt. Worüber regen sich die Mexikaner also auf? Über die Mauer haben sie kein Recht sich aufzuregen; höchstens über die Forderung an den Kosten beteiligt zu werden. Das kann ich wiederum verstehen, denn ein Staat darf ja seinen Bürgern nicht verbieten ihr Land zu verlassen.

#13: 20.000 Gerechte und Millionen Schafe - Mexiko zeigt sein Desinteresse Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 13.02.2017, 19:34
    —
In Mexiko gibt es wohl keine relevante Zivilgesellschaft,
die gegen einen Mauerbau ist.
Klingt hart,
aber wenn ich lese oder wie heute Morgen im DLF höre,
das zu einer Großdemonstration in Mexiko Stadt gegen den Mauerbau und die Trumpsche Antimexikanerpolitik nur 20.000 Menschen an einem Sonntag auf die Straße gehen,
dann sollte uns - fern dieser Grenze - das ganze auch am Arsch vorbeigehen,
so wie es wohl den meisten Mexikanern an dem selbigen.

Zitat:
Großdemonstrationen gegen Donald Trump
Tausende Mexikaner haben ihren Unmut gegen die Politik von US-Präsident Trump gezeigt: In Sprechchören und auf Plakaten forderten die Demonstranten Brücken statt Mauern.

Rund 20.000 Demonstranten trafen sich in Mexiko-Stadt, sie forderten von dem US-Präsidenten mehr Respekt vor ihrem Land.

Die überwiegend in weiß gekleideten Demonstranten riefen in Sprechchören: "Wir wollen Brücken, keine Mauern."


Mit den Augen rollen

20.000 bei einer Stadt von 9 Millionen und 20 Millionen im Ballungsraum,
das ist ein Witz,
und auch journalistisch nicht als Großdemonstration zu bezeichnen.
Mancher Fußballverein in Mexiko mobilisiert mehr Menschen -
und wenn der Papst oder ein anderer katholischer Paradiesvogel vorbei schleicht,
da robben sie zu Millionen hin.

Wenn man sich zudem vor Augen führt,
das es in Mexiko eine gute Kommunikationsstruktur gibt,
eine relativ zu anderen Ländern der Region normal entwickelte Schulbildung,
dann ist dies um so erstaunlicher.
Zudem gibt es nicht gerade wenige NGOs vor Ort.

Und trotzdem nur 20.000 Demonstranten.
Offensichtlich muss eine Mauer erst da sein - damit man sie 'begreifen' kann.

Nur zum Vergleich,
in Rumänien demonstrieren derzeit Hundertausende,
das sind berichtenswerte Großdemonstrationen.

Meine Antwort auf Mexiko:
Solange sie sich selbst nicht erkennbar für 'ihre' vermeintlichen Probleme interessieren,
beschäftige ich mich lieber mit europäischen Fragestellungen,
eher mit Rumänien,
als mit so einem Mauerbauprojekt an ferner, ferner Grenze,
oder dem Trumpschen Mexikanerbashing.
Es scheint ja selbst für die Betroffenen wichtigeres zu geben.

@mitlesende Journalisten
die Überschrift hätte eigentlich heißen müssen,

Nur 20.000 Demonstranten gegen Donald Trump

#14: Re: 20.000 Gerechte und Millionen Schafe - Mexiko zeigt sein Desinteresse Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 13.02.2017, 20:33
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Offensichtlich muss eine Mauer erst da sein - damit man sie 'begreifen' kann.

Ist nicht so das zwischen USA+Mexiko jetzt keine Grenzbefestigungen existieren würden


(rechts Mexiko, links USA)

Eine "Mauer" würde aber den bereits existierenden Aufwand erhöhen die Grenze 'illegal' überschreiten zu können bzw für noch mehr wie bisher dies nicht mehr zu ermöglichen.

Das ganze ist auch kein neues (Wahlkampf)-Thema: "Die illegale Einwanderung wurde erstmals 1992 im Wahlkampf zwischen Präsident George Bush und Bill Clinton zum hart umstrittenen Politikfeld. Nach der Wahl Clintons machten republikanische Abgeordnete die Einwanderung zum Thema der Kritik am demokratischen Präsidenten. Clinton reagierte darauf mit dem Ausbau der Grenzschutzanlagen." (wiki)

#15: Re: 20.000 Gerechte und Millionen Schafe - Mexiko zeigt sein Desinteresse Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 14.02.2017, 00:16
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Offensichtlich muss eine Mauer erst da sein - damit man sie 'begreifen' kann.

Ist nicht so das zwischen USA+Mexiko jetzt keine Grenzbefestigungen existieren würden

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/91/Border_Mexico_USA.jpg/640px-Border_Mexico_USA.jpg
(rechts Mexiko, links USA)

Eine "Mauer" würde aber den bereits existierenden Aufwand erhöhen die Grenze 'illegal' überschreiten zu können bzw für noch mehr wie bisher dies nicht mehr zu ermöglichen.

Das ganze ist auch kein neues (Wahlkampf)-Thema: "Die illegale Einwanderung wurde erstmals 1992 im Wahlkampf zwischen Präsident George Bush und Bill Clinton zum hart umstrittenen Politikfeld. Nach der Wahl Clintons machten republikanische Abgeordnete die Einwanderung zum Thema der Kritik am demokratischen Präsidenten. Clinton reagierte darauf mit dem Ausbau der Grenzschutzanlagen." (wiki)


ja,
wobei es noch zwei Tage dazu noch diese sehr 'schöne' oder besser 'gut' gemachte Dokumentation in der ARTE Mediathek gibt:

http://www.arte.tv/guide/de/054726-000-A/broken-land

#16: Re: 20.000 Gerechte und Millionen Schafe - Mexiko zeigt sein Desinteresse Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 14.02.2017, 20:00
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
ja,
wobei es noch zwei Tage dazu noch diese sehr 'schöne' oder besser 'gut' gemachte Dokumentation in der ARTE Mediathek gibt:

http://www.arte.tv/guide/de/054726-000-A/broken-land

Danke Smilie , eine »'schöne' oder besser 'gut' gemachte Dokumentation«

#17:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.05.2017, 01:41
    —
http://edition.cnn.com/2017/05/09/americas/mexico-second-deadliest-conflict-2016/index.html

Zitat:
It was the second deadliest conflict in the world last year, but it hardly registered in the international headlines. As Syria, Iraq and Afghanistan dominated the news agenda, Mexico's drug wars claimed 23,000 lives during 2016 -- second only to Syria, where 50,000 people died as a result of the civil war.


Weinen

#18:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 20.08.2017, 02:45
    —
http://www.sueddeutsche.de/panorama/mexiko-alles-total-ausser-kontrolle-1.3627921

Zitat:
Mehr als 12 000 Menschen sind alleine in den ersten sieben Monaten 2017 von den Drogenkartellen in Mexiko schon ermordet worden.


Mexiko erlebt Gewalt ungeheuren Ausmaßes für die Drogensüchtigen in den USA... Die Verteilungskämpfe unter den Banden werden härter, selbst das Militär ist hilflos.

#19:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 04.12.2017, 12:33
    —
Etwas weiter südlich von Mexiko sieht es nicht viel besser aus.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-12/praesidentschaftswahlen-honduras-massenproteste-juan-orlando-hernandez-wahlfaelschung schrieb:

Zitat:
Präsidentschaftswahl stürzt Honduras ins Chaos

Zitat:
Das Land mit seinen acht Millionen Einwohnern gilt als eines der ärmsten und gefährlichsten in Mittelamerika. In den vergangenen Tagen kam es auch zu Plünderungen.

#20: Venezuela Autor: wolle BeitragVerfasst am: 15.01.2018, 23:52
    —
Auch Venezuela steht kurz vor der Staats-Pleite, obwohl das Land riesige Öl-Reserven hat.
Die sozialistische Regierung hat eine galoppierende Inflation produziert und das Land ruiniert.
Supermärkte werden geplündert.

https://www.welt.de/politik/ausland/article172515692/Venezuela-Mehrere-Menschen-waehrend-schwerer-Militaeroperation-getoetet.html

#21:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 15.01.2018, 23:59
    —
https://amerika21.de/2018/01/193290/venezuela-reiseverkehr-aussenhandel
auch interessant i diesem zusammenhang:
Zitat:


Der Schmuggel mit subventionierten Lebensmittel aus Venezuela auf die besagten Inseln ist von der venezolanischen Journalistin Madelaine García dokumentiert worden. Sie fand in Supermärkten von Aruba Lebensmittel aus Venezuela, die dort zu weit überhöhten Preisen weiterverkauft werden. Als Beleg fotografierte sie venezolanischen Tunfisch in Büchsen und veröffentlichte das Material auf ihrer Twitter-Seite.


steht einiges dort über venezuela, aber "die (springer) welt" ist natürlich fraglos eine ausreichende sowie unhinterfragbare quelle.

ach und zu mexiko:

https://amerika21.de/2018/01/193259/mexiko-praesidentschaftswahl
In Mexiko kann die Linke gewinnen

#22:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 00:52
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://amerika21.de/2018/01/193290/venezuela-reiseverkehr-aussenhandel
auch interessant i diesem zusammenhang:
Zitat:


Der Schmuggel mit subventionierten Lebensmittel aus Venezuela auf die besagten Inseln ist von der venezolanischen Journalistin Madelaine García dokumentiert worden. Sie fand in Supermärkten von Aruba Lebensmittel aus Venezuela, die dort zu weit überhöhten Preisen weiterverkauft werden. Als Beleg fotografierte sie venezolanischen Tunfisch in Büchsen und veröffentlichte das Material auf ihrer Twitter-Seite.


steht einiges dort über venezuela, aber "die (springer) welt" ist natürlich fraglos eine ausreichende sowie unhinterfragbare quelle.

ach und zu mexiko:

https://amerika21.de/2018/01/193259/mexiko-praesidentschaftswahl
In Mexiko kann die Linke gewinnen

Was ist daran interessant? Niemand würde bestreiten, dass sich auch im Sozialismus Märkte bilden, auch wenn sie dort Schwarzmarkt heissen.

#23:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 01:03
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://amerika21.de/2018/01/193290/venezuela-reiseverkehr-aussenhandel
auch interessant i diesem zusammenhang:
Zitat:


Der Schmuggel mit subventionierten Lebensmittel aus Venezuela auf die besagten Inseln ist von der venezolanischen Journalistin Madelaine García dokumentiert worden. Sie fand in Supermärkten von Aruba Lebensmittel aus Venezuela, die dort zu weit überhöhten Preisen weiterverkauft werden. Als Beleg fotografierte sie venezolanischen Tunfisch in Büchsen und veröffentlichte das Material auf ihrer Twitter-Seite.


steht einiges dort über venezuela, aber "die (springer) welt" ist natürlich fraglos eine ausreichende sowie unhinterfragbare quelle.

ach und zu mexiko:

https://amerika21.de/2018/01/193259/mexiko-praesidentschaftswahl
In Mexiko kann die Linke gewinnen

Was ist daran interessant? Niemand würde bestreiten, dass sich auch im Sozialismus Märkte bilden, auch wenn sie dort Schwarzmarkt heissen.


unsichtbar ist weitaus lächerlicher als schwarz.

#24:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 01:38
    —
derrr marrrrkt, das lammm... Schamane in Aktion

ein ganz aktuelles beispiel noch: es geht um die wurst, besser: ein wurstkartell. da fühle ich mich schon ästhetisch irgendwie entfremdet.

Zitat:
15.01.2018 - 15:23 Uhr

Der Wursthersteller Rügenwalder sowie zwei Manager des Konzerns wurden zu einer Geldstrafe von rund 5,5 Mio. Euro verurteilt! Das Oberlandesgericht Düsseldorf sah den Tatbestand der verbotenen Preisabsprache als bestätigt an.

Der Vorwurf: Zwischen 2006 und 2009 soll der Wursthersteller wettbewerbswidrig mit anderen Herstellern der Branche Preiserhöhungen abgesprochen haben.

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/geldbussen/ruegenwalder-zu-millionengeldbusse-verurteilt-54484700.bild.html

autorisiert von der bild-presse sogar!

#25:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 11:59
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
derrr marrrrkt, das lammm... Schamane in Aktion

ein ganz aktuelles beispiel noch: es geht um die wurst, besser: ein wurstkartell. da fühle ich mich schon ästhetisch irgendwie entfremdet.

Zitat:
15.01.2018 - 15:23 Uhr

Der Wursthersteller Rügenwalder sowie zwei Manager des Konzerns wurden zu einer Geldstrafe von rund 5,5 Mio. Euro verurteilt! Das Oberlandesgericht Düsseldorf sah den Tatbestand der verbotenen Preisabsprache als bestätigt an.

Der Vorwurf: Zwischen 2006 und 2009 soll der Wursthersteller wettbewerbswidrig mit anderen Herstellern der Branche Preiserhöhungen abgesprochen haben.

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/geldbussen/ruegenwalder-zu-millionengeldbusse-verurteilt-54484700.bild.html

autorisiert von der bild-presse sogar!

Und was ist kritikwürdig, wenn das Wettbewerbsrecht durchgesetzt wird?

#26:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.01.2018, 12:57
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Niemand würde bestreiten, dass sich auch im Sozialismus Märkte bilden, auch wenn sie dort Schwarzmarkt heissen. 

Falls du den Ostblock meinst, so waren Schwarzmärkte nun wirklich nicht die einzigen Märkte dort. Zu den Zeiten von Lenins NEP verstand sich die Sowjetunion sogar explizit auch nach eigenem Selbstverständnis als (wenigstens partielle) Marktwirtschaft. Zur späteren extremen Selbstverleugnung diesbezüglich kam man erst unter Stalin - aber auch während und nach Stalin gab es weiterhin marktförmigen Austausch. (Wenn es in der Sowjetunion außer Schwarzmärkten keine Märkte gegeben hätte, wie kann es dann sein, dass nach wie vor praktisch sämtliche Produkte Warenform annahmen? Ein staatlich durchorganisierter Markt ist eben immer noch ein Markt.)

#27:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 09:56
    —
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-mindestens-30-kandidaten-vor-wahl-getoetet-a-1197769.html

Weinen
Zitat:
Kriminelle Organisationen versuchen in Mexiko immer wieder, Einfluss auf die Politik zu nehmen - und schaffen unliebsame Politiker aus dem Weg. Vor den Wahlen im Sommer sind bereits mindestens 30 Kandidaten getötet worden. "Wir zählen schon etwa 30 Morde an Menschen, die an den Wahlen teilnehmen wollten", sagte Innenminister Alfonso Navarrete.


Unfassbar.

#28: Grenzland Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 11:01
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)

Weinen
Zitat:
Kriminelle Organisationen versuchen in Mexiko immer wieder, Einfluss auf die Politik zu nehmen -(...)


Unfassbar.


Filmtipp für Dich: Sicario (Dank an Wilson wegen der Musik erst darauf gestossen)

Er ist vollständig (wie mir scheint) auf engl. auf YouTube

https://www.youtube.com/watch?v=AxgiG5IQueY

Ansonsten ist nicht nur Mexiko im Allerwertesten,
Belize hat eine doppelt so hohe Mordrate wie M.

Und wenn man das weiß, ist es schwierig von den USA zu verlangen, den Zaun einzureissen.

#29:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 15:51
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-mindestens-30-kandidaten-vor-wahl-getoetet-a-1197769.html

Weinen
Zitat:
Kriminelle Organisationen versuchen in Mexiko immer wieder, Einfluss auf die Politik zu nehmen - und schaffen unliebsame Politiker aus dem Weg. Vor den Wahlen im Sommer sind bereits mindestens 30 Kandidaten getötet worden. "Wir zählen schon etwa 30 Morde an Menschen, die an den Wahlen teilnehmen wollten", sagte Innenminister Alfonso Navarrete.


Unfassbar.


War mal mit einem mexikanischen Austauschstudenten joggen. Der war total überrascht, dass man in Deutschland frei zwischen Erntefeldern durchlaufen durfte ohne erschossen zu werden.

#30:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 13.03.2018, 17:21
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mexiko-mindestens-30-kandidaten-vor-wahl-getoetet-a-1197769.html

Weinen
Zitat:
Kriminelle Organisationen versuchen in Mexiko immer wieder, Einfluss auf die Politik zu nehmen - und schaffen unliebsame Politiker aus dem Weg. Vor den Wahlen im Sommer sind bereits mindestens 30 Kandidaten getötet worden. "Wir zählen schon etwa 30 Morde an Menschen, die an den Wahlen teilnehmen wollten", sagte Innenminister Alfonso Navarrete.


Unfassbar.

Ja, es ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu 'fassen', was in lateinamerikanischen Staaten vor sich geht.
Man liest die Zahlen, kann sie aber nicht mit der eigenen Lebenswelt in Einklang bringen. Eine völlig andere Welt, weit weg von uns.
Da kann man nur froh sein. Weinen


Kürzlich las ich einen Bericht dazu in der FR, den gibts auch online:

Zitat:
Die gefährlichste Region der Welt

Mord, Gewalt, Repression: In Lateinamerika sind die Täter auch die Staaten selbst.
...
„Lateinamerika hat sich zur gewalttätigsten und gefährlichsten Region der Welt entwickelt,“ betont die AI-Amerika-Direktorin. El Salvador, Honduras und Mexiko beklagten eine Zahl von Toten, die kaum in Kriegsgebieten erreicht würde. „Nicht mal in Regionen mit bewaffneten Konflikten werden so viele Menschenrechtsverteidiger und Reporter ermordet wie in Lateinamerika.“
...
Ein krasser Fall ist Mexiko, wo 36 000 Menschen als verschwunden gelten und vergangenes Jahr 29 168 ermordet wurden. Das entsprach einer Steigerung der Morde gegenüber 2016 um 23 Prozent und stellte die höchste Zahl dar, seit 1997 mit den Dokumentationen begonnen wurde. Jeden Tag werden 70 Menschen ermordet. Die überwältigende Zahl von ihnen stirbt bei Kämpfen des organisierten Verbrechens um Routen und Reviere oder bei Auseinandersetzungen der Kartelle mit den Sicherheitskräften.

http://www.fr.de/politik/lateinamerika-die-gefaehrlichste-region-der-welt-a-1462368

fett v mir

#31: Re: Grenzland Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 16.03.2018, 21:03
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

Ansonsten ist nicht nur Mexiko im Allerwertesten,
Belize hat eine doppelt so hohe Mordrate wie M.

Und wenn man das weiß, ist es schwierig von den USA zu verlangen, den Zaun einzureissen.


Wenn man sich die Tötungsraten der Länder im Vergleich anschaut,
Quelle Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tungsrate_nach_L%C3%A4ndern



wird vielleicht um so deutlicher,
warum die USA diesen Zaun haben,
und warum sie diese Grenze weiter ausbauen und optimieren wollen.

Vielleicht hätte auch Clinton keine andere Wahl gehabt.
Kuba habe ich mit reingenommen - weil ich die im Vergleich niedrige Rate zur bestehenden Armut interessant finde.

#32:  Autor: alcaser BeitragVerfasst am: 30.03.2018, 10:50
    —
was man bei diesem russia today espanol interview von correa und lula meiner meinung nach mit fragezeichen versehen muss, sind einige aussagen wie

https://www.youtube.com/watch?v=tGB84v3_vRw

Lula: als Dilma anfing zu regieren lief anfangs alles gut, aber dann kamen die Massenproteste 2013 beim Confed Cup( im Zuge der Proteste gegen die Ausgaben für WM 2014 und Olympia 2016, Anmerk. meinerseits), die meiner Meinung nach gemeinsam mit dem arabischen Frühling als Prozess der Zersetzung der existierenden Demokratien in einigen Weltgegenden zu sehen sind ??????

Lula: Die Korruption war immer ein Instrument der Rechten um die Linken zu attackieren. So war es während der Entstehung des Nazitums, während der Entstehung des Faschismus, so war es hier in Brasilien als sich Getulio Vargas umgebracht hat. ??????

Lula: Ich werde dir etwas seltsames erzählen, Rafael. Im Bezug auf Brasilien waren George Bush und Condoleeza Rice obwohl Republikaner viel demokratischer als Obama und Hillary Clinton
Correa: ja das kann man auf ganz Lateinamerika beziehen finde ich. Obama ist ein sympathischer Typ, aber seine Lateinamerikapolitik war eine Katastrophe mit der einzigen Ausnahme seiner Kuba-Politik, aber seine Venezuela andererseits... ??????

Nun ist es ja so, dass es natürlich stimmt, dass die Nazis die Weimarer Republik auch mit Korruptionserfindungen zersetzt hatten und dass 1954 in Brasilien auch bezüglich dem Vater der Armen Getulio Vargas, der sich trotzdem vom Kommunismus distanzierte und einen brasilianischen Nationalismus proklamierte, wohl auch gewisse Eliten dazu konspirierten ihn über Korruptionsvorwürfen zu stürzen. aber die lateinamerikanischen Linken täten sicher gut daran, die Realität, dass Lateinamerika bei den Korruptionsindexen in allen Zeiten bei den Rechtsregierungen im Kalten Krieg genauso wie während der Linkswelle in den 00er Jahren immer global weit vorne lag als Problem anzuerkennen, dass die lateinamerikanische Bevölkerung wirklich beschäftigt. Auch wenn Lula ja behauptet alle Anti-Korruptionsgesetze in Brasilien wären von der PT gekommen.

Außerdem natürlich so, dass Lulas Einschätzung die afrikanischen und arabischen Staaten sollten für Brasilien wichtige Partner sein und man nicht nur von USA und EU abhängig sein, wie bei den südamerikanischen Rechtsregierungen üblich sollte natürlich nicht dazu führen so zu tun als wären die arabischen Staaten gute Demokratien.

sehr wichtig wäre natürlich auch, dass sich die Lateinamerikanische Linke eingesteht, welche Fehler der demokratische Sozialismus des 21.Jh. in Venezuela gemacht hat anstatt die Einschätzung von Maduro zu übernehmen, es wäre Wirtschaftskriegsführung des Westens gewesen.

Aber naja andere Ergebnisse nennt wikipedia natürlich für Correa und Lula
https://de.wikipedia.org/wiki/Rafael_Correa
Correas politisches Vermächtnis ist die die erfolgreiche Bekämpfung der Armut, sie sank zwischen 2007 und 2014 um 38 Prozent und die extreme Armut um 47 Prozent
https://de.wikipedia.org/wiki/Luiz_In%C3%A1cio_Lula_da_Silva
Programme wie Bolsa Família, Eine-Million-Häuser-Programm und Fome Zero konnten die extreme Armut und den Hunger spürbar verringern
Es ist natürlich auch so, dass die westliche Linke 2013 praktisch geschlossen Sympathie hatte für die Proteste in Brasilien wegen den Punkten Gesundheit und Bildung, die damals von der Mittelschicht initiiert wurden, aber dann natürlich schnell von den Favelas mitgetragen wurden. Während man ja jetzt auch sieht, dass aus linker Sicht ohne Dilma auch praktisch nichts besser wird, wo Marielle Franco 12 Kugeln in den Kopf bekommen hat bei ihrer Ermordung inmitten Rios, die Renten gekürzt werden etc.
Für Correas politisches Aus hat ja eh kaum ein globaler Linker Mitleid, weil er ja selber zugestimmt haben muss, dass Wikileaks Ressourcen in der Botschaft in London zugunsten von Trump im Wahlkampf gegen Hillary eingesetzt werden. Auch wenn er in seiner Haltung dafür sicher die Motivation in den Aussagen gefunden hat, die er in diesem Interview zu Hillary abgibt und auch wegen dem
https://www.theguardian.com/world/2016/aug/31/hillary-clinton-honduras-violence-manuel-zelaya-berta-caceres

Wie auch immer, dass es für Lateinamerikas Linke alles vorbei zu sein scheint, hat ja auch ganz erheblich mit Venezuela zu tun, wo inzwischen kein Linker mehr leugnen kann, dass Frauen aus Venezuela als Flüchtlinge in Bogota der Prostitution nachgehen, im seit vielen Jahrzehnten konservativ und hayek freundlich regierten Kolumbien mit dem 2.höchsten Gini-Koeffizient von Americas nach Haiti.

was Lula hier auch sagt, dass die brasilianische Elite alles brasilianisches als minderwertig und alles us-amerikanische und europäische als höhere zivilisation wertet, während er diesen minderwertigkeitskomplex nicht will, sondern brasilien als gleichwertig gegenüber jedem anderen land betrachtet, erinnert mich im zusammenhang mit der anderen Sequenz hier, wo Lula mit seinen 4 Fingern erklärt, dass in brasilien ein Pakt zwischen den Medien, der Justiz, den politischen ministerien und der Polizei exitieren würde, um zu verhindern, dass nochmal linke an die macht kommen, auch etwas an die WM 2014.

Hatte da sogar vereinzelte Tweets gesehen, wo Brasilianer sagten in Deutschland wäre neben Fussball ja auch alles andere besser als in Brasilien und es Memes gab wo Lulas 4 Finger wegen seinem Arbeitsunfall 1964 abgebildet waren und ihm in den Mund gelegt wird, er könne die ganzen Tore des 1-7 mit seinen fingern nicht abzählen, weil er nicht soviele hätte.

Naja wie auch immer es scheint ja alles vorbei zu sein für die lateinamerikanische Linke, aber sie können sich ja trösten, dass sie überhaupt mal gewonnen hatten für eine gewisse zeit, was in Europa heutzutage eigentlich nur in Griechenland passiert ohne dass Syriza irgendwas durchsetzen konnte und teilweise noch in Portugal.

Immerhin haben die beiden auch etwas größere Chancen 2019 noch in Freiheit zu verbringen als Assange, dessen Zeit in der Botschaft nach seinen Tweets über Lluis Companys Verhaftung 1940 und über Skripal wegen Ecuadors Rückkehr zu guten Beziehungen zur transatlantischen Welt wo abgelaufen ist.

Wetten würde ich darauf aber auch nicht, dass Ecuador und Brasilien die beiden Typen in 12 Monaten nicht schon inhaftiert haben.

#33:  Autor: alcaser BeitragVerfasst am: 22.04.2018, 00:54
    —
https://www.rt.com/news/424735-brazil-elites-poor-enemy/
inzwischen hat Dilma noch die Möglichkeit genutzt bei Correas Talkshow im spanischsprachigen Russia Today zu gastieren, bevor die Sendung vielleicht wegen dessen baldiger verhaftung in Ecuador abgesetzt werden muss.

Da hat sie dann berichtet, 36 bis 38 Millionen Brasilianer wären während der PT-Regierungszeit aus der Armut befördert worden und es sich bei einer Umfrage aber herausgestellt hätte, dass diese Leute angaben ihre sozioökonomische Verbesserung hätten sie als Erstes Gott zu verdanken, danach sich selbst, dann ihren Familien und der Mutter und als Letztes der Regierung.

Irgendwie auch ein arrogantes Verhalten teilweise von ihr Bolsa Familia und die sonstigen Sozialprogramme als Geniestreiche zu erklären und der Bevölkerung auf diese Weise die Intelligenz abzusprechen. Aber sie sagt sich wohl: Jetzt ist auch schon egal. Normalerweise müsste man als ambitionierter Politiker natürlich schon unterwürfiger gegenüber dem Wahlvolk auftreten.

Zumindest würden die Brasilianer wohl Manuel Valls nach seiner politischen Karriere in Frankreich niemals für ein hohes Amt wie Bürgermeister einer Großstadt in Erwägung ziehen, egal wie schlecht die Dinge in Rio gelaufen sind. Da sollte man also die politische Urteilsfähigkeit der brasilianischen Wähler nicht öffentlich so in die Pfanne hauen.

Mal sehen was in Mexiko passieren wird, falls AMLO doch mal Präsident werden sollte nun.
Sicherlich wird man zunächst mal abwarten, bevor Senat und Kongress Mexikos juristische Maßnahmen einleiten.

Hatte bei twitter gelesen, dass die internationalen Märkte vor einer Präsidentschafts AMLOs weniger Furcht hätten als vor einen Lula Sieg im Oktober. Das wird sicher auf Hintergrundwissen basieren bezüglich dessen, was in Mexiko passieren wird, sollte es in wenigen Wochen so ausgehen, wie jetzt alle prognostizieren.

#34:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 22.04.2018, 15:35
    —
http://www.spiegel.de/politik/ausland/nicaragua-aufstand-gegen-das-maechtige-praesidentenpaar-a-1204184.html schrieb:
Zitat:
Binnen vier Tagen ist das zentralamerikanische Land am Rande eines Bürgerkriegs angelangt.

Kein Wunder, wenn die Korruption ganz oben bei Ortega anfängt.
Das kann eine Revolution geben.

#35:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 28.06.2018, 16:02
    —
http://www.tagesschau.de/ausland/mexiko-wahlkampf-101.html

Zitat:
Mindestens 130 Politiker wurden im Wahlkampf ermordet, 48 waren Kandidaten für politische Posten, wie beispielsweise Bürgermeister. 29.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr nach Behördenangaben durch Gewalt ums Leben.

...

Noch nie in der Geschichte war die Zahl so hoch. Doch die ersten Monate dieses Jahres haben alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt: Noch einmal ist die Zahl der Morde im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen.
...

#36:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.06.2018, 21:46
    —
worse hat folgendes geschrieben:
http://www.tagesschau.de/ausland/mexiko-wahlkampf-101.html

Zitat:
Mindestens 130 Politiker wurden im Wahlkampf ermordet, 48 waren Kandidaten für politische Posten, wie beispielsweise Bürgermeister. 29.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr nach Behördenangaben durch Gewalt ums Leben.

...

Noch nie in der Geschichte war die Zahl so hoch. Doch die ersten Monate dieses Jahres haben alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt: Noch einmal ist die Zahl der Morde im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen.
...


Und das sind alles Christen. Lachen <- zynisches Lachen Deprimiert

#37:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 29.06.2018, 00:51
    —
Ad Beitrag:
alcaser hat folgendes geschrieben:
Nun ist es ja so, dass es natürlich stimmt, dass die Nazis die Weimarer Republik auch mit Korruptionserfindungen zersetzt hatten und dass 1954 in Brasilien auch bezüglich dem Vater der Armen Getulio Vargas, der sich trotzdem vom Kommunismus distanzierte und einen brasilianischen Nationalismus proklamierte, wohl auch gewisse Eliten dazu konspirierten ihn über Korruptionsvorwürfen zu stürzen. aber die lateinamerikanischen Linken täten sicher gut daran, die Realität, dass Lateinamerika bei den Korruptionsindexen in allen Zeiten bei den Rechtsregierungen im Kalten Krieg genauso wie während der Linkswelle in den 00er Jahren immer global weit vorne lag als Problem anzuerkennen, dass die lateinamerikanische Bevölkerung wirklich beschäftigt. Auch wenn Lula ja behauptet alle Anti-Korruptionsgesetze in Brasilien wären von der PT gekommen.


Wenn der Artikel zu Vargas so stimmt, den ich jetzt gerade überflogen habe, findet sich da eigentlich nichts von Korruptionsvorwürfen, hat er sich sein Ende schon selbst zuzuschreiben: Er habe demnach diktatorisch regiert, aber auch Maßnahmen ergriffen, die die Lage der ärmeren Menschen verbessert hätten, so daß dort ein gewisser Rückhalt bestanden habe. Er habe dann allerdings einen Mord an einem Oppositionellen befohlen. Das Attentat, bei dem dieser verletzt, aber ein Begleiter getötet wurde, habe dazu geführt, daß die Kräfte, die ihn bis dato gestützt hatten - die ärmere Bevölkerung und das Militär - sich gegen ihn gestellt hätten. Er habe allerdings eine großangelegte internationale und nationale Verschwörung für den Aufstand gegen sich verantwortlich gemacht, bevor er sich melodramatisch erschossen habe.

Linke oder "eher Linke" (wenn wir als "links" bezeichnen, was die Lage der Ärmeren verbessert bzw. versucht, die Schere zwischen Arm und Reich zu verringern) scheinen in Brasilien aber eher einen schweren Stand zu haben, zumindest scheinen ja fast alle Präsidenten rechtsgerichtet gewesen zu sein?!

Es gab auch durchaus die Wahrnehmung, daß die brasilianische Justiz "auf dem rechten Auge blind" sei, weil man zwar gegen Lula da Silva vorgegangen sei, nicht aber beispielsweise gegen die Strippenzieher der Absetzung von Dilma Roussef und den amtierenden Präsidenten, obwohl diejenigen womöglich deutlich mehr in diese korrupten Verhältnisse verstrickt sind... Am Kopf kratzen. (So ganz stimmt es nicht, Temer wurde beispielsweise gerichtlich für eine Zeit das passive Wahlrecht aberkannt, er hätte also - abgesehen von seiner Unbeliebtheit - über eine reguläre Wahl gar nicht Präsident werden können, sondern nur, indem er einen solchen Coup orchestrierte.)

#38:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 03.11.2018, 23:32
    —
Wie korrupt muss ein Staat sein, um einen Drogenhändler so lange gewähren zu lassen?
https://web.de/magazine/panorama/emma-coronel-verrueckte-luxus-leben-el-chapo-33265198 schrieb:
Zitat:
Die Mexikanerin profitiert vom Vermögen ihres Ehemannes, der mit seinen Geschäften laut dem "Vermögenmagazin" zwölf Milliarden Euro angehäuft haben soll.

#39:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 04.11.2018, 02:36
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wolle hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Mexikanerin profitiert vom Vermögen ihres Ehemannes, der mit seinen Geschäften laut dem "Vermögenmagazin" zwölf Milliarden Euro angehäuft haben soll.


#40: Sicario Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 05.01.2019, 00:33
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

Filmtipp (...) Sicario (...)

https://www.youtube.com/watch?v=AxgiG5IQueY

(...)


Hier nun Sicario ohne UT und in HD inkl. Vor- und Abspann.

https://www.youtube.com/watch?v=Hy0dKhOgYR0



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