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Der Tod als Kunst V

 
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1089998) Verfasst am: 20.09.2008, 02:19    Titel: Der Tod als Kunst V Antworten mit Zitat

Der dänisch-chilenische Künstler Daniel Evaristti, der bisher auch schon einmal mit Freunden eigenes Körperfett diniert hatte (Link), hat sich zum Ziel gesetzt, Hinrichtungen in den USA als Happenings zu inszenieren. Todeskandidaten sollen von ihm entworfene Kleidung tragen ("Hinrichtung als Modenschau"). Evarissti will außerdem den Körper eines Hingerichteten zu Fischfutter verarbeiten. Er hat auch bereits einen Todeskandidaten gefunden, der bereit wäre, sich nach seiner Tötung verfüttern zu lassen ("Todeskandidaten verfüttern").

Für mich ergeben sich hier verschiedene Fragen:

(1) Könnte nicht eine solche "Modenschau" auch als eine Trivilisierung oder Lächerlichmachung bewertet werden? Oder ist andererseits z.B. der Umstand, daß die berüchtigten Hand-und-Fußschellen zum modischen Accessoire werden, nicht etwa eine Anklage gegen das "System an sich", das Menschen im allgemeinen unter Verdacht stellt bzw. dem Risiko aussetzt, selbst in die Mühlen des Gefängnissystems zu geraten?

(2) Er mag natürlich gegen die Todesstrafe sein. Ich empfinde dabei aber einen Kontrast zwischen der Handlung und der Geisteshaltung: Evarissti setzt hier eigentlich alles daran, den Menschen bis in seine letzte Substanz hinein völlig zu vernichten. Das entspricht durchaus dem Wesen der Todesstrafe, die in früheren Zeiten in Formen wie der Zerfleischung durch wilde Tiere oder der Vierteilung durchaus mit der völligen Zerstörung des Körpers verbunden war, ist dabei aber weitgehender als die heute praktizierten Formen der Todesstrafe, bei der ein Körper übrigbleibt. Der Unterschied war in früheren Zeiten durchaus wichtig, weil davon ausgegangen wurde, daß jemand, dessen Körper im Diesseits zerstört wurde, kein Leben im Jenseits bzw. keine Auferstehung erfahren könnte.

Da stellt sich mir die Frage, in wieweit eine solche "Kunstaktion" moralisch zu rechtfertigen oder ob sie überhaupt zielführend sein könnte, ob Evaristti nicht zum Beispiel vorgeworfen werden könnte, er konstruiere einen "Strohmann" Am Kopf kratzen.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1090000) Verfasst am: 20.09.2008, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nö, die Auslegung ist beliebig.

"Wer nach seinem Tod an Tiere verfüttert wird wird endgültig vernichtet!"

versus

"Wer mit seinem Tod Teil eines Kunstwerks wird lebt dadurch weiter!"

Beides gültig, je nach dem was einem lieber ist. Für mich kein Grund, das zu kritisieren.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1090010) Verfasst am: 20.09.2008, 06:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Daenen haben in letzter Zeit ueberhaupt eine recht komische Auffassung von Kunst. Ich halte die Plaene von wegen "happening" fuer reine PR-Show, wie sie zumeist von untalentierten brotlosen Kuenstlern inszeniert werden um in die Zeitungen zu kommen, weil sie sonst arbeiten gehen muessten. Ich empfehle das "happening" ganz einfach zu ignorieren. Wenn sich niemand dafuer interessiert und drueber aufregt, dann wird das dem Typen schon von alleine zu bloed. So laesst sich eine solch durchsichtige Masche am wirkungsvollsten durchkreuzen.

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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