Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Lebens
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#1: Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Lebens Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.02.2017, 15:46
    —
Ich finde das Thema: "wohnen wo die Arbeit ist, oder Arbeiten wo man wohnt" ziemlich interessant. Deshalb habe ich ein neuen Thread draus gemacht.


fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Manche Leute scheinen es fuer voellig unzumutbar zu halten, wenn man von den Leuten verlangt den Arsch hochzukriegen um einen Job zu kriegen, wenn man arbeitslos ist. Der Staat hat gefaelligst dafuer zu sorgen, dass ich den Job, den ich will, da kriege, wo ich will. Ist 'n bisschen weltfremd, finde ich. Ausserdem zuechtet man sich so seine eigenen Wutbuerger heran: "Wehe wenn der Staat nicht liefert, dann waehle ich aber sowas von rechts!". zwinkern

Wenn die Zahl der verfügbaren Jobs erheblich geringer ist als die Zahl der Arbeitslosen, können diese Forderungen, selbst wenn alle ihnen folgen, nur zu einem größeren Wettbewerb unter den Arbeitslosen führen, aber nicht zu einer Veränderung der Situation.

Derartig hohles Gelaber hat also nur einen Zweck: Dem Arbeitslosen einzureden, er sei selbst schuld an der Situation unserer Wirtschaft und habe das Maul zu halten. Das funktioniert auch gut - Arbeitslosigkeit und Depression sind nicht nur in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung weitgehend synonym, sondern auch auf der persönlichen Ebene.

Derartig hohles Gelaber von jemandem, der in Kanada im Wald hockt und dort von vorhandenem Geld lebt, zeigt mir nur, dass dieses Geld offensichtlich zu leicht erwirtschaftet wurde.

@bb: Es wäre vielleicht besser, Du würdest Dich auf die Kommentierung von Aktienkursen beschränken.


Ich denke, diese hier untereinanderstehende Standpunkte kommen zustande, je nach dem, wie man sozialisiert wurde.
Mein neuseeländische Freund, den ich für linksliberal halte, wundert sich immer über die Selbstverständlichkeit, die man hier an den Tag legt, dass der Staat alles regeln sollte.

Wer aus ein Traditionsmilieus kommt, findet sich schlecht damit ab, dass er für seine Arbeit umziehen sollte.
Was für Leute, die aus ein "Wandermilieu" kommen, es eine volkommene Selbstverständlichkeit ist.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Arbeitsplätze, Arbeitsplätze erzeugen.
Und wo viele hinziehen zum arbeiten, entstehen komischerweise immer mehr Arbeitsplätze.
Im Gegensatz zu Ortschaften, wo ständig Arbeitskräfte abziehen, immer weniger Arbeitsplätze vorhanden sind.

#2:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 03.02.2017, 16:19
    —
Nein, das liegt nicht nur daran, wie man sozialisiert wurde.
Auch, aber da gibt es noch ganz andere Faktoren.

zB die Lebensphase.
Ist man jung, ungebunden, nach Schulabschluss oder Abi schaut man sich eher danach um, wo man am ehesten seine Vorstellungen von seinem Berufsleben verwirklichen kann: Studium, wo gibt es den gewünschten Studiengang oder die gewünschte Uni. Ausbildung, wo gibt es die, wo kann man dann Jobs finden.
Klar gibt es immer auch diejenigen, die am Ort kleben und sich mit dem begnügen, was es dort für Möglichkeiten gibt. In der Lebensphase denke ich sind aber die meisten noch bereit, der Arbeit hinterher zu ziehen.

Ganz was anderes ist es aber, wenn man bereits Familie hat, Kinder, die in die Schule gehen, den Partner, der ebenfalls einen Job braucht, evlt Haus, Eigentumswohnung, Grundstück.
Die Aufgabe von dem allem kann trotz Ortswechsel in vieler Hinsicht eine Verschlechterung bedeuten. zB ist dort, wo die Arbeitsplätze und die attraktiven Gegenden sind, meist günstiger Wohnraum knapp. Das kann derart sein, dass man am Ende nicht mehr zum Leben hat, als mit Jobs im Hinterland.

#3:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2017, 19:33
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Nein, das liegt nicht nur daran, wie man sozialisiert wurde.
Auch, aber da gibt es noch ganz andere Faktoren.

zB die Lebensphase.
Ist man jung, ungebunden, nach Schulabschluss oder Abi schaut man sich eher danach um, wo man am ehesten seine Vorstellungen von seinem ErmanamerazBerufsleben verwirklichen kann: Studium, wo gibt es den gewünschten Studiengang oder die gewünschte Uni. Ausbildung, wo gibt es die, wo kann man dann Jobs finden.
Klar gibt es immer auch diejenigen, die am Ort kleben und sich mit dem begnügen, was es dort für Möglichkeiten gibt. In der Lebensphase denke ich sind aber die meisten noch bereit, der Arbeit hinterher zu ziehen.

Ganz was anderes ist es aber, wenn man bereits Familie hat, Kinder, die in die Schule gehen, den Partner, der ebenfalls einen Job braucht, evlt Haus, Eigentumswohnung, Grundstück.
Die Aufgabe von dem allem kann trotz Ortswechsel in vieler Hinsicht eine Verschlechterung bedeuten. zB ist dort, wo die Arbeitsplätze und die attraktiven Gegenden sind, meist günstiger Wohnraum knapp. Das kann derart sein, dass man am Ende nicht mehr zum Leben hat, als mit Jobs im Hinterland.


Und ich glaube, da kommen wir zum Kern der Sache. Was man ablehnt, ist nicht an erster Stelle der Umzug, sondern die behördliche Gängelung, die die von Dir genannten Faktoren nicht berücksichtigt, noch berücksichtigen kann. Und daher die davon betroffenen Menschen in existenzielle Nöte bringt. Ich sage damit nicht, daß man es sich ohne Rücksicht bequem machen solle. Normalerweise ist man sowieso motiviert, für sein eigenes Einkommen zu sorgen. Erst Recht wenn man Abhängige mitzuversorgen hat. Aber behördlich ins soziale Aus gezwungen zu werden, ist erniedrigend.

#4:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.02.2017, 19:40
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Normalerweise ist man sowieso motiviert, für sein eigenes Einkommen zu sorgen.

Das nehme ich manchmal anders war.

Als eine Aushilfskraft bei uns nicht mehr kam, hatte er die Ausrede: "er bekäme, wenn er arbeitet nur (genauer Betrag weiß ich nicht mehr) mehr als mit Harz-IV. Da könne er auch daheim bleiben. Es lohne sich nicht". Er bekam sogar von einige Kollegen Verständniss.

#5: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2017, 23:05
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich finde das Thema: "wohnen wo die Arbeit ist, oder Arbeiten wo man wohnt" ziemlich interessant. Deshalb habe ich ein neuen Thread draus gemacht.


fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Manche Leute scheinen es fuer voellig unzumutbar zu halten, wenn man von den Leuten verlangt den Arsch hochzukriegen um einen Job zu kriegen, wenn man arbeitslos ist. Der Staat hat gefaelligst dafuer zu sorgen, dass ich den Job, den ich will, da kriege, wo ich will. Ist 'n bisschen weltfremd, finde ich. Ausserdem zuechtet man sich so seine eigenen Wutbuerger heran: "Wehe wenn der Staat nicht liefert, dann waehle ich aber sowas von rechts!". zwinkern

Wenn die Zahl der verfügbaren Jobs erheblich geringer ist als die Zahl der Arbeitslosen, können diese Forderungen, selbst wenn alle ihnen folgen, nur zu einem größeren Wettbewerb unter den Arbeitslosen führen, aber nicht zu einer Veränderung der Situation.

Derartig hohles Gelaber hat also nur einen Zweck: Dem Arbeitslosen einzureden, er sei selbst schuld an der Situation unserer Wirtschaft und habe das Maul zu halten. Das funktioniert auch gut - Arbeitslosigkeit und Depression sind nicht nur in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung weitgehend synonym, sondern auch auf der persönlichen Ebene.

Derartig hohles Gelaber von jemandem, der in Kanada im Wald hockt und dort von vorhandenem Geld lebt, zeigt mir nur, dass dieses Geld offensichtlich zu leicht erwirtschaftet wurde.

@bb: Es wäre vielleicht besser, Du würdest Dich auf die Kommentierung von Aktienkursen beschränken.


Ich denke, diese hier untereinanderstehende Standpunkte kommen zustande, je nach dem, wie man sozialisiert wurde.
Mein neuseeländische Freund, den ich für linksliberal halte, wundert sich immer über die Selbstverständlichkeit, die man hier an den Tag legt, dass der Staat alles regeln sollte.

Wer aus ein Traditionsmilieus kommt, findet sich schlecht damit ab, dass er für seine Arbeit umziehen sollte.
Was für Leute, die aus ein "Wandermilieu" kommen, es eine volkommene Selbstverständlichkeit ist.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Arbeitsplätze, Arbeitsplätze erzeugen.
Und wo viele hinziehen zum arbeiten, entstehen komischerweise immer mehr Arbeitsplätze.
Im Gegensatz zu Ortschaften, wo ständig Arbeitskräfte abziehen, immer weniger Arbeitsplätze vorhanden sind.



Ich denke Du hast ein denkbar unggeignetes posting gewaehlt um in ein durchaus interessantes Thema einzusteigen. Aber nun gut, ich will mal versuchen das dennoch auf eine vernuenftige Bahn zu lenken.

Ich denke der einzelne hat durchaus die Wahl ob er dorthin geht, wo ein von ihm als erstrebenswert erachteter Job existiert, den er bekommen kann oder ob er lieber zuhause bleibt und sich mit einem von ihm als weniger erstebenswert erachteten Job zufrieden gibt bzw. sich mit seiner Arbeitslosigkeit am Wohnort abfindet, weil er keinen Bock hat umzuziehen. Idealerweiser findet man natuerlich seinen Traumjob direkt am Wohnort, vielleicht sogar 100m von der eigenen Wohnung entfernt, davon wuerde ich allerdings nicht ausgehen und es ist ein Irrglaube es waere die Aufgabe des Staates dafuer zu sorgen, dass jeder den Job, den er sich wuenscht, in seiner naeheren Umgebung findet.
Auch wenn manche Leute gerne so tun als ob, es ist schlechterdings unmoeglich fuer den Staat die verfuegbaren Jobs beliebig dorthin zu befoerdern, bzw. dort entstehen zu lassen, wo sie gerade gebraucht werden, damit niemand umziehen muss. In sehr begrenztem Umfang kann der Staat das vielleicht, z.B. in dem er bestimmte Behoerden dort ansiedelt, wo dies arbeitsmarktspolitisch oportun erscheint oder indem er Zuschuesse fuer Industrieansiedlung gewaehrt aber im Allgemeinen haengt es von den Rahmenbedingungen ab, wo welche Jobs entstehen oder hinwandern. Zum Teil sind diese Rahmenbedingungen durch staatliches Handeln beeinflussbar, z.T. jedoch nicht.

Wo entstehen in der realen Welt eigentlich bevorzugt neue Jobs? Wo gibt es die besten Rahmenbedingungen dafuer?

U.a. koennen wir beobachten, dass sich neue Jobs (bzw. die Unternehmen, die diese anbieten) vor allem dort ansiedeln, wo dem freien Austausch von Kapital, Waren und Menschen die wenigsten Grenzen gesetzt werden. Dies betrifft auch die staatliche Seite, aber eben nicht nur. Z.B. besteht relativ wenig Aussicht, dass ein japanischer Konzern in irgendeinem Ureinwohnerkral in tiefster europaeischer Provinz ein neues Werk eroeffnet, wenn sich Menschen mit asiatischen Gesichtszuegen dort nicht frei bewegen koennen ohne zu riskieren von irgendwelchen sich "ueberfremdet" fuehlenden Wutbuergern zusammengeschlagen zu werden. Auch das sind Rahmenbedingungen! Und zwar solche, die sich am leichtesten von den Menschen vor Ort veraendern lassen, z.B. indem man die Investitionshindernisse vertreibt.
Aehnliches gilt auch, um mal ein aktuelles Beispiel zu bringen, wenn man darauf achten muss, dass man Mitarbeiter nicht im Unternehmensauftrag ins Ausland schicken kann, weil man nicht weiss ob die wegen willkuerlichen, rassistischen "presidential orders" auch wieder heimkommen koennen. Auch wird man sich wohl schwer tun wissenschaftliche Fachkraefte als Mitarbeiter zu gewinnen, wenn deren Kindern in den Schulen der Umgebung unwissenschaftlicher Bloedsinn wie Schoepfungsgeschichte und Sintflut im "natuerwissenschaftlichen" Unterricht gelehrt wird. Hier ist dann auch der Staat gefordert die Rahmenbedingungen entsprechend zu gestalten.

Es mag ja durchaus legitim sein sich zu wuenschen, dass man einen tollen Job dort bekommt, wo man aufgewachsen ist, darauf hat allerdings niemand ein Anrecht, schon gar nicht als "Staatsaufgabe".
Wer wirklich einen guten Job will, der sollte auch bereit sein, was dafuer zu tun und auch Kompromisse einzugehen. Migration ist dabei eine Moeglichkeit. Wer es fuer unzumutbar haelt den Wohnsitz zu wechseln, der sollte sich zumindest darum zu bemuehen die Rahmenbedingungen fuer die Ansiedlung von neuen Jobs verbessern zu helfen, z.B. indem er sich gegen Xenophobie engagiert und die in den USA oft religionsbedingte Rueckstaendigkeit bekaempft.

Wer erwartet, dass ihm alles "Fremde" aus seiner Umgebung ferngehalten wird, dass Rueckstaendigkeit zementiert wird, der darf nicht erwarten, dass ihm ein allmaechtiger Staat dafuer einen Job am Wohnort schenkt. Der darf sich nicht wundern, wenn er als abgehaengter "Globalisierungsverlierer" auf seiner letztlich selbstgewaehlten Arschkarte sitzenbleibt und auch ein Donald Trump wird ihm nicht dabei helfen koennen die wieder loszuwerden.

#6:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 00:53
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Normalerweise ist man sowieso motiviert, für sein eigenes Einkommen zu sorgen.

Das nehme ich manchmal anders war.

Als eine Aushilfskraft bei uns nicht mehr kam, hatte er die Ausrede: "er bekäme, wenn er arbeitet nur (genauer Betrag weiß ich nicht mehr) mehr als mit Harz-IV. Da könne er auch daheim bleiben. Es lohne sich nicht". Er bekam sogar von einige Kollegen Verständniss.


Was hat denn der Kollege pro Stunde bekommen?

#7:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 01:21
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Normalerweise ist man sowieso motiviert, für sein eigenes Einkommen zu sorgen.

Das nehme ich manchmal anders war.

Als eine Aushilfskraft bei uns nicht mehr kam, hatte er die Ausrede: "er bekäme, wenn er arbeitet nur (genauer Betrag weiß ich nicht mehr) mehr als mit Harz-IV. Da könne er auch daheim bleiben. Es lohne sich nicht". Er bekam sogar von einige Kollegen Verständniss.


Was hat denn der Kollege pro Stunde bekommen?

Die Aushilfskräften haben immer ordentlich Geld bekommen.
Er hat aber nur das gerechnet, was es mehr war als Harz IV war, und "das würde sich nicht lohnen".
Studenten haben in der Regel gerne bei uns gearbeitet.

#8:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 01:43
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Normalerweise ist man sowieso motiviert, für sein eigenes Einkommen zu sorgen.

Das nehme ich manchmal anders war.

Als eine Aushilfskraft bei uns nicht mehr kam, hatte er die Ausrede: "er bekäme, wenn er arbeitet nur (genauer Betrag weiß ich nicht mehr) mehr als mit Harz-IV. Da könne er auch daheim bleiben. Es lohne sich nicht". Er bekam sogar von einige Kollegen Verständniss.


Das interessante Wort in Deinem Beitrag ist "Ausrede".

#9:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 11:05
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Normalerweise ist man sowieso motiviert, für sein eigenes Einkommen zu sorgen. Erst Recht wenn man Abhängige mitzuversorgen hat. Aber behördlich ins soziale Aus gezwungen zu werden, ist erniedrigend.

Das ist mE ein ganz entscheidender Punkt. Die meisten Leute wollen arbeiten, und zwar außer dem Gefühl, für sich selbst sorgen zu können, auch um das Gefühl zu haben, etwas sinnvolles zu tun, Anerkennung zu finden, über die Arbeit sozial eingebunden zu sein u.dgl. Das sieht ma ja zB daran, dass die beschämend bezahlten Zusatzjobs zum ALG ("Ein-Euro-Jobs", heute wohl ein bisschen mehr) so begehrt sind/waren.

Klar, es gibt auch Ausnahmefälle. Ich kenne auch einzelne, die so gar keine Motivation haben, sich um Arbeit zu bemühen. Das sind aber Leute, die eh keine Chance auf einen Arbeitsplatz haben oder einen psychischen Knacks haben - und sogar die merken, dass es ihnen besser geht, wenn sie doch mal Arbeit haben. Problematisch sind, denke ich, vor allem diejenigen, denen man sehr lange beigebracht hat, dass sie weder gebraucht werden noch eine Chance haben.

Gesellschaftlich finde ich es völlig sinnlos, alle Arbeitslosen zu drangsalieren, nur um die wenigen zu erwischen, die tatsächlich nicht arbeiten wollen. Viel wichtiger, wäre es, Chancen zu schaffen - sowohl auf bezahlte Arbeit als auch auf Ausbildung, gerade aber auch Chancen sich einzubringen für diejenigen, für die es einfach keine bezahlte Arbeit gibt.

Das gilt auch für das Threadthema, ob Leute zum Umzug gedrängt werden sollten. Viele werden es eh tun, wenn es ihre Chancen auf Arbeit verbessert. Die anderen werden gute Gründe haben, es nicht zu tun.

#10:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 12:19
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
Klar, es gibt auch Ausnahmefälle. Ich kenne auch einzelne, die so gar keine Motivation haben, sich um Arbeit zu bemühen. Das sind aber Leute, die eh keine Chance auf einen Arbeitsplatz haben oder einen psychischen Knacks haben - und sogar die merken, dass es ihnen besser geht, wenn sie doch mal Arbeit haben. Problematisch sind, denke ich, vor allem diejenigen, denen man sehr lange beigebracht hat, dass sie weder gebraucht werden noch eine Chance haben.
...

Das möchte ich dann doch als Küchenpsychologen vom Dienst noch härter auf den Punkt bringen:
Mitzuarbeiten, gebraucht zu werden, ist wesentlich für eine Teilhabe an der Gesellschaft, ohne die wir krank werden. Der psychische Knacks, von dem Tillich hier schreibt, dürfte in den meisten Fällen die ganz "normale" Depression sein, in die Menschen verfallen, denen man diese Teilhabe an der Gesellschaft verwehrt. An der Stelle gibt es dann einen Teufelskreis, weil die Leute dann natürlich nicht mehr vermittelbar sind, wenn es mal Verwendung für sie gäbe. Wenn unser Arbeitsamt mehr machen würde als nur zu verwalten und Forderungen zu stellen, bei denen man manchmal den Eindruck hat, dass deren Hauptziel es ist, zu Einsparungen zu führen, dann würde man sich Langzeitarbeitslose etwas anderes ausdenken, als depressive Menschen einfach nur aufzufordern, sich zu entscheiden, gesund zu werden. Aber an der Stelle höre ich auf, weil das nichts mehr mit Mobilität zu tun hat.

#11:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 12:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Normalerweise ist man sowieso motiviert, für sein eigenes Einkommen zu sorgen.

Das nehme ich manchmal anders war.

Als eine Aushilfskraft bei uns nicht mehr kam, hatte er die Ausrede: "er bekäme, wenn er arbeitet nur (genauer Betrag weiß ich nicht mehr) mehr als mit Harz-IV. Da könne er auch daheim bleiben. Es lohne sich nicht". Er bekam sogar von einige Kollegen Verständniss.


Das interessante Wort in Deinem Beitrag ist "Ausrede".

Wie würdest Du es nennen; "Begründung"?

#12:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 12:45
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Wie würdest Du es nennen; "Begründung"?


Ja, zum Beispiel.

#13: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 12:50
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich finde das Thema: "wohnen wo die Arbeit ist, oder Arbeiten wo man wohnt" ziemlich interessant. Deshalb habe ich ein neuen Thread draus gemacht.


fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Manche Leute scheinen es fuer voellig unzumutbar zu halten, wenn man von den Leuten verlangt den Arsch hochzukriegen um einen Job zu kriegen, wenn man arbeitslos ist. Der Staat hat gefaelligst dafuer zu sorgen, dass ich den Job, den ich will, da kriege, wo ich will. Ist 'n bisschen weltfremd, finde ich. Ausserdem zuechtet man sich so seine eigenen Wutbuerger heran: "Wehe wenn der Staat nicht liefert, dann waehle ich aber sowas von rechts!". zwinkern

Wenn die Zahl der verfügbaren Jobs erheblich geringer ist als die Zahl der Arbeitslosen, können diese Forderungen, selbst wenn alle ihnen folgen, nur zu einem größeren Wettbewerb unter den Arbeitslosen führen, aber nicht zu einer Veränderung der Situation.

Derartig hohles Gelaber hat also nur einen Zweck: Dem Arbeitslosen einzureden, er sei selbst schuld an der Situation unserer Wirtschaft und habe das Maul zu halten. Das funktioniert auch gut - Arbeitslosigkeit und Depression sind nicht nur in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung weitgehend synonym, sondern auch auf der persönlichen Ebene.

Derartig hohles Gelaber von jemandem, der in Kanada im Wald hockt und dort von vorhandenem Geld lebt, zeigt mir nur, dass dieses Geld offensichtlich zu leicht erwirtschaftet wurde.

@bb: Es wäre vielleicht besser, Du würdest Dich auf die Kommentierung von Aktienkursen beschränken.


Ich denke, diese hier untereinanderstehende Standpunkte kommen zustande, je nach dem, wie man sozialisiert wurde.
Mein neuseeländische Freund, den ich für linksliberal halte, wundert sich immer über die Selbstverständlichkeit, die man hier an den Tag legt, dass der Staat alles regeln sollte.

Wer aus ein Traditionsmilieus kommt, findet sich schlecht damit ab, dass er für seine Arbeit umziehen sollte.
Was für Leute, die aus ein "Wandermilieu" kommen, es eine volkommene Selbstverständlichkeit ist.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Arbeitsplätze, Arbeitsplätze erzeugen.
Und wo viele hinziehen zum arbeiten, entstehen komischerweise immer mehr Arbeitsplätze.
Im Gegensatz zu Ortschaften, wo ständig Arbeitskräfte abziehen, immer weniger Arbeitsplätze vorhanden sind.



Ich denke Du hast ein denkbar unggeignetes posting gewaehlt um in ein durchaus interessantes Thema einzusteigen. Aber nun gut, ich will mal versuchen das dennoch auf eine vernuenftige Bahn zu lenken.

Ich denke der einzelne hat durchaus die Wahl ob er dorthin geht, wo ein von ihm als erstrebenswert erachteter Job existiert, den er bekommen kann oder ob er lieber zuhause bleibt und sich mit einem von ihm als weniger erstebenswert erachteten Job zufrieden gibt bzw. sich mit seiner Arbeitslosigkeit am Wohnort abfindet, weil er keinen Bock hat umzuziehen. Idealerweiser findet man natuerlich seinen Traumjob direkt am Wohnort, vielleicht sogar 100m von der eigenen Wohnung entfernt, davon wuerde ich allerdings nicht ausgehen und es ist ein Irrglaube es waere die Aufgabe des Staates dafuer zu sorgen, dass jeder den Job, den er sich wuenscht, in seiner naeheren Umgebung findet.
Auch wenn manche Leute gerne so tun als ob, es ist schlechterdings unmoeglich fuer den Staat die verfuegbaren Jobs beliebig dorthin zu befoerdern, bzw. dort entstehen zu lassen, wo sie gerade gebraucht werden, damit niemand umziehen muss. In sehr begrenztem Umfang kann der Staat das vielleicht, z.B. in dem er bestimmte Behoerden dort ansiedelt, wo dies arbeitsmarktspolitisch oportun erscheint oder indem er Zuschuesse fuer Industrieansiedlung gewaehrt aber im Allgemeinen haengt es von den Rahmenbedingungen ab, wo welche Jobs entstehen oder hinwandern. Zum Teil sind diese Rahmenbedingungen durch staatliches Handeln beeinflussbar, z.T. jedoch nicht.

Wo entstehen in der realen Welt eigentlich bevorzugt neue Jobs? Wo gibt es die besten Rahmenbedingungen dafuer?

U.a. koennen wir beobachten, dass sich neue Jobs (bzw. die Unternehmen, die diese anbieten) vor allem dort ansiedeln, wo dem freien Austausch von Kapital, Waren und Menschen die wenigsten Grenzen gesetzt werden. Dies betrifft auch die staatliche Seite, aber eben nicht nur. Z.B. besteht relativ wenig Aussicht, dass ein japanischer Konzern in irgendeinem Ureinwohnerkral in tiefster europaeischer Provinz ein neues Werk eroeffnet, wenn sich Menschen mit asiatischen Gesichtszuegen dort nicht frei bewegen koennen ohne zu riskieren von irgendwelchen sich "ueberfremdet" fuehlenden Wutbuergern zusammengeschlagen zu werden. Auch das sind Rahmenbedingungen! Und zwar solche, die sich am leichtesten von den Menschen vor Ort veraendern lassen, z.B. indem man die Investitionshindernisse vertreibt.

.....

Komm mal in der Gegenwart an:

Schon vor 30 Jahren bestanden die wesentlichen Anreize, die die Politik weltweit für die Ansiedlung gegeben hat, in Dumping, ob es nun Umweltdumping, Sozialdumping oder Steuerdumping war. Es war in den 80ern, dass z.B. Pirelli in Indien eine fast arbeitnehmerfreie Reifenfabrik aufgestellt hat, die von ein paar europäischen Ingenieuren geführt wurde - ausschlaggebend waren die Umweltauflagen, die Löhne waren bei den paar Hanseln egal, so dass es nicht machten, den Ingenieuren noch ihre Auslandspauschale auf die europäischen Gehälter draufzulegen.

Das war aber vor 30 Jahren. Seitdem ist eine Automatisierung in Gang, gegen die das damals von Pirelli Pipifax war. Ich habe es hier an andere Stelle schon mal gesagt, da auch mal mit einer nicht wirklich bestreitbaren Herkunft (es handelte sich um ein Symposium von Spitzeninformatikern aus aller Welt), die ich aber nicht nochmal raussuche: In den nächsten 20 Jahren wird ca die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze durch Computerisierung wegfallen. Und wir haben immer noch keine Partei, die das Thema offen auf der Agende hat, dafür aber tatsächlich Industrieführer, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ansprechen (wurde hier irgendwo verlinkt.)

Mobilität ist wünschenswert und gut, aber vor diesem Hintergrund das unbedingte Hohelied der Mobilität zu singen, als sei damit wirklich viel zu lösen, bleibt hohles Gelaber, ob man es als Makroökonomie bezeichnet, oder die Linde rauscht.

#14:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 13:20
    —
Die ökologischen und sozialen Folgen der geheiligten Mobilität blendet der selbsternannte Finanzmarktexperte natürlich aus. Denn dort, wo sich Arbeitsangebot konzentriert, sei es in Kalifornien, New York, München oder Lagos, folgen bestenfalls exorbitante Wohnkosten oder gleich Slums. Mobilität nennt es der Marktwirtschaftler, ein anderer Begriff ist Landflucht. Die sogar noch gelobt wird, wegen dummen Religiösen und so. Sinnvoller wäre der umgekehrte Weg. Erst kürzlich feierte BMW das 50-jährige Jubiläum seines Werks in Dingolfing, im tiefen Niederbayern. Eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten. In San Francisco können sich Arbeitnehmer kaum noch Wohnungen leisten, die Prognosen für das boomende München sind ebenfalls mies. Das, was an besserem Verdienst erzielt wird, geht für die Miete wieder drauf, selbst im Umland steigen die Immobilienpreise, dass sich Familien kaum noch adäquaten Wohnraum leisten können.

#15:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 13:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.... Das, was an besserem Verdienst erzielt wird, geht für die Miete wieder drauf, selbst im Umland steigen die Immobilienpreise, dass sich Familien kaum noch adäquaten Wohnraum leisten können.

Was, bitteschön, sollen Immobilien in Familienhänden, wenn sie in Spekulantenhänden viel besser aufgehoben sind?

#16: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: astarte BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 14:25
    —
OT
fwo hat folgendes geschrieben:
Und wir haben immer noch keine Partei, die das Thema offen auf der Agende hat, dafür aber tatsächlich Industrieführer, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ansprechen (wurde hier irgendwo verlinkt.)


verflixt, wo war das jetzt?

#17: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 14:31
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
OT
fwo hat folgendes geschrieben:
Und wir haben immer noch keine Partei, die das Thema offen auf der Agende hat, dafür aber tatsächlich Industrieführer, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ansprechen (wurde hier irgendwo verlinkt.)


verflixt, wo war das jetzt?


Das hier?

#18: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: astarte BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 15:07
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
OT
fwo hat folgendes geschrieben:
Und wir haben immer noch keine Partei, die das Thema offen auf der Agende hat, dafür aber tatsächlich Industrieführer, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ansprechen (wurde hier irgendwo verlinkt.)


verflixt, wo war das jetzt?


Das hier?

Genau, ach du warst das. Danke!
Ich dachte schon, dass das im Trumpthread war, aber unter dem ganzen Mist von Er_win findet man ja interessante Beiträge nicht mehr. Mit den Augen rollen

#19:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 17:17
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.... Das, was an besserem Verdienst erzielt wird, geht für die Miete wieder drauf, selbst im Umland steigen die Immobilienpreise, dass sich Familien kaum noch adäquaten Wohnraum leisten können.

Was, bitteschön, sollen Immobilien in Familienhänden, wenn sie in Spekulantenhänden viel besser aufgehoben sind?


Leider ist das so.
Das hat aber weniger mit "Spekulanten" als mit der Mentalität: "soviel-als-geht-herauszuschlagen" zu tun.
Wer eine Wohnung von einem "Kleinstbesitzer" mietet kommt da bestimmt nicht besser weg, als wenn seine Wohnung eine Wohnungsvermietungsgesellschaft gehört.
Die Kinder sollen studieren können. Und warum soll ich die Wohnung für 800 Euro vermieten, wenn ich auch 1200 Euro dafür bekommen kann?
Dennoch halte ich Flexibilität für unbedingt notwendig um auf den Arbeitsmarkt zurecht zu kommen.
Man muß ja nicht gleich eine Wohnung in Schwabing, oder auf den Killesberg mieten.

#20:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 18:56
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.... Das, was an besserem Verdienst erzielt wird, geht für die Miete wieder drauf, selbst im Umland steigen die Immobilienpreise, dass sich Familien kaum noch adäquaten Wohnraum leisten können.

Was, bitteschön, sollen Immobilien in Familienhänden, wenn sie in Spekulantenhänden viel besser aufgehoben sind?


Leider ist das so.
Das hat aber weniger mit "Spekulanten" als mit der Mentalität: "soviel-als-geht-herauszuschlagen" zu tun.
Wer eine Wohnung von einem "Kleinstbesitzer" mietet kommt da bestimmt nicht besser weg, als wenn seine Wohnung eine Wohnungsvermietungsgesellschaft gehört.
Die Kinder sollen studieren können. Und warum soll ich die Wohnung für 800 Euro vermieten, wenn ich auch 1200 Euro dafür bekommen kann?
Dennoch halte ich Flexibilität für unbedingt notwendig um auf den Arbeitsmarkt zurecht zu kommen.
Man muß ja nicht gleich eine Wohnung in Schwabing, oder auf den Killesberg mieten.

Das hat weniger mit "Die Kinder sollen studieren können" zu tun als damit, dass die Preise durch Spekulation nach oben getrieben werden. Ezähl mir, Du würdest ein Haus in einer Gegend, in der man es gut und leicht für 2000€ im Monat vermieten kann, für 800€ im Monat vermieten, weil Dir das reicht.

Mietpreise werden nicht durch die Wünsche des Vermieters festgelegt, sondern i.A. durch die Orientierung am Mietenspiegel der Umgebung. Es ist heute illusorisch, sich den Wohnort nur nach dem Arbeitsort auszusuchen. In Ballungsräumen sucht man sich den Wohnort in einem Kompromiss zwischen Entfernung vom Arbeitsort und Preis aus.

#21:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 19:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
.... Das, was an besserem Verdienst erzielt wird, geht für die Miete wieder drauf, selbst im Umland steigen die Immobilienpreise, dass sich Familien kaum noch adäquaten Wohnraum leisten können.

Was, bitteschön, sollen Immobilien in Familienhänden, wenn sie in Spekulantenhänden viel besser aufgehoben sind?


Leider ist das so.
Das hat aber weniger mit "Spekulanten" als mit der Mentalität: "soviel-als-geht-herauszuschlagen" zu tun.
Wer eine Wohnung von einem "Kleinstbesitzer" mietet kommt da bestimmt nicht besser weg, als wenn seine Wohnung eine Wohnungsvermietungsgesellschaft gehört.
Die Kinder sollen studieren können. Und warum soll ich die Wohnung für 800 Euro vermieten, wenn ich auch 1200 Euro dafür bekommen kann?
Dennoch halte ich Flexibilität für unbedingt notwendig um auf den Arbeitsmarkt zurecht zu kommen.
Man muß ja nicht gleich eine Wohnung in Schwabing, oder auf den Killesberg mieten.

Das hat weniger mit "Die Kinder sollen studieren können" zu tun als damit, dass die Preise durch Spekulation nach oben getrieben werden. Ezähl mir, Du würdest ein Haus in einer Gegend, in der man es gut und leicht für 2000€ im Monat vermieten kann, für 800€ im Monat vermieten, weil Dir das reicht.
Es war die Reaktion auf "Spekulanten". Alsob irgend welche "böse Mächte" den Mietpreis hochtreiben. Mit den Augen rollen
Ich denke, (fast) jede nimmt die Miete, die er maximal bekommen kann.

fwo hat folgendes geschrieben:
Mietpreise werden nicht durch die Wünsche des Vermieters festgelegt, sondern i.A. durch die Orientierung am Mietenspiegel der Umgebung.
Ach; wenn ich meine Wohnung unter den ortsüblichen Mietspiegel vermiete, bekomme ich was? Am Kopf kratzen
Ich war übrigens auch schon mal Wohnungsvermieter.

fwo hat folgendes geschrieben:
Es ist heute illusorisch, sich den Wohnort nur nach dem Arbeitsort auszusuchen. In Ballungsräumen sucht man sich den Wohnort in einem Kompromiss zwischen Entfernung vom Arbeitsort und Preis aus.
So kommt es schon eher hin.

#22:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 20:51
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
.....
Das hat weniger mit "Die Kinder sollen studieren können" zu tun als damit, dass die Preise durch Spekulation nach oben getrieben werden. Ezähl mir, Du würdest ein Haus in einer Gegend, in der man es gut und leicht für 2000€ im Monat vermieten kann, für 800€ im Monat vermieten, weil Dir das reicht.
Es war die Reaktion auf "Spekulanten". Alsob irgend welche "böse Mächte" den Mietpreis hochtreiben. Mit den Augen rollen
Ich denke, (fast) jede nimmt die Miete, die er maximal bekommen kann.

Die Spekulation entsteht nicht da, wo jemand einen hohen Preis nimmt, den er bekommen kann, sondern da, wo jemand in der Hoffnung auf zukünftige Rendite erheblich mehr zu zahlen bereit ist als jemand, der selbst wohnen möchte. Da geht es um die Immobilie als Anlage. Und dieses Verhalten treibt wirklich die Preise nach oben.
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Mietpreise werden nicht durch die Wünsche des Vermieters festgelegt, sondern i.A. durch die Orientierung am Mietenspiegel der Umgebung.
Ach; wenn ich meine Wohnung unter den ortsüblichen Mietspiegel vermiete, bekomme ich was? Am Kopf kratzen
Ich war übrigens auch schon mal Wohnungsvermieter. ....

Wenn Du was verschenkst, bekommst Du natürlich den Preis, den Du verlangst. Ich strafe mich übrigens insofern gerade selbst Lügen, als wir eine Wohnung leicht unter dem Mietspiegel vermieten, ohne dass dieser Minderpreis durch schlechte Qualität gerechtfertigt wäre, und wir habe schon relativ lange die Miete nicht erhöht, weil uns die Mieter sympathisch sind. Das ändert aber nichts am Prinzip und hat auch selbst weiter keinen messbaren Einfluss auf den Mietspiegel, auch weil es ein Objekt ist, das größenmäßig nur indirekt vom Mietspiegel erfasst wird.

#23:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 21:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn Du was verschenkst, bekommst Du natürlich den Preis, den Du verlangst. Ich strafe mich übrigens insofern gerade selbst Lügen, als wir eine Wohnung leicht unter dem Mietspiegel vermieten, ohne dass dieser Minderpreis durch schlechte Qualität gerechtfertigt wäre, und wir habe schon relativ lange die Miete nicht erhöht, weil uns die Mieter sympathisch sind. Das ändert aber nichts am Prinzip und hat auch selbst weiter keinen messbaren Einfluss auf den Mietspiegel, auch weil es ein Objekt ist, das größenmäßig nur indirekt vom Mietspiegel erfasst wird.


Du "verschenkst" nichts.
Ich habe meine Wohnung übrigens aus dem gleichen Grund wie Du nicht zum Höchstpreis vermietet.

Der Mietpreis wird im großem Ganzen, durch Angebot und Nachfrage reguliert. Wenns keine Nachfrage gibt, gibt nichts zu spekulieren.

#24: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 22:55
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Komm mal in der Gegenwart an:

Schon vor 30 Jahren bestanden die wesentlichen Anreize, die die Politik weltweit für die Ansiedlung gegeben hat, in Dumping, ob es nun Umweltdumping, Sozialdumping oder Steuerdumping war. Es war in den 80ern, dass z.B. Pirelli in Indien eine fast arbeitnehmerfreie Reifenfabrik aufgestellt hat, die von ein paar europäischen Ingenieuren geführt wurde - ausschlaggebend waren die Umweltauflagen, die Löhne waren bei den paar Hanseln egal, so dass es nicht machten, den Ingenieuren noch ihre Auslandspauschale auf die europäischen Gehälter draufzulegen.

Das war aber vor 30 Jahren. Seitdem ist eine Automatisierung in Gang, gegen die das damals von Pirelli Pipifax war. Ich habe es hier an andere Stelle schon mal gesagt, da auch mal mit einer nicht wirklich bestreitbaren Herkunft (es handelte sich um ein Symposium von Spitzeninformatikern aus aller Welt), die ich aber nicht nochmal raussuche: In den nächsten 20 Jahren wird ca die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze durch Computerisierung wegfallen. Und wir haben immer noch keine Partei, die das Thema offen auf der Agende hat, dafür aber tatsächlich Industrieführer, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ansprechen (wurde hier irgendwo verlinkt.)

Mobilität ist wünschenswert und gut, aber vor diesem Hintergrund das unbedingte Hohelied der Mobilität zu singen, als sei damit wirklich viel zu lösen, bleibt hohles Gelaber, ob man es als Makroökonomie bezeichnet, oder die Linde rauscht.


Mal wieder Thema verfehlt!

Dass es insgesamt zu wenig Jobs gibt, hat nun mal nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun und Du weisst sicher, dass ich auch dafuer Loesungsvorschlaege habe, die ich nicht zum xten Mal wiederholen will. Hier geht's eher darum, dass Jobs nicht immer dort vorkommen, wo es Arbeitssuchende dafuer gibt und ob man von Arbeitssuchenden erwarten darf, dass sie zu diesen Jobs ziehen.

Selbst in einer Gesellschaft, die das Problem der fehlenden Jobs geloest hat, wird es wohl so sein, dass Jobs und Arbeitssuchende in gewissem Umfang geografisch getrennt sein werden und es deshalb noetig sein wird, dass manche Menschen dorthin ziehen werden, wo es einen adaequaten Job fuer sie gibt. Mir ist auch nicht ganz klar, was daran so schlimm sein soll. In vielen, vor allem hochqualifizierten, richtig guten Jobs, ist das ohnehin gang und gaebe, auch weil die Qualifikationen der betreffenden Leute sehr spezialisiert sind. Wer da gut verdienen will, der darf nicht an der heimischen Scholle kleben, sondern muss mobil sein, oft sogar global mobil.

Es mag ja fuer manche ganz nett sein, wenn sie ihr ganzes Leben im gleichen Kuhkaff verbringen koennen und ich freue mich auch fuer die, wenn sie sich das leisten koennen, weil sie nicht auf einen Job angewiesen sind, sondern anderes, leistungsloses Einkommen, z.B. aus Mieten, haben, aber soviel Glueck hat halt nicht jeder.

Das hohe Lied der Bodenstaendigkeit, der sich alles andere unterzuordnen hat, birgt auch ganz spezifische Gefahren. Wer den Leuten in den betreffenden rueckstaendigen Gebieten einredet, sie muessten sich nicht selbst um Job und Einkommen bemuehen, sondern sie haetten ein Anrecht darauf, dass ihnen ein Nannystaat Job und Einkommen quasi vor die Haustuer liefert, der weckt und bestaerkt letztlich unerfuellbare Erwartungen und wenn man dann nicht liefern kann, dann fuehlen sich diese Leute verarscht und werden pampig. So schafft man Wutbuerger, die sich letztendlich dann denen zuwenden, die das Maerchenerzaehlen und Machen unhaltbarer Versprechungen ungleich besser beherrschen und die das Ueberdruckventil fuer die wut infolge unerfuellter Verheissungen gleich mitliefern. Da ist dann am Ende "der Auslaender" schuld, die Fluechtlinge, die Moslems, die Spekulanten oder gleich das beruehmte "internationale Finanzjudentum". So hilft man niemandem, man loest auch keine sozialen Probleme, sondern man schafft sich vor allem seine politischen Probleme selbst wie man jetzt im Amiland und schon laenger im deutschen Osten besichtigen kann.

Eine vernuenftige Politik braucht frische Ideen wie man Arbeit und damit erwirtschafteten Wohlstand besser verteilen kann und die muss ehrlicherweise den Menschen auch sagen, dass dies nicht allein Sache der Regierenden sein kann, sondern dass die Regierten dabei mitwirken muessen, dass sie manchmal Kompromisse werden eingehen muessen und vor allem dass sie selbst aktiv werden muessen. Einfach irgendwo passiv warten bis die Politik einem die Probleme loest, kann nicht funktionieren, das kann keine Politik der Welt leisten!

#25:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 23:12
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn Du was verschenkst, bekommst Du natürlich den Preis, den Du verlangst. Ich strafe mich übrigens insofern gerade selbst Lügen, als wir eine Wohnung leicht unter dem Mietspiegel vermieten, ohne dass dieser Minderpreis durch schlechte Qualität gerechtfertigt wäre, und wir habe schon relativ lange die Miete nicht erhöht, weil uns die Mieter sympathisch sind. Das ändert aber nichts am Prinzip und hat auch selbst weiter keinen messbaren Einfluss auf den Mietspiegel, auch weil es ein Objekt ist, das größenmäßig nur indirekt vom Mietspiegel erfasst wird.


Du "verschenkst" nichts.
Ich habe meine Wohnung übrigens aus dem gleichen Grund wie Du nicht zum Höchstpreis vermietet.

Der Mietpreis wird im großem Ganzen, durch Angebot und Nachfrage reguliert. Wenns keine Nachfrage gibt, gibt nichts zu spekulieren.


Wenn es Nachfrage gibt, muss aber auch nicht spekuliert werden. Das ist ja kein Naturgesetz.

#26:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 23:18
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn Du was verschenkst, bekommst Du natürlich den Preis, den Du verlangst. Ich strafe mich übrigens insofern gerade selbst Lügen, als wir eine Wohnung leicht unter dem Mietspiegel vermieten, ohne dass dieser Minderpreis durch schlechte Qualität gerechtfertigt wäre, und wir habe schon relativ lange die Miete nicht erhöht, weil uns die Mieter sympathisch sind. Das ändert aber nichts am Prinzip und hat auch selbst weiter keinen messbaren Einfluss auf den Mietspiegel, auch weil es ein Objekt ist, das größenmäßig nur indirekt vom Mietspiegel erfasst wird.


Du "verschenkst" nichts.
Ich habe meine Wohnung übrigens aus dem gleichen Grund wie Du nicht zum Höchstpreis vermietet.

Der Mietpreis wird im großem Ganzen, durch Angebot und Nachfrage reguliert. Wenns keine Nachfrage gibt, gibt nichts zu spekulieren.


Wenn es Nachfrage gibt, muss aber auch nicht spekuliert werden. Das ist ja kein Naturgesetz.

Natürlich nicht. Macht auch nicht jeder. Aber schon die meisten.

Grundsätzlich ist es ein Unding, dass "Erfolg" fast ausschliesslich nach monetären Erfolg gewichtet wird.
Schön wäre es, wenn Erfolg nach die maximale Beglückung gemessen würde.

Aber das ist mehr ein Gedanke am Rande.


Zuletzt bearbeitet von vrolijke am 04.02.2017, 23:19, insgesamt einmal bearbeitet

#27: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 23:19
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Komm mal in der Gegenwart an:

Schon vor 30 Jahren bestanden die wesentlichen Anreize, die die Politik weltweit für die Ansiedlung gegeben hat, in Dumping, ob es nun Umweltdumping, Sozialdumping oder Steuerdumping war. Es war in den 80ern, dass z.B. Pirelli in Indien eine fast arbeitnehmerfreie Reifenfabrik aufgestellt hat, die von ein paar europäischen Ingenieuren geführt wurde - ausschlaggebend waren die Umweltauflagen, die Löhne waren bei den paar Hanseln egal, so dass es nicht machten, den Ingenieuren noch ihre Auslandspauschale auf die europäischen Gehälter draufzulegen.

Das war aber vor 30 Jahren. Seitdem ist eine Automatisierung in Gang, gegen die das damals von Pirelli Pipifax war. Ich habe es hier an andere Stelle schon mal gesagt, da auch mal mit einer nicht wirklich bestreitbaren Herkunft (es handelte sich um ein Symposium von Spitzeninformatikern aus aller Welt), die ich aber nicht nochmal raussuche: In den nächsten 20 Jahren wird ca die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze durch Computerisierung wegfallen. Und wir haben immer noch keine Partei, die das Thema offen auf der Agende hat, dafür aber tatsächlich Industrieführer, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ansprechen (wurde hier irgendwo verlinkt.)

Mobilität ist wünschenswert und gut, aber vor diesem Hintergrund das unbedingte Hohelied der Mobilität zu singen, als sei damit wirklich viel zu lösen, bleibt hohles Gelaber, ob man es als Makroökonomie bezeichnet, oder die Linde rauscht.


Mal wieder Thema verfehlt!

Dass es insgesamt zu wenig Jobs gibt, hat nun mal nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun und Du weisst sicher, dass ich auch dafuer Loesungsvorschlaege habe, die ich nicht zum xten Mal wiederholen will. Hier geht's eher darum, dass Jobs nicht immer dort vorkommen, wo es Arbeitssuchende dafuer gibt und ob man von Arbeitssuchenden erwarten darf, dass sie zu diesen Jobs ziehen.

Selbst in einer Gesellschaft, die das Problem der fehlenden Jobs geloest hat, wird es wohl so sein, dass Jobs und Arbeitssuchende in gewissem Umfang geografisch getrennt sein werden und es deshalb noetig sein wird, dass manche Menschen dorthin ziehen werden, wo es einen adaequaten Job fuer sie gibt. Mir ist auch nicht ganz klar, was daran so schlimm sein soll. In vielen, vor allem hochqualifizierten, richtig guten Jobs, ist das ohnehin gang und gaebe, auch weil die Qualifikationen der betreffenden Leute sehr spezialisiert sind. Wer da gut verdienen will, der darf nicht an der heimischen Scholle kleben, sondern muss mobil sein, oft sogar global mobil.

Es mag ja fuer manche ganz nett sein, wenn sie ihr ganzes Leben im gleichen Kuhkaff verbringen koennen und ich freue mich auch fuer die, wenn sie sich das leisten koennen, weil sie nicht auf einen Job angewiesen sind, sondern anderes, leistungsloses Einkommen, z.B. aus Mieten, haben, aber soviel Glueck hat halt nicht jeder.

Das hohe Lied der Bodenstaendigkeit, der sich alles andere unterzuordnen hat, birgt auch ganz spezifische Gefahren. Wer den Leuten in den betreffenden rueckstaendigen Gebieten einredet, sie muessten sich nicht selbst um Job und Einkommen bemuehen, sondern sie haetten ein Anrecht darauf, dass ihnen ein Nannystaat Job und Einkommen quasi vor die Haustuer liefert, der weckt und bestaerkt letztlich unerfuellbare Erwartungen und wenn man dann nicht liefern kann, dann fuehlen sich diese Leute verarscht und werden pampig. So schafft man Wutbuerger, die sich letztendlich dann denen zuwenden, die das Maerchenerzaehlen und Machen unhaltbarer Versprechungen ungleich besser beherrschen und die das Ueberdruckventil fuer die wut infolge unerfuellter Verheissungen gleich mitliefern. Da ist dann am Ende "der Auslaender" schuld, die Fluechtlinge, die Moslems, die Spekulanten oder gleich das beruehmte "internationale Finanzjudentum". So hilft man niemandem, man loest auch keine sozialen Probleme, sondern man schafft sich vor allem seine politischen Probleme selbst wie man jetzt im Amiland und schon laenger im deutschen Osten besichtigen kann.

Eine vernuenftige Politik braucht frische Ideen wie man Arbeit und damit erwirtschafteten Wohlstand besser verteilen kann und die muss ehrlicherweise den Menschen auch sagen, dass dies nicht allein Sache der Regierenden sein kann, sondern dass die Regierten dabei mitwirken muessen, dass sie manchmal Kompromisse werden eingehen muessen und vor allem dass sie selbst aktiv werden muessen. Einfach irgendwo passiv warten bis die Politik einem die Probleme loest, kann nicht funktionieren, das kann keine Politik der Welt leisten!


Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich

#28: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 23:25
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool

#29:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 23:31
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn Du was verschenkst, bekommst Du natürlich den Preis, den Du verlangst. Ich strafe mich übrigens insofern gerade selbst Lügen, als wir eine Wohnung leicht unter dem Mietspiegel vermieten, ohne dass dieser Minderpreis durch schlechte Qualität gerechtfertigt wäre, und wir habe schon relativ lange die Miete nicht erhöht, weil uns die Mieter sympathisch sind. Das ändert aber nichts am Prinzip und hat auch selbst weiter keinen messbaren Einfluss auf den Mietspiegel, auch weil es ein Objekt ist, das größenmäßig nur indirekt vom Mietspiegel erfasst wird.


Du "verschenkst" nichts.
Ich habe meine Wohnung übrigens aus dem gleichen Grund wie Du nicht zum Höchstpreis vermietet.

Der Mietpreis wird im großem Ganzen, durch Angebot und Nachfrage reguliert. Wenns keine Nachfrage gibt, gibt nichts zu spekulieren.


Wenn es Nachfrage gibt, muss aber auch nicht spekuliert werden. Das ist ja kein Naturgesetz.

Natürlich nicht. Macht auch nicht jeder. Aber schon die meisten.

Grundsätzlich ist es ein Unding, dass "Erfolg" fast ausschliesslich nach monetären Erfolg gewichtet wird.
Schön wäre es, wenn Erfolg nach die maximale Beglückung gemessen würde.

Aber das ist mehr ein Gedanke am Rande.


In einer anonymen Geschäftsbeziehung ist es vielleicht noch verständlich, wenn der höchste Preis herausgeschlagen wird. Allerdings sind die gesamtgesellschaftlichen Folgen dieses Prinzips nicht zu vermitteln.

Gerade eben musste ich das lesen:
Mietwucher in München: Die kleinen Läden im Glockenbachviertel sterben

Zitat:
Der 170 Quadratmeter große Laden müsste pro Jahr 25.000 Euro mehr Miete berappen. Das verlangt die Bauer Media Group aus Hamburg, der größte Zeitschriftenverlag in Europa. Sie ist Eigentümer der Westermühl-Höfe mit rund 260 Wohnungen und der langen Einkaufs-Zeile an der Holz-/Westermühlstraße. "Unser Vermieter ist ein milliardenschwerer Konzern, der keine Verantwortung gegenüber dem Viertel und seinen Menschen sieht", sagt Markus Arendt. "Muss ein Großkonzern, neben der Mieterhöhung um 25 Prozent, plötzlich zusätzlich Miete für unsere Kellerräume als Lagerfläche verlangen?“, fragt er sich.


Tja, der Konzern muss nicht, aber er kann und ist natürlich auch seinen "Eigentümern verpflichtet". Aber, diese ökonomische Denkweise ist kurzsichtig. Irgendwann ist das Viertel nicht mehr lebenswert, gerade für ältere Leute ist es eine Zumutung, wenn Geschäfte des täglichen Bedarfs nicht mehr in Laufnähe sind.

#30: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 23:31
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Nicht alle. Mich lässt er bestimmt im Alten Europa verrotten Traurig

#31: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.02.2017, 23:49
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Komm mal in der Gegenwart an:

Schon vor 30 Jahren bestanden die wesentlichen Anreize, die die Politik weltweit für die Ansiedlung gegeben hat, in Dumping, ob es nun Umweltdumping, Sozialdumping oder Steuerdumping war. Es war in den 80ern, dass z.B. Pirelli in Indien eine fast arbeitnehmerfreie Reifenfabrik aufgestellt hat, die von ein paar europäischen Ingenieuren geführt wurde - ausschlaggebend waren die Umweltauflagen, die Löhne waren bei den paar Hanseln egal, so dass es nicht machten, den Ingenieuren noch ihre Auslandspauschale auf die europäischen Gehälter draufzulegen.

Das war aber vor 30 Jahren. Seitdem ist eine Automatisierung in Gang, gegen die das damals von Pirelli Pipifax war. Ich habe es hier an andere Stelle schon mal gesagt, da auch mal mit einer nicht wirklich bestreitbaren Herkunft (es handelte sich um ein Symposium von Spitzeninformatikern aus aller Welt), die ich aber nicht nochmal raussuche: In den nächsten 20 Jahren wird ca die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze durch Computerisierung wegfallen. Und wir haben immer noch keine Partei, die das Thema offen auf der Agende hat, dafür aber tatsächlich Industrieführer, die das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ansprechen (wurde hier irgendwo verlinkt.)

Mobilität ist wünschenswert und gut, aber vor diesem Hintergrund das unbedingte Hohelied der Mobilität zu singen, als sei damit wirklich viel zu lösen, bleibt hohles Gelaber, ob man es als Makroökonomie bezeichnet, oder die Linde rauscht.


Mal wieder Thema verfehlt!

Dass es insgesamt zu wenig Jobs gibt, hat nun mal nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun und Du weisst sicher, dass ich auch dafuer Loesungsvorschlaege habe, die ich nicht zum xten Mal wiederholen will. Hier geht's eher darum, dass Jobs nicht immer dort vorkommen, wo es Arbeitssuchende dafuer gibt und ob man von Arbeitssuchenden erwarten darf, dass sie zu diesen Jobs ziehen.

Selbst in einer Gesellschaft, die das Problem der fehlenden Jobs geloest hat, wird es wohl so sein, dass Jobs und Arbeitssuchende in gewissem Umfang geografisch getrennt sein werden und es deshalb noetig sein wird, dass manche Menschen dorthin ziehen werden, wo es einen adaequaten Job fuer sie gibt. Mir ist auch nicht ganz klar, was daran so schlimm sein soll. In vielen, vor allem hochqualifizierten, richtig guten Jobs, ist das ohnehin gang und gaebe, auch weil die Qualifikationen der betreffenden Leute sehr spezialisiert sind. Wer da gut verdienen will, der darf nicht an der heimischen Scholle kleben, sondern muss mobil sein, oft sogar global mobil.

Es mag ja fuer manche ganz nett sein, wenn sie ihr ganzes Leben im gleichen Kuhkaff verbringen koennen und ich freue mich auch fuer die, wenn sie sich das leisten koennen, weil sie nicht auf einen Job angewiesen sind, sondern anderes, leistungsloses Einkommen, z.B. aus Mieten, haben, aber soviel Glueck hat halt nicht jeder.

Das hohe Lied der Bodenstaendigkeit, der sich alles andere unterzuordnen hat, birgt auch ganz spezifische Gefahren. Wer den Leuten in den betreffenden rueckstaendigen Gebieten einredet, sie muessten sich nicht selbst um Job und Einkommen bemuehen, sondern sie haetten ein Anrecht darauf, dass ihnen ein Nannystaat Job und Einkommen quasi vor die Haustuer liefert, der weckt und bestaerkt letztlich unerfuellbare Erwartungen und wenn man dann nicht liefern kann, dann fuehlen sich diese Leute verarscht und werden pampig. So schafft man Wutbuerger, die sich letztendlich dann denen zuwenden, die das Maerchenerzaehlen und Machen unhaltbarer Versprechungen ungleich besser beherrschen und die das Ueberdruckventil fuer die wut infolge unerfuellter Verheissungen gleich mitliefern. Da ist dann am Ende "der Auslaender" schuld, die Fluechtlinge, die Moslems, die Spekulanten oder gleich das beruehmte "internationale Finanzjudentum". So hilft man niemandem, man loest auch keine sozialen Probleme, sondern man schafft sich vor allem seine politischen Probleme selbst wie man jetzt im Amiland und schon laenger im deutschen Osten besichtigen kann.

Eine vernuenftige Politik braucht frische Ideen wie man Arbeit und damit erwirtschafteten Wohlstand besser verteilen kann und die muss ehrlicherweise den Menschen auch sagen, dass dies nicht allein Sache der Regierenden sein kann, sondern dass die Regierten dabei mitwirken muessen, dass sie manchmal Kompromisse werden eingehen muessen und vor allem dass sie selbst aktiv werden muessen. Einfach irgendwo passiv warten bis die Politik einem die Probleme loest, kann nicht funktionieren, das kann keine Politik der Welt leisten!

@bb
Warum hast Du eigentlich den letzten Satz meines Post nicht gefettet? Dann hättest Du Dir Dein restliches Gesulze sparen können.

#32:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 00:19
    —
Was Politik leisten kann und warum das Individuum nicht zum Einzelkämpfer degradiert werden muss, wie BB (edit) propagiert, zeigt das Beispiel Bayerns. Das hat die "Zeit" schon 1952 erkannt:

http://www.zeit.de/1952/45/vom-agrarland-zum-industriestaat

Zitat:
Es war deshalb das elementarste Anliegen der bayerischen Wirtschaftspolitik nach dem Kriege, die Industriewirtschaft zu stärken und auszuweiten. Alle Einzelmaßnahmen auf den Gebieten der Steuerpolitik, der Gestaltung der Güterverkehrstarife, der Investitionspolitik, der Exportförderung, des Wohnungsbaues usw. waren letzten Endes diesem Ziel untergeordnet. Es ist bis heute zu einem großen Teil erreicht worden. Die Zahl der Industriebetriebe und der industriell Werktätigen hat erheblich zugenommen. Bayern ist – bis zur staatlichen Zusammenfassung der früher selbständigen Bundesländer Württemberg und Baden – nach Nordrhein-Westfalen das zweitstärkste Industrieland der Bundesrepublik gewesen. Die räumliche Streuung der Industrie hat sich durch Neugründung von Betrieben in Klein- und Mittelstädten sowie zahlreichen Landgemeinden erheblich verdichtet; blühende Industriezentren sind insbesondere im Zuge der Ansiedlung von Flüchtlingsindustrien und der Betriebsverlagerung aus Ostdeutschland und Berlin in einer Reihe von Landkreisen mit staatlicher Förderung emporgewachsen.


Aber das grenzt ja schon an pfui Planwirtschaft Überrascht und zeigt auch Alternativen zu einer einseitigen Urbanisierung auf. Nur die Politik kann rechtliche Rahmen und wirtschaftliche Anreize schaffen, die Arbeit dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird. Das Kapital geht immer den leichtesten Weg, der am schnellsten zum Profit führt. BB schickt die Leute dem Profitdenken hinterher...

Was aber stimmt, die Politik braucht frische Ideen wie man Wohlstand besser verteilt, das kann man auch den Wählern zumuten zwinkern


Zuletzt bearbeitet von AdvocatusDiaboli am 05.02.2017, 00:21, insgesamt einmal bearbeitet

#33: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 00:20
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
..Gesulze....


,auf das naeher einzugehen nicht lohnt.

Diskussion wegen Diskussionsunfaehigkeit des Gegenuebers beendet.

#34:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 00:30
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Was Politik leisten kann und warum das Individuum nicht zum Einzelkämpfer degradiert werden muss, wie BB (edit) propagiert, zeigt das Beispiel Bayerns. Das hat die "Zeit" schon 1952 erkannt:

http://www.zeit.de/1952/45/vom-agrarland-zum-industriestaat

Zitat:
Es war deshalb das elementarste Anliegen der bayerischen Wirtschaftspolitik nach dem Kriege, die Industriewirtschaft zu stärken und auszuweiten. Alle Einzelmaßnahmen auf den Gebieten der Steuerpolitik, der Gestaltung der Güterverkehrstarife, der Investitionspolitik, der Exportförderung, des Wohnungsbaues usw. waren letzten Endes diesem Ziel untergeordnet. Es ist bis heute zu einem großen Teil erreicht worden. Die Zahl der Industriebetriebe und der industriell Werktätigen hat erheblich zugenommen. Bayern ist – bis zur staatlichen Zusammenfassung der früher selbständigen Bundesländer Württemberg und Baden – nach Nordrhein-Westfalen das zweitstärkste Industrieland der Bundesrepublik gewesen. Die räumliche Streuung der Industrie hat sich durch Neugründung von Betrieben in Klein- und Mittelstädten sowie zahlreichen Landgemeinden erheblich verdichtet; blühende Industriezentren sind insbesondere im Zuge der Ansiedlung von Flüchtlingsindustrien und der Betriebsverlagerung aus Ostdeutschland und Berlin in einer Reihe von Landkreisen mit staatlicher Förderung emporgewachsen.


Aber das grenzt ja schon an pfui Planwirtschaft Überrascht und zeigt auch Alternativen zu einer einseitigen Urbanisierung auf. Nur die Politik kann rechtliche Rahmen und wirtschaftliche Anreize schaffen, die Arbeit dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird. Das Kapital geht immer den leichtesten Weg, der am schnellsten zum Profit führt. BB schickt die Leute dem Profitdenken hinterher...

Was aber stimmt, die Politik braucht frische Ideen wie man Wohlstand besser verteilt, das kann man auch den Wählern zumuten zwinkern



Am bayrischen Wesen soll die Welt genesen oder so.... Sehr glücklich

Erstens propagiere ich mit keiner Silbe die "Degradierung des Individuums zum Einzelkaempfer".

Zweitens propagiere ich keine "einseitige Urbanisierung"

Drittens schicke ich niemanden irgendeinem "Profitdenken hinterher", was immer das sein soll.

Viertens plaediere ich nicht nur dafuer den Wohlstand besser zu verteilen, sondern auch dafuer, dass man "den Waehlern zumutet", selbst aktiv zu werden und selbst was fuer das eigene Einkommen zu tun. Beides gehoert zusammen. Das eine ohne das andere laeuft auf blinde Staatsglaeubigkeit hinaus und das andere ohne das eine waere in der Tat ein Plaedoyer fuer allgemeines Einzelkaempfertum und beides wird nicht funktionieren.

#35: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 00:49
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
..Gesulze....


,auf das naeher einzugehen nicht lohnt.

Diskussion wegen Diskussionsunfaehigkeit des Gegenuebers beendet.

Du magst es anscheinend nicht, wenn man beim Namen nennt, was Du so absonderst, wenn Du den Makroökonomen zu geben versuchst. Soll mir recht sein.

#36:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 00:53
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Was Politik leisten kann und warum das Individuum nicht zum Einzelkämpfer degradiert werden muss, wie BB (edit) propagiert, zeigt das Beispiel Bayerns. Das hat die "Zeit" schon 1952 erkannt:

http://www.zeit.de/1952/45/vom-agrarland-zum-industriestaat

Zitat:
Es war deshalb das elementarste Anliegen der bayerischen Wirtschaftspolitik nach dem Kriege, die Industriewirtschaft zu stärken und auszuweiten. Alle Einzelmaßnahmen auf den Gebieten der Steuerpolitik, der Gestaltung der Güterverkehrstarife, der Investitionspolitik, der Exportförderung, des Wohnungsbaues usw. waren letzten Endes diesem Ziel untergeordnet. Es ist bis heute zu einem großen Teil erreicht worden. Die Zahl der Industriebetriebe und der industriell Werktätigen hat erheblich zugenommen. Bayern ist – bis zur staatlichen Zusammenfassung der früher selbständigen Bundesländer Württemberg und Baden – nach Nordrhein-Westfalen das zweitstärkste Industrieland der Bundesrepublik gewesen. Die räumliche Streuung der Industrie hat sich durch Neugründung von Betrieben in Klein- und Mittelstädten sowie zahlreichen Landgemeinden erheblich verdichtet; blühende Industriezentren sind insbesondere im Zuge der Ansiedlung von Flüchtlingsindustrien und der Betriebsverlagerung aus Ostdeutschland und Berlin in einer Reihe von Landkreisen mit staatlicher Förderung emporgewachsen.


Aber das grenzt ja schon an pfui Planwirtschaft Überrascht und zeigt auch Alternativen zu einer einseitigen Urbanisierung auf. Nur die Politik kann rechtliche Rahmen und wirtschaftliche Anreize schaffen, die Arbeit dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird. Das Kapital geht immer den leichtesten Weg, der am schnellsten zum Profit führt. BB schickt die Leute dem Profitdenken hinterher...

Was aber stimmt, die Politik braucht frische Ideen wie man Wohlstand besser verteilt, das kann man auch den Wählern zumuten zwinkern



Am bayrischen Wesen soll die Welt genesen oder so.... Sehr glücklich

Erstens propagiere ich mit keiner Silbe die "Degradierung des Individuums zum Einzelkaempfer".

Zweitens propagiere ich keine "einseitige Urbanisierung"

Drittens schicke ich niemanden irgendeinem "Profitdenken hinterher", was immer das sein soll.

Viertens plaediere ich nicht nur dafuer den Wohlstand besser zu verteilen, sondern auch dafuer, dass man "den Waehlern zumutet", selbst aktiv zu werden und selbst was fuer das eigene Einkommen zu tun. Beides gehoert zusammen. Das eine ohne das andere laeuft auf blinde Staatsglaeubigkeit hinaus und das andere ohne das eine waere in der Tat ein Plaedoyer fuer allgemeines Einzelkaempfertum und beides wird nicht funktionieren.


Erstens, zweiten und drittens folgen aus deinem Gesulze wie es fwo nannte. zwinkern
Was soll denn dieser Zwang zur Mobilität und das Geschwätz vom "Nannystaat" denn anderes sein - als die Propagierung von Urbanisierung und Einzelkämpfertum? Wer wollte die Leute aus dem Bible Belt noch einmal nach New York und Kalifornien schicken oder aus "rueckstaendigen Gebieten" in die große weite Welt, dort wo das Kapital am schnellsten Profit abschöpft?

#37: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 00:55
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
..Gesulze....


,auf das naeher einzugehen nicht lohnt.

Diskussion wegen Diskussionsunfaehigkeit des Gegenuebers beendet.

Du magst es anscheinend nicht, wenn man beim Namen nennt, was Du so absonderst, wenn Du den Makroökonomen zu geben versuchst. Soll mir recht sein.


Mir ist es aber nicht recht und ich weise ihn weiter darauf hin.

#38:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 01:15
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Erstens, zweiten und drittens folgen aus deinem Gesulze wie es fwo nannte. zwinkern
Was soll denn dieser Zwang zur Mobilität und das Geschwätz vom "Nannystaat" denn anderes sein - als die Propagierung von Urbanisierung und Einzelkämpfertum? Wer wollte die Leute aus dem Bible Belt noch einmal nach New York und Kalifornien schicken oder aus "rueckstaendigen Gebieten" in die große weite Welt, dort wo das Kapital am schnellsten Profit abschöpft?



Nein. Du missrepraesentierst mein Posting.

#39:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 01:22
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Erstens, zweiten und drittens folgen aus deinem Gesulze wie es fwo nannte. zwinkern
Was soll denn dieser Zwang zur Mobilität und das Geschwätz vom "Nannystaat" denn anderes sein - als die Propagierung von Urbanisierung und Einzelkämpfertum? Wer wollte die Leute aus dem Bible Belt noch einmal nach New York und Kalifornien schicken oder aus "rueckstaendigen Gebieten" in die große weite Welt, dort wo das Kapital am schnellsten Profit abschöpft?



Nein. Du missrepraesentierst mein Posting.


Bist Du's Kellyanne? Oder bin ich Erwins Lügenpresse? Na gut, ich versuche eine Neuinterpretation.

#40: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 01:25
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool



Fuer Dich vielleicht. Aber die anderen beiden? Ich weiss nicht. Die haengen mit zuviel Herzblut am Boden ihrer Ahnen, die waeren beim Migrieren sicher ueberfordert. Sehr glücklich

#41: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 01:26
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Nicht alle. Mich lässt er bestimmt im Alten Europa verrotten Traurig


Ich werde mein Wort für den oft so boshaften Addi einlegen. Schließlich gilt: Platz ist ist in der kleinsten Hütte, auch in der von bb für dich. Und schließlich hat er selbst für zerzauste, streunende Katzen ein Herz.

Sicher werden wir dann dereinst alle um bernies Tisch herum sitzen und uns über Makroökonomie austauschen und über das verflossene FGH ...- Smilie

#42: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 01:31
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Fuer Dich vielleicht. Aber die anderen beiden? Ich weiss nicht. Die haengen mit zuviel Herzblut am Boden ihrer Ahnen, die waeren beim Migrieren sicher ueberfordert. Sehr glücklich


Danke! zwinkern

Ich kenne Kanada bereits aus eigener Erfahrung und ich mochte Land und Leute sehr ...-

#43: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 01:37
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Fuer Dich vielleicht. Aber die anderen beiden? Ich weiss nicht. Die haengen mit zuviel Herzblut am Boden ihrer Ahnen, die waeren beim Migrieren sicher ueberfordert. Sehr glücklich


Danke! zwinkern

Ich kenne Kanada bereits aus eigener Erfahrung und ich mochte Land und Leute sehr ...-


Kanada ist mir zu kalt. Ich würde Katalonien oder Südfrankreich vorziehen. Außerdem hänge ich nicht an meiner Scholle. Ich bin doch selbst Binnenmigrant und aus dem provinzmiefigen oberpfälzische Cham in das weltbürgerliche München gezogen, so schnell ich konnte! Und meine Mutter kommt aus Schlesien, da will ich gar nicht hin - ich bin doch nicht so versponnen wie Erika Steinbach...

#44: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 01:48
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Fuer Dich vielleicht. Aber die anderen beiden? Ich weiss nicht. Die haengen mit zuviel Herzblut am Boden ihrer Ahnen, die waeren beim Migrieren sicher ueberfordert. Sehr glücklich


Danke! zwinkern

Ich kenne Kanada bereits aus eigener Erfahrung und ich mochte Land und Leute sehr ...-



Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurueckzukommen.

Die Kanadier sind auch fuer ihre sehr grosse Mobilitaet bekannt, vor allem wenn es darum geht einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu bekommen.

In manche Berufe ist Mobilitaet sogar fest eingebaut. Z.B. stellte ich bei meinem neuen Job fest, dass der Beruf des Polizisten hier regelmaessige Umzuege beinhaltet. Im laendlichen Bereich duerfen Polizisten nur 3 Jahren an einem Ort verweilen (in Ausnahmen gibt es 1 Jahr Verlaengerung) und muessen dann an einen anderen Ort wechseln. Dazu koennen sie sich auf eine bestimmte Stelle bewerben oder sie werden nach Ablauf ihrer Zeit einfach versetzt. Dabei zieht regelmaessig die gesamte Familie mit um. Ich habe bisher noch keinen darueber klagen hoeren, dass er sich damit ueberfordert fuehlt oder sonstwie dazu nicht in der Lage waere. Was ich aber schon oft gehoert habe, ist die Ankuendigung, dass man nach der Pensionierung nach Haida Gwaii zurueckkommen will. Unser frueherer Chef hat sogar noch vor seiner Abreise extra ein Haus fuer den Lebensabend gekauft.

Ich glaube wenn ich hier erzaehle welch albernen Bedenkentraegereien dagegen aufgefuehrt werden, dass man den Wohnort wechseln soll um einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu kriegen, dann werde ich nur unglaeubiges Kopfschuetteln ernten.

#45: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:01
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Fuer Dich vielleicht. Aber die anderen beiden? Ich weiss nicht. Die haengen mit zuviel Herzblut am Boden ihrer Ahnen, die waeren beim Migrieren sicher ueberfordert. Sehr glücklich


Danke! zwinkern

Ich kenne Kanada bereits aus eigener Erfahrung und ich mochte Land und Leute sehr ...-



Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurueckzukommen.

Die Kanadier sind auch fuer ihre sehr grosse Mobilitaet bekannt, vor allem wenn es darum geht einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu bekommen.

In manche Berufe ist Mobilitaet sogar fest eingebaut. Z.B. stellte ich bei meinem neuen Job fest, dass der Beruf des Polizisten hier regelmaessige Umzuege beinhaltet. Im laendlichen Bereich duerfen Polizisten nur 3 Jahren an einem Ort verweilen (in Ausnahmen gibt es 1 Jahr Verlaengerung) und muessen dann an einen anderen Ort wechseln. Dazu koennen sie sich auf eine bestimmte Stelle bewerben oder sie werden nach Ablauf ihrer Zeit einfach versetzt. Dabei zieht regelmaessig die gesamte Familie mit um. Ich habe bisher noch keinen darueber klagen hoeren, dass er sich damit ueberfordert fuehlt oder sonstwie dazu nicht in der Lage waere. Was ich aber schon oft gehoert habe, ist die Ankuendigung, dass man nach der Pensionierung nach Haida Gwaii zurueckkommen will. Unser frueherer Chef hat sogar noch vor seiner Abreise extra ein Haus fuer den Lebensabend gekauft.

Ich glaube wenn ich hier erzaehle welch albernen Bedenkentraegereien dagegen aufgefuehrt werden, dass man den Wohnort wechseln soll um einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu kriegen, dann werde ich nur unglaeubiges Kopfschuetteln ernten.


Das ist die Lösung: Wir schicken alle drei Jahre alle Kanadier nach Südafrika, die Südafrikaner auf die Philippinen und die Philippinos nach Kanada. Die Deutschen wandern in die Türkei, die Türken nach Großbritannien und die Briten auf den Mond. Sehr glücklich

#46: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:07
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Fuer Dich vielleicht. Aber die anderen beiden? Ich weiss nicht. Die haengen mit zuviel Herzblut am Boden ihrer Ahnen, die waeren beim Migrieren sicher ueberfordert. Sehr glücklich


Danke! zwinkern

Ich kenne Kanada bereits aus eigener Erfahrung und ich mochte Land und Leute sehr ...-



Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurueckzukommen.

Die Kanadier sind auch fuer ihre sehr grosse Mobilitaet bekannt, vor allem wenn es darum geht einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu bekommen.

In manche Berufe ist Mobilitaet sogar fest eingebaut. Z.B. stellte ich bei meinem neuen Job fest, dass der Beruf des Polizisten hier regelmaessige Umzuege beinhaltet. Im laendlichen Bereich duerfen Polizisten nur 3 Jahren an einem Ort verweilen (in Ausnahmen gibt es 1 Jahr Verlaengerung) und muessen dann an einen anderen Ort wechseln. Dazu koennen sie sich auf eine bestimmte Stelle bewerben oder sie werden nach Ablauf ihrer Zeit einfach versetzt. Dabei zieht regelmaessig die gesamte Familie mit um. Ich habe bisher noch keinen darueber klagen hoeren, dass er sich damit ueberfordert fuehlt oder sonstwie dazu nicht in der Lage waere. Was ich aber schon oft gehoert habe, ist die Ankuendigung, dass man nach der Pensionierung nach Haida Gwaii zurueckkommen will. Unser frueherer Chef hat sogar noch vor seiner Abreise extra ein Haus fuer den Lebensabend gekauft.

Ich glaube wenn ich hier erzaehle welch albernen Bedenkentraegereien dagegen aufgefuehrt werden, dass man den Wohnort wechseln soll um einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu kriegen, dann werde ich nur unglaeubiges Kopfschuetteln ernten.


Das ist die Lösung: Wir schicken alle drei Jahre alle Kanadier nach Südafrika, die Südafrikaner auf die Philippinen und die Philippinos nach Kanada. Die Deutschen wandern in die Türkei, die Türken nach Großbritannien und die Briten auf den Mond. Sehr glücklich



Es geht nicht darum irgendjemand irgendwohin zu schicken, sondern darum den Leuten zu ermoeglichen und sie dazu zu motivieren dahin zu gehen, wo sie die besten Chancen sehen ihre Lebensvorstellungen zu verwirklichen, sie rauszuholen aus provinziellem Mief und Selbstgenuegsamkeit, ihren Horizont zu oeffen. Wer dann wohin geht (oder auch bleibt) ist dem Einzelnen ueberlassen.

Ich rede von Freiheit, nicht von Zwangsverschickungen und beschreibe den Gegensatz zu Mauern auf dem Land und im Kopf.

#47: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:14
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alle auf nach Kanada, da gibt es Jobs en masse! Wait, gibt es da nicht Beschränkungen für die Einwanderung? Nein, Beachbernie lädt uns alle ein Sehr glücklich


... und bürgt für uns ...-! Cool


Fuer Dich vielleicht. Aber die anderen beiden? Ich weiss nicht. Die haengen mit zuviel Herzblut am Boden ihrer Ahnen, die waeren beim Migrieren sicher ueberfordert. Sehr glücklich


Danke! zwinkern

Ich kenne Kanada bereits aus eigener Erfahrung und ich mochte Land und Leute sehr ...-



Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurueckzukommen.

Die Kanadier sind auch fuer ihre sehr grosse Mobilitaet bekannt, vor allem wenn es darum geht einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu bekommen.

In manche Berufe ist Mobilitaet sogar fest eingebaut. Z.B. stellte ich bei meinem neuen Job fest, dass der Beruf des Polizisten hier regelmaessige Umzuege beinhaltet. Im laendlichen Bereich duerfen Polizisten nur 3 Jahren an einem Ort verweilen (in Ausnahmen gibt es 1 Jahr Verlaengerung) und muessen dann an einen anderen Ort wechseln. Dazu koennen sie sich auf eine bestimmte Stelle bewerben oder sie werden nach Ablauf ihrer Zeit einfach versetzt. Dabei zieht regelmaessig die gesamte Familie mit um. Ich habe bisher noch keinen darueber klagen hoeren, dass er sich damit ueberfordert fuehlt oder sonstwie dazu nicht in der Lage waere. Was ich aber schon oft gehoert habe, ist die Ankuendigung, dass man nach der Pensionierung nach Haida Gwaii zurueckkommen will. Unser frueherer Chef hat sogar noch vor seiner Abreise extra ein Haus fuer den Lebensabend gekauft.

Ich glaube wenn ich hier erzaehle welch albernen Bedenkentraegereien dagegen aufgefuehrt werden, dass man den Wohnort wechseln soll um einen besseren oder ueberhaupt einen Job zu kriegen, dann werde ich nur unglaeubiges Kopfschuetteln ernten.


Das ist die Lösung: Wir schicken alle drei Jahre alle Kanadier nach Südafrika, die Südafrikaner auf die Philippinen und die Philippinos nach Kanada. Die Deutschen wandern in die Türkei, die Türken nach Großbritannien und die Briten auf den Mond. Sehr glücklich



Es geht nicht darum irgendjemand irgendwohin zu schicken, sondern darum den Leuten zu ermoeglichen und sie dazu zu motivieren dahin zu gehen, wo sie die besten Chancen sehen ihre Lebensvorstellungen zu verwirklichen, sie rauszuholen aus provinziellem Mief und Selbstgenuegsamkeit, ihren Horizont zu oeffen. Wer dann wohin geht (oder auch bleibt) ist dem Einzelnen ueberlassen.

Ich rede von Freiheit, nicht von Zwangsverschickungen und beschreibe den Gegensatz zu Mauern auf dem Land und im Kopf.


Ich versteh dich schon, aber wer diese Freiheit nicht will, ist gezwungen darunter zu leiden? Du bist doch auch schon muffig viele Jahre auf deiner Insel, vielleicht solltest du mal dort hin, wo es schön warm ist und die Sonne öfter scheint... Sehr glücklich Das könnte deinen Horizont definitiv erweitern.

#48:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:15
    —
Ich halte es gesamtgesellschaftlich nicht für sinnvoll, eine Politik zu verfolgen, die dafür sorgt, dass die Menschen der Arbeit folgen. Die Folge davon ist, dass wir stukturschwache Bereiche erhalten, in denen es kaum Arbeitsplätze und kulturelles Leben/Freizeitangebote gibt und andererseits Ballungsräume, in denen immer mehr Menschen um Arbeitsplätze, Wohnraum und Ressourcen kämpfen müssen.

Und ja, ich sehe die Aufgabe des Staates darin, solche Ungleichgewichte zu vermeiden.

#49:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:17
    —
Mein Punkt ist: wer mobil sein will, der geht freiwillig, wer es nicht sein möchte, der soll trotzdem gut leben können. Das ist Freiheit ohne Zwang und Druck.

#50:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:18
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich halte es gesamtgesellschaftlich nicht für sinnvoll, eine Politik zu verfolgen, die dafür sorgt, dass die Menschen der Arbeit folgen. Die Folge davon ist, dass wir stukturschwache Bereiche erhalten, in denen es kaum Arbeitsplätze und kulturelles Leben/Freizeitangebote gibt und andererseits Ballungsräume, in denen immer mehr Menschen um Arbeitsplätze, Wohnraum und Ressourcen kämpfen müssen.

Und ja, ich sehe die Aufgabe des Staates darin, solche Ungleichgewichte zu vermeiden.


Genauso sehe ich es auch.

#51: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:23
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht darum irgendjemand irgendwohin zu schicken, sondern darum den Leuten zu ermoeglichen und sie dazu zu motivieren dahin zu gehen, wo sie die besten Chancen sehen ihre Lebensvorstellungen zu verwirklichen, sie rauszuholen aus provinziellem Mief und Selbstgenuegsamkeit, ihren Horizont zu oeffen.


Was ist mit den Menschen, die die Verwirklichung ihrer Lebensvorstellungen eher in der Provinz verorten?

#52: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:42
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht darum irgendjemand irgendwohin zu schicken, sondern darum den Leuten zu ermoeglichen und sie dazu zu motivieren dahin zu gehen, wo sie die besten Chancen sehen ihre Lebensvorstellungen zu verwirklichen, sie rauszuholen aus provinziellem Mief und Selbstgenuegsamkeit, ihren Horizont zu oeffen.


Was ist mit den Menschen, die die Verwirklichung ihrer Lebensvorstellungen eher in der Provinz verorten?


Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern

#53: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:47
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.

#54: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 02:58
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.


Ich will nur auf das Bernie-Parodoxon hinaus: Wenn Bernie behauptet, provinzielles Denken sei miefig und er selbst denkt und lebt in der Provinz, ergibt sich ein unentflechtbarer Widerspruch, was die Sinnhaftigkeit seiner Aussagen in Zweifel zieht.

#55: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 03:05
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht darum irgendjemand irgendwohin zu schicken, sondern darum den Leuten zu ermoeglichen und sie dazu zu motivieren dahin zu gehen, wo sie die besten Chancen sehen ihre Lebensvorstellungen zu verwirklichen, sie rauszuholen aus provinziellem Mief und Selbstgenuegsamkeit, ihren Horizont zu oeffen.


Was ist mit den Menschen, die die Verwirklichung ihrer Lebensvorstellungen eher in der Provinz verorten?



Denen steht es frei dort zu bleiben. Sie duerfen halt bloss nicht erwarten dass sich ihnen dort die gleichen Moeglichkeiten bieten wie in den prosperierenden Zentren.

Ich moechte auch diesen Stadt/Provinzgegensatz gleich mal relativieren. Es gibt auch prosperiende laendliche Gebiete, nicht nur finstere Provinz.

#56: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 03:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Denen steht es frei dort zu bleiben. Sie duerfen halt bloss nicht erwarten dass sich ihnen dort die gleichen Moeglichkeiten bieten wie in den prosperierenden Zentren.


Warum dürfen sie das nicht erwarten?

#57: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 06:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Denen steht es frei dort zu bleiben. Sie duerfen halt bloss nicht erwarten dass sich ihnen dort die gleichen Moeglichkeiten bieten wie in den prosperierenden Zentren.


Warum dürfen sie das nicht erwarten?


Die Frage lautet eher: Weshalb sollten sie das erwarten duerfen? Eine solche Erwartung ist doch weltfremd.

#58: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 06:50
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.



Mit "provinziell" meine ich weniger den Afenthalt in einer wenig bewohnten Gegend als vielmehr eine bestimmte Geisteshaltung, die normalerweise typisch fuer die Bewohner wenig bewohnter Gegenden ist aber nicht streng mit der Zahl der Einwohner pro km2 korreliert ist.

Die provinzielle Geisteshaltung ist gekennzeichnet durch chronische Rueckstaendigkeit, Fremdenfeindlichkeit und Fortschrittsfeindlichkeit. Alles, was von aussen kommt wird als fremd und bedrohlich empfunden. Im Gegensatz dazu steht die Weltoffenheit, die zwar eher fuer staedtische Zentren typisch ist, allerdings durchaus auch in laendlichen Gebieten zu finden ist. Diese laendlichen Gebiete sind meist auch prosperierend und bieten den dort lebenden Menschen mehr Entfaltungsmoeglichkeiten als die rueckstaendigen Gegenden, in denen Rechtspopulisten wie Trump den groessten Zuspruch verbuchen koennen. Natuerlich gibt es zwischen diesen beiden Polen auch Zwischenstufen. Mach das also bitte nicht nur an der Bevoelkerungsdichte fest.

Was mir an Haida Gwaii von Anfang an so gut gefallen hat, ist exakt diese Offenheit und Herzlichkeit Fremden gegenueber, die fuer weltoffene Gesellschaften typisch ist. Der Fremde wird nicht als Bedrohung, sondern als Chance empfunden das eigene Leben besser zu machen. Ist schon 'ne voellig andere Denkweise als die, die hinter Trumps Spruechen steckt und die in vielen miefigen amerikanischen Drecksnestern hinterm Wald so gut verfaengt. Ich muss wohl nicht eigens erwaehnen, dass es auf Haida Gwaii kaum jemanden gibt, der Trump verteidigt, obwohl hier sehr viel ueber ihn geredet wird.

Einige Leute hier, sowohl Natives als auch Nichtnatives, wussten uebrigens frueher als ich selbst, dass ich irgendwann dauerhaft hierher ziehe. Sehr glücklich

#59: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 10:54
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Denen steht es frei dort zu bleiben. Sie duerfen halt bloss nicht erwarten dass sich ihnen dort die gleichen Moeglichkeiten bieten wie in den prosperierenden Zentren.


Warum dürfen sie das nicht erwarten?


Falsche Frage. Um etwas nicht zu tun, bedarf es keine Erklärung. Die Erklärung ist dafür da, um zu begründen warum man etwas tun sollte.

#60: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 13:15
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.



Mit "provinziell" meine ich weniger den Afenthalt in einer wenig bewohnten Gegend als vielmehr eine bestimmte Geisteshaltung, die normalerweise typisch fuer die Bewohner wenig bewohnter Gegenden ist aber nicht streng mit der Zahl der Einwohner pro km2 korreliert ist.

Die provinzielle Geisteshaltung ist gekennzeichnet durch chronische Rueckstaendigkeit, Fremdenfeindlichkeit und Fortschrittsfeindlichkeit. Alles, was von aussen kommt wird als fremd und bedrohlich empfunden. Im Gegensatz dazu steht die Weltoffenheit, die zwar eher fuer staedtische Zentren typisch ist, allerdings durchaus auch in laendlichen Gebieten zu finden ist. Diese laendlichen Gebiete sind meist auch prosperierend und bieten den dort lebenden Menschen mehr Entfaltungsmoeglichkeiten als die rueckstaendigen Gegenden, in denen Rechtspopulisten wie Trump den groessten Zuspruch verbuchen koennen. Natuerlich gibt es zwischen diesen beiden Polen auch Zwischenstufen. Mach das also bitte nicht nur an der Bevoelkerungsdichte fest.

Was mir an Haida Gwaii von Anfang an so gut gefallen hat, ist exakt diese Offenheit und Herzlichkeit Fremden gegenueber, die fuer weltoffene Gesellschaften typisch ist. Der Fremde wird nicht als Bedrohung, sondern als Chance empfunden das eigene Leben besser zu machen. Ist schon 'ne voellig andere Denkweise als die, die hinter Trumps Spruechen steckt und die in vielen miefigen amerikanischen Drecksnestern hinterm Wald so gut verfaengt. Ich muss wohl nicht eigens erwaehnen, dass es auf Haida Gwaii kaum jemanden gibt, der Trump verteidigt, obwohl hier sehr viel ueber ihn geredet wird.

Einige Leute hier, sowohl Natives als auch Nichtnatives, wussten uebrigens frueher als ich selbst, dass ich irgendwann dauerhaft hierher ziehe. Sehr glücklich


Der Gegensatz Land vs. Stadt ist ein alter Hut. Es stellt sich doch eher die Frage: Was tun? Deine Lösung ist Aufgabe und Menschenstadtverschickung.

#61: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 13:31
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.



Mit "provinziell" meine ich weniger den Afenthalt in einer wenig bewohnten Gegend als vielmehr eine bestimmte Geisteshaltung, die normalerweise typisch fuer die Bewohner wenig bewohnter Gegenden ist aber nicht streng mit der Zahl der Einwohner pro km2 korreliert ist.

Die provinzielle Geisteshaltung ist gekennzeichnet durch chronische Rueckstaendigkeit, Fremdenfeindlichkeit und Fortschrittsfeindlichkeit. Alles, was von aussen kommt wird als fremd und bedrohlich empfunden. Im Gegensatz dazu steht die Weltoffenheit, die zwar eher fuer staedtische Zentren typisch ist, allerdings durchaus auch in laendlichen Gebieten zu finden ist. Diese laendlichen Gebiete sind meist auch prosperierend und bieten den dort lebenden Menschen mehr Entfaltungsmoeglichkeiten als die rueckstaendigen Gegenden, in denen Rechtspopulisten wie Trump den groessten Zuspruch verbuchen koennen. Natuerlich gibt es zwischen diesen beiden Polen auch Zwischenstufen. Mach das also bitte nicht nur an der Bevoelkerungsdichte fest.

Was mir an Haida Gwaii von Anfang an so gut gefallen hat, ist exakt diese Offenheit und Herzlichkeit Fremden gegenueber, die fuer weltoffene Gesellschaften typisch ist. Der Fremde wird nicht als Bedrohung, sondern als Chance empfunden das eigene Leben besser zu machen. Ist schon 'ne voellig andere Denkweise als die, die hinter Trumps Spruechen steckt und die in vielen miefigen amerikanischen Drecksnestern hinterm Wald so gut verfaengt. Ich muss wohl nicht eigens erwaehnen, dass es auf Haida Gwaii kaum jemanden gibt, der Trump verteidigt, obwohl hier sehr viel ueber ihn geredet wird.

Einige Leute hier, sowohl Natives als auch Nichtnatives, wussten uebrigens frueher als ich selbst, dass ich irgendwann dauerhaft hierher ziehe. Sehr glücklich


Der Gegensatz Land vs. Stadt ist ein alter Hut. Es stellt sich doch eher die Frage: Was tun? Deine Lösung ist Aufgabe und Menschenstadtverschickung.


Sehe ich anders.
Genau wie ich es favorisiere, empfinde ich BBs Statement als ein Apell an Offenheit und Flexibilität.
Wenns Dir an irgend etwas mangelt, tu was dagegen. Wobei "maulen" nicht das richtige Rezept ist.
In einen andern Landstrich ziehen, setzt manchmal Kräfte frei, die hällt man nicht für möglich.
Wenn die Gegend wo man wohnt, einem keine Perspektive bieten, nutzt es wenig, auf "Hilfe von draußen" zu warten.

#62: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 13:54
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Denen steht es frei dort zu bleiben. Sie duerfen halt bloss nicht erwarten dass sich ihnen dort die gleichen Moeglichkeiten bieten wie in den prosperierenden Zentren.


Warum dürfen sie das nicht erwarten?


Falsche Frage. Um etwas nicht zu tun, bedarf es keine Erklärung. Die Erklärung ist dafür da, um zu begründen warum man etwas tun sollte.

@ vrolijke
Das wäre so, wenn die Erwartung eine Handlung wäre, zu der man sich entscheidet. Das ist aber nicht wirklich so.

#63:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 16:47
    —
Zitat:
Aus Bauerndörfern sind riesige Pendlerkommunen mit S-Bahn-Anschluss, Gewerbepark und Kaltmieten von 14 Euro für den Quadratmeter aufwärts geworden.
Zitat:
Mia san mia, auch wenn wir bauen wie die Wilden.

Wer von Euch möchte gern so wohnen (zur Miete - schätze ich mal. Private Häuslebauer müssen bekanntlich Grunderwerbssteuer zahlen, die man den gewerblichen erlässt).

- Ach ja: https://www.merkur.de/leben/wohnen/traum-eigenheim-deutschland-bleibt-schlusslicht-zr-7331771.html
Interessanterweise blendet der Merkur die Angst, in Hartz IV zu fallen, aus, wie stets. Man sucht halt eine Stelle und zieht deshalb um.
Zitat:
Das ist auch eine Mentalitätsfrage,...

#64:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:26
    —
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Es gibt massig Jobs in meiner Wohngegend. Aber lauter gleiche. Da sucht mancher Betrieb schon mal ein Vierteljahr und länger.
Ich lebe in einer Region, in der z. Zt. vermehrt eine bestimmte Spezies Häuser teils durch Neubau, teils durch Kauf und Umwidmung entsteht: Personalhäuser. Aber in einem solchen möchte doch kein 40-Jähriger mehr wohnen! Also sollte für diese Leute die Mögllichkeit bestehen, sich was anzusparen, sonst nützen Personalhäuse in ein paar Jahren den Hoteliers und Klinikbetreibern auch nicht mehr.
Und der Ansturm der Erholungssuchenden wird immer größer.

Ich denke, wenn dieses Problem der Lösung harrt, wohne ich nicht mehr hier. Als ich noch in der Pflege gearbeitet habe (anderswo), hatte ich unter der Woche frei und konnte dem Hase- und Igel-Spiel der Münchner entkommen.

Ich verkaufe an jemanden, der möglichst viele Wohneinheiten auf mein Grundstück stellt. Vielleicht wacht die Gemeinde dann ja auf.


Zuletzt bearbeitet von Pfirsich am 05.02.2017, 17:40, insgesamt einmal bearbeitet

#65:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:38
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:

Wer von Euch möchte gern so wohnen


Ich denke, da gibts ne menge, die so wohnen wollen.
Eine meine Töchter hat in so ne Neubausiedlung gewohnt. Die war da recht zufrieden.

#66:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:46
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.

#67:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:51
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.


(Fettung geändert)
Ich hab mich eben darauf bezogen, dass der Merkur in seiner Auflistung unseren Landkreis eben nicht zum Speckgürtel zählt.

#68:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:57
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.

Yupp.
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Unter den Begriffen Umland, Vorortgürtel, Agglomerationsgürtel oder umgangssprachlich Speckgürtel versteht man die suburbane Umgebung einer Stadt. In der Regel bezieht sich der Begriff auf politisch selbständige Gemeinden außerhalb der Stadtgrenzen einer Kernstadt. Kernstadt und Umland bilden zusammen ein organisches Ganzes, die Stadtregion.

Man kann auch sagen, der Speckgürtel ist die Schlaf- und Kinderaufzuchtsregion zur Arbeitsregion Großstadt.

#69:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:00
    —
@astarte: Nah schon, aber Erholungsgebiet?

Edit: Noch so ein Link

Fazit: Ja, ich denke, wir sind an der Belastungsgrenze.

#70:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:17
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.

Yupp.
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Unter den Begriffen Umland, Vorortgürtel, Agglomerationsgürtel oder umgangssprachlich Speckgürtel versteht man die suburbane Umgebung einer Stadt. In der Regel bezieht sich der Begriff auf politisch selbständige Gemeinden außerhalb der Stadtgrenzen einer Kernstadt. Kernstadt und Umland bilden zusammen ein organisches Ganzes, die Stadtregion.

Man kann auch sagen, der Speckgürtel ist die Schlaf- und Kinderaufzuchtsregion zur Arbeitsregion Großstadt.

Wobei ich auch den Eindruck habe, das grenzt schon fast aneinander oder überschneidet sich zT.

Also aus den Gebieten, wohin die Münchner und Augsburger am Freitag hin und am Sonntag zurück stauen, fahren unter der Woche die Pendler Richtung Stadt.

Das sind aber nicht die strukturschwachen Gebiete, es leben dort auch viele vom Tourismus und den Ausflüglern. Allerdings sind die Mieten eben auch entsprechend oben.

#71:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:27
    —
Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt?

Kann man die Frage nicht unter Industriezeitalter einordnen?

"In der vormodernen Lebensweise wurden Arbeiten und Wohnen nicht voneinander unterschieden."

#72:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:47
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt?

Kann man die Frage nicht unter Industriezeitalter einordnen?

"In der vormodernen Lebensweise wurden Arbeiten und Wohnen nicht voneinander unterschieden."


Von der ursprünglichen Intention des Threaderstellers wohl nicht. Der Thread ist vrolijke´s (Suche nach einer) Antwort auf beachbernie´s Forderung an jedermann, durch ein möglichst urbanes, mobiles Leben frischen Wind in sein Hirn pusten zu lassen, so noch ein Anteil Provinzialität darin vorhanden sein sollte.

Ich beleuchte gerade einen anderen Aspekt von Arbeitsmarkt und daraus folgend auch von Wohnen (Personalhaus). Sodann - ja, auch - den Zwang zum Pendeln für die meisten von denen, die echt was verdienen wollen / müssen. Und die "Naherholung" jener, die dort wohnen, wo es die Arbeit gibt, die was abwirft.

Ich war zuletzt übrigens über ein Vierteljahr täglich dort. Wohnen wollen würde ich dort niemals. In dem Innenhof war es zwar ruhig, sofern nicht gerade ein Martinshorn hereindröhnte (So laut sind die bei uns nicht), aber Sonne gab´s im Erdgeschoss höchstens für eine Stunde pro Tag. Mit meinen Mieteinnahmen könnte ich mir diese "Lebensqualität" ja leisten...

#73: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 20:12
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.



Mit "provinziell" meine ich weniger den Afenthalt in einer wenig bewohnten Gegend als vielmehr eine bestimmte Geisteshaltung, die normalerweise typisch fuer die Bewohner wenig bewohnter Gegenden ist aber nicht streng mit der Zahl der Einwohner pro km2 korreliert ist.

Die provinzielle Geisteshaltung ist gekennzeichnet durch chronische Rueckstaendigkeit, Fremdenfeindlichkeit und Fortschrittsfeindlichkeit. Alles, was von aussen kommt wird als fremd und bedrohlich empfunden. Im Gegensatz dazu steht die Weltoffenheit, die zwar eher fuer staedtische Zentren typisch ist, allerdings durchaus auch in laendlichen Gebieten zu finden ist. Diese laendlichen Gebiete sind meist auch prosperierend und bieten den dort lebenden Menschen mehr Entfaltungsmoeglichkeiten als die rueckstaendigen Gegenden, in denen Rechtspopulisten wie Trump den groessten Zuspruch verbuchen koennen. Natuerlich gibt es zwischen diesen beiden Polen auch Zwischenstufen. Mach das also bitte nicht nur an der Bevoelkerungsdichte fest.

Was mir an Haida Gwaii von Anfang an so gut gefallen hat, ist exakt diese Offenheit und Herzlichkeit Fremden gegenueber, die fuer weltoffene Gesellschaften typisch ist. Der Fremde wird nicht als Bedrohung, sondern als Chance empfunden das eigene Leben besser zu machen. Ist schon 'ne voellig andere Denkweise als die, die hinter Trumps Spruechen steckt und die in vielen miefigen amerikanischen Drecksnestern hinterm Wald so gut verfaengt. Ich muss wohl nicht eigens erwaehnen, dass es auf Haida Gwaii kaum jemanden gibt, der Trump verteidigt, obwohl hier sehr viel ueber ihn geredet wird.

Einige Leute hier, sowohl Natives als auch Nichtnatives, wussten uebrigens frueher als ich selbst, dass ich irgendwann dauerhaft hierher ziehe. Sehr glücklich


Der Gegensatz Land vs. Stadt ist ein alter Hut. Es stellt sich doch eher die Frage: Was tun? Deine Lösung ist Aufgabe und Menschenstadtverschickung.


Sehe ich anders.
Genau wie ich es favorisiere, empfinde ich BBs Statement als ein Apell an Offenheit und Flexibilität.
Wenns Dir an irgend etwas mangelt, tu was dagegen. Wobei "maulen" nicht das richtige Rezept ist.
In einen andern Landstrich ziehen, setzt manchmal Kräfte frei, die hällt man nicht für möglich.
Wenn die Gegend wo man wohnt, einem keine Perspektive bieten, nutzt es wenig, auf "Hilfe von draußen" zu warten.



Exakt so isses.

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

#74: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 21:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern

#75: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 22:18
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern


Hinzu kommt gerade in der Boom-Region München eine nicht ganz zuverlässige ÖPNV-Infrastruktur. Eine zweite Stammstrecke ist zwar geplant, doch solange sie noch nicht steht, wird die bis dahin einzige ein Notbehelf bleiben
1. https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/s-bahn-stoerung-was-wirklich-hinter-meldungen-steckt-7339267.html
Zitat:
Die Stammstrecke sei mit 840 000 Fahrgästen täglich schlichtweg überlastet, räumt Bahnsprecher Honerkamp ein.

Und dann und unsere Inferna... -äh: Integrale von der Bayerischen Oberlandbahn, die mit dem zuverlässigeren Meridian den gesamten Raum zwischen Lenggries und dem Chiemsee bedient, diesen aber auch oft genug warten lässt.
2. https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-ort28831/schneechaos-bei-bob-fahrgaeste-zittern-in-kaelte-7299954.html
Zitat:
Fährt im Schnee wohl nicht so gern: BOB.
Zitat:
Entschuldigungen haben die Fahrgäste allerdings auch schon oft gehört, beispielsweise nach den Chaos-Fahrten im Sommer.


Das ärgert die Berufspendler, aber nicht jene, die mit dem Guten-Tag-Ticket zu fünft für € 9,- pro Person bis Salzburg fahren können.

#76:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 23:00
    —
Menschen, denen, wenn es darum geht nach Wegen zu suchen die eigenen Existenzbedingungen zu verbessern, zuerst mal tausend Dinge einfallen warum eine bestimmte Moeglichkeit nicht geht/schlecht ist/zuviele Nachteile hat und die dann lieber nix machen und darauf warten, dass andere es fuer sie machen, waren mir schon immer suspekt. zwinkern

#77:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 23:22
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Menschen, denen, wenn es darum geht nach Wegen zu suchen die eigenen Existenzbedingungen zu verbessern, zuerst mal tausend Dinge einfallen warum eine bestimmte Moeglichkeit nicht geht/schlecht ist/zuviele Nachteile hat und die dann lieber nix machen und darauf warten, dass andere es fuer sie machen, waren mir schon immer suspekt. zwinkern


Komplexere Typen als Du waren Dir also schon immer suspekt.

Jetzt weiß ich, warum Du mir schon immer suspekt warst. Smilie

Dass diese Typen nichts machen und darauf warten, dass andere - Was? - für sie machen, ist ein Strohmann, mit dem Du Komplexität reduzieren möchtest, die Du nicht durchdringst. Wer (nach außen) nichts macht, der wartet, dass ein anderer einspringt.

#78: Frauenmangel im Osten - Wanderungsbewegungen von Weibchen und Männchen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 00:21
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt?

Kann man die Frage nicht unter Industriezeitalter einordnen?

"In der vormodernen Lebensweise wurden Arbeiten und Wohnen nicht voneinander unterschieden."


In unserer jetzigen - nennen wir sie postmoderne Zeiten - doch auch eigentlich nicht mehr.

Wenn wir die Telearbeit forcieren, ist ein Großteil des Pendlerverkehrs unnötig. Dazu bedarf es nur eines ausreichenden Ausbaus von Breitbandverbindungen.

Die Industriearbeit wird nach wie vor in den Industriezentren gemacht - die Uckermark wird nie ein Standort für Fabriken - dort sollten sich die Menschen auf Telearbeit konzentrieren.

Die Uckermark ist aber auch ein schönes Stichwort,
der 'Frauenmangel' im Osten und hier vor allem auf dem Land sollten eigentlich die paarungswilligen Männchen in Wanderungsbewegung versetzen.
Dennoch bleiben die Männchen wie angewurzelt in ihren perspektivlosen Einöden hängen, ja kleben. Klebemittel dürften hier wohl eine 'Bier und Kumpelkultur' sein.

Bezüglich Wanderungsbewegungen von Weibchen und Männchen habe ich ja schon mal hier etwas gepostet:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1549165#1549165

mmh,
die 'Bier und Kumpelkultur' führte wohl auch dazu,
dass der Strukturwandel in den Kohle- und Stahlgebieten unseres Landes so schleppend voran ging.
Die 'Trinkkioskkultur' im Ruhrgebiet dürfte vergleichbar sein mit den Dorfkneipen und ihrer Gäste im ländlichen Raum. Abgehängte Männer die sich an die 'gute alte Zeit klammern', als ob es kein Morgen gäbe.

#79: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 00:30
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern


Vor allem blutet dadurch die Provinz aus. Selbst dort, wo sie noch wenigstens für den Tourismus nutzbar wäre, verliert sie an Attraktivität. Wer will schon da Urlaub machen, wo leerstehende Häuser trotz Denkmalschutz verfallen?

#80: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: unquest BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 00:55
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern


Vor allem blutet dadurch die Provinz aus. Selbst dort, wo sie noch wenigstens für den Tourismus nutzbar wäre, verliert sie an Attraktivität. Wer will schon da Urlaub machen, wo leerstehende Häuser trotz Denkmalschutz verfallen?

Aber gleichzeitig. Wenn du z.B. Medizinern nach dem Studium "den Beruf am Wohnort" garantieren möchtest, sieht es schlecht aufm platten Land aus.

#81: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 01:03
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Aber gleichzeitig. Wenn du z.B. Medizinern nach dem Studium "den Beruf am Wohnort" garantieren möchtest, sieht es schlecht aufm platten Land aus.


Mir fehlt da jetzt ein wenig der Zusammenhang zu meinem Beitrag. Kannst Du das näher ausführen?

#82:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 06:28
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Menschen, denen, wenn es darum geht nach Wegen zu suchen die eigenen Existenzbedingungen zu verbessern, zuerst mal tausend Dinge einfallen warum eine bestimmte Moeglichkeit nicht geht/schlecht ist/zuviele Nachteile hat und die dann lieber nix machen und darauf warten, dass andere es fuer sie machen, waren mir schon immer suspekt. zwinkern


Komplexere Typen als Du waren Dir also schon immer suspekt.

Jetzt weiß ich, warum Du mir schon immer suspekt warst. Smilie

Dass diese Typen nichts machen und darauf warten, dass andere - Was? - für sie machen, ist ein Strohmann, mit dem Du Komplexität reduzieren möchtest, die Du nicht durchdringst. Wer (nach außen) nichts macht, der wartet, dass ein anderer einspringt.

Im Übrigen sind meine Lebensbedingungen as good as can be, obwohl ich nicht im Münchner Lärm und Smog (nur in Stuttgart ist der schlimmer) lebe / nicht täglich mit der S-Bahn fahre oder im Stau stehe.

#83: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: unquest BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 09:01
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Aber gleichzeitig. Wenn du z.B. Medizinern nach dem Studium "den Beruf am Wohnort" garantieren möchtest, sieht es schlecht aufm platten Land aus.


Mir fehlt da jetzt ein wenig der Zusammenhang zu meinem Beitrag. Kannst Du das näher ausführen?

Ich war so frei, nach dem kleinen Stadt-Land Ausflug auf den "ich wünsche mir, dass" Threadtitel zurückzukommen. Wenn dieser Wunsch Recht werden soll wird es nämlich absurd. Oder wie soll etwa ein Rechtsanspruch auf Arbeit für einen Hochseekrabbenfischer im Raum München realisiert werden?



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