zelig hat folgendes geschrieben: |
Sehe ich genauso. Ferndiagnosen sollten keine Instrumente in der öffentlichen Diskussion sein. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Ich finde übrigens bedenklich (auf den Gedanken stieß ich durch die FAZ) mit welcher Selbstverständlichkeit angenommene psychische Diagnosen - dies auch noch oft von Laienseite - als Argument im pol. Diskurs verwandt werden.
Trump ist also Narzisst, Merkel soll laut einem Kolumnisten bei Tichy Asperger-Autistin sein. Auf diese Art werden derartige Phänomene stigmatisiert, und ernsthaft betroffene subjektiv davon abgehalten, sich Hilfe zu suchen, um eben einer solchen Stigmatisierung zu entgehen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Bei Donald Trump müsste man sich das eigentlich ständig fragen, aber man hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass er unberechenbar ist. Aber diese Unberechenbarkeit hat ja auch etwas rätselhaftes, es ist für viele Menschen nicht nachvollziehbar, wie und warum er sich mal wieder so verhält. Schaut man sich aber - zunächst unabhängig von Trump - an, wie ein Mensch mit narzisstischen (und histrionischen und dissozialen) Persönlichkeitsmerkmalen strukturiert ist, was ihn antreibt, wie er sich und seine Mitmenschen sieht, ergibt alles, was einem vorher an Trumps Verhalten komisch vorgekommen ist, einen Sinn. Und man versteht auch, warum er jetzt da ist, wo er ist. Der Mann ist nicht dumm und nicht im klinischen Sinn krank. Er ist charakterlich völlig anders strukturiert als die grosse Mehrheit der Durchnittsmenschen. Wem der Begriff "Narzisst" nicht gefällt, der kann ihn meintwegen "absolut rückichtslosen Erfolgsmenschen" nennen. Nur findet man mehr erhellende Literatur, wenn man nach "Narzisst" sucht. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wofür brauche ich den psychiatrischen Jargon, um das festzustellen? |
Zitat: |
Ausserdem, sind es nicht vielmehr seine schamlosen Lügen, seine intellektuelle Minderleistung und seine Dreistigkeit, die ihn unmöglich machen? |
Zitat: |
Die fachgerechte Diagnose verleiht Macht über einen anderen Menschen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das Problem mit Trump ist, dass derzeit keiner mehr Macht über ihn hat. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
In einer fairen Diskussion verzichtet man darauf. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Da stimme ich generell zu. Allerdings wird eine Diskussion, in der einer der Beteiligten narzisstische oder verwandte charakterliche Defizite aufweist, niemals fair verlaufen - ganz gleich, ob es zu einer Ferndiagnose kommt oder nicht. Trump ist auch dafür ein gutes Beispiel. ![]() |
zelig hat folgendes geschrieben: |
....
Und um vom Extrem mal wieder wegzukommen, erst Recht dient die Küchenpsychologie im Diskurs vor allem der nicht sachbezogenen Abwertung von Argumenten und Personen. In einer fairen Diskussion verzichtet man darauf. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, das war ein unglaublicher Tiefpunkt. Obwohl zu vermuten wäre, daß ihm das bei der entsprechenden Clientel sogar Pluspunkte gebracht hat. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Hä? Da muss ich doch mal nachfragen: Machst Du das so?
Bei mir dient die Küchenspsychologie eher dem Verständnis von Prozessen als der Herabwertung von irgendwas oder -wem. Und wenn es mal persönlich wird: Das letzte Mal, als ich Dir küchenpsychologisch nahe getreten bin, habe ich dazu geschrieben, dass ich mir das erlaube, weil der Befund positiv ist. Ich bitte doch darum, die Küchenpsychologie nicht schlechtzureden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Seine Unternehmerfreunde sind mit ihm zufrieden, so wie einst mit Hitler, dem man ja auch nachsagte, verrückt zu sein. Das stört das Kapital-Klientel nicht und hat es noch nie gestört. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Die Ferndiagnose kann kein politisches Mittel sein. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wenn man alles, was auch nur entfernt nach Ferndiagnose riecht, als Beurteilungskriterium ausschliesst, verbietet man es praktisch, seine Menschenkenntnis in die Beurteilung mit einfliessen zu lassen oder wenigstens diese zum Thema öffentlicher Debatten zu machen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wenn man als Hardcore-Kommunist unterwegs ist, sollte man sich auch immer schön der Geschichte der Linie, in der man steht, bewußt bleiben. Und da wollen wir mal nicht mit dem Thema der Psychiatrisierung, um politische Gegner kaltzustellen, als durchgängige Methode anfangen. Das wäre nämlich auch ein eigener Thread wert. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich habe neulich eine Dokumentation über Lenin gesehen. Da kam mir der Gedanke: Wenn jemand bereits zu Lebzeiten überlebensgrosse Statuen von sich selbst aufstellen lässt, dann... |
Zitat: |
Lenindenkmäler wurden seit dem Tode Wladimir Iljitsch Lenins vor allem in zahlreichen Städten der Sowjetunion und anderer sozialistischer Staaten errichtet. Sie entstanden im Zuge eines um ihn entwickelten Personenkults und sollten Lenin als kommunistischen Vordenker und Gründer der Sowjetunion ehren. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Überhaupt nicht. Solange deutlich ist, daß keine fachliche Einschätzung gemeint ist. |
Zitat: |
hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt etwa Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder hochgestellten Menschen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen verkehren zu müssen benötigt exzessive Bewunderung legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d. h. hat übertriebene Erwartungen auf eine besonders günstige Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d. h. zieht Nutzen aus anderen, um eigene Ziele zu erreichen zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen/anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Eine fachliche Einschätzung ist es ja auch nicht, wenn man als Laie darüber diskutiert. Ich finde es aber schon erstaunlich, wenn man sich mal die offiziellen Diagnosekriterien für die narzisstische Persönlichkeitstörung anschaut und mit dem vergleicht, was man über Donald Trump weiss:
https://de.wikipedia.org/wiki/Narzisstische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung Ich vermute mal, man findet allein in seinen Tweets Belege für jedes dieser Kriterien. Das ersetzt noch keine Diagnose, aber es ermöglicht, für sich persönlich eine Theorie darüber zu bilden, wie sich Trump in der Zukunft in bestimmten Situationen verhalten wird. Man erhält Orientierungspunkte für die Einschätzung von Trumps Unberechenbarkeit und findet Muster, wo man vorher nur Chaos gesehen hat. Ein Muster, dass sich immer wieder in den nächsten Jahren wiederholen wird, ist, dass Trump sich Berater und Stabsmitglieder ins Team holen wird, die er zunächst als die besten Experten auf ihrem Gebiet in den Himmel loben und sie einige Zeit später feuern und als Versager und Geistesgestörte verdammen wird. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wenn man als Hardcore-Kommunist unterwegs ist, sollte man sich auch immer schön der Geschichte der Linie, in der man steht, bewußt bleiben. Und da wollen wir mal nicht mit dem Thema der Psychiatrisierung, um politische Gegner kaltzustellen, als durchgängige Methode anfangen. Das wäre nämlich auch ein eigener Thread wert. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Das heisst: Selbst wenn der Kerl nicht alle Tassen im Schranken haben sollte - aus der Sicht der herrschenden und reichen Schichten betreibt er eine völlig rationale Politik. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ach, nimm das nicht persönlich. Ich habe nicht an dich dabei gedacht. Vielleicht hast Du ja Recht. Wer explizit Küchenpsychologie ankündigt, hat schon ein distanzierendes Vorzeichen in das Vorhaben eingebaut. Also schon in Ordnung. Ich hatte allerdings die Küchenpsychologie im Kopf, die mit dem Vorzeichen ernsthafter Diagnostik auftritt. Die gibt sich ja nie als Küchenpsychologie aus. Verständlich? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
… Natürlich besteht immer die Gefahr, dass solche Behauptungen dazu benutzt werden, um Politiker unbegründet als psychisch Kranke zu diskreditieren, ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
… Die Küchenpsychologie beschränkt sich - wie die Psychologie - eigentlich darauf, zu versuchen zu verstehen, was in gesunden Menschen vorgeht bzw vorgegangen ist, das ist auch schon vielschichtig genug, um sich gehörig vertun zu können.
In anderen Fällen verweist der Psychologe höchstens darauf, dass ein Verhalten mit seinen Mitteln nicht mehr erklärbar ist. Sobald da aber einer mit einer Diagnose um die Ecke kommt, verwahre ich als Küchenpsychologe mich entschieden dagegen, dass der zu meiner Zunft gehört. Das muss sich dann um einen Küchenpsychiater handeln. Allerdings bist Du mit dieser fehlenden Unterscheidung zwischen Psychiatrie und Psychologie nicht alleine: ... |
Diligentia hat folgendes geschrieben: |
Auch wenn es sogen. Schnittmengen gibt, eine Frage sollte zu Anfang geklärt werden:
„Was ist der Unterschied zwischen psychischen und geistigen Erkrankungen?“ |
Zitat: |
und eine zweite gleich hinterher:
„Warum sind geistige/psychische Erkrankungen für Betroffene, faktisch immer noch, geradezu ein Garant für Diskriminierung?“ |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich denke nicht, dass Trump im klassischen Sinn "verrückt" ist. Er ist geistig voll zurechnungsfähig - und er kann richtig von falsch unterscheiden. Es interessiert ihn nur nicht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Er ist ein Milliardär, ein erfolgreicher Machtmensch - und ein Egomane. Und als Egomane macht er eine Politik für sich und seinesgleichen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Hinzu kommt wohl noch, dass er wegen seines Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung sehr leicht zu manipulieren sein wird - jedenfalls kurzfristig. Sein ehemaliger Einflüsterer Steve Bannon hatte sich das bestimmt anders vorgestellt und darauf gehofft, dass Trump seinen Chefberater nicht so schnell fallen lassen wird. Aber das ist der Punkt, an dem Trump dann letzendlich doch zu irrationalen Entscheidungen neigt: Er langweilt sich schnell, braucht immer neue Stimulation und ist impulsiv. Und wenn er schon gestern von einem Mitarbeiter gebauchpinselt wurde und vorgestern und davor... dann braucht er einen neuen Kick, einen stärkeren. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wer weiss, wenn wir Dich ins weisse Haus schicken würden und wenn Du es geschickt genug anstellen würdest, Dich bei Trump einzuschleimen, dann würde er für ein paar Monate sozialistische Ideen in seine Politik einfliessen lassen...? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Trump ist - in Zeiten der verschärften Krise der amerikanischen Kapitaldominanz - genau der *richtige Führer* aus der Sicht der herrschenden Klassen dort, nicht trotz, sondern wegen seiner psychopathischen Züge. Er soll skrupellos, morallos, rücksichtslos und notfalls mit aller Brutalität die nationale Führung der USA in der Welt wieder herstellen. Das macht er bislang auch *sehr gut*, d.h. aus Sicht der Rationalität der tausenden von Vorstandschefs und Unternehmensführern in den USA. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, wir haben hier ein viel grundlegenderes Problem: Macht- und einflussreiche Postionen ziehen Menschen an, die eigentlich weder Macht noch Einfluss haben sollten. Und die politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt sind nicht so beschaffen, um den Aufstieg solcher Individuen zu verhindern - im Gegenteil: Das, was von einem "guten" Politiker erwartet wird, können sie bieten - oder zumindest vorspielen. Sie sind hervorragende Selbstdarsteller, Meister der Manipulation, können äusserst charmant sein und sind Weltmeister im Lügen. Durch ihre Rücksichtslosigkeit sind sie gegenüber weniger predatorischen Konkurrenten immer im Vorteil. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
...
Ich glaube, wir haben hier ein viel grundlegenderes Problem: Macht- und einflussreiche Postionen ziehen Menschen an, die eigentlich weder Macht noch Einfluss haben sollten. Und die politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt sind nicht so beschaffen, um den Aufstieg solcher Individuen zu verhindern - im Gegenteil: Das, was von einem "guten" Politiker erwartet wird, können sie bieten - oder zumindest vorspielen. Sie sind hervorragende Selbstdarsteller, Meister der Manipulation, können äusserst charmant sein und sind Weltmeister im Lügen. Durch ihre Rücksichtslosigkeit sind sie gegenüber weniger predatorischen Konkurrenten immer im Vorteil. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... Elitefindung ... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
.. Krieg gegen Russland ... deutsche Kapital ...Niederschlagung des Marxismus...Sozialistische Projekte ... Mauern der Reaktion.. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
...Die Tragödie der Oktoberrevolution... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt ... das Problem mit der Elitefindung...untergehaktes Mittelmaß ... |
HRQ-Verbrechensopfer hat folgendes geschrieben: |
...Verknechtete an höhere Wesen glauben zu lassen ... |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
....Kollege vrolijke.... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
@schtonk Du hast einen vergessen:
|
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, wir haben hier ein viel grundlegenderes Problem: Macht- und einflussreiche Postionen ziehen Menschen an, die eigentlich weder Macht noch Einfluss haben sollten. Und die politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt sind nicht so beschaffen, um den Aufstieg solcher Individuen zu verhindern - im Gegenteil ....... |
cortano hat folgendes geschrieben: |
... |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Keine Ahnung. Gibt es einen? Ich vermute, "Geisteskrankheit" meint das gleiche, ist aber veraltet. Man spricht heute eher von psychischen Störungen.
Weil alles häufig in einen Topf geworfen wird. "Fachärzte vermuten bei Donald T. eine psychische Erkrankung" heisst halt für viele "Donald T. ist verrückt". Und verrückt ist dann halt alles, was irgendwie gaga ist, obwohl es riesige Unterschiede bei psychischen Störungen gibt. Ich denke ja, dieses ständige Beziehungskarussell in Hollywood ("Wer hat sich neu verliebt? Wer trennt sich?") ist auch Ausdruck psychischer Probleme der Stars. Die sind häufig nicht beziehungsfähig. Das wird aber in der Öffentlichkeit nicht als Anlass zur Diskriminierung genommen, sondern gilt als "Hollywood-Lifestyle" und wird oft auch beneidet. Wenn ein Künstler ein Workaholic ist und über seine Kunst sein soziales Leben vernachlässigt, sieht man von aussen nur die bewundernswerte Produktivität dieses Menschen, auch wenn er vielleicht unter seiner Isolation leidet. Aber mit psychischen Erkrankungen verbindet man eher Versagen, einen Mangel an Leistungsfähigkeit, vielleicht unterstellt man auch übertriebene Wehleidigkeit: "Das ist doch nur Show". Auf jeden Fall offenbart derjenige, der sich öffentlich zu einer psychischen Störung bekennt einen wunden Punkt, seine verletzliche Seite. Wenn dann jemand seine Finger genau in diese Wunde bohrt, sollte man sich fragen, wer wirklich das Problem ist. erjenige, der sich offen zu seinen Schwäche bekennt oder derjenige, der diese Information scham- und gnadenlos ausnutzt? … |
Diligentia hat folgendes geschrieben: |
Nachdem aber Verhalten nicht gleichbedeutend ist mit authentischer Person, insbes. nicht bei Personen des öffentl. Lebens, halte ich allein schon deshalb eine (Fern-)Diagnose, die diesen Namen verdient, als Unfug. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Es mag ja sein, dass der wahre Donald Trump eine ganz andere Person ist. Aber was für ein Mensch mag er sein, dass er sich für seine öffentliche Rolle als Präsident der Vereinigten Staaten so eine Schiessbudenfigur ausdenkt? "Für meine erste Amtshandlung habe ich mir überlegt, erst mal voll einen auf Memme zu machen, wenn die Presse nicht schreibt, dass hundertausendmal mehr Menschen bei meiner Inauguration waren als beim ollen Obama. Klar weiss ich jetzt schon, dass es weniger sein werden, aber erst mal so richtig einen auf Drama Queen machen, das kommt immer gut." |
Diligentia hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, er verhält sich sicher schon seit einigen Jahrzehnten so. Inwieweit er allerdings unter dem Einfluss von Beratern steht (wie eigentl. jede ernsthaft prominente Person) kann ich nicht abschätzen. |
Zitat: |
Kombiniert man "Schmutziges Geschäft" mit "Show", dann lässt sich evtl. erahnen, dass es eigentlich unmöglich ist, definitive Aussagen - bzw. stimmige Ferndiagnosen - zu treffen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
So unglaublich das klingen mag: Ich denke, bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen ist in bestimmten Einzelfällen eine Ferndiagnose einfacher zu erstellen als eine klassische Diagnose im klinischen/therapeutischen Umfeld. Das hat mehrere Gründe. Wer an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet sucht sich eher selten die Hilfe eines Psychologen, und wenn er sich Hilfe sucht, dann nicht, weil er bei sich eine Persönlichkeitsstörung vermutet, sondern meist wegen Begleiterscheinungen seiner Störung, Burnout, Beziehungsprobleme, Drogensucht,... Es kommt also niemand zum Psychologen und sagt "Ich brauche Hilfe, denn ich gehe kaltherzig mit meinen Mitmenschen um, hintergehe meine Familie und bin ein notorischer Lügner." Da der Narzisst das Problem nie bei sich selber sucht, wird er seinem Psychologen erzählen, dass seine Mitmenschen ihn unfair behandeln, dass keiner ihn versteht, dass er sich ständig bemüht und seine Leistungen dennoch nicht anerkannt werden. Oder so etwas in der Art. Der in dem von Dir verlinkten ZEIT-Artikel zitierte Paul Appelbaum hat also durchaus Recht, wenn er sagt:
Das liegt aber nicht daran, dass es eine Geheimwissenschaft ist, eine narzisstische Störung zu diagnostizieren. Die grösste Schwierigkeit liegt darin, die Selbstauskünfte eines narzisstisch Gestörten richtig einzuordnen. Im Normalfall sitzt der Psychologe einem zunächst wildfremden Menschen gegenüber und die einzige Quelle für eine Diagnose ist das, was der Patient selbst über sich erzählt. Um da zum Kern vorzudringen, braucht es tatsächlich Monate und bohrende Fragen. Wenn der Therapeut den Verdacht hat, sein Patient könne eine narzisstische Störung haben, dann muss er irgendwie heraus finden, ob der Patient im Umgang mit seinen Mitmenschen typische narzisstische Verhaltensweisen aufweist. Keine leichte Aufgabe, wenn man annehmen muss, dass der Patient ein notorischer Lügner ist und unter einer völlig überzogenen Selbsteinschätzung leidet. Bei einer Figur wie Trump gibt es diese Probleme gar nicht. Ein Psychologe muss nicht erst komplizierte Fragetechniken einsetzen, um heraus zu finden, dass Trump ein notorischer Lügner ist. In Interviews, Tweets, Reden und bei anderen Gelegenheiten hat Trump genug Material geliefert, dass ein Psychologe nur auswerten muss. Dazu gibt es Aussagen von Menschen aus Trumps Umfeld, von Menschen, die mal für ihn gearbeitet haben, ehemaligen Geschäftspartnern, Tonbandaufzeichnungen von Telefonaten mit der Presse, bei denen er sich als sein Presseprecher John Barron ausgab, um zu verkünden, mit wem Trump gerade so alles Geschlechtsverkehr hat. Und dann benennt er auch noch seinen jüngsten Sohn nach seinem sexprahlerischem Alter Ego. Oha. Die Merkmale einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sind keine verborgenen innerseelischen Vorgänge, die man nur bei einer intensiven Seelenschau ergründen kann. Hier geht es um charakteristische Verhaltensweisen im Umgang mit anderen Menschen. Und bei Trump macht es dann letztendlich die Masse. Er erfüllt so gut wie jedes Kriterium für eine narzisstische Störung und für jedes Kriterium findet man mehr als nur ein Beispiel und darunter sind sehr viele Beispiele, die schon für sich alleine reichen, um zu sagen "Oha, der hat sie aber nicht alle beisammen!" |
Diligentia hat folgendes geschrieben: |
Für wichtiger halte ich, absehen zu können, was von der US-Administration (bekanntermaßen die Weltmacht) in naher Zukunft zu erwarten ist, weil sie auch unsere Zukunft bestimmen wird. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ein genauer Blick auf Trumps Charakter ist da nicht hinderlich. Trumps Egomanie ist ja kein Ausrutscher, sondern nur die besonders plakative Version einer von Egomanen infiltrierten - wenn nicht sogar dominierten - Elite. Vielleicht ist ein Trump ein Anlass dafür, vermeintlich altbewährte Weisheiten mal neu zu überprüfen. Z.B. die, dass es keine gerechte Weltordnung geben kann, weil der Mensch im Grunde genommen egoistisch ist. Nein, nicht der Mensch ist egoistisch, einige Menschen sind überegoistisch. Ich bin überzeugt davon, dass der weitaus grössere Teil der Menschheit aus hilfsbereiten, friedliebenden und am Allgemeinwohl interessierten Menschen besteht. Die meisten Menschen sind bereit, zu teilen, wenn sie sehen, dass ein anderer nichts hat. Nur haben die meisten nichts, was sie teilen können. Und die wenigen, die mehr als genug hätten, wollen oft nicht teilen. Aber das alles scheint kaum noch jemanden zu interessieren. Politiker sind halt so. Die lügen uns was vor, wirtschaften in die eigene Tasche, mauscheln in Hinterzimmern mit den Lobbyisten - das ist doch alles ganz normal. Nein, ist es nicht. Aber ich habe keine Hoffnung, dass sich daran je was ändern wird, wenn man sogar bei Trump die Dysfunktionalität nicht sehen möchte. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
1: Es sind zwar sehr viele Menschen bereit zu teilen, aber üblicherweise alle nur innerhalb der eigenen Gruppe. Sich nur als Teil der Menschheit zu sehen, gelingt nur einer Minderheit, und ich werde auch den Verdacht nicht los, dass diese Sicht in purer Form auch dann nicht von Erfolg gekrönt wäre, wenn sie sich durchsetzte. |
Zitat: |
2: Ich vermute, dass Du "die Politik" insgesamt zu negativ siehst. Das statistische Phänomen, dass die die Politik genauso wie auch die Wirtschaftsführung sich signifikant in ihrem Anteil an Asozialen von der restlichen Bevölkerung unterscheidet, würde ich sofort unterschreiben - in dieser Form ist es auch wissenschaftlich belegt.
Dabei habe ich im Prinzip nichts dagegen, das genauso zu formulieren wie Du, solange klar ist, dass man hier Verteilungsunterschiede charakterisiert und nicht Menschen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Dieses Gruppendenken ist ja nicht in Stein gemeisselt und hat Gründe, die immer mehr an Bedeutung verlieren. Die Welt wird immer kleiner und die Menschen rücken - z.B. mit dem Internet - näher zusammen. Aber das wäre schon wieder eine neues Thema. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
1: Es sind zwar sehr viele Menschen bereit zu teilen, aber üblicherweise alle nur innerhalb der eigenen Gruppe. Sich nur als Teil der Menschheit zu sehen, gelingt nur einer Minderheit, und ich werde auch den Verdacht nicht los, dass diese Sicht in purer Form auch dann nicht von Erfolg gekrönt wäre, wenn sie sich durchsetzte. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
2: Ich vermute, dass Du "die Politik" insgesamt zu negativ siehst. Das statistische Phänomen, dass die die Politik genauso wie auch die Wirtschaftsführung sich signifikant in ihrem Anteil an Asozialen von der restlichen Bevölkerung unterscheidet, würde ich sofort unterschreiben - in dieser Form ist es auch wissenschaftlich belegt.
Dabei habe ich im Prinzip nichts dagegen, das genauso zu formulieren wie Du, solange klar ist, dass man hier Verteilungsunterschiede charakterisiert und nicht Menschen. (In diesem Sinne spreche ich ja auch davon, dass Muslime erheblich fundamentalistischer sind als Christen, aber es hindert mich nicht, mich freundlich mit meinem muslimischen Nachbarn zu unterhalten, weil das für mich keine Aussage zu Einzelpersonen ist.) Zum einen "leiden" auch Politiker natürlich unter dem Punkt 1: Sie sind nicht nur Menschen allgemein, sondern wurden gewählt, um für Gruppen zu handeln: Sowohl für ihren Staat also auch für ihre Partei. Und als drittes mindestens noch in dem Sinne für sich, als sie normalerweise davon überzeugt sind, über die richtige Weltsicht zu verfügen. Das bedeutet dann aber auch, dass sie davon überzeugt sind, dass es für das große Ganze fatal wäre, käme der politische Gegner an die Macht - ihr Handeln berücksichtigt also auch taktische und strategische Argumente, bei denen uns häufig - das ist auch beabsichtigt - die Hintergrundinformation fehlt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Was nun solche charakterlichen Extremfälle wie Trump betrifft, so spielen sie sicherlich eine Rolle als treibende Kräfte in Richtung reaktionärer Politik. Aber insgesamt gehen sie unter im Rauschen der allgemein herrschenden bürgerlichen Politik, so dass letzten Endes irgend welche charakterlichen Analysen - wie etwa von Adorno betrieben - die Struktur bürgerlicher Gesellschaften nicht wirklich erklären oder zum Besseren wenden können, wie ich meine. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Dir Trump als Beispiel zu bürgerlich ist, können wir auch gerne Lenin, Stalin, Mao oder Pol Pot nehmen. Ich finde Łobaczewskis "politische Ponerologie"zwar reichlich dubios - was auch an dem komischen UFO-Kult liegen mag, der sie jetzt propagiert -, aber es ist bestimmt kein Zufall, dass sie jenseits des antifaschistischen Schutzwalls entstanden ist. ![]() |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Das, was Łobaczewski abliefert, ist doch der übliche Schmonz und alles andere als originell. Und ein Wissenschaftler ist er auch nicht. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die subjektlose Gewalt. Zu Wesen und Entstehung bürgerlicher Staatsgewalt |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Da weisst Du mehr als ich. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Kannst Du mal in eigenen Worten erklären, was das mit dem Thema zu tun haben soll? Und bitte nur halb so langweilig wie der verlinkte Text. Ist ja eine Zumutung, das zu lesen. |
Zitat: |
"Subjektlose Gewalt", welch irritierender Titel für einen Vortrag über Staat im Kapitalismus. Hat nicht George Bush den Golf-Krieg begonnen, Margaret Thatcher in Großbritannien die Deregulierung der Wirtschaft eingeleitet, und hat nicht Helmut Kohl maßgeblich die deutsche Einheit herbeigeführt? Waren und sind solche Regierungschefs nicht Subjekte der Staatsgewalt? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das erklärt alles nicht, was das mit dem Thema zu tun haben soll, sondern zeigt nur, dass Du lieber ein anderes Thema diskutieren möchtest. Vor allem fällt auf, dass Du in der Liste der Despoten prominente Namen auslässt, was beweist, dass Du zur eigentlichen Frage nichts beizutragen hast. Denn das Problem der narzisstisch/soziopathisch geprägten Elite besteht in allen Gesellschaften, nicht nur im Kapitalismus. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
In einer sozialistischen Staatsstruktur hat dagegen das Subjekt eine ganz andere Rolle. Das muss man auch anders diskutieren.
Ich gebe zu, dies ist bislang noch nicht so ausführlich diskutiert worden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
[...]
Łobaczewski soll ein Antisemit sein und sein Paradigma von *Gut* und *Böse* scheint mir rein christlich inspiriert. Nicht, dass es das nicht gibt, gut und böse. […] |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
[...]
Aber auch [...] *Führer* haben als Ketten- und Bluthunde lediglich eine etwas längere Leine als die gewohnt *zivilen* bürgerlichen Charaktermasken. Und auch deren extremere Persönlichkeiten werden funktional verwendet. Ich hoffe, ich habe verständlich gemacht warum eine Fokussierung auf die charakterlichen Merkmale von solchen wie Trump letzten Endes nicht die mit ihm verbundene Politik erklären kann. Darum ging es mir eigentlich nur. Trotzdem bringt eine *Ferndiagnose* seines Charakters dennoch insofern Licht in die Sache, weil man so indirekt erschließen kann, welche Krisenpolitik durchgesetzt werden soll. Denn für jedes Krisenregiment braucht es passende Charaktere. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
[@Skeptiker*]
Das erklärt alles nicht, was das mit dem Thema zu tun haben soll, [...]. Denn das Problem der narzisstisch/soziopathisch geprägten Elite besteht in allen Gesellschaften, nicht nur im Kapitalismus. [...] |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das lassen wir auch mal schön bleiben - jedenfalls in diesem Thread. Wenn Du über die Rolle des Subjektes in einer sozialistischen Staatsstruktur diskutieren möchtest, kannst Du dazu ja einen eigenen Thread aufmachen. Ich schlage dafür die Überschrift "Das Subjekt in der sozialistischen Staatsstruktur" vor. Mit so einer sexy Überschrift wirst Du Dich bestimmt kaum vor begeisterten Kommentaren retten können. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Im Kapitalismus ist jedenfalls Narzismus/Soziopathie so etwas wie ein stabilisierender Faktor (aus der Sicht des Kapitals) (...) |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Im Kapitalismus ist jedenfalls Narzismus/Soziopathie so etwas wie ein stabilisierender Faktor (aus der Sicht des Kapitals), für einen vernünftigen Sozialismus sehe ich es dagegen umgekehrt. Hier gefährden Narzismus und Soziopathie die sozialistische Weiterentwickung von Grund auf. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
„Vernünftiger Sozialismus“? Ist das so etwas wie der „ideale, nicht existierende Sozialismus“? ![]() |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Und um vom Extrem mal wieder wegzukommen, erst Recht dient die Küchenpsychologie im Diskurs vor allem der nicht sachbezogenen Abwertung von Argumenten und Personen. In einer fairen Diskussion verzichtet man darauf. |
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