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Künstlerin Tinkebells krasse Kunst
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1301367) Verfasst am: 05.06.2009, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

El Ali hat folgendes geschrieben:
Es wird doch so ziemlich alles erfolgreich als Kunst angepriesen: Scheißdreck, Tierkadaver, Suppendosen, Farbspritzer auf Leinwänden, Abfallsäcke, Müllhaufen und was noch sonst.


Das erfolgreiche Anpreisen; wahrscheinlich ist das genau die Kunst daran. Smilie
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1301368) Verfasst am: 05.06.2009, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

El Ali hat folgendes geschrieben:
Es wird doch so ziemlich alles erfolgreich als Kunst angepriesen: Scheißdreck, Tierkadaver, Suppendosen, Farbspritzer auf Leinwänden, Abfallsäcke, Müllhaufen und was noch sonst.

So, meinst du? Ich würde eher sagen, es gibt weit mehr erfolglose (Möchtegern-)Künstler als erfolgfreiche. Von ersteren hört man naturgemäß nur nichts.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1301426) Verfasst am: 05.06.2009, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

El Ali hat folgendes geschrieben:
Eine herzerfreuende Meldung las ich am 27. August 2004 in der Zeitung: „Putzfrau entsorgte Kunstwerk.“

Dort steht noch Lustiges zu lesen!

Gruß von Leila

In Frankfurt/Main wurde ein Kunstwerk von Michael Beutler von der Sperrmüllabfuhr abtransportiert und verbrannt.
Eine 38 Tonnen schwere Stahl-Skulptur von Richard Serra ist in Madrid spurlos aus einem Lager verschwunden. Es konnte nicht ermittelt werden, in welchem Hochofen sie landete. Gekostet hatte das Ding 225tausend Euro.

Meine "Dogmen": Ein Kunstwerk, das man erklären muß, ist kein Kunstwerk.
Ein Kunstwerk, das man nur daran als solches erkennt, weil es auf einem Sockel steht oder in einem Museum hängt/steht ist kein Kunstwerk.

Vermutlich war es ein Lausbub, der von Beuys "Schlitten" im Ulmer Museum die Taschenlampe klaute. Es gab viel Theater, bis man Ersatz auftreiben konnte, die Firma Bosch stellt diese Lampe schon lange nicht mehr her.

Kunst ist vor allem die Kunst, den Etat großer Museen abzuräumen. So gesehen war Beuys ein Spitzenkünstler.
_________________
...und suche mich nicht in der Unterführung...
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El Ali
El Ali



Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 215

Beitrag(#1301429) Verfasst am: 05.06.2009, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Das angeblich teuerste Gemälde der Welt (109,6 Millionen Euro):



Gröhl...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1301431) Verfasst am: 05.06.2009, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Stahlskulpturen. Ja, davon gibt es in der nächsten Großstadt so einige.
Alle rosten vor sich hin.
Keine hat einen allseits erkennbaren Sinn.
Einige haben scharfe Kanten und sind somit gefährlich, zumal sich manche davon direkt an Radwegen befinden.

Und sie haben natürlich der Stadt, die kunstmässig einiges auf sich hält, einen Haufen Geld gekostet.

Ich weiss nicht, aber das finde ich eigentlich nicht hinnehmbar, weil es dieser Großstadt natürlich wie allen anderen auch an Geld fehlt und besagte Rostmonster im Gegensatz zu einem anderen hier im Thread gezeigten (Teil eines) Kunstwerk nichtmal ein Besuchermagnet sein dürften.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1301434) Verfasst am: 05.06.2009, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Stahlskulpturen. Ja, davon gibt es in der nächsten Großstadt so einige.
Alle rosten vor sich hin.
Bei uns im Dorf gibts auch eins. Lachen
_________________
Tja
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1301436) Verfasst am: 05.06.2009, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Stahlskulpturen. Ja, davon gibt es in der nächsten Großstadt so einige.
Alle rosten vor sich hin.
Bei uns im Dorf gibts auch eins. Lachen


Die sind offenbar überall, ich fühle mich verfolgt!
In der Vorstadt hier ist direkt eines auf dem Schulweg gewesen; Vandalen haben das wohl immer mal wieder und letzlich erfolgreich zerstört; es war nämlich immer wieder in Reparatur ist jetzt aber schon lange ganz wech.

Ich war`s aber nicht, ehrlich! Lachen
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1301437) Verfasst am: 05.06.2009, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

In Ulm stand vor etlichen Jahren einmal eine Stahlskulptur von James Reineking "Doubled-Halfed". Sie sah frappierend wie eine Männer-Retirade = Pissoir aus und wurde auch so genutzt, worüber die Stadtverwaltung und die örtliche Presse sich sehr erboste.
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...und suche mich nicht in der Unterführung...
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
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Beitrag(#1301440) Verfasst am: 05.06.2009, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Meine "Dogmen": Ein Kunstwerk, das man erklären muß, ist kein Kunstwerk.

Wem erklären? Dir, Mir, Einigen oder Allen?
Wer es als Kunst sieht, für den ist es Kunst.
Wer nicht, für den nicht. Schulterzucken

Ganz schön lahmes Dogma, wenn Du mich fragst.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1301446) Verfasst am: 05.06.2009, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

El Ali hat folgendes geschrieben:



Früher war halt grundsätzlich Kunst noch schön.





Und alles besser.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1301449) Verfasst am: 05.06.2009, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Stahlskulpturen. Ja, davon gibt es in der nächsten Großstadt so einige.
Alle rosten vor sich hin.
Keine hat einen allseits erkennbaren Sinn.
Einige haben scharfe Kanten und sind somit gefährlich, zumal sich manche davon direkt an Radwegen befinden.

Und sie haben natürlich der Stadt, die kunstmässig einiges auf sich hält, einen Haufen Geld gekostet.

Ich weiss nicht, aber das finde ich eigentlich nicht hinnehmbar, weil es dieser Großstadt natürlich wie allen anderen auch an Geld fehlt und besagte Rostmonster im Gegensatz zu einem anderen hier im Thread gezeigten (Teil eines) Kunstwerk nichtmal ein Besuchermagnet sein dürften.
es gibt sogar künstler, die sich darauf spezialisiert zu haben scheinen, städte "kunstvoll" zu bemöbeln. der hier ist so einer. als ich hier hinzog, weit weg von seinem üblichen arbeitsfeld, entdeckte ich hier auch eine von seinen skulpturen.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1301453) Verfasst am: 05.06.2009, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
El Ali hat folgendes geschrieben:



Früher war halt grundsätzlich Kunst noch schön.

Das Mariechen sieht ja doch ein wenig jung aus. Eher wie die Schwester denn die Mutter...

Naja, er hat ja auch noch geübt.

Später wurde es dann besser, nicht mehr so kitschig-süßlich. Einer Pieta angemessener, nicht mehr so voller Stolz auf jede Falte und von Kunstfertigkeit besessen. Aber unvollendet:


_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1301454) Verfasst am: 05.06.2009, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
......
Früher war halt grundsätzlich Kunst noch schön.
.......
Und alles besser.

Vollständig heißt das:
Karl Valentin hat folgendes geschrieben:

Alles wird schlechter,
nur eins wird besser -
die Moral wird auch schlechter.


fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1301456) Verfasst am: 05.06.2009, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
......
Früher war halt grundsätzlich Kunst noch schön.
.......
Und alles besser.

Vollständig heißt das:
Karl Valentin hat folgendes geschrieben:

Alles wird schlechter,
nur eins wird besser -
die Moral wird auch schlechter.


fwo

Lachen
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1301457) Verfasst am: 05.06.2009, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
..... Ein Kunstwerk, das man erklären muß, ist kein Kunstwerk.....


Das klingt, als gäbe es keine Geistesgeschichte. Auf der anderesn Seite ist es so, dass es Menschen gibt, die in der Lage sind, mit ihren Werken eine allgemein Veränderung der Sehgewohnheiten anzustoßen, die dann in ihrer Zeit nur von einer Avantgarde wahrgenommen werden, mithin also inm ihrer Zeit der Erklärung bedürfen, oder trotz kommerziellen Erfolges vom Kunstbetreib nicht wahrgenommen werden, sich nicht einmal selbst als Künstler sehen, die aber anschließend als Meilensteine der Kunstgeschichte wahrgenommen werden - siehe etwa im Zeichnersischen Wilhelm Busch, oder teilweise auch (mit unterschiedlicher Begründung) die beiden Pieter Brueghels.

Auf der anderen Seite gibt es "Künstler", die es verstehen, mit der Ästhetik ihrer Zeit wunderschöne Bilder zu malen (sinnigerweise oft Frauenbildnisse) , die sich aber im Laufe der Zeit dann doch nicht als schön, sondern als zeitangepasst hübsch herausstellen und trotz anfänglicher Beliebtheit in der Vergessenheit landen, weil das, was damals alle "verstanden" haben, auf Dauer dann doch inhaltslos war.

Ich würde es die Geschichte entscheiden lassen, was Kunst ist, und nicht eine plumpe Regel.

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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1301461) Verfasst am: 05.06.2009, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:


Früher war halt grundsätzlich Kunst noch schön.


Bitte nicht!
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1301475) Verfasst am: 05.06.2009, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:


Meine "Dogmen": Ein Kunstwerk, das man erklären muß, ist kein Kunstwerk.


Dann musst du ja entweder ungeheuer bewandert in der Kunsthistorie sämtlicher Epochen sein, dass sich dir "alte Meister" selbst erklären, weil du das alles samt jeweils zugehöriger Ikonographie, Technik etc. absolut intus hast, oder es gibt deiner Definition nach überhaupt keine Kunst.

Es ist ja nicht so, dass alte Werke nichts zu sagen hätten, es bedeutet teilweise ja jedes kleinste Detail etwas, und dazu haben wir ohne das Wissen darum überhaupt keinen Zugang mehr.
Was ja dann bei Künstlern heutiger Zeit anders ist, mit denen leben wir immerhin in einer Welt, und kennen vieles, was ist, oder angesprochen werden kann.

Wenn du dich aufs pure Anglotzen beschränkst, und das nur schön findest, dann bilde dir nicht ein, dass du solcher Kunst gerecht wirst.
Und dann wüsste ich schon gar nicht, was dich besser machen sollte, als jemand, dem nun mal anderes gefällt.

Und so stellst du es ja dar, die, denen "moderne" Kunst gefällt, die sind blöd, und "fallen auf was rein"

Zitat:
Kunst ist vor allem die Kunst, den Etat großer Museen abzuräumen. So gesehen war Beuys ein Spitzenkünstler.


Der war allerdings ein akademischer Künstler, und hatte einen Lehrstuhl, lange bevor er international bekannt wurde, weil er auch erst danach mit Aktionskunst überhaupt anfing.

Dass die 60er Jahre dann Höhepunkt der Aktionskunst wurden, kommt ja übrigens auch nicht von ungefähr, und das war ja keineswegs auf Deutschland beschränkt.
Also schon das ein Schmarrn, komplett, dass hier Galeristen und Museen nur aus dem Grunde plötzlich der Moderne gehuldigt hätten, die gab es bekanntlich vorher, um nicht als Nazis angesehen zu werden.

Die "Entarteten" waren ja verboten gewesen, und somit konnten die erst nach dem Krieg überhaupt weitermachen.
Die waren ja nun auch nicht alle tot Mit den Augen rollen
Beuys gehörte allerdings nicht zu denen, denn der studierte ja erst nachdem er im Krieg gewesen war, und war zunächst ziemlich traditionell

Wie immer du den findest, der durfte sich mit Fug und Recht Künstler nennen, und war und ist von deinem Wohlwollen bestimmt vollkommen unabhängig, und sein Verdienst liegt ja nicht zuletzt in der (Weiter)entwicklung der Kunsttheorie, und mit der hat er nun mal einen bleibenden Einfluß in der Kunstwelt hinterlassen.
Ich finde ja schon, einer, der nun international zumindest der Rede wert ist, der sehr politisch war, und für seinen Kunstbegriff auch seinen Lehrstuhl geopfert hat, obwohl er offensichtlich begeisteter Lehrer war, der verdient dann schon, dass man sich ein wenig mit seiner Biographie befasst, bevor man sich nur in dummen herabsetzenden Sätzen über ihn auslässt.

Es ist übrigens nicht so, dass ich sonderlich auf Beuys stehe, jedenfalls nicht auf die konkreten Werke, aber auf den politischen Impetus seiner Theorie, und wieviele Künstler er als Lehrer angeregt hat.
Der hätte nichts von dem machen müssen, was er getan hat, und hätte ruhig auf seinem Lehrstuhl hocken bleiben können, und alle paar Tage mal an der Akademie erscheinen, und sich ansonsten ein nettes Leben machen - hat er aber nicht, weil er vermutlich nicht anders konnte und wollte, und egal, was die Umwelt davon hält.


Aber echte Künstler sind dann wohl nur die, die sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass einer sie kauft, und lieber verhungern, bevor sie einen Cent für ihre Kunst nehmen.
Und die alten echten und wahren......sind alle verhungert, gell. Pillepalle Mit den Augen rollen
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Hucklebuck
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1301490) Verfasst am: 05.06.2009, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
Wenn ich meine Popel in der "Öffentlichkeit" fresse, bin ich ja dann auch ein "Künstler", weil sich eventuell Leute drüber mokieren.

Was sind denn Idee und Konzept deiner hübschen Performance?


Ich möchte den Kreislauf des Lebens darstellen und die Schönheit desselben in ALLEN seinen Formen.
Popel können in den schönsten Grüntönen leuchten und glänzen - man muss sie nur ins rechte Licht rücken.

Toll!

Kann man deine nichtgegessenen Popel kaufen? Und was kosten sie?


Bleibt nix übrig, der Akt an sich ist käuflich, sobald Popel nachgewachsen sind.
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El Ali
El Ali



Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 215

Beitrag(#1301501) Verfasst am: 05.06.2009, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Früher war halt grundsätzlich Kunst noch schön.

Und alles besser.


Mir gefallen auch moderne Sachen.



Gruß von Leila*
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1301517) Verfasst am: 05.06.2009, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Erstens ist die große Kunstform des 20. Jh Kino und zweitens stehe ich auch ansonsten eher auf Rodin als auf Felltassen und blaue Farbe. Vieles in der modernen Kunst und Musik verstehe ich recht gut in dem Sinne, dass ich so etwas ähnliches auch ausprobieren würde, wenn ich einen Chor und ein Orchester hätte, die alles tun, was ich sage. Keine noch so pfiffige Erklärung kommt aber für mich einem Kunstwerk nahe, das mich emotional unmittelbar tief berührt hat.

Aktionskünstler erinnern mich historisch eher an Diogenes als an Phidias. Ich halte sie für gesellschaftlich wünschenswert, die Notwendigkeit der Ausdehnung des Kunstbegriffs erschließt sich mir aber nicht, obwohl ich sehr gut damit leben kann.

Rezas Verweis auf historische Zusammenhänge geht eher fehl, wenn heutzutage die Menschen mehr Bezug zu alten Werken finden als zu den modernen.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Madhatter
Everything. Fading. Gone.



Anmeldungsdatum: 26.12.2003
Beiträge: 113

Beitrag(#1301572) Verfasst am: 05.06.2009, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Rezas Verweis auf historische Zusammenhänge geht eher fehl, wenn heutzutage die Menschen mehr Bezug zu alten Werken finden als zu den modernen.


Reza deutete an, dass es diesen Bezug zur künsterischen Aussage auch bei diesen Werken nicht gibt. Ich unterstelle Ahriman z.B., dass er die Symbolik der alten Meister nicht ohne weiteres entschlüsseln kann.

Über dieser verschlüsselten inhaltlichen Komponente gibt es allerdings eine Fassade aus Handwerk, welche den meisten Menschen unmittelbar zugänglich ist. Die moderne Kunst hat sich zunehmend von dieser Fassade emanzipiert.

Ich behaupte, dass Handwerk, Design und Kunst verschiedene Aspekte eines Objektes sind, die voneinander unabhängig sind. Sie können zusammenfallen, müssen es aber nicht.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1301575) Verfasst am: 05.06.2009, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:


Rezas Verweis auf historische Zusammenhänge geht eher fehl, wenn heutzutage die Menschen mehr Bezug zu alten Werken finden als zu den modernen.


DIE Menschen wäre dann schon sehr vermessen.
Oder kannst du nun anhand dieser Posts schon festellen, dass DIE Menschen mehr Bezug zu "alten", "gegenständlichen" Werken meint ja Ahrimann wohl zu allererst, haben?
Picasso auch ein Scharlatan, vermutlich, weil unter "abstrakt" würde der ja für ihn sicher auch fallen? Mit den Augen rollen
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
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Beitrag(#1301592) Verfasst am: 05.06.2009, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

mich muss kunst ansprechen, dabei sind mir namen und etiketten eher unwichtig. Auguste Chabaud dürfte wohl weniger bekannt sein - habe den bei einer ausstellung im wuppertaler Von-der-Heydt-museum entdeckt. der mann ist 1955 gestorben, das ist ja nun nicht wirklich alt, aber modern? nuja, ich mag halt expressionisten

ich bin tatsächlich nach graveson in frankreich gefahren, um das dortige chabaud-museum zu besuchen.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1301607) Verfasst am: 05.06.2009, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Dann musst du ja entweder ungeheuer bewandert in der Kunsthistorie sämtlicher Epochen sein, dass sich dir "alte Meister" selbst erklären, weil du das alles samt jeweils zugehöriger Ikonographie, Technik etc. absolut intus hast, oder es gibt deiner Definition nach überhaupt keine Kunst.

Es ist ja nicht so, dass alte Werke nichts zu sagen hätten, es bedeutet teilweise ja jedes kleinste Detail etwas, und dazu haben wir ohne das Wissen darum überhaupt keinen Zugang mehr.
Was ja dann bei Künstlern heutiger Zeit anders ist, mit denen leben wir immerhin in einer Welt, und kennen vieles, was ist, oder angesprochen werden kann.

Du hast das kleine Wörtchen "muß" übersehen. Die "alten Meister" muß man gewöhnlich nicht erklären, ist meist sogar unnötig. Ich weiß nicht, wer die Göttin ist, die man an der Ecke der Wiener Hofburg sehen kann, mit mancherlei Gestalten zu ihren Füßen. Aber sie ist herrlich, ein Anblick, dessen man kaum überdrüssig wird. Ich habe in Rothenburg o.T. eine Erklärung des Altars von Tilman Riemenschneider gehört. Es war sehr interessant und amüsant. Aber schon vorher habe ich eingemale davor gesessen und mich kaum sattsehen können. Und fast alles, was der witzige Kunststudent erzählte, habe ich wieder vergessen.

Beuys "Schlitten" ist ohne Erklärung völlig unverständlich und nichts als ein Stück Sperrmüll.

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Yogosh
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Anmeldungsdatum: 19.03.2009
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Beitrag(#1301611) Verfasst am: 05.06.2009, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme Reza im großen und ganzen zu.

Finde aber dass sie wieder so schreiben sollte als würde sie gleich <s>Ahriman</s> jemandem den Kopf abbeissen. Geht ja nicht an, dass nur ich Angst vor ihr haben muss zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
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Beitrag(#1301612) Verfasst am: 05.06.2009, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Beuys "Schlitten" ist ohne Erklärung völlig unverständlich und nichts als ein Stück Sperrmüll.


Wieso Sperrmüll? Das sieht doch noch alles funktionsfähig aus.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1301635) Verfasst am: 05.06.2009, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Beuys "Schlitten" ist ohne Erklärung völlig unverständlich und nichts als ein Stück Sperrmüll.


Wieso Sperrmüll? Das sieht doch noch alles funktionsfähig aus.

Eben. Andere machen mit der Ausstattung eine veritable Polarexpedition. Die Sachen sind 1a in Ordnung. Damit kann man noch einen Krieg gewinnen.
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1301640) Verfasst am: 05.06.2009, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1301822) Verfasst am: 06.06.2009, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Beuys "Schlitten" ist ohne Erklärung völlig unverständlich und nichts als ein Stück Sperrmüll.


Wieso Sperrmüll? Das sieht doch noch alles funktionsfähig aus.

Eben. Andere machen mit der Ausstattung eine veritable Polarexpedition. Die Sachen sind 1a in Ordnung. Damit kann man noch einen Krieg gewinnen.


Na schön. Aber die Verpflegung deiner Krieger läßt sehr zu wünschen übrig. Wer außer den Eskimos ißt puren Speck oder Fett?
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El Ali
El Ali



Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 215

Beitrag(#1301826) Verfasst am: 06.06.2009, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:


Meine "Dogmen": Ein Kunstwerk, das man erklären muß, ist kein Kunstwerk.


Dann musst du ja entweder ungeheuer bewandert in der Kunsthistorie sämtlicher Epochen sein, dass sich dir "alte Meister" selbst erklären, weil du das alles samt jeweils zugehöriger Ikonographie, Technik etc. absolut intus hast, oder es gibt deiner Definition nach überhaupt keine Kunst. […]


Die Eltern meines Mannes (Jg. 1926 u. 1930) wußten die Motive der religiösen Gemälde gut zu deuten. Der Büchervorrat der Bergbauern war damals sehr bescheiden, und eine Generation vorher beinahe nicht vorhanden. Nebst der Heiligen Schrift besaßen die armen Leute Heiligenlegenden, illustrierte Gebetbücher, vielleicht noch ein Kräuterbuch und einige Kinderbücher. Während der Predigt bezog sich der Pfarrer oft auf die Fresken und Bildtafeln in der Kirche oder Kapelle und erläuterte den Messebesuchern deren Inhalte. Vieles von diesem Allgemeinwissen ging im Verlauf der letzten Jahrzehnte verloren.

Gruß von Leila*
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