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Religiöse Zirkumzision bei Säuglingen und Kindern verbieten?
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Sollte die religiöse Beschneidung in Deutschland (oder überhaupt) verboten werden?
Ja, das ist Körperverletzung und gehört als solche verboten.
91%
 91%  [ 75 ]
Nein, aufgrund der langjährigen religiösen Tradition muss das akzeptiert werden
2%
 2%  [ 2 ]
Andere Antwort - oder egal....
6%
 6%  [ 5 ]
Stimmen insgesamt : 82

Autor Nachricht
Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1768424) Verfasst am: 20.07.2012, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
oder machst du aus prinzip opposition?



Wenn Muslime anderen weh tun, dann gibt das Beachbernie Gelegenheit, seine überlegene Toleranz zur Schau zur Stellen. Dafür nimmt er auch Schmerzen in Kauf, solange es nicht seine eigenen sind.


Jepp, siehe die Burka Threads.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1768447) Verfasst am: 21.07.2012, 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

Da sind sich die Moslemhasser mal wieder voellig einig. War ja auch nicht anders zu erwarten. Lachen


Was allerdings schon auffaellt....


Merkwuerdigerweise ereifern sich vor allem selber Unbeschnittene ueber das, was mit anderer Leute Vorhaut geschieht. Selbst Betroffene sehen das weit ueberwiegend wesentlich gelassener (auch hier im Forum). Und es sind Letztere, deren Meinung fuer mich nun mal schwerer wiegt als das Gezeter der selbsternannten Raecher anderer Leute Vorhaut. Und genau das ist letzten Endes auch ausschlaggebend fuer meine Einstellung. Im Unterschied zur Maedchenbeschneidung. Hier sind es naemlich vor allem die persoenlich Betroffenen, die Front gegen die Praxis machen, was erkennen laesst, dass es einen ganz fundamentalen Unterschied zwischen beiden Praktiken gibt, der im einen Fall zurecht eine schwere Menschenrechtsverletzung sieht und im anderen eben nicht. Ich habe schon von viel zu vielen selbst Betroffenen gehoert, dass die Knabenbeschneidung "not a big deal" ist, als dass ich der einschlaegigen Graeuelpropaganda der ueblichen Verdaechtigen allzuviel Wert beimesse.

Und ja, auch ich bin ein Beschneidungsgegner. Ich wuerde selber nie ein Kind von mir beschneiden lassen und ich wuerde auch jedem, der einen solchen Schritt erwaegt, raten davon abzusehen und den Sohn zu gegebener Zeit selbst entscheiden lassen, im Wesentlichen aus den gleichen Gruenden, die die sachlicheren Diskutanten auf der Gegenseite anfuehren.
Ich sehe allerdings, aufgrund der Harmlosigkeit des Eingriffs und weil die Beschneidung den Betroffenen auch Vorteile bringt, keinerlei Bedarf, dass der Gesetzgeber ein explizites Verbot verhaengt, sondern wuerde es begruessen, wenn der Gesetzgeber stattdessen das Prozedere dergestalt reguliert, dass gewisse Hygienestandards eingehalten werden und der Eingriff nur von kompetentem Personal durchgefuehrt wird. Eine solche Loesung liegt vor allem auch im Interesse der Betroffenen, weil nur die allerblauaeugigsten "Islamkritiker" und "Kritiker des Judentums" glauben koennen, dass ein Verbot nicht auf vielfaeltigste Weise umgangen werden wird. Man muss kein juedischer oder islamischer Prophet sein um vorauszusehen, dass ein Verbot zwangslaeufig einen regelrechten "Beschneidungstourismus" nach sich ziehen wird. Viele Eltern werden ihren Nachwuchs halt z.B. nach Israel oder die Tuerkei verfrachten um den Eingriff vollziehen zu lassen. Oder, schlimmer noch, es wird ein windiges neues Gewerbe entstehen, bei dem illegal in Hinterzimmern geschnippelt wird, auch ohne hygienische Mindeststandards und von irgendwelchen Quaksalbern. Und das wird Opfer geben! Aber wen werden diese unvermeidlichen Kolateralschaeden schon stoeren, wenn man es diesen rueckstaendigen Religionsheinis per Gesetz mal so richtig zeigen konnte...

So. Jetzt darf der Kramer wieder "Kinderverstuemmler" kraehen und der Zoff mit seiner Dhimminummer kommen, das ist mir egal. Dieses unreife und hilflose Gebaren amuesiert mich mehr als dass es mich erregt. Sehr glücklich

Ich habe meinen Standpunkt klargemacht und zumindest in diesem Kreis betrachte ich die Diskussion als beendet.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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York
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1768449) Verfasst am: 21.07.2012, 02:49    Titel: Antworten mit Zitat

Bester Bernie aller Beaches, ich glaube, ich weiß, was dein Problem ist.
Du bist blindlings gegen alles, worin das Wort "Verbot" vorkommt.
Es gibt aber nun mal auch Verbote, die sinnvoll sind.
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Hark, when the night is falling, hear, hear, the pipes are calling ...
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16000
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1768454) Verfasst am: 21.07.2012, 03:34    Titel: Antworten mit Zitat

(Leereditiert wegen Doppelpost.)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 21.07.2012, 06:50, insgesamt einmal bearbeitet
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16000
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1768455) Verfasst am: 21.07.2012, 03:34    Titel: Antworten mit Zitat

Daß ein Verbot sowieso wirkungslos ist, weil man die Beschneidung dann halt bei einem Wochenendausflug im benachbarten Ausland oder im Urlaub vornimmt, ist nicht unbedingt ein Grund gegen ein Verbot. Als Grund für ein Verbot ist sicher anzuführen, daß es eben auch Menschen gibt, die darunter leiden. Und selbst wenn 95% der Beschnittenen (nur mal um eine hypothetische Zahl zu haben) damit keine Probleme hätten (wobei man wieder argumentieren könnte, daß sie es ja auch nicht anders kennen können), fühlten sich eben immer noch 5% um ihre Vorhaut beklaut.

Man kann ein Verbot aber auch durchaus kritisch sehen - natürlich wäre es besser, eine gedeihliche Lösung zu finden. Was andere Nutzer, zum Beispiel Flat da gesagt haben, ist insofern nicht unbedingt von der Hand zu weisen. Wie gesagt, scheint eine Beschneidung von Säuglingen weder im Judentum noch im Islam - wenn man dem jetzt anhängen sollte - theologisch absolut zwingend zu sein: entweder gibt es Ausnahmen, die davon entbinden oder eine Verschiebung möglich machen, oder das Säuglingsalter wird ja gar nicht vorgeschrieben. Bzw. es wäre durchaus möglich, ein symbolisches Ritual abzuhalten. Das Mauern mit Begründungen wie "Das hat Gott uns aber befohlen" oder "Wir machen das aber schon immer so" ist da auch nicht unbedingt nützlich für einen Dialog.

Das würde aus meiner Sicht die Religionsfreiheit auch nicht einschränken, sondern eher stärken: Das Kind hätte dann die Möglichkeit, sich zu entscheiden. Und ein "Bund mit Gott" macht ja auch nur Sinn, wenn man ihn bewußt und freiwillig eingeht. Die Kultmitglieder wären dann im Mittel vielleicht auch überzeugter, das wäre vielleicht noch ein Vorteil für den Kult. (Und auch bei Christen scheint es üblicher zu werden, die Taufe im Rahmen nachfolgender Rituale mitzuerledigen, obwohl diese ja keinen körperlichen Eingriff, sondern nur eine symbolische Handlung darstellt.)

(Und vielleicht würde sich eben auch die Menge derer vergrößern, die ihre jüdische Identität eben aus anderen Quellen beziehen, siehe Maimonides oder auch andere Quellen. Wie schonmal gesagt, wurde sie beispielsweise aus politischen Motiven forciert, um sich abzugrenzen oder sich und "die Anderen" zu unterscheiden, oder ist auch Ausdruck einer abschätzigen Bewertung des Anderen ("unbeschnitten" wird i.d.S. auch als Ausdruck für "nicht zugehörig", "unreif", "närrisch", "niederträchtig" oder "feindlich" gebraucht), und es ist nicht ganz klar, in wieweit diese noch heute Sinn machen würden.

Es gibt auch unterschiedliche theologische Verständnisse, was die Beschneidung eigentlich ist. Ist sie die Grundvoraussetzung für den Eintritt in die Gemeinschaft, ist sie für sich schon ein Mittel, um die göttliche Erlösung zu erlangen, macht sie den Menschen moralisch (vgl. Hung-Sik Choi, "The Galatian agitators' theological rationale for circumcision"), oder dient sie als eine Art "Fingerzeig", als "Drohung" an die Konsequenzen des Vertragsbruchs (Wer den Bund nicht hält, "wird aus dem Volke ausgeschnitten werden") oder "Gedächtnisstütze", um die "Vertragspartner" an ihre Rechte und Pflichten des Vertrags zu erinnern? Gott werde in dem letzteren Sinne die Seinen nicht an dem markierten Glied erkennen. Und dann wird ja auch davon gesprochen, daß die Ohren oder das Herz "beschnitten" sein müßten - will heißen, man solle nicht hartherzig sein - was als das eigentliche Problem dargestellt wird (vgl. Jason S. Derouche, "Circumcision in the Hebrew Bible and Targums: Theology, Rhetoric, and the Handling of Metaphor").

Schließlich reflektiert auch ein Autor der jüdischen Diaspora, der Schreiber des "Testament des Abraham", letztlich gebe es "no special access to God through circumcision, keeping the Sabbath, or following the Law. The souls given passage to paradise or condemned to perdition are judged simply on the basis of whether their good deeds outweigh the bad or vice versa, not whether they adhere to a covenant or maintain the faith." (Erich S. Gruen, "Diaspora - Jews amidst Greeks and Romans", p.193).)
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Zuletzt bearbeitet von Critic am 21.07.2012, 07:33, insgesamt 2-mal bearbeitet
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immanuela
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Beiträge: 1846

Beitrag(#1768456) Verfasst am: 21.07.2012, 04:00    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Flat hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Siehst Du, genau das meine ich. Du hast irgendwo diesen Satz gefunden und als Argument hier gepostet.


Moin,

nicht irgendwo sondern auf einer Fachwebsite. Das ist deutlich mehr Belegbarkeit als es hier die meisten Diskutanten an den Tag legen.
Äh, das ist ein Portal eines Verbandes. Können wir ins Detail gehen, wenn Du willst, aber eine wissenschaftliche Seite oder so ist das ganz gewiss nicht.

Nicht nur irgendeines Verbandes, sondern des Verbandes einer Berufsgruppe, die mit medizinisch unnötigen Beschneidungen (weiter) zusätzlich Geld verdient/verdienen möchte und daher ein kommerzielles Interesse daran hat, den Eingriff und dessen (eventuelle) Folgen schönzureden, zu verharmlosen, geradezu zu bewerben. zwinkern :
http://www.dgu.de/763.html
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1768458) Verfasst am: 21.07.2012, 04:43    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Flat hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Siehst Du, genau das meine ich. Du hast irgendwo diesen Satz gefunden und als Argument hier gepostet.


Moin,

nicht irgendwo sondern auf einer Fachwebsite. Das ist deutlich mehr Belegbarkeit als es hier die meisten Diskutanten an den Tag legen.
Äh, das ist ein Portal eines Verbandes. Können wir ins Detail gehen, wenn Du willst, aber eine wissenschaftliche Seite oder so ist das ganz gewiss nicht.

Flat hat folgendes geschrieben:
Und die Aussage stimmt inhaltlich oder willst Du das bestreiten?
Da gibt es Schlauere als uns Beide, die sich da nicht ganz sicher sind wie Du. Jedenfalls soll die Peniskrebsrate in den USA nicht niedriger sein als in Norwegen, obwohl dort die Beschneidungsrate niedriger ist, als ind den USA..

Also alles möglicherweise nicht ganz so simpel, wie uns so mancher weismachen will. Genau das ist der Unterschied zwischen hinterfragen oder einfach glauben.


Während die Religionsvertreter und Berufsbeschneider nach Belegen suchen müssen, wirft die betroffene Gegenseite mit Studien nur so um sich. http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/argumente-fuer-beschneidung/vermeidung-von-smegma.html
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immanuela
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Beiträge: 1846

Beitrag(#1768459) Verfasst am: 21.07.2012, 04:55    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Flat hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:

Na gut, dass Kinder nur ein emotionales Thema sind und nicht mit Mitspracherecht ausgestatteten Menschen. Argh
Ist denn eine religiös motivierte Beschneidung keine Verstümmelung?
Wie weit geht das Recht der Eltern über den Körper ihrer Kunder zu bestimmen?


Moin,

wie soll ein Baby oder Kleinkind mitsprechen? Genau das ist doch der Punkt. Dieses Recht nehmen die Eltern für das Kind wahr.
Aber nicht komplett, das Kind hat auch Rechte den Eltern gegenüber. Deswegen ist es verboten, einem Kind Schaden zuzufügen, auch dem eigenen.
Eine schmerzhafte, bestenfalls hygienisch vorteilhafte, aber keinesfalls notwendige Operation bei der ein Teil eines der sensibelsten aussenliegenden Organe des Körpers ist die Zufügung eines solchen Schadens.

http://dejure.org/gesetze/BGB/1631.html
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1768461) Verfasst am: 21.07.2012, 06:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Ich sehe allerdings, aufgrund der Harmlosigkeit des Eingriffs und weil die Beschneidung den Betroffenen auch Vorteile bringt, keinerlei Bedarf, dass der Gesetzgeber ein explizites Verbot verhaengt (...) , weil nur die allerblauaeugigsten "Islamkritiker" und "Kritiker des Judentums" glauben koennen, dass ein Verbot nicht auf vielfaeltigste Weise umgangen werden wird. Man muss kein juedischer oder islamischer Prophet sein um vorauszusehen, dass ein Verbot zwangslaeufig einen regelrechten "Beschneidungstourismus" nach sich ziehen wird. Viele Eltern werden ihren Nachwuchs halt z.B. nach Israel oder die Tuerkei verfrachten um den Eingriff vollziehen zu lassen. Oder, schlimmer noch, es wird ein windiges neues Gewerbe entstehen, bei dem illegal in Hinterzimmern geschnippelt wird, auch ohne hygienische Mindeststandards und von irgendwelchen Quaksalbern. Und das wird Opfer geben! Aber wen werden diese unvermeidlichen Kolateralschaeden schon stoeren, wenn man es diesen rueckstaendigen Religionsheinis per Gesetz mal so richtig zeigen konnte...


*facepalm*

Es soll nicht verboten werden, es soll straffrei gestellt werden, was bedeuten würde, dass die Grundrechte (!) der Kinder zugunsten elterlichen religiösen Mumpitzzwangsblödsinn beschnitten werden.
Eben weil es nach unserer Gesetzeslage der vom Parlament als quasi als inländisches Recht anerkannten Kinderrechtskonvention nämlich bereits klar als verboten angesehen werden kann. Sowohl bei zivilgerichtlichen Verfahren, als auch in dem bekannten Urteil wurde (jetzt auch strafrechtlich) so entschieden.

Zum von mir in Deinem Post kursiv Markierten: nur, weil Leute, die sich nicht die Mühe machen, sich selbst anhand seriöser Quellen zu informieren, die Ausreden für den religiös motivierten Unsinn immer wieder nachplappern, werden sie nicht wahrer. (Lies bitte nach im Thread "Männliche Beschneidung". )

Das Kölner Urteil hätte nie so gefällt werden können, wenn nach wissenschaftlicher Faktenlage und Auskunft von Experten der Eingriff nicht schwerwiegende Nachteile und gleichzeitig keine nachweisbaren hygienisch/medizinischen Vorteile mit sich bringen würde.
Hier ist niemand "Islamkritiker" oder "Kritiker des Judentums", mir persönlich ist wuppe, was Leute für eine Konfession angeben und meinen, in ihrer Freizeit heiliges unternehmen zu müssen. Aber wenn jemand, egal aus welcher Motivation heraus, Kindern an den Genitalien herumschnippelt oder sie sonst irgendwie misshandelt, dann ist es ein Ausdruck von menschlichem Mitgefühl, sich darüber zu empören und so etwas verhindern/stoppen zu wollen.

Wenn im Hinterzimmer oder im Ausland beschnitten wird, wäre es ab dann strafbar, jeder könnte die Eltern anzeigen, auch nachträglich. Auch das Beschneidungsopfer. Die Jugendhilfe könnte einschreiten http://www.sgbviii.de/S37.html , wenn angezeigt wird, dass die Eltern so etwas vorhaben.

Wenn man bedenkt, dass viele Beschneidungen nur stattfinden, weil sich die Eltern durch den Druck in der Gemeinde/Familie/der Religionsführer dazu genötigt fühlen, dann würde ein Verbot eine Argumentationsgrundlage liefern für Eltern, die ihre Kinder nicht beschneiden wollen.
Wie bereits erwähnt, 4 von 5 jüdischen Kindern in Deutschland sind unbeschnitten. Nur weil u.a. die orthodoxen Rabbiner behaupten, jüdisches "Leben" wäre ohne Beschneidung nicht möglich, heisst das nicht, dass nicht sehr viele sich in D als Juden bezeichnen (, weil sie eine Mutter haben, die sich als Jüdin bezeichnet, ) und an dem, was die Juden als Gemeindeleben bezeichnen, teilnehmen, obwohl sie die Beschneidung als religiöse Praxis nur symbolisch angedeutet oder gleich ganz außen vor gelassen haben.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1768463) Verfasst am: 21.07.2012, 06:14    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Ich sehe allerdings, aufgrund der Harmlosigkeit des Eingriffs und weil die Beschneidung den Betroffenen auch Vorteile bringt, keinerlei Bedarf, dass der Gesetzgeber ein explizites Verbot verhaengt (...) , weil nur die allerblauaeugigsten "Islamkritiker" und "Kritiker des Judentums" glauben koennen, dass ein Verbot nicht auf vielfaeltigste Weise umgangen werden wird. Man muss kein juedischer oder islamischer Prophet sein um vorauszusehen, dass ein Verbot zwangslaeufig einen regelrechten "Beschneidungstourismus" nach sich ziehen wird. Viele Eltern werden ihren Nachwuchs halt z.B. nach Israel oder die Tuerkei verfrachten um den Eingriff vollziehen zu lassen. Oder, schlimmer noch, es wird ein windiges neues Gewerbe entstehen, bei dem illegal in Hinterzimmern geschnippelt wird, auch ohne hygienische Mindeststandards und von irgendwelchen Quaksalbern. Und das wird Opfer geben! Aber wen werden diese unvermeidlichen Kolateralschaeden schon stoeren, wenn man es diesen rueckstaendigen Religionsheinis per Gesetz mal so richtig zeigen konnte...


*facepalm*

Es soll nicht verboten werden, es soll straffrei gestellt werden, was bedeuten würde, dass die Grundrechte (!) der Kinder zugunsten elterlichen religiösen Mumpitzzwangsblödsinn beschnitten werden.
Eben weil es nach unserer Gesetzeslage der vom Parlament als quasi als inländisches Recht anerkannten Kinderrechtskonvention nämlich bereits klar als verboten angesehen werden kann. Sowohl bei zivilgerichtlichen Verfahren, als auch in dem bekannten Urteil wurde (jetzt auch strafrechtlich) so entschieden.

Zum von mir in Deinem Post kursiv Markierten: nur, weil Leute, die sich nicht die Mühe machen, sich selbst anhand seriöser Quellen zu informieren, die Ausreden für den religiös motivierten Unsinn immer wieder nachplappern, werden sie nicht wahrer. (Lies bitte nach im Thread "Männliche Beschneidung". )

Das Kölner Urteil hätte nie so gefällt werden können, wenn nach wissenschaftlicher Faktenlage und Auskunft von Experten der Eingriff nicht schwerwiegende Nachteile und gleichzeitig keine nachweisbaren hygienisch/medizinischen Vorteile mit sich bringen würde.
Hier ist niemand "Islamkritiker" oder "Kritiker des Judentums", mir persönlich ist wuppe, was Leute für eine Konfession angeben und meinen, in ihrer Freizeit heiliges unternehmen zu müssen. Aber wenn jemand, egal aus welcher Motivation heraus, Kindern an den Genitalien herumschnippelt oder sie sonst irgendwie misshandelt, dann ist es ein Ausdruck von menschlichem Mitgefühl, sich darüber zu empören und so etwas verhindern/stoppen zu wollen.

Wenn im Hinterzimmer oder im Ausland beschnitten wird, wäre es ab dann strafbar, jeder könnte die Eltern anzeigen, auch nachträglich. Auch das Beschneidungsopfer. Die Jugendhilfe könnte einschreiten http://www.sgbviii.de/S37.html , wenn angezeigt wird, dass die Eltern so etwas vorhaben.

Wenn man bedenkt, dass viele Beschneidungen nur stattfinden, weil sich die Eltern durch den Druck in der Gemeinde/Familie/der Religionsführer dazu genötigt fühlen, dann würde ein Verbot eine Argumentationsgrundlage liefern für Eltern, die ihre Kinder nicht beschneiden wollen.
Wie bereits erwähnt, 4 von 5 jüdischen Kindern in Deutschland sind unbeschnitten. Nur weil u.a. die orthodoxen Rabbiner behaupten, jüdisches "Leben" wäre ohne Beschneidung nicht möglich, heisst das nicht, dass nicht unheimlich viele in D sich als Juden bezeichnen, weil sie eine Mutter haben, die sich als Jüdin bezeichnet hat, und an dem, was die Juden als Gemeindeleben bezeichnen, teilnehmen, obwohl sie die Beschneidung als religiöse Praxis nur symbolisch angedeutet oder gleich ganz außen vor gelassen haben.


Coole Sache, das... Coole Sache, das... Coole Sache, das... Coole Sache, das...

beachbernie hat mal wieder seine Froschpillen nicht eingennommen...dann argumentiert der immer so schräg zwinkern

nv.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1768464) Verfasst am: 21.07.2012, 07:13    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Daß ein Verbot sowieso wirkungslos ist, weil man die Beschneidung dann halt bei einem Wochenendausflug im benachbarten Ausland oder im Urlaub vornimmt, ist nicht unbedingt ein Grund gegen ein Verbot.


Daß ein Verbot sowieso wirkunslos sei.... (Hypothese, Konjungtiv, Möglichkeitsform..)

Ja! Coole Sache, das...

Außerdem steht es ja gar nicht fest, dass ein Verbot wirklos sei, denn wen sich bereits einige wenige an dieses Verbot halten, dann zeigt das Verbot schon Wirkung.

Außerdem, die Tatsache, dass das Verbot von bestimmten Drogen hier in Deutschland völlig wirkungslos ist, hält den Staat trotz erwiesener Niederlage in der Drogenpolitik auch nicht davon ab, vom Verbot von Drogen abzusehen...

Drogen erlauben, Beschneidung verbieten!!!!


Zitat:

Als Grund für ein Verbot ist sicher anzuführen, daß es eben auch Menschen gibt, die darunter leiden. Und selbst wenn 95% der Beschnittenen (nur mal um eine hypothetische Zahl zu haben) damit keine Probleme hätten (wobei man wieder argumentieren könnte, daß sie es ja auch nicht anders kennen können), fühlten sich eben immer noch 5% um ihre Vorhaut beklaut.



Hinzu kommt noch, dass diejenigen, die unter ihrer Beschneidung leiden oder litten sich aus Scham nicht trauen, an die Öffentlichkeit zu gehen, und ihren Kummer lieber für sich behalten, um nicht als "unmännlich", als "Weichei" oder als "Heulsuse" zu gelten.

Ein "richtiger Mann" kennt keinen Schmerz und keine Probleme - vor allem nicht an seinem Genital.


Zitat:

Man kann ein Verbot aber auch durchaus kritisch sehen - natürlich wäre es besser, eine gedeihliche Lösung zu finden.



Davon kann man leider nicht aus gehen, deshalb ist das Verbot auch gut so.

Und es muss nicht mal extra verboten werden, denn wie das Kölner Urteil zeigt, ist diese Körperverletzung ja schon längst verboten - es muss nur mal richtig Umgesetzt werden. Wenn der erste Mohel wegen eines Beschneidungsverbrechens in den Knast wandert und die ersten Eltern eine empfindliche Geldstrafe wegen Vernachlässigung ihrer Fürsorgepflicht verknackt werden, dann wird es sich hoffentlichlich herumsprechen, dass es für Beschneidung hierzulande etwas auf die Finger gibt, und das ist auch gut so.

Zitat:


Was andere Nutzer, zum Beispiel Flat da gesagt haben, ist insofern nicht unbedingt von der Hand zu weisen. Wie gesagt, scheint eine Beschneidung von Säuglingen weder im Judentum noch im Islam - wenn man dem jetzt anhängen sollte - theologisch absolut zwingend zu sein:



Es geht doch letztendlich nur um die Demonstration von Macht.

Die Religion demonstriert mit der Beschneiderei ihre Macht, und weil diese Macht jetzt durch das Kölner Urtei gefährdet ist, deshalb heulen die Religionsmafiosis jetzt auf, und die katholische Religionsmafia heult ein bischen aus Solidaritätsgründen mit, denn im Prinzip betreiben die alle das gleiche Geschäft: Leute für dumm zu verkaufen um dafür Beiträge zu kassieren, und je mehr sich die Menschen von der Religion emanzipieren, um so mehr ist deren Geschäftmodell bedroht - nix anderes ist das.

Und was die Familien an geht, so ist auch hier das bestehen auf Beschneidung zu einem nicht unerheblichen Teil eine Machtdemonstration...

Zitat:



entweder gibt es Ausnahmen, die davon entbinden oder eine Verschiebung möglich machen, oder das Säuglingsalter wird ja gar nicht vorgeschrieben. Bzw. es wäre durchaus möglich, ein symbolisches Ritual abzuhalten.



Es wäre auch möglich, dieses Ritual ganz sein zu lassen ....

Aber letztendlich sind auch Rituale in diesem Fall eine ganz merkwürdige Symbiose aus Machtdemonstration und Unterwürfigkeit, und zwar Demonstration der Macht innerhalb der Familie bei gleichzeitiger Unterwürfigkeit gegenüber dem Erwartungsdruck von Seiten der Religionsgemeinde und dem gesellschaftlichen Umfeld.

Zitat:


Das Mauern mit Begründungen wie "Das hat Gott uns aber befohlen" oder "Wir machen das aber schon immer so" ist da auch nicht unbedingt nützlich für einen Dialog.



Die wollen doch gar keinen Dialog - die wollen ihre Macht demonstrieren. Dialog würde ja bedeuten, Kompromisbereitschaft zu zeigen, und der Kompromiss, der liegt ja schon offen auf dem Tabet, nämlich einfach mit der Beschneidung so lange zu waren, bis die Kinder mündig sind, dass sie selbst entscheiden können, ob sie nun beschnitten werden wollen oder nicht.

Also geht es eben einfach nicht um Dialog von seiten der Religionsfürsten, sondern um ihr Positionen zu zementieren.

Zitat:



Das würde aus meiner Sicht die Religionsfreiheit auch nicht einschränken, sondern eher stärken: Das Kind hätte dann die Möglichkeit, sich zu entscheiden. Und ein "Bund mit Gott" macht ja auch nur Sinn, wenn man ihn bewußt und freiwillig eingeht.



Das ist alles nur "Schattenboxerei" - die Religionsgemeinschaften wollen ja gar keine Religionsfreiheit, sondern die hätten am liebsten eine Religionspflicht.

Die Religionsfreiheit hingegen entspringt der Toleranz der Gesellschaft, dass die Religiösen ihre Religionen auch ausleben können, jedoch ist die Zwangsbeschneidung als strafbare Handlung in meinen Augen ein Mißbrauch eben dieser Religionsfreiheit.

Zitat:



Die Kultmitglieder wären dann im Mittel vielleicht auch überzeugter, das wäre vielleicht noch ein Vorteil für den Kult. (Und auch bei Christen scheint es üblicher zu werden, die Taufe im Rahmen nachfolgender Rituale mitzuerledigen, obwohl diese ja keinen körperlichen Eingriff, sondern nur eine symbolische Handlung darstellt.)



Nun ja, die Taufe ist zwar auch grober Unfug, aber dafür relativ harmlos, sofern das verwendete Wasser nicht abgestanden und verkeimt ist, oder den Täufling nicht länger als x Minuten unter Wasser tauchen - ich denke da könnte man großzügig sein, so lange es sich nur um ein paar Spritzer Wasser handelt.

Was ich immer schon mal wissen wollte, woraus eigentlich Weihwasser besteht, und wie lange die die Brühe benutzen... vor allem, was die mit der Brühe machen wenn sie mal abgestanden ist und anfängt zu stinken, weil jeder Religionsdepp seine verkeimten Flossen da reinsteckt und das Wasser mit seinen Keimen anreichert. Das Weihwasser einfach im Clo runterspühlen verbietet sich ja irgendwie von selbst.... ist ja schließliche eine Kostbarkeit, so ein geweihtes Wasser zynisches Grinsen

Zitat:


(Und vielleicht würde sich eben auch die Menge derer vergrößern, die ihre jüdische Identität eben aus anderen Quellen beziehen, siehe Maimonides oder auch andere Quellen.



Muss man sich denn unbedingt mit irgend etwas "identifizieren"?

Reicht es nicht einfach aus, zu wissen, dass man ein Mensch ist, der einen Verstand hat, und der mit anderen Menschen Spaß haben kann.

Braucht man dazu wirklich ein Etikett, um sich von anderen abzugrenzen?

Solche Etikette sind doch immer abgrenzende und ausgrenzende Insignien - ich denke, das könnten wir ja als vernunftbegabte Wesen auch mal beiseite legen...

nv.
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
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Beitrag(#1768466) Verfasst am: 21.07.2012, 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt auch aufgeklärte Juden, die sich GEGEN die Beschneidung aussprechen.

Hier ihre Gründe in originalem Englisch:

Zitat:
Do not be afraid to be the first to change and lead your parents, family and community into modern times! Your primary responsibility is to take care of your son, not to satisfy other people’s need for tradition. Your community will eventually see the light.

What does tradition mean to you? Does it mean putting your son's welfare second? Do you blindly follow tradition even when it maims and mutilates?

Do not be afraid to think for yourself. Circumcision is barbaric and you are a better parent for not mutilating your son’s penis.

Do not be afraid to question tradition rather than blindly accepting it. Circumcision continues in our faith because of indoctrination, fear of change, and so-called tradition. Remember that our religious leaders are the products of this same indoctrination.

If you were told to circumcise your daughter’s vulva, would you blindly obey? Or would you question the order and choose to protect your daughter? Shouldn’t we treat our boys with the same consideration and respect?

Do not be afraid of divine punishment. God did not mandate circumcision. In the original version of the Torah, the book of J, circumcision is not even mentioned. Fallible men devised circumcision as a way to curb masturbation. Even Rabbi Maimonides acknowledged this fact




http://www.jewsagainstcircumcision.org/
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1768469) Verfasst am: 21.07.2012, 09:31    Titel: Beschneidungskonfliktberatung Antworten mit Zitat

Statt eines Verbotes könnte man auch so vorgehen, wie im Falle der Abtreibung.

Eine Beschneidungskonfliktberatung für Vater und Mutter (eventuell ergänzen noch um deren Väter und Mütter - denn Druck auf die Tradition fängt ja meist eine Generation vorher an Smilie )

In einer Beschneidungskonfliktberatung müssten sich dann die Sorgeberechtigten mit dem auseinandersetzen, was sie dem Kind antun, was es bedeutet die Vorhaut zu verlieren, etc. Dies zwingt dann auch die Väter und vielleicht die Großväter auch sich mit dem Verlust innerhalb ihrer eigenen Sexualität auseinanderzusetzen - ein Verlust, von dem sie vielleicht vorher auch nichts wussten.

Anbieter für eine solche Beratung (staatlich kontrolliert!) könnten dann sein
- kommunale Einrichtungen
- die betroffenen Religionsgemeinschaften (jüdische und islamische und x)
- Freireligiöse und HVD sowie andere säkulare Gruppen Smilie

Natürlich werden jetzt einige sagen - nur staatliche Konfliktberatung reiche aus - aber leider sind ja die Religiösen diesbezüglich so sensibel - insofern muss ihnen auch leider etwas entgegenkommen um dann für viele Kinder in einer beschneidungsfreie Zukunft segeln zu können.

Wir hätten dann innerhalb der Religionsgemeinschaften wahrscheinlich ähnliche Fronten, wie damals bei Donum Vitae bei den Katholen - sowas kann also auch fruchtbar in scheinbar starre Religionsgemeinschaften hineinwirken.


Die Beschneidungskonfliktberatung hatte ich ja schon mal anderer Stelle ins Gespräch gebracht

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Waschmaschine777
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Beitrag(#1768470) Verfasst am: 21.07.2012, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Unterschied zur Maedchenbeschneidung. Hier sind es naemlich vor allem die persoenlich Betroffenen, die Front gegen die Praxis machen, was erkennen laesst, dass es einen ganz fundamentalen Unterschied zwischen beiden Praktiken gibt, der im einen Fall zurecht eine schwere Menschenrechtsverletzung sieht und im anderen eben nicht.


Dass es Formen der weiblichen Beschneidung gibt, die viel schlimmer sind als männliche Beschneidungen stellt auch niemand in Abrede.
Aber es gibt auch Formen, die im Schweregrad vergleichbar sind. Bei diesen Formen liegt der Unterschied hauptsächlich in der Berichterstattung und im Engagement verschiedener Gruppen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Beschneidung_weiblicher_Genitalien

Zitat:
Im Jahr 1996 wurde vom Harborview Medical Center, einem Krankenhaus in Seattle, die Möglichkeit eingeräumt, einen kleinen Einschnitt an der Klitorisvorhaut vorzunehmen, der sogenannte genital nick oder ritual nick. Der Eingriff wurde von Seiten der Ärzteschaft als „symbolische Beschneidung“ aufgefasst, hatte keinerlei negative Folgen und blieb im Ausmaß sogar weitaus hinter der männlichen Beschneidung zurück. Es sollte hierbei keinerlei Gewebe entfernt werden, ein Vernähen der Wunde nicht nötig und Narbenbildung nicht zu erwarten gewesen. Die Prozedur wäre an mindestens 11 Jahre alten Mädchen durchgeführt worden. Vorausgehend sollte in einem Einzelgespräch ohne Eltern von ausgebildetem Fachpersonal in einem Interview die Motive des Mädchens sowie das Verständnis für den Eingriff sichergestellt werden.[176] Ziel war unter anderem, die illegale Durchführung der Prozedur außerhalb eines Krankenhauses zu verhindern und eine Option zur Wahrung der kulturellen Identität zu schaffen. Außerdem ließ sich aus Sicht der Krankenhausleitung eine Ungleichbehandlung der Geschlechter bei Operationen vergleichbarer Ausmaße nicht rechtfertigen (es wurden, wie in den USA üblich, auch viele Beschneidungen an Jungen vorgenommen). Einem umfangreichen juristischen Gutachten (Coleman, 1998, Duke University[177]) zufolge war das Vorgehen sowohl rechtlich als auch moralisch vertretbar. Als der sogenannte „Kompromiss von Seattle“ jedoch bekannt wurde, setzte eine Welle der Empörung von Seiten der Anti-FGM-Bewegung ein. Die Gegner des Kompromisses behaupteten, sogar das Diskutieren der Beschneidung weiblicher Genitalien legitimiere eine „barbarische Praxis“.[178][177] Unter dem Druck zahlreicher Lobbygruppen, geführt von der Frauenrechtlerin Patricia Schroeder, gab das Krankenhaus nach und beendete dieses Vorgehen.[179][176]


Dass der Kampf hauptsächlich von persönlich Betroffenren geführt wurde ist m.E. nicht richtig. Es waren in der Mehrzahl unbeschnittene Feministinnen die gegen die Beschneidung mobil machten. Die Bücher von Betroffenen kamen dann als emotionale Unterfütterung hinzu.
Allerdings gibt es auch beschnittene Frauen, die sich für Beschneidung aussprechen:

Zitat:
Heute existiert die Gegenbewegung sowohl in den betreffenden afrikanischen als auch in westlichen Ländern. Sie wird unter anderem von prominenten afrika-stämmigen Frauen getragen, die selbst beschnitten sind; so zum Beispiel die an der Florida Atlantic University lehrende Kenianerin Wairimu Njambi oder Fuambai Ahmadu von der University of Chicago, die ursprünglich aus Sierra Leone stammt. Von letzterer wurde 2008 die Organisation African Women Are Free to Choose (AWA-FC) gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die aus ihrer Sicht stark negativ verzerrte Berichterstattung zum Thema zu versachlichen.[147][148][113] Akademische Debatten zwischen Beschneidungsgegnern und Kritikern der Abschaffungsbewegung werden oftmals stark emotional geführt.[147] Njambi wurde beispielsweise aufgefordert, einen Kongressbeitrag zurückzuziehen, weil er in den Augen der Veranstalter keine ausdrückliche Verurteilung der Frauenbeschneidung beinhaltete.[149]
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fwo
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Beitrag(#1768493) Verfasst am: 21.07.2012, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
.....
Dass der Kampf hauptsächlich von persönlich Betroffenren geführt wurde ist m.E. nicht richtig. Es waren in der Mehrzahl unbeschnittene Feministinnen die gegen die Beschneidung mobil machten. Die Bücher von Betroffenen kamen dann als emotionale Unterfütterung hinzu.
Allerdings gibt es auch beschnittene Frauen, die sich für Beschneidung aussprechen:...

Wenn Du dich in die entsprechenden Kulturen begibst, sind es in der Regel sogar besonders die Frauen, die auf einer Beschneidung der Töchter bestehen, weil sie sich im anderen Fall selbst zugeben müssten, von der eigenen Mutter verraten worden zu sein. Und bevor diese Erkenntnis sich breitmacht, ziehen wir es in der Regel vor, eigene Verstümmelungen - körperlich wie psychische - nicht zu bemerken. Alice Miller hatte diesem Thema in leicht anderem Zusammenhang ein eigenes Buch gewidmet: "Du sollst nicht merken". Dieser Mechanismus ist inzwischen auch allgemein anerkannt und wer den kennt, wundert sich auch nicht über die jubelnden Kommentare der Beschnittenen, eher über die, die es schaffen aus diesem generationsübergreifenden Wiederholungszwang auszubrechen.

bb's Argumentation ist da einfach nur selten dämlich.

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astarte
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Beitrag(#1768496) Verfasst am: 21.07.2012, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da sind sich die Moslemhasser mal wieder voellig einig. War ja auch nicht anders zu erwarten. Lachen

Blödsinn. Wo ist irgendein "Hass" wenn jemand Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst überlassen will?


Zitat:

.... Harmlosigkeit des Eingriffs und weil die Beschneidung den Betroffenen auch Vorteile bringt,

Ach ja?
http://www.fr-online.de/politik/beschneidung--das-wohl-des-kindes-ist-nicht-verhandelbar-,1472596,16659000.html
Zitat:
Maximilian Stehr ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kinderurologie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie:
...
Wir reden hier nicht über einen läppischen Eingriff! Untersuchungen zeigen, dass es bei jedem fünften Säugling nach der Operation Probleme gibt. Sie sind zum Teil so schwerwiegend, dass noch einmal operiert werden muss. Es gibt Nachblutungen, Narben, häufig später eine Verengung der Harnröhrenöffnung, und sogar teilweise Amputationen des Gliedes habe ich gesehen. Abgesehen davon dürfen wir mögliche Auswirkungen auf die Sexualität nicht außer Acht lassen, über die immer wieder von Betroffenen berichtet wird.

...
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Man muss kein juedischer oder islamischer Prophet sein um vorauszusehen, dass ein Verbot zwangslaeufig einen regelrechten "Beschneidungstourismus" nach sich ziehen wird.

Aus selbigem Interview kurz und treffend:
Zitat:
Man kann doch nicht ein Übel tolerieren, um ein anderes zu verhindern. Das ist nicht mein Rechtsverständnis.

Zum Rest deiner reflexartigen Reaktionen haben andere schon genug geschrieben.

Zitat:


Ich habe meinen Standpunkt klargemacht und zumindest in diesem Kreis betrachte ich die Diskussion als beendet.

Ok, zur Kenntnis genommen. Du möchtest dich nicht mit den Argumenten und Expertenmeinungen befassen, weil du lieber hier deine Reflexe austobst. Ok. : )
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Misterfritz
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Beitrag(#1768499) Verfasst am: 21.07.2012, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da sind sich die Moslemhasser mal wieder voellig einig. War ja auch nicht anders zu erwarten. Lachen

Blödsinn. Wo ist irgendein "Hass" wenn jemand Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst überlassen will?


Zitat:

.... Harmlosigkeit des Eingriffs und weil die Beschneidung den Betroffenen auch Vorteile bringt,

Ach ja?
http://www.fr-online.de/politik/beschneidung--das-wohl-des-kindes-ist-nicht-verhandelbar-,1472596,16659000.html
Zitat:
Maximilian Stehr ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kinderurologie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie:
...
Wir reden hier nicht über einen läppischen Eingriff! Untersuchungen zeigen, dass es bei jedem fünften Säugling nach der Operation Probleme gibt. Sie sind zum Teil so schwerwiegend, dass noch einmal operiert werden muss. Es gibt Nachblutungen, Narben, häufig später eine Verengung der Harnröhrenöffnung, und sogar teilweise Amputationen des Gliedes habe ich gesehen. Abgesehen davon dürfen wir mögliche Auswirkungen auf die Sexualität nicht außer Acht lassen, über die immer wieder von Betroffenen berichtet wird.

...
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Man muss kein juedischer oder islamischer Prophet sein um vorauszusehen, dass ein Verbot zwangslaeufig einen regelrechten "Beschneidungstourismus" nach sich ziehen wird.

Aus selbigem Interview kurz und treffend:
Zitat:
Man kann doch nicht ein Übel tolerieren, um ein anderes zu verhindern. Das ist nicht mein Rechtsverständnis.

Zum Rest deiner reflexartigen Reaktionen haben andere schon genug geschrieben.

Zitat:


Ich habe meinen Standpunkt klargemacht und zumindest in diesem Kreis betrachte ich die Diskussion als beendet.

Ok, zur Kenntnis genommen. Du möchtest dich nicht mit den Argumenten und Expertenmeinungen befassen, weil du lieber hier deine Reflexe austobst. Ok. : )

Daumen hoch!

und noch ein dämlicher kommentar aus der presse
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-berg-ueber-beschneidung-und-die-empoerung-der-deutschen-a-845060.html
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astarte
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Beitrag(#1768503) Verfasst am: 21.07.2012, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

zu "harmloser Eingriff" noch:

Im Fall des 4-jährigen, um den es im Kölner Urteil ging, wurde von einem Gutachten ausgeschlossen, dass es der Pfusch des Arztes war, der zu Komplikationen führte:
http://www.focus.de/politik/deutschland/penis-war-uneben-und-zerfressen-vierjaehriges-kind-musste-nach-beschneidung-in-die-notaufnahme_aid_782118.html
Zitat:
Ein Gutachter, der vom Landgericht Köln beauftragt worden war, habe dem Arzt, der die Beschneidung vornahm, bescheinigt, dass der Eingriff „nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt“ worden sei. Die Nachblutungen, so der Gutachter, seien mögliche Komplikationen nach Beschneidungen.
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astarte
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Beitrag(#1768508) Verfasst am: 21.07.2012, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:

und noch ein dämlicher kommentar aus der presse
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-berg-ueber-beschneidung-und-die-empoerung-der-deutschen-a-845060.html

Sie ist doch sehr einsichtig. Cool
Zitat:
...und ich habe mal wieder keine Ahnung. ... Ich weiß das alles nicht. Ich habe keine Meinung,...
Wir sprachen von der Vorhaut. Ich habe keine Meinung dazu...

Da könnte man sich zwar informieren, und sich dann eine bilden, oder aber dem Nuhr folgen aber muss man wohl nicht, um einen Artikel zu schreiben.

Sie kann sich wohl gegen keine Menschenrechtsverletzung einsetzen, die nicht erwachsene Frauen in ihrem Kulturkreis betrifft. Und auch nicht für Tierschutz, oder Naturschutz, wo sie doch kein Baum und kein Tier ist.
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Einsiedler
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Beitrag(#1768525) Verfasst am: 21.07.2012, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und noch ein dämlicher kommentar aus der presse
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-berg-ueber-beschneidung-und-die-empoerung-der-deutschen-a-845060.html

Diese Kolumnen lese ich schon lange nicht mehr (Fleischhauer fand ich anfangs sogar originell). Für meinen Geschmack wird da viel zu sehr den diversen Stammtischbefindlichkeiten nach dem Mund geredet. Jeder Leser kann sich sozusagen "seinen" Kolumnisten aussuchen und sich immer brav in seinem Weltbild bestätigen lassen (wer mag, liest zusätzlich die "anderen" zur Feindbildpflege).
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beachbernie
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Beitrag(#1768559) Verfasst am: 21.07.2012, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da sind sich die Moslemhasser mal wieder voellig einig. War ja auch nicht anders zu erwarten. Lachen

Blödsinn. Wo ist irgendein "Hass" wenn jemand Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst überlassen will?




Du musst noch an Deinem Textverstaendnis arbeiten.

Das "Moslemhasser" bezieht sich erkennbar nicht generell auf Diskuttanten, die " Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst überlassen wollen", sondern auf die erlesener Schar derer, die immer vorneweg mit von der Partie sind, wenn es gegen Moslems geht (und die ich speziell hier angesprochen habe) und die in ihrem unermuedlichen Kampf gegen die "Islamisierung Europas" jeden mit ihrem Ad-hominem-spam zumuellen, der es wagt ihnen dabei im Weg zu stehen.

Natuerlich gibt es auch Diskutanten der Gegenseite hier, auf die der Ausdruck "Moslemhasser" ausdruecklich nicht zutrifft, sondern die lediglich beim gleichen Abwaegungsprozess zu einem anderen Resultat kommen als ich.

Im uebrigen plaediere auch ich dafuer " Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst zu überlassen", wie Du unschwer erkennen koenntest, wenn Du Dir mein gesamtes Posting in Ruhe durchliest, ich wende mich lediglich dagegen das Ganze per gesetzlichem Verbot zu regeln.

Du kannst Dich also wieder abregen.
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I.R
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Beitrag(#1768568) Verfasst am: 21.07.2012, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da sind sich die Moslemhasser mal wieder voellig einig. War ja auch nicht anders zu erwarten. Lachen

Blödsinn. Wo ist irgendein "Hass" wenn jemand Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst überlassen will?




Du musst noch an Deinem Textverstaendnis arbeiten.

Das "Moslemhasser" bezieht sich erkennbar nicht generell auf Diskuttanten, die " Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst überlassen wollen", sondern auf die erlesener Schar derer, die immer vorneweg mit von der Partie sind, wenn es gegen Moslems geht (und die ich speziell hier angesprochen habe) und die in ihrem unermuedlichen Kampf gegen die "Islamisierung Europas" jeden mit ihrem Ad-hominem-spam zumuellen, der es wagt ihnen dabei im Weg zu stehen.

Natuerlich gibt es auch Diskutanten der Gegenseite hier, auf die der Ausdruck "Moslemhasser" ausdruecklich nicht zutrifft, sondern die lediglich beim gleichen Abwaegungsprozess zu einem anderen Resultat kommen als ich.

Im uebrigen plaediere auch ich dafuer " Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst zu überlassen", wie Du unschwer erkennen koenntest, wenn Du Dir mein gesamtes Posting in Ruhe durchliest, ich wende mich lediglich dagegen das Ganze per gesetzlichem Verbot zu regeln.

Du kannst Dich also wieder abregen.
Du hast Dich gänzlich ohne Not auf das schiefe Brett begeben, von dem Du nun wieder herunterkommen möchtest - gut. Vielleicht überlegst Du beim nächsten Mal vorher, ob es noch andere Gründe geben könnte, etwas zu wollen oder abzulehnen, als Moslemhass, Antisemitismus oder Fundamentalatheismus. Selbst eine Interessenüberschneidung mit diesen oder jenen Gruppen sollten einen eigenständigen Erkenntnisprozess nicht beeinflussen. Meine Ablehnung gegenüber Lakritzschnecken würde sich jedenfalls nicht ändern, wenn jetzt herauskäme, dass schon die Nazis Lakritzschnecken verboten hätten.

Und Du unterliegst einem Irrtum: Niemand möchte Beschneidungen an kleinen Jungs gesetzlich verbieten - sie sind es nämlich bereits. Das Problem ist, dass die Beschneidung für kleine Kinder unter Missachtung des Grundgesetzes ausdrücklich erlaubt werden sollen, wenn sie einem bestimmten Geschlecht angehören und ihre Eltern bestimmten Religionen.
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Sermon
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Beitrag(#1768570) Verfasst am: 21.07.2012, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im uebrigen plaediere auch ich dafuer " Jungens (allen! Nicht nur Moslems) die Entscheidung ihr Geschlechtsteil beschneiden zu lassen, selbst zu überlassen", wie Du unschwer erkennen koenntest, wenn Du Dir mein gesamtes Posting in Ruhe durchliest, ich wende mich lediglich dagegen das Ganze per gesetzlichem Verbot zu regeln.


Diejenigen, welche die Entscheidung gerade nicht den jungen Maennern selbst ueberlassen wollen, schicken sich nun mit breiter Bundestagsmehrheit an, die Vorhautbeschneidung aus religioesen Gruenden demnaechst gesetzlich explizit zu erlauben.

Welche Relevanz haben danach noch noble Plaedoyers fuer Selbstbestimmung, wenn die Fremdbestimmung gesetzlich gesichert ist?
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Zuletzt bearbeitet von Sermon am 21.07.2012, 20:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Sermon
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Beitrag(#1768571) Verfasst am: 21.07.2012, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Meine Ablehnung gegenüber Lakritzschnecken würde sich jedenfalls nicht ändern, wenn jetzt herauskäme, dass schon die Nazis Lakritzschnecken verboten hätten.


Die Nazis hatten doch nie die Absicht, Vorhautbeschneidungen an juedischen Knaben zu untersagen.
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Beitrag(#1768572) Verfasst am: 21.07.2012, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Meine Ablehnung gegenüber Lakritzschnecken würde sich jedenfalls nicht ändern, wenn jetzt herauskäme, dass schon die Nazis Lakritzschnecken verboten hätten.


Die Nazis hatten doch nie die Absicht, Vorhautbeschneidungen an juedischen Knaben zu untersagen.
Ich meinte dies auch generell und nicht so penisfixiert.
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Kramer
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Beitrag(#1768582) Verfasst am: 21.07.2012, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe schon von viel zu vielen selbst Betroffenen gehoert, dass die Knabenbeschneidung "not a big deal" ist, als dass ich der einschlaegigen Graeuelpropaganda der ueblichen Verdaechtigen allzuviel Wert beimesse.


Soso... bisher haben sich Verbände von Urologen, Kinderchirurgen, Kinder- und Jugendärzten gegen die Beschneidung ausgesprochen. Das sind also alles übliche Verdächtige.
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#1768583) Verfasst am: 21.07.2012, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
ich wende mich lediglich dagegen das Ganze per gesetzlichem Verbot zu regeln.


Du hast noch gar nicht begriffen, worum es überhaupt geht, oder?
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brf
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Beitrag(#1768657) Verfasst am: 22.07.2012, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Du kannst Dir ja von denen die Argumentationsmuster abschauen und z.B. predigen "Wer seinen Kindern die Vorhaut abschneiden laesst, der hat seine atheistische Pflicht verletzt und soll von der atheistischen Gemeinschaft ausgeschlossen werden!"

Wer seinen Kindern die Vorhaut ohne medizinische Indikation und ohne deren explizite Zustimmung abschneiden lässt, der verstößt gegen Art. 2 GG.

Das ist der Punkt und nichts anderes. Mag zwar vielleicht sein, dass das in bestimmten Fällen gerechtfertigt werden kann, (Art. 2 GG kann durch ein Gesetz eingeschränkt werden), aber dafür müssen nun mal gute Gründe genannt werden. Ohne solche guten Gründe ist das schlicht unzulässig.

Und an diesem Punkt liegt ein Problem: Wenn unsere Bundes/tags/regierungsleute auf die Idee kommen, das Grundgesetz zu ändern, hätte die grüne CDSUFDP-Partei eine Mehrheit. Ich habe Angst.
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brf
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Beiträge: 366

Beitrag(#1768658) Verfasst am: 22.07.2012, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Und zu einigen beschneidungsbefürwortenden Diskussionsteilnehmern folgenden Artikel:

http://www.scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2012/06/das-kleine-trollhandbuch.php

Es passt auf diese und die andere Diskussion.

Vielleicht kann "Flat" seinen Stil ja noch verbessern.
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Thebe
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Anmeldungsdatum: 20.07.2012
Beiträge: 54

Beitrag(#1768683) Verfasst am: 22.07.2012, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Bundeskanzlerin Angela Merkel war zuvor mit den Worten zitiert worden, sie wolle nicht, "dass Deutschland das einzige Land auf der Welt ist, in dem Juden nicht ihre Riten ausüben können".

http://nachrichten.t-online.de/justizministerin-beschneidungsgesetz-wird-kompliziert/id_58116600/index

Hab ich was verpasst? Wo wäre Deutschland denn das einzige Land das Beschneidungen aus religösen Gründen verbieten würde? Ist das nicht unter anderem in Australien und Großbritannien der Fall?

EDIT:

http://www.phimose-info.de/phimose-forum/viewtopic.php?f=12&t=2407

Hier noch was gefunden. In Dänemark stehen die Parteien fast geschlossen hinter einem Verbot für religöse Beschneidungen.
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