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In Deutschland führen die Spuren zu rund tausend Kunden, Begünstigten oder sonstwie Involvierten - ohne dass sich damit automatisch rechtliches Fehlverhalten verbinden würde. Unter den Offshore-Nutzern sind Milliardäre, Adelige, Unternehmer, Erben, Investoren, verurteilte Betrüger und ehemalige Politiker, etwa der frühere Bundeskanzler Das sind die deutschen Fälle in den Paradise PapersGerhard Schröder, aber auch Firmen wie Sixt, die Deutsche Post oder die Hotelkette Meininger, Siemens, Allianz, Bayer oder die Deutsche Bank. Die SZ veröffentlicht jene Fälle, in denen ein besonderes öffentliches Interesse offenkundig ist. |
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"Für die Superreichen gibt es eine Welt außerhalb des Rechts", sagt Soziologin Brooke Harrington, Autorin des Buches "Kapital ohne Grenzen". So könnten ausgerechnet die Reichsten "die Wohltaten der Gesellschaft" genießen, ohne deren Zwängen unterworfen zu sein. |
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Wen man im Leak hingegen kaum oder gar nicht antrifft: Menschen, die normal oder wenig verdienen. Die Profiteure des Systems sind all jene, die es sich leisten können und wollen, an dieser Parallelwelt teilzuhaben. Und doch hat Offshore Auswirkungen auf uns alle. Den nationalen Volkswirtschaften entgehen Milliarden an Steuern - die an anderen Stellen fehlen, etwa um Krankenhäuser instand zu halten, Krippenplätze zu schaffen oder Straßen sicherer zu machen. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
....
Und wer ist so blöde, 150 $ zu berappen, wo er bessere Qualität für 20 € bei Aldi bekommen könnte. Aber bei Aldi ist ja kein Haken drauf, sondern ein Kranich. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
So richtig der Rest ist, so ein Blödsinn ist dieser Satz. Falls Du je Deine Schuhe mal beanspruchst, merkst Du den Unterschied sofort, zumindest, wenn es sich um spezielle Sport- buw. Gebrauchsschuhe handelt und nicht um Modeware - bei der letzteren kann ich nicht mitreden. Schon die Materialien sind andere. Ich habe mit Nike keine Erfahrungen, aber Deine Aussage müsste ja für Adidas, Brüttner, New Balance oder auch Meindl genauso stimmen. Und das tut sie definitiv nicht. |
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Die Berichterstattung zu den Paradise Papers ist aufschlussreich, insbesondere vor dem Hintergrund der Vertrauenskrise in die Medien. So hat die Süddeutsche insoweit Boden gut macht und sich mit den Superreichen dieser Welt offensiv anlegt. Mit deren gehorteten 7,9 Billionen Euro könnte man Berechnungen der Süddeutschen zufolge alle derzeit Hunger leidenden Menschen 61 Jahre lang ernähren oder weltweit alle Kinder ohne Schulbildung viereinhalb Jahre nach deutschen Standards unterrichten. Der Vorschlag, statt von Paradise Papers von "Parasite Papers" zu sprechen, hat einen gewissen Charme. (...)
Demgegenüber scheint sich die Springer-Presse mal wieder selbst zu parodieren: Statt die Maßlosigkeit der Superreichen zu betonen, relativiert die BILD-Zeitung die Kritik mit der rhetorischen Frage Sind die kleinen Leute wirklich ehrlicher als die Reichen? Respekt, auf so einen dreisten Spin muss man erst einmal kommen! BILD bekennt sich zum Platz am Tisch der Parasiten, die Herde will nun einmal ruhig gehalten werden. https://www.heise.de/tp/news/Parasite-Papers-3881156.html |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
... woran liegts also? ... |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
An Reiche scheint man einen höheren moralischen Maßstab anzulegen als an den Durchschnittsverdiener. Dein Handwerker sagt dir, dass er die Heizung statt für 23.800 für 20.000 Euro einbaut. Wirst du auf die Zahlung der MwSt bestehen? |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||
Nur, dass Schwarzarbeit illegal ist, Steuer-Oasen aber legal. Es bräuchte eine internationale Regelung, Steuer-Oasen trocken zu legen. Da fehlt aber oft der politische Wille und der rechtliche Hebel, die Länder an die Kandare zu nehmen. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
An Reiche scheint man einen höheren moralischen Maßstab anzulegen als an den Durchschnittsverdiener. Dein Handwerker sagt dir, dass er die Heizung statt für 23.800 für 20.000 Euro einbaut. Wirst du auf die Zahlung der MwSt bestehen? |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Nike lässt also in Indonesien von Kindern für 19 US cent pro Stunde seine Schlappen produzieren.
Nike zahlt in Europa 2% Steuern. Die Leute kaufen den Scheiß aber für 150 USD pro Schlappe, die in Minuten zusammengezimmert ist. Also für sagen wir 5 cent Arbeitslohn und großzügig gerechnet 50 cent Material Kosten. Wer verdient also daran? Und wer ist so blöde, 150 $ zu berappen, wo er bessere Qualität für 20 € bei Aldi bekommen könnte. Aber bei Aldi ist ja kein Haken drauf, sondern ein Kranich. Tut mir leid, aber die Idioten sind auch die Verbraucher, nicht nur Nike. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
An Reiche scheint man einen höheren moralischen Maßstab anzulegen als an den Durchschnittsverdiener. Dein Handwerker sagt dir, dass er die Heizung statt für 23.800 für 20.000 Euro einbaut. Wirst du auf die Zahlung der MwSt bestehen? |
unquest hat folgendes geschrieben: |
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An Reiche scheint man einen höheren moralischen Maßstab anzulegen als an den Durchschnittsverdiener. .... |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich habe bei Aldi in letzter Zeit alle meine Sportschuhe gekauft und es nie bereut. Ein Paar Power Walking Schuhe habe ich vor etwa sieben (7) Jahren bei Aldi gekauft, mit Leder-Anteil für 20 €, und die halten bis Heute, und ich laufe täglich etwa eine Stunde darin, die an der Ferse runter gelaufene Sohle habe ich sogar ein mal verstärkt. Obwohl ich noch vier neuere Walking-Halbschuhe im Schrank stehen habe. Dagegen habe ich mir in Adidas früher mal Blasen an der Ferse gelaufen, wegen zu hoher Reibung an dem Plastik-Material. Bei Puma Schuhen hatte sich der Schaumstoff frühzeitig aufgelöst. Und die Nike (es gibt auch welche für 300 €) haben nicht einmal vernünftigen Fersen-Halt, der Stoff an der Ferse knittert teils einfach zusammen, die Sohle bietet kaum seitlichen Halt. Dafür gibt es die Nike in zig verschiedenen Farben, was die Stückzahl senkt und den Preis ehöht. Wenn das keine Modeware ist. Die Meindl Schuhe sind zwar stabil und haltbar, aber einfach zu schwer und teuer. Mit Brüttner und New Balance habe ich keine Erfahrung, aber ich glaube kaum, dass die den Mehrpreis wert sind. Man bezahlt doch damit nur die Werbung und den Namen/ das Prestige. Den Steuer-Vorteil stecken die doch nicht in die Produkt-Funktionalität. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das klappt schon innerhalb Europas nicht; siehe Isle of Man. Wie sollte dies dann weltweit funktionieren? |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Das ist die entscheidende Frage. Die Vereinten Nationen (UN) sollten entsprechend gestärkt werden, so dass Verstöße gegen noch zu setzende Steuer-Normen global sanktioniert werden können. |
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Paradise Papers: Es ist ein Kraut gewachsen gegen Steuerflucht
Die Paradise Papers zeigen das Versagen der Politik bei der Bekämpfung von Steuerflucht. "Wenn Noch-Bundesfinanzminister Schäuble sagt, der Kampf gegen Steuerflucht gleiche dem gegen eine Hydra, der für jeden abgeschlagenen Kopf ein neuer nachwächst, dann ist das eine Bankrotterklärung der Politik", sagt Alfred Eibl vom Attac-Koordinierungskreis. "Es gibt durchaus wirksame Mittel gegen Steuertricks von Konzernen und Reichen – sie müssen nur angewandt werden. (...) Die wahren wirtschaftlichen Eigentümer hinter Briefkastenfirmen, Trusts und Stiftungen müssen offengelegt und öffentlich einsehbar sein. Das EU-Parlament fordert solche Register, doch Schäuble und viele EU-Regierungen wollen den öffentlichen Zugang einschränken. Somit dient Deutschland weiterhin selbst als Steueroase für Diktatoren und Verbrecher aus anderen Ländern, die hier ihr Geld verstecken. (...) Multinationale Konzerne müssen in öffentlich einsehbaren Länderberichten offenlegen, in welchen Staaten sie aktiv sind und wieviel Umsatz, Beschäftigte, Investitionen, Gewinne und Steuern in dem jeweiligen Land anfallen. Die Bundesregierung wehrt sich gegen entsprechende Vorschläge des EU-Parlaments. http://www.attac.de/startseite/detailansicht/news/paradise-papers-es-ein-kraut-gewachsen-gegen-steuerflucht/ |
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Verdacht der Geldwäsche gegen mehrere deutsche Banken
Die „Paradise Papers“ rücken deutsche Banken in den Fokus: Mehrere Geldhäuser sollen mit illegalen Internet-Casinos Geschäfte machen. |
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Ökonom Gunther Schnabl, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Leipzig, ist skeptisch. Das Geld fließe nun mal dort ab, wo besteuert, kontrolliert und reguliert werde, sagte er dem MDR. Und es fließe dorthin, wo sich Staaten mit Besteuerung, Kontrollen und Regulierungen zurückhalten würden, wie zum Beispiel auf Malta oder in Panama. "Reiche Menschen und große Unternehmen können, nicht zuletzt mit finanziellen Zuwendungen für Parteien, Gesetzgebungsprozesse so beeinflussen, dass sich neue Schlupflöcher auftun, wenn alte geschlossen werden." |
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Um es vorweg zu sagen: Dass internationale Großkonzerne wie Apple Steuergestaltungen exzessiv nutzen, um Steuern zu vermeiden, ist nicht in Ordnung. |
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Ich habe viele Superreiche kennengelernt, weil ich meine zweite Doktorarbeit zur „Psychologie der Superreichen“ geschrieben habe (http://psychologie-der-superreichen.de/) |
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BILD differenziert |
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Mitsotakis wird auch parteiintern eher dem wirtschaftsliberalen Flügel der Nea Dimokratia zugeordnet. Er legte während seiner Amtszeit als Minister für die Verwaltungsreform detaillierte Pläne für Einsparungen im Staatsapparat vor, die unter anderem bei Staatsangestellten die Angleichung (einheitliche Besoldungsgruppen) nach unten von Gehaltsungleichheiten vorsahen. Im Gegenzug schlug er eine Senkung der Steuern um mindestens eine Milliarde Euro vor. |
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Im Laufe seiner Kandidatur zum Parteivorsitzenden der Nea Dimokratia kam er auf seine früheren Einspar-Pläne zurück und schlug konkrete Einsparungen von 2 Milliarden Euro vor, um im Gegenzug ein Steuersenkungspaket zu finanzieren.
Umfragen deuten (Stand 24. Juni 2017) darauf hin, dass Mitsotakis nach der nächsten Parlamentswahl in Griechenland Ministerpräsident wird |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_people_and_organizations_named_in_the_Paradise_Papers
List of people and organizations named in the Paradise Papers selbst universitäten... |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Video: WELT-Kommentar: Drei Gründe, warum wir Steueroasen brauchen
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Mann hat was Zombie-haftes an sich, echt gruselig. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Mann hat was Zombie-haftes an sich, echt gruselig. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Um mal was Inhaltliches zu sagen: "Steueroasen schützen vor der Gier der Finanzminister" offenbart ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||
Nur, dass Schwarzarbeit illegal ist, Steuer-Oasen aber legal. Es bräuchte eine internationale Regelung, Steuer-Oasen trocken zu legen. Da fehlt aber oft der politische Wille und der rechtliche Hebel, die Länder an die Kandare zu nehmen. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: |
Bis jetzt gibt es keine wirtschaftlich vernünftigen Argumente, die gegen die legalen "Machenschaften" der big player sprechen. Moral als wirtschaftliches Handeln als prio 1 anzusehen, ist unmöglich, da man die nicht messen, wiegen oder zählen kann. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: |
Außerdem braucht es immer wieder einen Gegenpart gegen den Staat als Geldverbraucher. Da ist es schon wichtig, dass es einige Zwerge gibt, die den großem Staaten mal die Lust am abschöpfen vergällen. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: |
....
Außerdem braucht es immer wieder einen Gegenpart gegen den Staat als Geldverbraucher. Da ist es schon wichtig, dass es einige Zwerge gibt, die den großem Staaten mal die Lust am abschöpfen vergällen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Um mal was Inhaltliches zu sagen:
"Steueroasen schützen vor der Gier der Finanzminister" offenbart ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Theoretische Überlegung, korrigiert mich, wenn ich falsch liege:
Wenn das Geld in der Steueroase liegt, und nicht verwendet wird, ist es doch praktisch dem Geld-Kreislauf entzogen. Es liegt nicht in einer Bank die das Geld verleiht, sondern bei einem Treuhänder, der das Geld verwahrt. Es werden also auch keine Zinsen gezahlt. Die Geld-Menge wird faktisch reduziert und das wirkt einer Inflation entgegen. Die Gefahr liegt dann eher in einer deflatorischen Wirkung. Wenn das Geld wieder abgehoben wird, gelangt es wieder in den Geld-Kreislauf, und wird normal versteuert. Insofern gibt es doch zunächst kein Problem, außer, dass das Prinzip "Eigentum verpflichtet" berührt wird. Normalerweise hat der Eigentümer doch das Bestreben, das Geld arbeiten zu lassen, und damit Erträge zu erwirtschaften. Dass also das Geld irgendwann wieder in den Geld-Kreislauf gelangt, sollte sicher sein. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Typisch Neoklassiker halt. |
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Wo bleibt die Wut?
Kaum jemand empört sich über die vielen Steuerschlupflöcher, die Reiche nutzen können. Stattdessen herrscht Ehrfurcht vor ihrem Reichtum. Warum bloß? |
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