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naturgesetze?
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1255923) Verfasst am: 28.03.2009, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Unterschrift zum Film:
"Der Film zeigt, wie sich aus den Quantenfluktuationen beim Urknall die heutigen Strukturen gebildet haben könnten."

es ist zwar schön zu wissen wie sich etwas "gebildet haben könnte", nur es gibt da ein problem, es könnte sich auch anders gebildet haben Überrascht


NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Ich gewinne aber zunehmend den Eindruck, dass du dich mit voller Absicht blöd stellst.


Angesichts solcher Aussagen vermute ich eher, dass schlicht das Verständnis für wissenschaftliche Sachverhalte fehlt.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1255925) Verfasst am: 28.03.2009, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Wo kommen "Quantenfluktuationen" her?

Die sind eine Folge der Unschärfe. Die Angabe von "0" als Feldstärke an Ort X ist nicht möglich, weil exakt.

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Waren diese vor dem urknall in der urmaterie schon da?

"Vor" dem Urknall gab es keine Materie. Und keinen Raum. Und keine Zeit. Und kein "vor".
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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KING-NARR
natürlich begabt



Anmeldungsdatum: 22.02.2009
Beiträge: 215
Wohnort: Das Heilige Jerusalem

Beitrag(#1255926) Verfasst am: 28.03.2009, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
KING-NARR hat folgendes geschrieben:
LOL!
Ein computer kann nicht selbstständig denken, es konnte also nix anderes rauskommen als das was man ihm einprogrammiert hat!

Ist doch nicht so schwer zu verstehen !

Ja, ich hätte auch nicht gedacht, dass das so schwer zu verstehen ist ... vielleicht solltest du dich mal in die basics einlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Simulation

Kurz: man nehme einen gleichförmigen Ausgangszustand X, füge das beobachtbare verhalten von Materie hinzu, lasse die ablaufenden prozesse simulieren und erhält nach N zeitschritten einen Zustand X<sub>n</sub>, der sich drastisch von Zustand X unterscheidet.

Beispiel: Gefrieren von Wasser. Man simuliere einen Tropfen Wasser mit N Wassermolekülen; diesen simulierten Molekülen füge man die beobachtbaren Eigenschaften von Wassermolekülen hinzu, also Bindungswinkel und Ladungen und lasse das ganze dann im Computer "gefrieren". Natürlich macht der Computer nichts anderes, als das zu verarbeiten, was man ihm an Informationen mitgeteilt hat. Was dabei herauskommt, ist aber eine Schneeflocke mit einer Struktur, wie sie sich auch in der Natur beobachten läßt - daraus, dass der Endzustand der Simulation sich mit dem deckt, was man in der Realität beobachtet hat, folgt, dass man dem Computer hinlänglich genaue Angaben gemacht hat. Würde der Endzustand keine fraktale, 6-eckige Struktur sein, sondern ein winziger Eifelturm, dann könnte man mit bestimmtheit sagen, dass man den Computer mit falschen oder nicht hinreichenden Daten gefüttert hat, ergo: unser wissen über die beim gefrieren von wasser ablaufenden prozesse ist falsch oder ungenau oder unzureichend.

Es ist übrigens kein Zufall, dass ich Wasser als Beispiel genommen habe: Ausgangszustand ist ein ungeordneter Tropfen Wasser - Endzustand ist eine hochkomplexe, geordnete Struktur. Willst du uns jetzt sagen, dass Gott jede einzelnen Eiskristall formt, weil dabei Struktur aus einem gleichförmigen, chaotischen Zustand entsteht? Wäre das nicht ein ziemlich inflationärer Gebrauch des Begriffs "Wunder"?

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
ps. und es beantwortet nicht im geringsten meine frage zornig

ps. eine antwort hättest du gefunden, wenn du dir die arbeit gemacht hättest, den wiki-link zu lesen ...
Auch dieser Link könnte dir weiterhelfen, wenn du dir diese arbeit machen möchtest: Abschnitte Planck-Ära, GUT-Ära und inflationäre Phase.

Ich gewinne aber zunehmend den Eindruck, dass du dich mit voller Absicht blöd stellst.


Ich habe den eindruck das du sich blöd stellst!
"ungeordneter tropfen wasser"
Wasser besteht aus Molekülen, gebildet aus je zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom.
Was ist da ungeordnet?

http://www.fotosearch.de/bilder-fotos/wasser-tropfen.html

gruss
_________________
Ein Geist welcher Lehren und Meinungen von anderen (toten) Geistern vertritt kann nicht Frei sein, er ist nur eine versklavte Kopie.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1255940) Verfasst am: 28.03.2009, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Ich habe den eindruck das du sich blöd stellst!
"ungeordneter tropfen wasser"
Wasser besteht aus Molekülen, gebildet aus je zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom.
Was ist da ungeordnet?

http://www.fotosearch.de/bilder-fotos/wasser-tropfen.html

gruss

Die räumliche Anordnung der Moleküle zum Beispiel? Mit den Augen rollen
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-- Kurt Tucholsky
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Ascanius
abnorm



Anmeldungsdatum: 14.06.2005
Beiträge: 375
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1255947) Verfasst am: 28.03.2009, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Ja schön und gut, aber es gibt "formen" welche sich nach dem/aus dem "bigbong" entwickelt haben!
Es muss folgerichtig ein "rahmen" dafür existiert haben!


Aber nein, der "Rahmen" ist erst "durch" die Dinge entstanden und hat sich mit ihnen entwickelt. Fragen nach einem zeitlichen "Vor" oder einem räumlichen "Außerhalb" des Universums sind einfach sinnlos.

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Es gibt also keine "wissenschaftliche" antwort (theorie) auf diese frage warum oder was oder wer die "urmaterie": "gelenkt", "organiesiert" hat?


Stimmt. Die Idee von einem "geschaffenen" Universum ist selbstwidersprüchlich, sofern man von der Fortexistenz seines Schöpfers ausgeht, und unverständlich, sofern man annimmt, sein Schöpfer sei nach vollendeter Arbeit verblichen. Also geht man von einem ewig existierenden Kosmos aus, "in" dem sich schon immer all jene Teile befunden haben, die ihn in seiner "gegenwärtigen" "Form" "bedingen" (man sieht, wie irreführend allein die Sprache sein kann).
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1255959) Verfasst am: 28.03.2009, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

KING-NARR hat folgendes geschrieben:

es ist zwar schön zu wissen wie sich etwas "gebildet haben könnte", nur es gibt da ein problem, es könnte sich auch anders gebildet haben Überrascht

gruss


Dann wärst Du jetzt nicht hier und könntest Fragen über den Ursprung des Universums stellen.

PS: Scheiss Quantenfluktuationen!
_________________
Ich bin kein Troll, ich denke wirklich so!

Ich brauch kein Gegenargument, Ich bin ja selber dagegen (Gerhard Polt).
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Yog-Sothoth
einfach nur zu faul ...



Anmeldungsdatum: 25.08.2008
Beiträge: 184
Wohnort: elbflorenz

Beitrag(#1255969) Verfasst am: 28.03.2009, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?
_________________
hm ...
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1255978) Verfasst am: 28.03.2009, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

Der Begriff "Urknall" war ursprünglich zur Diskreditierung dieser Theorie gedacht, also ein polemischer Begriff (lustig übrigens, dass sich king-narr nun selbst noch versucht, diesen ursprünglich schon polemisch gemeinten begriff mit seinem "big bong" weiter zu polemisieren Lachen)
Die Bezeichnung hat also mit dem Phänomen rein gar nichts zu tun und ist in der Tat äußerst irreführend.
_________________
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Yog-Sothoth
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Anmeldungsdatum: 25.08.2008
Beiträge: 184
Wohnort: elbflorenz

Beitrag(#1256010) Verfasst am: 28.03.2009, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

Der Begriff "Urknall" war ursprünglich zur Diskreditierung dieser Theorie gedacht, also ein polemischer Begriff (lustig übrigens, dass sich king-narr nun selbst noch versucht, diesen ursprünglich schon polemisch gemeinten begriff mit seinem "big bong" weiter zu polemisieren Lachen)
Die Bezeichnung hat also mit dem Phänomen rein gar nichts zu tun und ist in der Tat äußerst irreführend.


es ist mir natürlich bewusst, dass man sich einen bildlichen"urknall" nicht zur erklärung nehmen darf, aber es gestaltet sich schon recht schwierig - wo diese thematik doch weit die menschliche erfahrungswelt übersteigt - sich überhaupt einen anfang vorzustellen.
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hm ...
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deirfloo
Globulisierungsgegner



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#1256256) Verfasst am: 29.03.2009, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Existenz existiert - Unverursacht:

http://www.dittmar-online.net/religion/gott/existenz.html
_________________
Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan

was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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sponor
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
Wohnort: München

Beitrag(#1257019) Verfasst am: 30.03.2009, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

"Wirkliche" Theorie über den Urknall... nun, eine Theorie, die bis auf völlig unfasslich winzige Bruchteile von Sekunden – 10^(-36) s – "Alles" ganz gut erklärt, ist ja auch schon mal was.

Wie schon angedeutet, ist der Begriff Urknall fehlleitend, weil der "Knall" im gesamten damals existierenden Universum stattfand (nicht an einer Stelle innerhalb desselben). Damit erübrigt sich die Frage nach dem Wo.
Das Worin braucht's ebenfalls nicht, weil die entsprechende mathematische Struktur keine Einbettung benötigt ("vierdimensionale pseudo-Riemannsche Mannigfaltigkeit"). Ich weiß, das kann man sich nicht vorstellen – auch die versiertesten Gemünüer wohl nicht – tja, ist halt Pech. Spricht aber weder für noch gegen die Richtigkeit.
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Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1257035) Verfasst am: 30.03.2009, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ascanius hat folgendes geschrieben:
KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Ja schön und gut, aber es gibt "formen" welche sich nach dem/aus dem "bigbong" entwickelt haben!
Es muss folgerichtig ein "rahmen" dafür existiert haben!


Aber nein, der "Rahmen" ist erst "durch" die Dinge entstanden und hat sich mit ihnen entwickelt. Fragen nach einem zeitlichen "Vor" oder einem räumlichen "Außerhalb" des Universums sind einfach sinnlos.


Solche Fragen sind vor allem durch die Naturwissenschaft nicht zu beantworten. Man kann leider nicht durch den Urknall hindurch sehen (momentan nicht, und ich fürchte man wird es nie können). Es gibt allerdings dennoch Theorien darüber. Zum Beispiel, dass es vor dem Urknall auch schon ein Universum gegeben hat, das in sich zusammengefallen ist, und zu dem Urknall geführt hat. Eine Andere ist, dass unser Universum in einer Art "Hyperrraum" existiert, in dem Universen, wie Dapfblasen in kochendem Wasser entstehen. Einige davon Fallen sofort wieder in sich zusammen, andere gedeihen so wie unseres, je nach dem wie die Naturkonstannten in diesen Universen sind. Aber das ist Naturwissenschaftlich nicht nachprüfbar.

Ascanius hat folgendes geschrieben:

KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Es gibt also keine "wissenschaftliche" antwort (theorie) auf diese frage warum oder was oder wer die "urmaterie": "gelenkt", "organiesiert" hat?


Stimmt. Die Idee von einem "geschaffenen" Universum ist selbstwidersprüchlich, sofern man von der Fortexistenz seines Schöpfers ausgeht, und unverständlich, sofern man annimmt, sein Schöpfer sei nach vollendeter Arbeit verblichen. Also geht man von einem ewig existierenden Kosmos aus, "in" dem sich schon immer all jene Teile befunden haben, die ihn in seiner "gegenwärtigen" "Form" "bedingen" (man sieht, wie irreführend allein die Sprache sein kann).
Die Existenz eines Schöpfers, der sozusagen die Entwicklung unseres Universums angestoßen hat, beziehungsweise die Naturgesetze und Naturkonstanten eingerichtet hat, ist Naturwissenschaftlich tatsächlich nicht auszuschließen. Naturwissenschaft beschreibt die Naturgesetze, aber nicht deren Ursprung. Nur ist ein Wirken eines Gottes im jetzigen Universum auszuschließen. Die Frage ist, warum man an einen solchen Gott glauben soll.
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Yog-Sothoth
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Anmeldungsdatum: 25.08.2008
Beiträge: 184
Wohnort: elbflorenz

Beitrag(#1257327) Verfasst am: 30.03.2009, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

"Wirkliche" Theorie über den Urknall... nun, eine Theorie, die bis auf völlig unfasslich winzige Bruchteile von Sekunden – 10^(-36) s – "Alles" ganz gut erklärt, ist ja auch schon mal was.

Wie schon angedeutet, ist der Begriff Urknall fehlleitend, weil der "Knall" im gesamten damals existierenden Universum stattfand (nicht an einer Stelle innerhalb desselben). Damit erübrigt sich die Frage nach dem Wo.
Das Worin braucht's ebenfalls nicht, weil die entsprechende mathematische Struktur keine Einbettung benötigt ("vierdimensionale pseudo-Riemannsche Mannigfaltigkeit"). Ich weiß, das kann man sich nicht vorstellen – auch die versiertesten Gemünüer wohl nicht – tja, ist halt Pech. Spricht aber weder für noch gegen die Richtigkeit.


nein, natürlich nicht. aber es ist der begreifbarkeit recht abträglich. zumindest für mich.
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frausch
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1257357) Verfasst am: 30.03.2009, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

"Wirkliche" Theorie über den Urknall... nun, eine Theorie, die bis auf völlig unfasslich winzige Bruchteile von Sekunden – 10^(-36) s – "Alles" ganz gut erklärt, ist ja auch schon mal was.

Wie schon angedeutet, ist der Begriff Urknall fehlleitend, weil der "Knall" im gesamten damals existierenden Universum stattfand (nicht an einer Stelle innerhalb desselben). Damit erübrigt sich die Frage nach dem Wo.
Das Worin braucht's ebenfalls nicht, weil die entsprechende mathematische Struktur keine Einbettung benötigt ("vierdimensionale pseudo-Riemannsche Mannigfaltigkeit"). Ich weiß, das kann man sich nicht vorstellen – auch die versiertesten Gemünüer wohl nicht – tja, ist halt Pech. Spricht aber weder für noch gegen die Richtigkeit.


nein, natürlich nicht. aber es ist der begreifbarkeit recht abträglich. zumindest für mich.


Das Bild von einem Luftballon der aufgeblasen wird ist eigentlich nicht schlecht, wenn man sich die Ausdehnung des Universums veranschaulichen will. Nur dass beim Universum die Hülle des Luftballons anstatt einer 2D-Oberfläche eine 4-dimensionale Raumzeit ist. Und der Luftballon am Anfang nicht Punktförmig ist.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1257359) Verfasst am: 30.03.2009, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

"Wirkliche" Theorie über den Urknall... nun, eine Theorie, die bis auf völlig unfasslich winzige Bruchteile von Sekunden – 10^(-36) s – "Alles" ganz gut erklärt, ist ja auch schon mal was.

Wie schon angedeutet, ist der Begriff Urknall fehlleitend, weil der "Knall" im gesamten damals existierenden Universum stattfand (nicht an einer Stelle innerhalb desselben). Damit erübrigt sich die Frage nach dem Wo.
Das Worin braucht's ebenfalls nicht, weil die entsprechende mathematische Struktur keine Einbettung benötigt ("vierdimensionale pseudo-Riemannsche Mannigfaltigkeit"). Ich weiß, das kann man sich nicht vorstellen – auch die versiertesten Gemünüer wohl nicht – tja, ist halt Pech. Spricht aber weder für noch gegen die Richtigkeit.


nein, natürlich nicht. aber es ist der begreifbarkeit recht abträglich. zumindest für mich.


Das Bild von einem Luftballon der aufgeblasen wird ist eigentlich nicht schlecht, wenn man sich die Ausdehnung des Universums veranschaulichen will. Nur dass beim Universum die Hülle des Luftballons anstatt einer 2D-Oberfläche eine 4-dimensionale Raumzeit ist. Und der Luftballon am Anfang nicht Punktförmig ist.

Der Vergleich beinhaltet aber auch eine große Gefahr für das Verständnis: das letzte mal, als wir den hier diskutiert haben, hat sich herausgestellt, dass es für einige sehr wenig anschaulich ist, dass bei dem Vergleich das Volumen keine Bedeutung hat, sondern dass es nur um die Oberfläche des Ballons geht.
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-- Kurt Tucholsky
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Beitrag(#1257361) Verfasst am: 30.03.2009, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Ascanius hat folgendes geschrieben:
KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Ja schön und gut, aber es gibt "formen" welche sich nach dem/aus dem "bigbong" entwickelt haben!
Es muss folgerichtig ein "rahmen" dafür existiert haben!


Aber nein, der "Rahmen" ist erst "durch" die Dinge entstanden und hat sich mit ihnen entwickelt. Fragen nach einem zeitlichen "Vor" oder einem räumlichen "Außerhalb" des Universums sind einfach sinnlos.


Solche Fragen sind vor allem durch die Naturwissenschaft nicht zu beantworten.


Meinst du "noch nicht zu beantworten" oder "prinzipiell nicht zu beantworten".

Das Letztere würde ich für eine naive und geschichtlich gesehen unzählige Male widerlegte Plattitüde halten.



Eine Frage nach der Ursache für den Urknall halte ich für legitim. Die Wissenschaftler haben sich dieser Frage gefälligst zu stellen, weil die wissenschaftliche Forschung zu deren Formulierung geführt hat. Viele physikalische Theorien (wie Superstringtheorie etc.) postulieren ja bereits die Existenz von "Realität" außerhalb der heutigen experimentellen Überprüfbarkeit (Vibrationsmodi, zusätzliche Dimensionen, Multiversum....). Diese zur Zeit nicht beobachtbare Realität muss aber (sofern oder in welcher Form es sie gibt) in einem Zusammenhang mit der bekannten Realität über irgendwelche Phänomene stehen und genau dadurch lässt sich der experimentelle Pfad ins Unbekannte legen.

Sag niemals "nie". Ein Leitfaden, den viele Wissenschaftler zu leichtfertig ignorieren.
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Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1257371) Verfasst am: 30.03.2009, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Der Vergleich beinhaltet aber auch eine große Gefahr für das Verständnis: das letzte mal, als wir den hier diskutiert haben, hat sich herausgestellt, dass es für einige sehr wenig anschaulich ist, dass bei dem Vergleich das Volumen keine Bedeutung hat, sondern dass es nur um die Oberfläche des Ballons geht.

Genau, oder anders ausgedrückt: ANders als die Ballonoberfläche ist die Raumzeit nicht in weitere Raumdimensionen eingebettet.
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Yog-Sothoth
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Beitrag(#1257387) Verfasst am: 30.03.2009, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

"Wirkliche" Theorie über den Urknall... nun, eine Theorie, die bis auf völlig unfasslich winzige Bruchteile von Sekunden – 10^(-36) s – "Alles" ganz gut erklärt, ist ja auch schon mal was.

Wie schon angedeutet, ist der Begriff Urknall fehlleitend, weil der "Knall" im gesamten damals existierenden Universum stattfand (nicht an einer Stelle innerhalb desselben). Damit erübrigt sich die Frage nach dem Wo.
Das Worin braucht's ebenfalls nicht, weil die entsprechende mathematische Struktur keine Einbettung benötigt ("vierdimensionale pseudo-Riemannsche Mannigfaltigkeit"). Ich weiß, das kann man sich nicht vorstellen – auch die versiertesten Gemünüer wohl nicht – tja, ist halt Pech. Spricht aber weder für noch gegen die Richtigkeit.


nein, natürlich nicht. aber es ist der begreifbarkeit recht abträglich. zumindest für mich.


Das Bild von einem Luftballon der aufgeblasen wird ist eigentlich nicht schlecht, wenn man sich die Ausdehnung des Universums veranschaulichen will. Nur dass beim Universum die Hülle des Luftballons anstatt einer 2D-Oberfläche eine 4-dimensionale Raumzeit ist. Und der Luftballon am Anfang nicht Punktförmig ist.

Der Vergleich beinhaltet aber auch eine große Gefahr für das Verständnis: das letzte mal, als wir den hier diskutiert haben, hat sich herausgestellt, dass es für einige sehr wenig anschaulich ist, dass bei dem Vergleich das Volumen keine Bedeutung hat, sondern dass es nur um die Oberfläche des Ballons geht.


am besten ich überlasse den naturwissenschaftlern dieses gebiet. da bleibe ich lieber bei den geisteswissenschaften, um meinen verstand nicht mit kosmolgie zu quälen.
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zelig
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Beitrag(#1257392) Verfasst am: 30.03.2009, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich klaue hier mal ein Zitat Robert Walsers aus einem Buch über die Geschichte des Naturgesetzbegriffs, das ich mal gelesen habe:


Deshalb liebe ich ja von Grund aus jede Art Zwang, weil es einem erlaubt, sich auf Gesetzeswidrigkeiten zu freuen.

Das finde ich sehr witzig. : )
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nocquae
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Beitrag(#1257395) Verfasst am: 30.03.2009, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
ich weiß nicht ganz, ob meine frage hier reinpasst. aber wikipedia gab nur die auskunft, dass es keine wirkliche theorie über den urknall an sich gäbe, da die bekannten physikalischen theorien nicht verwendet werden könnten.
meine frage ist nun, wie überhaupt etwas "knallen" konnte. dieses zusammengedrückte universum von unendlich hoher dichte und temperatur, wird, wenn ich mich nicht irre, als singularität bezeichnet. aber wie konnte so eine in einem ... ja was eigentlich, wo entstand/befand sie sich eigentlich, der raum entstand erst mit dem urknall., bilden? eine wirkliche ausdehnung in unserem sinn kann sie nicht gehabt haben...
ich hoffe man versteht mich, ich bin auf diesem gebiet nicht sonderlich bewandert, möchte allerdings mehr darüber erfahren. das führt mich eigentlich zu einer neuen frage, worin ist das universum "eingebettet" um sich ausdehnen zu können? die empirische wissenschaft kann uns darüber keine angaben machen, dessen bin ich mir bewusst, aber gibt es vorschläge, vermutungen oder ähnliches?

"Wirkliche" Theorie über den Urknall... nun, eine Theorie, die bis auf völlig unfasslich winzige Bruchteile von Sekunden – 10^(-36) s – "Alles" ganz gut erklärt, ist ja auch schon mal was.

Wie schon angedeutet, ist der Begriff Urknall fehlleitend, weil der "Knall" im gesamten damals existierenden Universum stattfand (nicht an einer Stelle innerhalb desselben). Damit erübrigt sich die Frage nach dem Wo.
Das Worin braucht's ebenfalls nicht, weil die entsprechende mathematische Struktur keine Einbettung benötigt ("vierdimensionale pseudo-Riemannsche Mannigfaltigkeit"). Ich weiß, das kann man sich nicht vorstellen – auch die versiertesten Gemünüer wohl nicht – tja, ist halt Pech. Spricht aber weder für noch gegen die Richtigkeit.


nein, natürlich nicht. aber es ist der begreifbarkeit recht abträglich. zumindest für mich.


Das Bild von einem Luftballon der aufgeblasen wird ist eigentlich nicht schlecht, wenn man sich die Ausdehnung des Universums veranschaulichen will. Nur dass beim Universum die Hülle des Luftballons anstatt einer 2D-Oberfläche eine 4-dimensionale Raumzeit ist. Und der Luftballon am Anfang nicht Punktförmig ist.

Der Vergleich beinhaltet aber auch eine große Gefahr für das Verständnis: das letzte mal, als wir den hier diskutiert haben, hat sich herausgestellt, dass es für einige sehr wenig anschaulich ist, dass bei dem Vergleich das Volumen keine Bedeutung hat, sondern dass es nur um die Oberfläche des Ballons geht.


am besten ich überlasse den naturwissenschaftlern dieses gebiet. da bleibe ich lieber bei den geisteswissenschaften, um meinen verstand nicht mit kosmolgie zu quälen.

Lachen Das Bild mit dem Luftballon finde ich noch recht anschaulich, solange man nicht in den Fehler verfällt, das Volumen des Ballons als sich ausdehnendes Universum mißzuverstehen.

Irgendwo hat hier jemand schon "pseudo-riemann'sche Mannigfaltigkeiten" erwähnt. Das dürfte wohl in der Tat ein Bereich sein, in dem jede Anschaulichkeit versagt, da kommt man nur noch mit Mathematik weiter.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
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Yog-Sothoth
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Beitrag(#1257414) Verfasst am: 30.03.2009, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Lachen Das Bild mit dem Luftballon finde ich noch recht anschaulich, solange man nicht in den Fehler verfällt, das Volumen des Ballons als sich ausdehnendes Universum mißzuverstehen.

Irgendwo hat hier jemand schon "pseudo-riemann'sche Mannigfaltigkeiten" erwähnt. Das dürfte wohl in der Tat ein Bereich sein, in dem jede Anschaulichkeit versagt, da kommt man nur noch mit Mathematik weiter.


den ballonvergleich kenne ich durchaus, aber da bleiben mir zu viele fragen übrig: z.b. gibts bei dem ballon noch zwei unbestimmte räume, das innere und das äußere...ich frage mich dann immer nach dem äquivalent in der natur, oder besser gesagt, außerhalb. aber diese räume scheint es nicht zu geben. das macht die ganze sache für mich ganz schön verzwickt.

naja, und eine erklärung über mathematische formeln un begriffe bringt da wenig. bis zur 10. klasse war die physik noch einfach, aber die ganze spätere mathematik in 11 und 12 haben mir nur das leben schwer gemacht - wie jetzt bei meiner logikklausur. einfach grauenhaft, diese "zahlen- und formelspielerei". zornig
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Ascanius
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Anmeldungsdatum: 14.06.2005
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Beitrag(#1257426) Verfasst am: 30.03.2009, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ascanius hat folgendes geschrieben:
Fragen nach einem zeitlichen "Vor" oder einem räumlichen "Außerhalb" des Universums sind einfach sinnlos.


frausch hat folgendes geschrieben:
Solche Fragen sind vor allem durch die Naturwissenschaft nicht zu beantworten.


Durch wen denn sonst (wenn überhaupt)? Das Universum ist nun mal jenes System, das alle (!) übrigen Dinge als Teile enthält. M.a.W.: was immer wir erkennen, ist Teil des Universums und für die Herstellung seiner raumzeitlichen Bezüge mit"verantwortlich". Daher ist es auch unsinnig, von Universen zu reden. Schließlich gibt nicht mehr als "alles" und nicht weniger als "nichts".

frausch hat folgendes geschrieben:
Eine Andere ist, dass unser Universum in einer Art "Hyperrraum" existiert, in dem Universen, wie Dapfblasen in kochendem Wasser entstehen. Einige davon Fallen sofort wieder in sich zusammen, andere gedeihen so wie unseres, je nach dem wie die Naturkonstannten in diesen Universen sind. Aber das ist Naturwissenschaftlich nicht nachprüfbar.


Theorien, die empirisch nicht nachprüfbar sind, müssen wenigstens formal prüfbar sein, wenn sie als wissenschaftliche Theorien ernstgenommen werden sollen.

frausch hat folgendes geschrieben:
Die Existenz eines Schöpfers, der sozusagen die Entwicklung unseres Universums angestoßen hat, beziehungsweise die Naturgesetze und Naturkonstanten eingerichtet hat, ist Naturwissenschaftlich tatsächlich nicht auszuschließen.


Leider wäre eine solche Behauptung unprüfbar und ohne jedweden Erklärungswert.

frausch hat folgendes geschrieben:
Naturwissenschaft beschreibt die Naturgesetze, aber nicht deren Ursprung.


Naturgesetze sind Eigenschaften realer Objekte und nichts, das Dinge zu einem bestimmten Verhalten "zwingt". Darum haben Naturgesetze auch keinen von Dingen unabhängigen "Ursprung".
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Komodo
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Beitrag(#1257433) Verfasst am: 30.03.2009, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
den ballonvergleich kenne ich durchaus, aber da bleiben mir zu viele fragen übrig: z.b. gibts bei dem ballon noch zwei unbestimmte räume, das innere und das äußere...ich frage mich dann immer nach dem äquivalent in der natur, oder besser gesagt, außerhalb. aber diese räume scheint es nicht zu geben. das macht die ganze sache für mich ganz schön verzwickt.
Stell dir doch ein Zimmer vor, bei dem man, wenn man ihn auf der einen Seite verlässt, automatisch auf der gegenüberliegende Seite wieder hinein kommt. Und nun stell dir vor, dass das Zimmer sich ausdehnt; alle Gegenstände im Raum bleiben bei ihrer Größe, auch du selbst, aber ihr Abstand zueinander wird immer größer. Fertig. zwinkern
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frausch
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Beitrag(#1257441) Verfasst am: 30.03.2009, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

299792458 hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
Ascanius hat folgendes geschrieben:
KING-NARR hat folgendes geschrieben:
Ja schön und gut, aber es gibt "formen" welche sich nach dem/aus dem "bigbong" entwickelt haben!
Es muss folgerichtig ein "rahmen" dafür existiert haben!


Aber nein, der "Rahmen" ist erst "durch" die Dinge entstanden und hat sich mit ihnen entwickelt. Fragen nach einem zeitlichen "Vor" oder einem räumlichen "Außerhalb" des Universums sind einfach sinnlos.


Solche Fragen sind vor allem durch die Naturwissenschaft nicht zu beantworten.


Meinst du "noch nicht zu beantworten" oder "prinzipiell nicht zu beantworten".

Das Letztere würde ich für eine naive und geschichtlich gesehen unzählige Male widerlegte Plattitüde halten.



Eine Frage nach der Ursache für den Urknall halte ich für legitim. Die Wissenschaftler haben sich dieser Frage gefälligst zu stellen, weil die wissenschaftliche Forschung zu deren Formulierung geführt hat. Viele physikalische Theorien (wie Superstringtheorie etc.) postulieren ja bereits die Existenz von "Realität" außerhalb der heutigen experimentellen Überprüfbarkeit (Vibrationsmodi, zusätzliche Dimensionen, Multiversum....). Diese zur Zeit nicht beobachtbare Realität muss aber (sofern oder in welcher Form es sie gibt) in einem Zusammenhang mit der bekannten Realität über irgendwelche Phänomene stehen und genau dadurch lässt sich der experimentelle Pfad ins Unbekannte legen.

Sag niemals "nie". Ein Leitfaden, den viele Wissenschaftler zu leichtfertig ignorieren.


Ob wir durch den Urknall hindurch sehen werden können, lässt sich mit letzter Sicherheit nicht sagen. Es ist durchaus möglich, dass durch den Urknall keine Information durchgekommen ist. Dann währe der Urknall wirklich der Start allen Beobachtbaren. Aber das ist zur Zeit noch hoch spekulativ.

Generell geht es in der Physik darum, die Realät zu beschreiben, und nicht sie zu Erklären, oder gar zu Begründen. Es wird also immer bessere mathematische Modelle geben, die Gesetzmäßigkeiten enthalten. Aber die Frage warum es diese Gibt, und woher die kommen sind. Neue Modelle werden diese Gesetzmäßigkeiten auf andere zurückführen, aber dann hat man wieder das gleiche Problem.

Ok. Ich bin kein Philosoph, sondern "nur" Physiker. Aber diese Argumentation hilft, um sie die religiösen Typen vom Leib zu halten. Ich will einfach nur Religion und Wissenschaft trennen. Sonst kommen die Leute noch auf die Idee, die Schöpfungsgeschichte ist eine zur Urknalltheorie konkurrierende Theorie.
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Ich brauch kein Gegenargument, Ich bin ja selber dagegen (Gerhard Polt).
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Yog-Sothoth
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Beitrag(#1257446) Verfasst am: 30.03.2009, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
den ballonvergleich kenne ich durchaus, aber da bleiben mir zu viele fragen übrig: z.b. gibts bei dem ballon noch zwei unbestimmte räume, das innere und das äußere...ich frage mich dann immer nach dem äquivalent in der natur, oder besser gesagt, außerhalb. aber diese räume scheint es nicht zu geben. das macht die ganze sache für mich ganz schön verzwickt.
Stell dir doch ein Zimmer vor, bei dem man, wenn man ihn auf der einen Seite verlässt, automatisch auf der gegenüberliegende Seite wieder hinein kommt. Und nun stell dir vor, dass das Zimmer sich ausdehnt; alle Gegenstände im Raum bleiben bei ihrer Größe, auch du selbst, aber ihr Abstand zueinander wird immer größer. Fertig. zwinkern


eine interessante, wie auch mächtig abgehobene vorstellung. wie weiter oben gesagt, ich kenne solche bilder, meine sie auch zu "verstehen". aber dieses bild spricht gegen jegliche alltägliche erfahrung. naja, belassen wir es dabei.
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Ascanius
abnorm



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Beitrag(#1257470) Verfasst am: 30.03.2009, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Generell geht es in der Physik darum, die Realät zu beschreiben, und nicht sie zu Erklären, oder gar zu Begründen.


Wie kommst Du denn darauf? Natürlich muß man erklären und begründen, um verstehen zu können. Wahrscheinlich sprichst Du von einer "Erklärung" für das Universum als Ganzes. Die kann es nicht geben, weil jede Erklärung die Existenz des Universums bereits voraussetzt. Also ist schon die Frage danach unsinnig.

frausch hat folgendes geschrieben:
Ich will einfach nur Religion und Wissenschaft trennen. Sonst kommen die Leute noch auf die Idee, die Schöpfungsgeschichte ist eine zur Urknalltheorie konkurrierende Theorie.


Gerade in diesem Zusammenhang spielt doch der "Erklärungswert" von Aussagen eine entscheidende Rolle! Es ist total hirnverbrannt, etwas völlig Unbekanntes wie "Gott" als "Erklärung" für etwas zumindest teilweise Bekanntes wie das Universum heranzuziehen.
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frausch
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Beitrag(#1257588) Verfasst am: 31.03.2009, 09:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ascanius hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
Generell geht es in der Physik darum, die Realät zu beschreiben, und nicht sie zu Erklären, oder gar zu Begründen.


Wie kommst Du denn darauf? Natürlich muß man erklären und begründen, um verstehen zu können. Wahrscheinlich sprichst Du von einer "Erklärung" für das Universum als Ganzes. Die kann es nicht geben, weil jede Erklärung die Existenz des Universums bereits voraussetzt. Also ist schon die Frage danach unsinnig.


Weil ich selbst Physiker bin, und das die Definition von Physik ist. Man stellt eine Theorie auf und Testete sie mit Experimenten. Oder man sieht ein experimentelles Ergebnis, und passt daran seine Theorie an. Vielleicht meinst Du das mit Begründen.

Ascanius hat folgendes geschrieben:

frausch hat folgendes geschrieben:
Ich will einfach nur Religion und Wissenschaft trennen. Sonst kommen die Leute noch auf die Idee, die Schöpfungsgeschichte ist eine zur Urknalltheorie konkurrierende Theorie.


Gerade in diesem Zusammenhang spielt doch der "Erklärungswert" von Aussagen eine entscheidende Rolle! Es ist total hirnverbrannt, etwas völlig Unbekanntes wie "Gott" als "Erklärung" für etwas zumindest teilweise Bekanntes wie das Universum heranzuziehen.

[/quote]

Den Erklärungswert, oder den Gesellschaftlichen Wert einer physikalischen Theorie sehe ich daran, dass man feststellt, dass es keine Absoluten Wahrheiten gibt. Sondern nur Modelle, die man widerlegen, oder bestätigen kann.

In Zusammenhang mit Religion, oder Esotherik muss man allerdings feststellen, dass die Leute oft renitent sind, wenn man den Unsinn, den sie erzählen Experimentell widerlegt hat. Das trifft aber nicht auf alle Gläubige zu.
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Myron
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Beitrag(#1257596) Verfasst am: 31.03.2009, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zwei englischsprachige Links zum Thema Naturgesetze:

http://plato.stanford.edu/entries/laws-of-nature

http://www.iep.utm.edu/l/lawofnat.htm
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Myron
Mereoplethyntikologe



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3635

Beitrag(#1257694) Verfasst am: 31.03.2009, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe aber den Eindruck, daß der Begriff Materie sich zunehmend entleert, wenn damit sowas wie Substanz gemeint ist. Und daß die Tendenz vielleicht dahin führen wird, ihn eines Tages ganz aufgeben zu müssen, wenn sich der Atomismus in reine Abstrakta aufgelöst haben wird. Wenn das nicht schon bereits der Fall ist.


Die physische Welt ist und bleibt konkret; aber das alte mechanistische Billardkugel-Modell hat in der Tat ausgedient:

"Now, owing chiefly to two German physicists, Heisenberg and Schrödinger, the last vestiges of the old solid atom have melted away, and matter has become as ghostly as anything in a spiritualist séance."

"Jetzt sind, hauptsächlich dank zweier deutscher Physiker, Heisenberg und Schrödinger, die letzten Überreste des alten soliden Atoms dahingeschwunden, und die Materie ist so gespenstisch geworden wie nur irgendetwas in einer spiritistischen Séance." [meine Übers.]

(Russell, Bertrand. An Outline of Philosophy. 1927. Reprint, London: Routledge, 1995. p. 78 )
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Ascanius
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Beitrag(#1258378) Verfasst am: 01.04.2009, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Man stellt eine Theorie auf und Testete sie mit Experimenten. Oder man sieht ein experimentelles Ergebnis, und passt daran seine Theorie an. Vielleicht meinst Du das mit Begründen.


Begründen und erklären ist das, was man tut (oder tun sollte), um die Frage nach dem Warum von irgendetwas zu beantworten. Es ist das tägliche Brot eines jeden Wissenschaftlers.

frausch hat folgendes geschrieben:
Den Erklärungswert, oder den Gesellschaftlichen Wert einer physikalischen Theorie sehe ich daran, dass man feststellt, dass es keine Absoluten Wahrheiten gibt. Sondern nur Modelle, die man widerlegen, oder bestätigen kann.


Wahrheit kann schon allein deshalb nicht "absolut" sein, weil sie "nur" ein Attribut von begrifflichen Repräsentationen bestimmter Sachverhalte ist. Ein Faktum und seine Symbolisierung korrespondieren mehr oder weniger gut, aber zwischen ihnen kann es keine unmittelbare und erst recht keine abbildhafte Entsprechung geben.

frausch hat folgendes geschrieben:
In Zusammenhang mit Religion, oder Esotherik muss man allerdings feststellen, dass die Leute oft renitent sind, wenn man den Unsinn, den sie erzählen Experimentell widerlegt hat. Das trifft aber nicht auf alle Gläubige zu.


In der Regel werden Religiöse und andere wissenschaftsphilosophisch Ahnungslose ihre Überzeugungen nicht einmal dann korrigieren, wenn sie logisch fehlerhaft, also absolut falsch sind. Umso weniger ist zu erwarten, daß sie sich von experimentellen Widerlegungen beeindrucken lassen (zumal sie die Ergebnisse ihrer selektiven Wahrnehmung für gleichwertig halten).
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