Neid
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Neid Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 18:55
    —
ganz aktuell:

https://www.n-tv.de/ratgeber/So-viel-Weihnachtsgeld-gibt-es-2019-article21371369.html

Tarifbeschäftigte in Deutschland
So viel Weihnachtsgeld gibt es 2019

Zitat:
In Westdeutschland liegt das Weihnachtsgeld mit im Schnitt 2644 Euro um 3,8 Prozent höher als in Ostdeutschland mit 2547 Euro. Im Branchenvergleich führen Tarifbeschäftigte im Bereich "Gewinnung von Erdöl und Erdgas" mit im Schnitt 5780 Euro Weihnachtsgeld im Jahr 2019 die Rangliste an.


ach und ich dachte, die vielbeachtete und medial bedachte krankenpflege und co sollten mal bedacht werden..

frage:

bin ich jetzt neidisch?

#2: Re: Neid Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 20:24
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
ganz aktuell:

https://www.n-tv.de/ratgeber/So-viel-Weihnachtsgeld-gibt-es-2019-article21371369.html

Tarifbeschäftigte in Deutschland
So viel Weihnachtsgeld gibt es 2019

Zitat:
In Westdeutschland liegt das Weihnachtsgeld mit im Schnitt 2644 Euro um 3,8 Prozent höher als in Ostdeutschland mit 2547 Euro. Im Branchenvergleich führen Tarifbeschäftigte im Bereich "Gewinnung von Erdöl und Erdgas" mit im Schnitt 5780 Euro Weihnachtsgeld im Jahr 2019 die Rangliste an.


ach und ich dachte, die vielbeachtete und medial bedachte krankenpflege und co sollten mal bedacht werden..

frage:

bin ich jetzt neidisch?


ob du neidisch bist müsstest du beantworten. Fühlst du Neid?
Ist doch eine einfache ja oder nein Frage.

#3: Re: Neid Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 20:45
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
... "Gewinnung von Erdöl und Erdgas" ... ach und ich dachte, die vielbeachtete und medial bedachte krankenpflege und co sollten mal bedacht werden ...

frage: bin ich jetzt neidisch?

Vielleicht fühlst Du Dich ungerecht behandelt im Vergleich. Interessant wäre auch, ob Dein Gerechtigkeitsempfinden auch rebellieren würde, wenn es umgekehrt wäre - falls nicht, wäre es wohl eher Neid. Oder so ähnlich.

Aber natürlich gibts meist im Vergleich weniger Geld, wenn es großenteils vom Steuerzahler bezahlt wird. Außer bei Beamten ... zwinkern

#4: Re: Neid Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:05
    —
step hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
... "Gewinnung von Erdöl und Erdgas" ... ach und ich dachte, die vielbeachtete und medial bedachte krankenpflege und co sollten mal bedacht werden ...

frage: bin ich jetzt neidisch?

Vielleicht fühlst Du Dich ungerecht behandelt im Vergleich. Interessant wäre auch, ob Dein Gerechtigkeitsempfinden auch rebellieren würde, wenn es umgekehrt wäre - falls nicht, wäre es wohl eher Neid. Oder so ähnlich.

Aber natürlich gibts meist im Vergleich weniger Geld, wenn es großenteils vom Steuerzahler bezahlt wird. Außer bei Beamten ... zwinkern

natürlich wie natur?

ich bin nicht neidisch.

#5: Re: Neid Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:21
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
... "Gewinnung von Erdöl und Erdgas" ... ach und ich dachte, die vielbeachtete und medial bedachte krankenpflege und co sollten mal bedacht werden ...

frage: bin ich jetzt neidisch?

Vielleicht fühlst Du Dich ungerecht behandelt im Vergleich. Interessant wäre auch, ob Dein Gerechtigkeitsempfinden auch rebellieren würde, wenn es umgekehrt wäre - falls nicht, wäre es wohl eher Neid. Oder so ähnlich.

Aber natürlich gibts meist im Vergleich weniger Geld, wenn es großenteils vom Steuerzahler bezahlt wird. Außer bei Beamten ... zwinkern

natürlich wie natur?

ich bin nicht neidisch.


Lachen

#6:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:28
    —
Mir geht es unverschämt gut.
Eigentlich müssten alle mich beneiden. Pfeifen
Ich möchte, dass es allen so gut gehen würde, dann hätte die Welt keine Sorgen.

#7:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:32
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mir geht es unverschämt gut.
Eigentlich müssten alle mich beneiden. Pfeifen
Ich möchte, dass es allen so gut gehen würde, dann hätte die Welt keine Sorgen.


Deine "Welt ohne Sorgen" waere fuer manche Zeitgenossen die Hölle auf Erden.

Wenn alle so zufrieden waeren wie Du, auf wen kann man dann eigentlich noch neidisch sein? zwinkern

#8:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:38
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mir geht es unverschämt gut.
Eigentlich müssten alle mich beneiden. Pfeifen
Ich möchte, dass es allen so gut gehen würde, dann hätte die Welt keine Sorgen.


Deine "Welt ohne Sorgen" waere fuer manche Zeitgenossen die Hölle auf Erden.

Wenn alle so zufrieden waeren wie Du, auf wen kann man dann eigentlich noch neidisch sein? zwinkern


Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass man unbedingt neidisch sein muß? Am Kopf kratzen

#9:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:41
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass man unbedingt neidisch sein muß? Am Kopf kratzen

Ich denke, zu evolutionären Zeiten war es ein Vorteil, neidisch zu sein. Heutzutage bräuchte man das nicht mehr, wie so einiges andere auch, aber krieg das mal weg.

#10: Re: Neid Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:44
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber natürlich gibts meist im Vergleich weniger Geld, wenn es großenteils vom Steuerzahler bezahlt wird. Außer bei Beamten ... zwinkern
natürlich wie natur?

Ja, wie die aktuelle Natur unserer Gesellschaftsprozesse sozusagen.

#11:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:50
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mir geht es unverschämt gut.
Eigentlich müssten alle mich beneiden. Pfeifen
Ich möchte, dass es allen so gut gehen würde, dann hätte die Welt keine Sorgen.


Deine "Welt ohne Sorgen" waere fuer manche Zeitgenossen die Hölle auf Erden.

Wenn alle so zufrieden waeren wie Du, auf wen kann man dann eigentlich noch neidisch sein? zwinkern


Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass man unbedingt neidisch sein muß? Am Kopf kratzen



Manche Leute können halt ohne Neid auf andere nicht glücklich sein. Anders lassen sich manche Mitmenschen nicht erklaeren. zynisches Grinsen

#12:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 21:54
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mir geht es unverschämt gut.
Eigentlich müssten alle mich beneiden. Pfeifen
Ich möchte, dass es allen so gut gehen würde, dann hätte die Welt keine Sorgen.


Deine "Welt ohne Sorgen" waere fuer manche Zeitgenossen die Hölle auf Erden.

Wenn alle so zufrieden waeren wie Du, auf wen kann man dann eigentlich noch neidisch sein? zwinkern


Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass man unbedingt neidisch sein muß? Am Kopf kratzen



Manche Leute können halt ohne Neid auf andere nicht glücklich sein. Anders lassen sich manche Mitmenschen nicht erklaeren. zynisches Grinsen

Neid soll glücklich machen? Am Kopf kratzen
Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

#13:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 22:35
    —
Da das Ausgangsbeispiel Weihnachtsgeld bei Tarifbeschäftigten war:
Als Honorarlehrkraft in der Erwachsenenbildung bin ich ganz allgemein neidisch auf Tarif- oder auch nur festangestellte Kräfte, die so schöne Dinge wie Weihnactsgeld, Arbeitgeberanteil bei Sozialversicherung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub usw. haben.

Die Volkshochschulen, Sprachschulen usw. könnten ja ohne weiteres überwiegend feste Lehrkräfte anstellen. Tun sie nicht.

#14:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 22:47
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Volkshochschulen, Sprachschulen usw. könnten ja ohne weiteres überwiegend feste Lehrkräfte anstellen. Tun sie nicht.

Ähnlich auch fast alle Dozenten an den Musikhochschulen.

#15:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 23:44
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mir geht es unverschämt gut.
Eigentlich müssten alle mich beneiden. Pfeifen
Ich möchte, dass es allen so gut gehen würde, dann hätte die Welt keine Sorgen.


Deine "Welt ohne Sorgen" waere fuer manche Zeitgenossen die Hölle auf Erden.

Wenn alle so zufrieden waeren wie Du, auf wen kann man dann eigentlich noch neidisch sein? zwinkern


Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass man unbedingt neidisch sein muß? Am Kopf kratzen



Manche Leute können halt ohne Neid auf andere nicht glücklich sein. Anders lassen sich manche Mitmenschen nicht erklaeren. zynisches Grinsen

kannst DU dir andere menschen nicht erklären.

#16:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 23:52
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Da das Ausgangsbeispiel Weihnachtsgeld bei Tarifbeschäftigten war:
Als Honorarlehrkraft in der Erwachsenenbildung bin ich ganz allgemein neidisch auf Tarif- oder auch nur festangestellte Kräfte, die so schöne Dinge wie Weihnactsgeld, Arbeitgeberanteil bei Sozialversicherung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub usw. haben.

Die Volkshochschulen, Sprachschulen usw. könnten ja ohne weiteres überwiegend feste Lehrkräfte anstellen. Tun sie nicht.


Dass das fuer Dich ein Problem darstellen koennte, kann ich sogar nachvollziehen, zumindest solange Du z.B. ueber die Höhe Deiner allgemeinen Entlohnung nicht irgendwo doch einen Ausgleich erhältst. Schliesslich arbeitest Du ja genauso wie Festangestellte und Deine eventuelle Familie will genauso was unterm Weihnachtsbaum finden.

Wie man aber einen Unterschied von 3,8 % beim Weihnachtsgeld ueberhaupt ernsthaft thematisieren kann, bleibt mir ein Rätsel. Da gibt es draengendere Probleme, die mir unter den Nägeln brennen.

3,8% Weihnachtsgeld weniger? Da frisst man halt 3 Laibe Marzipanbrot weniger => Problem gelöst! Sehr glücklich

#17:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.11.2019, 23:56
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mir geht es unverschämt gut.
Eigentlich müssten alle mich beneiden. Pfeifen
Ich möchte, dass es allen so gut gehen würde, dann hätte die Welt keine Sorgen.


Deine "Welt ohne Sorgen" waere fuer manche Zeitgenossen die Hölle auf Erden.

Wenn alle so zufrieden waeren wie Du, auf wen kann man dann eigentlich noch neidisch sein? zwinkern


Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass man unbedingt neidisch sein muß? Am Kopf kratzen



Manche Leute können halt ohne Neid auf andere nicht glücklich sein. Anders lassen sich manche Mitmenschen nicht erklaeren. zynisches Grinsen

kannst DU dir andere menschen nicht erklären.



Oh, ich kann mir in den allermeisten Faellen andere Menschen erklaeren. Bloss gefällt das diesen anderen nicht immer und sie fangen z.B. an deshalb hinter mir herzutrollen. zwinkern

Und ja, der chronische Neidhammel, der was braucht, worauf er neidisch sein kann, weil ihm sonst was fehlt, ist ein durchaus gängiges Erklaerungsmuster, dass auf viele meiner neidischen Mitmenschen passt. Smilie

#18:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 02:22
    —
step hat folgendes geschrieben:
[...]
Ich denke, zu evolutionären Zeiten war es ein Vorteil, neidisch zu sein. Heutzutage bräuchte man das nicht mehr (...)


Zu evolutionären Zeiten ist gut Smilie Wir befinden uns permanent in ihnen.

#19: Re: Neid Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 02:30
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
[...]
ich bin nicht neidisch.


Man beruhigt sich gerne selbst, indem man man sagt: Die anderen sind's - ich doch nicht. Ich nehme mich da nicht aus.


Für geduldige Leser, die bei psychoanalytischen Konzepten nicht gleich das atheistische Kreuzzeichen machen:

Zitat:
So sind Neid und Missgunst an mehrere Bedingungen geknüpft (Folie):•an die Wahrnehmung einer anderen Person, an ein Verhältnis somit von Selbst und Anderem, •an den Vergleich mit dieser anderen Person, •an eine Differenz, die dabei zutage tritt, •an einen materiellen oder immateriellen Besitz der anderen Person, der potentiell erreichbar erscheint, •an das schmerzliche Erleben, über diesen Besitz selber nicht zu verfügen und•an ein damit verbundenes Gefühl von unbilliger, ungerechter Benachteiligung•und an die unbewusste Fantasie von einem Objekt, das durch ungerechte Verteilung von Gütern benachteiligt

http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/2007_neid_streeck_u.pdf


sowie

Zitat:
Melanie Klein (1957) hat systematischer als andere Psychoanalytiker den Neid untersucht und ihm eine andere Emotion, die Dankbarkeit, gegenübergestellt. Sie vergleicht und differenziert Gier, Neid und Eifersucht. Gier ist ein unersättliches, letztlich orales Verlangen ohne Rücksicht auf das Objekt, Neid ist ein solches Verlangen mit der zusätzlichen feindseligen Tendenz, das Objekt zu verderben, Eifersucht ist das neidische Begehren dessen, was das Objekt einem anderen Objekt gewährt, aber beinhaltet auch die Anerkennung des Guten, das das Objekt gewähren kann.

https://www.lptw.de/archiv/vortrag/2007/Bruns-Georg-Neid-in-der-Uebertragung-und-Gegenuebertragung-Lindauer-Psychotherapiewochen2007.pdf

#20:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 02:37
    —
Etwas geerdeter und politischer, aber durchaus korreliert mit den o.a. Überlegungen:

Zitat:
Die Pegida-Bewegung schürte bewusst Neid – vor allem auf die Versorgung von Geflüchteten. Doch die wenigsten Menschen würden zugeben, neidisch zu sein.
...
Die Anfänge der Pegida-Bewegung. Die Demonstranten schüren bewusst Neid. Vor allem auf die Versorgung von Geflüchteten. Es ist nicht das einzige Argument der Pegida-Anhänger, aber doch eines, das immer wieder auftaucht. All das betrachtet Lilli Gast mit Sorge. Sie ist Professorin für theoretische Psychoanalyse. In ihren Augen hat Neid nichts Konstruktives für eine Gesellschaft zu bieten. Ein Blick in die deutsche Vergangenheit:

„Die ganze Judenverfolgung hat so angefangen, immer mit dem Verweis auf: der reiche Jude. Da merkt man dieses Zündeln, wie leicht man mit Neid zündeln kann. Diese ganze Konstruktion des Anderen, des auszugrenzenden Anderen läuft erst einmal über die Mobilisierung von Neid. (...)

https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-todsuende-neid-analyse-eines-tabuisierten-gefuehls.976.de.html?dram:article_id=366611

#21:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 10:00
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
[...]Ich denke, zu evolutionären Zeiten war es ein Vorteil, neidisch zu sein. Heutzutage bräuchte man das nicht mehr (...)
Zu evolutionären Zeiten ist gut Smilie Wir befinden uns permanent in ihnen.

Da würde ich widersprechen, wir haben uns signifikant entkoppelt. Die klassischen evolutionären Prozesse (biologische Nische, Mutation, Selektion und Fortpflanzung nach biologischen Kriterien usw.) werden heute vielfach durch nichtbiologische Parameter gesteuert: soziale Macht, Geld, Ideologie + Kultur, Technik ...

#22: Re: Neid Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 12:09
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
[...]
ich bin nicht neidisch.


Man beruhigt sich gerne selbst, indem man man sagt: Die anderen sind's - ich doch nicht. Ich nehme mich da nicht aus.


Für geduldige Leser, die bei psychoanalytischen Konzepten nicht gleich das atheistische Kreuzzeichen machen:

Zitat:
So sind Neid und Missgunst an mehrere Bedingungen geknüpft (Folie):•an die Wahrnehmung einer anderen Person, an ein Verhältnis somit von Selbst und Anderem, •an den Vergleich mit dieser anderen Person, •an eine Differenz, die dabei zutage tritt, •an einen materiellen oder immateriellen Besitz der anderen Person, der potentiell erreichbar erscheint, •an das schmerzliche Erleben, über diesen Besitz selber nicht zu verfügen und•an ein damit verbundenes Gefühl von unbilliger, ungerechter Benachteiligung•und an die unbewusste Fantasie von einem Objekt, das durch ungerechte Verteilung von Gütern benachteiligt

http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/2007_neid_streeck_u.pdf


sowie

Zitat:
Melanie Klein (1957) hat systematischer als andere Psychoanalytiker den Neid untersucht und ihm eine andere Emotion, die Dankbarkeit, gegenübergestellt. Sie vergleicht und differenziert Gier, Neid und Eifersucht. Gier ist ein unersättliches, letztlich orales Verlangen ohne Rücksicht auf das Objekt, Neid ist ein solches Verlangen mit der zusätzlichen feindseligen Tendenz, das Objekt zu verderben, Eifersucht ist das neidische Begehren dessen, was das Objekt einem anderen Objekt gewährt, aber beinhaltet auch die Anerkennung des Guten, das das Objekt gewähren kann.

https://www.lptw.de/archiv/vortrag/2007/Bruns-Georg-Neid-in-der-Uebertragung-und-Gegenuebertragung-Lindauer-Psychotherapiewochen2007.pdf




das würde ja im falle bezos z.b. bedeuten, ich wäre auf seine skrupellosigkeit neidisch.



ich bin nicht neidisch und lehne psychoanalytische konzepte nicht kategorisch ab.

#23:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 14:53
    —
Ich habe doch eine "neidische" Ecke bei mir entdeckt.
Auf Menschen mit Charisma bin ich richtig neidisch.
Wenn ich noch mal auf die Welt komme, möchte ich Charisma haben. Und davon, nicht zu knapp. zwinkern

#24:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 16:21
    —
Ich finde es gibt nicht nur den Neid, der aus einer Benachteiligung resultiert. Es gibt auch Neid aus einem Gerechtigkeitsgefühl. Heute hat das BVG geurteilt, daß einige Sanktionen für Hartz4 - Empfänger existenzzerstörend und daher Verfassungswidrig sind. Vielleicht gibt es ja Zahlen zur Akzeptanz solcher Maßnahmen in dem Teil der Bevölkerung, der nicht auf Hartz4 angewiesen ist. Wie steht es mit dem Neid auf das Unverdiente aus der Sicht von Menschen, die ein geregeltes Einkommen haben? Zweites aktuelle Beispiel ist die Diskussion über die Bedürftigkeitsprüfung bei Minimalrenten. Die Diskussion kann doch nur so hochkochen, weil man keineswegs jemandem etwas gönnen möchte, selbst wenn es nur ein Almosen ist, sobald es unverdient ist. Die Politik muss wohl auch auf diese Regungen Rücksicht nehmen, damit es keinen Volksaufstand gibt.
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?

#25:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 16:57
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?


Also in meinem Sprachgebrauch läuft das unter "Mißgunst". Und ja, das ist definitiv schäbiger als "Neid", u.a. weil es ein Treten nach unten ist.

#26:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 18:09
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gibt nicht nur den Neid, der aus einer Benachteiligung resultiert. Es gibt auch Neid aus einem Gerechtigkeitsgefühl. Heute hat das BVG geurteilt, daß einige Sanktionen für Hartz4 - Empfänger existenzzerstörend und daher Verfassungswidrig sind. Vielleicht gibt es ja Zahlen zur Akzeptanz solcher Maßnahmen in dem Teil der Bevölkerung, der nicht auf Hartz4 angewiesen ist. Wie steht es mit dem Neid auf das Unverdiente aus der Sicht von Menschen, die ein geregeltes Einkommen haben? Zweites aktuelle Beispiel ist die Diskussion über die Bedürftigkeitsprüfung bei Minimalrenten. Die Diskussion kann doch nur so hochkochen, weil man keineswegs jemandem etwas gönnen möchte, selbst wenn es nur ein Almosen ist, sobald es unverdient ist. Die Politik muss wohl auch auf diese Regungen Rücksicht nehmen, damit es keinen Volksaufstand gibt.
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?

Ich freue mich immer, wenn es andere gut geht.
Davon habe ich doch mehr, als wenn ich mich ärgere, wenn es andere genauso gut geht wie mir.

#27:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 19:15
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?
Also in meinem Sprachgebrauch läuft das unter "Mißgunst". Und ja, das ist definitiv schäbiger als "Neid", u.a. weil es ein Treten nach unten ist.

Hmm ... und was passiert, wenn diese "Mißgunst nach unten" sich auf kleine Betrügereien erstreckt? Wie nennst Du das, wenn z.B. jemand sich Kindergeld erschwindelt? Brauchen kann er's ja, will ja auch ein schönes Auto und Handy wie Du.

#28:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 19:21
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gibt nicht nur den Neid, der aus einer Benachteiligung resultiert. Es gibt auch Neid aus einem Gerechtigkeitsgefühl. Heute hat das BVG geurteilt, daß einige Sanktionen für Hartz4 - Empfänger existenzzerstörend und daher Verfassungswidrig sind. Vielleicht gibt es ja Zahlen zur Akzeptanz solcher Maßnahmen in dem Teil der Bevölkerung, der nicht auf Hartz4 angewiesen ist. Wie steht es mit dem Neid auf das Unverdiente aus der Sicht von Menschen, die ein geregeltes Einkommen haben? Zweites aktuelle Beispiel ist die Diskussion über die Bedürftigkeitsprüfung bei Minimalrenten. Die Diskussion kann doch nur so hochkochen, weil man keineswegs jemandem etwas gönnen möchte, selbst wenn es nur ein Almosen ist, sobald es unverdient ist. Die Politik muss wohl auch auf diese Regungen Rücksicht nehmen, damit es keinen Volksaufstand gibt.
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?


Stimmt. Die übelste Form von Sozialneid ist der, mit dem der Reiche dem Armen seine paar Brosamen missgönnt.

Und klar darf man ein normal entwickeltes Gerechtigkeitsempfinden nicht mit Neid verwechseln. Man muss andererseits aber auch sehen, dass sich hinter so manchem Anspruch fuer Gerechtigkeit einzutreten, nur ganz banaler Neid versteckt. Weil die wenigsten sind bereit zuzugeben, dass sie neidisch sind, auch sich selbst gegenueber, sich aber als "Kämpfer fuer Gerechtigkeit" zu fühlen und auszugeben, das faellt irgendwie viel leichter.

#29:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 19:44
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gibt nicht nur den Neid, der aus einer Benachteiligung resultiert. Es gibt auch Neid aus einem Gerechtigkeitsgefühl. Heute hat das BVG geurteilt, daß einige Sanktionen für Hartz4 - Empfänger existenzzerstörend und daher Verfassungswidrig sind. Vielleicht gibt es ja Zahlen zur Akzeptanz solcher Maßnahmen in dem Teil der Bevölkerung, der nicht auf Hartz4 angewiesen ist. Wie steht es mit dem Neid auf das Unverdiente aus der Sicht von Menschen, die ein geregeltes Einkommen haben? Zweites aktuelle Beispiel ist die Diskussion über die Bedürftigkeitsprüfung bei Minimalrenten. Die Diskussion kann doch nur so hochkochen, weil man keineswegs jemandem etwas gönnen möchte, selbst wenn es nur ein Almosen ist, sobald es unverdient ist. Die Politik muss wohl auch auf diese Regungen Rücksicht nehmen, damit es keinen Volksaufstand gibt.
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?


Stimmt. Die übelste Form von Sozialneid ist der, mit dem der Reiche dem Armen seine paar Brosamen missgönnt.

Und klar darf man ein normal entwickeltes Gerechtigkeitsempfinden nicht mit Neid verwechseln. Man muss andererseits aber auch sehen, dass sich hinter so manchem Anspruch fuer Gerechtigkeit einzutreten, nur ganz banaler Neid versteckt. Weil die wenigsten sind bereit zuzugeben, dass sie neidisch sind, auch sich selbst gegenueber, sich aber als "Kämpfer fuer Gerechtigkeit" zu fühlen und auszugeben, das faellt irgendwie viel leichter.

und wie unterscheidet man da? neiddetektor? z.b der neg**, ist der neidisch auf den weißen?

#30:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 19:59
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gibt nicht nur den Neid, der aus einer Benachteiligung resultiert. Es gibt auch Neid aus einem Gerechtigkeitsgefühl. Heute hat das BVG geurteilt, daß einige Sanktionen für Hartz4 - Empfänger existenzzerstörend und daher Verfassungswidrig sind. Vielleicht gibt es ja Zahlen zur Akzeptanz solcher Maßnahmen in dem Teil der Bevölkerung, der nicht auf Hartz4 angewiesen ist. Wie steht es mit dem Neid auf das Unverdiente aus der Sicht von Menschen, die ein geregeltes Einkommen haben? Zweites aktuelle Beispiel ist die Diskussion über die Bedürftigkeitsprüfung bei Minimalrenten. Die Diskussion kann doch nur so hochkochen, weil man keineswegs jemandem etwas gönnen möchte, selbst wenn es nur ein Almosen ist, sobald es unverdient ist. Die Politik muss wohl auch auf diese Regungen Rücksicht nehmen, damit es keinen Volksaufstand gibt.
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?

Ich frage mich da immer, was denn "unverdient" am Existenzminimum sein soll.

Und ich denke an die Relationen: da werden Nachweise, Belege, Anträge ohne Ende verlangt für ein paar Cent hier und da, und wenn man Pech hat, oder nicht aufpasst, oder den falschen Sachbearbeiter erwischt, werden die aus der anderen Tasche gleich wieder abgezogen. Und ein paar Leute, die da eine Sozialleistung erschwindeln, werden zur Rechtfertigung hochgekocht, den ganzen Rest zu schikanieren.
Während es andererseits ganz böse ist, richtig große Erbschaften und Vermögen ordentlich zu besteuern, weil die das ja "verdient" haben?
Da beißt mich mein Gerechtigkeitsempfinden.

(ich meine nicht, dass du, zelig so denkst. Die Argumentationen in der Politik für Sanktionen und gegen Erbschaftsteuer klingen oft so)

#31:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 20:15
    —
step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?
Also in meinem Sprachgebrauch läuft das unter "Mißgunst". Und ja, das ist definitiv schäbiger als "Neid", u.a. weil es ein Treten nach unten ist.

Hmm ... und was passiert, wenn diese "Mißgunst nach unten" sich auf kleine Betrügereien erstreckt? Wie nennst Du das, wenn z.B. jemand sich Kindergeld erschwindelt? Brauchen kann er's ja, will ja auch ein schönes Auto und Handy wie Du.


Ich habe nichts dagegen, wenn andere, (wenn auch "unverdient") eine Leistung bekommen. Ich habe was gegen Betrug!
Das hat weniger mit Neid zu tun. Da sträubt sich bei mir den Sinn für Gerechtigkeit.

#32:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 20:22
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gibt nicht nur den Neid, der aus einer Benachteiligung resultiert. Es gibt auch Neid aus einem Gerechtigkeitsgefühl. Heute hat das BVG geurteilt, daß einige Sanktionen für Hartz4 - Empfänger existenzzerstörend und daher Verfassungswidrig sind. Vielleicht gibt es ja Zahlen zur Akzeptanz solcher Maßnahmen in dem Teil der Bevölkerung, der nicht auf Hartz4 angewiesen ist. Wie steht es mit dem Neid auf das Unverdiente aus der Sicht von Menschen, die ein geregeltes Einkommen haben? Zweites aktuelle Beispiel ist die Diskussion über die Bedürftigkeitsprüfung bei Minimalrenten. Die Diskussion kann doch nur so hochkochen, weil man keineswegs jemandem etwas gönnen möchte, selbst wenn es nur ein Almosen ist, sobald es unverdient ist. Die Politik muss wohl auch auf diese Regungen Rücksicht nehmen, damit es keinen Volksaufstand gibt.
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?


Stimmt. Die übelste Form von Sozialneid ist der, mit dem der Reiche dem Armen seine paar Brosamen missgönnt.

Und klar darf man ein normal entwickeltes Gerechtigkeitsempfinden nicht mit Neid verwechseln. Man muss andererseits aber auch sehen, dass sich hinter so manchem Anspruch fuer Gerechtigkeit einzutreten, nur ganz banaler Neid versteckt. Weil die wenigsten sind bereit zuzugeben, dass sie neidisch sind, auch sich selbst gegenueber, sich aber als "Kämpfer fuer Gerechtigkeit" zu fühlen und auszugeben, das faellt irgendwie viel leichter.

und wie unterscheidet man da? neiddetektor? z.b der neg**, ist der neidisch auf den weißen?



Die Uebergaenge sind da durchaus fliessend.

Ein Kriterium ist z.B. wenn Vorteile, die jemand anders hat höher gewichtet werden als entsprechende Nachteile.


Z.B. koennte ich durchaus Gründe finden auf unsere syrischen Fluechtlinge hier neidisch zu sein. Die wurden bei der Bearbeitung ihrer Einwanderung bevorzugt, das ging schneller als bei meiner Einwanderung damals. Ausserdem wurden die im Nahen Osten abgeholt, waehrend ich mir selbst einen Flug kaufen musste. Die ersten zwei Jahre nach ihrer Ankunft erhielten die jeden Monat ausreichend Unterstützung um davon leben zu koennen um ihnen die Eingewöhnung zu erleichtern. Und ich? Mir schenkte keiner was, ich musste von Anfang an fuer meinen Unterhalt selber aufkommen!......

So wuerde das ein neidgesteuerter Wutbürger empfinden.


Andererseits mussten diese Leute oft alles, was sie besassen zurücklassen, haben Angehoerige im Krieg verloren, manche wurden verwundet, viele sind schwer traumatisiert, vor allem die Kinder. So gesehen ging es mir viel besser als denen. Ich musste nie am eigenen Leib erfahren was Krieg ist und was der so alles mit sich bringt.

Nein. Tauschen wollte ich nicht mit diesen Menschen und deshalb gönne ich denen von Herzen, dass sie es in diesem einen Punkt auch mal besser haben als ich und habe auch kein Problem damit, dass ich das mit meinen Steuern letztlich mitfinanziere. Das Geld ist gut angelegt!


Merke: Neidhammel sehen solche Dinge grundsaetzlich sehr einseitig. Auf der einen Seite wird übertrieben, auf der anderen Seite immer untertrieben, so dass das Zerrbild einer extremen Ungerechtigkeit herauskommt, gegen die sie zu kämpfen vorgeben.

Wir sehen dies sehr häufig auf der rechten Seite des politischen Spektrums, z.B. bei Debatten ueber Fluechtlinge oder ueber "die faulen Sozialhilfeempfänger". Aber auch die Linke ist nicht gefeit davor, wenn z.B. minimale Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland zu sozialpolitischen Skandalen aufgeblasen werden oder wenn man sich an Preisunterschieden zwischen Herren- und Damenrassierern abarbeitet als ob es sonst keine Probleme gäbe.

Und hier muss man auch thematisieren, dass Neid nicht nur eine schlechte Charaktereigenschaft des Neidhammels ist, sondern dass der oft auch bewusst geschürt wird um ihn politisch zu instrumentalisieren, letztlich von Leuten, die zwar behaupten doch nur fuer Gerechtigkeit einzutreten, die aber andere, finsterere Motive haben, denen es letztlich vor allem um Macht fuer sich und Ihresgleichen geht. Und das ist es auch, was den Neid politisch so gefährlich macht, vor allen wenn er von bestimmten Leuten vorsaetzlich geschürt wird.

#33:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 20:36
    —
step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wobei ich die Regung bei mir auch kenne. Ist aber auch ein bisschen schäbig, diese Art von Neid, oder?
Also in meinem Sprachgebrauch läuft das unter "Mißgunst". Und ja, das ist definitiv schäbiger als "Neid", u.a. weil es ein Treten nach unten ist.

Hmm ... und was passiert, wenn diese "Mißgunst nach unten" sich auf kleine Betrügereien erstreckt? Wie nennst Du das, wenn z.B. jemand sich Kindergeld erschwindelt? Brauchen kann er's ja, will ja auch ein schönes Auto und Handy wie Du.


Wie vrolijke richtig sagte: Dass man einen möglichen Betrug missbilligt muss ja nicht in Missgunst begründet liegen. Man würde den Leuten ihr Handy oder Auto (schlechtes Beispiel bei mir übrigens) durchaus gönnen, lehnt den Betrug aber ab, weil es eben Betrug ist. Für einen Kantianer kein Problem, der Utilitarist muss da vermutlich weiter ausholen. zwinkern

#34:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 05.11.2019, 22:59
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wie man aber einen Unterschied von 3,8 % beim Weihnachtsgeld ueberhaupt ernsthaft thematisieren kann, bleibt mir ein Rätsel. Da gibt es draengendere Probleme, die mir unter den Nägeln brennen.

3,8% Weihnachtsgeld weniger? Da frisst man halt 3 Laibe Marzipanbrot weniger => Problem gelöst! Sehr glücklich

Es geht immerhin um durchschnittlich etwa hundert Euro. Die müssen einem als Einzelperson keine schlaflosen Nächte bereiten (bzw. bei den Leuten, bei denen das der Fall wäre, sind die 3,8% ja keine 100€), aber warum sollte man das nicht thematisieren?

Viele Dinge, die zwar keine allzu große Sache sind, die man aber trotzdem selbstverständlich thematisieren könnte, werden gar zu schnell als "Neid" diffamiert.

#35:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 06.11.2019, 00:44
    —
step hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
[...]Ich denke, zu evolutionären Zeiten war es ein Vorteil, neidisch zu sein. Heutzutage bräuchte man das nicht mehr (...)
Zu evolutionären Zeiten ist gut Smilie Wir befinden uns permanent in ihnen.

Da würde ich widersprechen, wir haben uns signifikant entkoppelt. Die klassischen evolutionären Prozesse (biologische Nische, Mutation, Selektion und Fortpflanzung nach biologischen Kriterien usw.) werden heute vielfach durch nichtbiologische Parameter gesteuert: soziale Macht, Geld, Ideologie + Kultur, Technik ...

Da sind wir uns glaub ich einig, denn das habe ich gemeint, also die Erweiterung der klassischen biologischen Definition der Evolution auf fortschreitende soziale und technologische Prozesse.

#36:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 06.11.2019, 05:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wie man aber einen Unterschied von 3,8 % beim Weihnachtsgeld ueberhaupt ernsthaft thematisieren kann, bleibt mir ein Rätsel. Da gibt es draengendere Probleme, die mir unter den Nägeln brennen.

3,8% Weihnachtsgeld weniger? Da frisst man halt 3 Laibe Marzipanbrot weniger => Problem gelöst! Sehr glücklich

Es geht immerhin um durchschnittlich etwa hundert Euro. Die müssen einem als Einzelperson keine schlaflosen Nächte bereiten (bzw. bei den Leuten, bei denen das der Fall wäre, sind die 3,8% ja keine 100€), aber warum sollte man das nicht thematisieren?

Viele Dinge, die zwar keine allzu große Sache sind, die man aber trotzdem selbstverständlich thematisieren könnte, werden gar zu schnell als "Neid" diffamiert.



Vielleicht weil es den ganzen Aufwand nicht lohnt? Um solch kleinen Unterschiede zu beurteilen muss man erst mal untersuchen wie teuer z.B. die Lebenshaltungskosten jeweils sind und da kann es schon mal sehr leicht passieren, dass der mit 3,8% weniger Weihnachtsgeld sich am Ende mehr dafuer kaufen kann. Auch ist es wohl nötig sich das ganze Entlohnungspaket insgesamt anzuschauen und zu bewerten.

Solch kleine Differenzen ignoriert man eigentlich am Besten, weil die sich die erfahrungsgemäß meist weitgehend rausmitteln, wenn man sich das Gesamtbild anschaut.


Da gibt es ganz andere Probleme, solche die auch schon mal existenzbedrohend werden koennen, so wie exorbitante Wohnungsmieten an manchen Standorten.

#37:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.11.2019, 17:46
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wie man aber einen Unterschied von 3,8 % beim Weihnachtsgeld ueberhaupt ernsthaft thematisieren kann, bleibt mir ein Rätsel. Da gibt es draengendere Probleme, die mir unter den Nägeln brennen.

Lohnerhöhungen in % sind eines der Probleme die zu immer grösseren Lohnunterschieden(>Neid) führt.
Denn wenn eine Gewerkschaft 2% Lohnerhöhung fordert, dann bekommt der mit 2000€ 40€, der mit 10000€ aber 200€. Wieso soll der eine 40€ Lohnerhöhung bekommen, der andere aber 200€?

Nach 35 Lohnrunden wären beide Löhne verdoppelt, aus vorher 8000€ wären dann aber auch 16000€ Lohnunterschied geworden.

#38:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 09.11.2019, 20:20
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Manche Leute können halt ohne Neid auf andere nicht glücklich sein. Anders lassen sich manche Mitmenschen nicht erklaeren. zynisches Grinsen

Das ist ja nur die halbe Wahrheit. Meiner Überzeugung nach gäbe es weitaus weniger solcher Leute, wenn da nicht auch die andere Seite wäre: das symbiontische Spiegelbild auf Seiten der Beneideten sozusagen.

Es gibt halt auf dieser anderen Seite gar nicht so wenige Leute, die mitunter ein geradezu erstaunliches Engagement entwickeln, wenn es darum geht, den Neid anderer zu erwecken und zu schüren. Meinem Erleben dieser Leute nach scheint es ihnen wichtiger zu sein, ihren Reichtum und ihre Privilegien vorzuführen, anstatt, ihren Vorteil einfach zu genießen.

#39:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.11.2019, 20:36
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Manche Leute können halt ohne Neid auf andere nicht glücklich sein. Anders lassen sich manche Mitmenschen nicht erklaeren. zynisches Grinsen

Das ist ja nur die halbe Wahrheit. Meiner Überzeugung nach gäbe es weitaus weniger solcher Leute, wenn da nicht auch die andere Seite wäre: das symbiontische Spiegelbild auf Seiten der Beneideten sozusagen.

Es gibt halt auf dieser anderen Seite gar nicht so wenige Leute, die mitunter ein geradezu erstaunliches Engagement entwickeln, wenn es darum geht, den Neid anderer zu erwecken und zu schüren. Meinem Erleben dieser Leute nach scheint es ihnen wichtiger zu sein, ihren Reichtum und ihre Privilegien vorzuführen, anstatt, ihren Vorteil einfach zu genießen.


Ein Beispiel dazu wäre, dass manche Leute gerne Urlaub machen in "arme Länder", um dort mit ihren Reichtum zu protzen.
Das hat es übrigens auch zu DDR-Zeiten gegeben. Da sind welche "in den Osten" gefahren, und haben dort "auf die Kacke gehauen".

#40:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 19:07
    —
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.

#41:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 19:55
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen

#42:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 20:02
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen

darum gehts aber nicht, denn die frage ist, wer hat dafür geschuftet, hat also weniger, und damit grund neidisch zu sein.
für käser ist das ein spiel, welches sich kapitalismus nennt.

#43:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 20:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen


Einen Learjet?
https://www.privatefly.com.de/private-jets/medium-jet-hire/Learjet-45-45XR.html

#44:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 20:11
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen


Einen Learjet?
https://www.privatefly.com.de/private-jets/medium-jet-hire/Learjet-45-45XR.html


Im Amiland kann sich jeder zweitklassige Fernsehprediger so'n Ding leisten und Ihr wollt einem Siemensmanager Linienflüge zumuten? Geschockt

#45:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 20:23
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen


Einen Learjet?
https://www.privatefly.com.de/private-jets/medium-jet-hire/Learjet-45-45XR.html


Im Amiland kann sich jeder zweitklassige Fernsehprediger so'n Ding leisten und Ihr wollt einem Siemensmanager Linienflüge zumuten? Geschockt

Son Ding hällt doch länger als ein Jahr. Menschen die ein Haus kaufen verdienen in der Regel weniger, als ein Haus kostet.
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

#46:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 20:29
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

"Ich habe Josef Ackermann einmal gefragt, [...], warum er als reicher Mann überhaupt 14 Millionen verdienen müsse, warum es nicht auch sieben oder neun Millionen täten. Er brauche das Geld gar nicht, hat er geantwortet, er lebe bescheiden [...], aber die ehrgeizigen jungen Leute in der Bank verlören ihre Motivation und den Respekt vor ihm, wenn er nicht nähme, was möglich sei."
Stern Nr. 44/2008

#47:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 20:36
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen


Einen Learjet?
https://www.privatefly.com.de/private-jets/medium-jet-hire/Learjet-45-45XR.html


Im Amiland kann sich jeder zweitklassige Fernsehprediger so'n Ding leisten und Ihr wollt einem Siemensmanager Linienflüge zumuten? Geschockt

Son Ding hällt doch länger als ein Jahr. Menschen die ein Haus kaufen verdienen in der Regel weniger, als ein Haus kostet.
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

andere können leider nicht so mit der schulder zucken:+
https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/siemens-schert-sich-nicht-um-menschenrechte

naja, bestimmt fake-news

und eben eben eben, es geht nämlich nicht um neid, sondern darum, WIE man überhaupt an so viel geld kommt , welches sich käser und co und aktionäre großzügig genehmigen. was also ermöglicht das?
Idee

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemens#Korruptionsaffäre_2006–2008
+ kritik

#48:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 20:59
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen


Einen Learjet?
https://www.privatefly.com.de/private-jets/medium-jet-hire/Learjet-45-45XR.html


Im Amiland kann sich jeder zweitklassige Fernsehprediger so'n Ding leisten und Ihr wollt einem Siemensmanager Linienflüge zumuten? Geschockt

Son Ding hällt doch länger als ein Jahr. Menschen die ein Haus kaufen verdienen in der Regel weniger, als ein Haus kostet.
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

andere können leider nicht so mit der schulder zucken:+
https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/siemens-schert-sich-nicht-um-menschenrechte

naja, bestimmt fake-news

und eben eben eben, es geht nämlich nicht um neid, sondern darum, WIE man überhaupt an so viel geld kommt , welches sich käser und co und aktionäre großzügig genehmigen. was also ermöglicht das?
Idee

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemens#Korruptionsaffäre_2006–2008
+ kritik


Apropos Menschenrechte....

Wie man mir gesagt hat ist der Weihnachtsbonus eines Siemensmanagers ca. 3,8% geringer als der eines vergleichbaren SAP-Managers. Findest Du das nicht auch ungerecht?

#49:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 21:03
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen


Einen Learjet?
https://www.privatefly.com.de/private-jets/medium-jet-hire/Learjet-45-45XR.html


Im Amiland kann sich jeder zweitklassige Fernsehprediger so'n Ding leisten und Ihr wollt einem Siemensmanager Linienflüge zumuten? Geschockt

Son Ding hällt doch länger als ein Jahr. Menschen die ein Haus kaufen verdienen in der Regel weniger, als ein Haus kostet.
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

andere können leider nicht so mit der schulder zucken:+
https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/siemens-schert-sich-nicht-um-menschenrechte

naja, bestimmt fake-news

und eben eben eben, es geht nämlich nicht um neid, sondern darum, WIE man überhaupt an so viel geld kommt , welches sich käser und co und aktionäre großzügig genehmigen. was also ermöglicht das?
Idee

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemens#Korruptionsaffäre_2006–2008
+ kritik


Apropos Menschenrechte....

Wie man mir gesagt hat ist der Weihnachtsbonus eines Siemensmanagers ca. 3,8% geringer als der eines vergleichbaren SAP-Managers. Findest Du das nicht auch ungerecht?

Ist es gerecht, dass weibliche Borstandsmitglieder mehr verdienen als männliche?
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/verguetungsstudie-frauen-im-vorstand-verdienen-mehr-als-maennliche-kollegen/25204516.html?ticket=ST-9436272-vyXsryZQ5GuNORmjFdRq-ap5
Zitat:
Weibliche Manager verdienen vor allem in den Vorständen großer deutscher Unternehmen mehr als ihre männlichen Kollegen. Nach einer Studie der Unternehmensberatung EY (Ernst & Young), die am Freitag veröffentlicht wurde, lag die Direktvergütung weiblicher Vorstände in den größten deutschen börsennotierten Unternehmen (Dax, MDax, SDax) im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei 2,27 Millionen Euro und damit 27 Prozent höher als bei den Männern.

#50:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 21:11
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281
Zitat:
Das Gehalt von Siemens-Chef Joe Kaeser steigt im Geschäftsjahr 2018/19 auf 14,25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bekommt Kaeser damit 48,5 Prozent mehr.
Der Grund ist eine Umstellung des Bonussystems. Ein Teil des Vorstands bekommt den Bonus für 2015 zusätzlich in diesem Jahr ausgezahlt.


selbstverständlich hat er das verdient...schäm dich, wilson.


Bei solche "Gehälter" überlege ich mir immer, was kann man für 14,25 Millionen kaufen, dass man für 9,6 Millionen nicht bekommen kann? Am Kopf kratzen


Einen Learjet?
https://www.privatefly.com.de/private-jets/medium-jet-hire/Learjet-45-45XR.html


Im Amiland kann sich jeder zweitklassige Fernsehprediger so'n Ding leisten und Ihr wollt einem Siemensmanager Linienflüge zumuten? Geschockt

Son Ding hällt doch länger als ein Jahr. Menschen die ein Haus kaufen verdienen in der Regel weniger, als ein Haus kostet.
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

andere können leider nicht so mit der schulder zucken:+
https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/siemens-schert-sich-nicht-um-menschenrechte

naja, bestimmt fake-news

und eben eben eben, es geht nämlich nicht um neid, sondern darum, WIE man überhaupt an so viel geld kommt , welches sich käser und co und aktionäre großzügig genehmigen. was also ermöglicht das?
Idee

https://de.wikipedia.org/wiki/Siemens#Korruptionsaffäre_2006–2008
+ kritik


Apropos Menschenrechte....

Wie man mir gesagt hat ist der Weihnachtsbonus eines Siemensmanagers ca. 3,8% geringer als der eines vergleichbaren SAP-Managers. Findest Du das nicht auch ungerecht?


was für eine frage, man man man

#51:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.12.2019, 21:13
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weibliche Manager verdienen vor allem in den Vorständen großer deutscher Unternehmen mehr als ihre männlichen Kollegen. Nach einer Studie der Unternehmensberatung EY (Ernst & Young), die am Freitag veröffentlicht wurde, lag die Direktvergütung weiblicher Vorstände in den größten deutschen börsennotierten Unternehmen (Dax, MDax, SDax) im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei 2,27 Millionen Euro und damit 27 Prozent höher als bei den Männern.



Wenn man bedenkt, dass Damenrassierer teuerer sind als Herrenrasierer, dann relativieren sich solche Einkommensunterschiede von ganz alleine. Cool

#52:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 05.12.2019, 09:38
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

"Ich habe Josef Ackermann einmal gefragt, [...], warum er als reicher Mann überhaupt 14 Millionen verdienen müsse, warum es nicht auch sieben oder neun Millionen täten. Er brauche das Geld gar nicht, hat er geantwortet, er lebe bescheiden [...], aber die ehrgeizigen jungen Leute in der Bank verlören ihre Motivation und den Respekt vor ihm, wenn er nicht nähme, was möglich sei."
Stern Nr. 44/2008

Ja, das passt ins Bild: Reichtum vorführen, darum geht's.

#53:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.12.2019, 18:40
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

"Ich habe Josef Ackermann einmal gefragt, [...], warum er als reicher Mann überhaupt 14 Millionen verdienen müsse, warum es nicht auch sieben oder neun Millionen täten. Er brauche das Geld gar nicht, hat er geantwortet, er lebe bescheiden [...], aber die ehrgeizigen jungen Leute in der Bank verlören ihre Motivation und den Respekt vor ihm, wenn er nicht nähme, was möglich sei."
Stern Nr. 44/2008

Ja, das passt ins Bild: Reichtum vorführen, darum geht's.


Aber der Ackermann hat doch ein recht selbstloses Motiv dafuer. Er will doch nur anderen Menschen helfen ihr volles Leistungspotential zu realisieren. Smilie

#54:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 05.12.2019, 19:43
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, dass die "Gehälter" mehr mit "Penisverlängerung" zu tun haben. Ich wüsste nicht, wozu ich da neidisch sein soll. Schulterzucken

"Ich habe Josef Ackermann einmal gefragt, [...], warum er als reicher Mann überhaupt 14 Millionen verdienen müsse, warum es nicht auch sieben oder neun Millionen täten. Er brauche das Geld gar nicht, hat er geantwortet, er lebe bescheiden [...], aber die ehrgeizigen jungen Leute in der Bank verlören ihre Motivation und den Respekt vor ihm, wenn er nicht nähme, was möglich sei."
Stern Nr. 44/2008

Ja, das passt ins Bild: Reichtum vorführen, darum geht's.


Aber der Ackermann hat doch ein recht selbstloses Motiv dafuer. Er will doch nur anderen Menschen helfen ihr volles Leistungspotential zu realisieren. Smilie

Früher gab es noch mehr Identifikation(>Leistung) mit der Firma, jetzt immer mehr nur noch wegen dem Geld.

#55:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 05.12.2019, 20:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Aber der Ackermann hat doch ein recht selbstloses Motiv dafuer. Er will doch nur anderen Menschen helfen ihr volles Leistungspotential zu realisieren. Smilie

Was ist daran so selbstlos, den »jungen Leuten in der Bank« beizubringen, so viel zu nehmen, wie sie kriegen können? Damit verewigt er im Grunde doch nur das vergiftete System aus Neid und Missgunst, indem er auf der einen Seite (Neid) das Klischee des rücksichtslosen Raubtierkapitalisten bestätigt und auf der anderen Seite (Missgunst) eben jene missgünstige Haltung verankert: so viel wie nur eben möglich zu nehmen, bedeutet, anderen nichts zu gönnen. Besser wäre es, diesen jungen Leuten soziale Verantwortung beizubringen, das würde die Verbitterung auf beiden Seiten verringern.

#56:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 05.12.2019, 20:52
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Früher gab es noch mehr Identifikation(>Leistung) mit der Firma, jetzt immer mehr nur noch wegen dem Geld.

Die Identifikation mit der Firma wird auch systematisch aberzogen: durch Umstrukturierungen und Stellenabbau wird dem Mitarbeiter ständig signalisiert, dass er für die Firma eigentlich gar nicht wichtig ist. Also bleibt er nur des Lebensunterhaltes wegen. Man sieht es an der Fluktuation, sobald die Bedingungen in einem Konkurrenzunternehmen besser sind.

#57:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 05.12.2019, 21:05
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Früher gab es noch mehr Identifikation(>Leistung) mit der Firma, jetzt immer mehr nur noch wegen dem Geld.

Die Identifikation mit der Firma wird auch systematisch aberzogen: durch Umstrukturierungen und Stellenabbau wird dem Mitarbeiter ständig signalisiert, dass er für die Firma eigentlich gar nicht wichtig ist. Also bleibt er nur des Lebensunterhaltes wegen. Man sieht es an der Fluktuation, sobald die Bedingungen in einem Konkurrenzunternehmen besser sind.

Dann könnte man die CEO-Gehälter mit möglichem switchen zwischen Unternehmen erklären, das ist das halten der CEOs?

#58:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.12.2019, 22:07
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Aber der Ackermann hat doch ein recht selbstloses Motiv dafuer. Er will doch nur anderen Menschen helfen ihr volles Leistungspotential zu realisieren. Smilie

Was ist daran so selbstlos, den »jungen Leuten in der Bank« beizubringen, so viel zu nehmen, wie sie kriegen können? Damit verewigt er im Grunde doch nur das vergiftete System aus Neid und Missgunst, indem er auf der einen Seite (Neid) das Klischee des rücksichtslosen Raubtierkapitalisten bestätigt und auf der anderen Seite (Missgunst) eben jene missgünstige Haltung verankert: so viel wie nur eben möglich zu nehmen, bedeutet, anderen nichts zu gönnen. Besser wäre es, diesen jungen Leuten soziale Verantwortung beizubringen, das würde die Verbitterung auf beiden Seiten verringern.







Dir ist scheinbar entgangen, dass mein posting ironisch gemeint war. Natuerlich nehme ich dem Kerl nicht ab, dass er aus so 'ner Art sozialer Verantwortung heraus soviel nimmt wie er kriegen kann.

#59:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 00:02
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Dann könnte man die CEO-Gehälter mit möglichem switchen zwischen Unternehmen erklären, das ist das halten der CEOs?

Da habe ich eher den Eindruck, dass die CEOs sogar zwischen den einzelnen Unternehmen herumgereicht werden: Nachdem das Projekt (Umstrukturierung inklusive Stellenabbau) durchgezogen wurde, geht der betreffende CEO mit einer dicken Abfindung zum nächsten Unternehmen. Der Nachfolger beginnt dann mit demselben Spiel von vorn. Vielleicht will man auf diese Weise vermeiden, dass sich bei einzelnen CEOs so etwas Ähnliches wie ein Gewissen ausbildet.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dir ist scheinbar entgangen, dass mein posting ironisch gemeint war.

Jep, ist es. In den Wirrungen der Neiddebatte ist das manchmal gar nicht so leicht zu unterscheiden.

#60:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 00:27
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Dann könnte man die CEO-Gehälter mit möglichem switchen zwischen Unternehmen erklären, das ist das halten der CEOs?

Da habe ich eher den Eindruck, dass die CEOs sogar zwischen den einzelnen Unternehmen herumgereicht werden: Nachdem das Projekt (Umstrukturierung inklusive Stellenabbau) durchgezogen wurde, geht der betreffende CEO mit einer dicken Abfindung zum nächsten Unternehmen. Der Nachfolger beginnt dann mit demselben Spiel von vorn. Vielleicht will man auf diese Weise vermeiden, dass sich bei einzelnen CEOs so etwas Ähnliches wie ein Gewissen ausbildet.

Ist ein CEO eines großen Unternehmens nicht eher so weit weg wie ein Kampfpilot über seinem Bombenziel? Erst recht wenn der "herumgereicht" wird. Wie soll da ein Bezug entstehen?

#61:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 00:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Aber der Ackermann hat doch ein recht selbstloses Motiv dafuer. Er will doch nur anderen Menschen helfen ihr volles Leistungspotential zu realisieren. Smilie

Was ist daran so selbstlos, den »jungen Leuten in der Bank« beizubringen, so viel zu nehmen, wie sie kriegen können? Damit verewigt er im Grunde doch nur das vergiftete System aus Neid und Missgunst, indem er auf der einen Seite (Neid) das Klischee des rücksichtslosen Raubtierkapitalisten bestätigt und auf der anderen Seite (Missgunst) eben jene missgünstige Haltung verankert: so viel wie nur eben möglich zu nehmen, bedeutet, anderen nichts zu gönnen. Besser wäre es, diesen jungen Leuten soziale Verantwortung beizubringen, das würde die Verbitterung auf beiden Seiten verringern.







Dir ist scheinbar entgangen, dass mein posting ironisch gemeint war. Natuerlich nehme ich dem Kerl nicht ab, dass er aus so 'ner Art sozialer Verantwortung heraus soviel nimmt wie er kriegen kann.



Zitat:
ackermann macht eine Pause und
schaut etwas unschlüssig.
„Ich will Ihnen einmal etwas zeigen,
was sonst nie jemand zu sehen bekommt,
aber ich habe es immer noch bei mir.“ er
steht auf und läuft ins nebenzimmer, vorbei an dem Trimmrad, mit dem er morgens trainiert, zum Schreibtisch. als er
zurückkommt, hat er einen kleinen Zettel
in der Hand. Sein Vater habe ihm den gegeben, als er zehn Jahre alt war, sagt er.
er faltet das Papier auseinander, es ist
schon etwas mürbe, man sieht ein paar
getippte Buchstaben durchscheinen. es
ist ein Gedicht.

In anderer Glück sein eigenes finden,
ist dieses Lebens Seligkeit – und anderen
Menschen Wohlfahrt gründen, schafft göttliche Zufriedenheit.“ erliest den Vierzeiler
schnell bis zum ende, dann faltet er den
Zettel wieder zusammen. „also irgendwie
das Gefühl mitzugeben, freut euch an anderen, macht etwas Gutes für andere, das
war bei uns immer auch wichtig.“

Lachen
im grunde natürlich alles andere als witzig.
http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/69821791

#62:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 10:22
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ist ein CEO eines großen Unternehmens nicht eher so weit weg wie ein Kampfpilot über seinem Bombenziel? Erst recht wenn der "herumgereicht" wird. Wie soll da ein Bezug entstehen?

Das widerspricht meinen Ausführungen gar nicht. Aber warum fragst du dann erst, ob Unternehmensführungen eventuell beabsichtigen, ihre CEOs zu halten? Ich denke, eher das Gegenteil ist der Fall.

@Wilson: Oh Mann, deutlicher kann es gar nicht werden, dass er gar keine Ahnung hat, wovon in dem Gedicht überhaupt die Rede ist. Gruselig.

#63:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 12:17
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ist ein CEO eines großen Unternehmens nicht eher so weit weg wie ein Kampfpilot über seinem Bombenziel? Erst recht wenn der "herumgereicht" wird. Wie soll da ein Bezug entstehen?

Das widerspricht meinen Ausführungen gar nicht. Aber warum fragst du dann erst, ob Unternehmensführungen eventuell beabsichtigen, ihre CEOs zu halten? Ich denke, eher das Gegenteil ist der Fall.

@Wilson: Oh Mann, deutlicher kann es gar nicht werden, dass er gar keine Ahnung hat, wovon in dem Gedicht überhaupt die Rede ist. Gruselig.


die frage ist, ob das nicht eher der gipfel des sarkasmus, eine unglaubliche heuchelei ist, den er im spiegel-interview rauslässt. passt ja zum victory-zeichen.


schließlich, siehe cum-ex-geschäfts-moral:
Der größte Steuerraub in der deutschen Geschichte

https://www.zeit.de/2017/24/cum-ex-steuerbetrug-steuererstattungen-ermittlungen/komplettansicht
Zitat:
Insgesamt ist dem deutschen Staat ein Schaden von mindestens 31,8 Milliarden Euro entstanden. Das ergeben exklusive Berechnungen des Finanzwissenschaftlers Christoph Spengel von der Universität Mannheim. "Es ist der größte Steuerskandal in der Geschichte der Bundesrepublik", sagt Spengel.


Zitat:
Zunächst geht es darum, die Steuern der reichen Kunden möglichst auf null zu drücken. Dann reicht auch das nicht mehr. Anstatt Steuern zu zahlen, will man dem Staat Geld wegnehmen. Spätestens 2006 steigt Berger ins Cum-Ex-Geschäft ein. Er wird es perfektionieren und salonfähig machen, die Türen zu Banken und Milliardären öffnen, für die Gutachten sorgen, die behaupten: alles legal. Bei Meetings mit Bankern fallen Sprüche wie: "Wer sich nicht damit identifizieren kann, dass in Deutschland weniger Kindergärten gebaut werden, weil wir solche Geschäfte machen, der ist hier falsch."





und ich kannte einige studenten der ökonomie, die ackermanns geschäftsgebaren toll fanden, das stimmt wohl, was er sagte:
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2196707#2196707




https://www.youtube.com/watch?v=1Xf9WTlOpMU
Der Fall schien klar: Die US-Bank Lehman Brothers löste die Finanzkrise 2008 aus. ZDFzoom enthüllt nun, welche Verantwortung die Deutsche Bank trug und wie sie um ihr Überleben kämpfte.
Geheimakte Finanzkrise
ZDF 20.09.2018 - 22.45 h


Zitat:
Das Bild, das der Film „Geheimakte Finanzkrise“ von Ackermann zeichnet, ist grobkörnig. Ein Zerrbild ist es nicht.

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/tv-kritik-abrechnung-mit-ackermann-im-zdf-er-war-mit-sicherheit-der-brandstifter-der-finanzkrise/23057234.html

oder sollte ich das alles bei neid post? ach na sowas, da poste ich ja bereits.

bislang hat sich auch nun kaum was an den rahmenbedingungen geändert, die ein derartiges handeln möglich machen bzw verhindern, reförmchen usw bringen ja nichts, nach denen viele immer wieder rufen. im übrigen , nur da, wo es dermaßen reiche leute gibt, man die möglichkeit hat, solchen reichtum zu "erwirtschaften, kann ein solches model ja funktionieren.
ach.
ansonsten fallen die gleichen in ohnmacht oder haben schaum vor dem mund, wenn sie als alternative ihre persönliche (zerr)version des kommunismus abrufen.

#64:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 12:45
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ist ein CEO eines großen Unternehmens nicht eher so weit weg wie ein Kampfpilot über seinem Bombenziel? Erst recht wenn der "herumgereicht" wird. Wie soll da ein Bezug entstehen?

Das widerspricht meinen Ausführungen gar nicht. Aber warum fragst du dann erst, ob Unternehmensführungen eventuell beabsichtigen, ihre CEOs zu halten? Ich denke, eher das Gegenteil ist der Fall.

Ich bezweifel das Eigentümer eines Unternehmens einen CEO nicht halten zu wollen der ihre Interessen umsetzt. Wohl eher mehr so wie Trainer beim Fussball, erst wenn die die Ziele nicht bringen (oder in Skandale verwickelt sind etc) fliegen die.

#65:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 12:51
    —
und eines noch:

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/wirtschaft-finanzen/endlich-gut-genug-80648
Zitat:
Diese junge Frau, die gerade Preise abräumt, hat noch vor kurzer Zeit nur mit Mühe den Gang in den Supermarkt gemeistert. Catherine Ackermann litt an schweren Ängsten und Panikattacken.


Zitat:
Vor einigen Wochen hat Ackermann den Gallup-Test gemacht, einen Test für Manager und Vorstandschefs. Große Köpfe, auch ihr Vater, haben sich ihm gestellt. Er filtert die wichtigsten Begabungen heraus. Catherines sind: Leistungsorientierung und Wettbewerb.


Zitat:
In einem anderen Teil des Schullebens lief es schlechter. Schon damals provozierte der Name Ackermann. Banker, Boni, Selbstbewusstsein, dazu dieser Leistungswille – Mitschüler fingen an zu sticheln. Es nahm zu. Es wurde böse. Einige stöhnten auf, wenn Catherine den Namen ihres Vaters erwähnte. Andere streuten Gerüchte. Einige schwiegen und schauten weg, wenn sie nur nach der Uhrzeit fragte.



Unsere Talente, sagen die Gallup-Berater, entwickeln sich im Alter von vier bis 14 Jahren. Durch Erfolge werden sie im Gehirn zementiert. »Leistung wurde bei uns in der Familie superstark belohnt«, sagt Catherine Ackermann. »Damit hatte ich immer Erfolge.«


Zitat:
(....) In dieser Zeit trat zum ersten Mal die Angst in Catherines Leben, noch als etwas, was von außen hervorgerufen wird. Sie verfolgte, wie der Metzler-Junge entführt wurde. Sie fing an, sich mit der RAF zu beschäftigen. Sprach mit ihrem Vater über Alfred Herrhausen, einen seiner Vorgänger, der ermordet worden war. Ihr Vater sagte: »Wenn du anfängst, darüber nachzudenken, machst du keinen Schritt mehr.«



ist doch traurig...all die ackermannschen erfolge ohne rücksicht auf verluste, die reaktionen wie o.g nach sich ziehen und sich auf die eigene tochter ausgewirkt zu haben scheinen
welch preis... hoffentlich bleibt ihr die freude an der arbeit.
und das ist meinerseits nicht geheuchelt.

aktuell:
https://catherineackermann.com/about-de
vitamin b? ok, sei ihr gegönnt.
Zitat:
Ich durfte von den weltweit besten Gesundheits- und Wellnessexperten lernen:



hätte ich auch gerne, ok, ich bin ja hier Sehr glücklich

#66:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.12.2019, 13:00
    —
Was bin ich doch ein glücklicher Mensch. Ich bin ohne Ackermänner und Co aufgewachsen.
Meine Schwester wurde auch immer gelobt wegen ihren Fleiss. Bei mir wurde nicht son großen Wert drauf gelegt. Bei mir gingen meine Eltern immer davon aus: "der wurschtelt sich so durch. Der kommt immer zurrecht".
So ist es mein ganzes Leben geblieben. Ich habe mich immer so durchgewurschtelt. Ein Ziel, Außer glücklich zu sein/werden, hatte ich nie.



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