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Sind Soldaten Mörder?
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Sind Soldaten Mörder?
Ja
32%
 32%  [ 33 ]
Nein
16%
 16%  [ 17 ]
Nur im falle eines Angriffskrieges
7%
 7%  [ 8 ]
Das Thema ist zu komplex um einfach mit ja und nein zu antworten
42%
 42%  [ 43 ]
Stimmen insgesamt : 101

Autor Nachricht
Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#93932) Verfasst am: 20.02.2004, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ìch denke schon, dass man sie so bezeichnen kann. Was tun sie im Ernstfall des Soldatenseins, dem Krieg? Sie töten bzw. verletzen Menschen im Auftrag ihres jeweiligen Regierungschefs, der sich dafür zu fein ist.
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Heinrich Dreier
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Anmeldungsdatum: 17.02.2004
Beiträge: 53
Wohnort: Archangelos-Rhodos-GR

Beitrag(#94298) Verfasst am: 21.02.2004, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wer einen anderen Mitmenschen tötet ist doch ein Mörder.
Übrigens sind nach einer Studie die so 1973 gemacht wurde ca 92 % aller Menschen in der Lage, auf Befehl zu töten. Der Film wurde jahrelang für Soldatenschulungen eingesetzt, und ist im WDR auch mal vor Jahren gezeigt worden. Leider schaue ich kein Tv mehr, und weiß auch nicht mehr, wie der Film heißt.
Grüße
Heinrich
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In der Vergangenheit ist die Zukunft
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94316) Verfasst am: 21.02.2004, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Du beziehst dich wahrscheinlich auf die Milgram-Experimente. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Standford-Prison-Experiment. Das wurde im deutschen Spielfilm "Das Experiment" dramaturgisch ganz gut umgesetzt. (Find ich jedenfalls.)

Wer einen Menschen tötet, ist nicht automatisch ein Mörder.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#94318) Verfasst am: 21.02.2004, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht sind tatsächlich 92% aller Menschen in der Lage auf Befehl zu töten, aber was auch feststeht, ist dass jeder Mensch einen anderen töten kann. Unter bestimmten Umständen ist das immer möglich.
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Heinrich Dreier
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Anmeldungsdatum: 17.02.2004
Beiträge: 53
Wohnort: Archangelos-Rhodos-GR

Beitrag(#94342) Verfasst am: 21.02.2004, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Habe mal mit Begeisterung eine sehr gute "Ausbildung" genossen. Doch ich bin mir heute sicher, das man sich selbst so umpolen kann, das man wirklich niemals mehr eine Waffe in die Hand nimmt.

Grüße
Heinrich
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94355) Verfasst am: 21.02.2004, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte mich gar nicht so umpolen. Unter bestimmten Umständen halte ich Töten für legitim. Ich möchte mir diese offen halten, wenn ich es für gerechtfertigt halte. Ich habe nur keinen Bock zu töten, weil's mir irgendwer befiehlt. Ich würde auch von einem Soldaten erwarten, dass er desertiert, wenn er nicht mehr daran glaubt, dass sein Handeln legitim ist. Sich einfach auf den Befehl rausreden, gilt nicht. Auch der Soldat muss sein Handeln verantworten.
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Heinrich Dreier
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Anmeldungsdatum: 17.02.2004
Beiträge: 53
Wohnort: Archangelos-Rhodos-GR

Beitrag(#94360) Verfasst am: 21.02.2004, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ich möchte mich gar nicht so umpolen. Unter bestimmten Umständen halte ich Töten für legitim. Ich möchte mir diese offen halten, wenn ich es für gerechtfertigt halte. Ich habe nur keinen Bock zu töten, weil's mir irgendwer befiehlt. Ich würde auch von einem Soldaten erwarten, dass er desertiert, wenn er nicht mehr daran glaubt, dass sein Handeln legitim ist. Sich einfach auf den Befehl rausreden, gilt nicht. Auch der Soldat muss sein Handeln verantworten.


Ich halte Töten nach meinem heutigen Wissen ( noch sehr gering) nicht für legitim, unter keinen Umständen. Denn wenn es stimmt, das ich alles, was ich tue, auch zu mir zurückkommt, dann töte ich mich dadurch ja auch selbst. Wer hat das Recht, sich selbst zu töten??
Grüße
Heinrich
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staarmie
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Anmeldungsdatum: 14.11.2003
Beiträge: 71

Beitrag(#94367) Verfasst am: 21.02.2004, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Wirklich unter keinen Umständen? Auch nicht, wenn dein eigenes Leben davon abhinge (Notwehr)?
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Heinrich Dreier
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.02.2004
Beiträge: 53
Wohnort: Archangelos-Rhodos-GR

Beitrag(#94369) Verfasst am: 21.02.2004, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

staarmie hat folgendes geschrieben:
Wirklich unter keinen Umständen? Auch nicht, wenn dein eigenes Leben davon abhinge (Notwehr)?


@
staarmie
Um mich zu wehren, muss ich nicht gleich töten, denn ich habe schon einige male in den Lauf einer Kanone geschaut, und lebe immer noch. Ich bin nicht geboren, damit mich Jemand umlegt, also muss ich auch nicht in Notwehr töten.
Grüße
Heinrich
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94375) Verfasst am: 21.02.2004, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Heinrich Dreier hat folgendes geschrieben:
Denn wenn es stimmt, das ich alles, was ich tue, auch zu mir zurückkommt, dann töte ich mich dadurch ja auch selbst.


Oh je, das klingt ganz schön esoterisch. skeptisch

Heinrich Dreier hat folgendes geschrieben:
Wer hat das Recht, sich selbst zu töten?


Das Recht, mich selbst zu töten, werde ich mir unter bestimmten Umständen nehmen.
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Heinrich Dreier
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Anmeldungsdatum: 17.02.2004
Beiträge: 53
Wohnort: Archangelos-Rhodos-GR

Beitrag(#94377) Verfasst am: 21.02.2004, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Jeder darf ja tun, wie es Ihm beliebt.
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#94408) Verfasst am: 22.02.2004, 00:21    Titel: Re: Sind Soldaten Mörder? Antworten mit Zitat

"...Sagte ich Mord? - Natürlich Mord! Soldaten sind Mörder"! (Kurt Tucholsky 1925 in seinem Aufsatz "Beobachtungen von einem Kriegsschauplatz" in der Weltbühne. Auch wenn es mir gewaltig auf den Zeiger geht, wird mit Termini wie "Völkermord" oder "Holocaust" sehr fahrlässig umgegangen wird, dahinter im besten Fall schlichte Unkenntnis betr. der eigenen Geschichte, im mindestens ebenso weit verbreiteten Fall Geschichtsrelativierung steckt, so ist an Tucholskys Aussage immer noch nichts zurück zu nehmen. Die "Soldatenehre" konnte weder die Reichswehr, noch, das allerdings erst mit Verzögerung, die Bundeswehr juristisch vor diesem Vorwurf bewahren.

Einmalig allerdings ist die Mimosität deutscher Militärs, geht es ihnen an die "Ehre". Während in allen anderen zivilisierten Ländern das Militär da Allerletzte ist, vergleichbar mit dem Henker in den USA, dort sich die verkrachten Existenzen wiederfinden, denen eine zivile Karriere mangels Eignung verwehrt ist und deren Ansehen entsprechend ist, halten die gleichen Typen in D. auf ihre "Ehre". Entsprechend lange brauchten bundesdeutsche Gerichte dann auch, bis sie Tucholskys Aufsatz begriffen, so sie ihn überhaupt erst gelesen hatten.

Die "Ehre" einer Armee, deren Gründer zu den Nazi-Tätern gerhörten, deren Offizierskorps sich mit den Nazi-Orden schmückte und deren Kasernen nach Nazi-Mördern benannte, was ist das für eine Ehre?

Mord in Korea, Mord in Vietnam, Mord in Suez, Mord in Chile, Mord in Grenada, Mord im Irak und, natürlich auch, Mord in Jugoslawien und Afghanistan. (Keine Anspruch auf Vollständigkeit) Hatte die Bundeswehr bis 1991 das Privileg sich aus dem internationalen Morden herauszuhalten, so ist dieser Zustand endgültig vorbei. Erschreckt stellten "die Jungs" (Voker Rühe, Rudolf Scharping über die BuWe) fest, daß die Bundeswehr kein Verein bei dem man bei Lagerfeuer-Romantik sienen Führerschein machen konnte, bei dem gesoffen wurde und man ansonsten bar jeglicher Verantwortung war, sondern daß das eigene Leben massiv bedroht sein kann. Folglich nahm die Zahl der Zeitsoldaten, die ihren Wehrdienst verweigerten mit Beginn des ersten Irak-Krieges dramatische Größen an.

Vorbei, vorbei. Noch sind die größten Gefahren, denen ein bundesdeutscher Soldat im Ausland ausgesetzt ist, ein Tripper oder ein Verkehrsunfall im Suff. Eine Ahnung aber, was nun wird, die hat jeder Soldat. Eine Ahnung, das die feindliche Kugel nicht die obligate Brust trifft, eine Ahnung, was Todesangst bedeutet, eine Ahnung auch, daß dieses Spiel ein mörderisches ist. Und er wird so reagieren, wie es seine französischen, britischen oder amerikanischen Kollegen tun: Mit Mord.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94411) Verfasst am: 22.02.2004, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Plädierst du für eine Abschaffung der Armee?

Würdest du einem Land wie Südkorea raten, sich völlig zu entwaffnen? Oder Taiwan? Oder Israel? Oder Russland in der Zeit des Kalten Kriegs?
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#94421) Verfasst am: 22.02.2004, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Plädierst du für eine Abschaffung der Armee?

Würdest du einem Land wie Südkorea raten, sich völlig zu entwaffnen? Oder Taiwan? Oder Israel? Oder Russland in der Zeit des Kalten Kriegs?


Wenn Du mich meinst, dann sei Dir empfohlen, Tucholskys Aufsatz zu lesen. Damit wäre alles beantwortet.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16000
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#94430) Verfasst am: 22.02.2004, 01:37    Titel: Re: Sind Soldaten Mörder? Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Während in allen anderen zivilisierten Ländern das Militär da Allerletzte ist, vergleichbar mit dem Henker in den USA, dort sich die verkrachten Existenzen wiederfinden, denen eine zivile Karriere mangels Eignung verwehrt ist und deren Ansehen entsprechend ist, ...


Gerade in den USA findet eine sehr starke Überbetonung des Militärischen statt. Während das Militär wegen Vietnam lange der "Prügelknabe" war, konnte es sein hohes Prestige (man bedenke: Kerry wird "außenpolitische Kompetenz" zugedacht, weil er in Vietnam ein Jahr lang auf einem Kanonenboot rumgeschippert ist...) spätestens während des zweiten Golfkrieges (1991) zurückgewinnen. Eine militärische Karriere wird im "patriotischen Amerika" geradezu als das "A und O" begriffen, militärische "Helden" reicht man von Empfang zu Empfang weiter, man schafft, um die Sympathie für die "Truppen im heldenhaften Einsatz" zu verbessern, Propagandamärchen von Soldaten. (Wurde in Vietnam schon gemacht, in einer "Spiegel TV"-Themennacht lief auch mal ein Propagandafilm über Vietnam-Soldaten.)

Es gibt tatsächlich aber einen noch viel profaneren Grund als die "Ehre", um dort einzutreten. Die meisten kommen aus einfachen sozialen Verhältnissen, oft eher bildungsfern, aber zumindest arm dran. Die Army verspricht ihnen nachher Vorteile bei einer weiteren Ausbildung, aber zumindest eine Möglichkeit, aus dem "Ghetto" herauszukommen. Sie ist ein "Job", oft der einzige, den Personen, die so aufgewachsen sind, machen können.

(Da Murrka immer Kanonenfutter braucht, ist es praktisch, "Kellerkinder" zu nehmen, denn so würde sich auch das Problem mit der "Bildung sozialer Brennpunkte" lösen, indem man sie [positiv?] entweder hierüber mit Geld versieht, um eine andere Zukunft zu eröffnen, oder aber ["neo-con"] einfach "ausblutet".)

[Was nicht verwundert: bei der Army gibt es immer wieder Übergriffe homophober Art, bis hin zum Mord an "Kameraden", die auch nur als schwul wahrgenommen werden. Und durch ihr Verhalten bestärkt die Armee diese Haltung auch noch, indem sie selbst regelrechte Hexenjagden durchführt. Aber das ist ein anderer Thread.]

Nicht zuletzt: heute ist "Private Jessica" von Medikamenten (~ Schmerzmitteln ~) aufgedunsen und hat ein steifes Bein. Die Karriere, die sie sich erhofft hat, kann sie sich jetzt wohl auch "stecken".
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94433) Verfasst am: 22.02.2004, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Plädierst du für eine Abschaffung der Armee?

Würdest du einem Land wie Südkorea raten, sich völlig zu entwaffnen? Oder Taiwan? Oder Israel? Oder Russland in der Zeit des Kalten Kriegs?


Wenn Du mich meinst, dann sei Dir empfohlen, Tucholskys Aufsatz zu lesen. Damit wäre alles beantwortet.


OK, habe ich gelesen.

Und jetzt du.

Plädierst du für eine Abschaffung der Armee?

Würdest du einem Land wie Südkorea raten, sich völlig zu entwaffnen? Oder Taiwan? Oder Israel? Oder Russland in der Zeit des Kalten Kriegs?
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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#94441) Verfasst am: 22.02.2004, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Plädierst du für eine Abschaffung der Armee?

Würdest du einem Land wie Südkorea raten, sich völlig zu entwaffnen? Oder Taiwan? Oder Israel? Oder Russland in der Zeit des Kalten Kriegs?


Zum einen: Auf mich hört eh keiner. Und zum anderen: Jegliches zivilisierte Land braucht oder meint zumindest zu brauchen, allerlei unangenehme Gestalten, als da seien Geheimdienste (wer erinnert sich noch der typisch deutschen Stasi-Befindlichkeiten), Altenpfleger, Bullen, Pfaffen, Henker und eben auch Soldaten. Sympathischer weden diese Leute nun aber wirklich nicht.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#94444) Verfasst am: 22.02.2004, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist auch nicht sympathisch, wenn man eine Arbeit für notwendig hält, sie selber nicht machen möchte und dann auch noch diejenigen, die sie einem abnehmen, moralisch verurteilt. Auf mich wirkt das snobistisch und scheinheilig.
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Heinrich Dreier
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Anmeldungsdatum: 17.02.2004
Beiträge: 53
Wohnort: Archangelos-Rhodos-GR

Beitrag(#94469) Verfasst am: 22.02.2004, 07:45    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Es ist auch nicht sympathisch, wenn man eine Arbeit für notwendig hält, sie selber nicht machen möchte und dann auch noch diejenigen, die sie einem abnehmen, moralisch verurteilt. Auf mich wirkt das snobistisch und scheinheilig.


Jeder hat sicher schon mal eine Arbeit gemacht, die Ihm nicht liegt, doch ist Soldat sein ein Beruf? Beruf kommt ja von Berufung,oder? Kann ein Mensch sich berufen fühlen, zu töten? Klar kann Er das, wenn Er dazu erzogen und ausgebildet wurde. Was hindert uns daran, uns weiter zu bilden, unser Bewustsein zu erweitern?
Alles ist doch nur eine Ansichtsache, und Betrachtungsweise. Wobei ja der Betrachter von seiner Sichtweise her immer recht hat.
Was heute nicht möglich ist, kann in einem Jahr schon sein, so es nur gewünscht wird.
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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#94480) Verfasst am: 22.02.2004, 11:06    Titel: Re: Sind Soldaten Mörder? Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
.... spätestens während des zweiten Golfkrieges (1991) zurückgewinnen. Eine militärische Karriere wird im "patriotischen Amerika" geradezu als das "A und O" begriffen, militärische "Helden" reicht man von Empfang zu Empfang weiter, man schafft, um die Sympathie für die "Truppen im heldenhaften Einsatz" zu verbessern, Propagandamärchen von Soldaten.


Stimmt das wirklich? Oder werden dort nicht eher Rituale zwischen den Herrschenden und den Beherrschten zelebriert? Oder, ein Deal zwischen Verarschern und Verarschten? Steht bei Wohltätigkeitsbällen immer höchst dekorativ z.B. ein Rollstuhlfahrer herum, so haben die gleiche Rolle eben jene herumgereichten "Helden". Es ist schon anzuzweifeln, ob Bush oder Kerry hinter ihren salbungsvollen Worten stehen und es ist zu wünschen, daß sie dieses nur zum Zweck der Beruhigung des niedrigen Volkes tun, ansonsten wären es Vollidioten.
Kommen wir nun zu den Verarschten: Sie lassen sich verarschen und wissen es auch, wissentlich nehmen sie die Lügen der Herrschenden hin, die für ihresgleichen nichts als Verachtung über haben. Sie lassen es zu, weil sie noch mehr als ihre Verarscher ihresgleichen fürchten. Das allerdings entbindet den Plebs nicht von der Verantwortung, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#94481) Verfasst am: 22.02.2004, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Plädierst du für eine Abschaffung der Armee?

Würdest du einem Land wie Südkorea raten, sich völlig zu entwaffnen? Oder Taiwan? Oder Israel? Oder Russland in der Zeit des Kalten Kriegs?


Wenn Du mich meinst, dann sei Dir empfohlen, Tucholskys Aufsatz zu lesen. Damit wäre alles beantwortet.


Ich sehe die Frage nicht so recht beantwortet.

Die Glosse von Tucholsky beschreibt schon eine andere Situation:

http://www.sozialistische-klassiker.org/Tucholsky/Tuch04.html
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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#94489) Verfasst am: 22.02.2004, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
[
Die Glosse von Tucholsky beschreibt schon eine andere Situation:

http://www.sozialistische-klassiker.org/Tucholsky/Tuch04.html


Um diesen Satz ging es: "Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder."

Den Rest habe ich, glaube ich zumindest, mit der Antwort an Critik erledigt.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
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Beitrag(#94497) Verfasst am: 22.02.2004, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Das besagte Zitat wird aber auch in anderen Kontexten verwendet, z.B. bei Bundeswehr Gelöbnissen.

Ich hoffe immer noch darauf, dass du ein paar Alternativen zur Armee nennst, denn eigentlich möchte ich nicht, dass meine Steuergelder zur Finanzierung von Mördern eingesetzt werden.
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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#94500) Verfasst am: 22.02.2004, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Das besagte Zitat wird aber auch in anderen Kontexten verwendet, z.B. bei Bundeswehr Gelöbnissen.

Ich hoffe immer noch darauf, dass du ein paar Alternativen zur Armee nennst, denn eigentlich möchte ich nicht, dass meine Steuergelder zur Finanzierung von Mördern eingesetzt werden.


muß ich das?
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
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Beitrag(#94512) Verfasst am: 22.02.2004, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Könnte ich dich dazu bringen, wenn du partout nicht willst? Ich versuche mir einfach ein Bild zu machen, was du für ein Typ bist.

Vielleicht glaubst, dass eine gangbare Alternative gibt, die Armeen abzuschaffen. Wenn ja, würde ich die gerne kennen.

Wenn mich deine Alternative überzeugt, werde ich vermutlich diejenigen Soldaten für Mörder halten, die tatsächlich töten, die Alternative kennen, es aber trotzdem vorziehen, Soldaten zu sein.

Wenn mich deine Alternative nicht überzeugt, werde ich dich vermutlich für einen Idealisten halten. Gleichwohl könnte ich nachvollziehen, dass von deinem idealistischen Standpunkt aus Soldaten als Mörder erscheinen.

Wenn du keine Alternative hast, die Armee also für grundsätzlich nötig erachtest, dir aber das Privileg herausnimmst, diejenigen moralisch zu verachten, die dir diese notwendige Arbeit abnehmen, dann halte dich deine Einstellung für snobistisch, elitär und scheinheilig.

Ich war mal ein paar Jahre lang auf einem katholischen Jungengymnasium. Die Lehrer haben uns da immer wieder vermittelt, wie großartig es doch sei, Gymnasisast zu sein. Wenn ein Schüler nicht mitkam, brachten die immer den Spruch: "Kannst ja auf die Hauptschule gehen und später Müllmann werden."

Als irgendwann rauskam, dass Rechtsanwaltssöhne Mitschüler mit Waffen um Geld erpressten, wunderten die Lehrer sich. Als es irgendwann Übergriffe auf die türkische Putzfrau gab, wunderten die Lehrer sich. Als die Schüler irgendwann im Bus eine Schwarze mit ihrem Baby so ausdauernd rassistisch beschimpften, dass sie zu weinen anfing, wunderten die Lehrer sich. Wo hatten die Schüler das nur her?

Seitdem bin ich auf der Hut, wenn bestimmte Berufs- oder Bevölkerungsgruppen pauschal verurteilt werden.
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#94651) Verfasst am: 22.02.2004, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Heinrich Dreier hat folgendes geschrieben:
Wer einen anderen Mitmenschen tötet ist doch ein Mörder.


Dem ist IMHO nichts hinzuzufügen.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#94657) Verfasst am: 22.02.2004, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heinrich Dreier hat folgendes geschrieben:
Wer einen anderen Mitmenschen tötet ist doch ein Mörder.


Dem ist IMHO nichts hinzuzufügen.


Und warum gibt es dann eine unterschiedliche Rechtssprechung? Am Kopf kratzen

Wenn mich jemand angreift oder einen anderen Menschen, dies so unverhältnismäßig, dass ich befürchten muss, er will töten und ich mich wehre (Notwehr) bzw. ich ihn von den anderen Menschen abbringen muss (Nothilfe), bin ich dann ein Mörder?
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#94662) Verfasst am: 22.02.2004, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heinrich Dreier hat folgendes geschrieben:
Wer einen anderen Mitmenschen tötet ist doch ein Mörder.


Dem ist IMHO nichts hinzuzufügen.


Und warum gibt es dann eine unterschiedliche Rechtssprechung? Am Kopf kratzen


Ich schrieb "IMHO". Warum es eine unterschiedliche Rechtssprechung gibt, kann ich doch nicht beantworten. Geschockt

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Wenn mich jemand angreift oder einen anderen Menschen, dies so unverhältnismäßig, dass ich befürchten muss, er will töten und ich mich wehre (Notwehr) bzw. ich ihn von den anderen Menschen abbringen muss (Nothilfe), bin ich dann ein Mörder?


Da für mich aus diesem Beispiel nicht hervorgeht, mit welchem Ergebnis bist Du natürlich kein Mörder.
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Heinrich Dreier
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Beitrag(#94669) Verfasst am: 22.02.2004, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Gesetze werden von Menschen gemacht, und Menschen machen Fehler. Es sollen ja auch schon Menschen verurteilt worden sein, die nichts verbrochen haben.
Wenn ein Selbstmörder sich vor ein Auto wirft, und stirbt, ist der Fahrer dann ein Mörder?
Eigendlich doch nicht, wenn er sich an die Regeln gehalten hat, und auch alles richtig gemacht hat. Doch den Fahrer den ich kenne ,hat man wegen tötung im Straßenverkehr verurteilt.
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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#94671) Verfasst am: 22.02.2004, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:



Da für mich aus diesem Beispiel nicht hervorgeht, mit welchem Ergebnis bist Du natürlich kein Mörder.


Konkretisieren wir doch einmal: Natürlich waren Harris, Montgomery,Eisenhower, Schukow Mörder. Aber nur Mörder waren in der Lage den Mördern Rommel, Jodl, Keitel, Guderian usw. zu begegnen. Und wie Mörder verhielten sie sich dann auch.
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