Incels - Sind Incels Terroristen?
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#1: Incels - Sind Incels Terroristen? Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 00:55
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Incels - Sind Incels Terroristen?

https://www.derstandard.de/story/2000109578043/militanter-frauenhass-sind-incels-terroristen

#2:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 01:30
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Wenn sie Terroranschläge verüben ja.

Wenn sie einfach nur keinen Sex haben und ansonsten friedlich sind nein.

#3:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 04:57
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Wer keinen Sex hat und sich deshalb als Incel begreift, also als Angehöriger einer Gruppe oder gar Community aufgrund eines solchen Kriteriums, ist vor allem eines: Ein Depp.

#4:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 07:14
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Terror verbreiten, weil man keine Frau abgekriegt?

Was sind das denn für arme kleine Würstchen Argh

#5:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 08:28
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Ich tue mir schwer, sie als Terroristen einzustufen. Es fehlt ein politisches Programm, das sie durchsetzen wollen, eine ernstzunehmende Strategie. Täter wie Ellitot Roder oder Alek Minessian fallen für mich in eine Kategorie mit den Robert Steinhäusers, Tim Kretschmers und David Sonbolys. Soziale Außenseiter, geborene Verlierer, die sich an der Gesellschaft rächen.

Von der Täterpsychologie gibt es bei beiden natürlich Überschneidungen mit dem Terrorismus. Auch viele Terrorgruppen sind bemüht, sozial isolierter Männer anzuwerben. Wer nichts zu verlieren hat, handelt nun einmal auch eher wie jemand, der nicht zu verlieren hat. Wer dagegen Verantwortung für Frau und Kind hat, sprengt sich nicht so schnell einfach so in die Luft. Und islamische Terroristen nutzen explizit sexuelle Frustration aus, um Männer zu Gewalttaten zu überreden. Im Paradies warten bekanntlich die Jungfrauen auf den erfolgreichen Terroristen. Islam-Terror wäre für Incels rationaler, sie müssten eben dran glauben...

Incel-Foren sind in anderer Hinsicht interessant: Im Zeitalter der heiligen St. Greta ist die Verklärung von Autismus ja gesellschaftliches Programm. In Tschechien haben sie jüngst einen bekannten Kinder- und Jugendpsychiater entlassen, weil der keine politisch-korrekte Narrative runterbeten wollte. Incel-Foren sind aber voll von solchen Leuten, Minessian war auch einer. Der Grat zwischen vergötzungswürdiger Minderheit und akzeptierten Feindbild ist manchmal sehr schmall.

#6: Re: Incels - Sind Incels Terroristen? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 09:51
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Incels - Sind Incels Terroristen

Äh, was war jetzt die Frage? "Gibt es Incels, die Terroristen sind?" Also wenn man Leute wie Eliot Rodgers so einstufen will, dann ja. "Sind alle Incels Terroristen?" Quatsch. Die Willkür mit logischen Quantoren ist doch immer wieder ein deutliches Zeichen für Strategien der Stigmatisierung auf der Grundlage von Gruppenzugehörigkeit.

Ist die typische Incel-Ideologie dazu geeignet, bereits vorhandene gewalttätige Tendenzen zu befördern? Absolut. Mit dieser Einschätzung ist man aber noch nicht weit gekommen. Man hat das Phänomen noch nicht als das erkannt, was es ist. Incel-Communities haben vor allem einen kultartigen Charakter. Schon die ganze Ideologie zielt auf eine für Kulte typische Isolierung der Community und ihrer einzelnen Mitglieder vom Rest der Menschheit und der Gesellschaft. Natürlich sind solche Kulte ganz besonders für diejenigen ansprechend, die das Gefühl haben, dass ihnen etwas Grundlegendes in ihrem Leben fehlt. Sich darüber lustig zu machen verkennt aber, wie leicht man in sowas hineinrutschen kann, ohne es zu merken. Vor emotionaler Manipulation ist einfach keiner von uns völlig sicher. Gerade deshalb ist die generelle Stigmatisierung sämtlicher Mitglieder als "Terroristen" absolut toxisch: Mal ganz abgesehen davon, dass sie es mit der Wahrheit oder auch nur mit formallogischer Korrektheit nicht so genau nimmt, spielt sie auch genau den Selbstisolations-Strategien solcher Gruppen in die Hände.

#7:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 10:14
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wer keinen Sex hat und sich deshalb als Incel begreift, also als Angehöriger einer Gruppe oder gar Community aufgrund eines solchen Kriteriums, ist vor allem eines: Ein Depp.

Und was ist mit den Kerlen, die umständehalber keine abkriegen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechterverteilung#Gegenwart

#8:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 10:32
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wer keinen Sex hat und sich deshalb als Incel begreift, also als Angehöriger einer Gruppe oder gar Community aufgrund eines solchen Kriteriums, ist vor allem eines: Ein Depp.

Und was ist mit den Kerlen, die umständehalber keine abkriegen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechterverteilung#Gegenwart


Welche Umstände?
Interessant auch; die Karte zeigt die "Völkerwanderung" der Frauen von Ost nach West. Die sind halt flexibler.

#9:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 10:42
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Es geht auch ohne Migration rechnerisch nicht auf. Erfolgreiche Männer entsorgen für gewöhnlich ihre Frauen, sobald die älter und häßlicher werden, und angeln sich dafür eine Jüngere.
Daher gibt es immer einen Bodensatz von Männern, die keine Frau zur Familiengründung abbekommen. Das ist nicht deren Schuld, manche Menschen sind einfach häßlich, "neurodivers" oder was auch immer, und daher bei Frauen unbeliebt. Man sollte die deswegen nicht auch noch zum Gespött machen.

#10:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 12:05
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Männer, die ihre Frauen "entsorgen", sind nicht neurodivers oder anders abartig?

#11:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 12:30
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vrolijke hat folgendes geschrieben:

Interessant auch; die Karte zeigt die "Völkerwanderung" der Frauen von Ost nach West. Die sind halt flexibler.

So will es die urbane Legende. Die Wahrheit ist dagegen etwas differenzierter:
https://www.bento.de/politik/zu-wenig-frauen-zu-wenige-junge-leute-warum-der-osten-so-radikal-wurde-a-6032c0ab-8fc2-4aa9-b3b5-68bcf314e7f4
Zitat:

Warum ziehen die jungen Frauen weg?
Wegen der Wirtschaft. Die Männer müssen nicht wegziehen: Autoteilezulieferer und andere Jobs in der Industrie gibt es noch. Frauen gehen bevorzugt in andere Berufe und Ostdeutschland ist noch keine so starke Dienstleistungsgesellschaft wie der Westen.

#12:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 16:42
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wer keinen Sex hat und sich deshalb als Incel begreift, also als Angehöriger einer Gruppe oder gar Community aufgrund eines solchen Kriteriums, ist vor allem eines: Ein Depp.

Und was ist mit den Kerlen, die umständehalber keine abkriegen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechterverteilung#Gegenwart


Du meinst solche wie ich einer bin?

Was ist mit denen? Müssen die alle zwangskategorisiert werden, damit die Welt wieder gerade hängt? Lachen

Ich würde mich jedenfalls niemals als "Incel" begreifen. Nein

#13:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 17:01
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Müssen die alle zwangskategorisiert werden, damit die Welt wieder gerade hängt? Lachen

Einige Leute hier im Forum scheinen tatsächlich den Drang zu haben, alle Leute zwangszukategorisieren...

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich würde mich jedenfalls niemals als "Incel" begreifen. Nein

Du bist ja auch keiner. "Incel" ist primär gebräuchlich als eine Selbstbezeichnung einer (oder mehrerer) sich selbst konstituierenden und gegen andere abgrenzenden weltanschaulichen Gruppe mit einer bestimmten, relativ definierten und ausgearbeiteten Weltanschauung - zu der du wohl nicht gehörst. Den Ausdruck beim Wort zu nehmen und dann auf alle unfreiwilligen Singles anzuwenden ist zwar eine beliebte Propagandataktik dieser Gruppe, aber eben auch nicht mehr. Darauf sollte man gar nicht erst hereinfallen.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 10.10.2019, 17:07, insgesamt 9-mal bearbeitet

#14:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 17:02
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Incels sind ja nicht einfach nur unfreiwillig partnerlos, sondern sie sind auch überzeugt, dass sie Sex verdienen, ein Recht darauf haben und sie zeichnen sich durch eine außerordentliche Misogynie aus. Dazu kommt dann noch in jüngerer Zeit mehr und mehr eine radikal nationalistische Gesinnung.

#15:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 17:04
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swifty hat folgendes geschrieben:
Incels sind ja nicht einfach nur unfreiwillig partnerlos, sondern sie sind auch überzeugt, dass sie Sex verdienen, ein Recht darauf haben und sie zeichnen sich durch eine außerordentliche Misogynie aus.

Genau.

swifty hat folgendes geschrieben:
Dazu kommt dann noch in jüngerer Zeit mehr und mehr eine radikal nationalistische Gesinnung.

Überrascht mich kein Bisschen.

#16:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 17:14
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Du meinst solche wie ich einer bin?

Wie kommst Du darauf, dass Du gemeint bist?
Ich kenne Deinen Beziehungsstatus nicht und wen/was ich gemeint habe steht in den verlinkten Texten.

#17:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 17:25
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Du meinst solche wie ich einer bin?

Wie kommst Du darauf, dass Du gemeint bist?
Ich kenne Deinen Beziehungsstatus nicht und wen/was ich gemeint habe steht in den verlinkten Texten.

Lachen showtime

#18:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 17:39
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Männer, die ihre Frauen "entsorgen", sind nicht neurodivers oder anders abartig?

Wenn sie Geld und/oder Macht haben, dann ist das egal. Siehe POTUS.

#19:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 17:55
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Männer, die ihre Frauen "entsorgen", sind nicht neurodivers oder anders abartig?

Wenn sie Geld und/oder Macht haben, dann ist das egal. Siehe POTUS.


Gerade dann ist es nicht egal.

#20:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 18:29
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Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Männer, die ihre Frauen "entsorgen", sind nicht neurodivers oder anders abartig?

Wenn sie Geld und/oder Macht haben, dann ist das egal. Siehe POTUS.


Gerade dann ist es nicht egal.


Für eine bestimmte Art von Erfog ist eine bestimmte Art von Abartigkeit geradezu Grundvoraussetzung.

#21:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 18:51
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Müssen die alle zwangskategorisiert werden, damit die Welt wieder gerade hängt? Lachen

Einige Leute hier im Forum scheinen tatsächlich den Drang zu haben, alle Leute zwangszukategorisieren...

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich würde mich jedenfalls niemals als "Incel" begreifen. Nein

Du bist ja auch keiner. "Incel" ist primär gebräuchlich als eine Selbstbezeichnung einer (oder mehrerer) sich selbst konstituierenden und gegen andere abgrenzenden weltanschaulichen Gruppe mit einer bestimmten, relativ definierten und ausgearbeiteten Weltanschauung - zu der du wohl nicht gehörst. Den Ausdruck beim Wort zu nehmen und dann auf alle unfreiwilligen Singles anzuwenden ist zwar eine beliebte Propagandataktik dieser Gruppe, aber eben auch nicht mehr. Darauf sollte man gar nicht erst hereinfallen.


Das blöde ist halt, dass das Wort an sich es bereits suggeriert. skeptisch

Aber wie gesagt: Deppen. Sich zu einer solchen Gruppe zu zählen, die eben schon des Namens halber eine ausgesprochen simple Selbstdefinition mit Bezug auf genau eine einzige konkrete Eigenschaft hat, ist der Inbegriff des Deppentums. Smilie

Könnte man gleich eine Ideologie gründe, die sich "Daumennutzer" nennt. Mit den Augen rollen Fühlt sich wohl auch jeder angesprochen, obwohl er sich nicht dazu zählt. Und jene, die sich doch dazu zählen, denken eben dass diese Eigenschaft sie zu dem macht, was diese Gruppe ausmacht. Bekloppt.

#22:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 18:54
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Du meinst solche wie ich einer bin?

Wie kommst Du darauf, dass Du gemeint bist?
Ich kenne Deinen Beziehungsstatus nicht und wen/was ich gemeint habe steht in den verlinkten Texten.


Deshalb steht da oben ein Fragezeichen hinter. Ich frug nicht ohne Grund.

Weder ich selbst, noch Menschen, die einen ähnlichen (oder sonst irgendeinen anderen) Lebenswandel pflegen wie ich, sollten sich allein bezogen darauf einer Gruppe zugehörig fühlen.

Das sie es trotzdem tun find ich typisch für Deppen.

#23:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.10.2019, 19:48
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wer keinen Sex hat und sich deshalb als Incel begreift, also als Angehöriger einer Gruppe oder gar Community aufgrund eines solchen Kriteriums, ist vor allem eines: Ein Depp.



Es ist kein Verbrechen keinen Sex zu bekommen und dies als persönliches Problem zu empfinden. Es ist auch kein Verbrechen sich mit anderen, die in der gleichen Lage sind, zusammenzutun und eine "community" oder Selbsthilfegruppen zu bilden um mit seinen persönlichen Problemen fertig zu werden.

Problematisch wird es erst, wenn sich die Leute gegenseitig einreden sie haetten ein unbedingtes Recht auf Sex, "die Frauen" würden ihnen das böswillig verweigern und so ein dumpfer pauschaler Hass auf Frauen entsteht. Das naemlich bildet erst den Nährboden fuer terroristische Gewalt gegen Frauen wie sie leider schon von einigen sich selbst als "incel" definierenden Männern ausgeübt wurde und da muss angesetzt werden. Man sollte schon akzeptieren, dass es Maenner gibt, die keinen Sex bekommen und dies als Problem empfinden und denen helfen bevor eine regelrechte misogyne Hasskultur in solchen Kreisen entstehen kann.

#24:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 04:12
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wer keinen Sex hat und sich deshalb als Incel begreift, also als Angehöriger einer Gruppe oder gar Community aufgrund eines solchen Kriteriums, ist vor allem eines: Ein Depp.



Es ist kein Verbrechen keinen Sex zu bekommen und dies als persönliches Problem zu empfinden. Es ist auch kein Verbrechen sich mit anderen, die in der gleichen Lage sind, zusammenzutun und eine "community" oder Selbsthilfegruppen zu bilden um mit seinen persönlichen Problemen fertig zu werden.


Dummheit ist kein Verbrechen, stimmt. Sonst stünden wir ja alle vor Gericht, nicht wahr? Smilie Hab ich aber auch nicht behauptet, dass es ein Verbrechen sei. Mit den Augen rollen

Ich begreife Gruppenbildung in jeder Form stets zuerst als Problem und höchstens dann, wenn es gar keine negativen Folgen hat, als eine Möglichkeit der Lösung. Insbesondere dann, wenn die Probleme, die die Gruppenmitglieder haben, sich zwar in dem selben Symptom ausschlagen, aber bei jedem völlig unterschiedliche Ursachen haben werden. Ich sehe nicht, wie ausgerechnet bei sowas intimen wie der Parntersuche und -findung andere einem helfen können sollten. Schulterzucken

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Problematisch wird es erst, wenn sich die Leute gegenseitig einreden sie haetten ein unbedingtes Recht auf Sex, "die Frauen" würden ihnen das böswillig verweigern und so ein dumpfer pauschaler Hass auf Frauen entsteht. Das naemlich bildet erst den Nährboden fuer terroristische Gewalt gegen Frauen wie sie leider schon von einigen sich selbst als "incel" definierenden Männern ausgeübt wurde und da muss angesetzt werden. Man sollte schon akzeptieren, dass es Maenner gibt, die keinen Sex bekommen und dies als Problem empfinden und denen helfen bevor eine regelrechte misogyne Hasskultur in solchen Kreisen entstehen kann.


Selbsterklärend. Nur denke ich, dass es da schonmal überhaupt nicht hilft Begriffe wie "Incel" zu verwenden. So gibt man solchen Menschen doch höchstens eine Legitimation, weil sie sich dann, selbst wenn sie nur Einzelgänger sind, als einen Teil einer größeren Masse und somit einer Macht verstehen. Wenigstens die restliche Gesellschaft sollte also, ganz besonders dann, wenn sich diese Gruppe selbst so nennt, davon absehen diesen Titel zu übernehmen. Das Gegenteil ist aber derzeit der Fall.

Hilfreicher wäre es, wenn man geschaftlicherseits klarstellen würde, dass sexlos zu sein eben kein Problem ist. Solche Menschen mit solchen Titeln zu belegen ist das Gegenteil davon. Es grenzt sie ab, isoliert sie von der "gesegneten" Masse, die die heilige Kommunion des Pimperns empfangen hat. Es sagt ihnen: Ihr gehört nicht zu uns. Und das treibt sie dann am ehesten in die Arme misanthropischer Ideologien.

Meine Meinung. Smilie

#25:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 05:04
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"Incel" heisst zunächst mal, dass diese Leute gerne Sex hätten aber keinen kriegen koennen. Das finde ich jetzt noch nicht stigmatisierend. Ganz im Gegenteil zum Titel dieses threads, den ich deshalb schlecht finde. Da wird diesen Leuten naemlich auch noch eine erhöhte Bereitschaft zu terroristischer Gewalt unterstellt und das geht meines Erachtens zu weit.


Ich halte auch Deine Bezeichnung als "Deppen" fuer selbstbezeichnende "Incels" fuer wenig hilfreich bis schädlich. Ich sehe die zunaechst mal als bedauernswerte Menschen an, deren Hauptproblem nicht der fehlende Sex, sondern dessen Überbewertung ist. Die setzen sich offensichtlich selbst einem recht ungesunden Druck aus, den man auch dadurch abbauen kann, dass man ihnen klarmacht, dass das Leben auch ohne Sex schön sein kann und hier sehe ich ein Betaetigungssfeld fuer psychosoziale Beratung, die verhindern kann, dass sich hier Denkmuster verhärten, die zu seelischer Krankheit und in manchen Fällen eben auch zu terroristischer Gewalt führen können.

#26:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 05:16
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
"Incel" heisst zunächst mal, dass diese Leute gerne Sex hätten aber keinen kriegen koennen. Das finde ich jetzt noch nicht stigmatisierend. Ganz im Gegenteil zum Titel dieses threads, den ich deshalb schlecht finde. Da wird diesen Leuten naemlich auch noch eine erhöhte Bereitschaft zu terroristischer Gewalt unterstellt und das geht meines Erachtens zu weit.


Ich halte auch Deine Bezeichnung als "Deppen" fuer selbstbezeichnende "Incels" fuer wenig hilfreich bis schädlich. Ich sehe die zunaechst mal als bedauernswerte Menschen an, deren Hauptproblem nicht der fehlende Sex, sondern dessen Überbewertung ist. Die setzen sich offensichtlich selbst einem recht ungesunden Druck aus, den man auch dadurch abbauen kann, dass man ihnen klarmacht, dass das Leben auch ohne Sex schön sein kann und hier sehe ich ein Betaetigungssfeld fuer psychosoziale Beratung, die verhindern kann, dass sich hier Denkmuster verhärten, die zu seelischer Krankheit und in manchen Fällen eben auch zu terroristischer Gewalt führen können.


Meinetwegen. -.-

#27:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 07:41
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
"Incel" heisst zunächst mal, dass diese Leute gerne Sex hätten aber keinen kriegen koennen. Das finde ich jetzt noch nicht stigmatisierend.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Incel" ist primär gebräuchlich als eine Selbstbezeichnung einer (oder mehrerer) sich selbst konstituierenden und gegen andere abgrenzenden weltanschaulichen Gruppe mit einer bestimmten, relativ definierten und ausgearbeiteten Weltanschauung - zu der du wohl nicht gehörst. Den Ausdruck beim Wort zu nehmen und dann auf alle unfreiwilligen Singles anzuwenden ist zwar eine beliebte Propagandataktik dieser Gruppe, aber eben auch nicht mehr.


Die Bezeichnung als "Incel" ist bereits die Stigmatisierung in genau folgendem Sinne: Wenn ich jemanden einen Incel nenne, dann assoziiere ich ihn damit ob ich will oder nicht mit einer bestimmten weltanschaulichen Gruppe, die dieses Label zur Selbstbezeichnung gewählt bzw. de fakto überhaupt erst erfunden hat. Wenn ich Singles auf Partnersuche generell als Incels bezeichne, dann rücke ich sie damit sprachlich in die Nähe dieser Gruppe - ob ich will oder nicht. Wenn ich sagen will, dass jemand einfach nur ein Single ist, aber gerne einen Partner hätte, kann ich das auch ausbuchstabieren. Ich muss ihn nicht mit einem kollektiven Label wie "Incel" belegen. Auf diese Weise kommt gar nicht erst eine falsche Assoziation mit der Gruppe zustande, die sich selbst so labelt.

#28:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 16:34
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
"Incel" heisst zunächst mal, dass diese Leute gerne Sex hätten aber keinen kriegen koennen. Das finde ich jetzt noch nicht stigmatisierend. Ganz im Gegenteil zum Titel dieses threads, den ich deshalb schlecht finde. Da wird diesen Leuten naemlich auch noch eine erhöhte Bereitschaft zu terroristischer Gewalt unterstellt und das geht meines Erachtens zu weit.


Ich halte auch Deine Bezeichnung als "Deppen" fuer selbstbezeichnende "Incels" fuer wenig hilfreich bis schädlich. Ich sehe die zunaechst mal als bedauernswerte Menschen an, deren Hauptproblem nicht der fehlende Sex, sondern dessen Überbewertung ist. Die setzen sich offensichtlich selbst einem recht ungesunden Druck aus, den man auch dadurch abbauen kann, dass man ihnen klarmacht, dass das Leben auch ohne Sex schön sein kann und hier sehe ich ein Betaetigungssfeld fuer psychosoziale Beratung, die verhindern kann, dass sich hier Denkmuster verhärten, die zu seelischer Krankheit und in manchen Fällen eben auch zu terroristischer Gewalt führen können.


Meinetwegen. -.-


Das sollte übrigens keine Zustimmung sein. Ich hatte nur keine Lust dagegen zu argumentieren. ... Hab ich, ehrlich gesagt, auch jetzt noch nicht, also... Winke - Winke

#29:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 16:38
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
"Incel" heisst zunächst mal, dass diese Leute gerne Sex hätten aber keinen kriegen koennen. Das finde ich jetzt noch nicht stigmatisierend.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Incel" ist primär gebräuchlich als eine Selbstbezeichnung einer (oder mehrerer) sich selbst konstituierenden und gegen andere abgrenzenden weltanschaulichen Gruppe mit einer bestimmten, relativ definierten und ausgearbeiteten Weltanschauung - zu der du wohl nicht gehörst. Den Ausdruck beim Wort zu nehmen und dann auf alle unfreiwilligen Singles anzuwenden ist zwar eine beliebte Propagandataktik dieser Gruppe, aber eben auch nicht mehr.


Die Bezeichnung als "Incel" ist bereits die Stigmatisierung in genau folgendem Sinne: Wenn ich jemanden einen Incel nenne, dann assoziiere ich ihn damit ob ich will oder nicht mit einer bestimmten weltanschaulichen Gruppe, die dieses Label zur Selbstbezeichnung gewählt bzw. de fakto überhaupt erst erfunden hat. Wenn ich Singles auf Partnersuche generell als Incels bezeichne, dann rücke ich sie damit sprachlich in die Nähe dieser Gruppe - ob ich will oder nicht. Wenn ich sagen will, dass jemand einfach nur ein Single ist, aber gerne einen Partner hätte, kann ich das auch ausbuchstabieren. Ich muss ihn nicht mit einem kollektiven Label wie "Incel" belegen. Auf diese Weise kommt gar nicht erst eine falsche Assoziation mit der Gruppe zustande, die sich selbst so labelt.


So ist es. Danke. Daumen hoch!

Plus: Auch dann wenn man genau in das Schema eines "Incels" passt, ist es ja möglich, dass man sich dennoch nicht als ein solcher sieht und mit denen auch nix zu tun haben will. Der Begriff schmeißt einen aber trotzdem damit in eine Kiste, weil man dem Schema entspricht und schon steht man da. Traurig

#30:  Autor: Wuschhh, what? BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 16:40
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https://www.youtube.com/watch?v=20ZvGkLL-V0 (Englisch)
Schätze ein gutes Video für Leute, zu denen ich bis eben auch gehörte,welche sich bisher kaum/gar nicht mit dieser Thematik beschäftigt haben.

#31:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.10.2019, 21:13
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Plus: Auch dann wenn man genau in das Schema eines "Incels" passt, ist es ja möglich, dass man sich dennoch nicht als ein solcher sieht und mit denen auch nix zu tun haben will.

Das Incel-Mindset in seiner voll ausgeprägten Form ist allerdings bereits das Ergebnis eines mit Indoktrination vergleichbaren kollektiven Prozesses in einer Echokammer. Jemand kann zwar von sich aus ähnliche Ansätze entwickeln (die er etwa partiell aus John Normans "Chronicles of Gor"-Romanen haben könnte), aber um tatsächlich ein genau ins Schema passendes Mindset zu entwickeln, ist m.E. eine längere aktive Partizipation in Incel-Echokammern kaum erlässlich. Oder anders gesagt: Eine Person, die exakt auf das Incel-Klischee passt, wird man vermutlich außerhalb der Incel-Foren selbst gar nicht so einfach finden. (So ähnlich wie man niemanden finden wird, der ganz alleine aus Versehen ein Mindset entwickelt hat, das exakt so aussieht wie das von Scientology.)

Es gibt aber natürlich immer einzelne Ausnahmen. Otto Weininger hat schon Anfang des 20. Jahrhunderts recht ähnliches Zeug geschrieben... und sich danach selbst umgebracht.

#32:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 12.10.2019, 05:00
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Plus: Auch dann wenn man genau in das Schema eines "Incels" passt, ist es ja möglich, dass man sich dennoch nicht als ein solcher sieht und mit denen auch nix zu tun haben will.

Das Incel-Mindset in seiner voll ausgeprägten Form ist allerdings bereits das Ergebnis eines mit Indoktrination vergleichbaren kollektiven Prozesses in einer Echokammer. Jemand kann zwar von sich aus ähnliche Ansätze entwickeln (die er etwa partiell aus John Normans "Chronicles of Gor"-Romanen haben könnte), aber um tatsächlich ein genau ins Schema passendes Mindset zu entwickeln, ist m.E. eine längere aktive Partizipation in Incel-Echokammern kaum erlässlich. Oder anders gesagt: Eine Person, die exakt auf das Incel-Klischee passt, wird man vermutlich außerhalb der Incel-Foren selbst gar nicht so einfach finden. (So ähnlich wie man niemanden finden wird, der ganz alleine aus Versehen ein Mindset entwickelt hat, das exakt so aussieht wie das von Scientology.)

Es gibt aber natürlich immer einzelne Ausnahmen. Otto Weininger hat schon Anfang des 20. Jahrhunderts recht ähnliches Zeug geschrieben... und sich danach selbst umgebracht.


Ist ja auch logisch. Ist ja deprimierend ohne Ende.

Mir gings da oben jetzt nicht so direkt um das Mindset sondern darum einfach keinen Sex zu haben. Denn wenn allein schon das als Kriterium gesehen wird ein Incel zu sein, dann fallen da ja etliche mehr ins Schema als jene Deppen (ja, ich bleibe dabei), die sich selbst so nennen.

Ich weiß nicht, ob jetzt klar wird, was ich damit meine. skeptisch Es geht um Folgendes: Wenn man eine Gruppe gründet, deren Namen eine Bedeutung hat, die eben eigentlich nur sagt, dass man keinen Sex hat, dann passieren zwei Dinge: 1. Jeder, der nicht zu der Gruppe gehört, und diesen Namen hört, denkt dass keinen Sex zu haben schon ausreicht um mit mindestens einem Fuß in dieser Gruppe zu stehen und 2. jeder in der Gruppe glaubt anhand dieses Namens eine sie mit allen vereinigende Eigenschaft zu haben, die die außerhalb der Gruppe, die diese Eigenschaft auch haben, mindestens zu Brüdern im Geiste macht ergo zu schlafenden Verbündeten, die man nur wecken müsste (so "wake up sheeple"-mäßig), um eine viel größere Macht innerhalb der Gesellschaft zu haben. Und das ist, denke ich, dann auch die Ursache für Incels, die Amok laufen. Die denken halt, dass in Wahrheit die schweigende Mehrheit der Sexlosen auf ihrer Seite sind und sie ihren Willen erfüllen.

Und da sitz ich dann als Sexloser und denke mir nur: Nein. Nein Nix von dem ist der Fall und ich bin absolut gegen alles, was die wollen oder wie die sich und die Welt sehen. Daraus ersieht man dann wohl auch, weshalb mich das Thema so frustriert.

Hinzu kommt dann noch die Assoziation, dass das Wort einen Klang hat, als wollte man damit Inhaftierte beschreiben. Oder welche die in ihrer gesellschaftlichen Blase, in ihrer Zelle quasie, irgendwelche Konspirationen gegen den Rest der Welt hegen, wie eben Terroristen. skeptisch Damit will man dann ja gleich zweimal nicht in einen Korb geworfen werden. Traurig

#33:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 13.10.2019, 00:34
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Auch im Hinblick auf die Incels hat mir eine Meldung von heute nicht geschmeckt, daß ein SPD-Verband beschlossen habe, ein Verbot der Prostitution zu fordern - denn nichts Anderes ist ja die Forderung, den Kauf dieser Leistung zu kriminalisieren.

Derartige Forderungen hatte ich in der Vergangenheit bereits andernthreads kritisiert, weil hier im Rahmen "linker Vorstellungen" etwas wieder eingeführt und signalisiert werden soll, das man eigentlich mit dem Absterben der klerikalen Macht überwunden zu haben glaubte, nämlich die Vorstellung, daß der Mensch nicht sich selbst gehöre, sondern dem Staat oder einem Gott, und sich nunmehr wieder züchtig zu verhüllen habe. Denn es soll ja hier versucht werden, von staatlicher Seite aus wieder eine Moralgesetzgebung zu verordnen, die nämlich betrifft, was erwachsene Menschen freiwillig miteinander anstellen.

Natürlich enthält der Satz das Wörtchen "freiwillig", und das impliziert natürlich, daß Zwangsprostitution und Menschenhandel bekämpft werden müssen. Ein solches Gesetz würde aber mitnichten die Situation der Frauen verbessern: Diejenigen, die freiwillig - so freiwillig, wie man eben irgendwas arbeitet, wenn man Geld zum Leben braucht - arbeiten, fänden keine Kunden mehr. Diejenigen aber, denen das Schicksal der Frauen egal ist, würden auch weiterhin ihre Adressen kennen. Und die mutmaßlichen Zwangsprostituierten (wenn man einmal unterstellt, daß bis dato nicht alle irgendwo in dunklen Kellern angekettet sind, sondern sie z.B. jemand mit drückenden Schulden oder dem Risiko der Abschiebung erpreßt o.ä.), die z.B. dort sitzen, würden womöglich noch mehr unter Druck geraten, damit sie z.B. keine Möglichkeit haben, Kunden zu verraten.


Und der Aspekt paßt auch in diesen Thread:

Was ist mit denjenigen, die keine Möglichkeit haben, an Sex zu kommen, es sei denn daß sie sich welchen kaufen? Soll hier gewissermaßen also von "linker Seite" auch den Kunden verboten werden, Sex zu haben? Es mag ja sein, daß viele davon Betroffene - nämlich zumindest diejenigen, denen relativ egal ist, wer "diejenige welche" ist - ihre Situation noch halbwegs ertragen können, weil sie eben ab und zu zu einer Prostituierten gehen, die ihnen vielleicht die Illusion vermittelt, "gewollt" zu sein. Wer weiß, wie Einige von denen sich verhalten würden, wenn sie nicht einmal diese Möglichkeit mehr hätten? Würden die dann losgehen und Frauen zum Sex zwingen? Das erscheint mir dann eher als ein zusätzliches Risiko.



Andererseits hatte ich ja auch schon sinniert: Es sind schon 22jährige in Selfievideos aufgetreten, die sagten, sie hätten immer noch keine Freundin, und dafür würden sie jetzt losgehen und ein paar von den blöden Kühen abknallen. (Ja klar, das ist auch eine kleine Minderheit, die dann wirklich so handeln würde. Aber es besteht ja immer, wenn Einer etwas tut, daß dann wieder alle, die es vermeintlich betrifft, als Risiko begriffen werden. Und schon tauchen dann ja die entsprechenden Begriffe auf, in denen wieder die "Lieblingsfeinde" zitiert werden, um z.B. mal wieder Parallelen zwischen Neonazis oder Leuten, die Dashcams tragen, und Egoshooter-Spielern zu konstruieren.)

Andererseits fragt man sich natürlich auch, sind die Leute einsam, weil sie psychische Probleme haben, oder haben sie psychische Probleme, weil sie einsam sind? So oder so: Es gibt auch eine Künstlergruppe, die behauptet hat, "gute Liebhaber werden keine Attentäter". Hätte so etwas also möglicherweise verhindert werden können, wenn es Angebote für einsame Menschen gegeben hätte, die auch diejenigen erreicht hätten, ihnen irgendwie einen Sinn hätten geben und ihnen das Gefühl hätten vermitteln können, angenommen und gewollt zu sein?

#34:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 13.10.2019, 12:00
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Auch im Hinblick auf die Incels hat mir eine Meldung von heute nicht geschmeckt, daß ein SPD-Verband beschlossen habe, ein Verbot der Prostitution zu fordern - denn nichts Anderes ist ja die Forderung, den Kauf dieser Leistung zu kriminalisieren.

Derartige Forderungen hatte ich in der Vergangenheit bereits andernthreads kritisiert, weil hier im Rahmen "linker Vorstellungen" etwas wieder eingeführt und signalisiert werden soll, das man eigentlich mit dem Absterben der klerikalen Macht überwunden zu haben glaubte, nämlich die Vorstellung, daß der Mensch nicht sich selbst gehöre, sondern dem Staat oder einem Gott, und sich nunmehr wieder züchtig zu verhüllen habe. Denn es soll ja hier versucht werden, von staatlicher Seite aus wieder eine Moralgesetzgebung zu verordnen, die nämlich betrifft, was erwachsene Menschen freiwillig miteinander anstellen.

Woran man sehen kann, wie verkommen und überflüssig die europäische "Linke" mittlerweile ist.
Auf der einen Seite verharmlost sie den faschistischen Islam,
auf der anderen implementiert sie die Moralvorstellungen der Kirchen
und das auch noch päpstlicher als der Papst.
Würde mich nicht wundern, wenn im Vatikan mehr Nackedeis an den Wänden zu sehen sind
als in einer von rotgrünen pc-Spiessern regierten Stadt.
Obendrein haben sie ihre eigene Klientel gleich zweimal verraten:
erst vor den Neoliberalen eingeknickt und jetzt versuchen sie ihr schlechtes Gewissen
dadurch zu erleichtern, indem sie via "offene Grenzen" die Schnorrer der ganzen Welt einlädt.
Und dann wundern sie sich, dass das einheimische Prekariat zur AfD überläuft.
Eine solche Linke braucht niemand mehr.
Critic hat folgendes geschrieben:

Natürlich enthält der Satz das Wörtchen "freiwillig", und das impliziert natürlich, daß Zwangsprostitution und Menschenhandel bekämpft werden müssen. Ein solches Gesetz würde aber mitnichten die Situation der Frauen verbessern: Diejenigen, die freiwillig - so freiwillig, wie man eben irgendwas arbeitet, wenn man Geld zum Leben braucht - arbeiten, fänden keine Kunden mehr.

Es ist immer freiwillig wenn es sich nicht grade um ausgesprochene Zwangsprostitution handelt.
Niemand muss sich hierzulande prostituieren nur um über die Runden zu kommen.
Dem ältesten Gewerbe der Welt bedient ein Grundbedürfnis und dem mit der Gesetzeskeule beikommen zu wollen ist eh Schwachsinn.
Ebenso schwachsinnig wie Drogengesetze oder damals die US-Prohibition.

#35:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.10.2019, 12:44
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Ich wusste bisher nicht, dass es bezüglich der Prostitution eine einheitliche Position unter den Linken gibt. Von der Forderung eines Verbots bis hin zur Solidarisierung mit Sexarbeiterinnen gibt es da eine ganze breite Palette von Standpunkten.

#36:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 13.10.2019, 16:31
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich wusste bisher nicht, dass es bezüglich der Prostitution eine einheitliche Position unter den Linken gibt. Von der Forderung eines Verbots bis hin zur Solidarisierung mit Sexarbeiterinnen gibt es da eine ganze breite Palette von Standpunkten.

Jetzt klau dem Jungen doch nicht sein Stroh zum Basteln!

#37:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.10.2019, 16:43
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich wusste bisher nicht, dass es bezüglich der Prostitution eine einheitliche Position unter den Linken gibt. Von der Forderung eines Verbots bis hin zur Solidarisierung mit Sexarbeiterinnen gibt es da eine ganze breite Palette von Standpunkten.

Jetzt klau dem Jungen doch nicht sein Stroh zum Basteln!


An sein Feuerzeug bin ich leider nicht ran gekommen.

#38:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.10.2019, 18:21
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich wusste bisher nicht, dass es bezüglich der Prostitution eine einheitliche Position unter den Linken gibt. Von der Forderung eines Verbots bis hin zur Solidarisierung mit Sexarbeiterinnen gibt es da eine ganze breite Palette von Standpunkten.



Jetzt hoer endlich auf dem armen Bub mit Deiner Differenzieren zu kommen. Am Ende wählt der noch AfD, weil er sich davon überfordert fühlt.



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