Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

homeschooling
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1046530) Verfasst am: 17.07.2008, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:


Aber mal in Ernst: Der Zwang, der dahintersteht, interessiert mich bei diesem Thema wenn überhaupt, dann nur am Rande.


Mich interessiert er hingegen in erster Linie.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1046533) Verfasst am: 17.07.2008, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:


Aber mal in Ernst: Der Zwang, der dahintersteht, interessiert mich bei diesem Thema wenn überhaupt, dann nur am Rande.


Mich interessiert er hingegen in erster Linie.


Weshalb? Weil du ihn für den destruktiven Faktor hältst?
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
River Runs Red
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.09.2007
Beiträge: 336

Beitrag(#1046534) Verfasst am: 17.07.2008, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Dort stehen ja auch viel bessere Sanktionsmöglichkeiten zur Verfügung: "Bevor du deine Mathematikaufgaben nicht gemacht hast, darfst du nicht mit dem Horst Fussballspielen gehen".


Oder: Du hilfst jetzt beim Gartenumgraben und passt dann auf deine kleinen Geschwister auf während Mama und Pappa arbeiten sind. Achja, und heute Abend um Acht unterrichte ich dann noch in Mathe... Mit den Augen rollen
_________________
"Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise."
(Wernher v. Braun)

"Those who would sacrifice freedom for peace deserve neither"
(B. Franklin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
jdf
MIM-104C Nikopol
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1046563) Verfasst am: 17.07.2008, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:


Aber mal in Ernst: Der Zwang, der dahintersteht, interessiert mich bei diesem Thema wenn überhaupt, dann nur am Rande.


Mich interessiert er hingegen in erster Linie.


Wie bewertest du in diesem Zusammenhang das Motivieren der Kinder?
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1046565) Verfasst am: 17.07.2008, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Dort stehen ja auch viel bessere Sanktionsmöglichkeiten zur Verfügung: "Bevor du deine Mathematikaufgaben nicht gemacht hast, darfst du nicht mit dem Horst Fussballspielen gehen".


Oder: Du hilfst jetzt beim Gartenumgraben und passt dann auf deine kleinen Geschwister auf während Mama und Pappa arbeiten sind. Achja, und heute Abend um Acht unterrichte ich dann noch in Mathe... Mit den Augen rollen
im prinzip ist es doch etwas viel schlimmeres: ein kind könnte bei nichterfüllens des lernerfolges angst um den liebesentzug seiner eltern haben.
ich stelle mir das furchtbar vor, wenn ich als kind meine eltern auch noch als lehrer hätte. es gäbe nie ein ausweichen, ich müsste immer, vom frühstück bis zum ins bett-gehen, sie als eltern und lehrer ansehen. noch dazu fehlten mir vergleichsmöglichkeiten mit anderen kindern und familien.
und das sollte ich gut für kinder finden? nein, wenn es nicht absolut notwendig wäre, und diese gibt es heute mit der internet-technik nicht mehr, dann sehe ich absolut keinen grund, das zu unterstützen.
_________________
I'm tapping in the dusternis
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1046587) Verfasst am: 17.07.2008, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Du willst doch wohl nicht allen Ernstes behaupten, dass das auch nur annähernd vergleichbar wäre. Sicher gibt es Lehrer, die versagen - doch wie viele Eltern gäbe es wohl, die versagten aber es sich trotzdem zutrauten?

Das weiß ich nicht. Weißt Du es?

Ich kann es mir denken. Du kannst dir ja mal überlegen, welche Eltern in der Lage sind, ihren Kindern gleichermaßen fundierte Kenntnisse bezogen auf Textanalyse, anorganische Chemie, gesprochenes Englisch, etc. zu vermitteln - und vielleicht denkst du dabei auch einmal an Nicht-Akademiker.

Hm. Homeschooling bedeutet weder, dass alle Eltern das nun machen müssten, noch bedeutet es, dass sich das Homeschooling über alle Klassenstufen hinziehen müsste.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ein Lehrer legt nicht umsonst ein langjähriges Fachstudium mit pädagogischer Ausbildung zurück, bevor er an die Schule geht.

Tja, das scheint aber oft nicht zu reichen, um einen engagierten und erfolgreichen Pädagogen hervorzubringen.

Na, dann leg' doch mal die Fakten auf den Tisch. Wieviele Lehrer versagen denn als Pädagogen? Und weshalb besitzen die meisten Eltern hier bessere Kompetenzen? Wenn es dir nicht möglich ist, das darzulegen, ist dein Argument nichts wert.

Ich habe niemals behauptet, dass "die meisten" Eltern bessere Kompetenzen besitzen würden. Schulterzucken

Hornochse hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Wenn du realistisch bist, kannst du dir doch denken, dass ein solches System - ist es einmal eingeführt - sich nicht mehr so leicht wieder abschaffen lässt.

Ja, mag sein. Und?

Du hattest behauptet, es ließe sich quasi als Übergangslösung einführen.

Und noch mal: Homeschooling wird sicher nie der Regelfall werden.

Ansonsten würde ich es durchaus begrüßen, wenn bei einer Einführung von Homeschooling dieses fortlaufend evaluiert werden würde und nach einer gewissen Zeit eine Abschätzung der positiven und negativen Ergebnisse erfolgen würde. Sollten dann die negativen Auswirkungen tatsächlich überwiegen, so wie hier wohl die meisten glauben, dann könnte man es wieder verbieten. Warum sollte das nicht möglich sein?

Hornochse hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Homeschooling wird wohl nie der Regelfall werden und selbstverständlich muss es bei Aufhebung der Schulpflicht und Zulassung von Homeschooling regelmäßige Überprüfungen des Wissensstandes geben. Wenn also die Eltern die Voraussetzungen nicht erfüllen, bzw. nicht erfolgreich unterrichten können, dann wird es eben für ihr Kind wieder die Schulpflicht geben.

Naja, und was den guten und breitgefächerten Unterricht angeht: da spielt wohl einiges Wunschdenken bezüglich der heutigen Schulen eine Rolle. Den gibt es dort nämlich oft nicht. Lies doch einfach mal den Thread über die Schulerfahrungen der User hier. [...]

Ich verfolgte den Thread über die Schulerfahrungen durchaus - und ich habe dort eher herausgelesen, dass es nicht an der fachlichen Kompetenz der Lehrer lag, wenn sie negativ wirkten.

Mit den Augen rollen

Mal ein paar Zitate aus einem Artikel der Berliner Zeitung von heute:

Jede zweite Schule hat zu wenig Lehrer hat folgendes geschrieben:
Zöllner hatte allen Schulen eine Mindestausstattung an Lehrern von 100 Prozent zugesagt. Doch nun musste die Bildungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu einräumen, dass die Hälfte der Schulen im Laufe des Jahres mit deutlich weniger Lehrern auskommen musste. [...] So hatte die Eberhard-Klein-Oberschule in Kreuzberg Mitte Mai 2008 nur noch eine Lehrerausstattung von 88 Prozent. [...] Die Freiherr-von-Hünefeld-Grundschule verfügte Mitte Mai noch über eine Lehrerausstattung von 81 Prozent, die Giesendorfer-Grundschule hatte nur noch 91 Prozent Lehrerausstattung. Neben den Grundschulen sieht es auch an den Sonderschulen sehr schlecht aus. [...] Besonders das Problem der lang erkrankten Lehrer macht den Schulen zu schaffen. [...]

Jo, so kenne ich das. Wird ein Lehrer krank, dann fällt eben der Unterricht aus. Und wenn der Lehrer ein halbes Jahr krank ist, dann fällt der Unterricht eben für ein halbes Jahr aus. Und das kommt häufig vor, Lehrer scheinen oft krank zu sein. Ach ja, das gilt für Schulen mit 100%-iger Lehrerausstattung. Liegt sie darunter, fällt der Unterricht eben sowieso aus. Da nutzt auch keine noch so hohe fachliche Kompetenz etwas.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Zur Kontrolle des Wissensstandes der Kinder: Also muss es wohl doch eine Art Rahmenlehrplan geben? Das passt aber nicht sonderlich zu dem Anarchokonzept von Martin Wilke, das du hier präsentiert hattest (immer getreu dem Motto: Der böse, böse Staat will doch die Kleinen nur manipulieren).

Schulterzucken

Meiner Meinung nach mag die Regelschule für viele geeignet sein, aber sie ist für viele mAn nicht geeignet. Für Letztere wäre es gut, wenn es Alternativen gäbe. Dem widerspricht aber eklatant die Schulpflicht, die alle über einen Kamm scheren will. That's it.

Ansonsten muss ich keineswegs in allen Punkten mit Martin Wilke übereinstimmen, nur weil ich ihn zitiert habe. Zumindest in einer Übergangsphase nach Einführung der Bildungspflicht statt einer Schulpflicht fände ich regelmäßige Kontrolle der erfolgten Lehre überaus sinnvoll. Ob diese Kontrolle einem bestimmten Lehrplan folgen muss, ist jedoch eine andere Frage.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Weshalb sollte Homeschooling eigentlich nicht zum Regelfall werden? Und wo ist die Grenze zu ziehen, wenn es darum geht, ab welcher Klassenstufe oder Schulform Homeschooling nicht mehr möglich sein sollte?

Ja, wieso sollte es eigentlich nicht zum Regelfall werden, wenn alle das möchten sollten und sie es hinreichend geregelt kriegten? Weiß ich auch nicht.

Die Grenze ist individuell zu ziehen, nach den Wünschen der Kinder und Eltern und nach den Anforderungen der Gesellschaft. Wie auch sonst?

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich halte diese ganze Idee des Homeschoolings nicht nur für reichlich naiv (Mama und Papa sind kompetenter als das Fachpersonal an der bösen staatlichen Zwangsinstitution) sondern auch für reichlich gefährlich, was z.B. die Sozialisation der Kinder angeht. Aber das wurde hier ja schon mehrfach erwähnt.

Die Bezeichnung von etwas als "naiv" ist kein Argument. Es ist nur Dein persönliches nicht untermauertes Geschmacksurteil. Ich erlaube mir, hier ein anderes Geschmacksurteil zu treffen.

Was Deine Polemik betrifft ("böse"): auch diese ist kein Argument. Was soll ich also dazu sagen.

Naja, und ob die Sozialisation in der Schule immer so toll ist, wie Du zu glauben scheinst und die Sozialisation von Kinder bei Homeschooling so schlecht? Ich weiß ja nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1046592) Verfasst am: 17.07.2008, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hm. Homeschooling bedeutet weder, dass alle Eltern das nun machen müssten, noch bedeutet es, dass sich das Homeschooling über alle Klassenstufen hinziehen müsste.
oha, und wer kann sich sowas leisten?
_________________
I'm tapping in the dusternis
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1046610) Verfasst am: 17.07.2008, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hm. Homeschooling bedeutet weder, dass alle Eltern das nun machen müssten, noch bedeutet es, dass sich das Homeschooling über alle Klassenstufen hinziehen müsste.

oha, und wer kann sich sowas leisten?

Solange es keine Förderung von Homeschooling gibt, sind das wohl Leute, bei denen das Familienauskommen ausreicht, wenn nur einer arbeitet. Oder Leute, die sich einschränken können. Warum fragst Du das?

Edit: unter Homeschooling verstehe ich übrigens nicht nur den Fall, dass eine Familie ausschließlich ihre eigenen Kinder zu Hause unterrichtet. Das könnte auch ein Zusammenschluss von mehreren Familien sein. In einem solchen Falle wäre das Finanz-Problem eventuell geringer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1046626) Verfasst am: 17.07.2008, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hm. Homeschooling bedeutet weder, dass alle Eltern das nun machen müssten, noch bedeutet es, dass sich das Homeschooling über alle Klassenstufen hinziehen müsste.

oha, und wer kann sich sowas leisten?

Solange es keine Förderung von Homeschooling gibt, sind das wohl Leute, bei denen das Familienauskommen ausreicht, wenn nur einer arbeitet. Oder Leuten, die sich einschränken können.
öhem, kannst du mir einen einzigen grund nennen, warum z.b. der staat etwas fördern sollte, was ihn erheblich mehr geld kosten würde? und, mit welcher begründung?
also bliebe das ganze home-schooling-konzept nur was für reiche oder religiöse/idiologische "spinner".
_________________
I'm tapping in the dusternis
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1046638) Verfasst am: 17.07.2008, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Du willst doch wohl nicht allen Ernstes behaupten, dass das auch nur annähernd vergleichbar wäre. Sicher gibt es Lehrer, die versagen - doch wie viele Eltern gäbe es wohl, die versagten aber es sich trotzdem zutrauten?

Das weiß ich nicht. Weißt Du es?

Ich kann es mir denken. Du kannst dir ja mal überlegen, welche Eltern in der Lage sind, ihren Kindern gleichermaßen fundierte Kenntnisse bezogen auf Textanalyse, anorganische Chemie, gesprochenes Englisch, etc. zu vermitteln - und vielleicht denkst du dabei auch einmal an Nicht-Akademiker.

Hm. Homeschooling bedeutet weder, dass alle Eltern das nun machen müssten, noch bedeutet es, dass sich das Homeschooling über alle Klassenstufen hinziehen müsste.


1. Aufhebung der Chancengleichheit.
2. Ggf. das Fehlen der Vermittlung höchstgradig relevanter Kenntnisse und Fähigkeiten (Englisch, Textverständnis).

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:


Mal ein paar Zitate aus einem Artikel der Berliner Zeitung von heute:
Jede zweite Schule hat zu wenig Lehrer hat folgendes geschrieben:
Zöllner hatte allen Schulen eine Mindestausstattung an Lehrern von 100 Prozent zugesagt. Doch nun musste die Bildungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu einräumen, dass die Hälfte der Schulen im Laufe des Jahres mit deutlich weniger Lehrern auskommen musste. [...] So hatte die Eberhard-Klein-Oberschule in Kreuzberg Mitte Mai 2008 nur noch eine Lehrerausstattung von 88 Prozent. [...] Die Freiherr-von-Hünefeld-Grundschule verfügte Mitte Mai noch über eine Lehrerausstattung von 81 Prozent, die Giesendorfer-Grundschule hatte nur noch 91 Prozent Lehrerausstattung. Neben den Grundschulen sieht es auch an den Sonderschulen sehr schlecht aus. [...] Besonders das Problem der lang erkrankten Lehrer macht den Schulen zu schaffen. [...]

Jo, so kenne ich das. Wird ein Lehrer krank, dann fällt eben der Unterricht aus. Und wenn der Lehrer ein halbes Jahr krank ist, dann fällt der Unterricht eben für ein halbes Jahr aus. Und das kommt häufig vor, Lehrer scheinen oft krank zu sein. Ach ja, das gilt für Schulen mit 100%-iger Lehrerausstattung. Liegt sie darunter, fällt der Unterricht eben sowieso aus. Da nutzt auch keine noch so hohe fachliche Kompetenz etwas.


Und das ist jetzt ein Argument wofür? Zudem: Eltern werden nicht krank?

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Meiner Meinung nach mag die Regelschule für viele geeignet sein, aber sie ist für viele mAn nicht geeignet. Für Letztere wäre es gut, wenn es Alternativen gäbe. Dem widerspricht aber eklatant die Schulpflicht, die alle über einen Kamm scheren will. That's it.

Ansonsten muss ich keineswegs in allen Punkten mit Martin Wilke übereinstimmen, nur weil ich ihn zitiert habe. Zumindest in einer Übergangsphase nach Einführung der Bildungspflicht statt einer Schulpflicht fände ich regelmäßige Kontrolle der erfolgten Lehre überaus sinnvoll. Ob diese Kontrolle einem bestimmten Lehrplan folgen muss, ist jedoch eine andere Frage.


Über begründete Ausnahmefälle könnte man ja durchaus nachdenken. Begründet insofern, dass es den entsprechenden Kindern (aus gesundheitlichen, logistischen... Problemen) nicht möglich ist, an einer Schule unterrichtet zu werden.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Die Grenze ist individuell zu ziehen, nach den Wünschen der Kinder und Eltern und nach den Anforderungen der Gesellschaft. Wie auch sonst?


Individuell und nach den Anforderungen der Gesellschaft? Wie soll das denn funktionieren? Werde doch mal konkreter.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich halte diese ganze Idee des Homeschoolings nicht nur für reichlich naiv (Mama und Papa sind kompetenter als das Fachpersonal an der bösen staatlichen Zwangsinstitution) sondern auch für reichlich gefährlich, was z.B. die Sozialisation der Kinder angeht. Aber das wurde hier ja schon mehrfach erwähnt.

Die Bezeichnung von etwas als "naiv" ist kein Argument. Es ist nur Dein persönliches nicht untermauertes Geschmacksurteil. Ich erlaube mir, hier ein anderes Geschmacksurteil zu treffen.


Ich kann es gerne (nochmals) untermauern:
Fachpersonal an den Schulen: Fachstudium, pädagogische Ausbildung inkl. Referendariat.
Mama und Papa: Hier mal gut, dort mal schlecht, mal insgesamt gut, mal insgesamt schlecht.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Was Deine Polemik betrifft ("böse"): auch diese ist kein Argument. Was soll ich also dazu sagen.

Naja, und ob die Sozialisation in der Schule immer so toll ist, wie Du zu glauben scheinst und die Sozialisation von Kinder bei Homeschooling so schlecht? Ich weiß ja nicht.


Die Sozialisation an Schulen muss nicht immer gut sein (ich durfte da persönlich negative Erfahrungen sammeln) - doch in jedem Falle findet sie in einer pluralistischen Umgebung statt, während beim Homeschooling weder die Sozialisation an sich und schon gar nicht der pluralistische Aspekt gewährleistet wäre.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -


Zuletzt bearbeitet von Hornochse am 17.07.2008, 22:45, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1046642) Verfasst am: 17.07.2008, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
öhem, kannst du mir einen einzigen grund nennen, warum z.b. der staat etwas fördern sollte, was ihn erheblich mehr geld kosten würde? und, mit welcher begründung?

Hum? Keine Ahnung, was Du willst. Was würde mehr Geld kosten als was?

Und was hat das eigentlich mit Deiner ursprünglichen Frage zu tun?

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
also bliebe das ganze home-schooling-konzept nur was für reiche oder religiöse/idiologische "spinner".

Jeder, der nicht meiner Meinung ist == "Spinner".

Schon klar. Verstehe.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
jdf
MIM-104C Nikopol
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1046689) Verfasst am: 17.07.2008, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Meiner Meinung nach mag die Regelschule für viele geeignet sein, aber sie ist für viele mAn nicht geeignet. Für Letztere wäre es gut, wenn es Alternativen gäbe.

Die gibt es: Ersatzschulen.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1046823) Verfasst am: 18.07.2008, 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:

]im prinzip ist es doch etwas viel schlimmeres: ein kind könnte bei nichterfüllens des lernerfolges angst um den liebesentzug seiner eltern haben.
ich stelle mir das furchtbar vor, wenn ich als kind meine eltern auch noch als lehrer hätte. es gäbe nie ein ausweichen, ich müsste immer, vom frühstück bis zum ins bett-gehen, sie als eltern und lehrer ansehen. noch dazu fehlten mir vergleichsmöglichkeiten mit anderen kindern und familien.
und das sollte ich gut für kinder finden? nein, wenn es nicht absolut notwendig wäre, und diese gibt es heute mit der internet-technik nicht mehr, dann sehe ich absolut keinen grund, das zu unterstützen.

Das meinte ich mir Rollenverquickung. Ich stelle es mir auch als Mutter ganz furchtbar vor. Es gibt genug Reibungspunkte, Konflikte und Ablösekämpfe, da muss ich nicht auch die der Lehrer haben. Und wer kann die Lehrer-Schüler-Konflikte dann ausgleichen, jetzt mach ich das, oder eben die emotionale Distanz. So viel an Schulen zu kritisieren ist, man muss unbedingt dort ansetzen und das verbessern, Alternativen ok, aber homeschooling ist mMn höchstens für ganz einzelne Leute ein guter Weg (ich kann mir aber kaum jemand vorstellen).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1046824) Verfasst am: 18.07.2008, 07:58    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
also bliebe das ganze home-schooling-konzept nur was für reiche oder religiöse/idiologische "spinner".

Jeder, der nicht meiner Meinung ist == "Spinner".

Schon klar. Verstehe.


das war provokant formuliert, trifft aber den kern der sache: wenn man homeschooling heute allgemein erlauben würde, würden im heutigen deutschland etliche crackpots (nazis, kommies, evangelikale, scientologen, islamisten, etc) ihre kinder versauen.

um das zu verhindern wäre ein viel größeres maß an sozialer kontrolle notwendig als es heute besteht.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1046848) Verfasst am: 18.07.2008, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

um das zu verhindern wäre ein viel größeres maß an sozialer kontrolle notwendig als es heute besteht.
Das hatte ich auch schon angesprochen, Lehrer agieren relativ öffentlich, (und das ist sicher nicht leicht) und das ist gut so.

Ich weiß ja nicht, wie schlimm es anderswo ist, wir haben hier eine kleine Dorf-Grundschule mit ganz normalen Lehrern und Schülern, wo die Kinder gut aufgehoben waren, das ist ein Niveau der Grundschulbildung, das mMn von einer Million Eltern einer erreichen kann (der wahrscheinlich ausgebildeter Lehrer ist... Cool ) UND dazu ist das Gemeinschaftserlebnis, das "meine Schule"-Gefühl der Kinder, eine ein wenig eigene Welt, in der die Eltern schon keine so große Rolle mehr spielen (und auch nicht sollen - manchen Kinder ist das sehr wichtig! Und für Kinder, denen es von sich aus nicht so wichtig wäre, finde ich es fast noch wesentlicher...) Und das Gymnasium ist nun wirklich nicht perfekt, aber wenn ich mal in der Welt vergleichen würde, sicherlich ein sehr, sehr hohes Niveau!

Ich wohne aber auch in Bayern, auf dem Land
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1047207) Verfasst am: 18.07.2008, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Das meinte ich mir Rollenverquickung. Ich stelle es mir auch als Mutter ganz furchtbar vor. Es gibt genug Reibungspunkte, Konflikte und Ablösekämpfe, da muss ich nicht auch die der Lehrer haben.

Naja, man kann aber mMn nicht seine persönlichen Erfahrungen verallgemeinern.

Die Gefahr bei Homeschooling des Schmorens im eigenen Saft mag bestehen. Das könnte man aber leicht verhindern, indem die Kinder zusätzlich außerhäuslichen Aktivitäten nachgehen, z.B. Sportverein, Treffen mit Freunden und dergleichen.

Wenn Homeschooling-Kinder tatsächlich überdurchschnittlich ein Sozialisationsdefizit hätten, wie hier behauptet, dann müsste das empirisch nachweisbar sein, denn es gibt auf der Welt sehr viel Homeschooling. Eine solche Studie ist mir aber nicht bekannt. Was natürlich nichts heißt, aber falls jemand eine solche kennt, dann her damit, dann würde ich meine Meinung eventuell nochmal überdenken.

Ist denn eigentlich die Sozialisation in der Schule wirklich so toll? In der Schulstunde müssen die Kinder stillsitzen, sie müssen vielleicht Dinge lernen, die sie überhaupt nicht interessieren. Da ist nicht viel mit Sozialisation, bzw. es ist eine Zwangssozialisation, mit einem klaren Machtgefälle, eine autoritäre Situation, in der sie parieren müssen und in der ihnen oft genug jegliche Neugier, jegliches Interesse und jegliche Eigeninitiative genommen wird. So funktioniert Schule heutzutage und da kann man nicht mal den Lehrern einen Vorwurf machen, denn in einer Klasse mit mehr als 20 oder gar 30 Schülern gibt es für sie gar keine Möglichkeiten, auf den Einzelnen einzugehen. Dann wird eben der vorgeschriebene Lehrplan durchgezogen und wer nicht lernt, sich an das System anzupassen und sich zu ducken und wenig aufzufallen, der hat halt Pech gehabt und wird nach unten durchgereicht und landet irgendwann auf dem Abstellgleis. Macht aber wohl nichts, das wird offensichtlich von vorneherein einkalkuliert. Das Motto dabei ist keineswegs: "keiner wird aufgegeben", sondern das Motto ist: "der größtmögliche Nutzen bei kleinstmöglichem Kapitaleinsatz, bei bewusster Inkaufnahme der unweigerlichen Verlierer dieses Systems".

Ich will Dich übrigens von gar nichts überzeugen, wir haben offensichtlich unterschiedliche Meinungen und das kommt vor.

Ich wäre nicht gerne von meinen Eltern unterrichtet worden und Schule hat mir nicht geschadet. Genutzt hat sie mir aber auch nicht viel, außer, dass ich dort gelernt habe, mich soweit an das System anzupassen, dass ich meist gute Noten bekam. Aber persönliche Erfahrungen sind, wie gesagt, sowieso kein Argument; man kann sie nicht einfach so auf alle anderen übertragen.

Die Schule kann keine Kontrolle über die Meinungsbildung leisten, selbst, wenn sie es versuchen würde. Jedenfalls kann sie es nicht mit vorgesetzten Lehrplänen und lediglich vorgekautem Stoff tun. Etwas anderes wäre es, wenn es in Schulen demokratische Strukturen gäbe, die eine echte Teilhabe der Schüler erlaubten. Aber wenn Theorie und Praxis so weit auseinanderklaffen wie hier und heute in den Schulen, dann ist der Anspruch einer demokratischen Einflussnahme auf die Schüler nur ein Irrtum, ein Wunschtraum.

Anyway, die Schulpflicht beinhaltet gleichzeitig ein Verbot, nämlich das Verbot, eine Bildung auf anderem Wege als dem staatlich verordneten (also Schule mit Anwesenheitspflicht) zu erlangen. Dieses Verbot muss begründet werden und meiner Meinung nach gibt es keine grundsätzlich plausiblen Gründe dafür, bzw. es gibt mE keine, die nicht durch eine entsprechende Ausgestaltung der Bestimmungen für Homeschoooling zumindest stark abgeschwächt werden könnten.

Und nochmal kurz zu den "Spinnern": das ist mE eine undemokratische Einstellung, eine, die die Pluralität der Gesellschaft einschränken und die Weltbilder nach dem eigenen Geschmacke normieren möchte. Aber egal, ist wahrscheinlich ein anderes Thema.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1047366) Verfasst am: 19.07.2008, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ist denn eigentlich die Sozialisation in der Schule wirklich so toll? In der Schulstunde müssen die Kinder stillsitzen, sie müssen vielleicht Dinge lernen, die sie überhaupt nicht interessieren. Da ist nicht viel mit Sozialisation, bzw. es ist eine Zwangssozialisation, mit einem klaren Machtgefälle, eine autoritäre Situation, in der sie parieren müssen
vorbereitung auf's (arbeits-)leben? und ja, kinder müssen auch lernen, was sie nicht interessiert. wenn man mich gefragt hätte, so zwischen 12 und 16, ich hätte locker auf mathe und deutsch verzichten können. glücklicherweise hat man mich nicht gefragt...
_________________
I'm tapping in the dusternis
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1047373) Verfasst am: 19.07.2008, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Anyway, die Schulpflicht beinhaltet gleichzeitig ein Verbot, nämlich das Verbot, eine Bildung auf anderem Wege als dem staatlich verordneten (also Schule mit Anwesenheitspflicht) zu erlangen. Dieses Verbot muss begründet werden und meiner Meinung nach gibt es keine grundsätzlich plausiblen Gründe dafür, bzw. es gibt mE keine, die nicht durch eine entsprechende Ausgestaltung der Bestimmungen für Homeschoooling zumindest stark abgeschwächt werden könnten.


Sportkurse, Instrumentenunterricht, private Fremdsprachenschulen, gibt es alles. Und ist kein bischen verboten. Auch das Angebot an Lernsoftware für den Hausgebrauch ist groß und nicht verboten. Und selbst Schulbücher können überall und von allen erworben werden. Wo ist da ein Verbot Frage
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1047375) Verfasst am: 19.07.2008, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:


Mal ein paar Zitate aus einem Artikel der Berliner Zeitung von heute:

Jede zweite Schule hat zu wenig Lehrer hat folgendes geschrieben:
Zöllner hatte allen Schulen eine Mindestausstattung an Lehrern von 100 Prozent zugesagt. Doch nun musste die Bildungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu einräumen, dass die Hälfte der Schulen im Laufe des Jahres mit deutlich weniger Lehrern auskommen musste. [...] So hatte die Eberhard-Klein-Oberschule in Kreuzberg Mitte Mai 2008 nur noch eine Lehrerausstattung von 88 Prozent. [...] Die Freiherr-von-Hünefeld-Grundschule verfügte Mitte Mai noch über eine Lehrerausstattung von 81 Prozent, die Giesendorfer-Grundschule hatte nur noch 91 Prozent Lehrerausstattung. Neben den Grundschulen sieht es auch an den Sonderschulen sehr schlecht aus. [...] Besonders das Problem der lang erkrankten Lehrer macht den Schulen zu schaffen. [...]

Jo, so kenne ich das. Wird ein Lehrer krank, dann fällt eben der Unterricht aus. Und wenn der Lehrer ein halbes Jahr krank ist, dann fällt der Unterricht eben für ein halbes Jahr aus. Und das kommt häufig vor, Lehrer scheinen oft krank zu sein. Ach ja, das gilt für Schulen mit 100%-iger Lehrerausstattung. Liegt sie darunter, fällt der Unterricht eben sowieso aus. Da nutzt auch keine noch so hohe fachliche Kompetenz etwas.


Dein Argument ist hier, stark verkürzt: Da nicht genug Geld für eine allgemeine Schulbildung mit Anwesenheitspflicht da ist, zweige ich von diesem Geld noch etwas ab und schaffe die Schulpflicht ab.

Ich halte es für sinnvoller dafür zu kämpfen, das für die Schulen mehr Geld und auch mehr Aufmerksamkeit zur Verfügung steht. z.Bsp. 2 Lehrer (die zusammen unterrichten) für eine Grundschulklasse u.ä.
Mehr Qualtätsprüfungen des Unterrichts u.v.m.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1047390) Verfasst am: 19.07.2008, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:


Mal ein paar Zitate aus einem Artikel der Berliner Zeitung von heute:

Jede zweite Schule hat zu wenig Lehrer hat folgendes geschrieben:
Zöllner hatte allen Schulen eine Mindestausstattung an Lehrern von 100 Prozent zugesagt. Doch nun musste die Bildungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu einräumen, dass die Hälfte der Schulen im Laufe des Jahres mit deutlich weniger Lehrern auskommen musste. [...] So hatte die Eberhard-Klein-Oberschule in Kreuzberg Mitte Mai 2008 nur noch eine Lehrerausstattung von 88 Prozent. [...] Die Freiherr-von-Hünefeld-Grundschule verfügte Mitte Mai noch über eine Lehrerausstattung von 81 Prozent, die Giesendorfer-Grundschule hatte nur noch 91 Prozent Lehrerausstattung. Neben den Grundschulen sieht es auch an den Sonderschulen sehr schlecht aus. [...] Besonders das Problem der lang erkrankten Lehrer macht den Schulen zu schaffen. [...]

Jo, so kenne ich das. Wird ein Lehrer krank, dann fällt eben der Unterricht aus. Und wenn der Lehrer ein halbes Jahr krank ist, dann fällt der Unterricht eben für ein halbes Jahr aus. Und das kommt häufig vor, Lehrer scheinen oft krank zu sein. Ach ja, das gilt für Schulen mit 100%-iger Lehrerausstattung. Liegt sie darunter, fällt der Unterricht eben sowieso aus. Da nutzt auch keine noch so hohe fachliche Kompetenz etwas.


Dein Argument ist hier, stark verkürzt: Da nicht genug Geld für eine allgemeine Schulbildung mit Anwesenheitspflicht da ist, zweige ich von diesem Geld noch etwas ab und schaffe die Schulpflicht ab.

Ich halte es für sinnvoller dafür zu kämpfen, das für die Schulen mehr Geld und auch mehr Aufmerksamkeit zur Verfügung steht. z.Bsp. 2 Lehrer (die zusammen unterrichten) für eine Grundschulklasse u.ä.
Mehr Qualtätsprüfungen des Unterrichts u.v.m.


100%ige zustimmung.
in integrationsklassen gibt es bereits doppelbesetzungen und man kann sie durchweg als gewinn für alle bezeichnen. auch die eigene kritische reflektion und evaluation im unterricht ist in diesem zusammenhang erwähnenswert.
das beste daran: es ist noch nicht mal viel teurer als der jetzige unterricht, es gibt aber diverse andere vorbehalte. von welchen ich da spreche weiß jeder, der sich schon mal mit lehrern und ihren kompetenzen befasst hat.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1047393) Verfasst am: 19.07.2008, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:

Dein Argument ist hier, stark verkürzt: Da nicht genug Geld für eine allgemeine Schulbildung mit Anwesenheitspflicht da ist, zweige ich von diesem Geld noch etwas ab und schaffe die Schulpflicht ab.

Ich halte es für sinnvoller dafür zu kämpfen, das für die Schulen mehr Geld und auch mehr Aufmerksamkeit zur Verfügung steht. z.Bsp. 2 Lehrer (die zusammen unterrichten) für eine Grundschulklasse u.ä.
Mehr Qualtätsprüfungen des Unterrichts u.v.m.

Sehe ich auch so.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1047460) Verfasst am: 19.07.2008, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ohja... die Grundschule hier brüstet sich eine "verlässliche Grundschule" zu sein. Ich hab erstmal gestutzt und nachgefragt, was das denn bedeuten würde. da erklärte mir der Rektor, das die Schule eine betreuung zu den angesetzten Unterrichtszeiten garantieren würde.

Ich muss ziemlich blöd geguckt haben - hielt ich das doch für selbstverständlich. Zumindest zu meiner Schulzeit waren ausfallende Stunden die gefeiterten Ausnahmen für uns Schüler...

Sie die Lehrer heute blöder? Oder nur organisationsunfähiger?

Insgesamt hab ich den Eindruck, dass es dem Lehrkörper wichtiger ist, wie er in (zum Teil von der Wirtschaft gesponsorten !!! ) Tests abschneidet, denn wie und was die Schüler lernen.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1047474) Verfasst am: 19.07.2008, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Dein Argument ist hier, stark verkürzt: Da nicht genug Geld für eine allgemeine Schulbildung mit Anwesenheitspflicht da ist, zweige ich von diesem Geld noch etwas ab und schaffe die Schulpflicht ab.

*kopfkratz*

Nein, mitnichten ist das mein Argument, ganz und gar nicht, in keinster Weise sogar. Ist mir mehr als schleierhaft, wo Du das herausgelesen haben willst.

Es ist mir jedoch, wenn ich mir die Situation in (vielen) deutschen Schulen so anschaue, die hier anscheinend überwiegend vertretene Meinung nicht richtig nachvollziehbar, die Schule würde automatisch zu mündigen Bürgern erziehen und könne eine durchgängig positive Sozialisation gewährleisten.

moritura hat folgendes geschrieben:
Ich halte es für sinnvoller dafür zu kämpfen, das für die Schulen mehr Geld und auch mehr Aufmerksamkeit zur Verfügung steht. z.Bsp. 2 Lehrer (die zusammen unterrichten) für eine Grundschulklasse u.ä.
Mehr Qualtätsprüfungen des Unterrichts u.v.m.

Sehr gute Vorschläge, dafür hast Du meine volle Unterstützung.

Nur sehe ich nicht so recht ein, warum das eine das andere ausschließen sollte, wieso es hierbei also ein Entweder-Oder geben sollte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
River Runs Red
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.09.2007
Beiträge: 336

Beitrag(#1047485) Verfasst am: 19.07.2008, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Über begründete Ausnahmefälle könnte man ja durchaus nachdenken. Begründet insofern, dass es den entsprechenden Kindern (aus gesundheitlichen, logistischen... Problemen) nicht möglich ist, an einer Schule unterrichtet zu werden.


Es gibt kein logistisches Argument für Homeschooling. Schon gar nicht in einem Staat wie Deutschland! Die einzige Ausnahme wäre für mich wirklich die von akut kranken Kindern, die aus physischen Gründen für eine Zeit nicht am Unterricht teilnehmen können.



Zitat:

Meiner Meinung nach mag die Regelschule für viele geeignet sein, aber sie ist für viele mAn nicht geeignet. Für Letztere wäre es gut, wenn es Alternativen gäbe. Dem widerspricht aber eklatant die Schulpflicht, die alle über einen Kamm scheren will. That's it.


Das hat nichts mit der Schulpflicht zu tun sondern mit der Auslegung des Deutschen Schulsystems wo am besten alle Schüler bis zur 6. Klasse im exakt gleichem Tempo exakt die gleiche Menge Stoff schaffen sollen. Die Politik wird dieses Problem aber nicht beheben- auch wenn Homeschooling legalisiert würde.

Agent Provocateur hat folgendes geschrieben:
Und noch mal: Homeschooling wird sicher nie der Regelfall werden.

Aber diejenigen die auf diese Alternative zurückgreifen würden wären genau die Falschen: Eltern die ihre Kinder aus Angst vor der Aussenwelt schützen wollen und sie so zu Soziopathen erziehen und Fundies, die keine Störung ihrer Indoktrination dulden wollen.


Warum sollten Christliche Fundies ihre Kinder zur Schule schicken wo sie über ihre Sexualität aufgeklärt werden und abstruse Theorien lernenb welche die Schöpfungsgeschichte anzweifeln?Wozu sollten Scientologen ihre Kinder an öffentliche Schulen schicken wenn sie auch eine Elterngruppe gründen können?(ok momentan schicken sie sie oft auf SC-internate im Ausland, aber das ist immer noch eine finanzielle Hürde)

Der verhältnismäßig große Anteil aufgeklärter Menschen in der Deutschen Gesellschaft ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass solche Späße wie Homeschooling verboten sind und Privatschulen streng überwacht werden!
_________________
"Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise."
(Wernher v. Braun)

"Those who would sacrifice freedom for peace deserve neither"
(B. Franklin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1047487) Verfasst am: 19.07.2008, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein logistisches Argument für Homeschooling.


Absolut individuelle Förderung von Kindern, lernen speziell angepasst an die Bedürfnisse und Fähigkeiten?

Ich halte dafür sehr starke Argumente, gerade in einem Staat wie Deutschland mit der Schulsituation wie sie nun mal ist.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
River Runs Red
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.09.2007
Beiträge: 336

Beitrag(#1047489) Verfasst am: 19.07.2008, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein logistisches Argument für Homeschooling.


Absolut individuelle Förderung von Kindern, lernen speziell angepasst an die Bedürfnisse und Fähigkeiten?

Ich halte dafür sehr starke Argumente, gerade in einem Staat wie Deutschland mit der Schulsituation wie sie nun mal ist.


Absolut individuelle Indoktrination von kindern, Bibel lesen ohne Störung durch den Staat?
Mit den Augen rollen
_________________
"Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise."
(Wernher v. Braun)

"Those who would sacrifice freedom for peace deserve neither"
(B. Franklin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1047492) Verfasst am: 19.07.2008, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein logistisches Argument für Homeschooling.


Absolut individuelle Förderung von Kindern, lernen speziell angepasst an die Bedürfnisse und Fähigkeiten?

Ich halte dafür sehr starke Argumente, gerade in einem Staat wie Deutschland mit der Schulsituation wie sie nun mal ist.


Absolut individuelle Indoktrination von kindern, Bibel lesen ohne Störung durch den Staat?
Mit den Augen rollen


Du hast behauptet es gäbe keine Argumente fürs homeschooling. Ich habe nie gesagt es gäbe keine dagegen. Was also willst du uns sagen?
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Dissonanz
Zeuge ANOVAs



Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1047545) Verfasst am: 19.07.2008, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein logistisches Argument für Homeschooling.


Absolut individuelle Förderung von Kindern, lernen speziell angepasst an die Bedürfnisse und Fähigkeiten?

Ich halte dafür sehr starke Argumente, gerade in einem Staat wie Deutschland mit der Schulsituation wie sie nun mal ist.


Absolut individuelle Indoktrination von kindern, Bibel lesen ohne Störung durch den Staat?
Mit den Augen rollen


Du hast behauptet es gäbe keine Argumente fürs homeschooling. Ich habe nie gesagt es gäbe keine dagegen. Was also willst du uns sagen?


Keine logistischen. Liest sich sehr ähnlich wie logische. zwinkern

----

Anderer Gedankenansatz: Dezentralisierung ist ein mächtiges Konzept, wie kann man nun aber dezentrale Systeme dazu bringen, gewisse Eigenschaften zu behalten?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1047574) Verfasst am: 19.07.2008, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein logistisches Argument für Homeschooling.


Absolut individuelle Förderung von Kindern, lernen speziell angepasst an die Bedürfnisse und Fähigkeiten?

Ich halte dafür sehr starke Argumente, gerade in einem Staat wie Deutschland mit der Schulsituation wie sie nun mal ist.


Absolut individuelle Indoktrination von kindern, Bibel lesen ohne Störung durch den Staat?
Mit den Augen rollen

Wenigstens müsste ich mich zu hause nicht mit meiner Frau streiten, ob mein Kind nun am Religionsunterricht teilnimmt, oder nicht.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1047575) Verfasst am: 19.07.2008, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Meiner Meinung nach mag die Regelschule für viele geeignet sein, aber sie ist für viele mAn nicht geeignet. Für Letztere wäre es gut, wenn es Alternativen gäbe. Dem widerspricht aber eklatant die Schulpflicht, die alle über einen Kamm scheren will. That's it.

Hm, wenn ich mir das so isoliert nochmal durchlese, was ich geschrieben habe, dann könnte das missverständlich sein. Um das klar zu stellen: ich bin nicht nur für das Recht auf Homeschooling bei einer akuten Indikation, sondern ich bin generell dafür, wenn Kinder und Eltern das möchten und die Eltern geeignete Voraussetzungen dafür mitbringen, bzw. ein geeignetes Konzept dafür haben (Zusammenschluss mit anderen Eltern, Einbeziehung von Privatlehrern, Einbeziehung von Fernschulen, Einbeziehung von lokalen Schulen und dergl.)

River Runs Red hat folgendes geschrieben:
Agent Provocateur hat folgendes geschrieben:
Und noch mal: Homeschooling wird sicher nie der Regelfall werden.

Aber diejenigen die auf diese Alternative zurückgreifen würden wären genau die Falschen: Eltern die ihre Kinder aus Angst vor der Aussenwelt schützen wollen und sie so zu Soziopathen erziehen und Fundies, die keine Störung ihrer Indoktrination dulden wollen.

Auch dies taugt mE nicht für eine generelle Ablehnung von Homeschooling. Es könnten Mechanismen erdacht und angewendet werden, die es Eltern nicht erlauben würden, ihre Kinder komplett von der Umwelt abzuschirmen.

Dein Argument hört sich übrigens verdammt Wolfgang-Schäuble-mäßig an: "Wir müssen das Recht X einschränken, denn dieses Recht würde nur von den Falschen in Anspruch genommen und ausgenutzt, von den Terroristen oder so."

Man kann so letztlich jede Zwangsmaßnahme und jeden Rechteentzug rechtfertigen. "Wir müssen unsere Freiheit aufgeben, damit sie nicht von den Feinden der Freiheit aufgehoben wird."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
Seite 3 von 8

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group