Babyface hat folgendes geschrieben: |
Unterstellt man einer vergewaltigten Frau eigentlich Schuld, wenn man Frauen grundsätzlich empfiehlt, sich nicht alleine mit (betrunkenen) fremden Männern auf ein Hotelzimmer zu begeben?
Trägt sie sogar eine Teilschuld? http://de.sports.yahoo.com/030824/226/3ln44.html |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Schuld ist in diesem Zusammenhang doch ein zu hartes Wort. Ich denke aber, solche Frauen, die so tun, gehen ein Risiko (ob nun bewusst oder unbewusst) ein, denn sie wissen nicht, wie der Mann neben ihnen sich im stark alkoholisiertem Zustand gibt. |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Aber ob man das macht oder nicht, ist natürlich genauso die eigene Entscheidung wie, ob man sich als Frau zu einem stark alkoholisiertem Mann aufs Zimmer begibt oder nicht. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: | ||
Alkohol als Entschuldigungsgrund dafür, das ein Mann eine Frau vergewaltigt? |
Woici hat folgendes geschrieben: |
Die Tat der Männer ist die eine Sache, der Leichtsinn der Frau eine andere Sache... ich gehe auch nicht mit einer Hells Angels Kutte in ein Vereinslokal der Bandidos...
Was nicht bedeutet, dass die Schuld auch nur ansatzweise bei der Frau liegt. Die Idioten müssen, so der Vorwurf zutrifft, bestraft werden. |
Alzi hat folgendes geschrieben: | ||
Das sehe ich genau so. Allerdings sollte mann ein deutliches "stop" auch noch im Vollsuff respektieren. |
jay hat folgendes geschrieben: |
Ich weis nicht ob es stimmt, aber ich habe gehört, das es in Schweden auch als Vergewaltigung gilt, wenn eine angetrunkene Frau dem Geschlechtsakt zustimmt.
Es hieß auch, das es so gewesen sein soll. Allerdings hab ich es nur gehört und hab keine Belege dafür. |
Woici hat folgendes geschrieben: |
Die Tat der Männer ist die eine Sache, der Leichtsinn der Frau eine andere Sache... |
Woici hat folgendes geschrieben: |
ich gehe auch nicht mit einer Hells Angels Kutte in ein Vereinslokal der Bandidos... |
woici hat folgendes geschrieben: |
Was nicht bedeutet, dass die Schuld auch nur ansatzweise bei der Frau liegt. |
diogenes hat folgendes geschrieben: |
Ein Entschuldigungsgrund ist es mit Sicherheit nicht, jedoch etwas unvorsichtig von der Frau, da das Risiko relativ groß ist, wenn eine Frau sich mit einem besoffenen Unbekannten (nehme ich mal an) aufs Zimmer begibt. |
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||
Würdest Du das Verhalten der Frau als _sträflich_ leichtsinnig einstufen? |
Zitat: | ||
Und ist es zutreffend, dass Du jemandem, der das macht schon sagen könntest: "Selbst schuld!" ? |
Zitat: | ||
Laden sich auch Eltern nicht ansatzweise eine Schuld auf, wenn sie ihre Kinder nicht darüber aufklären, dass man zu Fremden nicht ins Auto einsteigt und es zur Katastrophe kommt? |
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||
Wie hoch würdest Du denn das Risiko einschätzen? Ungefähr so hoch wie die Gefahr, dass man gegen einen Baum fährt, wenn man sich betrunken ans Steuer setzt? |
Peter hat folgendes geschrieben: |
Wenn z.B. während einem Streit A zu B sagt "Dann hau mir doch eine rein, wenn Du Dich traust!" und B semmelt ihm daraufhin eine, dann macht sich B der Körperverletzung schuldig. Trotzdem ist A "selber Schuld". |
diogenes hat folgendes geschrieben: | ||
|
Woici hat folgendes geschrieben: |
nein, nur als Leichtsinnig |
Woici hat folgendes geschrieben: |
Ja, in diesem Fall würde ich das so sagen |
Woici hat folgendes geschrieben: |
Eltern laden sich nicht nur ansatzweise Schuld auf, wenn sie es versäumen, ihren Kindern das Rüstzeug um sicher zu sein nicht mitgeben... dazu gehört "Nimm keine Geschenke von Fremnden an" "Gehe niemals mit Fremden mit" "Fass nicht auf die heisse Herdplatte"
Ich verstehe nur nicht, was das mit einer erwachsenen jungen Frau zu tun hat? |
diogenes hat folgendes geschrieben: | ||
|
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||||||
Und wie soll eine vergewaltigte Frau das anders verstehen als einen Schuldvorwurf?
Und warum im anderen Fall nicht? Und hast Du diese Analogie nicht ursprünglich angeführt um den Unterschied zwischen Schuld und _nur Leichtsinn_ klarer werden zu lassen?
Eltern tragen Verantwortung für ihr Kind. Eine erwachsene Frau trägt Verantwortung für sich selbst. |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||||
Ist also das Mitgehen der jungen Frau gleichzusetzen mit "Los fickt mich"? |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||||
Ist also das Mitgehen der jungen Frau gleichzusetzen mit "Los fickt mich"? |
Woici hat folgendes geschrieben: |
Ist also das Mitgehen der jungen Frau gleichzusetzen mit "Los fickt mich"? |
Woici hat folgendes geschrieben: |
lies Dir bitte mein Beispiel durch... |
diogenes hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das Mitgehen ist keine Provokation, somit auch nicht damit gleichzusetzen. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Jeder der potentiellen Sexualpartner sollte jederzeit "Nein" sagen können.
Wie wäre es mit der gesetzlichen Verpflichtung zum Code-Wort? |
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||
Und wie soll eine vergewaltigte Frau das anders verstehen als einen Schuldvorwurf? |
Zitat: | ||
Und warum im anderen Fall nicht? Und hast Du diese Analogie nicht ursprünglich angeführt um den Unterschied zwischen Schuld und _nur Leichtsinn_ klarer werden zu lassen? |
Zitat: | ||
Eltern tragen Verantwortung für ihr Kind. Eine erwachsene Frau trägt Verantwortung für sich selbst. |
diogenes hat folgendes geschrieben: | ||||
Es kommt auf die Situation an, wenn der betrunkene Unbekannte vorher schon anzüglich war, dann halte ich das Risiko eher schon für ähnlich hoch und die Frau für entsprechend unvorsichtig. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
@Woici und Konsorten!
Was haltet ihr davon, wenn die Männer (hier potentielle Täter) mal weniger "Narrenfreiheit" für sich selbst herausnehmen würden? |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||||
Eventuell als reine Feststellung? |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||||
Jepp, und die Analogie passt nur ansatzweise |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||||
Stimmt, darum war es ja auch leichtsinnig, was aber nicht einem Vorwurf gleichkommt. |
Zitat: |
Warum tragen nun die Eltern eine Schuld, weil sie ein Menschenleben leichtfertig in Gefahr gebracht haben und die Frau nicht? |
Babyface hat folgendes geschrieben: |
Würdest Du sagen, der Autofahrer könnte sich selbst gegenüber eine besondere Schuld aufladen, wenn er angetrunken gegen einen Baum fährt, während dies im Fall der Vergewaltigung prinzipiell umöglich ist? |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||
??? Verstehe ich jetzt nicht. |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||
Die Frau hat leichtsinnig ein Menschenleben in Gefahr gebracht?? |
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||||
Möglicherweise. Aber wir müssen uns wohl erst darüber einig werden, dass nicht nur das Kind, sondern auch die Frau ein Mensch ist. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
Auch wenn eine beliebiger fundamentalistischer Christ in Woicis Stammkneipe geht, und selbst wenn jener unhöflicherweise unaufgefordert lauthals Bibelstellen zitiert, trägt jener Christ nicht die Schuld daran, wenn er von Woici eine in die Fresse bekommt. |
diogenes hat folgendes geschrieben: |
Was die Vergewaltigung betrifft: Wenn die Frau es erkennen kann, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit vergewaltigt wird, wenn sie sich auf eine bestimmte Weise verhält, und sich trotzdem so verhält, dann handelt sie unvorsichtig und recht unklug, eventuell fahrlässig. In einem solchen Fall würde ich schon sagen, dass sie sich in einem anderen Sinne, als es beim betrunkenen Autofahrer der Fall war, selbst gegenüber Schuld auflädt. Schließlich hat sie auch die Verantwortung sich selbst gegenüber. Und jetzt kommt der Punkt: Der Vergewaltiger ist der Täter und wirklich nur der Vergewaltiger. Wenn ich hier eindeutig den Täter für schuldig halte und nicht das Opfer, dann verwende ich den Begriff "Schuld" in einem anderen Sinne als wo ich von der Schuld des Opfers sich selbst gegenüber schrieb. |
Wissen.de hat folgendes geschrieben: |
Schuld, Ethik, im moralischen Sinne Verstoß gegen das Gewissen und die sittlichen Normen nach freier Entscheidung. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: | ||||
@Woici.
Anders ausgedrückt. Hier gilt nicht: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Auch wenn eine beliebiger fundamentalistischer Christ in Woicis Stammkneipe geht, und selbst wenn jener unhöflicherweise unaufgefordert lauthals Bibelstellen zitiert, trägt jener Christ nicht die Schuld daran, wenn er von Woici eine in die Fresse bekommt. Wenn Du behauptest, das andere Personen (egal ob leichtsinnigerweise oder nicht) eine Teilschuld haben, nur weil sie ihre normalen Rechte als Person wahr nehmen, dann irrst Du Dich. Ich kann Dich doch nicht verprügeln, nur weil ich der Meinung bin, das Du mich provoziert hättest. Und die "Triebdebatte mit den niederen Instinkten" kann ich nicht nachvollziehen. Sollen sich doch die Kerle einen Runterholen, statt zu vergewaltigen! Alles andere spiegelt sich nämlich im Bereich Narrenfreiheit ab. |
diogenes hat folgendes geschrieben: | ||
Es kommt, glaube ich, darauf an, in welchem Sinne Du hier "Schuld" verstehst. |
Zitat: |
Was den betrunkenen Autofahrer betrifft, so ist er der Täter und gleichzeitig das Opfer. Der Schuldbegriff ist hier ein anderer als bei der Vergewaltigten, die ganz klar nur das Opfer ist. Somit kannst Du die Schuld des betrunkenen Autofahrers nicht mit der Schuld der Vergewaltigten vergleichen. |
diogenes ( 28.08.2003, 15:48 ) hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte aber noch einmal klarstellen, dass ich keine vergewaltigte Frau für schuldig halte. Eine vergewaltigte Frau ist auf jeden Fall das Opfer und der Vergewaltiger, betrunken oder nicht, der (schuldige) Täter. |
diogenes hat folgendes geschrieben: | ||
Nachtrag:
Weder in diesem Sinne und auch im Sinne der anderen Bedeutungen von Schuld, die im Wissen.de stehen, kann meiner Meinung nach von einer Schuld der Frau gesprochen werden. |
Woici hat folgendes geschrieben: |
Gleichzeitig muss es aber gestattet sein, dass ich eine Frau als leichtsinnig bezeichne, die mit zwei angetrunkenen Männern aufs Zimmer geht... auch wenn sie nicht damit rechnen muss, vergewaltigt zu werden. |
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||||
Verstößt es etwa nicht gegen sittliche Normen, ein Menschenleben leichtsinnig aufs Spiel zu setzen? |
Nina hat folgendes geschrieben: | ||
nein? |
diogenes hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das kommt auf die sittlichen Normen an. Meiner Meinung betreten wir jetzt einen sehr heiklen Bereich. Einerseits finde ich eindeutig, dass nur der Vergewaltiger Schuld hat, andererseits schreibe ich auch vom Leichtsinn der Frau bzw. sogar von Fahrlässigkeit. Mir fällt jetzt auf (leider erst jetzt), dass ich damit, ohne mir dessen bewußt zu sein, auch der Frau einen Anteil an Schuld zuweise, denn Fahrlässigkeit ist rechtlich gesehen nichts anderes als eine geringe Form des Verschuldens. Daher würde ich jetzt meine bisherige Position als etwas widersprüchlich bezeichnen. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
@Woici.
Ich kann Dich doch nicht verprügeln, nur weil ich der Meinung bin, das Du mich provoziert hättest. |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Ein ähnliches Beispiel wurde bereits von Woici gebracht (ein Typ geht mit 2 anderen aufs Zimmer):
Eine Frau geht mit zwei angetrunkenen Kerlen aufs Zimmer. Sie streiten sich und die Frau wird daraufhin krankenhausreif geschlagen. Welche "Schuld" trifft die Frau? |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Ein ähnliches Beispiel wurde bereits von Woici gebracht (ein Typ geht mit 2 anderen aufs Zimmer): |
Zitat: |
Eine Frau geht mit zwei angetrunkenen Kerlen aufs Zimmer.
Sie streiten sich und die Frau wird daraufhin krankenhausreif geschlagen. Welche "Schuld" trifft die Frau? |
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Es waere vielleicht hilfreich, wenn hier nicht staendig der Begriff "Schuld" verwendet wurde, diesem aber beliebig wechselbar, juristische, ethische oder moralistische Bedeutungen bzw. sozialpsychologische Implikationen zugemessen wuerden - das Ganze auch noch angewendet auf konstruierte Beispiele. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
Alkohol als Entschuldigungsgrund dafür, das ein Mann eine Frau vergewaltigt? Das kann es doch wohl nicht sein. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
Womöglich soll sich dann dieser selbst beigeführte Kontrollverlust auch noch positiv auf das Strafmaß auswirken? |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
Wenn jemand nichts verträgt, dann soll er das Saufen bleiben lassen! |
Sermon hat folgendes geschrieben: | ||
Es waere vielleicht hilfreich, wenn hier nicht staendig der Begriff "Schuld" verwendet wurde, diesem aber beliebig wechselbar, juristische, ethische oder moralistische Bedeutungen bzw. sozialpsychologische Implikationen zugemessen wuerden - das Ganze auch noch angewendet auf konstruierte Beispiele. |
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||
Und inwiefern erwartest Du von mir nach meinen letzten Ausführungen eine ernsthafte Antwort auf diese Frage? |
Nav hat folgendes geschrieben: |
@Alzi
Bravo! |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Hey Nav
von wo aus schreibst Du eigentlich? |
NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | ||
WER hat ihm davon erzählt? müsst ihr unbedingt noch salz in die wunde streuen? |
Babyface hat folgendes geschrieben: |
Kein sehr schmeichelhaftes Frauenbild, das sich da bei ihm abzeichnet. |
Woici hat folgendes geschrieben: |
Und wieder einmal sollte man erst den ganzen Thread lesen, bevor man antwortet,,,, |
Alzi hat folgendes geschrieben: | ||||
Danke für Deine Antwort, Babyface. Mein Beitrag ist jedoch nicht speziell auf Deinen Beitrag gemünzt, die Frage richtet sich an Alle. |
Woici hat folgendes geschrieben: | ||
Ich würde eher sagen, dass es kein sehr schmeichelhaftes Männerbild abzeichnet... |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
Alkohol als Entschuldigungsgrund dafür, das ein Mann eine Frau vergewaltigt? Das kann es doch wohl nicht sein. |
Rebecca E. hat folgendes geschrieben: |
Womöglich soll sich dann dieser selbst beigeführte Kontrollverlust auch noch positiv auf das Strafmaß auswirken? |
Jeze hat folgendes geschrieben: |
http://www.sweden.se/templates/CommonPageX____4738.asp |
Alzi hat folgendes geschrieben: | ||||
Hat die Wunde nicht eine kleine SchwesterWunde? |
NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | ||||||
ach... das sehe ich ja jetzt erst... ich weiß zwar nicht, was du meinst, aber wenn du meinst was ich meine, dass du meinst, dann meinst du meiner meinung nach etwas völlig falsches. |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß zwar nicht, was Du meinst, daß ich meine, aber "Salz in die Wunde" ist doch eigentlich klar ... |
step hat folgendes geschrieben: |
Es ist mE zurecht Teil der Therapie von Vergewaltigungsopfern, deren Haltung zu diesem Fehler (wenn es ihn denn überhaupt gab!) insofern zu korrigieren, daß es sich um einen strategischen Fehler und keinen moralischen Fehler (Schuld) handelt. |
Babyface hat folgendes geschrieben: | ||
|
step hat folgendes geschrieben: | ||||
|
Babyface hat folgendes geschrieben: |
Dann verstehe ich aber eines nicht so ganz. Wenn sich die Schuldgefühle von Vergewaltigungsopfern nicht auf Schuld im Sinne einer Verletzung des Sozialvertrags (also sich nicht auf einen moralischen Fehler) beziehen sollen - was versprichst Du Dir dann von einer therapeutischen Klärung, dass es sich (wenn überhaupt) um einen strategischen Fehler und nicht um einen moralischen Fehler (also nicht um ein Verletzung des Sozialvertrags) handelt? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
gruß/step |
Zitat: |
Wie kommt es also, dass viele Vergewaltigungsopfer so fühlen? Mir erscheint es fast so, als ob dazu eine Art Dissoziation in der Person stattfinden muss, damit man den Vertrag mit sich selbst als "Sozialvertrag" mit einem "anderen" Selbst umdeuten und dann die ursprüngliche moralische Schuld und nicht den Ärger empfinden kann. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, dass die Opfer wirklich glauben, einen Sozialvertrag gebrochen zu haben, also Schuldgefühle entwickeln, weil sie denken, die Erwartungen anderer (vielleicht Gott) enttäuscht zu haben oder aufgrund ihrer traumatischen Verfassung nicht mehr erfüllen zu können. |
Jeze hat folgendes geschrieben: | ||
Step:
Wie es kommt, dass sie so fühlen? Warst Du schonmal bei einem Vergewaltigungsprozess anwesend? Des Opfers "Schuld" hat die Täter erst zu solchen gemacht, da wird tief in die Pfui- und Klischeekiste gegriffen, imo zu tief, strafmaßmindernd. Könntest auch Degenhardts Schmuddelkinder pfeifen. Eben das meinte ich ja auch. Dem Opfer wird suggeriert, gegen Sozialverträge verstoßen zu haben, bis es das tatsächlich glaubt. Ich hab' Dich gewarnt, musstest Dich ja nicht mit solchen Leuten einlassen, biste selbst schuld.." Das eigentliche Trauma jedenfalls entsteht meist erst durch die "Opferbehandlung", die Täterstatus suggeriert. Und diesen vermeintlichen Täterstatus nehmen diese Menschen lebenslänglich mit durchs soziale Gefüge, als Stigma, vor allem dann, wenn sie sich nicht "gewehrt" haben. |
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