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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1910815) Verfasst am: 24.03.2014, 19:40 Titel: |
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Außerdem gibt es auch direkte Lohndiskriminierung sobald es keine festen Tariflöhne gibt... diese sind dann auch deutlich höher als 2%, aber insgesamt nur ein geringerer Anteil an allen Jobs.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910818) Verfasst am: 24.03.2014, 19:50 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach? Und dass Frauen öfter Teilzeit arbeiten (wegen ungleicher Verteilung von Care-Arbeit z.B.), dass Frauen idR länger wegen Kindern mit der Berufstätigkeit aussetzen, dass "Frauenberufe" schlechter bezahlt sind als "Männerberufe", trotz vergleichbaren Anforderungsniveaus - das alles sind also keine gesellschaftlichen Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern, die man problematisieren dürfte? |
Was ist denn an "Ungleichheit" problematisch? Zum Glück sind Männer und Frauen nicht gleich, sondern ungleich.
Es geht doch um Ungerechtigkeit. Und wenn Frauen sich vermehrt für Teilzeit entscheiden, vermehrt in Baby-Pausen gehen und vermehrt Berufe wählen, die nicht so super bezahlt werden, dann ist das eben deren individuelle Lebensentscheidung.
Eine Ungerechtigkeit sehe ich da nicht.
Es wird aber immer suggeriert, als wäre es in Deutschland so üblich, dass eine Krankenverschwester, Verkäuferin, Bürokraft etc. bei gleicher Leistung und Qualifikation schlechter bezahlt wird als männliche Kollegen. Und das ist in 99% der Unternehmen eben nicht der Fall.
Also warum konstruiert man da eine Ungerechtigkeit, die es gar nicht gibt?
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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(#1910827) Verfasst am: 24.03.2014, 20:14 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Auf die 22% kommt man, indem man alle Einkommen aller Männer zusammenzählt und alle Einkommen aller Frauen zusammenzählt und dann die Summen vergleicht. |
Nein, der unbereinigte Gender Pay Gap bezieht sich auf die durchschnittlichen Brutto-Stundenlöhne.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910834) Verfasst am: 24.03.2014, 20:37 Titel: |
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alae hat folgendes geschrieben: | Nein, der unbereinigte Gender Pay Gap bezieht sich auf die durchschnittlichen Brutto-Stundenlöhne. |
Aber das sagt doch überhaupt nichts über ungerechte Entlohnung aufgrund des Geschlechts aus.
Da müsste man schon im Unternehmen X männliche und weibliche Mitarbeiter mit exakt gleicher Qualifikation, gleicher Position, gleicher Unternehmenszugehörigkeit und gleicher Leistung miteinander vergleichen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1910837) Verfasst am: 24.03.2014, 20:42 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
Es geht doch um Ungerechtigkeit. Und wenn Frauen sich vermehrt für Teilzeit entscheiden, vermehrt in Baby-Pausen gehen und vermehrt Berufe wählen, die nicht so super bezahlt werden, dann ist das eben deren individuelle Lebensentscheidung. |
Jaja, ganz freie, individuelle Entscheidung. Woran liegt es denn, dass Frauen diese "freien" und individuellen Entscheidungen eigentlich so unterschiedlich in verschiedenen Ländern treffen?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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(#1910839) Verfasst am: 24.03.2014, 20:44 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Rechnet man diese Faktoren alle heraus, sinkt der Lohnunterschied auf unter 2%. |
Ja, wenn man Teilursachen des Gender Pay Gap identifiziert und rausrechnet, dann wird er zu unser aller Überraschung kleiner. Danke Captain Obvious.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910851) Verfasst am: 24.03.2014, 21:06 Titel: |
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alae hat folgendes geschrieben: | Ja, wenn man Teilursachen des Gender Pay Gap identifiziert und rausrechnet, dann wird er zu unser aller Überraschung kleiner. |
Es geht doch um die Frage, ob Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen, nur weil sie Frauen sind.
Um das herauszufinden muss man doch erstmal Männer und Frauen vergleichen, die auch die gleiche Arbeit machen. Also es macht nur Sinn z.b. Krankenschwester und Krankenpflegter zu vergleichen und nicht Krankenschwester und Chefarzt. Und es macht dann auch nur Sinn Krankenschwester und Krankenpfleger mit gleicher Position, gleich langer Betriebszugehörigkeit und gleicher Qualifikation zu vergleichen. Es macht z.B. keinen Sinn eine Berufsanfängerin mit einem Krankenpfleger in Leitungsposition mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit zu vergleichen.
Warum vergleicht man dann irgendwelche Durchschnittslöhne von Frauen und Männern, unabhängig von der Art des Berufen oder sonstigen wichtigen Faktoren?
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1910856) Verfasst am: 24.03.2014, 21:15 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
Es geht doch um die Frage, ob Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen, nur weil sie Frauen sind.
.....
Warum vergleicht man dann irgendwelche Durchschnittslöhne von Frauen und Männern, unabhängig von der Art des Berufen oder sonstigen wichtigen Faktoren? |
ich wollte schon nach Belegen fragen, aber dir ist ja selbst schon klar, dass es eben nicht darum geht.
_________________ Tja
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910858) Verfasst am: 24.03.2014, 21:19 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | ich wollte schon nach Belegen fragen, aber dir ist ja selbst schon klar, dass es eben nicht darum geht. |
Worum geht es denn dann?
Ich dachte die Forderung lautet "Entgeltgleichheit". Also gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1910892) Verfasst am: 24.03.2014, 22:13 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | alae hat folgendes geschrieben: | Ja, wenn man Teilursachen des Gender Pay Gap identifiziert und rausrechnet, dann wird er zu unser aller Überraschung kleiner. |
Es geht doch um die Frage, ob Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen, nur weil sie Frauen sind.
Um das herauszufinden muss man doch erstmal Männer und Frauen vergleichen, die auch die gleiche Arbeit machen. Also es macht nur Sinn z.b. Krankenschwester und Krankenpflegter zu vergleichen und nicht Krankenschwester und Chefarzt. Und es macht dann auch nur Sinn Krankenschwester und Krankenpfleger mit gleicher Position, gleich langer Betriebszugehörigkeit und gleicher Qualifikation zu vergleichen. Es macht z.B. keinen Sinn eine Berufsanfängerin mit einem Krankenpfleger in Leitungsposition mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit zu vergleichen.
Warum vergleicht man dann irgendwelche Durchschnittslöhne von Frauen und Männern, unabhängig von der Art des Berufen oder sonstigen wichtigen Faktoren? |
ja, so ist es aber leider
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/ulm-weihnachtsmaenner-im-fruehling-am-equal-pay-day/-/id=1622/did=13078664/nid=446650/11xkj5l/ - ab ca. 0:30
_________________ I'm tapping in the dusternis
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22256
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(#1910897) Verfasst am: 24.03.2014, 22:19 Titel: |
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a) Strohmann: Es werde so getan, als ginge es um ungleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das ist aber m.E. einfach falsch, wie oben schon gesagt.
b) Infamität: Auf die Ungleichheit hinzuweisen, sei ein "Beschwören der Opferrolle". Aha. Man soll über das Problem also gar nicht erst reden, oder was?
c) Fehler, offensichtlich: Es ginge um Monatseinkommen. Falsch, Stundenverdienst (wie alae oben gesagt hat) - und das steht auch im ersten Absatz der im Artikel verlinken Quelle.
d) Fehler: es flössen auch 450-E-Jobs ein. Geringfügige Beschäftigungen fließen aber nach seiner eigenen verlinkten Quelle nicht ein.
d) Fehler, wahrscheinlich: Der ganz öffentliche Dienst u.a. sei gar nicht berücksichtigt? Kann ich gerade nicht prüfen, halte ich aber für ganz unwahrscheinlich. Beim weiteren Nachbohren in die Quelle finde ich keine solche Beschränkung, wohl aber Aussagen zum Erziehungsbereich - und da soll der öffentliche Dienst nicht dabei sein?
Doller Artikel, muss ich ja sagen. Mal Namen googeln ... ah ja.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1910900) Verfasst am: 24.03.2014, 22:31 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
a) Strohmann: Es werde so getan, als ginge es um ungleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das ist aber m.E. einfach falsch, wie oben schon gesagt.
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Ein Strohmann ist das sicher nicht. Erst gestern oder vorgestern habe ich das in den Tagesthemen gehört.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910901) Verfasst am: 24.03.2014, 22:35 Titel: |
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In dem Video wird behauptet, dass Krankenschwestern 9% weniger verdienen als Krankenpfleger.
Wie genau kommt man auf diese Zahlen? Hat man da wieder den Durchschnittlohn aller Krankenpfleger mit dem aller Krankenschwestern verglichen? Das wäre wieder ziemlich sinnlos.
Wie bereits erwähnt, verdient z.B. eine frisch ausgebildete Krankenschwester deutlich weniger als ein Krankenpfleger mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit. Eine normale Kankenschwester verdient weniger als ein Stationsleiter. Ein einfache Krankenschwester verdient weniger als ein spezialisierter Fachkrankenpfleger z.B. auf einer Intensivstation.
Also da kann man nicht einrfach alle in einen Topf werfen und da Vergleiche anstellen und dann behaupten, eine Krankenschwester werde gegenüber einem Krankenpfleger benachteiligt.
Wenn man sinnvoll vergleichen will, muss man auch wirklich GLEICHES mit GLEICHEM vergleichen.
Beispiel: Im Krankenhaus X hat Station A eine StationsleiterIN und Station B einen Stationtsleiter. Beide gehören 10 Jahre dem Betrieb an. Beide haben genau dieselbe Qualifikation. Beide haben genau dieselbe Position im Betrieb inne. Beide haben dieselben Aufgaben und´erbringen dieselbe Leistung. Kurzum: Es gibt absolut keinen Grund irgendeinen von beiden besser zu bezahlen als den anderen.
Wenn die Leiterin von Station A nun wirklich 9% weniger bekäme als der Leiter von Station B, dann wäre das wirklich ungerecht.
Aber ist dem denn wirklich so? Wo wurde das untersucht und welche Belege gibt es dafür?
Alle in einen Topf zu werfen und darauf irgendeine Quersumme zu berechnen ist völlig sinnfrei.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1910904) Verfasst am: 24.03.2014, 22:39 Titel: |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
a) Strohmann: Es werde so getan, als ginge es um ungleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das ist aber m.E. einfach falsch, wie oben schon gesagt.
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Ein Strohmann ist das sicher nicht. Erst gestern oder vorgestern habe ich das in den Tagesthemen gehört. |
Und es gibt zig derartiger Artikel:
http://www.derwesten.de/staedte/unser-vest/rot-fuer-die-gleiche-bezahlung-id9147618.html
Zitat: | Doch Frauen verdienen für die gleiche Arbeit nicht nur rund 20 Prozent weniger als Männer, klassische Frauenberufe in der Alten- und Krankenpflege werden auch nicht gut bezahlt.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1910906) Verfasst am: 24.03.2014, 22:50 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
d) Fehler: es flössen auch 450-E-Jobs ein. Geringfügige Beschäftigungen fließen aber nach seiner eigenen verlinkten Quelle nicht ein.
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Kein Fehler. Geringfügige Beschäftigungen fließen ein. Sie wurden nur in einer gesonderten Auswertung nicht berücksichtigt.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1910909) Verfasst am: 24.03.2014, 22:59 Titel: |
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ihr glaubt sicherlich, dass diese studien von feministisch geprägten frauen aufgestellt werden.
dem dürfte aber wohl so nicht sein.
in unserem betrieb werden gleiche tätigkeiten exakt gleich bezahlt, bei nicht so genau definierten tätigkeiten ist es aber nicht so. und dabei schneiden männer und frauen unterschiedlich ab, allerdings scheint der unterschied darin zu bestehen, wie jeder verhandelt. und nicht alle männer verhandeln bei uns gut und nicht alle frauen schlecht.
ABER, wo immer es möglichkeiten gibt, das gehalt zu variieren (sei es durch eingruppierung bei tarifverträgen oder bei aussertariflichen löhnen/gehältern), ist das verhandlungsgeschick und das standing ungemein wichtig. und es scheint wirklich so zu sein, dass frauen sich eher unter wert verkaufen - verkaufen müssen. und das ist der eigentliche sexismus in dieser angelegenheit.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart
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(#1910912) Verfasst am: 24.03.2014, 23:05 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
ABER, wo immer es möglichkeiten gibt, das gehalt zu variieren (sei es durch eingruppierung bei tarifverträgen oder bei aussertariflichen löhnen/gehältern), ist das verhandlungsgeschick und das standing ungemein wichtig. und es scheint wirklich so zu sein, dass frauen sich eher unter wert verkaufen - verkaufen müssen. und das ist der eigentliche sexismus in dieser angelegenheit. |
Zumal könnte man überlegen, woher es kommt, dass in "klassische Frauenberufe" weniger bezahlt wird, als in "klassische Männerberufe".
Tatsache ist, dass Frauen im allgemeinen weniger Gehalt bekommen, als Männer. Da kann man noch so viel versuchen zu deuten. Es ist nun mal eine Tatsache.
Tatsache ist auch, dass ältere Arbeitnehmer mehr Gehalt bekommen als jüngere Arbeitnehmer. Auch, wenn sie die gleiche Arbeit machen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22256
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(#1910919) Verfasst am: 24.03.2014, 23:33 Titel: |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
a) Strohmann: Es werde so getan, als ginge es um ungleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das ist aber m.E. einfach falsch, wie oben schon gesagt.
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Ein Strohmann ist das sicher nicht. Erst gestern oder vorgestern habe ich das in den Tagesthemen gehört. |
Also, in den Tagesthemen von Freitag, wo das Thema war, nicht. Da war - verkürzte Sendung, andere wichtige Themen - nur ein paar Sekunden langer Beitrag drin, und da war vom "Lohnunterschied" die Rede, ohne weitere Erläuterungen. Also zwar ohne Erklärungen, wo der herkommt, aber auch ohne die Behauptung, es ginge nur um den Lohn für gleiche Arbeit.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22256
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(#1910922) Verfasst am: 24.03.2014, 23:42 Titel: |
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Naja, ok ... wenn du dich zu den Praktikantenartikeln im Lokalteil bewegst. Du brauchst nur Artikel im Hauptteil derselben Zeitung zu suchen, und du findest ausführliche Artikel mit korrekter Darstellung (hab's ausprobiert).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1910924) Verfasst am: 24.03.2014, 23:49 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ihr glaubt sicherlich, dass diese studien von feministisch geprägten frauen aufgestellt werden.
dem dürfte aber wohl so nicht sein.
in unserem betrieb werden gleiche tätigkeiten exakt gleich bezahlt, bei nicht so genau definierten tätigkeiten ist es aber nicht so. und dabei schneiden männer und frauen unterschiedlich ab, allerdings scheint der unterschied darin zu bestehen, wie jeder verhandelt. und nicht alle männer verhandeln bei uns gut und nicht alle frauen schlecht.
ABER, wo immer es möglichkeiten gibt, das gehalt zu variieren (sei es durch eingruppierung bei tarifverträgen oder bei aussertariflichen löhnen/gehältern), ist das verhandlungsgeschick und das standing ungemein wichtig. und es scheint wirklich so zu sein, dass frauen sich eher unter wert verkaufen - verkaufen müssen. und das ist der eigentliche sexismus in dieser angelegenheit. |
Frauen werden z.B: auch aus wichtigen Netzwerken ausgeschlossen, die für solche Verhandlungen und stellen eine wichtige Rolle spielen.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910925) Verfasst am: 24.03.2014, 23:53 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
ABER, wo immer es möglichkeiten gibt, das gehalt zu variieren (sei es durch eingruppierung bei tarifverträgen oder bei aussertariflichen löhnen/gehältern), ist das verhandlungsgeschick und das standing ungemein wichtig. und es scheint wirklich so zu sein, dass frauen sich eher unter wert verkaufen - verkaufen müssen. und das ist der eigentliche sexismus in dieser angelegenheit. |
Wieviel Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland haben ihren Lohn denn individuell mit ihrem Arbeitgeber verhandelt?
Und wieso ist es Sexismus, wenn Frau Müller in diesem Fall nunmal weniger geschickt verhandelt hat als Herr Maier?
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910927) Verfasst am: 24.03.2014, 23:54 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Tatsache ist, dass Frauen im allgemeinen weniger Gehalt bekommen, als Männer. Da kann man noch so viel versuchen zu deuten. Es ist nun mal eine Tatsache. |
Die Frage ist, ob es in Deutschland die Regel ist, dass Frauen im selben Beruf für dieselbe Tätigkeit mit derselben Qualifikation weniger Lohn bekommen.
Bisher habe ich dafür noch keine Belege gesehen.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910929) Verfasst am: 24.03.2014, 23:56 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Frauen werden z.B: auch aus wichtigen Netzwerken ausgeschlossen, die für solche Verhandlungen und stellen eine wichtige Rolle spielen. |
Welche Netzwerke? Und wer genau schliesst Frauen von diesen ominösen Netzwerken aus?
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22256
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(#1910931) Verfasst am: 24.03.2014, 23:58 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Tatsache ist, dass Frauen im allgemeinen weniger Gehalt bekommen, als Männer. Da kann man noch so viel versuchen zu deuten. Es ist nun mal eine Tatsache. |
Die Frage ist, ob es in Deutschland die Regel ist, dass Frauen im selben Beruf für dieselbe Tätigkeit mit derselben Qualifikation weniger Lohn bekommen.
Bisher habe ich dafür noch keine Belege gesehen. |
Nein, das ist nicht die Frage (oder nur ein kleiner Teil der Frage). Du hättest die Frage nur gerne darauf reduziert.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1910932) Verfasst am: 24.03.2014, 23:59 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Frauen werden z.B: auch aus wichtigen Netzwerken ausgeschlossen, die für solche Verhandlungen und stellen eine wichtige Rolle spielen. |
Welche Netzwerke? Und wer genau schliesst Frauen von diesen ominösen Netzwerken aus? |
Glaubst Du wirklich, ich wäre bereit, für Dich die Netzwerkforschung zu Geschlechterdiskriminierung aufzubereiten? Vielleicht, wenn mir mal langweilig ist...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1910934) Verfasst am: 25.03.2014, 00:02 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Nein, das ist nicht die Frage (oder nur ein kleiner Teil der Frage). Du hättest die Frage nur gerne darauf reduziert. |
Worum geht es denn dann am "Equal Pay Day"?
"Equal Pay" heisst "Gleiche Bezahlung".
Gefordert wird "Entgeltgleichheit".
Und in allen Medien wird gross erzählt, Frauen würden 22% weniger verdienen als Männer und dies sei ungerecht.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1910963) Verfasst am: 25.03.2014, 06:01 Titel: |
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Da steht ein wichtiger Satz in dem Beitrag, der hier bei so manchen noch nicht angekommen ist:
" Dabei werden in der Präsentation des Themas Fehler gemacht; sie können mittelfristig dazu führen, das Thema zu diskreditieren."
Was mir heute woanders auffiel:
http://www.heise.de/tp/foren/S-Das-Pendel-schwingt-zurueck/forum-276889/msg-24973657/read/
Zitat: | 24. März 2014 11:57
Das Pendel schwingt zurueck.
Reverend_Jack (mehr als 1000 Beiträge seit 15.01.04)
Wenn unliebsame Meinungen und Kritikpunkte jahrelang von Politik,
Behoerden, Lobby- und Aktivistengruppen und Medien unterdrueckt oder
kriminalisiert werden, dann verschwinden dadurch weder diese
Meinungen noch die Kritikpunkte.
Die Diskreditierungsmeechanismen ("Rechtspopulist", gar
Rechtsextremist, Islamophober, Homophober, Klimaleugner, ...) ziehen
immer weniger. |
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in keinem der genannten Punkte mit "Reverend_Jack" überein stimme, aber in einem Punkt hat er Recht: Die Verfechter von Freiheitsrechten diskutieren nicht mehr, sie gehen davon aus, dass sie sowieso die Wahrheit für sich gepachtet haben. Es wird nicht mehr versucht zu überzeugen, es wird nur noch die "richtige" Meinung durchgedrückt. Und wer da nicht mitkommt, der hat halt Pech gehabt.
Der gesellschaftliche Rollback bleibt aber nicht stumm, er sammelt so langsam seine Stimmen und macht sich auf den Weg, z.B. hier:
http://journalistenwatch.com/cms/2014/03/03/akif-pirincci-deutschland-von-sinnen-die-offizielle-leseprobe/
Da arbeiten einige Leute kräftig daran Homophobie, Frauenfeindlichkeit und Rassismus wieder hoffähig zu machen. Und die haben gar nicht so schlechte Karten, weil einige zu gut meinende es zu gut gemeint haben, den Hals nicht voll genug kriegen konnten und immer mehr politisch korrektes Gutmenschentum eingefordert haben, weil sich ja ohnehin keiner mehr traut dagegen zu protestieren. Unter der Reaktion werden aber nicht die wohlmeinenden Sesselpupser leiden, die die "Neger", "Weiber" und "Schwuchteln" aus dem Sprachgebrauch tilgen wollten, sondern diejenigen, die sie schützen wollten. Den Sieg hatten wir eigentlich schon in der Tasche, aber einige Gierpanscher konnten ja nicht genug kriegen und wollten die Deutungshoheit über jedes Hirn in dieser Idiotenrepublik.
Das habt Ihr toll hingekriegt. Nämlich gar nicht. Alles versaut habt Ihr, Ihr Tröten.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1910968) Verfasst am: 25.03.2014, 08:37 Titel: |
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Es kann aber auch sein, dass an deiner Wahrnehmung zu dem Thema etwas gundlegend nicht stimmt, was das Bsp. mit den von behördlicher , medialer und Lobbyisten-Seite unterdrückten Meinungen sehr anschaulich verdeutlicht, da du dieser Aussage ja unbedingt zustimmst.
Ich halte es i.d.Z. für verfehlt, mit Meinungsunterdrückung zu argumentieren, wenn man sich selbst in der Opferrolle verortet, weil man "nicht mehr mitkommt" und deshalb die konstruierte Opferrolle von anderen bemühen muss.
Dass man nicht alle Menschen von allgemeinen Konzepten überzeugen kann, ist ein berechtigter Allgemeinplatz. So wie du es hier darstellst, findet eine Diskussion ja aber erst gar nicht statt, bzw. wird weder Forschung noch Aufklärung betrieben und schon das ist eine ziemlich offensichtliche Lüge.
Am besten wird dies deutlich, wenn man sich mal die gängige Einstellung zur Gender- und Rassismusforschung anschaut, welche u.a. hier im Forum von einigen Usern vertreten wird. Keine richtigen Wissenschaften, Forschung nicht ergebnissoffen sondern interessengeleitet, etc.pp ...
Ja, wenn man mit solchen Vorurteilen an etwas herangeht, kann es schon vorkommen, dass man sich im Nachgang überfahren fühlt, weil doch all die "Wahrheiten" von vor 50 Jahren plötzlich hinterfragt und teilweise umgetoßen werden.
Diesen Umstand anzuerkennen kann man aber von jemandem, der sesselpupsende, gierpanschende PC-Gutmenschen hinter diesen Anschlägen auf die eigene Deutungshoheit vermutet, gar nicht abverlangen.
Statt dessen müssen die abenteuerlichsten Konstruktionen herhalten, um diese gewichtigen Vorurteile zu pflegen. Das wird dann auch wieder an der Zustimmung deutlich, die einer Meinung zu Diskreditierungsmechanismen entspringt, welche jedoch selbst im Kontext dem Gegenüber bis zum Erbrechen an den Hals geheftet werden, was dein Beitrag auch wiederum sehr deutlich macht...
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1911130) Verfasst am: 25.03.2014, 18:20 Titel: |
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Wie ich gerade in den Nachrichten gesehen habe, will die Bundesregierung nun eine "Frauenquote" von 30% in Vorständen von Dax-Unternehmen gesetzlich vorschreiben.
Da werden ein paar hundert Frauen, die ohnehin schon aussergewöhnlich wohlhabend und einflussreich sind vom Gesetzgeber protegiert, um noch ein bischen wohlhabender und einflussreicher zu werden.
Ausser diesen paar hundert elitären Frauen hat niemand etwas davon, weder die 99,9% der anderen Frauen in Deutschland, noch die Unternehmen oder die Wirtschaft insgesamt.
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