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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#119765) Verfasst am: 29.04.2004, 23:18 Titel: Freiwirtschaft |
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Ich bin einigen vermutlich schon so manches mal ein wenig auf den Nerv mit diesem Thema gegangen?
Ich lebe aber in der Hoffnung das der eine oder andere genug Hirnschmalz hat um das Thema zu verstehen und um Aktiv zu werden.
Ist hier jemand aus dem Pott?
Du vielleicht?
http://www.justus-buendnis.de
Gruß
Norbert
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44648
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(#119859) Verfasst am: 30.04.2004, 14:28 Titel: |
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Hm, eine zinslose (oder in diesem Fall eine "antizinsliche") Währung ist sicher ein guter Anfang, beseitigt aber nicht die eigentlichen Probleme - die Wirtschaftsprivilegien.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#119883) Verfasst am: 30.04.2004, 15:48 Titel: |
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Ich hebe mal ein höchst interessantes Buch zu dem Thema gelesen, und zwar:
Margrit Kennedy, Geld ohne Zinsen und Inflation
Die Idee des "Freigeldes" macht m.E. Sinn, denn durch die Abschaffung des Zinses wird das Geld den Waren gleichgestellt und eignet sich nicht mehr zur Kapitalakkumulation, sondern wird auf seine Funktion als reines Tauschmittel zurückgeführt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#119978) Verfasst am: 30.04.2004, 23:50 Titel: |
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Die Sache ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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rabenkrähe Gast
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(#120028) Verfasst am: 01.05.2004, 03:59 Titel: |
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Moin, Moin.
Es gibt kein gesundes Wirtschaftssystem. Weil die Menschen nicht gesund sind. Sie wollen mehr, mehr, mehr. Mehr als der andere, mehr überhaupt und so kommt es zum Irrsinn des ständigen Wachstums.
Wie krank dies ist, lehrt die Medizin, dort nennt sich ständiges Wachstum einfach "Krebs", und der ist gar nicht gut.
Auch im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ist das ständige Wachstum Krebs. Es zerstört alles und führt zu Kriegen.
Nur kann sich dem niemand entziehen, weil das Mehhabenwollen menschliches Maß ist. An dem der Ostblock-Sozialismus ebenso scheiterte, wie alles anderen, die es versuchten.
Mit unserer ökonomischen Realität, den Globalismus vorneweg, leben wir den Untergang, nur ist, leider nix daran zu ändern.
Winke Winke
Bin rabenkrähe
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#120029) Verfasst am: 01.05.2004, 04:05 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Es gibt kein gesundes Wirtschaftssystem. Weil die Menschen nicht gesund sind. Sie wollen mehr, mehr, mehr. Mehr als der andere, mehr überhaupt und so kommt es zum Irrsinn des ständigen Wachstums.
Wie krank dies ist, lehrt die Medizin, dort nennt sich ständiges Wachstum einfach "Krebs", und der ist gar nicht gut.
Auch im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ist das ständige Wachstum Krebs. |
Gemäß dieser Argumentation wäre die Menschheit der Krebs dieses Planeten, da sie sich kontinuierlich ausbreitet und anwächst...
_________________ 42
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rabenkrähe Gast
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(#120032) Verfasst am: 01.05.2004, 06:50 Titel: |
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Moin, Moin.
Das ist angesichts der Überbevölkerung, des Artensterbens und der Umweltzerstörung durch den hirnlosen Verstandes-Massenmenschen nicht von der Hand zu weisen.
bin rabenkrähe
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#120071) Verfasst am: 01.05.2004, 10:30 Titel: |
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Reptilien wachsen auch ihr ganzes Leben lang. Meine zuvorige Invirtualisation wusste das noch aus eigener Hand.
Und wäre fast zu einem Tyrannosaurier herangewachsen, durfte man einer damals auftauchenden Kreationistenseite glauben.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#120111) Verfasst am: 01.05.2004, 12:44 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Es gibt kein gesundes Wirtschaftssystem. |
gib's zu: du meinst nicht alle wirtschaftsysteme, sondern das derzeitig dominante.
Zitat: | Weil die Menschen nicht gesund sind. |
neinnein, so geht das nicht. ich kenne viele leute, die kerngesund sind; innerlich wie äußerlich. du meinst nicht die menschen (wie könntest du auch - kennst du alle persönlich?), sondern die derzeitig dominierenden gesellschaftlichen strukturen.
stimmt's oder hab ich recht?
Zitat: | Sie wollen mehr, mehr, mehr. Mehr als der andere, mehr überhaupt und so kommt es zum Irrsinn des ständigen Wachstums. |
nicht sie (alle). sondern jene, die mehr haben, wollen (noch) mehr haben.
auf der anderen seite kenne ich überwiegend leute, die heilfroh wären, wenn sie ihren bescheidenen materiellen lebensstandard halten könnten.
das wird ihnen aber zunehmend erschwert, und zwar von jenen, die mehr haben als sie, sowie deren interessenvertretern.
das dumme ist nur, daß ausgerechnet diese leute in vielen (nicht allen) ländern an die schalthebel der macht gewählt werden - von exakt jenen leuten, die um ihren kargen materiellen lebensstandard bangen.
Zitat: | Wie krank dies ist, lehrt die Medizin, dort nennt sich ständiges Wachstum einfach "Krebs", und der ist gar nicht gut. |
der vergleich ist nicht schlecht - wenn du statt mit "menschen" die krebszellen mit "kapitalistischen organellen" assoziierst.
Zitat: | Auch im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ist das ständige Wachstum Krebs. Es zerstört alles und führt zu Kriegen. |
nein, es zerstört nicht alles. das ist wieder mal menschliche hybris, so etwas zu formulieren. die biosphäre wird auf jeden fall überleben.
aber daß es zu kriegen führt, sehe ich auch so. nicht immer, aber immer öfter.
Zitat: | Nur kann sich dem niemand entziehen, weil das Mehhabenwollen menschliches Maß ist. |
nicht doch. es ist menschengemacht, ja, aber nicht menschentypisch.
ich kenne jedenfalls eine menge leute, etc.
Zitat: | Mit unserer ökonomischen Realität, den Globalismus vorneweg, leben wir den Untergang, nur ist, leider nix daran zu ändern. |
nein, nicht wir.
ein paar gesellschaften schon; aber auch da weiß niemand, wann sie denn endlich den wohlverdienten abgang machen.
jedenfalls nichts ungerechtes, wo doch die meisten dieser gesellschaften mehr als je zuvor im besitz von kenntnissen und fähigkeiten waren, etwas daran zu ändern.
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rabenkrähe Gast
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(#120119) Verfasst am: 01.05.2004, 13:47 Titel: |
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Mann, Frajo.
Hier kann ich Dir erstmal nur Recht geben. Es sind nicht alle so, und der Kosmos wirds überleben.
Wenn ich das so über Gebühr generalisierend schreib, dann halt unter dem Aspekt der Macht, die ja nun mal bestimmt.
Ich kenne natürlich auch mehr Menschen, die froh sind, wenn sie überhaupt bewahren können, was sie haben. Das liegt ja schon an meiner (an der Macht gemessen) kruden Einstellung.
Dennoch ist die Bereicherung schon menschliche Anlage. Nu komm ich natürlich mit Adam und Eva, die ihre Unschuld ja auch nur verloren, weil sie "verbotene Äpfel" aßen. Und daß Menschen besonders juckt, was verboten ist, braucht nicht erörtert zu werden.
Das ist schon der Grund für den weigen Zirkus des Aufbaus (der Bereicherung) mit einem Höhepunkt an Besitz oder Kultur und anschließender, fast zwangsläufiger Zerstörung des Ganzen, nur um wieder in den Genuß des Aufbaus und des Wohlstandes zurückkehren zu können.
Natürlich ließe sich das, rein verstandes- und evolutionstechnisch überholen, wird es ja aber nicht. Die Macht und ihre Mitläufer bestimmen, wo es langgeht, und das ist immer der Quark.
Die drei bis 21 Prozent Andersdenkenden sind in freien (demokratischen?) Gesellschaften die Hofnarren, die vernünftiges sagen, denen aber nur Gleichgesinnte zuhören, in totalitären Staaten bevölkern sie Gefängnisse und Friedhöfe.
Winke Winke
bin rabenkrähe
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#120208) Verfasst am: 02.05.2004, 10:29 Titel: |
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Die Idee des "Freigeldes" macht m.E. Sinn, denn durch die Abschaffung des Zinses wird das Geld den Waren gleichgestellt und eignet sich nicht mehr zur Kapitalakkumulation, sondern wird auf seine Funktion als reines Tauschmittel zurückgeführt. |
Dann wird Kapital in anderer Form akkumuliert, es ändert sich also überhaupt nichts, da auch heute schon die Mehrheit des Reichtums nicht in der Form von Geld angehäuft wird, sondern in der Form von Aktien, Immobilien etc. Mit solchen Modifikationen ändert sich nichts grundsätzliches in einer kapitalistischen Gesellschaft.
Und wie sollte eine solche Forderung durchgesetzt werden?
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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rabenkrähe Gast
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(#120231) Verfasst am: 02.05.2004, 13:40 Titel: |
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Tach, Tach.
Die Nachkriegszeit war ja eine quasie geldlose Zeit, die wunderbar dazu dient, die Grundlagen des späteren Wohlstands aufzubauen. Jene, die hatten, konnten ihren Besitz ungemein mehren, jene, die nichts hatten, verloren das letzte Hemd.
Und wer für sein Baby Milch brauchte, war dafür letztlich bereit, den wertvollen Schmuck der Ommmmah einzusetzten.
Eigentlich ist die Schau auf die Zeit wirklich interessant auf den Aspekt. Sie hatte etwas ungemein rührendes, aber nicht umsonst wurde versucht, sie so schnell wie möglich zu beenden und Schwarzhändler wurden massiv verfolgt.
Einfach weil keine halbwegs tragfähige "Ordnung" unter Menschen und im Handel damit aufzubauen war.
Winke Winke
bin rabenkrähe
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#122388) Verfasst am: 07.05.2004, 23:30 Titel: |
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Norbert hat folgendes geschrieben: | Du siehst, es muß sich nicht politisch durchsetzen. |
Ich sehe bisher nur, dass diese lokalen Tauschmittel nirgends sichtbar sind und offensichtliche keine nennenswerte Rolle spielen. Um sie durchzusetzen, müsste sich eine Region gegen das existierende Wirtschaftssystem und seinen Staat durchsetzen. Schliesslich gibt es keine Regionen auf dieser Erde, die nicht kapitalistisch sind und die nicht von Grosskapitalisten dominiert werden.
Es muss also doch politisch durchgesetzt werden, wobei ich es für sinnvoller halte, die wirklichen Probleme anzugehen und nicht nur ein paar Symptome.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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joseph.sebaldus dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 293
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(#122411) Verfasst am: 08.05.2004, 00:17 Titel: |
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Ich muss jetzt doch mal den alten Kalle Marx aus der Mottenkiste herausholen:
Die Wurzel des kapitalistischen Systems und seiner Auswüchse liegt nicht im Zins. Zins ist nicht "Geld vermehrt sich selbst", und Zins ist auch kein Wucher, der dem armen Schuldner abgepresst wird. Zins ist auch keine unproduktive Investition.
Zins ist im wesentlichen ein umgeleiteter Mehrwert, der aus der Ausbeutung von Arbeitskraft entsteht. Der Investoren-Kredit ist die wesentliche Quelle von Zinseinkünften, Privatkredite sind dagegen Pernuts. Der Zinsnehmer erwirbt sich durch den an den Investor gegebenen Kredit direkt oder indirekt einen Anteil an der produktiven Ausbeutung von Arbeitskraft, die vom Zinsgeber vorgenommen wird. Der grosse Teil an Zinseinkünften in unserer Gesellschaft kommt direkt oder indirekt auf diese Weise zustande. Kurz gesagt: Ob ein Unternehmer von einer Bank einen Kredit erhält, und dann zukünftig einen Teil seines erzielten Gewinnes als Zins zurückzahlen muss, oder ob es einen Anteil in Form von Aktien an die Bank verkauft, und dann regelmässig Dividenden abdrücken muss, das macht im Grundsatz keinen grossen Unterschied.
Ein Zinsen-Nehmer ist schlichtweg eine Sorte von kapitalistischem Investor, dem es im Grunde egal ist, ob er seine Einkünfte hauptsächlich druch Zins erwirbt, oder durch Grundrente (z.B. in der Boden- und Immobilen, oder Rohstoffbranche), oder durch direkte Ausbeutung von Arbeitskraft, indem er sich z.B. als Anteilseigner in produktiven Unternehmen einkauft.
Und so sind die grossen Zinsinstitute wir die Banken meistens zugleich auch Investeure in produktiven Industrien. Und die grossen Industrie-Konzerne sind oft auch in hohem Masse im reinen Geldgeschäft tätig.
Durch eine Abschaffung des Zinses würde das kapitalistische System mit Sicherheit schlechter funktionieren, aber nicht grundlegend anders. Ausbeutung, Raubbau an der natürlichen Umwelt, die Köuft zwischen arm und reich, zwischen erster und dritter Welt würden sich dadurch nicht verringern.
Und mit Sicherheit würden die grossen Investoren schnell andere Formen des Geldgeschäftes finden, die sie an die Stelle des verzinsten Kreditgeschäftes setzen würden: zum Beispiel neue Formen des Geschäftes mit Firmenanteilen und Aktien.
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rabenkrähe Gast
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(#122442) Verfasst am: 08.05.2004, 02:26 Titel: |
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Dem Zins wohnen in der Wirtschaft zwei Aspekte inne. Zum einen ist der Zins einfach Marktwert, das, was gegeben wird, um an das Kapital zu kommen, was andere Leute haben.
Um dieses Kapital dann für sich nutzen zu können.
Zweitens ist der Zins ein Regulativ.
Hohe Zinsen stehen der Aufnahme von Krediten entgegen. Niedrige Zinsen erleichtern die Kreditaufnahme, die Wirtschaft kann damit angekurbelt werden.
So gesehen ist der Zins eine außerordentlich sinnvolle und gute Einrichtung.
Er hat nur einen Mangel: Daß die Wirtschaften dieser Welt so verdammt verschieden funktionieren.
Dadurch erst kommt es zu den bekannten Dramen.
Besonders gut an Steuern abzulehnen. Wird irgendwo besonders wenig Steuer erhoben, flüchtet das Kapital sofort dorthin.
Die anderen Volkswirtschaften sind damit gezwungen, den Quatsch mitzumachen, sonst bluteten sie aus.
Ergo bestimmt nicht jener das Handeln, der es am vernünftigsten tut, sondern jener, der anderen die besten Möglichkeiten bietet.
Es ist, letztlich, wie bei jeder angeblich demokratischen Wahl: Nicht jener erhält die meisten Stimmen, der die Wahrheit spricht, sondern jener erhält die meisten Stimmen, der sagt, was die Leute hören wollen.
Wer also trägt die Verantwortung????
bin rabenkrähe
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#123072) Verfasst am: 09.05.2004, 13:51 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Norbert hat folgendes geschrieben: | Du siehst, es muß sich nicht politisch durchsetzen. |
Ich sehe bisher nur, dass diese lokalen Tauschmittel nirgends sichtbar sind und offensichtliche keine nennenswerte Rolle spielen. |
vielleicht ist das so weil das Thema für dich neu ist, tatsache aber ist das derartiges schon längst praktiziert wird, zugegeben noch im kleinem Rahmen.
[quote="max"]Um sie durchzusetzen, müsste sich eine Region gegen das existierende Wirtschaftssystem und seinen Staat durchsetzen. Zitat: |
Aufgeklärte Bürger reicht vollkommen aus, wie man an jüngste Projekte sehen kann.
[quote="max"]Schliesslich gibt es keine Regionen auf dieser Erde, die nicht kapitalistisch sind und die nicht von Grosskapitalisten dominiert werden. |
richtig, daher ist es auch auf politischer Ebene nicht möglich durch zu setzen.
max hat folgendes geschrieben: | Es muss also doch politisch durchgesetzt werden, wobei ich es für sinnvoller halte, die wirklichen Probleme anzugehen und nicht nur ein paar Symptome. |
Was erwartest du von Politikern?
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#123092) Verfasst am: 09.05.2004, 14:22 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
So gesehen ist der Zins eine außerordentlich sinnvolle und gute Einrichtung.
Er hat nur einen Mangel: Daß die Wirtschaften dieser Welt so verdammt verschieden funktionieren.
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"Außerordentlich sinnvolle und gute Einrichtung"?
Gehörst du zu den Zinsgewinnern?
Das würdest du nämlich wenn du so um die 800000 € im Jahr verdienen würdest und dieses Geld richtig anpackst.
Der Zins sorgt dafür das Geld dorthin wandert wo es schon ist.
Und das erklärt auch warum tatsächlich einige von einem Gewinn durch den Zins sprechen obwohl die Haushalte allgemein immer höher verschuldet sind und die Staatsverschuldung ungeahnte Höhen erreicht.
Und das alles hat nichts mit der steigenden Arbeitslosigkeit zu tun?
Nichts damit das die Sozialleistungen immer weiter fallen?
Nichts damit das um ein Wirtschaftswachstum gebettelt wird um den Zins zu bedienen den du in solchen höhen hältst?
Nichts damit das die Kaufkraft allgemein immer weiter sinkt?
Wie weit muß man da im dunklem tappen, wenn man als Otto normal Verbraucher da von einem Gewinn durch den Zins spricht?
Schaue dir mal diese aufschlußreichen Grafiken an und verfalle nicht der Trotzigkeit
http://www.inwo.de/modules.php?op=modload&name=News&file=index&catid=&topic=24
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44648
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(#123165) Verfasst am: 09.05.2004, 16:47 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | So gesehen ist der Zins eine außerordentlich sinnvolle und gute Einrichtung. |
Ich finde, wir brauchen wirklich einen Smily, der die Hände verzweifelt flehend zum Himmel erhebt!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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rabenkrähe Gast
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(#123186) Verfasst am: 09.05.2004, 18:07 Titel: |
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Ich denke, ich hatte ausführlich erklärt, warum Zins eine sinnvolle Angelegenheit ist.
Der dadurch entstehende Mehrwert, über den Ihr Euch so erregt (und ich auch) steht auf einem ganz anderen Stück Papier.
Ich bin zum Beispiel für einen Spitzensteuersatz von 98 Prozent. Also nicht für Enteignungen, ich bin kein neidischer Mensch und gönne jedem seine Latifundien.
Aber wenn ein Friedrich Karl Flick pro Tag, schreib ich jetzt mal so, 20 Millionen Euros nur an Zins und Zinseszins einnimmt, dann ich das moralisch und wirtschaftlich verwerflich.
Würde das mit 98 Prozent versteuert, blieben dem guten FKF immer noch 400000 Euro pro Tag, das dürfte dem eigentlich entgegenwirken, ihn verarmen zu lassen (schmuuuuuuuuuuuuuuunzel.....).
Von diesem Geld könnten dann wohlfeil Tausende Arbeitsloser und Sozialhilfeempfänger leben und sich nähren. Zum Beispiel. Oder die "Gesundheitsreform" könnte sozial gerechter aufgebaut werden.
In unserem Grundgesetz steht ein ganz interessanter Artikel, der da heißt "Eigentum verpflichtet". Leider findet gerade dieser Artikel erschreckend wenig Berücksichtigung.
Mich stört nicht, daß es Menschen wie KFF oder Gates gibt, ohne sie wäre manches nicht in Schwung gekommen, mich stört aber sehr, daß deren Macht und Möglichkeiten andere bremsen oder verhindern.
Hinzu kommt halt die internatioale Verflechtung mit ihren ganzen Folgen. Und da wirds haarig, auch und gerade für Deutschland nach der EU-Erweiterung mit dem Dazukommen diverser Niedriglohnländer. Beispielsweise werden in Littauen und Lettland gerade schlappe 20 Prrozent für das karge Sozialsystem abgezogen, hier sinds, alles in allem, satte 50 Prozent.
Vom System der einst sozialen Murks- ähhh Marktwirtschaft halte ich indes eine ganze Menge, weil dieses System halt Anpassungsfähigkeiten beinhaltet, und weil das Prinzip von Angebot und Nachfrage, dem der ganze Kram ja zugrundeliegt, ein zutiefst natürliches und gesundes ist, das sich in vielen, vielen Lebensbereichen wiederfindet, auch wenn das nicht so wahrgenommen wird.
Wirtschaften, die dem Prinzip widersprechen, beispielsweise die früheren östlichen Planwirtschaften haben sich aus leicht nachvollziehbarem Grund nicht durchsetzen können, sie sind einfach vom Ansatz her irreal.
Und unser System krankt eher an den Brüchen mit dem System, als am System selbst. Also Subventionen beispielsweise.
Und genau in den Bereich von Angebot und Nachfrage fällt, wie ich geschildert hatte, der Zins, als Preis für das Angebot von Kapital und als MarktRegulativ.
Zins an sich ist also wahrlich gesund.
Mißbrauchsverhinderung und systemgerechter Umgang damit sind ein anderes Stück Brot.
Nein, ich lebe leider nicht von Zinsen, täte ich es, hätte ich kein schlechtes Gewissen. Aber selbstverständlich würde ich den Grundgesetz-Auftrag erfüllen und mit an die Verpflichtung des Eigentums
erinnern
Die Grundanker einer jeden Wirtschaft sind und bleiben Arbeit, Kapital und Boden. Ohne die drei geht gar nix. Und jeder dieser Anker hat seinen Preis.
Damit sinnvoll und individual- wie gesellschaftsfördernd umzugehen, ist eine interessante Aufgabenstellung.
bin rabenkrähe
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