Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 17.04.2019, 23:30
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Eine historische Kathedrale wurde durch Feuer beschädigt: "Notre Dame" in Paris. Eine Spendenbereitschaft ohnegleichen tut sich auf:

Innerhalb von nur zwei Tagen war in diverse Spendenfonds bereits fast eine Milliarde Euro eingegangen.

Menschen werden durch Krieg, Hunger, Armut und Vertreibung tagtäglich beschädigt.

Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Dies fragt zB die Instagram-Userin Natascha Ochsenknecht:

Zitat:
Schon traurig dieses Bild ....... noch trauriger finde ich das innerhalb kürzester Zeit über 700 Millionen Euro an Spenden für den Wiederaufbau gesammelt wurden. Auf der Welt verhungern Menschen weil kein Geld da ist. Kulturgut muss geschützt und unterstützt werden keine Frage, aber Menschen sollten an erster Stelle stehen

https://www.instagram.com/p/BwUxhP_AzlZ/?utm_source=ig_embed


Dieser Frage sich anzuschließen ist doch nicht verkehrt, oder?

#2:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 17.04.2019, 23:47
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Nein, das ist nicht verkehrt. Die Antwort ist, daß Menschen seit Jahrtausenden ihr Leben riskiert und nicht selten auch verloren haben, um Kulturgüter zu schaffen, die ihr persönliches Leben überdauern. Mag seinen Grund darin haben, daß wirklich bedeutende Kulturgüter selten sind, während es Menschen reichlich gibt, und während diese Kulturgüter Generationen überdauern, sind die einzelnen Menschen ein sehr vergängliches Gut (um das Wort „entbehrlich“ zu vermeiden).

#3: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 08:28
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. Kulturgüter haben unter anderem den Zweck die Erinnerung an was der Mensch erschaffen hat, über eine Lebenspanne hinaus zu erhalten. Denn der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird, die Jahrhunderte oder Jahrtausende Jahre zurückreicht. Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft. Und um auf den verschämt angedeuteten Fokus auf das sakrale dieses Gebäudes einzugehen: Würde ein Flugzeugabsturz Stonhenge in einen Bombenkrater verwandeln, es wäre eine Tragödie, um die auch die hiesige "Religionskritik" und ihre Anhänger trauern würde. Ein Großteil bedeutender Kulturgüter sind ohne Religionskontext nicht zu haben. Damit müssen auch die Leben, die es gerne anders hätten. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern.

#4: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:07
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zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. Kulturgüter haben unter anderem den Zweck die Erinnerung an was der Mensch erschaffen hat, über eine Lebenspanne hinaus zu erhalten. Denn der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird, die Jahrhunderte oder Jahrtausende Jahre zurückreicht. Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft. Und um auf den verschämt angedeuteten Fokus auf das sakrale dieses Gebäudes einzugehen: Würde ein Flugzeugabsturz Stonhenge in einen Bombenkrater verwandeln, es wäre eine Tragödie, um die auch die hiesige "Religionskritik" und ihre Anhänger trauern würde. Ein Großteil bedeutender Kulturgüter sind ohne Religionskontext nicht zu haben. Damit müssen auch die Leben, die es gerne anders hätten. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern.

Ein paar kleine Anmerkungen:
Wir werden nicht nur durch die Kultur geformt - wir sind nicht lebensfähig ohne sie: Eine kulturlose Gesellschaft ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Gegenüber der Macht und der Wirkung des Kulturgutes Sprache ist jedes Bauwerk, ob es nun Stonehenge oder Cheopspyramide oder Notredame heißt, ein feuchter Furz. Auch hängt Erinnerung, das ist die Form, in der diese Denkmäler wirken, nicht am Original, sondern an einem geistigen Inhalt - wir leben in einer Zeit der Vergötzung der Originale. Ich vermute, dass das Buch von Hugo oder ein Film wie "Der Glöcker von Notre Dame (der mit Charles Laughton) mehr zu dieser beiträgt als die paar Steine in Paris.

#5: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:12
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Eine historische Kathedrale wurde durch Feuer beschädigt: "Notre Dame" in Paris. Eine Spendenbereitschaft ohnegleichen tut sich auf:

Innerhalb von nur zwei Tagen war in diverse Spendenfonds bereits fast eine Milliarde Euro eingegangen.

Menschen werden durch Krieg, Hunger, Armut und Vertreibung tagtäglich beschädigt.

Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Dies fragt zB die Instagram-Userin Natascha Ochsenknecht:

Zitat:
Schon traurig dieses Bild ....... noch trauriger finde ich das innerhalb kürzester Zeit über 700 Millionen Euro an Spenden für den Wiederaufbau gesammelt wurden. Auf der Welt verhungern Menschen weil kein Geld da ist. Kulturgut muss geschützt und unterstützt werden keine Frage, aber Menschen sollten an erster Stelle stehen

https://www.instagram.com/p/BwUxhP_AzlZ/?utm_source=ig_embed


Dieser Frage sich anzuschließen ist doch nicht verkehrt, oder?


Nein, aber etwas scheinheilig ist diese Empörung ja nun schon. Wie viel Spenden könnten eigentlich zusammenkommen, wenn jeder immer eine neue Smartphoneversion auslassen und das Geld für den Anschaffungspreis stattdessen spenden würde? Oder, nicht auszudenken, wenn jeder mit seinem Malleurlaub so verfahren würde? Dagegen nimmt sich der Wiederaufbau dieser Kathedrale ja geradezu niedlich aus.

#6:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:29
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Der bittere Beigeschmack, wenn man diese Summen hört, die einzelne Großunternehmer und reiche Familien spontan aufbringen können, kommt auf, wenn man andererseits von Steuerschlupflöchern hört, von Lohndumping, Verlegung von Produktion in Billigstlohnländer, und selbst in Europa von Kinderarmut, Mägeln in den Gesundheitssystemen, zB zu wenige Geburtstationen, weil sich Geburten nicht "lohnen", Pflegenotstand, Altersarmut, Niedriglohnsektor, und Debatten, ob einem das Existenzminimum gekürzt werden darf, oder ob ein Asylbewerber auch menschenwürdig leben können soll, ob Mindestlohn nicht zu hoch ist, usw usf, ohne jetzt mal ins Einzelne nachzurecherchieren, welcher der Spender wo genau "spart" um seine Gewinne zu maximieren.

Zitat:
Die Milliardärsfamilie Pinault will nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau der von Flammen verwüsteten Kathedrale zur Verfügung stellen. ....

Am Dienstagmorgen zog dann LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton) nach: Die Unternehmensgruppe versprach eine Spende von 200 Millionen Euro für den Wiederaufbaufonds. ....

LVMH und Kering sind der größte und zweitgrößte Luxusgüterkonzern Frankreichs. Am Dienstag zogen der Ölkonzern Total mit 100 Millionen Euro und die Haupteigner des Kosmetikkonzerns L'Oréal, die Familie Bettencourt, mit 200 Millionen Euro nach.

Andere folgen dem Beispiel
Aber auch andere Unternehmen und Einzelpersonen spendeten Millionen-Beträge:

Der Milliardär Marc Ladreit will zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau des Spitzturms geben, der am Montagabend Opfer der Flammen geworden war.
Der Bauriese Bouygues spendet ebenfalls zehn Millionen Euro.
Eine Million Euro kommt von der Beraterfirma Cap Gemini.
Die brasilianische Milliardärin Lily Safra machte eine "großzügige Spende", wie es hieß.
Der König Amon N'Douffou V. von Sanwi will helfen - auch weil ein Vorfahre in Notre-Dame getauft wurde.
Auch der Zusammenschluss der französischen Profifußballclubs versprach finanzielle Unterstützung.

Quelle

Ich sehe durchaus den Wert eines der prägnantesten Bauwerkes von Paris, sakral oder nicht. Und sie muss auch wieder aufgebaut werden.

Jedoch wird hier wieder deutlich, dass viel zu sehr der "der gute Wille" von Großunternehmen und Familiendynastien entscheidet, wo investiert wird, wo Geld fließt. Die Aufgabe der Staaten, für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen zu sorgen, wird mMn nicht ausreichend erfüllt.

Ich bin überzeugt, es wäre dennoch genug Geld da, dass Notre Dame wieder aufgebaut werden könnte, wenn die Anhäufung von größten Vermögen zugunsten der Lebensumstände aller, gebremst würde. Dann spenden halt mehrere jeweils weniger. Gibt ja viele kleinere Organisationen und viele Menschen, die jeweils etwas zu geben bereit sind.

#7:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:36
    —
Votre Dame.

#8:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:44
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Jedoch wird hier wieder deutlich, dass viel zu sehr der "der gute Wille" von Großunternehmen und Familiendynastien entscheidet, wo investiert wird, wo Geld fließt. Die Aufgabe der Staaten, für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen zu sorgen, wird mMn nicht ausreichend erfüllt.


Der Kritik kann ich mich prinzipiell anschließen. Allerdings ist das eine andere Diskussion.

#9: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:52
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. Kulturgüter haben unter anderem den Zweck die Erinnerung an was der Mensch erschaffen hat, über eine Lebenspanne hinaus zu erhalten. Denn der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird, die Jahrhunderte oder Jahrtausende Jahre zurückreicht. Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft. Und um auf den verschämt angedeuteten Fokus auf das sakrale dieses Gebäudes einzugehen: Würde ein Flugzeugabsturz Stonhenge in einen Bombenkrater verwandeln, es wäre eine Tragödie, um die auch die hiesige "Religionskritik" und ihre Anhänger trauern würde. Ein Großteil bedeutender Kulturgüter sind ohne Religionskontext nicht zu haben. Damit müssen auch die Leben, die es gerne anders hätten. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern.


Prinzipiell kann ich dir zustimmen. Ich sage ja auch nicht, dass das Gebäude nicht wieder aufgebaut werden sollte.
Aber dem von mir fett gedruckten kann ich nicht zustimmen, bzw. ich kann es nicht nachvollziehen

#10: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 10:02
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber dem von mir fett gedruckten kann ich nicht zustimmen, bzw. ich kann es nicht nachvollziehen


Ich meine das so, daß wir das Produkt jahrtausender alter kultureller Entwicklung sind. Man darf sich nicht vorstellen, daß wir voraussetzungslos in die Welt geworfen werden, vom Nullpunkt an alles neu definieren. Normen, Verhaltensweisen, Gepflogenheiten, Werte. Ich glaube man kann überhaupt nicht verstehen, was ein Mensch ist, wenn man nicht berücksichtigt, daß er ein Tier mit Geschichte ist. Natürlich auch mit Zukunft. Das ist ein zweiter wesentlicher Unterschied zu anderen Tieren.

#11:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 10:14
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Zwei Bemerkungen zu dem Text von Astarte:
Wenn man den Reichen das Geld wegnimmt, heißt das noch lange nicht, dass die Armen mehr bekommen. Das hat man bei der traurigen Geschichte des Kommunismus erlebt, wo die Masse arm blieb. Das Problem ist systemisch und ein Verteilungskampf hat oft perverse Folgen. Eine gut funktioniere Wirtschaft mit Leitplanken und Regulierungen ist eher zielführend. Soziale Marktwirtschaft, wie das damals hieß. Die Globalisierung hat natürlich das System ein bisschen ramponiert aber man sollte trotzdem auf dieses Ziel hinarbeiten.

Klar könnte man mehr für Bagdad, Alepo und Damaskus spenden und weniger für ein Kulturgut im relativ reichen Paris. Nur.... was in meinem Viertel, in meiner Stadt, in meinem Land, in meinem Kulturkreis passiert macht mich betroffener als das was 5000 km von hier passiert, in einem anderem Kulturkreis, der mir nach wie vor fremd ist und mir manchmal feindselig gegenübersteht. So funktioniert der Mensch und daran wird sich nicht viel ändern.

#12:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 10:24
    —
luc hat folgendes geschrieben:
.. Eine gut funktioniere Wirtschaft mit Leitplanken und Regulierungen ist eher zielführend. Soziale Marktwirtschaft, wie das damals hieß. Die Globalisierung hat natürlich das System ein bisschen ramponiert aber man sollte trotzdem auf dieses Ziel hinarbeiten.

Zustimmung.
Zitat:

Klar könnte man mehr für Bagdad, Alepo und Damaskus spenden und weniger für ein Kulturgut im relativ reichen Paris. Nur.... was in meinem Viertel, in meiner Stadt, in meinem Land, in meinem Kulturkreis passiert macht mich betroffener als das was 5000 km von hier passiert, in einem anderem Kulturkreis, der mir nach wie vor fremd ist und mir manchmal feindselig gegenübersteht. So funktioniert der Mensch und daran wird sich nicht viel ändern.

Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus.
Es gibt ja auch unzählige Fonds, Stiftungen, Wohltätigkeitsorganisationen und Spenden-Veranstaltungen auch der Superreichen für alles mögliche. Ist ja nicht so, das für Menschen nichts gespendet würde.

Insofern hat zelig recht: die Aufgabe die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu regeln, ist eine andere Diskussion.

#13:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 10:35
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Jedoch wird hier wieder deutlich, dass viel zu sehr der "der gute Wille" von Großunternehmen und Familiendynastien entscheidet, wo investiert wird, wo Geld fließt. Die Aufgabe der Staaten, für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen zu sorgen, wird mMn nicht ausreichend erfüllt.


Der Kritik kann ich mich prinzipiell anschließen. Allerdings ist das eine andere Diskussion.


ist es nicht. sie wird eben zurecht mal wieder der aufmerksamkeit zugeführt.

ich erinnere an das gedicht von brecht:

Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war
Die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
Brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.

Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte
Untergegangen war. Weinte sonst niemand?
Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer
Siegte außer ihm?

Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?
Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?

So viele Berichte.
So viele Fragen.

https://archiv2017.die-linke.de/partei/dokumente/programm-der-partei-die-linke/bertolt-brecht-fragen-eines-lesenden-arbeiters/

#14:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 10:51
    —
Wilson, lass es. zwinkern Es ist eine andere Diskussion. Deus io vult.

Hier können sich die verbonzten Handwerksmeister aufgrund der veritablen Spenden die nächsten fünf Jahre ihre Wänste vollsaugen. Die sind ja auch produktiv. Vrolijke dürfte es gefallen, die leisten ja schließlich was und sind nicht nur zum Pakete sortieren und Senftütenkleben brauchbar. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinem Verdienst. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, wer nicht kann, der will bloß nicht.

Aaaaaaa --- mmmmeeeeeeen. Schamane in Aktion

#15:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 11:06
    —
Als man sie trennte, zerfielen die Skelette zu Staub.

#16:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 11:12
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Als man sie trennte, zerfielen die Skelette zu Staub.


findest du geschichte faszinierend oder einigermaßen interessant? traurig gar?

#17:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 12:06
    —
Die sollten die Chance nutzen und es der modernen Zeit und Gesellschaft anpassen. Mit autistischen Statikern, geisteskranken Architekten, depressiven Designern, Down-Syndrom Kunsthandwerkern und einer Masse an überdurchschnittlich gut bezahlten Prekariatshandlangern. Cool

#18:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 12:31
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:

ich erinnere an das gedicht von brecht:

Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war
Die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
Brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
https://archiv2017.die-linke.de/partei/dokumente/programm-der-partei-die-linke/bertolt-brecht-fragen-eines-lesenden-arbeiters/


Au, ja, ich auch!

Zitat:
Doch am vierten Tag im Felsgesteine
hat ein Zöllner ihnen den Weg verwehrt:
„Kostbarkeiten zu verzollen?“ - „Keine.“
Und der Knabe, der den Ochsen führte, sprach: „Er hat gelehrt.“
Und so war auch das erklärt.

Doch der Mann in einer heitren Regung
fragte noch: „Hat er was rausgekriegt?“
Sprach der Knabe: „Dass das weiche Wasser in Bewegung
mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.“

#19:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 13:24
    —
Was problematisch ist, ist die Tatsache, dass Spenden in Frankreich bis 1000 Euro zu 75% absetzbar sind und und darüber hinaus 66%. Das große Herz der Spender ist .... ähm.... naja..... Am Kopf kratzen

#20:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 14:18
    —
worse hat folgendes geschrieben:
Die sollten die Chance nutzen und es der modernen Zeit und Gesellschaft anpassen. Mit autistischen Statikern, geisteskranken Architekten, depressiven Designern, Down-Syndrom Kunsthandwerkern und einer Masse an überdurchschnittlich gut bezahlten Prekariatshandlangern. Cool


Und einer Statue von Donald Trump statt den üblichen Gargoyles

#21:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 14:25
    —
Der Papst könnte verkünden: "Gott ist tot. Die Spendengelder werden für die Armen verwendet. Notre Dame sollte als Grabmal des toten Gottes genau so erhalten bleiben wie es jetzt ist."

#22:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 15:52
    —
Und ist das Bauwerk nicht versichert bzw ist das nicht nach auffinden der Ursache dann ein Versicherungsfall?

#23:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 17:00
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Und ist das Bauwerk nicht versichert bzw ist das nicht nach auffinden der Ursache dann ein Versicherungsfall?


Keine Versicherung würde irgendeine Garantie für ein Gebäude übernehmen, das gegen 1200 gebaut wurde.

#24:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 17:17
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Und ist das Bauwerk nicht versichert bzw ist das nicht nach auffinden der Ursache dann ein Versicherungsfall?


Keine Versicherung würde irgendeine Garantie für ein Gebäude übernehmen, das gegen 1200 gebaut wurde.
. Und wenn es ein Versäumnis der Baufirma waere, sich als solches herausstellte?

#25:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 17:21
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

ich erinnere an das gedicht von brecht:

Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war
Die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
Brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
https://archiv2017.die-linke.de/partei/dokumente/programm-der-partei-die-linke/bertolt-brecht-fragen-eines-lesenden-arbeiters/


Au, ja, ich auch!

Zitat:
Doch am vierten Tag im Felsgesteine
hat ein Zöllner ihnen den Weg verwehrt:
„Kostbarkeiten zu verzollen?“ - „Keine.“
Und der Knabe, der den Ochsen führte, sprach: „Er hat gelehrt.“
Und so war auch das erklärt.

Doch der Mann in einer heitren Regung
fragte noch: „Hat er was rausgekriegt?“
Sprach der Knabe: „Dass das weiche Wasser in Bewegung
mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.“


Das ist mir zu hoch, auch mit dem Knie gedacht.

#26:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 17:24
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Und ist das Bauwerk nicht versichert bzw ist das nicht nach auffinden der Ursache dann ein Versicherungsfall?


Keine Versicherung würde irgendeine Garantie für ein Gebäude übernehmen, das gegen 1200 gebaut wurde.
. Und wenn es ein Versäumnis der Baufirma waere, sich als solches herausstellte?


Dann können Versicherungen etwas übernehmen aber die Garantien sind begrenzt und der Schaden übersteigt bei Weitem den Betrag, der zurückzuerstatten wäre.

#27:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 17:25
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Und ist das Bauwerk nicht versichert bzw ist das nicht nach auffinden der Ursache dann ein Versicherungsfall?


Keine Versicherung würde irgendeine Garantie für ein Gebäude übernehmen, das gegen 1200 gebaut wurde.
. Und wenn es ein Versäumnis der Baufirma waere, sich als solches herausstellte?


Dann können Versicherungen etwas übernehmen aber die Garantien sind begrenzt und der Schaden übersteigt bei Weitem den Betrag, der zurückzuerstatten wäre.


Ok. Danke.

#28:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 18:14
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Und ist das Bauwerk nicht versichert bzw ist das nicht nach auffinden der Ursache dann ein Versicherungsfall?


Keine Versicherung würde irgendeine Garantie für ein Gebäude übernehmen, das gegen 1200 gebaut wurde.


Ist das nicht "ageism"? Am Kopf kratzen

#29:  Autor: Arkanum BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 19:43
    —
Und die Aluhüte der Tagespost legen noch mal nach ....
Zitat:
Denn selbstverständlich war es Brandstiftung – wobei es letztlich einerlei ist, ob hinter der Tat jener zunehmend weitverbreitete anti-christliche Affekt steht, welcher in Frankreich seit Monaten Tag für Tag zu Anschlägen auf Gotteshäuser führt, oder vielmehr „nur“ eine sträfliche Nachlässigkeit. Denn die wahren Wurzeln der Brandstiftung, welcher Notre Dame eigentlich zum Opfer fiel, reichen viel tiefer: nicht nur, wie Benedikt XVI. noch vor wenigen Tagen schrieb, bis zu den Umwälzungen des Zweiten Vaticanums und der 1968er, sondern bis hin zu jenen Tagen, als Religion allmählich zu einer „Privatsache“ degradiert wurde, welche bei der Bewertung gesellschaftlicher Belange nicht mehr zu zählen habe, ja eigentlich sogar dem „Fortschritt“ im Wege stehe.

Erstaunlich, was laut katholibanischen Medien alles zu Bränden führt. Cool

Zur Eigentums- und ggf. Versicherungsfrage: wie alle vor 1905 in Frankreich erbauten Kirchen ist die Kathedrale Notre-Dame Staatseigentum (Loi Combes), später errichtete Sakralbauten gehören den jeweiligen Religionsgemeinschaften.

#30: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 20:00
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber dem von mir fett gedruckten kann ich nicht zustimmen, bzw. ich kann es nicht nachvollziehen


Ich meine das so, daß wir das Produkt jahrtausender alter kultureller Entwicklung sind. Man darf sich nicht vorstellen, daß wir voraussetzungslos in die Welt geworfen werden, vom Nullpunkt an alles neu definieren. Normen, Verhaltensweisen, Gepflogenheiten, Werte. Ich glaube man kann überhaupt nicht verstehen, was ein Mensch ist, wenn man nicht berücksichtigt, daß er ein Tier mit Geschichte ist. Natürlich auch mit Zukunft. Das ist ein zweiter wesentlicher Unterschied zu anderen Tieren.

Da stimme ich Dir sofort zu. Aber das hier:
zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.

#31:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 20:09
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Papst könnte verkünden: "Gott ist tot. Die Spendengelder werden für die Armen verwendet. Notre Dame sollte als Grabmal des toten Gottes genau so erhalten bleiben wie es jetzt ist."


Der Papst kann über die Spendengelder zu Wiederaufbau der Kathedrale nicht verfügen.

#32:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 20:55
    —
Margrethe hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Papst könnte verkünden: "Gott ist tot. Die Spendengelder werden für die Armen verwendet. Notre Dame sollte als Grabmal des toten Gottes genau so erhalten bleiben wie es jetzt ist."


Der Papst kann über die Spendengelder zu Wiederaufbau der Kathedrale nicht verfügen.


Aber er kann den Exitus Gottes feststellen und eine Anregung bezüglich der Verwendung der Spendengelder geben.

#33: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 21:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.

Kurz: eine „kulturlose“ Gesellschaft ist ein Widerspruch in sich. Ohne eine Kultur, im Sinne von überlieferten Traditionen, ist eine Gesellschaft auf die Dauer nicht überlebensfähig. Und für den Fall, daß jemand wieder mit den Nazis kommt: Auch wenn man das nicht glauben mag, angesichts der ununterbrochenen Beschäftigung damit, es waren nur 12 Jahre. Das war keine Gesellschaft, sondern ein mörderisches Regime, angelegt auf den eigenen Untergang.

[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein. Irgendwelche Traditionen, die das Verhalten regeln, muß.es auch dort geben.[/Exkurs]

Die Sache mit den Barbaren ist schlicht das Ergebnis der Tatsache, daß die jeweils eigenen Verhaltensstandards, aka Moral, einen exklusiven Charakter haben, sonst wirken sie nämlich nicht. Sie sind das anerzogene Verhaltens- und Wertemuster, das jedes Mitglied an eigenes wie fremdes Verhalten anlegt, in der Regel unbewußt und ohne nachzudenken. Abweichendes Verhalten ist damit nicht einfach nur anderes, sondern in der Regel falsch, unmoralisch, barbarisch, unzivilisiert. Nennt es, wie ihr wollt.

Erst wenn Gesellschaften mit anderen Gesellschaften Handel treiben wollen, müssen zumimdest einige ihre anerzogene Abneigung gegen die Fremden überwinden. Deshalb ist Handel (und damit der Kontakt zu fremden Kulturen) den meisten Moralisten ja auch ein solcher Dorn im Auge.

P.S.: Ein solcher Kontakt mit anderen Gesellschaften, und damit deren Bewertung als Nicht-Barbaren, fällt natürlich umso leichter, je ähnlicher die Verhaltensstandards sind. Das antike Griechenlanf ist dafür ein gutes Beispiel, unterschiedliche Stadtstaaten, die ständig gegeneinander Krieg führten, durchaus auch Vernichtungskriege, aber gegenseitige Akzeptanz aufgrund gemeinsamer Sprache und gemeinsamer Kultur.

#34: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 21:18
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.

Kurz: eine „kulturlose“ Gesellschaft ist ein Widerspruch in sich. Ohne eine Kultur, im Sinne von überlieferten Traditionen, ist eine Gesellschaft auf die Dauer nicht überlebensfähig. Und für den Fall, daß jemand wieder mit den Nazis kommt: Auch wenn man das nicht glauben mag, angesichts der ununterbrochenen Beschäftigung damit, es waren nur 12 Jahre. Das war keine Gesellschaft, sondern ein mörderisches Regime, angelegt auf den eigenen Untergang.

[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein. Irgendwelche Traditionen, die das Verhalten regeln, muß.es auch dort geben.[/Exkurs]

Die Sache mit den Barbaren ist schlicht das Ergebnis der Tatsache, daß die jeweils eigenen Verhaltensstandards, aka Moral, einen exklusiven Charakter haben, sonst wirken sie nämlich nicht. Sie sind das anerzogene Verhaltens- und Wertemuster, das jedes Mitglied an eigenes wie fremdes Verhalten anlegt, in der Regel unbewußt und ohne nachzudenken. Abweichendes Verhalten ist damit nicht einfach nur anderes, sondern in der Regel falsch, unmoralisch, barbarisch, unzivilisiert. Nennt es, wie ihr wollt.

Erst wenn Gesellschaften mit anderen Gesellschaften Handel treiben wollen, müssen zumimdest einige ihre anerzogene Abneigung gegen die Fremden überwinden. Deshalb ist Handel (und damit der Kontakt zu fremden Kulturen) den meisten Moralisten ja auch ein solcher Dorn im Auge.

P.S.: Ein solcher Kontakt mit anderen Gesellschaften, und damit deren Bewertung als Nicht-Barbaren, fällt natürlich umso leichter, je ähnlicher die Verhaltensstandards sind. Das antike Griechenlanf ist dafür ein gutes Beispiel, unterschiedliche Stadtstaaten, die ständig gegeneinander Krieg führten, durchaus auch Vernichtungskriege, aber gegenseitige Akzeptanz aufgrund gemeinsamer Sprache und gemeinsamer Kultur.


Super Erklärung!

#35:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 21:20
    —
Marcellinus, hast du dich mal mit koreanischer Geschichte und Kultur VOr dem 20. jh befasst? Ich glaube kaum dass die gegenwärtige Situation in Nordkorea sonst auch nur im Ansatz verständlich ist.

Was hier wieder geschmackloses über die Hochkultur formuliert wurde, die sich in Notre dam manifestiert (hat) ist so billig, dass ich es zu diskutieren keine Lust habe. Mein lieblingsaugsburger würde im Grab rotieren.

#36: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 21:38
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.

#37:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 21:44
    —
Ja aber welchen sozialen bzw ideellen Ursprung hat das? Wie ist das Denken eines Nordkoreaners strukturiert, bzw was außer der Propaganda und den staatlichen sozialisationsmechanismen sind die kulturdeterminanten? Welches waren vor dem Kommunismus die gesellschaftlichen Moral- und Wertvorstellungen, wie die KONKRETE religiöse Praxis? Wie unterscheiden sich Mentalität und Sozialstruktur zB von China zur Hochzeit Maos? Das wäre interessant im Einzelnen zu ergründen.

#38: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 22:07
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Und für den Fall, daß jemand wieder mit den Nazis kommt: Auch wenn man das nicht glauben mag, angesichts der ununterbrochenen Beschäftigung damit, es waren nur 12 Jahre. Das war keine Gesellschaft, sondern ein mörderisches Regime, angelegt auf den eigenen Untergang.


Sozusagen nur ein "Vogelschiss" der deutschen Geschichte, bloß 12 Jahre.

Du vergisst wohl, in welcher langen Geschichte der Faschismus wurzelt und welcher Art von Gesellschaft er die Stange hält.

#39: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 22:27
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber dem von mir fett gedruckten kann ich nicht zustimmen, bzw. ich kann es nicht nachvollziehen


Ich meine das so, daß wir das Produkt jahrtausender alter kultureller Entwicklung sind. Man darf sich nicht vorstellen, daß wir voraussetzungslos in die Welt geworfen werden, vom Nullpunkt an alles neu definieren. Normen, Verhaltensweisen, Gepflogenheiten, Werte. Ich glaube man kann überhaupt nicht verstehen, was ein Mensch ist, wenn man nicht berücksichtigt, daß er ein Tier mit Geschichte ist. Natürlich auch mit Zukunft. Das ist ein zweiter wesentlicher Unterschied zu anderen Tieren.

Da stimme ich Dir sofort zu. Aber das hier:
zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.


Ich verstehe manchmal deine Art zu zitieren nicht. Deswegen finde ich es schwer, auf deine Kritik einzugehen. Du zitierst aus zwei unterschiedlichen Beiträgen von mir. Die Passage, die Du kritisierst steht im folgenden Zusammenhang:

zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.
Damit ist natürlich die Geringschätzung für das geschichtliche Bewußtsein gemeint, das sich an in der Geringschätzung für Kulturgüter zeigt.

Das Thema, das Du aufmachst, ist die Tradierung der Siegerperspektive und das Verschwinden der Verliererperspektive. Auch das ist ein eigenes Thema. Zu dem ich mich überhaupt nicht geäußert habe. Da wäre ich nämlich ziemlich nahe bei dir.

#40:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 22:28
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.

Das sind doch nur Floskeln. Warum erduldet die Bevölkerung das? Und was heißt hier überhaupt „Bevölkerung“. Es müssen hunderttausende sein, die mit ihrem Einsatz dieses Regime am Leben halten.

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ja aber welchen sozialen bzw ideellen Ursprung hat das? Wie ist das Denken eines Nordkoreaners strukturiert, bzw was außer der Propaganda und den staatlichen sozialisationsmechanismen sind die kulturdeterminanten? Welches waren vor dem Kommunismus die gesellschaftlichen Moral- und Wertvorstellungen, wie die KONKRETE religiöse Praxis? Wie unterscheiden sich Mentalität und Sozialstruktur zB von China zur Hochzeit Maos? Das wäre interessant im Einzelnen zu ergründen.

Siehst du, da kommen die spannenden Fragen! Genauso sehe ich das auch. Man könnte auch gern das Kambodscha der Roten Khmer hinzunehmen. Das sind Abgründe menschlicher Kultur, denen man mit Worthülsen wie „Gehirnwäsche“ nicht beikommt.

#41:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 22:33
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.

Das sind doch nur Floskeln.


Verzeihung. Wird nicht wieder passieren. Künftig warte ich lieber, bis Du Deine Frage selber beantwortet hast. : )

#42:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 23:16
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Zwei Bemerkungen zu dem Text von Astarte:
Wenn man den Reichen das Geld wegnimmt, heißt das noch lange nicht, dass die Armen mehr bekommen. Das hat man bei der traurigen Geschichte des Kommunismus erlebt, wo die Masse arm blieb. Das Problem ist systemisch und ein Verteilungskampf hat oft perverse Folgen. Eine gut funktioniere Wirtschaft mit Leitplanken und Regulierungen ist eher zielführend. Soziale Marktwirtschaft, wie das damals hieß. Die Globalisierung hat natürlich das System ein bisschen ramponiert aber man sollte trotzdem auf dieses Ziel hinarbeiten.


Es wäre aber ein Zerrbild vom Marxismus, wenn man diesem das Konzept unterstellen würde, lediglich Reichtum umzuverteilen.

Es ist durchaus möglich, durch massive Subventionen eine Wirtschaft in Gang zu bringen, siehe z.B. den Marshall-Plan oder die ständige Subvention der Autoindustrie durch den Lohnsteuerzahler, usw.

Aber der Marxismus beschäftigt sich nicht in erster Linie mit der Umverteilung von Reichtum, sondern untersucht soziale und ökonomische Verhältnisse, Widersprüche und Entwickungen in ihren Zusammenhängen und Dynamiken.

Dennoch gibt es natürlich sozialistische Konzepte, welche im Kern den von dir beschriebenen Umverteilungstheorien entsprechen, wie es überhaupt ganz verschiedene sozialistische Theorien und Konzepte gibt, das sollte man nicht vergessen.

luc hat folgendes geschrieben:
Klar könnte man mehr für Bagdad, Alepo und Damaskus spenden und weniger für ein Kulturgut im relativ reichen Paris. Nur.... was in meinem Viertel, in meiner Stadt, in meinem Land, in meinem Kulturkreis passiert macht mich betroffener als das was 5000 km von hier passiert, in einem anderem Kulturkreis, der mir nach wie vor fremd ist und mir manchmal feindselig gegenübersteht. So funktioniert der Mensch und daran wird sich nicht viel ändern.


Es gibt aber doch nur eine Welt und eine einzige Menschheit.


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 18.04.2019, 23:18, insgesamt einmal bearbeitet

#43: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 23:18
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber dem von mir fett gedruckten kann ich nicht zustimmen, bzw. ich kann es nicht nachvollziehen


Ich meine das so, daß wir das Produkt jahrtausender alter kultureller Entwicklung sind. Man darf sich nicht vorstellen, daß wir voraussetzungslos in die Welt geworfen werden, vom Nullpunkt an alles neu definieren. Normen, Verhaltensweisen, Gepflogenheiten, Werte. Ich glaube man kann überhaupt nicht verstehen, was ein Mensch ist, wenn man nicht berücksichtigt, daß er ein Tier mit Geschichte ist. Natürlich auch mit Zukunft. Das ist ein zweiter wesentlicher Unterschied zu anderen Tieren.

Da stimme ich Dir sofort zu. Aber das hier:
zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.


Ich verstehe manchmal deine Art zu zitieren nicht. Deswegen finde ich es schwer, auf deine Kritik einzugehen. Du zitierst aus zwei unterschiedlichen Beiträgen von mir. Die Passage, die Du kritisierst steht im folgenden Zusammenhang:

zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.
Damit ist natürlich die Geringschätzung für das geschichtliche Bewußtsein gemeint, das sich an in der Geringschätzung für Kulturgüter zeigt.

Das Thema, das Du aufmachst, ist die Tradierung der Siegerperspektive und das Verschwinden der Verliererperspektive. Auch das ist ein eigenes Thema. Zu dem ich mich überhaupt nicht geäußert habe. Da wäre ich nämlich ziemlich nahe bei dir.

Wogegen ich etwas habe, ist diese Verwendung des Wortes Kultur. Du schreibst ja nicht, "Wer seine Vergangenheit vergisst, läuft Gefahr zum Barbaren zu werden", sondern Du erhebst in Deiner Formulierung die Kultur zur Rettung vor der Barbarei, die sie nicht ist. Es gibt keine Barbarei ohne Kultur, wie es auch keine Gesellschaft ohne Kultur gibt. Auch der Nationalsozialismus war ein kultureller Versuch. Wir sollten zwar nicht vergessen, dass und wie dieser Versuch in die Hose gegangen ist, aber wir haben da letzten Endes nur eine leichte Variation des spätwilhelminischen christlichen Staates vor uns - vom menschlichen Standpunkt aus sollten wir uns auch dazu bekennen, dass das Christentum weder im 3. Reich, noch in der Zeit davor geholfen hat, uns vor der Barbarei zu retten. Aber das alles ist in einer alten Kirche nicht zu erkennen - die ist auch höchstens ein Kulturgut in Bezug zur Architektur - in Bezug zur Geschichte ist sie höchstens soetwas wie ein Knoten im Taschentuch, der an die Macht der Kirchen erinnern kann - aber nicht muss. Eigentlich sind es nur ein paar Steine.

Was das alles mit einer Sieger- oder Verliererperspektive zu tun haben soll, müsstest Du einmal näher ausführen.

Btw: Die beiden unterschiedlichen Beiträge von Dir, die ich zitiert habe, gehören direkt zusammen: Der zweite ist eine Antwort zu einer Nachfrage zum ersten, also eine weitere Ausführung dazu. Das jetzt als etwas Besonderes herauszustellen, erscheint mir ... eigenartig.

#44:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 23:27
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
....
Was hier wieder geschmackloses über die Hochkultur formuliert wurde, die sich in Notre dam manifestiert (hat) ist so billig, dass ich es zu diskutieren keine Lust habe. Mein lieblingsaugsburger würde im Grab rotieren.

Es tut mir außerordentlich leid, Deinen Geschmack nicht getroffen zu haben - das ist allerdings auch schwierig für einen eher bäuerlichen Menschen wie mich - dazu war ich die letzten Tage zu viel mit der Motorsense unterwegs. Tipp: Lagere deinen Lieblingsaugsburger drehbar. Dann kannst Du vielleicht einen Dynamo mit ihm betreiben - dann ist er noch zu etwas Nutze.

#45:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 23:56
    —
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.

#46:  Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 01:56
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Papst könnte verkünden: "Gott ist tot. Die Spendengelder werden für die Armen verwendet. Notre Dame sollte als Grabmal des toten Gottes genau so erhalten bleiben wie es jetzt ist."


Der Papst kann über die Spendengelder zu Wiederaufbau der Kathedrale nicht verfügen.


Aber er kann den Exitus Gottes feststellen und eine Anregung bezüglich der Verwendung der Spendengelder geben.


Weil Du zu können meinst, dass er das "können" sollte?
"Können" könnte er vielleicht, doch es geht ihn schlicht nichts an.
Mein und jedes anderen Menschen Gott geht ihn nichts an, für tot erklären kann er allenfalls seinen persönlichen Gott.
Es geht ihn nichts an, ob und wozu Notre Dame wieder aufgebaut wird ("Tempel der Vernunft" war das Bauwerk ja auch schon mal),
und wofür die Spendengelder verwendet oder nicht verwendet werden, geht ihn auch nichts an.

#47:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 03:57
    —
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern

#48:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 05:52
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.

Das sind doch nur Floskeln.


Verzeihung. Wird nicht wieder passieren. Künftig warte ich lieber, bis Du Deine Frage selber beantwortet hast. : )
hat er doch gar nicht, er hat nur deine Antwort zurückgewiesen.

#49:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 06:46
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.
warum gibt es dann für jede Nation mehrtausendseitige Kulturgeschichten? Warum hat das den Sutoren keiner gesagt?

#50:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 07:37
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
....
Was hier wieder geschmackloses über die Hochkultur formuliert wurde, die sich in Notre dam manifestiert (hat) ist so billig, dass ich es zu diskutieren keine Lust habe. Mein lieblingsaugsburger würde im Grab rotieren.

Es tut mir außerordentlich leid, Deinen Geschmack nicht getroffen zu haben - das ist allerdings auch schwierig für einen eher bäuerlichen Menschen wie mich - dazu war ich die letzten Tage zu viel mit der Motorsense unterwegs. Tipp: Lagere deinen Lieblingsaugsburger drehbar. Dann kannst Du vielleicht einen Dynamo mit ihm betreiben - dann ist er noch zu etwas Nutze.
Geld macht sinnlich; wie uns die Erfahrung lehrt.

#51:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 09:09
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.
warum gibt es dann für jede Nation mehrtausendseitige Kulturgeschichten? Warum hat das den Sutoren keiner gesagt?


Das widerspricht doch nicht meine Aussage.

#52:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 09:47
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.
warum gibt es dann für jede Nation mehrtausendseitige Kulturgeschichten? Warum hat das den Sutoren keiner gesagt?


Das widerspricht doch nicht meine Aussage.
nicht direkt, mich hatte das „eigentlich nur“ gestört

#53:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 09:59
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.

noc Nein. Nicht nur, wenn sie den gleichen Käse reden, auch, wenn sie den gleichen Käse essen.
(Wenn es um die Bedeutung von Begriffen geht, ist es manchmal ganz ratsam, sich in den erreichbaren Enzyklopädien umzusehen, bevor man eigenen Senf produziert. Der Senf wird mit Hintergrund i.A. besser.)


Zuletzt bearbeitet von fwo am 19.04.2019, 10:08, insgesamt einmal bearbeitet

#54:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:07
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

#55:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:10
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.

#56:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.
kindle

#57:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.


Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt – im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. freakteach Sagt die Addipedia. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kultur

#58:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:23
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern


Es ist eine Mischung aus den 3 Elementen. Ich habe nie Schiller gelesen aber ich bin sicher, dass Schiller und alle die ich nie gelesen habe und die ich nie lesen werde einen Einfluss auf meine Weltanschauung haben. Du hast wahrscheinlich Rousseau ( ich will dir nichts unterstellen) nie gelesen und trotzdem lebst du in einem Land, das von Rousseau, seinen Gedanken und der franz. Revolution sehr beeinflusst wurde. (auch wenn die olle Queen immer noch Staatsoberhaupt von Kanada ist.) Kultur ist ein Ambiente.

#59:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:26
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.


Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt – im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. freakteach Sagt die Addipedia. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kultur

Sag ich doch. Der Käs gehört dazu.
Man muss es nicht gleich zitieren, aber sinnvoll ist es schon, sich anzusehen, wie andere diesen Begriff verwenden, auch, was er in verschiedenen Umgebungen bedeutet, bevor man die Kultur in den Beutel packt.

Insofern Dank für diesen Hinweis.

#60:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.

noc Nein. Nicht nur, wenn sie den gleichen Käse reden, auch, wenn sie den gleichen Käse essen.
(Wenn es um die Bedeutung von Begriffen geht, ist es manchmal ganz ratsam, sich in den erreichbaren Enzyklopädien umzusehen, bevor man eigenen Senf produziert. Der Senf wird mit Hintergrund i.A. besser.)


Menschen können in so zahlreiche Massen zusammenleben, weil der Bezug sie auf irgend was Gleiches einigt.
Das können die gleichen Werten in Bezug auf Menschenrechten sein, die gleichen Gesetze, das gleichen ästhetische Empfinden, die gleiche Regeln zum Handel treiben, den gleichen "Gott", oder, oder, oder.
Überschneidungen sind selbstverständlich vorhanden.

#61: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 10:31
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Du schreibst ja nicht, "Wer seine Vergangenheit vergisst, läuft Gefahr zum Barbaren zu werden"


Genau das war die Intention.

#62:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 11:11
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.

noc Nein. Nicht nur, wenn sie den gleichen Käse reden, auch, wenn sie den gleichen Käse essen.
(Wenn es um die Bedeutung von Begriffen geht, ist es manchmal ganz ratsam, sich in den erreichbaren Enzyklopädien umzusehen, bevor man eigenen Senf produziert. Der Senf wird mit Hintergrund i.A. besser.)


Menschen können in so zahlreiche Massen zusammenleben, weil der Bezug sie auf irgend was Gleiches einigt.
Das können die gleichen Werten in Bezug auf Menschenrechten sein, die gleichen Gesetze, das gleichen ästhetische Empfinden, die gleiche Regeln zum Handel treiben, den gleichen "Gott", oder, oder, oder.
Überschneidungen sind selbstverständlich vorhanden.


Es gibt in jeder Gesellschaft verschiedene Kulturen, weil es in jeder Gesellschaft verschiedene Klassen, Schichten und Milieus gibt. Von einer einheitlichen Kultur kann also in keiner Gesellschaft die Rede sein.

In jeder Gesellschaft gibt es fortschrittliche und rückschrittliche kulturelle Ansätze; diese schweben aber nicht in der Luft, sondern hängen ab von den ökonomischen und sonstigen materiellen Verhältnissen.

Eine Art von "Kulturgemeinschaft" ist selbst ein Mythos.

Gesellschaft ist nie Gemeinschaft, sondern immer gekennzeichnet durch Widersprüche.

#63:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 13:32
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Menschen können in so zahlreiche Massen zusammenleben, weil der Bezug sie auf irgend was Gleiches einigt.

Ja, es braucht 1 Bezugspunkt aller für ein Miteinander. (Skeptiker: Es gibt aber doch nur eine Welt und eine einzige Menschheit).
Für diesen 1 Bezugspunkt werden in dieser Welt Kriege geführt die andere Bezugspunkte entfernen und ihren eigenen als alleinigen einführen wollen.

#64:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 13:36
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Menschen können in so zahlreiche Massen zusammenleben, weil der Bezug sie auf irgend was Gleiches einigt.

Ja, es braucht 1 Bezugspunkt aller für ein Miteinander. (Skeptiker: Es gibt aber doch nur eine Welt und eine einzige Menschheit).
Für diesen 1 Bezugspunkt werden in dieser Welt Kriege geführt die andere Bezugspunkte entfernen und ihren eigenen als alleinigen einführen wollen.

So ist es.
Die Gemeinsamkeiten führen zu Friede, die Unterschiede zu Kriegen.

#65:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 13:50
    —
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

#66:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 14:32
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen

#67:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 14:46
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen


Wenn es keinen Feind gibt, zerfleischen sich die Freunde gegenseitig.

Der Mensch ist halt mal so.

#68:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 15:02
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen


Wenn es keinen Feind gibt, zerfleischen sich die Freunde gegenseitig.

Der Mensch ist halt mal so.


Man sollte nie von sich auf andere schließen.

#69:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 15:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen

Doch, wenn der Feind der einende Bezugspunkt ist. Da verstummt auch interne Kritik. Äusserer Frieden kann da innerer Krieg bedeuten.

Nazi Hermann Göring: „Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg […] Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. […] Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“

#70:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 15:21
    —
@sehr gut
DAS war jetzt aber nicht nett! Sehr glücklich

#71:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 15:37
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen


Wenn es keinen Feind gibt, zerfleischen sich die Freunde gegenseitig.

Der Mensch ist halt mal so.


Man sollte nie von sich auf andere schließen.


Ich rede nicht von mir. Ich habe doch gar keine Freunde.

#72:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 16:57
    —
Ich muss an das politische Setup der Science-Fiction-Serie The Expanse denken. Während die Bevölkerung der Erde durch die immer neu geschürte Feindschaft zum Mars zusammen- und stillgehalten wird, definieren sich die Marskolonisten primär durch das gemeinsame Projekt der Terraformung des Mars und seine Umwandlung in eine zweite, bessere Erde (auch wenn sie dafür den Belt genauso ausbeuten wie ihre terranischen Konkurrenten). Mir kommt das Setup menschlich plausibel vor. So wie ich das sehe, ist ein gemeinsames Ziel oder Projekt u.U. genauso gut dafür geeignet, die Leute zusammenzuhalten, wie ein gemeinsamer Feind.

#73:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 17:23
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen

Doch, wenn der Feind der einende Bezugspunkt ist. Da verstummt auch interne Kritik. Äusserer Frieden kann da innerer Krieg bedeuten.



In dem Fall um innere Unruhen in den Griff zu bekommen.
Das hat Papst Urban II schon praktiziert:
Zitat:
Der Aufruf zum Kreuzzug war zumindest teilweise von Erfolg gekrönt. Urban II. einte erstmals die seit langem in Streitereien untereinander verstrickten französischen Adligen und gab ihnen mit dem Ziel eines gerechten Kampfes im Dienste der christlichen Sache hierfür eine ideelle Grundlage, die zugleich den Suprematieanspruch seines Amtes stärkte: Der vor dem Aufruf geforderte Gottesfrieden, der die Begrenzung der noch ausstehenden Fehden zwischen den Adligen brachte, bestärkte gleichzeitig die Autorität der hier eingreifenden Kirche und stellte ein wesentliches Ereignis in der Entwicklung der machtpolitischen Rolle der Kirche und des Papsttums in der mittelalterlichen Geschichte Europas dar. Die angestrebte Vereinigung mit der Ostkirche blieb indes aufgrund zu großer machtpolitischer Differenzen letztlich aus.


Immer wenn Machtverhältnisse bröckeln herrscht Kriegsgefahr.

#74:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 17:41
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen


Dann ist aber auf die Dauer kein stetig steigendes Wirtschaftswachstum drin.

#75:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 17:44
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.

Den Gedanke kann ich nicht nachvollziehen.
Für Frieden braucht man doch keine Feinde. Am Kopf kratzen

Doch, wenn der Feind der einende Bezugspunkt ist. Da verstummt auch interne Kritik. Äusserer Frieden kann da innerer Krieg bedeuten.

Nazi Hermann Göring: „Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg […] Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. […] Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“


Die brauchten ja den Krieg, Schließlich gab es schon im Sommer 1937 massive Versorgungsprobleme im Bereich der Nahrungsmittel. Weil nicht genug Brot mehr da war, musste man im Juni 1937 das Brotgesetz verschärfen und den Verkauf frischen Brots gesetzlich verbieten.
Danach kam der Anschluss, danach die Sudetenkrise (da ging es um Goldreserven der CSR und Österreichs) und natürlich die Reichsprogromnach (da ging es um das Ausrauben der jüdischen Bevölkerung). Als das auch das Raubgut alle war, fing man den II. Wk an.

#76:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 17:44
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Der Aufruf zum Kreuzzug war zumindest teilweise von Erfolg gekrönt. Urban II. einte erstmals die seit langem in Streitereien untereinander verstrickten französischen Adligen und gab ihnen mit dem Ziel eines gerechten Kampfes im Dienste der christlichen Sache hierfür eine ideelle Grundlage, die zugleich den Suprematieanspruch seines Amtes stärkte: Der vor dem Aufruf geforderte Gottesfrieden, der die Begrenzung der noch ausstehenden Fehden zwischen den Adligen brachte, bestärkte gleichzeitig die Autorität der hier eingreifenden Kirche und stellte ein wesentliches Ereignis in der Entwicklung der machtpolitischen Rolle der Kirche und des Papsttums in der mittelalterlichen Geschichte Europas dar. Die angestrebte Vereinigung mit der Ostkirche blieb indes aufgrund zu großer machtpolitischer Differenzen letztlich aus.

Ein treffendes Beispiel für ein Atheisten-Forum
Zitat:
Immer wenn Machtverhältnisse bröckeln herrscht Kriegsgefahr.

Ja, bei einem schwachen Präsidenten oder -allgemeiner- einer schwachen Regierung die über ein Militär verfügt muß man damit rechnen das ein Feind aufgebaut (und 'gepflegt') wird um des Feindes willen.

#77:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 19:06
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.


Lachen

#78:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 19:12
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.

noc Nein. Nicht nur, wenn sie den gleichen Käse reden, auch, wenn sie den gleichen Käse essen.
(Wenn es um die Bedeutung von Begriffen geht, ist es manchmal ganz ratsam, sich in den erreichbaren Enzyklopädien umzusehen, bevor man eigenen Senf produziert. Der Senf wird mit Hintergrund i.A. besser.)


Menschen können in so zahlreiche Massen zusammenleben, weil der Bezug sie auf irgend was Gleiches einigt.
Das können die gleichen Werten in Bezug auf Menschenrechten sein, die gleichen Gesetze, das gleichen ästhetische Empfinden, die gleiche Regeln zum Handel treiben, den gleichen "Gott", oder, oder, oder.
Überschneidungen sind selbstverständlich vorhanden.


Es gibt in jeder Gesellschaft verschiedene Kulturen, weil es in jeder Gesellschaft verschiedene Klassen, Schichten und Milieus gibt. Von einer einheitlichen Kultur kann also in keiner Gesellschaft die Rede sein.

In jeder Gesellschaft gibt es fortschrittliche und rückschrittliche kulturelle Ansätze; diese schweben aber nicht in der Luft, sondern hängen ab von den ökonomischen und sonstigen materiellen Verhältnissen.

Eine Art von "Kulturgemeinschaft" ist selbst ein Mythos.

Gesellschaft ist nie Gemeinschaft, sondern immer gekennzeichnet durch Widersprüche.


Ja, genauso ist es.

Das ist ja etwas, was von den Völkischen/Idenditaeren so gerne ausgeblendet wird. Die tun immer so als ob es nur eine einheitliche Nationalkultur geben wuerde, dabei ist die erstens gar nicht so einheitlich, sondern besteht bei Licht betrachtet aus vielen Subkulturen und zweitens gibt es in heutiger Zeit zunehmend grenzüberschreitende Kulturen, die nicht minder prägend sind.

#79:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 19:14
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.

#80:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 21:23
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?

#81:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 21:44
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.

#82:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 22:24
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


Und wo sitzen die Tiere? Auch mit im selben Boot, oder hat jede Tierart ihr eigenes Boot? Bis auf die Fische natürlich.

#83:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 22:44
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


Und wo sitzen die Tiere? Auch mit im selben Boot, oder hat jede Tierart ihr eigenes Boot? Bis auf die Fische natürlich.


Gehe pfleglich mit Deine Umwelt um. Mensch, Tier, alles was kreucht und fleucht.

#84:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 23:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


Und wo sitzen die Tiere? Auch mit im selben Boot, oder hat jede Tierart ihr eigenes Boot? Bis auf die Fische natürlich.


Gehe pfleglich mit Deine Umwelt um. Mensch, Tier, alles was kreucht und fleucht.


Auffressen zählt auch zum pfleglichen Umgang?

#85:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 23:27
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


Und wo sitzen die Tiere? Auch mit im selben Boot, oder hat jede Tierart ihr eigenes Boot? Bis auf die Fische natürlich.


Gehe pfleglich mit Deine Umwelt um. Mensch, Tier, alles was kreucht und fleucht.


Auffressen zählt auch zum pfleglichen Umgang?


So pfleglich und schonend als möglich.

#86: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 23:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Du schreibst ja nicht, "Wer seine Vergangenheit vergisst, läuft Gefahr zum Barbaren zu werden"


Genau das war die Intention.

Das kam aber nicht an.

#87: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 23:53
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. ..

Dir ist mein Sarkasmus entgangen. Aber deine Begründung "Vergänglichkeit" ist lustig.
Die Hominiden lebten schon vor ca 2 Mio Jahren auf unserer Erde, wir sind ihre Nachfolger. Von Vergänglichkeit keine Spur. Smilie

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.


zelig hat folgendes geschrieben:
.. Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. ..


Das könnte auch auf einem "Brot für die Welt"-Tütchen stehen. Rührend.


zelig hat folgendes geschrieben:
..Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft. ..


Diese "kulturhochheitliche" und ethnozentistische, christlich motivierte Formulierung vom "Barbarentum" habe ich schon immer verabscheut:

Zitat:
Barbar (von altgriechisch ???????? bárbaros, Plural ???????? bárbaroi) war die ursprüngliche Bezeichnung im antiken Griechenland für alle diejenigen, die nicht (oder schlecht) griechisch und damit unverständlich sprachen (wörtlich: Stammler, Stotterer, eigentlich: br-br-Sager). Parallel wurde von den Indern das Sanskrit-Wort barbar?h (Plur.) ‚Stammler, Laller‘ zur Bezeichnung fremdartiger Völker verwendet.

Im modernen Sprachgebrauch wird der Begriff abfällig in der Bedeutung „roh-unzivilisierte, ungebildete Menschen“ verwendet. Der Begriff „Barbar“ („ein europäisches Schlüsselwort“[1]) bzw. „Barbarentum“ dient seit Beginn der Antike innerhalb eines helleno- bzw. ethnozentrischen Weltbildes als abgrenzende und abwertende Bezeichnung für die Andersartigkeit fremder Kulturen (...)

https://de.wikipedia.org/wiki/Barbar



zelig hat folgendes geschrieben:
...Und um auf den verschämt angedeuteten Fokus auf das sakrale dieses Gebäudes einzugehen (...)


Das ist keineswegs verschämt, sondern offensiv so gemeint, wie es da steht.


Abschließend ein Kommentar, der meiner Intention dieses Trööts entspricht:

Zitat:
Diese unverhältnismäßige „Trauer“ um ein Gebäude, lässt tief in die Seele unserer Gesellschaft blicken. Ein Steingebäude ruft mehr Emotionen hervor, füllt mehr Zeitungsseiten, führt zu mehr Spenden, als es die im Elend lebenden Menschen dieser Welt tun.
...
Innerhalb von 48 Stunden kamen für den Wiederaufbau von Notre-Dame 880 Millionen Euro an Spenden zusammen. Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch kam im ganzen Jahr 2017 auf 1,6 Millionen Euro. Sea-Watch rettet übrigens Menschen vor dem Ertrinken. Notre-Dame kann man angucken. Und das scheint irgendwie wichtiger zu sein.

Der Brand von Notre-Dame zeigt einmal mehr: Es fehlt auf der Welt nicht an Geld, um denjenigen, die in Not sind, zu helfen. Es fehlt an Menschen, die bereit dazu sind. Es fehlt an Menschlichkeit.

https://www.fr.de/meinung/notre-dame-trauer-uebertrieben-12202153.html

fett von mir

#88:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 23:54
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


I could have not said it better myself. Smilie

#89:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 23:56
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


Und wo sitzen die Tiere? Auch mit im selben Boot, oder hat jede Tierart ihr eigenes Boot? Bis auf die Fische natürlich.


Gehe pfleglich mit Deine Umwelt um. Mensch, Tier, alles was kreucht und fleucht.


Auffressen zählt auch zum pfleglichen Umgang?


So pfleglich und schonend als möglich.

Schon deshalb, weil sie sonst nicht so gut schmecken. Und natürlich gehören sie in das selbe Boot - ohne Proviant sollte man nicht losfahren.

#90:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.04.2019, 23:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


I could have not said it better myself. Smilie


Gut, dann bilden wir mit SPD, CDU, NPD, dem Ku-Klux-Klan und dem Opus Dei einen Kuschelkreis.
alle knuddeln / Energiekreis

#91: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 00:11
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.

#92: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 00:20
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.


Amen.

#93:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 01:11
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


I could have not said it better myself. Smilie


Gut, dann bilden wir mit SPD, CDU, NPD, dem Ku-Klux-Klan und dem Opus Dei einen Kuschelkreis.
alle knuddeln / Energiekreis



Zumindest bei den letztgenannten 3 Gruppen bin ich mir recht sicher, dass die gar nicht mit mir kuscheln wollen. Die haben naemlich Feindbilder, und zwar solche, die u.a. auch mich beinhalten. Um kuschelfaehig zu sein, müssten die diese Feindbilder aufgeben und wenn sie das tun, dann gehören sie nicht mehr diesen Gruppen an. zwinkern

#94: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 01:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.


Bloss darf man nicht vergessen, dass Menschen die Fähigkeit besitzen auch die eigene Kultur kritisch zu hinterfragen, einzelne Elemente daraus zu verwerfen oder sie auch komplett abzulehnen und sich von ihr zu distanzieren. Sie koennen auch von fremden Kulturen lernen und Elemente daraus übernehmen, sich sogar ganz in diese assimilieren, wenn sie dies wollen und dabei sogar Teile ihrer alten Kultur in ihre neue einbringen. Genauso wie sie sich aus verschiedenen Kulturen Elemente herausgreifen und sich daraus ihre eigene personalisierte Kultur basteln koennen. Ganz schoen vielseitiges Vieh, dieser Mensch. Kultur und kulturelle Prägung sind nicht in Stein gemeißelt, sondern sehr flexibel. Dies wird von selbsternannten Kulturkämpfern und Idenditaetsaposteln gerne übersehen und/oder geleugnet.

#95: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 02:17
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.


Bloss darf man nicht vergessen, dass Menschen die Fähigkeit besitzen auch die eigene Kultur kritisch zu hinterfragen, (...)


Du bist meilenweit am Thema vorbei.
Warum schreibst du das nicht nicht hier hinein?

Als aufmerksamer Mod würde ich deinen Beitrag verschieben Smilie

#96: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 09:03
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. ..

Dir ist mein Sarkasmus entgangen. Aber deine Begründung "Vergänglichkeit" ist lustig.
Die Hominiden lebten schon vor ca 2 Mio Jahren auf unserer Erde, wir sind ihre Nachfolger. Von Vergänglichkeit keine Spur. :)


Nicht die Gattung, sondern der individuelle Mensch.


schtonk hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.



Kennst Du das Henne-Ei-Problem?

schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
.. Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. ..


Das könnte auch auf einem "Brot für die Welt"-Tütchen stehen. Rührend.




Naja, es steht ja im Widerspruch zu deinem Zitat:

Zitat:
Diese unverhältnismäßige „Trauer“ um ein Gebäude, lässt tief in die Seele unserer Gesellschaft blicken. Ein Steingebäude ruft mehr Emotionen hervor, füllt mehr Zeitungsseiten, führt zu mehr Spenden, als es die im Elend lebenden Menschen dieser Welt tun. ...
Innerhalb von 48 Stunden kamen für den Wiederaufbau von Notre-Dame 880 Millionen Euro an Spenden zusammen. Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch kam im ganzen Jahr 2017 auf 1,6 Millionen Euro. Sea-Watch rettet übrigens Menschen vor dem Ertrinken. Notre-Dame kann man angucken. Und das scheint irgendwie wichtiger zu sein.

Der Brand von Notre-Dame zeigt einmal mehr: Es fehlt auf der Welt nicht an Geld, um denjenigen, die in Not sind, zu helfen. Es fehlt an Menschen, die bereit dazu sind. Es fehlt an Menschlichkeit.

https://www.fr.de/meinung/notre-dame-trauer-uebertrieben-12202153.html

#97: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 09:16
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. ..

Dir ist mein Sarkasmus entgangen. Aber deine Begründung "Vergänglichkeit" ist lustig.
Die Hominiden lebten schon vor ca 2 Mio Jahren auf unserer Erde, wir sind ihre Nachfolger. Von Vergänglichkeit keine Spur. Smilie


Nicht die Gattung, sondern der individuelle Mensch.


Die Gattung würde ohne Individuen nicht existieren.

zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.



Kennst Du das Henne-Ei-Problem?


Kultur würde ohne den Menschen nicht existieren.

#98: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 09:38
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....

Bloss darf man nicht vergessen, dass Menschen die Fähigkeit besitzen auch die eigene Kultur kritisch zu hinterfragen, (...)


Du bist meilenweit am Thema vorbei.
Warum schreibst du das nicht nicht hier hinein?

Als aufmerksamer Mod würde ich deinen Beitrag verschieben Smilie

Aber bb hat auch in dem Thread schon zu erkennen gegeben, dass er am Thema nicht wirklich interessiert ist.

Ganz interessant finde ich da einen anderen Post im selben Thread, indem vrolijke zu einem anderen Bauwerk ohne das Image des Religiösen, Heiligen, genau die selbe Frage stellt, ob das Kultur sei.

@zelig:
Glaubst Du, dass Dir zu dem Bild auch diese misslungene Formulierung "Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft." eingefallen wäre?

#99:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 11:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.


Lachen

Kultur ist das Geräusch, das du beim Supppe essen nicht machst.

Kultur ist ein sehr dünner Lack, leicht löslich in Alkohol. Sagte Aldous Huxley

#100:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 19:04
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Kultur ist das Geräusch, das du beim Supppe essen nicht machst.

In Asien gilt es gerade als höflich, beim Suppe essen zu schlürfen. DIE Kultur gibt es nicht.

#101: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 23:07
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber bb hat auch in dem Thread schon zu erkennen gegeben, dass er am Thema nicht wirklich interessiert ist.....




Am Thema interessiert zu sein und nicht an Deinem Senf dazu schliesst sich nicht aus, eher im Gegenteil.

#102: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 01:59
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber bb hat auch in dem Thread schon zu erkennen gegeben, dass er am Thema nicht wirklich interessiert ist.....




Am Thema interessiert zu sein und nicht an Deinem Senf dazu schliesst sich nicht aus, eher im Gegenteil.

OK. Du bist also eher für Fades zu haben.

#103:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 10:44
    —
Kenn euch doch. Wenn ihr im TV das Wort Kultur hört greift ihr doch sofort zur Fernbedienung.

#104:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 11:15
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kenn euch doch. Wenn ihr im TV das Wort Kultur hört greift ihr doch sofort zur Fernbedienung.


Die Frage ist: ist Arte oder Phönix mehr Kultur als RTL? Was versteht man unter Kultur? Eine 100 kg Frau , mit Arschgeweih, die Pommes mit Mayo oder diese unsägliche Currywurst, auf die die Deutschen so stolz sind, frisst, eine Minipli -Frisur hat, die nur Brigitte, Bild der Frau und Praline ließ, hat auch eine Kultur. Das ist nicht meine aber.... Am Kopf kratzen Kann man eine Hierarchie erkennen? Die Intoleranz droht. Ja...ok... ich bin Intolerant. Peitsche

Abgesehen davon ist sie vielleicht , diejenige die jeden Montag "Ausländer raus" schreit, weil sie glaubt, dass ihre Prollkultur die der Migranten überlegen ist.


Zuletzt bearbeitet von luc am 21.04.2019, 18:05, insgesamt einmal bearbeitet

#105: Das Schlürfen und Schmatzen - das dürfen nur Spatzen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 12:03
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Kultur ist das Geräusch, das du beim Supppe essen nicht machst.

In Asien gilt es gerade als höflich, beim Suppe essen zu schlürfen. DIE Kultur gibt es nicht.

(unterstrichen von mir)
Das ist natürlich richtig,
aber Ahriman hat das in Erwiderung auf jemanden gerichtet,
der aus unserem Kulturkreis kommt.

Ahrimans für alle verständliche Beispiel weist auf die Anerziehung von Kultur durch seine Umgebung (Familie, Klasse, Gesellschaft, etc.) hin.
Das Suppenbeispiel ist schön, weil es eben transnational funktioniert und keinen Bildungskanon voraussetzt.
Wie Du ja auch schreibst,
gibt es eben Kulturkreise, wo es genau andersherum ist.

Während es früher beispielsweise Volksausgaben der Sagen des Alten Griechenlands gab - das jedem,
der lesen konnte,
den Bildungskanon der griechischen und römischen Antiken Sagenwelt in einer allen verständlicher Sprache (und übersetzt) - siehe Gustav Schwab,
das jeden 'Interessierten' in die Lage versetzt,
zumindest in seiner Muttersprache über diese Themen mitzusprechen,

haben wir heute eher eine Abschottungskultur und eine Verweigerung gegenüber einer Kollektivkultur.
Es such sich halt jeder seiner Kulturinsel heraus. Die einen schauen die Serien auf Netflix, Sky und Amazon und fühlen sich in dieser Welt kulturell geborgen,
die anderen eben in anderen Kulturwelten.
Interessant wird es aber erst dann,
wenn der unterschiedliche Kulturkonsum auch zu einem anderen kulturellen Verhalten dieser Gruppen führt.
Beispielsweise wenn auf einer Leitplattform (zum Beispiel Netflix) in der Serienwelt ein einheitlich anderes Begrüßungsritual gepflegt wird - und dies dann von den Konsumenten als Ritual übernommen wird.

#106:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 20:58
    —
Die Kirche hat bisher nur Schädliches zustande gebracht.

Die Einschätzung, ihre Bauten beispielweise seien eine kulturelle Bereicherung, vernachlässigt, ja verschweigt alle menschlichen Opfer, die der religiösen Gigantomanie zugrunde lag/liegt.

Zitat:
Paris trauert um sein Wahrzeichen: die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame. Doch wofür steht der monumentale Sakralbau wirklich? Fakt ist, dass Notre-Dame aus einer Zeit stammt, in der Hunger, Krankheit und Armut das Leben vieler Europäer prägten. Gleichzeitig ließ die Kirche in den Jahren zwischen 1100 und 1250 allein in Paris und dessen Umland 1472 gotische Kirchen errichten und luxuriös ausstatten. Notre-Dame war eine davon.
...
Die Autorin kommt in ihrer Abschlussarbeit zu dem Ergebnis, dass die katholische Kirche im Mittelalter wie eine Firma handelte. Durch ein Überangebot an ihren Gütern, also Kirchen, habe sie versucht, ihren Marktanteil zu sichern und als Monopolist agiert. Welches Ausmaß die Aktivitäten hatten, verdeutlicht eine Aussage der Forscherin Jean Gimpel. Demnach wurde in dieser Zeit in Frankreich mehr Stein gehauen als im alten Ägypten während seiner ganzen Geschichte.
...
„Berücksichtigt man die schädlichen Faktoren, die eine solche Fehlallokation von Ressourcen hat, wird deutlich, dass der kirchliche Bauwahn das Mittelalter möglicherweise um Hunderte Jahre verlängert hat“, folgert Denning.

https://www.welt.de/wirtschaft/article192053871/Notre-Dame-So-teuer-war-der-Bauwahn-der-katholischen-Kirche.html?utm_source=pocket-newtab


fett von mir

#107:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:09
    —
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.

#108:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:15
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.

#109: Re: Das Schlürfen und Schmatzen - das dürfen nur Spatzen Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:17
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Es such sich halt jeder seiner Kulturinsel heraus. Die einen schauen die Serien auf Netflix, Sky und Amazon und fühlen sich in dieser Welt kulturell geborgen,
die anderen eben in anderen Kulturwelten.
Interessant wird es aber erst dann,
wenn der unterschiedliche Kulturkonsum auch zu einem anderen kulturellen Verhalten dieser Gruppen führt.
Beispielsweise wenn auf einer Leitplattform (zum Beispiel Netflix) in der Serienwelt ein einheitlich anderes Begrüßungsritual gepflegt wird - und dies dann von den Konsumenten als Ritual übernommen wird.

Sowas gibt es auch im "richtigen" Leben. Ich bin mit der Gewohnheit groß geworden, es sei gutes Benehmen, beim Essen mit einem Löffel die unbenützte Hand auf den Tisch zu legen. Mein Vater aber tat das nicht, weil er es von seiner amerikanischen Mutter (die nicht wirklich seine Mutter war, sondern die zweite Frau seines Vaters) eben anders gelernt hatte. Da aber gleichzeitig das Urteil "das tut man nicht" in jeder Kultur ein apodiktisches ist, hat mich das eine Zeit lang irritiert, aber Irritation ist ja bekanntlich die Vorstufe zur Erkenntnis. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Marcellinus am 22.04.2019, 21:18, insgesamt 2-mal bearbeitet

#110:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:17
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.
Das verstehe ich leider nicht.

#111: Re: Das Schlürfen und Schmatzen - das dürfen nur Spatzen Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:32
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Es such sich halt jeder seiner Kulturinsel heraus. Die einen schauen die Serien auf Netflix, Sky und Amazon und fühlen sich in dieser Welt kulturell geborgen,
die anderen eben in anderen Kulturwelten.
Interessant wird es aber erst dann,
wenn der unterschiedliche Kulturkonsum auch zu einem anderen kulturellen Verhalten dieser Gruppen führt.
Beispielsweise wenn auf einer Leitplattform (zum Beispiel Netflix) in der Serienwelt ein einheitlich anderes Begrüßungsritual gepflegt wird - und dies dann von den Konsumenten als Ritual übernommen wird.

Sowas gibt es auch im "richtigen" Leben. Ich bin mit der Gewohnheit groß geworden, es sei gutes Benehmen, beim Essen mit einem Löffel die unbenützte Hand auf den Tisch zu legen. Mein Vater aber tat das nicht, weil er es von seiner amerikanischen Mutter (die nicht wirklich seine Mutter war, sondern die zweite Frau seines Vaters) eben anders gelernt hatte. Da aber gleichzeitig das Urteil "das tut man nicht" in jeder Kultur ein apodiktisches ist, hat mich das eine Zeit lang irritiert, aber Irritation ist ja bekanntlich die Vorstufe zur Erkenntnis. zwinkern

In eine mehr oder weniger "Proletengegend" aufgewachsen, habe ich doch einiges neues lernen müssen, um nicht aus der Rolle zu fallen.

#112:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:40
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.


Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

#113:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:52
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

Dein post steht exemplarisch für verlogenen Humanismus

#114:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 22:01
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

Dein post steht exemplarisch für verlogenen Humanismus

Und deiner für Pseudo-Moralismus.

#115:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 22:21
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.



Gilt das auch fuer den Bau des Staudammes von Kaprun? Am Kopf kratzen

#116:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 00:26
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

Dein post steht exemplarisch für verlogenen Humanismus

Und deiner für Pseudo-Moralismus.


Ab mit deiner klugen Bemerkung in die Whataboutism-Mülltonne Sehr glücklich

#117:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 11:02
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.
Das verstehe ich leider nicht.

Tröste dich, ich auch nicht. Erstarre in Ehrfurcht vor so viel Gelehrsamkeit!

#118: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: wolle BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 22:15
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Diese unverhältnismäßige „Trauer“ um ein Gebäude, lässt tief in die Seele unserer Gesellschaft blicken. Ein Steingebäude ruft mehr Emotionen hervor, füllt mehr Zeitungsseiten, führt zu mehr Spenden, als es die im Elend lebenden Menschen dieser Welt tun. ...
Innerhalb von 48 Stunden kamen für den Wiederaufbau von Notre-Dame 880 Millionen Euro an Spenden zusammen. Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch kam im ganzen Jahr 2017 auf 1,6 Millionen Euro. Sea-Watch rettet übrigens Menschen vor dem Ertrinken. Notre-Dame kann man angucken. Und das scheint irgendwie wichtiger zu sein.

Der Brand von Notre-Dame zeigt einmal mehr: Es fehlt auf der Welt nicht an Geld, um denjenigen, die in Not sind, zu helfen. Es fehlt an Menschen, die bereit dazu sind. Es fehlt an Menschlichkeit.

https://www.fr.de/meinung/notre-dame-trauer-uebertrieben-12202153.html


Diese Leser-Meinung unterschreibe ich. bravo Coole Sache, das...
Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, seine Grund-Bedürfnisse müssen gesichert werden.
Stein hat keine Bedürfnisse, er verwittert und zerfällt, und braucht wertvolle Ressourcen zum sinnlosen Erhalt.

#119:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 22:18
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hat bisher nur Schädliches zustande gebracht.

Die Einschätzung, ihre Bauten beispielweise seien eine kulturelle Bereicherung, vernachlässigt, ja verschweigt alle menschlichen Opfer, die der religiösen Gigantomanie zugrunde lag/liegt.

Zitat:
Paris trauert um sein Wahrzeichen: die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame. Doch wofür steht der monumentale Sakralbau wirklich? Fakt ist, dass Notre-Dame aus einer Zeit stammt, in der Hunger, Krankheit und Armut das Leben vieler Europäer prägten. Gleichzeitig ließ die Kirche in den Jahren zwischen 1100 und 1250 allein in Paris und dessen Umland 1472 gotische Kirchen errichten und luxuriös ausstatten. Notre-Dame war eine davon.
...
Die Autorin kommt in ihrer Abschlussarbeit zu dem Ergebnis, dass die katholische Kirche im Mittelalter wie eine Firma handelte. Durch ein Überangebot an ihren Gütern, also Kirchen, habe sie versucht, ihren Marktanteil zu sichern und als Monopolist agiert. Welches Ausmaß die Aktivitäten hatten, verdeutlicht eine Aussage der Forscherin Jean Gimpel. Demnach wurde in dieser Zeit in Frankreich mehr Stein gehauen als im alten Ägypten während seiner ganzen Geschichte.
...
„Berücksichtigt man die schädlichen Faktoren, die eine solche Fehlallokation von Ressourcen hat, wird deutlich, dass der kirchliche Bauwahn das Mittelalter möglicherweise um Hunderte Jahre verlängert hat“, folgert Denning.

https://www.welt.de/wirtschaft/article192053871/Notre-Dame-So-teuer-war-der-Bauwahn-der-katholischen-Kirche.html?utm_source=pocket-newtab


fett von mir


Vielleicht war es sogar eine bewusste Strategie der Kirche, die Armut und Unwissenheit der Menschen zu verlängern.
Damit stärkte sie umgekehrt ihre Macht.

#120:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 22:40
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hat bisher nur Schädliches zustande gebracht.

Die Einschätzung, ihre Bauten beispielweise seien eine kulturelle Bereicherung, vernachlässigt, ja verschweigt alle menschlichen Opfer, die der religiösen Gigantomanie zugrunde lag/liegt.

Zitat:
Paris trauert um sein Wahrzeichen: die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame. Doch wofür steht der monumentale Sakralbau wirklich? Fakt ist, dass Notre-Dame aus einer Zeit stammt, in der Hunger, Krankheit und Armut das Leben vieler Europäer prägten. Gleichzeitig ließ die Kirche in den Jahren zwischen 1100 und 1250 allein in Paris und dessen Umland 1472 gotische Kirchen errichten und luxuriös ausstatten. Notre-Dame war eine davon.
...
Die Autorin kommt in ihrer Abschlussarbeit zu dem Ergebnis, dass die katholische Kirche im Mittelalter wie eine Firma handelte. Durch ein Überangebot an ihren Gütern, also Kirchen, habe sie versucht, ihren Marktanteil zu sichern und als Monopolist agiert. Welches Ausmaß die Aktivitäten hatten, verdeutlicht eine Aussage der Forscherin Jean Gimpel. Demnach wurde in dieser Zeit in Frankreich mehr Stein gehauen als im alten Ägypten während seiner ganzen Geschichte.
...
„Berücksichtigt man die schädlichen Faktoren, die eine solche Fehlallokation von Ressourcen hat, wird deutlich, dass der kirchliche Bauwahn das Mittelalter möglicherweise um Hunderte Jahre verlängert hat“, folgert Denning.

https://www.welt.de/wirtschaft/article192053871/Notre-Dame-So-teuer-war-der-Bauwahn-der-katholischen-Kirche.html?utm_source=pocket-newtab


fett von mir


Vielleicht war es sogar eine bewusste Strategie der Kirche, die Armut und Unwissenheit der Menschen zu verlängern.
Damit stärkte sie umgekehrt ihre Macht.

Zu meiner Zeit, muß ich ehrlich sagen, dass die Kirchenmänner arg hinterher waren, dass aus unsere Prologegend, begabte Kindern zu "Humaniora" gingen (sowas wie hier das Gymnasium).

#121:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 23:43
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Zu meiner Zeit, muß ich ehrlich sagen, dass die Kirchenmänner arg hinterher waren, dass aus unsere Prologegend, begabte Kindern zu "Humaniora" gingen (sowas wie hier das Gymnasium).


Was hat das mit dem Thema zu tun??
Würde ich an deiner Stelle gleich mal verschieben in irgendeinen Geplapper-Trööt.

#122:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 24.04.2019, 05:02
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Diese unverhältnismäßige „Trauer“ um ein Gebäude, lässt tief in die Seele unserer Gesellschaft blicken. Ein Steingebäude ruft mehr Emotionen hervor, füllt mehr Zeitungsseiten, führt zu mehr Spenden, als es die im Elend lebenden Menschen dieser Welt tun. ...
Innerhalb von 48 Stunden kamen für den Wiederaufbau von Notre-Dame 880 Millionen Euro an Spenden zusammen. Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch kam im ganzen Jahr 2017 auf 1,6 Millionen Euro. Sea-Watch rettet übrigens Menschen vor dem Ertrinken. Notre-Dame kann man angucken. Und das scheint irgendwie wichtiger zu sein.

Der Brand von Notre-Dame zeigt einmal mehr: Es fehlt auf der Welt nicht an Geld, um denjenigen, die in Not sind, zu helfen. Es fehlt an Menschen, die bereit dazu sind. Es fehlt an Menschlichkeit.

https://www.fr.de/meinung/notre-dame-trauer-uebertrieben-12202153.html


Diese Leser-Meinung unterschreibe ich. bravo Coole Sache, das...
Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, seine Grund-Bedürfnisse müssen gesichert werden.
Stein hat keine Bedürfnisse, er verwittert und zerfällt, und braucht wertvolle Ressourcen zum sinnlosen Erhalt.


wolle hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hat bisher nur Schädliches zustande gebracht.

Die Einschätzung, ihre Bauten beispielweise seien eine kulturelle Bereicherung, vernachlässigt, ja verschweigt alle menschlichen Opfer, die der religiösen Gigantomanie zugrunde lag/liegt.

Zitat:
)(...) „Berücksichtigt man die schädlichen Faktoren, die eine solche Fehlallokation von Ressourcen hat, wird deutlich, dass der kirchliche Bauwahn das Mittelalter möglicherweise um Hunderte Jahre verlängert hat“, folgert Denning.

https://www.welt.de/wirtschaft/article192053871/Notre-Dame-So-teuer-war-der-Bauwahn-der-katholischen-Kirche.html?utm_source=pocket-newtab


fett von mir


Vielleicht war es sogar eine bewusste Strategie der Kirche, die Armut und Unwissenheit der Menschen zu verlängern.
Damit stärkte sie umgekehrt ihre Macht.


Die Macht der Kirche variierte natürlich auch im Mittelalter - es hing halt von den politischen Verhältnissen ab. Oder umgekehrt, die Menschen haben sich von der Kirche das Seelenheil erwartet, haben ihr insofern also eine große Macht eingeräumt - aber wenn halt der eine Kirchenfürst einen verfluchte, hat man sich ggf. einen anderen gesucht, der einem freundlicher gesinnt war. Man erinnere sich daran: Erst mußte der König im Winter über die Alpen und tagelang im Nachthemd vor dem päpstlichen Palast stehen, weil er eine schwache Stellung in seinem Reich hatte und seine Gegner die unterschiedliche Auffassung des Papstes in einer Frage zum Vorwand nehmen konnten, ihn ggf. abzusetzen. Und ein paar Jahre später saß der König wieder fest im Sattel, hatte alle seine Gegner besiegt, und seine nächste Reise nach Italien diente dem Zweck, den Papst abzusägen, der ihn gedemütigt hatte, und einen ihm genehmen Papst einzusetzen ("Investiturstreit"). Und französische Könige haben da auch nicht anders gehandelt (z.B. die Sache zwischen Bonifatius VIII. und Philipp IV.).


Die Kirchen und der Reliquienkult stellten natürlich auch einen Wirtschaftsfaktor dar und hatten insofern auch eine Relevanz für die Entwicklung der Städte: Städte, die etwas bedeuten wollten, legten sich dann auch Kirchen zu. Der Kirchenbau hat natürlich einer ganzen Reihe von Berufen Arbeit gegeben - Viele dürften natürlich europaweit gefragte Spezialisten gewesen sein, die in dieser Epoche von Baustelle zu Baustelle zogen, aber auch für lokale Zünfte. Langfristig wichtig dürfte auch der Strom der Pilger gewesen sein: Hatte man sich erst "seine" Heiligen zugelegt, also Reliquien, die man zwecks Verehrung ausstellen konnte, begann auch der Pilgerstrom - die Leute kamen, haben natürlich irgendwo übernachtet, wollten versorgt werden et cetera (siehe z.B. Geschichte der Kathedrale von Chartres).

#123:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 24.04.2019, 07:48
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.

Für den erneuten Verstoß gegen die Netiquette wirst Du nochmals ermahnt.

#124:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 24.04.2019, 11:41
    —
Immer auf die Kirche.
Da waren auch irdische Herren, die haben jede Menge Schlösser gebaut und mit Kunstschätzen gefüllt. War das auch falsch? Wollten die auch damit das Volk verdummen?
In einem solchen Schloß haust heute der Buprä.

#125:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.04.2019, 13:53
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Zu meiner Zeit, muß ich ehrlich sagen, dass die Kirchenmänner arg hinterher waren, dass aus unsere Prologegend, begabte Kindern zu "Humaniora" gingen (sowas wie hier das Gymnasium).


Was hat das mit dem Thema zu tun??
Würde ich an deiner Stelle gleich mal verschieben in irgendeinen Geplapper-Trööt.


Das hat mit einem Thema zu tun, dass du aufgebracht hast, was wolle weitergeführt hat, worauf vrolijke dann reagiert hat - nur dass du diesen Hintergrund beim Zitieren weggelassen hast.

Wenn das in einen Geplapper-Thread gehört, solltest du dich also wohl als erster dahinverfügen.

#126:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.04.2019, 00:18
    —
Zitat:
...The conflagration at Notre Dame de Paris that badly damaged the ancient cathedral on Monday was possibly divine punishment, an influential Israeli rabbi said on Wednesday, invoking a 13th-century burning of Jewish scriptures...



https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-notre-dame-fire-may-be-divine-punishment-says-prominent-settler-rabbi-1.7136101?fbclid=IwAR3XQBXe4sGUfzrMScoLgbgo8Y6mt0zn5IoQZCvA44nVhuvaKbaFAkqU7LM

Erbrechen

#127:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.04.2019, 12:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
...The conflagration at Notre Dame de Paris that badly damaged the ancient cathedral on Monday was possibly divine punishment, an influential Israeli rabbi said on Wednesday, invoking a 13th-century burning of Jewish scriptures...



https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-notre-dame-fire-may-be-divine-punishment-says-prominent-settler-rabbi-1.7136101?fbclid=IwAR3XQBXe4sGUfzrMScoLgbgo8Y6mt0zn5IoQZCvA44nVhuvaKbaFAkqU7LM

Erbrechen


Und was hast du gegen diese Deutungen?`
Und warum relativierst du nicht diese Aussage, indem du auf andere Religionen verweist, die ebenfalls derartige Deutungen hegen?
Gut, dann mach ich das mal:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-12/tsunami-indonesien-banda-aceh-scharia/seite-2
Zitat:
Wie die meisten Bewohner im streng islamischen Aceh glaubt Ridwan Husin, dass der Tsunami eine Strafe Gottes für den Bürgerkrieg war: "Allah hat dem Blutvergießen so ein Ende bereitet." Der gläubige Muslim findet es daher auch gut, dass Aceh die Scharia eingeführt hat – als einzige Provinz in Indonesien. Seit Mitte 2005 wacht die Religionspolizei über die Sittsamkeit in den Cafés von Banda Aceh oder am Strand von Ulee Lheue, wo Schilder in großen Lettern intime Zweisamkeit verbieten. Alkoholgenuss, Glücksspiel und unehelicher Geschlechtsverkehr können mittlerweile mit Stockhieben bestraft werden, seit September dieses Jahres auch homosexuelle Handlungen.

#128:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 29.04.2019, 22:16
    —
Ah. "Und was ist mit [setze Lieblingsfeindbild ein]?"

#129:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.04.2019, 01:29
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
...The conflagration at Notre Dame de Paris that badly damaged the ancient cathedral on Monday was possibly divine punishment, an influential Israeli rabbi said on Wednesday, invoking a 13th-century burning of Jewish scriptures...



https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-notre-dame-fire-may-be-divine-punishment-says-prominent-settler-rabbi-1.7136101?fbclid=IwAR3XQBXe4sGUfzrMScoLgbgo8Y6mt0zn5IoQZCvA44nVhuvaKbaFAkqU7LM

Erbrechen


Und was hast du gegen diese Deutungen?`
Und warum relativierst du nicht diese Aussage, indem du auf andere Religionen verweist, die ebenfalls derartige Deutungen hegen?
Gut, dann mach ich das mal:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-12/tsunami-indonesien-banda-aceh-scharia/seite-2
Zitat:
Wie die meisten Bewohner im streng islamischen Aceh glaubt Ridwan Husin, dass der Tsunami eine Strafe Gottes für den Bürgerkrieg war: "Allah hat dem Blutvergießen so ein Ende bereitet." Der gläubige Muslim findet es daher auch gut, dass Aceh die Scharia eingeführt hat – als einzige Provinz in Indonesien. Seit Mitte 2005 wacht die Religionspolizei über die Sittsamkeit in den Cafés von Banda Aceh oder am Strand von Ulee Lheue, wo Schilder in großen Lettern intime Zweisamkeit verbieten. Alkoholgenuss, Glücksspiel und unehelicher Geschlechtsverkehr können mittlerweile mit Stockhieben bestraft werden, seit September dieses Jahres auch homosexuelle Handlungen.


Wieso sollte ich hier irgendetwas relativieren? Mach ich sonst auch nicht.

Das überlasse ich gerne reflexhaften Relativierern wie Dir. Da brauchte man auch hier nicht lange drauf zu warten. Deine Relativierung kam sehr prompt. Smilie


Ansonsten ja, es ist immer bescheuert, wenn irgendwer irgendein Unbill, das jemand anderem passiert, als "Strafe Gottes" bezeichnet. Dabei ist es voellig gleichgültig ob das dieser bekloppte Ridwan Husin aus Deinem Beispiel oder dieser bescheuerte Rabbi aus meinem link ist oder ob sich irgendsoein evangelikaler Fernsehprediger so bezüglich der Krankheit Aids und Homosexualitaet aeussert.

Aber in diesem Thread geht's nun mal um den Brand der Notre Dame und deshalb passt mein link hierhin und die anderen beiden Beispiele nicht. Die kann man aber gerne an anderer, passenderer Stelle thematisieren. Ich waere der Letzte der sowas nicht kritisieren oder mit anderen, dort unpassenden Beispielen relativieren wuerde.

Weshalb ich mit extremer Abneigung gegen diese Aeusserung des Rabbis hier reagiere, hat natuerlich auch damit zu tun, dass Angriffe auf Kultstätten diverser Religionen in letzter Zeit stark zuzunehmen scheinen und jener Rabbi in meinem link das Zerstören von Kirchen in ziemlich zweideutiger Weise thematisiert.
In einer Zeit, in der kurz hintereinander erst das Massaker in 2 Moscheen in Neuseeland, dann das Massaker in 3 Kirchen in Sri Lanka und schliesslich der antisemitisch motivierte Mord vor einer Synagoge in San Diego die internationalen Nachrichten dominierten, sollten gerade Geistliche darauf bedacht sein nicht durch unüberlegtes Daherplappern von dummem Zeug noch zusaetzlich Oel ins Feuer zu giessen, sonst könnten wir tatsaechlich noch einen globalen Religionskrieg erleben.

#130:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 03.05.2019, 02:37
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Zu meiner Zeit, muß ich ehrlich sagen, dass die Kirchenmänner arg hinterher waren, dass aus unsere Prologegend, begabte Kindern zu "Humaniora" gingen (sowas wie hier das Gymnasium).


Was hat das mit dem Thema zu tun??
Würde ich an deiner Stelle gleich mal verschieben in irgendeinen Geplapper-Trööt.


Das hat mit einem Thema zu tun, dass du aufgebracht hast, was wolle weitergeführt hat, worauf vrolijke dann reagiert hat (...)


Blödsinn.

Pack dein Erste-Hilfe-Köfferchen schön wieder ein Sehr glücklich

#131:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 21.09.2020, 00:54
    —
Es erhebt sich die Frage, wie Notre Dame wieder aufgebaut werden soll.
Die christliche Kirche wird nichts dazu spenden mit dem Argument, das Gebäude gehört dem Staat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brand_von_Notre-Dame_in_Paris_2019#Vorl%C3%A4ufige_Schadensbilanz schrieb:
Zitat:
...der französische Staat die Kosten für den Wiederaufbau leisten müsse.

Entsprechend der Charta von Venedig, die auch von Frankreich unterzeichnet wurde, muss die Rekonstruktion originalgetreu erfolgen.
Jedoch sollte nach meiner Meinung auf die 250 Tonnen Blei Eindeckung verzichtet werden, die jetzt das Gebäude verseuchen.

#132:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 21.09.2020, 01:08
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Es erhebt sich die Frage, wie Notre Dame wieder aufgebaut werden soll.
Die christliche Kirche wird nichts dazu spenden mit dem Argument, das Gebäude gehört dem Staat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brand_von_Notre-Dame_in_Paris_2019#Vorl%C3%A4ufige_Schadensbilanz schrieb:
Zitat:
...der französische Staat die Kosten für den Wiederaufbau leisten müsse.

Entsprechend der Charta von Venedig, die auch von Frankreich unterzeichnet wurde, muss die Rekonstruktion originalgetreu erfolgen.
Jedoch sollte nach meiner Meinung auf die 250 Tonnen Blei Eindeckung verzichtet werden, die jetzt das Gebäude verseuchen.



Schoen dass das die Kirche so sieht, dass Notre Dame dem Staat gehoert, weil der kann jetzt damit machen, was er will. Keine Gottesdienste mehr, sondern wie wär's mit der Umwandlung in ein kirchenkritisches Museum nach der Renovierung, in dem die Verbrechen der katholischen Kirche ueber die Jahrhunderte anhand ausgewählter Exponate dokumentiert werden?


Mal gespannt ob der Bau dann immer noch dem Staat gehoert oder ob man das kirchlicherseits plötzlich etwas anders sieht.... Sehr glücklich


Ersatzweise koennte der Staat Notre Dame auch zu marktüblichen Preise fuer Events vermieten, z.B. Konzerte jeglicher Art, Theateraufführungen etc......und ja die Kirche darf dann auch wieder Gottesdienste und anderen Hokuspokus da drin aufführen, aber nur wenn grad Termine frei sind und zu gleichen Konditionen wie beim Metallica-Konzert am darauffolgenden Wochenende. Smilie


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 21.09.2020, 01:13, insgesamt einmal bearbeitet

#133:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.09.2020, 01:12
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Entsprechend der Charta von Venedig, die auch von Frankreich unterzeichnet wurde, muss die Rekonstruktion originalgetreu erfolgen.
Jedoch sollte nach meiner Meinung auf die 250 Tonnen Blei Eindeckung verzichtet werden, die jetzt das Gebäude verseuchen.

Ich finde ja, dass Calatrava das neue Dach bauen sollte. Cool

#134:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 21.09.2020, 20:32
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Es erhebt sich die Frage, wie Notre Dame wieder aufgebaut werden soll.
Die christliche Kirche wird nichts dazu spenden mit dem Argument, das Gebäude gehört dem Staat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brand_von_Notre-Dame_in_Paris_2019#Vorl%C3%A4ufige_Schadensbilanz schrieb:
Zitat:
...der französische Staat die Kosten für den Wiederaufbau leisten müsse.

Entsprechend der Charta von Venedig, die auch von Frankreich unterzeichnet wurde, muss die Rekonstruktion originalgetreu erfolgen.
Jedoch sollte nach meiner Meinung auf die 250 Tonnen Blei Eindeckung verzichtet werden, die jetzt das Gebäude verseuchen.



Schoen dass das die Kirche so sieht, dass Notre Dame dem Staat gehoert, weil der kann jetzt damit machen, was er will. Keine Gottesdienste mehr, sondern wie wär's mit der Umwandlung in ein kirchenkritisches Museum nach der Renovierung, in dem die Verbrechen der katholischen Kirche ueber die Jahrhunderte anhand ausgewählter Exponate dokumentiert werden?


Mal gespannt ob der Bau dann immer noch dem Staat gehoert oder ob man das kirchlicherseits plötzlich etwas anders sieht.... Sehr glücklich


Ersatzweise koennte der Staat Notre Dame auch zu marktüblichen Preise fuer Events vermieten, z.B. Konzerte jeglicher Art, Theateraufführungen etc......und ja die Kirche darf dann auch wieder Gottesdienste und anderen Hokuspokus da drin aufführen, aber nur wenn grad Termine frei sind und zu gleichen Konditionen wie beim Metallica-Konzert am darauffolgenden Wochenende. Smilie


Alle Kirchen in Frankreich*, die vor 1905 gebaut wurden, gehören dem Staat bzw der Stadt/dem Dorf.
Loi 1905 de la séparation de l'église et de l'Etat. Dabei wurde das Eigentum unter anderem an den Gebäuden in staatlichen Besitz übertragen.
Kirchengebäude, die nach 1905 errichet wurden, gehören meist der jeweiligen Gemeinde (die dann auch für Unterhalt und Instandsetzung aufkommen müssen...)

*Ausnahme vermutlich mal wieder Elsass-Lothringen, das damals kein frz. Staatsgebiet und somit von dem Gesetz nicht betroffen war. Und falls keiner sich bemüht haben sollte, da entsprechende Dekrete nachzureichen, die das Gesetz auch auf das nach 1918 wieder zu Frankreich gehörende Gebiet auszudehnen... AUs demselben Grund werden dort ja auch die Pfarrer als mehr oder weniger Beamte vom Staat bezahlt und nicht von der Kirchengemeinde, wie im restlichen Frankreich. Wobei die frz. Gemeinden weit weniger Einkünfte haben als ihre deutschen Kollegen: Kirchensteuer in diesem Sinne gibbet's nicht und schon gar nicht vom Staat über den Lohnzettel einkassierte. Es gibt zwar de "denier du culte", da landet ein bis zweimal jährlich ein Bettelbriefchen von der Gemeinde in den Briefkästen, man möge doch bitte... nur: sie können die Leute nur drum bitten, Geld auszuspucken, dazu zwingen können sie niemanden. Keinerlei juristische Handhabe oder sonstiges Druckmittel afaik. Es wird bei der Einstellung auch nicht nach der Konfession gefragt, das steht im Allgemeinen nirgendwo, weder aufm Lohnzettel noch in der Personalakte.



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