Dienstpflicht für alle?
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Soll wieder eine Dienstpflicht für alle eingeführt werden?
Auf jeden Fall
37%
 37%  [ 3 ]
Auf gar keinem Fall
12%
 12%  [ 1 ]
Nur nach Bedarf. Z. B. in Krisenzeiten
12%
 12%  [ 1 ]
Nur für Freiwillige
37%
 37%  [ 3 ]
Stimmen insgesamt : 8


#1: Dienstpflicht für alle? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.01.2022, 17:37
    —
Soll wieder eine Dienstpflicht für alle eingeführt werden?

#2:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 10.01.2022, 18:26
    —
Meinst du eine militärische Dienstpflicht?

Ergänzung:
hab mal geschaut, ist noch immer so, dass es in Deutschland schon das "freiwillige Soziale Jahr" gibt.

#3: Re: Dienstpflicht für alle? Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.01.2022, 18:42
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Soll wieder eine Dienstpflicht für alle eingeführt werden?


Hm, vielleicht eine Messdienerpflicht?

#4:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 10.01.2022, 18:54
    —
Lachen

#5:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.01.2022, 20:05
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Meinst du eine militärische Dienstpflicht?

Ergänzung:
hab mal geschaut, ist noch immer so, dass es in Deutschland schon das "freiwillige Soziale Jahr" gibt.

Sowohl Militär als soziales Jahr. Jedenfalls für Alle. (Ausnahmen kann es dabei schon geben).

#6:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 06:35
    —
Also erstmal finde ich es Schade, dass das Thema gleich wieder ins Lächerliche gezogen wird.

Davon abgesehen fände ich so eine Dienstpflicht eigentlich sehr sinnvoll. Wenn dann aber ausnahmslos für Alle. Also auch Blinde, Rollifahrer oder geistig Behinderte. Und natürlich auch für Theologiestudenten.

Ansonsten hätten wir wieder die selbe Situation wie beim ehemaligen Wehr-/Zivildienst, dass diesen nur "Looser" ableisten die niemanden kennen der ihnen ein entsprechendes Gefälligkeitsattest ausstellt. Aber auch dann bestünde die Problematik einer gerechten Tätigkeit. Sonst schiebt wieder einer in einer Teeküche in einem Jugendhaus eine ruhige Kugel während ein anderer in einem Pflegeheim älteren Menschen den Ars** abwischen muss.

Ich denke daher, sowas wäre theoretisch sicher sinnvoll, würde aber wohl nicht (gerecht) funktionieren.

Ein anderes evtl. gerechteres Modell wäre ein freiwilliger Dienst, sowas wie des freiwillige soziale Jahr. Allerdings mit anständiger Bezahlung, also mindestens 1000 Euro Netto + Unterkunft/Verpflegung. Dieser Dienst sollte dann im Ausland abgeleistet werden und möglichst in einem anderen Umfeld. Also ein Akademiker sollte durchaus auch mal handwerklich arbeiten, ein Arbeiter dafür mal im Kulturbereich usw.

Das Ganze würde natürlich nur funktionieren, wenn dies auch gesellschaftlich anerkannt wird und nicht zu Reaktionen führt wie "Ach, hast Du keine richtige Arbeit gefunden und musst jetzt ein soziales Jahr machen, du Ärmster..."

Auch würde dies zu weiteren Benachteiligungen führen, da diese Menschen dann ein Jahr aus ihrem Berufsleben raus sind und entsprechende Nachteile bei ihrer Karriere befürchten müssen.

Also eigentlich ein schöne Idee, die sich aber m.E. nicht gerecht durchführen lässt.

#7:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 12:46
    —
Robert A. Heinlein schilderte sowas in einem seiner Romane. Bei ihm war das freiwillig, und für alle. Wer sich auch meldete wurde angenommen, da gabs auch für Rollifahrer noch irgendeinen Job. Der Pfiff: Nur wer den Dienst leistete, bekam dann auch das politische Wahlrecht, aktiv wie passiv. Wer nicht bereit ist, für den Staat die Knochen hinzuhalten muß dafür das Maul halten - so ungefähr.
Fällt mir grad wieder ein: Der Roman erschien deutsch unter dem Titel "Sternenkrieger", or. Starship Troopers, wurde auch verfilmt.

#8:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 14:22
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Kat hat folgendes geschrieben:
Also erstmal finde ich es Schade, dass das Thema gleich wieder ins Lächerliche gezogen wird.

Na ja, der Spruch war doch witzig und hat doch nicht gleich das ganze Thema lächerlich gemacht.Schulterzucken

Kat hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen fände ich so eine Dienstpflicht eigentlich sehr sinnvoll.

"Eigentlich" - also nur, wenn ausnahmslos alle sie machen? Und dann stellst du Theologiestudenten mit geistig Behinderten in eine Reihe? Da wäre es doch eher sinnvoll zu sagen: alle machen ein soziales Jahr und Menschen mit Handicap können das freiwillig auch machen. Da haben etliche vielleicht so viel mit sich zu tun, dass es für sie nicht möglich ist.

Kat hat folgendes geschrieben:
Ansonsten hätten wir wieder die selbe Situation wie beim ehemaligen Wehr-/Zivildienst, dass diesen nur "Looser" ableisten die niemanden kennen der ihnen ein entsprechendes Gefälligkeitsattest ausstellt.

Häh? So war das aber wirklich nicht. Ich hatte mit viel Zivis zu tun und die wurden - auf jeden Fall, nachdem sich das etabliert hatte eher gewertschätzt. Und auch alles was sie von ihrer Zeit als Zivildienstleistender berichteten war positiv

Kat hat folgendes geschrieben:
Aber auch dann bestünde die Problematik einer gerechten Tätigkeit. Sonst schiebt wieder einer in einer Teeküche in einem Jugendhaus eine ruhige Kugel während ein anderer in einem Pflegeheim älteren Menschen den Ars** abwischen muss.

Beim Zivildienst könnten sich die Leute auch was aussuchen. Außerdem kann auch ein Dienst in der Teeküche eines Jugendhauses sinnvoll sein.

Gerecht heißt nicht "für jeden gleich"

Und "soziales Jahr" soll ein Plus für beide Seiten sein. Damit sollen Einrichtungen keine billigen Arbeitskräfte haben die normale Stellanforderungen erfüllen. Daher wäre ein Taschengeld und eine Auslagenentschädigung idR genug. Wäre ja idR zwischen Schule und Ausbildung/Studium. Weiter wäre die Anrechnung von geregelter Gemeinnütziger Arbeit denkbar. War ja früher auch so. Feuerwehr und Sanitaeter z.B.

#9:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 17:12
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Robert A. Heinlein schilderte sowas in einem seiner Romane. Bei ihm war das freiwillig, und für alle. Wer sich auch meldete wurde angenommen, da gabs auch für Rollifahrer noch irgendeinen Job. Der Pfiff: Nur wer den Dienst leistete, bekam dann auch das politische Wahlrecht, aktiv wie passiv. Wer nicht bereit ist, für den Staat die Knochen hinzuhalten muß dafür das Maul halten - so ungefähr.
Fällt mir grad wieder ein: Der Roman erschien deutsch unter dem Titel "Sternenkrieger", or. Starship Troopers, wurde auch verfilmt.

Robert Heinlein hatte zumindest in seinen späteren Jahren Affinitäten zum Militarismus und zu weit rechten Positionen. Die Verfilmung macht es dann richtig und macht eine bissige Satire aus der ganzen Sache, in der gezeigt wird, wie so ein System dazu führt, dass die Regierung absichtlich ihre Soldaten in einem sinnlosen Krieg verheizt, damit sie nie dazu kommen, ihre politischen Rechte tatsächlich auszuüben bzw. die wenigen, die überleben, so traumatisiert und auf Gehorsam getrimmt sind, dass sie handlungsunfähig bleiben.

#10:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 17:16
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
Aber auch dann bestünde die Problematik einer gerechten Tätigkeit. Sonst schiebt wieder einer in einer Teeküche in einem Jugendhaus eine ruhige Kugel während ein anderer in einem Pflegeheim älteren Menschen den Ars** abwischen muss.

Ich denke daher, sowas wäre theoretisch sicher sinnvoll, würde aber wohl nicht (gerecht) funktionieren.

Wie wäre es, wenn man einfach Pflegepersonal anständig bezahlen würde, statt denen auch noch durch sowas unnötig Konkurrenz zu machen? Unerhörter Gedanke, ich weiß. Mit den Augen rollen

#11:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 19:02
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Aber auch dann bestünde die Problematik einer gerechten Tätigkeit. Sonst schiebt wieder einer in einer Teeküche in einem Jugendhaus eine ruhige Kugel während ein anderer in einem Pflegeheim älteren Menschen den Ars** abwischen muss.

Ich denke daher, sowas wäre theoretisch sicher sinnvoll, würde aber wohl nicht (gerecht) funktionieren.

Wie wäre es, wenn man einfach Pflegepersonal anständig bezahlen würde, statt denen auch noch durch sowas unnötig Konkurrenz zu machen? Unerhörter Gedanke, ich weiß. Mit den Augen rollen


verbesserungen sind ja geplant, sagt die ampel.
ich werden diesen thread bzw diese angelegenheit dann mal hier aus der versenkung holen, wenn klar ist, dass sich nichts getan hat.

#12:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 19:08
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Also erstmal finde ich es Schade, dass das Thema gleich wieder ins Lächerliche gezogen wird.

Na ja, der Spruch war doch witzig und hat doch nicht gleich das ganze Thema lächerlich gemacht.Schulterzucken

Kat hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen fände ich so eine Dienstpflicht eigentlich sehr sinnvoll.

"Eigentlich" - also nur, wenn ausnahmslos alle sie machen? Und dann stellst du Theologiestudenten mit geistig Behinderten in eine Reihe?


Ich weiß nicht, was Du mir jetzt unterstellst.
Ich habe geschrieben, dass ich diesen Dienst nur sinnvoll fände, wenn ihn ausnahmslos alle machen und dann noch eine Liste angefügt, was ich eben nicht als Ausnahme möchte. Die Behinderten und die Theologiestudenten waren zwei verschiedene Sätze. Leicht an dem Punkt als Satzzeichen zu erkennen. Oder willst Du mir jetzt unterstellen, dass ich Theologiestudenten für geistig Behindert halten würde?

Zitat:
Da wäre es doch eher sinnvoll zu sagen: alle machen ein soziales Jahr und Menschen mit Handicap können das freiwillig auch machen. Da haben etliche vielleicht so viel mit sich zu tun, dass es für sie nicht möglich ist.


Nein, diese Freiwilligkeit lehne ich in meinen Diskussionsbeitrag gerade ab. So eine Regelung würde nämlich m.E. die Kluft zwischen Behinderten und Nichtbehinderten nur unnötig vergrößern.

Behinderte wollen im Allgemeinen keine Extrawurst. Sie wollen kein Mitleid. Sie wollen keine übertriebene Fürsorge und Fremdbestimmung. Sie wollen einfach ganz normal leben, soweit es eben ihre Behinderung zulässt.

Und fast alle Behinderten sind, von der eigentlichen Behinderung abgesehen ganz „normale“ Menschen. Nur weil jemand eine Behinderung hat muss er deswegen nicht gleichzeitig auch ein „Schepperle“ haben. Sowas sind doch Vorurteile aus dem Mittelalter, so nach dem Motto dass nur in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist sein kann.

Gut, klar es gibt sicher Rollifahrer, die wegen ihrer Behinderung (oder wohl eher wegen der „behindernden“ Umwelt) an beispielsweise Depressionen leiden. Aber gerade für Menschen mit Depressionen (also egal ob Behindert oder Nichtbehindert) wäre so ein soziales Jahr (mit psychologischer Unterstützung, wenn gewünscht) doch sicher eine gute Möglichkeit sich wieder zu fangen.

Wo bitte ist der Unterschied zwischen einen Rollifahrer, der wegen seiner Behinderung eine (medizinische, nicht umgangssprachliche) Depression bekommt und einen Nichtbehinderten, der wegen des Todes eines Angehörigen eine solche Depression bekommt?

Und warum soll ein Rollifahrer keine normale Schreibtischtätigkeit machen können? Warum ein Blinder keine telefonische Hotline oder ein geistig Behinderter Hausmeistertätigkeiten?

Zitat:
Häh? So war das aber wirklich nicht. Ich hatte mit viel Zivis zu tun und die wurden - auf jeden Fall, nachdem sich das etabliert hatte eher gewertschätzt. Und auch alles was sie von ihrer Zeit als Zivildienstleistender berichteten war positiv


Klar werden die geschätzt. Der Personalchef denkt sich, wenn der so dumm ist, für einen Hungerlohn ein freiwilliges soziales Jahr zu leisten dann ist er sicher auch dumm genug, für etwas mehr Hungerlohn bei mir zu arbeiten. Aber auf so eine Wertschätzung könnte ich gerne verzichten.

Zitat:
Beim Zivildienst könnten sich die Leute auch was aussuchen. Außerdem kann auch ein Dienst in der Teeküche eines Jugendhauses sinnvoll sein.


Sicher kann auch der Dienst in einer Teeküche sinnvoll sein. Mir ging es nur um die Unterscheindung zwischen dieser leichten Tätigkeit und einer Tätigkeit in der Pflege.

#13:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 19:24
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Robert A. Heinlein schilderte sowas in einem seiner Romane. Bei ihm war das freiwillig, und für alle. Wer sich auch meldete wurde angenommen, da gabs auch für Rollifahrer noch irgendeinen Job. Der Pfiff: Nur wer den Dienst leistete, bekam dann auch das politische Wahlrecht, aktiv wie passiv. Wer nicht bereit ist, für den Staat die Knochen hinzuhalten muß dafür das Maul halten - so ungefähr.
Fällt mir grad wieder ein: Der Roman erschien deutsch unter dem Titel "Sternenkrieger", or. Starship Troopers, wurde auch verfilmt.

Robert Heinlein hatte zumindest in seinen späteren Jahren Affinitäten zum Militarismus und zu weit rechten Positionen. Die Verfilmung macht es dann richtig und macht eine bissige Satire aus der ganzen Sache, in der gezeigt wird, wie so ein System dazu führt, dass die Regierung absichtlich ihre Soldaten in einem sinnlosen Krieg verheizt, damit sie nie dazu kommen, ihre politischen Rechte tatsächlich auszuüben bzw. die wenigen, die überleben, so traumatisiert und auf Gehorsam getrimmt sind, dass sie handlungsunfähig bleiben.


Also ich kann mich jetzt an keine Stelle in dem Film erinnern, wo herauskam dass dieser Krieg sinnlos war. Der ganze Film ist doch die klassische Schwarz - Weiß Situation. Die bösen Bugs gegen die guten Guten. Die Guten müssen die Bösen killen sonst werden sie von den Bösen gekillt. In so einer, vom Drehbuchautor festgelegten Situation gibt es eben keinen anderen Ausweg.

#14:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 19:35
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Kat hat folgendes geschrieben:
Der ganze Film ist doch die klassische Schwarz - Weiß Situation. Die bösen Bugs gegen die guten Guten. Die Guten müssen die Bösen killen sonst werden sie von den Bösen gekillt. In so einer, vom Drehbuchautor festgelegten Situation gibt es eben keinen anderen Ausweg.

Ist zwar schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe, aber der Haupt-Teil des Films zeigt die Invasion der Bug-Heimatwelt Klendathu durch menschliche Truppen, die den Krieg beenden soll. Über diesen wissen wir nur, dass die Bugs irgendwann mal die Erde direkt angegriffen und Buenos Aires ausgelöscht haben, was aber passierte, als der Krieg schon lange am Laufen war. Es handelt sich also wahrscheinlich um einen Vergeltungsschlag. Alles sonst, was wir über den Krieg wissen, haben wir ausschließlich aus den Propagandamedien der Regierung. Wir sehen aber, dass die Kriegspropaganda regelmäßig Tatsachen verfälscht und sich sogar in Widersprüche über den Kriegsverlauf verwickelt. Insgesamt scheinen die Bugs (zumindest im ersten Film, die Nachfolger habe ich nicht gesehen) aber eher territorial als expansionistisch zu sein, was zumindest den starken Verdacht nahe legt, dass die Menschen den Krieg angefangen haben und auch diejenigen sind, die ihn immer wieder befeuern. Natürlich erleben wir den Großteil des Films aus der Sicht der Bodentruppen der Invasion von Klendathu, und für sie stellt es sich schon so dar wie von dir beschrieben. Aber es kommt eben auch heraus, dass das eine gewollt verzerrte Perspektive ist. (Dir scheint ja auch entgangen zu sein, dass sie die Invasoren sind.)

#15:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 20:36
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Aber auch dann bestünde die Problematik einer gerechten Tätigkeit. Sonst schiebt wieder einer in einer Teeküche in einem Jugendhaus eine ruhige Kugel während ein anderer in einem Pflegeheim älteren Menschen den Ars** abwischen muss.

Ich denke daher, sowas wäre theoretisch sicher sinnvoll, würde aber wohl nicht (gerecht) funktionieren.

Wie wäre es, wenn man einfach Pflegepersonal anständig bezahlen würde, statt denen auch noch durch sowas unnötig Konkurrenz zu machen? Unerhörter Gedanke, ich weiß. Mit den Augen rollen

Mehr bezahlen für eine Tätigkeit heißt in unserem System aber das rationalisiert wird, i.d.F. das (weniger) Pflegepersonal mehr machen muß. Wer will diese Arbeit dann noch machen bzw wie lang will man das durchhalten?

#16:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 20:40
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Der ganze Film ist doch die klassische Schwarz - Weiß Situation. Die bösen Bugs gegen die guten Guten. Die Guten müssen die Bösen killen sonst werden sie von den Bösen gekillt. In so einer, vom Drehbuchautor festgelegten Situation gibt es eben keinen anderen Ausweg.

Ist zwar schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe, aber der Haupt-Teil des Films zeigt die Invasion der Bug-Heimatwelt Klendathu durch menschliche Truppen, die den Krieg beenden soll. Über diesen wissen wir nur, dass die Bugs irgendwann mal die Erde direkt angegriffen und Buenos Aires ausgelöscht haben, was aber passierte, als der Krieg schon lange am Laufen war. Es handelt sich also wahrscheinlich um einen Vergeltungsschlag. Alles sonst, was wir über den Krieg wissen, haben wir ausschließlich aus den Propagandamedien der Regierung. Wir sehen aber, dass die Kriegspropaganda regelmäßig Tatsachen verfälscht und sich sogar in Widersprüche über den Kriegsverlauf verwickelt. Insgesamt scheinen die Bugs (zumindest im ersten Film, die Nachfolger habe ich nicht gesehen) aber eher territorial als expansionistisch zu sein, was zumindest den starken Verdacht nahe legt, dass die Menschen den Krieg angefangen haben und auch diejenigen sind, die ihn immer wieder befeuern. Natürlich erleben wir den Großteil des Films aus der Sicht der Bodentruppen der Invasion von Klendathu, und für sie stellt es sich schon so dar wie von dir beschrieben. Aber es kommt eben auch heraus, dass das eine gewollt verzerrte Perspektive ist. (Dir scheint ja auch entgangen zu sein, dass sie die Invasoren sind.)


Hm, gut es ist auch schon ein paar Jährchen her, dass ich den Film gesehen habe.
Ich habe mir jetzt mal die Zusammenfassung auf Wikipedia angeschaut.
Da finde ich aber jetzt auch nicht viel zu Deiner Interpretation.

Vielleicht sollte ich mir den Film mal wieder anschauen.

#17:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 11.01.2022, 22:16
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ist zwar schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe, aber der Haupt-Teil des Films zeigt die Invasion der Bug-Heimatwelt Klendathu durch menschliche Truppen, die den Krieg beenden soll. Über diesen wissen wir nur, dass die Bugs irgendwann mal die Erde direkt angegriffen und Buenos Aires ausgelöscht haben, was aber passierte, als der Krieg schon lange am Laufen war.

Der Angriff auf Buenos Aires war allerdings nicht irgendwann, sondern im ersten Teil des Films - das Videotelefonat Ricos mit seinen Eltern wird dadurch unterbrochen, weswegen er seinen Abschied aus der Truppe zurückzieht.

[Früher irgendwann mal gab es schon mal Krieg (dass Washington ausgelöscht wurde, wird ziemlich am Anfang im Unterricht angesprochen), aber im ersten Teil des Films scheint eine Art unerklärter Waffenstillstand zu herrschen (bei gleichzeitiger massiver Propaganda).]

Ich habe das Vorige eingeklammert, weil ich bei der Suche nach einem Zitat gerade eben gemerkt habe, dass es falsch ist, bzw. durch die deutsche Synchronisation verfälscht. In der deutschen Fassung wird eine Zerstörung Washingtons in einem "ersten" Bugkrieg erwähnt; im Originalton ist es aber Hiroshima und offensichtlich eine Anspielung auf den zweiten Weltkrieg, mit der der Lehrer darstellt, dass Gewalt in der Geschichte mehr Probleme gelöst habe als irgendetwas anderes. Von einem vorigen Angriff der Bugs auf die Erde ist dagegen keine Rede. Ich bin gerade etwas verblüfft angesichts dieser krassen Verfälschung.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Es handelt sich also wahrscheinlich um einen Vergeltungsschlag. Alles sonst, was wir über den Krieg wissen, haben wir ausschließlich aus den Propagandamedien der Regierung. Wir sehen aber, dass die Kriegspropaganda regelmäßig Tatsachen verfälscht und sich sogar in Widersprüche über den Kriegsverlauf verwickelt. Insgesamt scheinen die Bugs (zumindest im ersten Film, die Nachfolger habe ich nicht gesehen) aber eher territorial als expansionistisch zu sein, was zumindest den starken Verdacht nahe legt, dass die Menschen den Krieg angefangen haben und auch diejenigen sind, die ihn immer wieder befeuern.

Ja, darauf gibt es diverse Hinweise: Siedler in der "arachnoiden Quarantänezone"; eine "tief in der arachnoiden Quarantänezone" befindliche Flottenstation; ein Sky Marshal, der die Dominanz der Menschen in der Galaxie herstellen will, u.a.

Am deutlichsten: "Manche sagen dass der Mensch durch sein Eindringen in ihren natürlichen Lebensraum die Arachnoiden provoziert hat und dass eine friedliche und aussöhnende Politik besser wäre, als sich in einen Krieg zu stürzen", sagt der Reporter in einem Bericht vom besagten Flottenstützpunkt (etwas vor Mitte des Films). Die Propaganda lässt das zwar als lächerliche Weichei-Meinung erscheinen - aber als Beschreibung bleibt es erst mal so stehen.

Alles zusammen spricht das recht eindeutig für deine Interpretation.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Natürlich erleben wir den Großteil des Films aus der Sicht der Bodentruppen der Invasion von Klendathu, und für sie stellt es sich schon so dar wie von dir beschrieben. Aber es kommt eben auch heraus, dass das eine gewollt verzerrte Perspektive ist. (Dir scheint ja auch entgangen zu sein, dass sie die Invasoren sind.)

Ja. Und dadurch funktioniert der Film mMn gleichzeitig als Kriegsheldengeschichte wie die Vorlage und als Satire auf den Militarismus der Vorlage. Ich finde das ziemlich genial gemacht.

Naja, manchmal ist die Satire ein bisschen dick aufgetragen: "Die mobile Infanterie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin", sagt stolz der Schreibtischsoldat mit Handprothese und ohne Beine ...
Der kommt zwar im Buch auch vor, aber als ernstzunehmender Rekrutierungsoffizier, der den Ernst der Sache klarmachen und vom Dienst abschrecken soll; im Film kommt er durch Schnitt und Blickwinkel als militaristischer Idiot rüber, der sich selbst darüber hinweglügt, wie er verheizt wurde.

#18:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 00:25
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Aber auch dann bestünde die Problematik einer gerechten Tätigkeit. Sonst schiebt wieder einer in einer Teeküche in einem Jugendhaus eine ruhige Kugel während ein anderer in einem Pflegeheim älteren Menschen den Ars** abwischen muss.

Ich denke daher, sowas wäre theoretisch sicher sinnvoll, würde aber wohl nicht (gerecht) funktionieren.

Wie wäre es, wenn man einfach Pflegepersonal anständig bezahlen würde, statt denen auch noch durch sowas unnötig Konkurrenz zu machen? Unerhörter Gedanke, ich weiß. Mit den Augen rollen

Das eine hat nicht zwingend mit dem anderen was zu tun. Es geht doch zB auch um Entlastung (nicht Konkurrenz) bei körperlicher Arbeit, wie Umlagerung oder Transfer, was weiß ich... Oder um Zeit. Gerade bei Personalmangel.

#19:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 01:59
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Kat hat folgendes geschrieben:
Hm, gut es ist auch schon ein paar Jährchen her, dass ich den Film gesehen habe.
Ich habe mir jetzt mal die Zusammenfassung auf Wikipedia angeschaut.
Da finde ich aber jetzt auch nicht viel zu Deiner Interpretation.

Vielleicht sollte ich mir den Film mal wieder anschauen.


Übrigens scheint die Filmfassung und insbesondere deren Synchronfassung auch Einiges von den Aspekten der Vorlage wegzunehmen: Im englischen Original ist letztlich die Rede davon, daß irgendwann das Militär zu dem Schluß gekommen sei, die Macht zu übernehmen, u.a. beschlossen worden sei, daß nur wer beim Militär war, überhaupt politische Rechte haben sollte. Der Film ist einerseits zynisch gegenüber der militaristischen Politik der USA und der Glorifizierung des Militärischen. Aber ebenso zynisch ist auch die Beobachtung, daß letztlich Viele motzen würden, aber nur Wenige dazu bereit wären, "wirkliche Verantwortung" zu übernehmen. (Das war ja so ein Punkt, in dem quer durch das politische Spektrum die Leute versucht haben, Heinlein politisch zu vereinnahmen. Da könnten sich ja Leute von den "üblichen Parteien", die es in manchen Orten nicht schaffen, Kandidaten für die nächste Bürgermeisterwahl zu finden, bis zu den Kapitol-Stürmern wiederfinden.)

Während man in der deutschen Tonspur davon spricht, daß es halt gut angesehen und der politischen Karriere förderlich sei, beim Militär gewesen zu sein ((Starship Troopers, Roman); (Film)).

#20:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 11:16
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Aber auch dann bestünde die Problematik einer gerechten Tätigkeit. Sonst schiebt wieder einer in einer Teeküche in einem Jugendhaus eine ruhige Kugel während ein anderer in einem Pflegeheim älteren Menschen den Ars** abwischen muss.

Ich denke daher, sowas wäre theoretisch sicher sinnvoll, würde aber wohl nicht (gerecht) funktionieren.

Wie wäre es, wenn man einfach Pflegepersonal anständig bezahlen würde, statt denen auch noch durch sowas unnötig Konkurrenz zu machen? Unerhörter Gedanke, ich weiß. Mit den Augen rollen

Das eine hat nicht zwingend mit dem anderen was zu tun. Es geht doch zB auch um Entlastung (nicht Konkurrenz) bei körperlicher Arbeit, wie Umlagerung oder Transfer, was weiß ich... Oder um Zeit. Gerade bei Personalmangel.


Es geht m.E. in der Hauptsache um gesellschaftlicher Solidarität.

#21:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 12:29
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es geht m.E. in der Hauptsache um gesellschaftlicher Solidarität.

Ja, um die geht es in meinen Äußerungen auch.

#22:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 12:42
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Robert A. Heinlein schilderte sowas in einem seiner Romane. Bei ihm war das freiwillig, und für alle. Wer sich auch meldete wurde angenommen, da gabs auch für Rollifahrer noch irgendeinen Job. Der Pfiff: Nur wer den Dienst leistete, bekam dann auch das politische Wahlrecht, aktiv wie passiv. Wer nicht bereit ist, für den Staat die Knochen hinzuhalten muß dafür das Maul halten - so ungefähr.
Fällt mir grad wieder ein: Der Roman erschien deutsch unter dem Titel "Sternenkrieger", or. Starship Troopers, wurde auch verfilmt.

Robert Heinlein hatte zumindest in seinen späteren Jahren Affinitäten zum Militarismus und zu weit rechten Positionen. Die Verfilmung macht es dann richtig und macht eine bissige Satire aus der ganzen Sache, in der gezeigt wird, wie so ein System dazu führt, dass die Regierung absichtlich ihre Soldaten in einem sinnlosen Krieg verheizt, damit sie nie dazu kommen, ihre politischen Rechte tatsächlich auszuüben bzw. die wenigen, die überleben, so traumatisiert und auf Gehorsam getrimmt sind, dass sie handlungsunfähig bleiben.

Ich hab den Film nicht gesehen, offenbar ist er scheiße. Im Buch ist das ganze Bild völlig anders.
Aber darum gehts ja hier nicht.

#23:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 12:55
    —
Ich bin gegen eine Dientspflicht. Es gibt genug Arbeitslose, die auf eine Arbeit warten. Ausserdem sollte jede Arbeit anständig bezahlt werden und es gibt keinen Grund , warum junge Leute mehr oder weniger unterbezahlt oder gratis arbeiten sollten. Das Ganze hat einen Beigeschmack von Nordkorea, DDR, China und drittem Reich.

#24:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 14:39
    —
da man aber nun schon lange vergeblich auf gute bezahlung wartet, was auch immer gut bedeuten mag und besssere arbeitsbedingungen
(was sich unter diesen verhältnissen auch nicht zum besseren wenden wird, arbeitslose und andere losser werden gebraucht- siehe auch discounter- artikel,hier irgendwo verlinkt))

kam ja eben hier die idee der dienstpflicht auf.
ist natürlich generell, auch wieder wg der kap. verhältnisse, absoluter nonsens, mit besonderem blick auf den pflegebereich.

aber hier kennen sich alle ja prima aus, lauter uw-busse der pflege/medizin/kh und ddr_kenner. Sehr glücklich

#25:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 15:34
    —
Bin auch eher gegen eine Dienstpflicht. Ich verstehe zwar den solidarischen Gedanken dahinter, aber die Nachteile wurden ja schon genannt.

Zum Thema Bedingungen in der Pflege verbessern:
- mE vor allem verbessert werden muß der Personalschlüssel
- ist die Bezahlung wirklich so schlecht?
- leider ist das sehr teuer, aber wenn eine Wohlstandsgesellschaft sich das leisten will, muß sie halt die Steuern und KV-Beiträge entsprechend erhöhen.

Was ich mich schon immer frage: Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, warum streiken die nicht endlich mal richtig? Also nicht für höhere Löhne, sondern für bessere Bedingungen / mehr Personal usw.? Aus meiner Sicht wäre das ein nahezu idealer Fall für einen Streik. Wo ist der Pflege-Weselsky?

#26:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 15:55
    —
step hat folgendes geschrieben:
Was ich mich schon immer frage: Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, warum streiken die nicht endlich mal richtig?

Also abgesehen davon, dass in diesem Bereich die emotionalen Hürden für einen Streik ganz besonders hoch sein dürften, hätte ein solcher vermutlich auch von vorne herein Probleme mut der Publicity. Wie gut die Pflegekräfte organisiert sind, weiß ich auch nicht genau.

#27:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 16:04
    —
step hat folgendes geschrieben:
Was ich mich schon immer frage: Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, warum streiken die nicht endlich mal richtig? Also nicht für höhere Löhne, sondern für bessere Bedingungen / mehr Personal usw.? Aus meiner Sicht wäre das ein nahezu idealer Fall für einen Streik. Wo ist der Pflege-Weselsky?


Wurde doch.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/pflegepersonal-im-arbeitskampf-warnung-vor-einer-100.html

Und es gibt nun mal nur einen Weselsky, aber viele Gewerkschaften. Außerdem ist Deutschland nicht Frankreich. Bevor es in Deutschland einen Generalstreik gibt, muss den Leuten erst der Himmel auf den Kopf fallen. Schulterzucken

#28:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 16:18
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was ich mich schon immer frage: Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, warum streiken die nicht endlich mal richtig? Also nicht für höhere Löhne, sondern für bessere Bedingungen / mehr Personal usw.? Aus meiner Sicht wäre das ein nahezu idealer Fall für einen Streik. Wo ist der Pflege-Weselsky?


Wurde doch.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/pflegepersonal-im-arbeitskampf-warnung-vor-einer-100.html

Und es gibt nun mal nur einen Weselsky, aber viele Gewerkschaften. Außerdem ist Deutschland nicht Frankreich. Bevor es in Deutschland einen Generalstreik gibt, muss den Leuten erst der Himmel auf den Kopf fallen. Schulterzucken


bis vor nicht allzu langer zeit durfte in konfessionellen häusern nicht gestreikt werden, soweit ich weiß.

#29:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 16:24
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
bis vor nicht allzu langer zeit durfte in konfessionellen häusern nicht gestreikt werden, soweit ich weiß.

Ach ja richtig. Hatte ganz vergessen, dass die Kirchen hier in Deutschland u. A. was das Arbeitsrecht angeht eine Parallelgesellschaft bilden.

#30:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 16:28
    —
step hat folgendes geschrieben:


Was ich mich schon immer frage: Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, warum streiken die nicht endlich mal richtig? Also nicht für höhere Löhne, sondern für bessere Bedingungen / mehr Personal usw.? Aus meiner Sicht wäre das ein nahezu idealer Fall für einen Streik. Wo ist der Pflege-Weselsky?


Wenn man verhindert, dass jemand nicht von A nach B kommt, ist schon ein ganz anderes paar Stiefel, als wenn man verhindert, dass jemand eine notwendige Behandlung versagt wird, und stirbt.
Wenn man sich in der Branche (Arzt*in, Krankenpfleger*in) ausbilden lässt, tut man das in der Regel nicht nur fürs Geld, sondern auch aus Berufung.
Die Schweinerei dabei ist, das dies gnadenlos ausgenutzt wird.

#31:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 16:32
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin gegen eine Dientspflicht. Es gibt genug Arbeitslose, die auf eine Arbeit warten. Ausserdem sollte jede Arbeit anständig bezahlt werden und es gibt keinen Grund , warum junge Leute mehr oder weniger unterbezahlt oder gratis arbeiten sollten. Das Ganze hat einen Beigeschmack von Nordkorea, DDR, China und drittem Reich.


Und der Schweiz. Verwundert

Außerdem halte ich eine wehpflichtige Armee für bedeutend näher an der Bevölkerung als eine Berufsarmee.

#32:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 16:53
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Außerdem halte ich eine wehpflichtige Armee für bedeutend näher an der Bevölkerung als eine Berufsarmee.

Nur wenn du Berufssoldaten ganz abschaffst und die ganze Bevölkerung zur permanenten Reserve für die Armee machst, die dann auch regelmäßig wiederholend zum Wehrdienst antritt. Ansonsten bleibt nämlich das Problem der Abkopplung von der Gesellschaft für die Berufsarmee bestehen und die nur für ein paar Monate verpflichteten Wehrpflichtigen bilden einfach nur ein kurzzeitiges Anhängsel ohne jeden tatsächlichen Einfluss auf das soziale Klima innerhalb der Armee. Das war ja auch hierzulande so, als es noch Wehrpflicht gab.

#33:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.01.2022, 18:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
... tut man das in der Regel nicht nur fürs Geld, sondern auch aus Berufung.

Ja, sicher. In vielen Fällen jedenfalls. Und mit dem politischen Bewußtsein ist es oft auch nicht so weit her.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Schweinerei dabei ist, das dies gnadenlos ausgenutzt wird.

Ja, aber wenn eine Situation erreicht ist, wo die Überlastung zu groß wird und z.B. auch gar keine Zuwendung mehr möglich ist, muß auch der menschenfreundlichsten Pflegekraft klar werden, daß ein Streik lettlich auch für die zu Pflegenden das geringere Übel ist.

Ich kenne selber ein paar Fälle, da war die Antwort auf meinen Streikvorschlag auch ähnlich: "ja aber ich kann doch die Patienten nicht alleinlassen". Die Lösung für dieses Teilproblem ist aber auch nicht so schwer: Wenn der Streik mit genügend Vorlauf angekündigt wird, ist es Aufgabe und auch Möglichkeit des Betreibers, ihn abzuwenden. 1 Jahr dürfte reichen, sogar für Gesetzesänderungen falls nötig.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
... hätte ein solcher vermutlich auch von vorne herein Probleme mut der Publicity.

Hmm ... nicht sicher. Irgendwann kippt sowas, wenn die Zustände zu schlimm sind. Immerhin streiken sogar Piloten und BMW-Facharbeiter erfolgreich, und die werden besser bezahlt.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wie gut die Pflegekräfte organisiert sind, weiß ich auch nicht genau.

Ja, schlecht, soweit ich gehört habe. Das ist Teil des Problems und muß möglicherweise zuerst mal geändert werden.

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Bevor es in Deutschland einen Generalstreik gibt, muss den Leuten erst der Himmel auf den Kopf fallen.

Klar, aber hier bräuchte man nicht mal nen Generalstreik, glaube ich. Zu Deinem Link: Klar versucht der Betreiber ("falscher zeitpunkt") die Schuld abzuwälzen. Einen richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Die Forderung nach mehr Lohn als erstes hinzustellen ist allerdings auch nicht sooo schlau. Was ist eigentlich draus geworden bei ver.di, hab auf die Schnelle nix gefunden?

#34:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 01:09
    —
step hat folgendes geschrieben:
Bin auch eher gegen eine Dienstpflicht. Ich verstehe zwar den solidarischen Gedanken dahinter, aber die Nachteile wurden ja schon genannt.

Zum Thema Bedingungen in der Pflege verbessern:
- mE vor allem verbessert werden muß der Personalschlüssel
- ist die Bezahlung wirklich so schlecht?
- leider ist das sehr teuer, aber wenn eine Wohlstandsgesellschaft sich das leisten will, muß sie halt die Steuern und KV-Beiträge entsprechend erhöhen.

Was ich mich schon immer frage: Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, warum streiken die nicht endlich mal richtig? Also nicht für höhere Löhne, sondern für bessere Bedingungen / mehr Personal usw.? Aus meiner Sicht wäre das ein nahezu idealer Fall für einen Streik. Wo ist der Pflege-Weselsky?

Die Verengung der Dienstpflicht auf Pflege uä ist ja nun wirklich ein bisschen albern. Neben der Pflege gibt es zB die Kinder- und Jugendarbeit, Umwelt- und Naturschutz, Kultur und Bildung, Landschafts- und Denkmalpflege, Sport und Soziales, Feuerwehr und THW, DLRG und DGzRS, die Bundeswehr uvm.

#35:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 01:15
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
aber hier kennen sich alle ja prima aus, lauter uw-busse der pflege/medizin/kh und ddr_kenner. Sehr glücklich

Toll, wie du uns an deinem Wissen teilhaben lässt. Danke dafür. Mit den Augen rollen

Ich habe auf den Stationen, die ich im Herbst besucht habe, immer nachgefragt, wie dort die Ansichten zu Zivis sind. Alle, die ich befragt habe, sagten, sie könnten gut welche brauchen. Schulterzucken

#36:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 01:17
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
bis vor nicht allzu langer zeit durfte in konfessionellen häusern nicht gestreikt werden, soweit ich weiß.

Durfte mensch kündigen und sich woanders eine Arbeit suchen? Dort, wo streiken erlaubt ist? Dort, wo bessere Arbeitsbedingungen herrschen? Oder ist es überall ganz genau gleich schlecht?

#37:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 01:21
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Außerdem halte ich eine wehpflichtige Armee für bedeutend näher an der Bevölkerung als eine Berufsarmee.

Nur wenn du Berufssoldaten ganz abschaffst und die ganze Bevölkerung zur permanenten Reserve für die Armee machst, die dann auch regelmäßig wiederholend zum Wehrdienst antritt.

Ach. Beleg? Pfeifen


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Außerdem halte ich eine wehpflichtige Armee für bedeutend näher an der Bevölkerung als eine Berufsarmee.

Ansonsten bleibt nämlich das Problem der Abkopplung von der Gesellschaft für die Berufsarmee bestehen und die nur für ein paar Monate verpflichteten Wehrpflichtigen bilden einfach nur ein kurzzeitiges Anhängsel ohne jeden tatsächlichen Einfluss auf das soziale Klima innerhalb der Armee. Das war ja auch hierzulande so, als es noch Wehrpflicht gab.

Erzähl mal...

#38:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 01:30
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
bis vor nicht allzu langer zeit durfte in konfessionellen häusern nicht gestreikt werden, soweit ich weiß.

Durfte mensch kündigen und sich woanders eine Arbeit suchen? Dort, wo streiken erlaubt ist? Dort, wo bessere Arbeitsbedingungen herrschen? Oder ist es überall ganz genau gleich schlecht?


im grunde ist es doch ganz einfach, alle, alle alle alle pflegemitarbeiter sind und waren zu doof, was entspr. durchzusetzen über die jahre, ob nun in konfessionellem haus oder nicht, denn sonst hätten sie es ja bereits getan.

als hätten die ausgelaugten noch bock auf arbeitsKAMPF, neben ihrem gefühl pat. im stich zu lassen

ich befürchte, die schonen sich eher, wenn sie nicht mehr können, desinfizieren vll einmal weniger oder so. bei dieser arbeit gibts eine ganze menge, was man vernachlässigen könnte.
ich BETE, dass es nicht so ist.

#39:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 02:23
    —
(Ich kenne da auch keinen Beleg, daß eine Wehrpflichtarmee die sich stellenden Anforderungen besser bewältigen könnte als eine Berufsarmee.

Und selbst die strategischen Pläne der NATO gingen m.W. davon aus, daß die deutsche Armee im Falle eines Angriffs des WP etwa vierzehn Tage durchgehalten hätte. Also "besonders gut geeignet" sieht mir das auch nicht aus?!

Oder daß ein Staat, der seine Bürger dazu zwingt, eine Uniform anzuziehen, ihnen eine "besondere Wertschätzung" entgegenbrächte. Die Soldaten wären u.U. letztlich "verheizt" worden, und es ist ja auch ein mehr oder weniger offenes Geheimnis, daß im Falle eines "dritten Weltkriegs" beide Seiten sich in Deutschland auch einen Atomkrieg geliefert hätten (was auch zeigt, daß Menschenleben nun einmal der Erreichung militärischer Ziele untergeordnet werden). Während in Rußland, dem nächstliegenden Staat, von dem aktuell mal wieder eine Bedrohung befürchtet wird, die Leute z.B. mit Händen und Füßen versuchen, den Wehrdienst zu vermeiden. Eben weil schlechte Bedingungen herrschen oder wegen der weitverbreiteten Schikanen.

Und heutzutage hat sich doch die Natur der Einsätze auch verändert gegenüber der Betrachtung des Kalten Krieges.

Noch dazu wäre ja auch die Frage, was damit zu vermitteln wäre. Ich las mal vor x Jahren ein Zitat: "Wenn man in einer freien Gesellschaft leben will, dann muß man lernen zu tun, was Andere einem sagen"?!)


Ja gut, man muß ja nicht mit der Wehrpflicht kommen. (Da ich ja verweigert hatte, sehe ich da ja auch nichts zu gewinnen.) Natürlich kann ich denken, vielleicht hätte mir das irgendwas gebracht, wäre ich beim Zivildienst gewesen.

Andererseits: Wer nicht will, wird auch die "richtige" Motivation haben. Und in vielen dieser Bereiche wird man gerade irgendwie halb Ausgebildete brauchen, die da nicht sein wollen. Die stehen unter Umständen mehr im Weg rum als daß sie "produktiv" sein könnten.


Zuletzt bearbeitet von Critic am 13.01.2022, 06:16, insgesamt einmal bearbeitet

#40:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 02:42
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
[...]
im grunde ist es doch ganz einfach, alle, alle alle alle pflegemitarbeiter sind und waren zu doof, was entspr. durchzusetzen über die jahre, ob nun in konfessionellem haus oder nicht, denn sonst hätten sie es ja bereits getan.

Du arbeitest bestimmt schon jahrelang im Krankenhaus und hast im Rahmen deiner gewerkschaftlichen Arbeit versucht, Streiks mitzuorganisieren.

Wilson hat folgendes geschrieben:
als hätten die ausgelaugten noch bock auf arbeitsKAMPF, neben ihrem gefühl pat. im stich zu lassen

Toll, dass du die Schlussfolgerungen aus deinen persönlichen Erfahrungen und Gesprächen mit Mitarbeitern hier so eloquent formulierst.

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich befürchte, die schonen sich eher, wenn sie nicht mehr können, desinfizieren vll einmal weniger oder so. bei dieser arbeit gibts eine ganze menge, was man vernachlässigen könnte.
ich BETE, dass es nicht so ist.

Ja natürlich, wenn man sich die Hände einmal weniger desinfiziert hat man sich sehr geschont. Und man hat was gutes für sich getan.
Was kann man denn bei dieser Arbeit alles vernachlässigen? Fülle deine Unkerei mal mit Inhalten, du hast doch bestimmt den Überblick.

#41:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 11:23
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
[...]
im grunde ist es doch ganz einfach, alle, alle alle alle pflegemitarbeiter sind und waren zu doof, was entspr. durchzusetzen über die jahre, ob nun in konfessionellem haus oder nicht, denn sonst hätten sie es ja bereits getan.

Du arbeitest bestimmt schon jahrelang im Krankenhaus und hast im Rahmen deiner gewerkschaftlichen Arbeit versucht, Streiks mitzuorganisieren.

Wilson hat folgendes geschrieben:
als hätten die ausgelaugten noch bock auf arbeitsKAMPF, neben ihrem gefühl pat. im stich zu lassen

Toll, dass du die Schlussfolgerungen aus deinen persönlichen Erfahrungen und Gesprächen mit Mitarbeitern hier so eloquent formulierst.

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich befürchte, die schonen sich eher, wenn sie nicht mehr können, desinfizieren vll einmal weniger oder so. bei dieser arbeit gibts eine ganze menge, was man vernachlässigen könnte.
ich BETE, dass es nicht so ist.

Ja natürlich, wenn man sich die Hände einmal weniger desinfiziert hat man sich sehr geschont. Und man hat was gutes für sich getan.
Was kann man denn bei dieser Arbeit alles vernachlässigen? Fülle deine Unkerei mal mit Inhalten, du hast doch bestimmt den Überblick.


Auf diesem Auge bist du blind. schade.

Und welcher Rede mich befleißige... es ändert nichts.

Zugegeben, seit sich die pdl als MmmmmanagerIn verstehen weil sie sich aus der Pflege wegakademisiert haben (Gesundheitsmanagement) und/oder auch als PflegeDirektorIn mehr oder wenige eng am Tisch mit dem Krankenhausmanagement kuscheln hat sich einiges geändert. Aber nicht zum guten.

Jedenfalls in ich auf eine umfassende Analyse dieser speziellen Verhältnisse durch dich gespannt.
Also:
" Warum lahmt die Krankenschwester berufspolitisch?"



(PS Wichtig, ich habe gegendert)

#42:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 15:33
    —
step hat folgendes geschrieben:
... Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, warum streiken die nicht endlich mal richtig? ....

Erstmal - es wurde ja schon immer wieder mal gestreikt. Eine komplette Arbeitsniederlegung geht aus unterschiedlichen Gründen nicht. Zum einen ist ein Krankenhaus oder eine Pflegeeinrichtung mit den unterschiedlichsten Berufsgruppen "bestückt", Verdi ist das nicht die einzige Gewerkschaft. Wie es z.Z. ist weiß ich nicht so genau, aber als ich noch in einem KH gearbeitet hab waren viele gar nicht in der Gewerkschaft - schade.
Außerdem haben der Großteil der Pfleger und Schwestern nicht aus Geldgier sondern aus sozialen Motiven den Beruf ergriffen. Viele scheuen davor zurück auf dem Rücken der Patienten einen Tarifstreit auszutragen. Kann man Helfersyndrom nennen, ist aber nun mal so.

jdf hat folgendes geschrieben:

Die Verengung der Dienstpflicht auf Pflege uä ist ja nun wirklich ein bisschen albern. Neben der Pflege gibt es zB die Kinder- und Jugendarbeit, Umwelt- und Naturschutz, Kultur und Bildung, Landschafts- und Denkmalpflege, Sport und Soziales, Feuerwehr und THW, DLRG und DGzRS, die Bundeswehr uvm.

Sehe ich auch so. Ein soziales Jahr einzuführen hätte zwar auch Vorteile für alle möglichen gesellschafts-relevanten Einrichtungen aber in der Diskussion werden die Vorteile für die jungen Erwachsenen gar nicht berücksichtigt. Und die wären nicht zu unterschätzen. Viele gehen inzwischen von der Schule an die Uni und haben kaum oder keinen Kontakt mit dem "normalen" Arbeitsleben und anderen "Blasen". Ein soziales Jahr könnte da eine sehr große Chance sein. Viele studieren "halt mal was" haben aber noch gar keinen Plan. Auch hier kann ein Jahr weitere Orientierung eher hilfreich sein. Ich kenne inzwischen etliche Kinder von Freunden und Bekannten die das freiwillig gemacht haben und sehr begeistert davon waren. Zwei haben sogar daraufhin ihr Berufsziel verändert.

#43:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 13.01.2022, 22:43
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
[...]

Jedenfalls in ich auf eine umfassende Analyse dieser speziellen Verhältnisse durch dich gespannt.
..

Lenke nicht ab, beantworte einfach meine Fragen.

#44:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.12.2022, 16:27
    —
Die neueste Umfrage nach der Dienstpflicht:

Dafür 69%
Dagegen 28%

Nach Alter:
18 bis 34 Jahre: 54%
35 bis 59 Jahre: 70%
60 Jahre und älter: 76%

Ich bin auch schwer dafür.

#45:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 05.12.2022, 17:24
    —
glaub ich gerne

#46:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 14:46
    —
Jede Arbeit sollte anständig anerkannt und belohnt werden. Ich sehe nicht ein , dass man Jugendliche zu irgend einer Arbeit verpflichtet, nur um Geld zu sparen und Menschen zu disziplinieren. Das System finde ich unanständig und mehr als suspekt. Das ist die Rache der Boomer.

#47:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 15:25
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Jede Arbeit sollte anständig anerkannt und belohnt werden. Ich sehe nicht ein , dass man Jugendliche zu irgend einer Arbeit verpflichtet, nur um Geld zu sparen und Menschen zu disziplinieren. Das System finde ich unanständig und mehr als suspekt. Das ist die Rache der Boomer.


Ich als ehemaliger Altenheim-Zivi bin gegen eine wie immer geartete Dienstpflicht.

#48:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 15:46
    —
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

#49:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 16:53
    —
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

Und nur weil du unreif und verwöhnt warst, sollten alle daran glauben oder was?

#50:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 16:58
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

Und nur weil du unreif und verwöhnt warst, sollten alle daran glauben oder was?


Mr. Green

Ich kann nicht so in höchsten Tönen von meiner Zivildiensterfahrung schwärmen. Ich war hinterher genauso wie vorher, nur älter und hab mein Studium ein Jahr später anfangen müssen. Das frühe Aufstehen hat mich allerdings ziemlich genervt. Persönlich gebracht hat es mir nicht viel.

#51:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 17:27
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

Und nur weil du unreif und verwöhnt warst, sollten alle daran glauben oder was?


Mr. Green

Ich kann nicht so in höchsten Tönen von meiner Zivildiensterfahrung schwärmen. Ich war hinterher genauso wie vorher, nur älter und hab mein Studium ein Jahr später anfangen müssen. Das frühe Aufstehen hat mich allerdings ziemlich genervt. Persönlich gebracht hat es mir nicht viel.
. und die armen Schwestern habt ihr auch genervt. aber ein Flirt war
doch bestimmt drin....

#52:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 17:44
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

Und nur weil du unreif und verwöhnt warst, sollten alle daran glauben oder was?

Nicht nur "unreife und verwöhnte" Jugendlichen haben was davon. (Wobei ich ziemlich sicher bin, dass dies nicht die Erfahrungen eines unreifen Verwöhnten sind) Langfristig hat die Gesellschaft was davon. Es ist. Z.B so ziemlich der einziger Weg, Menschen aus ganz andere Milieus auf Augenhöhe zu treffen und damit zusammen zu arbeiten. Ein Erfahrungsschatz der unbezahlbar ist.

#53:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 17:45
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

Und nur weil du unreif und verwöhnt warst, sollten alle daran glauben oder was?


Mr. Green

Ich kann nicht so in höchsten Tönen von meiner Zivildiensterfahrung schwärmen. Ich war hinterher genauso wie vorher, nur älter und hab mein Studium ein Jahr später anfangen müssen. Das frühe Aufstehen hat mich allerdings ziemlich genervt. Persönlich gebracht hat es mir nicht viel.


Ich habe es damals nicht machen müssen, aber ich habe aus erster Hand viel erfahren. Von Zivis und Bundis.
Deren Erfahungen war ähnlich wie deine. Es war eine Zeit mit viel Feierei und Alkohol.

#54:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 18:07
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

Und nur weil du unreif und verwöhnt warst, sollten alle daran glauben oder was?


Hä, was? Ich schrieb nur, dass ich bezüglich des Themas hin- und hergerissen bin und habe begründet warum dies bei mir so ist. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Ahnung, was Du da reininterpretierst.

#55:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 18:45
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Langfristig hat die Gesellschaft was davon. Es ist. Z.B so ziemlich der einziger Weg, Menschen aus ganz andere Milieus auf Augenhöhe zu treffen und damit zusammen zu arbeiten. Ein Erfahrungsschatz der unbezahlbar ist.


Bevor es untergeht möchte ich dies noch mal betonen.

#56:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 21:33
    —
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es nicht gut Menschen einfach zu Arbeit zu verpflichten. Aber andererseits sehe ich auch, was der Zivildienst mir persönlich gebracht hat, nämlich sehr viel. Ich habe in einem Altenheim in der Pflege gearbeitet. Dort habe ich sehr viel über den Wert des Lebens und der eigenen Gesundheit gelernt und darüber, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Zudem habe ich die Arbeit von sozialen Einrichtungen nicht nur kennen, sondern auch schätzen gelernt und viele nette Menschen kennengelernt mit denen ich zum Teil noch heute befreundet bin und in Kontakt stehe.
Rückwirkend betrachtet habe ich meine jugendliche Naivität, Ignoranz und Überheblichkeit gegen wertvolle und nachhaltige prägende Erfahrungen eingetauscht, die meine persönliche Entwicklung und meine Sicht auf das Leben positiv beeinflusst haben und mich meiner Meinung nach zu einem besseren Menschen machen.

Das sind Vorteile, das stimmt bei Vielen tatsächlich. Andere ziehen es halt irgendwie durch und suchen sich einen möglichst einfachen Weg, wenn sie müssen. Ob die Senioren damit immer gut fahren...? Es ist allerdings ja möglich, solche Erfahrungen freiwillig zu machen, als Bufdi .

Den großen Nachteil, den ich sehe, hat auch luc angesprochen:
Freiwillige ungelernte Kräfte werden wieder benutzt, um Fachkräfte mit vernünftiger Bezahlung einzusparen. Das war beim Zivi so, das wird wieder so sein.

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Nicht nur "unreife und verwöhnte" Jugendlichen haben was davon. (Wobei ich ziemlich sicher bin, dass dies nicht die Erfahrungen eines unreifen Verwöhnten sind) Langfristig hat die Gesellschaft was davon. Es ist. Z.B so ziemlich der einziger Weg, Menschen aus ganz andere Milieus auf Augenhöhe zu treffen und damit zusammen zu arbeiten. Ein Erfahrungsschatz der unbezahlbar ist.

Wieso sollte das der einzige Weg sein, Menschen aus anderen Mileus auf Augenhöhe zu treffen und zusammen zu arbeiten? Am Kopf kratzen Das ist doch in vielen Berufen, grade in sozialen möglich.
Außerdem: wer will, kann ja. Und wer nicht will, wer will den? Augenhöhe ist dann ja auch eher nicht so wirklich gegeben, mit Zwang.

#57:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 22:15
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Langfristig hat die Gesellschaft was davon. Es ist. Z.B so ziemlich der einziger Weg, Menschen aus ganz andere Milieus auf Augenhöhe zu treffen und damit zusammen zu arbeiten. Ein Erfahrungsschatz der unbezahlbar ist.


Bevor es untergeht möchte ich dies noch mal betonen.



leider verpufft das ganz schnell.

#58:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 22:16
    —
astarte hat folgendes geschrieben:

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Nicht nur "unreife und verwöhnte" Jugendlichen haben was davon. (Wobei ich ziemlich sicher bin, dass dies nicht die Erfahrungen eines unreifen Verwöhnten sind) Langfristig hat die Gesellschaft was davon. Es ist. Z.B so ziemlich der einziger Weg, Menschen aus ganz andere Milieus auf Augenhöhe zu treffen und damit zusammen zu arbeiten. Ein Erfahrungsschatz der unbezahlbar ist.

Wieso sollte das der einzige Weg sein, Menschen aus anderen Mileus auf Augenhöhe zu treffen und zusammen zu arbeiten? Am Kopf kratzen Das ist doch in vielen Berufen, grade in sozialen möglich.
Außerdem: wer will, kann ja. Und wer nicht will, wer will den? Augenhöhe ist dann ja auch eher nicht so wirklich gegeben, mit Zwang.


Wann arbeitet ein studierte Philosoph mit einem Maurer zusammen? Der Schlossbesitzer mit dem Metzger?
Sie sind jeweils beide "mit Zwang" dort beschäftigt. Sie lernen beide, das der jeweils andere doch nicht so blöd ist, wie sie sich das gemeinhin in ihre Vorurteile vorstellen.

#59:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 22:22
    —
Ich wüsste nicht, was da falsch daran sein soll, das alle sich ein Jahr lang für die Gemeinschaft einsetzen sollen. Früher eine Selbstverständlichkeit.
Wenn man das ganze Leben jedes und alles nach irgendwelchen Geldwert misst, ist das natürlich nicht nachvollziehbar.

#60:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 22:25
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Wann arbeitet ein studierte Philosoph mit einem Maurer zusammen? Der Schlossbesitzer mit dem Metzger?
Sie sind jeweils beide "mit Zwang" dort beschäftigt. Sie lernen beide, das der jeweils andere doch nicht so blöd ist, wie sie sich das gemeinhin in ihre Vorurteile vorstellen.

Tun sie das?
Ich hab vielleicht die Dienstpflicht nicht richtig verstanden, ich dachte das ist ähnlich der Wehrpflicht/Zivildienst/Ersatzdienst nur für alle Geschlechter. Die arbeiten doch jeder in seinem Bereich unter den dortigen Angestellten/Vorgesetzten. Dass sich da mehrere Dienstpflichtler treffen, ist nicht gesagt, und wenn sind es doch wieder Gleichgesinnte. Also interessiert an Bundeswehr ODER Altenpflege, oder THW oder was immer.
edit: und das tun die dann meist nach der Schule. Vor Ausbildung und Studium.

#61:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 22:40
    —
Ich selbst habe ja auch keinen solchen Dienst gemacht.
Und, hat es mir etwa geschadet?
Meiner Meinung nach können die jungen Leute heute ruhig auch mal keinen Pflichtdienst machen.

#62:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.12.2022, 23:32
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Wann arbeitet ein studierte Philosoph mit einem Maurer zusammen? Der Schlossbesitzer mit dem Metzger?
Sie sind jeweils beide "mit Zwang" dort beschäftigt. Sie lernen beide, das der jeweils andere doch nicht so blöd ist, wie sie sich das gemeinhin in ihre Vorurteile vorstellen.

Tun sie das?
Ich hab vielleicht die Dienstpflicht nicht richtig verstanden, ich dachte das ist ähnlich der Wehrpflicht/Zivildienst/Ersatzdienst nur für alle Geschlechter. Die arbeiten doch jeder in seinem Bereich unter den dortigen Angestellten/Vorgesetzten. Dass sich da mehrere Dienstpflichtler treffen, ist nicht gesagt, und wenn sind es doch wieder Gleichgesinnte. Also interessiert an Bundeswehr ODER Altenpflege, oder THW oder was immer.
edit: und das tun die dann meist nach der Schule. Vor Ausbildung und Studium.


Der studierte ist aber beim Wehrdienst/Zivildienst nicht der vorgesetzter von den Hauptschüler. Da sind alle gleich. (So war das zumindest bei uns in der Armee so).
Elvis Presley hat übrigens auch Wehrdienst geleistet als "normaler" Soldat.

#63:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 08.12.2022, 00:01
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Der studierte ist aber beim Wehrdienst/Zivildienst nicht der vorgesetzter von den Hauptschüler. Da sind alle gleich. (So war das zumindest bei uns in der Armee so).
Elvis Presley hat übrigens auch Wehrdienst geleistet als "normaler" Soldat.

Hm. Alle gleich. Im Militär herrscht eine strenge Hierarchie, meine ich. Auch dass die, für ein Jahr
zwangsverpflichteten in unterster Ebene bunt gemischt sind, ändert daran nichts.

Und woanders gilt wohl das, was ich ja schon schrieb: verpflichtete Hilfskräfte, die Personaleinsparungen ermöglichen. Super.

Und, nochmal: jeder darf doch ehrenamtlich arbeiten, Bufdi machen, Praktika machen. Wer motiviert ist, kann so ausprobieren, ob ihm der jeweilige Bereich zusagt. Und dann eine Ausbildung machen und eingestellt werden. DAS nutzt der Gesellschaft. Unmotivierte braucht man eher nicht. Lieber mehr Bildung und bessere Bildung, als ein Jahr auf Zwang irgendwo arbeiten müssen.

#64: Re: Dienstpflicht für alle? Autor: closeman BeitragVerfasst am: 04.01.2023, 00:01
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Soll wieder eine Dienstpflicht für alle eingeführt werden?

Aber sicher. Für alle und jede/n. Vor allem für die alten Säcke und SäckInnen, die spät in der Nacht vor dem Bildschirm sitzen und zu jedem Thema ihren Kommentar absondern müssen. Wer braucht denn sowas?! Die könnten ja auch etwas Nützliches machen. Deren Datenvolumen sollte an die gemeinnützige Arbeit gekoppelt sein. Und wenn das Datenvolumen aufgebraucht ist, dann ist auch Schluss mit Inter....

#65:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 06.01.2023, 15:41
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vrolijke hat folgendes geschrieben:

Der studierte ist aber beim Wehrdienst/Zivildienst nicht der vorgesetzter von den Hauptschüler. Da sind alle gleich. (So war das zumindest bei uns in der Armee so).
Elvis Presley hat übrigens auch Wehrdienst geleistet als "normaler" Soldat.

Mag beim studierten Literaturwissenschaftler stimmen. Der Mediziner wird aber gleich als Stabsarzt eingestellt. (mal abgesehen von 3 Mon. Grundausbildung, wo er sich auch von nem Feldwebel rumkommandieren lassen muss)

#66:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 06.01.2023, 15:47
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich selbst habe ja auch keinen solchen Dienst gemacht.
Und, hat es mir etwa geschadet?

Um die Beantwortung dieser Frage zu ermöglichen, müsstest du schon etwas mehr aus Deinem Leben erzählen.

#67:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.01.2023, 15:52
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VanHanegem hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Der studierte ist aber beim Wehrdienst/Zivildienst nicht der vorgesetzter von den Hauptschüler. Da sind alle gleich. (So war das zumindest bei uns in der Armee so).
Elvis Presley hat übrigens auch Wehrdienst geleistet als "normaler" Soldat.

Mag beim studierten Literaturwissenschaftler stimmen. Der Mediziner wird aber gleich als Stabsarzt eingestellt. (mal abgesehen von 3 Mon. Grundausbildung, wo er sich auch von nem Feldwebel rumkommandieren lassen muss)

In Belgien bekamen die Ärzte immer, nach der Grundausbildung, ein Offiziersrang.

#68:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.01.2023, 21:03
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Heute Abend kommt eine Reportage Ein Jahr für Deutschland.
Auf SWR wird das noch mal wiederholt. Ich werde es mir anschauen.



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