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Seid ihr politisch ähnlich eingestellt wie eure Eltern?
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Seit ihr politisch ähnlich eingestellt wie eure Eltern?
Ja
26%
 26%  [ 17 ]
Nein
52%
 52%  [ 34 ]
Das wechselt immer mal wieder
6%
 6%  [ 4 ]
Muss ich ausführlich beantworten
7%
 7%  [ 5 ]
Muss ich Daddyerst fragen, aber der ist derzeit noch aufm Todesstern.
7%
 7%  [ 5 ]
Stimmen insgesamt : 65

Autor Nachricht
Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1206803) Verfasst am: 09.02.2009, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.


Ich denke nicht, dass diejenigen, die nicht wissen, wen oder was sie [noch] wählen sollen, das als Freiheit begreifen.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#1206804) Verfasst am: 09.02.2009, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.

Diese Freiheit bleibt in gewisser Weise durchaus, denn auch der Belgier kann ungültig wählen.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46740
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1206809) Verfasst am: 09.02.2009, 00:04    Titel: Re: Seit ihr politisch ähnlich eingestellt wie eure Eltern? Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Da aber in Belgien Wahlpflicht herscht


Geschockt echt?


In echt.

Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Wahlpflicht

Zitat:
Belgien: Geldstrafen von 50 Euro, Nichtwähler werden aber von der Staatsanwaltschaft nicht verfolgt. Der König und die Königin dürfen nicht wählen.

Wann und aus welchem Grund wurde in Belgien die Wahlpflicht eingeführt?


Muß ich das wissen?

Code:
1.1 1830 - 1893 - cijnskiesrecht voor Belgische mannelijke burgers
1.2 1893 - 1918 - algemeen meervoudige stemplicht voor Belgische mannelijke burgers
1.3 1918 - 1948 - algemeen enkelvoudige stemplicht voor Belgische mannelijke burgers
1.4 1948 tot heden - algemeen enkelvoudige stemplicht voor alle Belgische burgers


"cijnskiesrecht" = wahlrecht nach versteuertem einkommen.

"heden" = heute

Den rest kann man so verstehen.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46740
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1206811) Verfasst am: 09.02.2009, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.

Diese Freiheit bleibt in gewisser Weise durchaus, denn auch der Belgier kann ungültig wählen.


Was dennoch relativ selten vorkommt. Nach dem Motto: "wenn man schon mal da ist..."
_________________
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1206812) Verfasst am: 09.02.2009, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.

Diese Freiheit bleibt in gewisser Weise durchaus, denn auch der Belgier kann ungültig wählen.


Was aber auch effektiv nicht nicht wählen ist.
Zudem wären bei einer Wahlpflicht wahrscheinlich Sanktionen angebracht, sofern ein Wahlberechtigter seiner Pflicht nicht nachkommt. Auch das halte ich für nicht tragbar.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Torsten
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1206816) Verfasst am: 09.02.2009, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.


Ich denke nicht, dass diejenigen, die nicht wissen, wen oder was sie [noch] wählen sollen, das als Freiheit begreifen.


"Dann mach es doch besser!"

Mach mal 'nen Punkt.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1206818) Verfasst am: 09.02.2009, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:
Torsten hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.


Ich denke nicht, dass diejenigen, die nicht wissen, wen oder was sie [noch] wählen sollen, das als Freiheit begreifen.


"Dann mach es doch besser!"

Mach mal 'nen Punkt.


? Lachen
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1206830) Verfasst am: 09.02.2009, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich empfinde Wahlpflicht als politische Bankrotterklaerung der Demokratie.


So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.


Ich sehe das schon so drastisch. In einer Demokratie, wo sich die meisten Menschen nicht mehr fuer Politik interessieren, liegt Politikversagen vor. Die Wahlpflicht dient eigentlich lediglich dazu dieses Politikversagen zu verschleiern. Letztlich fuehrt es auch bloss dazu, dass sich die Poltikerkaste als Ganzes in die eigene Tasche luegen kann, naemlich dass sie ihr Wahlvolk noch repraesentiert, obwohl das vielleicht schon laengst nicht mehr der Fall ist. Normalerweise sieht man eine solche Entfremdung der Waehler von "ihren" Politikern insgesamt an der nachlassenden Wahlbeteiligung. Eine Wahlpflicht kann das uebertuenchen, das Problem besteht aber trotzdem weiter und weil es nicht mehr auffaellt, werden sich die Politiker keine Gedanken darueber machen, woran das liegen koennte. Deshalb halte ich das fuer schaedlich. Lieber sollen sich die Politiker anstrengen muessen die Leute so zu motivieren, dass sie freiwillig ins Wahllokal kommen. Demokratische Legitimation kann man naemlich nicht verordnen, die soll man sich verdienen muessen!
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Zynix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1206846) Verfasst am: 09.02.2009, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist sonderbar, aber ja, ich bin politisch so eingestellt, wie es meine Eltern waren.

Allerdings haben wir sicherlich niemals die gleiche Partei gewählt.
Ist mir jetzt erst aufgefallen - wofür so manche hingeworfene Fragen doch gut sind Smilie
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1207018) Verfasst am: 09.02.2009, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

Die Grundlagen meiner politische Überzeugung entstammt schon den ethischen Grundsätzen die mir meine Eltern vermittelt haben (und ich nach sorgfältiger Prüfung behalten habe), aber dennoch kommen wir in einigem zu unterschiedlichen Ergebnissen, und so unterscheidet sich meine poltische Überzeugung schon von der meiner Eltern, aber nicht vollständig sondern eben in einigen Punkten.

Was die Wahlpflicht angeht: Davon halte ich auch nichts, ichs ehe das wie beachbernie.
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1207026) Verfasst am: 09.02.2009, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
joran hat folgendes geschrieben:
Eher unterschiedlich. Meine Mutter hat, im Gegensatz zu mir, noch ansatzweise etwas, das man als "politisches Interesse" bezeichnen könnte. zwinkern

BTW @Nosie: Schau dir doch nochmal ganz genau den Threadtitel an... zwinkern


Egal. Seid wann liest sich den jemand durch?

Ich. Und deswegen korrigiert.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1207073) Verfasst am: 09.02.2009, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe bei Ja angekreuzt. Meine Eltern, beide 1945 ausgebombt, glaubten daran, dass unter der Losung "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!" in der sowjetischen Besatzungszone eine neue Gesellschaft entstehen könnte, in der Arbeiterkinder den Zugang zur Bildung erlangen konnten.

Im Laufe der Jahrzehnte verloren sie viele Illusionen der Anfangsjahre. Das geschah bei mir später ebenfalls.

Nach der Wende sahen wir, mit einigen Nuancen, die Gesellschaft in dem vereinigten Staatswesen und die Außenpolitik der BRD mit gleichen Augen:
Wir konnten uns nicht damit abfinden, aber es wird beständig von außen herangetragen, dass man die Existenz von Mulimilliardären einerseits und Hartz.IV-Empfängern andererseits als selbstverständlich ansehen solle und Deutschland durch die Entsendung von Truppen international wieder "mitreden" müsse.

Nur lebte ich seit den 1990er Jahren vorwiegend in den westlichen Bundesländern und lernte dort vieles aus eigener Anschauung kennen, während meine Eltern in Thüringen geblieben waren.
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1207155) Verfasst am: 09.02.2009, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

mit meiner Mutter und ihrer Verwandschaft liege ich politisch relativ auf Linie(zu großen Teilen sozialliberal)
bei meinem (Stief-)Vater und seiner Verwandtschaft überhaupt nicht(krassestes Beispiel: sein Vater"Faschismus, Sozialismus..egal, Hauptsache ein starker Mann an der Spitze der sagt wo es langgeht"->bevorzugen insgesamt also eher konservative bis autoritäre Führung)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1207202) Verfasst am: 09.02.2009, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, Chronikzeit:

Mein Elternhaus war klar SPD, klassisches verhalten evangelischer Familien in katholischen Städten also. In meiner Grundschulzeit war ich immer wieder mit dem Thema Umweltschutz in Vebrindung gekommen, wodurch ich stärke rins Grüne driftete als der Rest meiner Familie.
Etwa ab der Jahrtausendwende driftete ich dann zunehmend aus der Familie aus. Meine Präferenz war klar bei grün-gelb und während die politische Enttäuschung über die desaströse Politik sowohl Kohls als auch Schröders bei meinen Eltern in Resignation (mit Erwägung von Proteststimmen für NPD und Linke) endete, wandte ich mich der aktiven politischen Arbeit zu und trat schließlich den Grünen bei.

Insgesamt würde ich sagen: Gleiche Ausgangsbedingungen, aber grundverschiedene Ergebnisse bzw. Schlüsse aus diesen.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1207206) Verfasst am: 09.02.2009, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich empfinde Wahlpflicht als politische Bankrotterklaerung der Demokratie.


So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.


Ich sehe das schon so drastisch. In einer Demokratie, wo sich die meisten Menschen nicht mehr fuer Politik interessieren, liegt Politikversagen vor. Die Wahlpflicht dient eigentlich lediglich dazu dieses Politikversagen zu verschleiern. Letztlich fuehrt es auch bloss dazu, dass sich die Poltikerkaste als Ganzes in die eigene Tasche luegen kann, naemlich dass sie ihr Wahlvolk noch repraesentiert, obwohl das vielleicht schon laengst nicht mehr der Fall ist. Normalerweise sieht man eine solche Entfremdung der Waehler von "ihren" Politikern insgesamt an der nachlassenden Wahlbeteiligung. Eine Wahlpflicht kann das uebertuenchen, das Problem besteht aber trotzdem weiter und weil es nicht mehr auffaellt, werden sich die Politiker keine Gedanken darueber machen, woran das liegen koennte. Deshalb halte ich das fuer schaedlich. Lieber sollen sich die Politiker anstrengen muessen die Leute so zu motivieren, dass sie freiwillig ins Wahllokal kommen. Demokratische Legitimation kann man naemlich nicht verordnen, die soll man sich verdienen muessen!


Da beißt sich doch der Schwanz in den Hund:
Politikversagen oder Wählerversagen?
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46740
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1207214) Verfasst am: 09.02.2009, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich empfinde Wahlpflicht als politische Bankrotterklaerung der Demokratie.


So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.


Ich sehe das schon so drastisch. In einer Demokratie, wo sich die meisten Menschen nicht mehr fuer Politik interessieren, liegt Politikversagen vor. Die Wahlpflicht dient eigentlich lediglich dazu dieses Politikversagen zu verschleiern. Letztlich fuehrt es auch bloss dazu, dass sich die Poltikerkaste als Ganzes in die eigene Tasche luegen kann, naemlich dass sie ihr Wahlvolk noch repraesentiert, obwohl das vielleicht schon laengst nicht mehr der Fall ist. Normalerweise sieht man eine solche Entfremdung der Waehler von "ihren" Politikern insgesamt an der nachlassenden Wahlbeteiligung. Eine Wahlpflicht kann das uebertuenchen, das Problem besteht aber trotzdem weiter und weil es nicht mehr auffaellt, werden sich die Politiker keine Gedanken darueber machen, woran das liegen koennte. Deshalb halte ich das fuer schaedlich. Lieber sollen sich die Politiker anstrengen muessen die Leute so zu motivieren, dass sie freiwillig ins Wahllokal kommen. Demokratische Legitimation kann man naemlich nicht verordnen, die soll man sich verdienen muessen!


Damit machst es Dir zu einfach.
"Der Wähler" will in der Regel gewaschen werden ohne nass gemacht zu werden.
Wenns keine Politiker gibt die es besser können, kanns daran liegen, daß mans nicht besser kann. Es steht jeden frei sich aufstellen zu lassen.
Das ist wie auf der Arbeit. (beinah) alle schimpfen auf den Betriebsrat. Wenn dan Wahlen anstehen, mußt Du auf Knieen durchs Haus rutschen um welche zu überzeugen, sich aufstellen zu lassen.
Herummotzen kan jeder, zur engagierte Mitarbeit sind allenthalben die wenigsten bereit. Die Verweigerer muß man hin und wieder zur Wahl treiben, damit sie wenigstens mitteilen wers soll.
(Bei mir auf der Arbeit gibts übrigens immer eine sehr hohe Wahlbeteiligung).
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Erich Fromm

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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1207344) Verfasst am: 09.02.2009, 15:57    Titel: Re: Seit ihr politisch ähnlich eingestellt wie eure Eltern? Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:


Code:
1.1 1830 - 1893 - cijnskiesrecht voor Belgische mannelijke burgers
1.2 1893 - 1918 - algemeen meervoudige stemplicht voor Belgische mannelijke burgers
1.3 1918 - 1948 - algemeen enkelvoudige stemplicht voor Belgische mannelijke burgers
1.4 1948 tot heden - algemeen enkelvoudige stemplicht voor alle Belgische burgers


"cijnskiesrecht" = wahlrecht nach versteuertem einkommen.

"heden" = heute

Den rest kann man so verstehen.


Nein, ich weiß nicht, was enkelwütig heißt.

Ansonsten finde ich die implizite Annahme, dass die Eltern eine zueinander ähnliche politische Einstellung hatten, sehr fragwürdig. Ich teile mit meinen Eltern jedenfalls einen grundsätzlichen Zugang zu politischen Fragen, aber nicht die Gewichtung der Themen und damit auch nicht die gewählte Partei.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1207378) Verfasst am: 09.02.2009, 16:30    Titel: Re: Seit ihr politisch ähnlich eingestellt wie eure Eltern? Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Code:
1.1 1830 - 1893 - cijnskiesrecht voor Belgische mannelijke burgers
1.2 1893 - 1918 - algemeen meervoudige stemplicht voor Belgische mannelijke burgers
1.3 1918 - 1948 - algemeen enkelvoudige stemplicht voor Belgische mannelijke burgers
1.4 1948 tot heden - algemeen enkelvoudige stemplicht voor alle Belgische burgers


"cijnskiesrecht" = wahlrecht nach versteuertem einkommen.

"heden" = heute

Den rest kann man so verstehen.


Nein, ich weiß nicht, was enkelwütig heißt.

*gni* Naja, okay: Jeder Wähler hat nur eine Stimme. Naja, es heisst soviel wie "einmal", aber ich vermute mal, das bezieht sich auf die Stimmen, die man hat.
Ihc nehme an, beim vorherigen System mit mehreren Stimmen konnte man panaschieren und evtl. akkumulieren?

Ich übersetze am besten Mal:
Code:
1.1 1830 - 1893 - Zensuswahlrecht für belgische Männer
1.2 1893 - 1918 - Allgemeine Wahlpflicht (mehrere Stimmen) für belgische Männer
1.3 1918 - 1948 - Allgemeine Wahlpflicht (eine Stimme) für belgische Männer
1.4 1948 bis heute - Allgemeine Wahlpflicht (eine Stimme) für alle belgischen Bürger

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Nocturne
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Anmeldungsdatum: 01.05.2008
Beiträge: 60

Beitrag(#1209779) Verfasst am: 11.02.2009, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Habe Ja gestimmt, es geht schon in die gleiche Richtung, also "ähnlich". Genau die gleichen Ansichten habe ich jedoch nicht.

Mein Vater ist tatsächlich auch konservativer mit dem Alter geworden, hätte ich nicht gedacht, dass er mal so komische Ansichten, wie er heute hat, je vertreten würde. Scheint was dran zu sein, hoffe das passiert mir nicht auch. Geschockt
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1209828) Verfasst am: 11.02.2009, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Nocturne hat folgendes geschrieben:

Mein Vater ist tatsächlich auch konservativer mit dem Alter geworden, hätte ich nicht gedacht, dass er mal so komische Ansichten, wie er heute hat, je vertreten würde. Scheint was dran zu sein, hoffe das passiert mir nicht auch. Geschockt


Das Schöne ist, dass es dich dann sicher nicht stört, wenn es soweit ist.

Ich glaube schon, dass mit dem Alter die Bereitschaft zur Änderung abnimmt, von der politischen Ansicht bis zur Rechtschreibreform. Welche Meinung sich da verfestigt, liegt aber daran, mit welchen Menschen und Meinungen man sich umgibt.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1209839) Verfasst am: 11.02.2009, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Das Schöne ist, dass es dich dann sicher nicht stört, wenn es soweit ist.
Lachen
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46740
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1209854) Verfasst am: 11.02.2009, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Nocturne hat folgendes geschrieben:

Mein Vater ist tatsächlich auch konservativer mit dem Alter geworden, hätte ich nicht gedacht, dass er mal so komische Ansichten, wie er heute hat, je vertreten würde. Scheint was dran zu sein, hoffe das passiert mir nicht auch. Geschockt


Das Schöne ist, dass es dich dann sicher nicht stört, wenn es soweit ist.



Aber den Blödsinn den man im laufe seines Leben verzapft hat, der stört. (Ungeschehen machen kann man den auch nicht mehr.) regelmäßig sträuben sich deswegen bei mir die Nackenhaare.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16376
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1210195) Verfasst am: 11.02.2009, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich empfinde Wahlpflicht als politische Bankrotterklaerung der Demokratie.


So drastisch würde ich es nicht formulieren doch zur freien Wahl gehört auch immer die Freiheit, nicht zu wählen.


Ich hatte mal von Australien gehört, die Wahlpflicht sei im frühen 20.Jahrhundert in Verbindung mit dem Frauenwahlrecht eingeführt worden, um dafür zu sorgen, daß nicht bloß die Fortschrittlichen wählen gehen und die am Ende noch einen Einfluß auf die Politik gewinnen, sondern auch die Konservativen (komisch eigentlich, kann es Leute geben, die Rechte einfach nicht wollen?).
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Dr. Benchmark
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Anmeldungsdatum: 09.08.2006
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Wohnort: Bayern

Beitrag(#1210846) Verfasst am: 12.02.2009, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr Leben lang waren meine Eltern überzeugte SPD-Wähler.
Erst seit der Rente taktieren Sie zwischen CDU und SPD hin und her.
So alt kann ich gar nicht werden, daß für mich aus diesem Menü etwas in Frage käme ,-)
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1210963) Verfasst am: 12.02.2009, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
(komisch eigentlich, kann es Leute geben, die Rechte einfach nicht wollen?).

Das ist eine Frage der Ängste und der Identifikation.

Ängste:
Frauen, die von ihrem Mann finanziell abhängig bleiben, oder per Gesetz mit ihm umziehen müssen, können sich erhoffen, dass es ihm schwerer fällt, sich scheiden zu lassen.
Frauen, die vor 30 Jahren ihre Berufstätigkeit aufgegeben haben, können Angst haben, dass berufliche Gleichberechtigkeit das Einkommen ihres Mannes schmälert, während sie sicher nichts mehr davon haben.
Sie können Angst haben, dass ihre studierte Tochter sie im Alter weder pflegen noch respektieren wird.
Mehr Rechte für Frauen kann für viele davon ungefähr so toll sein, wie wenn die älteren katholischen Priester die Abschaffung des Zölibats erleben dürfen.

Identifikation:
Ich habe oft den Eindruck, dass die Leute in den USA kein Problem mit den Steuersenkungen für Reiche haben, weil sie insgeheim daran glauben, dass sie auch dorthin gehören/ eines Tages dorthin gehören könnten.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1211588) Verfasst am: 12.02.2009, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Früher konnte ich meine Eltern davon überzeugen, in die SPD einzutreten. Jetzt versuche ich, sie dort wieder herauszubekommen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46740
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1211626) Verfasst am: 12.02.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Ihr Leben lang waren meine Eltern überzeugte SPD-Wähler.
Erst seit der Rente taktieren Sie zwischen CDU und SPD hin und her.
So alt kann ich gar nicht werden, daß für mich aus diesem Menü etwas in Frage käme ,-)


Auch Du wirst Dich noch wundern...
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Anmeldungsdatum: 25.01.2006
Beiträge: 853

Beitrag(#1212123) Verfasst am: 13.02.2009, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Im großen und ganzen Übereinstimmung mit meinen Eltern, jedoch habe ich nicht ihre "blinden Flecken"
in Bezug auf Kritikpunkte an ihrer politischen Ausrichtung.
Ich bin radikaler, und kann Punkte, die nicht zu Ende gedacht sind, nicht auf sich beruhen lassen.
Auch bin ich individualistischer als sie.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#1217754) Verfasst am: 19.02.2009, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Erinnert mich an eine lustige Geschichte: Mein Opa meinte immer, er wähle CDU, weil sein Schwager(?) mit Leib und Seele SPD-Mitglied war und regelmäßig an die Decke ging, wenn jemand etwas gegen seinen Willy (Brandt) sagte. Persönlich meine ich aber, daß man das nicht einmal im Scherz sagt.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Bremer
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Anmeldungsdatum: 11.01.2009
Beiträge: 1956

Beitrag(#1217832) Verfasst am: 19.02.2009, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Miach hat folgendes geschrieben:
Im großen und ganzen Übereinstimmung mit meinen Eltern, jedoch habe ich nicht ihre "blinden Flecken"
in Bezug auf Kritikpunkte an ihrer politischen Ausrichtung.
Ich bin radikaler, und kann Punkte, die nicht zu Ende gedacht sind, nicht auf sich beruhen lassen.
Auch bin ich individualistischer als sie.


Jugend ist immer radikal, Wo man sie es nicht ist, ist sie seicht. Nur wer hat je etwas komplett zu Ende gedacht? Ich habe auch immer nur vieles weiter gedacht. Manches wurde wohl auch beendet, wie zum Beispiel Kirche u.a. , doch das denken wollte bis lang nie ein Ende nehmen. Anders als seine Eltern ist allerdings jeder. Und ob man viel individualistischer ist als sie, erfährt man meist erst dann, wenn man genau so alt ist wie sie einst waren.
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