Die Deutschen sind böse, sehr böse - The Germans are evil, very evil!
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Sind die Deutschen böse, sehr böse?
So 'pauschal' möchte ich das gerne mit JA beantworten.
25%
 25%  [ 2 ]
So 'pauschal' kann man das nicht sagen.
0%
 0%  [ 0 ]
Was soll das mit dem 'pauschal' - Lokführer würden andere Worte benutzen.
25%
 25%  [ 2 ]
Wenn Amerikaner deutsche Vorfahren haben, dann ja.
25%
 25%  [ 2 ]
Das muss man unbedingt differenziert betrachten. Manchmal Ja - manchmal Nein
25%
 25%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 8


#1: Die Deutschen sind böse, sehr böse - The Germans are evil, very evil! Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 07:35
    —
Trump soll es gesagt haben,

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ttip-und-freihandel/trump-die-deutschen-sind-boese-sehr-boese-15033105.html

Zitat:
Der „Spiegel“ zitierte Teilnehmer, die Trump mit den Worten wiedergaben: „Die Deutschen sind böse, sehr böse.“ Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte ein ähnliches Zitat: Trump habe den deutschen Handelsüberschuss als „schlecht, sehr schlecht“ bezeichnet. Allerdings gab es offiziell für keine Version eine Bestätigung.



https://www.rawstory.com/2017/05/the-germans-are-bad-very-bad-trump-pledges-to-stop-german-car-sales-to-us/

Smilie
Es ist natürlich erst offiziell, wenn er es bestätigt,
ansonsten können wir ja mal hier im Thread überlegen - sind es nur unsere 'Verkaufszahlen',
die uns zu bösen Menschen machen,
oder vielleicht auch andere Dinge,
die wir verkaufen,
oder wie wir uns verhalten.

Also viel Spass,
und brumm, brumm.
Smilie

#2:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 07:49
    —
Das muss man unbedingt differenzierte betrachten.

Früher waren sie der Pol des Bösen, heute sind sie natürlich der Pol des Guten.

Was heißt hier Achse - wir brauchen keine anderen.

#3:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 09:36
    —
Nun, der deutsche Handelsbilanzüberscuss ist ein Problem.

#4:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 11:57
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nun, der deutsche Handelsbilanzüberscuss ist ein Problem.

Genau. Da sagt Trump ausnahmsweise mal was Richtiges, aber weil er es als hirnlosen Nationalmoralismus formuliert, konzentriert sich die ganze Welt auf die Form und nicht auf den Inhalt.

#5:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 14:44
    —
Ich glaube nicht dass die Deutschen besonders evil sind, nicht böser oder nicht besser als die anderen aber ich glaube trotzdem, dass ein Land, dass überwiegend auf den Export setzt, sehr verwundbar ist. Die nächste Wirtschaftskrise könnte sehr bald kommen. Außerdem weiß ich nicht, wie lange das funktionieren soll. China (1, 3 Milliarden Menschen) Indien (fast ebenso viel) könnten es sehr schnell schaffen, auch Hochtechnologie zu Dumpingpreisen zu produzieren. Dann sieht das kleine Deutschland mit seinen wunderbaren Innovationen, alt aus. Deutschland sollte besser auf Lebensqualität, innere Nachfrage und Ökologie setzen. Alles andere ist eine Sackgasse.

#6:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 15:18
    —
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.

#7:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 15:33
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Und für Trump gilt dann die Variante von Weird Al Yankovic? : )

#8:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 16:00
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Und für Trump gilt dann die Variante von Weird Al Yankovic? : )

War das nicht "Eat it"?

#9:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 16:08
    —
Was ich mich frage: Länder die jetzt keinen 'Handelsbilanzüberschuss' haben und andere deswegen kritisieren, käme die Kritik dann genauso wenn sie selbst einen Hbü hätten? Oder kämen dann auch Stimmen wie "unsere Wirtschaft ist eben besser wie jene"?

#10:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 16:42
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Was ich mich frage: Länder die jetzt keinen 'Handelsbilanzüberschuss' haben und andere deswegen kritisieren, käme die Kritik dann genauso wenn sie selbst einen Hbü hätten? Oder kämen dann auch Stimmen wie "unsere Wirtschaft ist eben besser wie jene"?

Selbstverständlich. Das ist genauso mit den Unternehmern, die den Wettbewerb loben, aber wenn sie Konkurrenz aus dem Ausland bekommen, nach dem Staat schreien.

#11:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 17:20
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Und für Trump gilt dann die Variante von Weird Al Yankovic? : )

War das nicht "Eat it"?


I'm Fat

https://www.youtube.com/watch?v=YQcjt-sEiVc

#12:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 17:48
    —
Jetzt hat sich auch Juncker in die Affäre eingeschaltet:
http://www.ksta.de/politik/deutsche-gar-nicht-sehr-boese--so-uebersetzt-sprecher-spicer-trumps-aeusserungen-26972306
Zitat:
Ein so großer Affront, dass EU-Komissionspräsident Jean-Claude Juncker, der bei dem Treffen dabei war, sich nach Ankunft auf Sizilien genötigt sieht, dazu Stellung zu nehmen. Die Worte „bad, very bad“ seien gefallen, sagt er. Allerdings habe sich Trump nicht auf die Deutschen bezogen, sondern auf den deutschen Handelüberschuss. Und Juncker weist auch auf einen Übersetzungsfehler hin: „Bad heißt nicht böse“, sagt Juncker. „Schlecht reicht.“ Und der Präsident sei bei alledem übrigens auch nicht aggressiv gewesen.

#13:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 18:01
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nun, der deutsche Handelsbilanzüberscuss ist ein Problem.


Ja, aber nicht das der Deutschen.

Wessen Schuld ist es, dass die Amerikaner nicht in der Lage sind, Autos zu bauen die die Leute haben wollen? Schulterzucken

#14:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 18:38
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nun, der deutsche Handelsbilanzüberscuss ist ein Problem.


Ja, aber nicht das der Deutschen.

Wessen Schuld ist es, dass die Amerikaner nicht in der Lage sind, Autos zu bauen die die Leute haben wollen? Schulterzucken

Es gibt Bereiche, in denen unser Export
1. subventioniert ist und damit
2. die Wirtschaft der Importländer empfindlich stört.
Das haben wir z.B. wenn wir hier "Abfall" (von Geflügelteilen bis Gebrauchtwaren) nach Afrika exportieren, der mit seinen Niedrigpreisen die dortige Wirtschaft zerstört.

Aber in die USA exportieren wir Technik, die dort wegen ihrer Qualität gekauft wird, obwohl sie zum Schutz der amerikanischen Wirtschaft bereits durch Importzölle künstlich verteuert wird.

Einen derartigen Überschuss in der Handelsbilanz kann ich auch nicht als unser Problem sehen.

#15:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 19:06
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
(..)
Es gibt Bereiche, in denen unser Export
1. subventioniert ist und damit
2. die Wirtschaft der Importländer empfindlich stört.
Das haben wir z.B. wenn wir hier "Abfall" (von Geflügelteilen bis Gebrauchtwaren) nach Afrika exportieren, der mit seinen Niedrigpreisen die dortige Wirtschaft zerstört.
(..)


Das ist allerdings eine Schweinerei, die aber von der EU als ganzes ausgeht, nicht speziell von Deutschland. In wie weit die Deutsche Regierung hier treibende Kraft ist, weiß ich allerdings nicht.

#16:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 19:07
    —
Der Niedriglohnsektor, zum Beispiel in der Fleisch- und Wurstindustrie, hat auch die Schlachthöfe in Dänemark, den Niederlanden, Belgien und einem Teil Frankreichs ruiniert.

#17:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 20:27
    —
Mir fehlt in der Umfrage noch die Option "Gut und Böse sind sowieso nur Gespenster".


#18:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 20:40
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
(..)
Es gibt Bereiche, in denen unser Export
1. subventioniert ist und damit
2. die Wirtschaft der Importländer empfindlich stört.
Das haben wir z.B. wenn wir hier "Abfall" (von Geflügelteilen bis Gebrauchtwaren) nach Afrika exportieren, der mit seinen Niedrigpreisen die dortige Wirtschaft zerstört.
(..)


Das ist allerdings eine Schweinerei, die aber von der EU als ganzes ausgeht, nicht speziell von Deutschland. In wie weit die Deutsche Regierung hier treibende Kraft ist, weiß ich allerdings nicht.

Die deutsche Regierung hat ganz massiv eine Politik verfolgt, die ganz allgemein die Produktionskosten niedrig hält. Die ganze Agenda 2010 hat dem gedient, eine Politik niedriger Tarifabschlüsse (die die Regierung natürlich nicht machen, aber unterstützen kann), niedrige Lohnnebenkosten usw.usf. Das hat nicht nur die bekannten negativen sozialen Folgen innerhalb Deutschlands selbst gehabt, sondern ist durch das Niederkonkurrieren anderer Länder und den folgenden Handelsbilanzüberschuss auch innerhalb und außerhalb der EU ein Problem.

#19:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 21:28
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Wieso benutzt man eigentlich solch bescheuerten Wörter?

#20:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 21:49
    —
Also ich finde man muss nicht jedes Mal, wenn der Donald mal wieder sein verbales Baeuerchen ueber irgendwas ablaesst, einen neuen Thread aufmachen. Ich persoenlich ziehe es ohnehin vor nichts von dem, was der daherbrabbelt, ernst zu nehmen. Meistens sagt er (manchmal nur wenige Stunden) spaeter vor anderem Publikum das genaue Gegenteil davon.

#21:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 21:51
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Wieso benutzt man eigentlich solch bescheuerten Wörter?


Ja wer wohl....

#22:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 22:13
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
(..)
Es gibt Bereiche, in denen unser Export
1. subventioniert ist und damit
2. die Wirtschaft der Importländer empfindlich stört.
Das haben wir z.B. wenn wir hier "Abfall" (von Geflügelteilen bis Gebrauchtwaren) nach Afrika exportieren, der mit seinen Niedrigpreisen die dortige Wirtschaft zerstört.
(..)


Das ist allerdings eine Schweinerei, die aber von der EU als ganzes ausgeht, nicht speziell von Deutschland. In wie weit die Deutsche Regierung hier treibende Kraft ist, weiß ich allerdings nicht.

Die deutsche Regierung hat ganz massiv eine Politik verfolgt, die ganz allgemein die Produktionskosten niedrig hält. Die ganze Agenda 2010 hat dem gedient, eine Politik niedriger Tarifabschlüsse (die die Regierung natürlich nicht machen, aber unterstützen kann), niedrige Lohnnebenkosten usw.usf. Das hat nicht nur die bekannten negativen sozialen Folgen innerhalb Deutschlands selbst gehabt, sondern ist durch das Niederkonkurrieren anderer Länder und den folgenden Handelsbilanzüberschuss auch innerhalb und außerhalb der EU ein Problem.

Die Lohnkosten sind in D im EU weiten Vergleich aber eher überdurchschnittlich:


Quelle: http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Wages_and_labour_costs/de

Daran kann es also nicht liegen.

#23:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 22:26
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
....
Die Lohnkosten sind in D im EU weiten Vergleich aber eher überdurchschnittlich:


Quelle: http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Wages_and_labour_costs/de

Daran kann es also nicht liegen.

Wobei die allgemeinen Lohnkosten für die Konkurrenz unwesentlich sind, weil in denendie Produtivität nicht enthalten ist.

In den Endpreis gehen die Lohnkosten dann als Stücklohn ein, und der ist in D in der Tat wegen der hohen Produktivität zumindest bei technisch aufwändiger Ware eher niedrig.

#24:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 22:26
    —
Das sind Durchschnittslöhne, da sind auch üppige Gehälter mit drin.
Für den Niedriglohnsektor sind Mindestlöhne relevant. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37401/umfrage/gesetzliche-mindestloehne-in-der-eu/
Nimmt man dann noch die deutsche Praxis in der Fleischindustrie mit Werksverträgen, die bestenfalls Mindestlohn bringen, zu prodizieren, in den westeuropäischen Schlachthöfen aber Facharbeiter tätig waren, so ist es zwangsläufig, dass sie dicht machen mußten.

#25:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.05.2017, 23:12
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Das sind Durchschnittslöhne, da sind auch üppige Gehälter mit drin.
Für den Niedriglohnsektor sind Mindestlöhne relevant. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37401/umfrage/gesetzliche-mindestloehne-in-der-eu/

Auch da ist Deutschland noch ziemlich weit oben in der Statistik.
Zitat:

Nimmt man dann noch die deutsche Praxis in der Fleischindustrie mit Werksverträgen, die bestenfalls Mindestlohn bringen, zu prodizieren, in den westeuropäischen Schlachthöfen aber Facharbeiter tätig waren, so ist es zwangsläufig, dass sie dicht machen mußten.

Wie hoch ist der Fleischanteil bei den gesamten Exporten? Ich habe dazu auf die Schnelle nichts gefunden, glaube aber nicht, dass dieser besonders hoch ist.

Nur um nicht falsch verstanden zu werden: Mir ist durchaus klar, dass in D einiges im Argen liegt. Hier geht es aber um den Vorwurf Trump's, die Deutschen seien "unfair". Und eben das halte ich für Unsinn.

#26:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 00:21
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
(..)
In den Endpreis gehen die Lohnkosten dann als Stücklohn ein, und der ist in D in der Tat wegen der hohen Produktivität zumindest bei technisch aufwändiger Ware eher niedrig.


Das heißt, dass die deutsche Industrie ihre Produktivität verringern muss, um der amerikanischen bessere Chancen zu geben? Oder was? Am Kopf kratzen

#27:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 00:33
    —
Mir fehlt da als Antwortmoeglichkeit "Screw those fucking huns!".

#28:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 01:25
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Hier geht es aber um den Vorwurf Trump's, die Deutschen seien "unfair". Und eben das halte ich für Unsinn.

Naja, "unfair" ist die Trumpsche Kindergartensprache. Aber Handelsungleichgewichte sind ein wirtschaftliches Problem, weil sie Krisen produzieren (Überschüsse auf der einen Seite sind schließlich Schulden auf der anderen). Und diese Überschüsse sind eben dadurch verursacht, dass die deutsche Industrie so günstig produziert, dass andere Länder nicht mithalten können.

Zoff hat folgendes geschrieben:
Das heißt, dass die deutsche Industrie ihre Produktivität verringern muss, um der amerikanischen bessere Chancen zu geben? Oder was? Am Kopf kratzen

Nein, aber Deutschland müsste die Produktivität stärker im eigenen Land nutzen. Das könnte geschehen, indem man endlich die Lohn- und Steuerzurückhaltung der letzten Jahre aufgibt und die Produktivität entweder durch höhere Löhne an die Bevölkerung weitergibt, was lange viel zu wenig geschehen ist, und/oder die Steuersenkungen der letzten Zeit rückgängig macht, um öffentliche Investitionen zu tätigen. In beiden Fällen kommt die Produktivität auch der Bevölkerung zugute, und gleichzeitig werden die Handelsungleichgewichte abgebaut.

#29:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 04:36
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
(..)
In den Endpreis gehen die Lohnkosten dann als Stücklohn ein, und der ist in D in der Tat wegen der hohen Produktivität zumindest bei technisch aufwändiger Ware eher niedrig.


Das heißt, dass die deutsche Industrie ihre Produktivität verringern muss, um der amerikanischen bessere Chancen zu geben? Oder was? Am Kopf kratzen

Nein.

Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass die Lohnhöhe nichts zur Wettbewerbssituation sagt. Das ist übrigens ein ewiger Streitpunkt in Lohnverhandlungen.

#30:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 04:44
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Hier geht es aber um den Vorwurf Trump's, die Deutschen seien "unfair". Und eben das halte ich für Unsinn.

Naja, "unfair" ist die Trumpsche Kindergartensprache. Aber Handelsungleichgewichte sind ein wirtschaftliches Problem, weil sie Krisen produzieren (Überschüsse auf der einen Seite sind schließlich Schulden auf der anderen). Und diese Überschüsse sind eben dadurch verursacht, dass die deutsche Industrie so günstig produziert, dass andere Länder nicht mithalten können. ...

Trump redet in seiner Kindersprache aber nicht über das Handelsgleichgewicht der Welt, sondern aus der Sicht "America first". Und für das Verhältnis zu Amerika stimmt Deine Aussage nicht. Was die Amerikaner an deutschen Waren kaufen, kaufen sie nicht weil die so günstig produziert sind - die günstigeren Produktionskosten werden durch Importzölle mehr als ausgeglichen, die Amerikaner zahlen, auch unter Berücksichtigung der Transportkosten, für deutsche Produkte erheblich mehr als wir für die bezahlen. Wenn Amerikaner deutsche Prukte kaufen, hat das andere Gründe als den Preis - das sind Qualität und das daran hängende Image.

#31:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 09:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn Amerikaner deutsche Prukte kaufen, hat das andere Gründe als den Preis - das sind Qualität und das daran hängende Image.


Man sehe sich allein einmal die Ursachen für die schon seit vielen Jahren bestehende tiefe Krise der US-Automobilbauer an. Die wurden und werden durch immer wiederkehrende schwerwiegende Qualitätsprobleme hervorgerufen.
Und bei diejenigen US-Firmen, die am Weltmarkt erfolgreich sind, sitzen in den Entwicklungsabteilungen praktisch keine US-Amerikaner. Das liegt unter anderem an dem grottenschlechten US-Bildungssystem. Aber das würden Trump und Co. ja am allerliebsten komplett privatisieren und noch weiter herunter fahren.

#32:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 10:22
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn Amerikaner deutsche Prukte kaufen, hat das andere Gründe als den Preis - das sind Qualität und das daran hängende Image.


Man sehe sich allein einmal die Ursachen für die schon seit vielen Jahren bestehende tiefe Krise der US-Automobilbauer an. Die wurden und werden durch immer wiederkehrende schwerwiegende Qualitätsprobleme hervorgerufen.
Und bei diejenigen US-Firmen, die am Weltmarkt erfolgreich sind, sitzen in den Entwicklungsabteilungen praktisch keine US-Amerikaner. Das liegt unter anderem an dem grottenschlechten US-Bildungssystem. Aber das würden Trump und Co. ja am allerliebsten komplett privatisieren und noch weiter herunter fahren.


Genau, alles, was profitabel ist, wird privatisiert und kommerzialisiert, ob in den USA oder in der EU, auch zukünftig.

Das ist gesamtökonomisch betrachtet eine Katastrophe und ein großer Rückschritt nach bisherigen erfolgreichen Verstaatlichungen etwa des Bildungssystems.

Aber die USA wird das ausgleichen durch eine selektive Einwanderungspolitik, wo sie sich die Spezialisten, die sie nicht selber ausbilden, von auswärts herein holen.

Derzeit fährt Trump einen Protektionismus mit dem mittelfristigen Ziel, den technologischen Vorsprung Chinas und Deutschlands aufzuholen um dann, wenn dies geschafft ist, die Grenzen des *freien* Warenverkehrs wieder zu öffnen.

#33:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 15:32
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Wieso benutzt man eigentlich solch bescheuerten Wörter?


Ja wer wohl....


So weit ich mich erinnere, heißt "bad" im New Yorker Slang allgemein so was wie "toller Hecht", auch im Sinn von Michael Jacksons Song, aber unabhängig von der Hautfarbe verwendet.

Das beste Beispiel für die Bedeutungslosigkeit der Hautfarbe gab Michael Jackson unfreiwillig selbst, indem sich seine Hautpigmente mit seiner Vitiligo Erkrankung verabschiedeten, während er stets derselbe blieb.

http://www.brigitte.de/gesund/gesundheit/eine-haut-wie-michael-jackson--vitiligo-10128508.html

#34:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 16:26
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Wieso benutzt man eigentlich solch bescheuerten Wörter?

Das gute alte "Neger" ist halt verboten.
Dann muss man eben auf pc-Gaga ausweichen.

#35:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 17:01
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Wieso benutzt man eigentlich solch bescheuerten Wörter?

Das gute alte "Neger" ist halt verboten.
Dann muss man eben auf pc-Gaga ausweichen.


"Maximalpigmentierte" ist genaugenommen kein PC-Gaga. Es ist eine Verhohnepiepelung davon, die darauf beruht, dass erst "Schwarze", dann "Farbige", dann "Dunkelhäutige" von den PClern für zu diskriminierend empfunden wurde. Derzeit ist man da auf PoC (People of Colour) umgestiegen, was aber vielerorts auch schon wieder kritisiert wird, weil es sich noch immer auf die Farbe fixiert und, nebenbei bemerkt, auch keine ausreichende Möglichkeit der Klassifizierung genetischer Populationen bietet.

Aber solln se doch. Schulterzucken Über kurz oder lang wird sich das durchsetzen, dass am besten geeignet ist. Die kulturelle Evolution wird die unbrauchbaren Begriffe schon irgendwann rausmendeln. Smilie

#36:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 17:42
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schon Michael Jackson sang "I'm bad, I'm bad - really, really bad".
Im Maximalpigmentierten-Jargon hiess das doch "Ich bin ganz toll", oder?
Also was soll's.


Wieso benutzt man eigentlich solch bescheuerten Wörter?

Das gute alte "Neger" ist halt verboten.
Dann muss man eben auf pc-Gaga ausweichen.


"Maximalpigmentierte" ist genaugenommen kein PC-Gaga. Es ist eine Verhohnepiepelung davon, die darauf beruht, dass erst "Schwarze", dann "Farbige", dann "Dunkelhäutige" von den PClern für zu diskriminierend empfunden wurde.

"Schwarze" ist mw durchaus OK. Um sich sprachlich halbwegs anständig zu benehmen, muss man eigentlich nur den einen Begriff meiden, von dem jeder weiß - auch DonMartin offensichtlich -, dass er heute als beleidigend empfunden wird. In manchen Kreisen wird nach noch besseren Begriffen gesucht, ja, aber wenn man da nicht über alles auf dem neuesten Stand ist, ist das eigentlich nicht anstößig.

Was Don martin hier macht, ist, sich darüber lustig zu machen, dass es heute zum guten Ton gehört, Leute nicht mit als beleidigend empfundenen Wörtern zu belegen. Dazu kann sich jetzt jeder sein Teil denken. Das Wort "Maximalpigmentiert" wird denn auch mW idR in dezidiert antiantirassistischen reisen benutzt (das war jetzt pc für rechtsextrem).

#37:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 20:06
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Was Don martin hier macht, ist, sich darüber lustig zu machen, dass es heute zum guten Ton gehört, Leute nicht mit als beleidigend empfundenen Wörtern zu belegen.

Jou. Und ich finde, das gehört auch so.
Ich finde nämlich weder "Neger" beleidigend noch Mohrenköpfe, und auch zum Sarotti-Mohren fällt mir nur Süsses ein und sonst nichts.
Es ist halt zu dämlich, wenn eine Betroffenheitselite meint, mit einer Art Neusprech den Kolonialismus ungeschehen zu machen.
Und auch daran, dass die Bewohner Afrikas auch heute noch die A-Karte haben, ändern Sprachsäuberungen rein gar nichts.

#38:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 20:14
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Was Don martin hier macht, ist, sich darüber lustig zu machen, dass es heute zum guten Ton gehört, Leute nicht mit als beleidigend empfundenen Wörtern zu belegen.

Jou. Und ich finde, das gehört auch so.
Ich finde nämlich weder "Neger" beleidigend noch Mohrenköpfe, und auch zum Sarotti-Mohren fällt mir nur Süsses ein und sonst nichts.
Es ist halt zu dämlich, wenn eine Betroffenheitselite meint, mit einer Art Neusprech den Kolonialismus ungeschehen zu machen.
Und auch daran, dass die Bewohner Afrikas auch heute noch die A-Karte haben, ändern Sprachsäuberungen rein gar nichts.


Wenn das weiterdiskutiert werden sollte, machs bitte per Kopie-Paste, und ziehe es in den Thread: Sprache und Diskriminierung.

#39:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 22:22
    —
Darf ich hoeflichst darauf hinweisen, dass es in diesem Thread nicht um Menschen mit dunkler Hautfarbe geht, sondern um Deutsche?

Da gibt es endlich mal einen richtig deutschlandkritischen Thread (Deutschlandkritik kommt ja generell viel zu kurz in diesem Forum!) und sofort wird der wieder umfunktioniert.

Also bitte mehr Kritik an Deutschland und Deutschen hier und nicht soviel vom Thema abschweifen. Mit den Augen rollen


Es wird ja ueberhaupt wieder Zeit diese Deutschen mehr in die Schranken zu weisen und ihnen nicht immer in vorauseilendem Gehorsam kulturell entgegenzukommen, z.B. indem manche von moslemischen Frauen verlangen ihr Kopftuch abzulegen, wenn sie in Deutschland zu Besuch sind. Einfach unerhoert welche Frechheiten sich die Deutschen herausnehmen! Sehr glücklich

#40:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 23:31
    —
Es scheint nicht besonders erwünscht, Deutschland zu kritisieren. Ich lese auch in einem französischsprachigen Forum. Die gleichen Reflexe, wenn man Frankreich kritisiert. Bei englischen Foren habe ich nicht nachgeschaut aber ich kann mir vorstellen, dass es genauso dämlich zugeht.
Wir sprechen hier von der deutschen Wirtschaft und von den Problemen, die eventuell entstehen und schnell wird das Thema gewechselt und es wird geblödet. Mit den Augen rollen

#41:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.05.2017, 23:50
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Es scheint nicht besonders erwünscht, Deutschland zu kritisieren. Ich lese auch in einem französischsprachigen Forum. Die gleichen Reflexe, wenn man Frankreich kritisiert. Bei englischen Foren habe ich nicht nachgeschaut aber ich kann mir vorstellen, dass es genauso dämlich zugeht.
Wir sprechen hier von der deutschen Wirtschaft und von den Problemen, die eventuell entstehen und schnell wird das Thema gewechselt und es wird geblödet. Mit den Augen rollen


Eigentlich geht es in diesem Thread um das dumme Geschwaetz eines Dummschwaetzers, den ernst zu nehmen nicht lohnt.

Ich bin echt erstaunt mit welcher Ernsthaftigkeit Trumps Geplapper hier behandelt wird. Mensch Kinder, morgen schawaetzt der wieder genau andersrum, wenn es ihm opportun erscheint!

#42:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 00:34
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Es scheint nicht besonders erwünscht, Deutschland zu kritisieren. Ich lese auch in einem französischsprachigen Forum. Die gleichen Reflexe, wenn man Frankreich kritisiert. Bei englischen Foren habe ich nicht nachgeschaut aber ich kann mir vorstellen, dass es genauso dämlich zugeht.
Wir sprechen hier von der deutschen Wirtschaft und von den Problemen, die eventuell entstehen und schnell wird das Thema gewechselt und es wird geblödet. Mit den Augen rollen


Eigentlich geht es in diesem Thread um das dumme Geschwaetz eines Dummschwaetzers, den ernst zu nehmen nicht lohnt.

Ich bin echt erstaunt mit welcher Ernsthaftigkeit Trumps Geplapper hier behandelt wird. Mensch Kinder, morgen schawaetzt der wieder genau andersrum, wenn es ihm opportun erscheint!


Dass Trump sich sehr primitiv ausdrückt, wissen wir schon. Dass er ein Problem anspricht, nämlich die Ausrichtung der deutschen Wirtschaft und den Exportüberschuss, ist vielleicht eine Überlegung wert, egal wie er es thematisiert. Andere haben es auch thematisiert: Macron, Lagarde. Zipras, Rajoy, Junker....

#43:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 00:36
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Bloß den Exportüberschuß wird man dann immer noch diskutieren, besonders mit den EU-Partnern. Ich erinnere mich sogar gelesen zu haben, dass selbst Schäuble darin auch Probleme sieht, die er nicht anderen Staaten als Hausaufgaben aufdrücken kann.

#44:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 01:09
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Vielleicht macht einer der vielen Wirtschaftsexperten hier mal den Erklärbär:
Exportüberschuss heisst doch, etwas verkürzt ausgedrückt,
dass deutsche Werktätige rackern ohne Ende, und dann alles ans Ausland verschenken, oder?
Wenn man das etwas mehr ventilieren könnte, vor allem dem deutschen Werktätigen...

Es gibt allerdings auch Experten, die sagen, Trump habe - wen wundert's - mal wieder Müll geredet:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/US-Konzerne-uebertreffen-deutsche-Autobauer-article19862464.html

#45:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 02:20
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Die Werktätigen, die die europäischen Schlachthöfe ruinieren, sind zum großen Teil Osteuropäer mit Werksverträgen in deutschen Fabriken.

Autos sind für den Handelsüberschuß gegenüber den USA kein gutes Beispiel, weil die meisten deutschen Autos in USA auch dort produziert werden. Ich weiß nicht, womit die deutsche Industrie dort ihren Überschuß erwirtschaftet, vermute Maschinenbau. Für die Amis wird auch wohl ärgerlich sein, dass sie das meiste ihrer Agrarprodukte auf EU-Märkten wegen der Gentechnik nicht loswerden.

Die FAZ erklärt recht einfach und trotzdem ziemlich zutreffend. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/exportueberschuesse-deutschlands-wirtschaft-ist-zu-stark-warum-14981097.html

Ich fände ja gut, wenn man endlich die Leiharbeit verteuerte und überhaupt den Niedriglohnsektor eindämmte. Investitionsbedarf gibt es auch reichlich, also einiges, was man gegen das Handelsungleichgewicht tun kann, ist durchaus in unserem Interesse.

#46:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 03:34
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abbahallo hat folgendes geschrieben:
Für die Amis wird auch wohl ärgerlich sein, dass sie das meiste ihrer Agrarprodukte auf EU-Märkten wegen der Gentechnik nicht loswerden.

Nachtigall, ick hör dir trapsen.

#47:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 03:38
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abbahallo hat folgendes geschrieben:

Ich fände ja gut, wenn man endlich die Leiharbeit verteuerte und überhaupt den Niedriglohnsektor eindämmte.

Beides scheint hierzulande aber politisch gewollt. Man erinnere sich an das Gezerre um den Mindestlohn.
So gesehen wäre es gar nicht mal schlecht, wenn Trump manchen Herrschaften in den Hintern träte.

#48:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 04:25
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Darf ich hoeflichst darauf hinweisen, dass es in diesem Thread nicht um Menschen mit dunkler Hautfarbe geht, sondern um Deutsche?


Da gibt es durchaus eine Schnittmenge. Aber das nur nebenbei.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da gibt es endlich mal einen richtig deutschlandkritischen Thread (Deutschlandkritik kommt ja generell viel zu kurz in diesem Forum!) und sofort wird der wieder umfunktioniert.

Also bitte mehr Kritik an Deutschland und Deutschen hier und nicht soviel vom Thema abschweifen. Mit den Augen rollen


Es wird ja ueberhaupt wieder Zeit diese Deutschen mehr in die Schranken zu weisen und ihnen nicht immer in vorauseilendem Gehorsam kulturell entgegenzukommen, z.B. indem manche von moslemischen Frauen verlangen ihr Kopftuch abzulegen, wenn sie in Deutschland zu Besuch sind. Einfach unerhoert welche Frechheiten sich die Deutschen herausnehmen! Sehr glücklich


Ich frag mich ja manchmal, ob muslimische Frauen auch in der Sauna Kopftuch tragen müssen. Am Kopf kratzen Will das Thema aber hier nicht vertiefen. Smilie

Ehrlich gesagt hab ich von Handel und Wirtschaft zu wenig Ahnung, um die Aussage Trumps in dieser Beziehung ausreichend einschätzen zu können. Da es aber, nach meiner Lesung, wohl Konsens ist, dass ein Exportüberschuss was Schlechtes ist, auch wenn ich nicht ganz entziffern kann, a) warum und b) wie man als Exporteur daran auch nur irgendetwas ändern kann oder gar Schuld daran trägt (da sollten doch lieber die Importländer versuchen Produkte herzustellen, die den eigenen Export ankurbeln und durch Konkurrenz die Exportländer in ihrem Export einschränken... so denke ich mir das jedenfalls Schulterzucken), nehme ich diese Kritik Trumps mal einfach so hin und hänge mich lieber daran auf, wie scheiße sie formuliert ist. Auf den Arm nehmen

Dieses "bad, very bad" ist nicht nur sein typischer, verblödet wirkender Rede- und Schreibstil, mit der betonten Wiederholung, wie so Dreijährige es im Kindergarten machen. Nein. Außerdem ist diese Formulierung auch so herrlich twitterig. Sehr glücklich Ein Präsident, der den Großteil seiner Aussagen und Reden im Twitterformat unterbringt. Toll. Wie modern. ... skeptisch

#49:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 10:20
    —
Ich empfehle noch mal den FAZ-Artikel, der macht auch Therapievorschläge.

So wie beachbernie sich den Exportausgleich vorstellt, läuft es auf ein Wettrennen um möglichst niedrige Löhne, Sozialabgaben und Steuern hinaus. Das wollen die europäischen Länder begreiflicherweise nicht. Deshalb, Trump hin oder her, mit den anderen Europäern wird man darüber reden müssen. So furchtbar fände ich es gar nicht, wenn ein großes staatliches Investitionsprogramm aufgelegt würde, schließlich sind in den mageren Jahren reichlich Straßen, Brücken und Schulen verkommen und Geld ist ja schließlich jetzt da. Das ändert zwar zunächst mal nichts an dem Ungleichgewicht zur USA, aber an den Ausschreibungen können andere Europäer gut partizipieren.

Trump kann sich ja inzwischen überlegen, wie seine Steuerpläne mit seinen Infrastrukturmaßnahmen zu vereinbaren sind.

#50:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 10:37
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Exportüberschuss heisst doch, etwas verkürzt ausgedrückt,
dass deutsche Werktätige rackern ohne Ende, und dann alles ans Ausland verschenken, oder?

Wenn es verschenkt würde, entstünde ja kein Exportüberschuss, der ja nicht nach Produkten, sondern bezahlten Preisen berechnet wird.

Aber es wird natürlich bezahlt; und aus dauerhaften Ungleichgewichten entstehen dann Schuldenkrisen, mit den bekannten Folgen.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
abbahallo hat folgendes geschrieben:

Ich fände ja gut, wenn man endlich die Leiharbeit verteuerte und überhaupt den Niedriglohnsektor eindämmte.

Beides scheint hierzulande aber politisch gewollt. Man erinnere sich an das Gezerre um den Mindestlohn.

Ja natürlich. Man wollte die deutsche Wirtschaft immer noch konkurrenzfähiger machen, wegen Arbeitsplätze und so. (Konzerngewinne mögen auch irgendwie interessant sein.) Die handelspolitischen Folgen waren da grad so egal.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
So gesehen wäre es gar nicht mal schlecht, wenn Trump manchen Herrschaften in den Hintern träte.

Wobei es natürlich absurd wäre, anzunehmen, Trumps Hinterntritte wären irgendwie durchdacht, logisch oder sozial ausgerichtet.

#51:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 12:22
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:

Ich fände ja gut, wenn man endlich die Leiharbeit verteuerte und überhaupt den Niedriglohnsektor eindämmte. Investitionsbedarf gibt es auch reichlich, also einiges, was man gegen das Handelsungleichgewicht tun kann, ist durchaus in unserem Interesse.


Das wird mit der CDU und ganz besonders mit der CSU nicht machbar sein. Die Union sucht ja schon seit langem Gründe dafür, den Gesetzlichen Mindestlohn wieder los zu werden - oder ihn zumindest zu durchlöchern.
Die Niedriglohnsektor funzt nur bei einem großen Angebot an freien Arbeitskräften. Die Flüchtliingskrise im Sommer 2015 muß denen wie ein Sechser im Lotto mit Superzahl vorgekommen sein. Da kamen sehr viele neue Arbeitskräfte, die zu Dumpinglöhnen beschäftigt werden können.

#52:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 12:32
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Exportüberschuss heisst doch, etwas verkürzt ausgedrückt,
dass deutsche Werktätige rackern ohne Ende, und dann alles ans Ausland verschenken, oder?
Wenn man das etwas mehr ventilieren könnte, vor allem dem deutschen Werktätigen...

Die Kriegsverlierer Deutschland/Japan wurden Exportweltmeister, die arbeit[et]en für andere.

#53:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 12:54
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Exportüberschuss heisst doch, etwas verkürzt ausgedrückt,
dass deutsche Werktätige rackern ohne Ende, und dann alles ans Ausland verschenken, oder?
Wenn man das etwas mehr ventilieren könnte, vor allem dem deutschen Werktätigen...

Die Kriegsverlierer Deutschland/Japan wurden Exportweltmeister, die arbeit[et]en für andere.

Dass sie für die anderen arbeiten, halte ich für eine deutsche Legende, die immer wieder an dubiosen Stammtischen bis zum Erbrechen wiederholt wird. Die anderen arbeiten genauso viel oder sogar mehr, nur die Rahmenbedingungen sind andere. Mit den Augen rollen

#54:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 13:27
    —
Weder Lohnabhängige noch Volkswirtschaften arbeiten gezielt für andere. Sie können aber anderen schaden oder nutzen, je nachdem, wie die Bedingungen gesetzt werden und wie langfristig dabei gedacht wird.

Der Mindestlohn ist für die Exportüberschüsse nur sehr mäßig ausschlaggebend, denn die Leiharbeit in Exportbetrieben liegt immer noch deutlich darüber, wenn auch erheblich unter Tarif.

Was die in CDU/CSU sich vorstellen, hat keinen Einfluß darauf, was volkswirtschaftlich richtig ist. Immerhin ist die EU-Krise in den Köpfen angekommen und sie wird nicht per deutschen Diktat und bestimmt nicht ohne Frankreich lösbar sein. Wenn die SPD nicht so schreiend blöde wäre, könnte sie ein ziemlich gutes Wahlprogramm schreiben. Sieht aber gar nicht so aus.

#55:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 16:00
    —
luc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Exportüberschuss heisst doch, etwas verkürzt ausgedrückt,
dass deutsche Werktätige rackern ohne Ende, und dann alles ans Ausland verschenken, oder?
Wenn man das etwas mehr ventilieren könnte, vor allem dem deutschen Werktätigen...

Die Kriegsverlierer Deutschland/Japan wurden Exportweltmeister, die arbeit[et]en für andere.

Dass sie für die anderen arbeiten, halte ich für eine deutsche Legende, die immer wieder an dubiosen Stammtischen bis zum Erbrechen wiederholt wird. Die anderen arbeiten genauso viel oder sogar mehr, nur die Rahmenbedingungen sind andere. Mit den Augen rollen

Besiegte Länder, die zu Reparationen/Tribut/o.ä. verpflichtet wurden, mussten diese irgendwo herbekommen. Wer Bodenschätze hatte oder Fabriken baute/hatte konnte eine Wirtschaft aufbauen die diese Reparationen erwirtschaftet, der Rest des Landes trägt diese Wirtschaft.

Nach Ablauf der Reparationen besteht diese nicht für den eigenen Bedarf betriebene Exportwirtschaft aber, und könnte auf bezahltem Export umschalten.

Nach dem WK1 war diese Reparationswirtschaft grösser, nach WK2 trug ~97% der Reparationen die sowjetische Besatzungszone.

Die USA hatten ein anderes Problem, deren aufgebaute Kriegswirtschaft existierte und wurde Teil der Wirtschaft(und damit auch Macht), darin sind die auch heute Exporteur Nr1.

#56:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 17:03
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Exportüberschuss heisst doch, etwas verkürzt ausgedrückt,
dass deutsche Werktätige rackern ohne Ende, und dann alles ans Ausland verschenken, oder?
Wenn man das etwas mehr ventilieren könnte, vor allem dem deutschen Werktätigen...

Die Kriegsverlierer Deutschland/Japan wurden Exportweltmeister, die arbeit[et]en für andere.

Dass sie für die anderen arbeiten, halte ich für eine deutsche Legende, die immer wieder an dubiosen Stammtischen bis zum Erbrechen wiederholt wird. Die anderen arbeiten genauso viel oder sogar mehr, nur die Rahmenbedingungen sind andere. Mit den Augen rollen

Besiegte Länder, die zu Reparationen/Tribut/o.ä. verpflichtet wurden, mussten diese irgendwo herbekommen. Wer Bodenschätze hatte oder Fabriken baute/hatte konnte eine Wirtschaft aufbauen die diese Reparationen erwirtschaftet, der Rest des Landes trägt diese Wirtschaft.

Nach Ablauf der Reparationen besteht diese nicht für den eigenen Bedarf betriebene Exportwirtschaft aber, und könnte auf bezahltem Export umschalten.

Nach dem WK1 war diese Reparationswirtschaft grösser, nach WK2 trug ~97% der Reparationen die sowjetische Besatzungszone.

Die USA hatten ein anderes Problem, deren aufgebaute Kriegswirtschaft existierte und wurde Teil der Wirtschaft(und damit auch Macht), darin sind die auch heute Exporteur Nr1.


Nach dem 2. Weltkrieg hat Deutschland kaum Reparationen bezahlt, dafür einen Schuldenerlass und einen Marshallplan von den Amerikanern bekommen, damit der Kommunismus vermieden wird. Die Infrastruktur war zwar stark beschädigt, war aber immer noch vorhanden. Abgesehen davon hat Westdeutschland viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten aufgenommen müssen, die sehr gut ausgebildet waren. So konnte das Wirtschaftswunder entstehen. Das hat mit dem angeblichen Fleiß der Deutschen wenig zu tun und sollte eher ohne Romantik und die übliche Selbstgefälligkeit analysiert werden.


Zuletzt bearbeitet von luc am 28.05.2017, 17:05, insgesamt einmal bearbeitet

#57:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 17:04
    —
Wenn alles kaputt ist, und neu aufgebaut wird, kann man in der Regel viel effizienter produzieren.
Einer der Gründe, wieso in Deutschland viel produktiver gewirtschaftet wird und wurde.

#58:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 17:45
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luc hat folgendes geschrieben:
Nach dem 2. Weltkrieg hat Deutschland kaum Reparationen bezahlt, dafür einen Schuldenerlass und einen Marshallplan von den Amerikanern bekommen,

Du reduzierst da aber "Deutschland" auf Westdeutschland.

"Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR die höchsten im 20. Jahrhundert bekanntgewordenen Reparationsleistungen erbracht.
Die Reparationen der DDR betrugen insgesamt 99,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953) – die der Bundesrepublik Deutschland demgegenüber 2,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953). Die DDR/SBZ trug damit 97–98 % der Reparationslast Gesamtdeutschlands – pro Person also das 130-fache."

(Wikipedia)

(SBZ= sowjetische Besatzungs-Zone)

#59:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 18:00
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Richtig, aber für die heutige Situation ist das halt nicht nachwirkend.

#60:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.05.2017, 19:52
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wenn alles kaputt ist, und neu aufgebaut wird, kann man in der Regel viel effizienter produzieren.
Einer der Gründe, wieso in Deutschland viel produktiver gewirtschaftet wird und wurde.



Pass auf, was Du postest. Am Ende liest das der Trump und verlangt, dass Ihr die Bomben, denen Ihr Eure Produktivitaet verdangt, nachtraeglich bezahlt.



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