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15. - 19. Juni ---> Bildungsstreik 2009 - Machst du mit?
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Beteiligst du dich am Bundesweiten Bildungsstreik 2009?
Yep.
31%
 31%  [ 11 ]
Nope.
37%
 37%  [ 13 ]
Nein, aber ich unterstütze den Aufruf und die Proteste.
20%
 20%  [ 7 ]
Nein, ich sehe keinen Veränderungsbedarf.
5%
 5%  [ 2 ]
Was geht´s mich an?
5%
 5%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 35

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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1292166) Verfasst am: 20.05.2009, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
zur sache selbst aber kapier ich nicht ganz, was die streikenden denn nun als das grosse problem ansehen.


'Das' große Problem gibts nicht. Geh halt nochmal ein paar Semester studieren, am besten einen Bachelor/Master-Studiengang, dann siehst Du allerdings das es an allen Ecken und Enden Probleme zuhauf gibt. Rundumschlag wäre in der Tat wünschenswert: Abschaffung der neuen Studiengänge- und abschlüsse, Wiedereinführung des Diploms und ansonsten diverse Kleinigkeiten, die sich halt summieren, endlich mal zufriedenstellend lösen (Beamtenstatus für Professoren ist für mich z.B. ein Anachronismus, ebenso die stiefmütterliche Behandlung der Lehrveranstaltungen von eben diesen verbeamteten Profs, mangelhaft Ausstattung diverser Fachbereiche und Bibliotheken, unnötig komplizierte Regelungen zum BAföG, ließe sich beliebig weit fortsetzen ...). Was mediale Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht aber bringen soll, will mir nach wie vor nicht einleuchten.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1292177) Verfasst am: 20.05.2009, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Forderungen der Studierenden zum Bildungsstreik 2009

Weltweit ist Bildung im Wandel: Das humanistische Ideal einer zur kritischen Reflexion befähigenden, gemeinwohlorientierten Bildung wird zurückgedrängt. Stattdessen wird Bildung den Bedürfnissen des Marktes angepasst und damit selbst mehr und mehr zur Ware. Global sind es die GATS-Verträge, in Europa der Bologna-Prozess, die den Kern solcher Reformen bilden. Doch weltweit regt sich Widerstand. In diesem Zusammenhang steht der bundesweite Bildungsstreik vom 15. bis 19. Juni 2009.
Deshalb fordern wir:

Soziale Öffnung der Hochschulen

* den Abbau von Zulassungsbeschränkungen durch den Ausbau von Studienplätzen!
* die Abschaffung von Studiengebühren und die gesetzlich verankerte Gebührenfreiheit von Bildung!
* die finanzielle Unabhängigkeit der Studierenden – ohne Kredite!
* die Abschaffung jeglicher Diskriminierung, auch in ihrer institutionalisierten Form gegenüber ausländischen Studierenden!

Abschaffung von Bachelor/Master in der derzeitigen Form

* die Abkehr vom Bachelor als Regelabschluss!
* das Ende von Verschulung, Regelstudienzeit und Dauerüberprüfung!
* die Möglichkeit individueller Schwerpunktsetzung im Studium!
* die tatsächliche Umsetzung der Mobilität zwischen den Hochschulen!

Demokratisierung des Bildungssystems

* den Abbau von wirtschaftlichen Zwängen im Bildungsbereich!
* die Mitbestimmung aller Beteiligten im Bildungssystem, u.a. durch Viertelparität in den Hochschulgremien!
* die Einführung verfasster Studierendenschaften mit politischem Mandat in allen Bundesländern!

Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen

* die Umsetzung freier alternativer Bildungskonzepte!
* die Beendigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse im Bildungsbereich!
* die Aufstockung des Lehrpersonals auf ein pädagogisch tragbares Niveau! Dazu sind in den nächsten drei Jahren mindestens 8.000 Professuren, 4.000 Mittelbaustellen und 10.000 Tutor_innenstellen neu zu schaffen!
* die Förderung aller Studierenden statt einseitiger Elitenbildung!
* die Einheit von Forschung und Lehre statt der Exzellenzinitiative!

Diese Forderungen werden von vielen Menschen geteilt, weil sie uns der Verwirklichung des Menschenrechts auf Bildung näher bringen. Für eine tatsächliche Demokratie ist unsere Forderung nach einem frei zugänglichen, öffentlich finanzierten und emanzipatorisch ausgerichteten Bildungssystem unerlässlich. Derzeit geht es durch die Ökonomisierung der Bildung in eine andere Richtung: Die Hochschulen sind zunehmend abhängig von der Wirtschaft, ihre Funktion in der Gesellschaft hat sich gewandelt. Das ist kein Zufall! Bildung wird den Gesetzen des Marktes unterworfen; Konkurrenz reproduziert soziale Ungleichheit und Verwertungslogik. Um unsere Forderungen durchzusetzen bedarf es daher letztlich gesamtgesellschaftlicher Veränderung.
Forderungen und Selbstverständnis der Schüler_innen zum Bildungsstreik 2009
Selbstverständnis:

Die Situation an den Schulen ist miserabel, viel zu große Klassen, soziale Selektion und wachsender Leistungsdruck machen Schule zu einer verhassten Pflichtveranstaltung.
Im November 2008 gingen bundesweit über 100.000 Schüler_innen für eine ganz andere, bessere Bildung auf die Straßen. Seitdem hat sich im Bildungssystem jedoch noch nichts verändert! Deshalb wird unser Protest auch 2009 weitergehen!
Wir sind eine freie, unabhängige und überparteiliche Bewegung, welche sich die grundlegende Veränderung des maroden Bildungssystems zum Ziel gesetzt hat. Wir setzen uns zusammen aus lokalen Bündnissen, welche sich bundesweit koordinieren.
Wir solidarisieren und Vernetzen uns mit Schüler_innen, Studierenden, Auszubildenden, Lehrer_innen, Eltern und allen anderen Bewegungen, die sich für eine bessere Bildung einsetzen!
Forderungen:

* Eine Schule für Alle – Weg mit dem mehrgliedrigen Schulsystem
* Kostenlose Bildung für Alle
* Mehr Lehrer_innen, kleinere Klassen
* Beendet den Einfluss der Wirtschaft auf die Schulen!
* Gegen Schulzeitverkürzung! Wie dem G8-Abitur!
* Schluss mit Repressionen gegen Schüler und Schülerinnen
* Für eine Demokratisierung des Bildungssystems!
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1292180) Verfasst am: 20.05.2009, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Polizeiaktion gegen Pressegespräch - In Berlin-Kreuzberg mischten Beamte eine Veranstaltung zum Bildungsstreik auf
Zitat:
Die Vorbereitungen für den im Juni stattfindenden Bildungsstreik laufen auf Hochtouren. Da viele Verschlechterungen an den Unis die Folgen der europäischen Studienstrukturreform sind, finden zur Zeit auch Veranstaltungen mit internationalen Referenten statt. Ein in diesem Kontext geplantes Pressegespräch mit Studierenden aus anderen Ländern wurde durch die Berliner Polizei verhindert.

sehr seltsam - veranstaltungen in gebaeuden muessen doch nicht genehmigt werden, allenfalls versammlungen unter freiem himmel... dachte ich...

gibts auch nen bericht aus anderer quelle?


Polizei verhindert Bildungsstreik Pressegespräch

http://www.astafu.de/aktuelles/archiv/a_2009/presse_05-18
http://www.neues-deutschland.de/artikel/149097.nachspiel-im-innenausschuss-folgt.html
http://bb.verdi.de/presse/pressemitteilungen/showNews?id=04cd74b4-4490-11de-5cdf-0019b9e321cd
http://www.rf-news.de/2009/kw22/feffaggressiver-polizeieinsatz-gegen-studenten-und-gegen-die-pressfreiheit

http://www.jungewelt.de/2009/05-20/042.php
http://www.jungewelt.de/2009/05-20/052.php


Zitat:
19.05. Pressemitteilung vom Presseteam Bildungsstreik 2009

Berliner Polizei verhindert Pressegespräch mit internationalen Bildungsaktivist_innen

Die bundesweite Koordinierungsgruppe „Bildungsstreik 2009“ kritisiert den Übergriff auf ein Bildungsstreiktreffen durch Berliner Polizeikräfte.

In Berlin Kreuzberg sollte am vergangenen Freitag, 15. Mai, ein Pressegespräch mit spanischen Studierenden stattfinden. Noch vor Beginn wurde der Treffpunkt in einem Café am Kottbusser Tor von rund 100 Beamt_innen der Polizei umstellt und das Gespräch verhindert.

Die eingesetzten Mittel waren in höchstem Maße unverhältnismäßig, auch gingen die eingesetzten Beamt_innen äußerst aggressiv vor. Einem anwesenden Journalisten wurde gedroht seine Kamera zu beschlagnahmen als er das Geschehen dokumentieren wollte. Darüber hinaus wurde einem Studenten untersagt, telefonisch einen Anwalt zu verständigen. Die Dienstnummern herauszugeben waren die BeamtInnen ebenfalls nicht bereit.

Etwa 20 Menschen wurden einzeln abgeführt, in Polizeifahrzeuge gebracht und durchsucht. Ihre Personalien wurden überprüft. Erst nach 90 Minuten konnten sie den Polizeigewahrsam wieder verlassen; alle erhielten Platzverweise.

Die bundesweite Koordinierungsgruppe „Bildungsstreik 2009“ verurteilt diesen Angriff auf politisch engagierte Studierende und auf die Pressefreiheit aufs Schärfste.

Die Repressionen der Polizei gegen Menschen aus Bildungsprotestbewegungen ist unhaltbar geworden. Einige Beispiele:
 Beamt_innen in zivil überwachen studentische Vollversammlungen in Berlin
 Teilnehmer_innen an einer Demonstration gegen Studiengebühren in München erhalten Anzeigen wegen Blockade einer Kreuzung
 Polizist_innen beenden ein studentisches Campusfest an der Uni Heidelberg

Die Verhinderung des Pressegesprächs ist in unseren Augen der vorläufige Höhepunkt in dieser Reihe. Studierende in anderen Ländern erleiden aber ebenso Repressionen, so zum Beispiel Spanien, Italien, Frankreich und Kroatien. Die Polizei sprach inzwischen in einer Erklärung zum Einsatz am Freitag von der Auflösung einer unangemeldeten Versammlung.

„Dass heute bereits Hintergrundgespräche von Studierenden mit Jouralist_innen Veranstaltungen sind, die dem Versammlungsgesetz unterliegen sollen, ist nichts anderes als eine Farce“, sagt Johanna Strass von der Pressegruppe des Berliner Koordinierungstreffens „Bildungsstreik 2009“.

Basisgruppen der Freien Universität Berlin und der Humboldt Universität zu Berlin veranstalteten im Vorfeld des vom 15. - 19. Juni 2009 stattfindenden bundesweiten Bildungsstreiks studentische Informationsveranstaltungen bspw. zum Bologna Prozess, der Exzellenzinitiative, aber auch zu Studierendenprotesten weltweit. Die Bildungsstreikbewegung sieht ihre Proteste auch im Kontext der globalen Proteste gegen eine Kommerzialisierung und Privatisierung von Bildung. In der weltweiten Protestwoche „Reclaim your education - Global week of action“ vom 20. - 29. April 2009 fanden auch Veranstaltungen von Bildungsstreikbasisgruppen statt.

Der Grünen Politiker Benedikt Lux hat inzwischen angekündigt, den Vorfall im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhaus anzusprechen. Auch hat die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union (dju) einen Protestbrief an Innensenator Körting (SPD) und Polizeipräsident Glietsch verfasst.


Zitat:


19.05. Erklärung der Berliner Polizei

Anders als behauptet, erfolgte der Einsatz nicht im „Backhaus Simitdchi“ und galt auch nicht einer Pressekonferenz. Gegen 19.30 Uhr wurden in der Adalbertstraße rund 20 Personen festgestellt, die sich im Bereich der Freitreppe am Kottbusser Tor versammelten. Ein Verantwortlicher zu dieser nicht angemeldeten Versammlung konnte auch nach Befragung nicht festgestellt werden. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.

Die Personen wurden im Rahmen einer Identitätsfeststellung festgehalten. Sofern es zu einzelnen Durchsuchungen der Personen kam, fanden diese im Rahmen der Identitätsfeststellung (z. B. zum Auffinden von Ausweispapieren) statt. Nach der Identitätsfeststellung wurden alle Personen am Ort wieder entlassen. Ein Vorfall, bei dem einem Pressevertreter das Fotografieren verboten wurde, bzw. Maßnahmen dieser Art sind nicht bekannt. Es hat sich kein Pressevertreter über derartige Maßnahmen beschwert.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1292188) Verfasst am: 20.05.2009, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Weltweite Bildungsproteste 2009
Zitat:
Folgendes ist eine Aufzählung bisheriger Proteste allein in diesem Monat (Stand 17.05.2009).

05.05.

Zadar, Kroatien: Seit dem 20. April werden in ganz Kroatien mehreren Fakultäten besetzt, um eine öffentliche Diskussion über die Notwendigkeit eines freien und allen zugänglichen öffentlichen Bildungssystems anzustoßen und politischen Druck zu erzeugen. Um einen Eindruck davon zu bekommen: Video [auf kroatisch]
Im Rahmen dieser Proteste versammelten sich Studis während einer Neueröffnung eines "Museums für antikes Glas" (mit Bürgermeister, viel Presse und allem drum und dran) am 05. Mai. Unter anderem bildeten sie eine Menschenkette, wobei einzelne Buchstaben hochgehalten wurden, welche den Satz "Wissen/Kenntnis steht nicht zum Verkauf!" auf kroatisch ergaben. Es wurde im ganzen Land darüber berichtet.

Quelle: ezadar.hr [auf kroatisch]; erhaltene Infos per E-Mail

05.05.

Riga, Lettland: Rund 1,000 Studierende protestierten in der Hauptstadt gegen anstehende Kürzungen im öffentlichen Bildungssektor um 40%. Ca. 5.000 Lehrkräfte müssen mit Entlassungen rechnen.

Quelle: EarthTimes.Org

06.05.

Lewisham, Großbritannien: Wütende Mütter besetzen schon seit zwei Wochen ein Dach einer Grundschule, um gegen deren geplante Schließung zu protestieren. Ihre Forderungen wurden bis jetzt von der Stadt ignoriert.

Quelle: NewsShopper.Co.UK

06.05.

New York City, U.S.A.: Hunderte Eltern und Kinder demonstrierten vor dem Rathaus gegen die Privatisierung von Schulen und überfüllten Klassen.

Quelle: video

09.05.

Neu Delhi, Indien: Aufgebracht von der Nachricht, dass die Schulgebühren erhoben werden sollen versammelten sich Eltern in der Innenstadt, wo sie aus Protest Gemüse verkauften und Schuhe polierten. Außerdem machten sie so öffentlich auf ihre Situation aufmerksam.
"Was können wir sonst tun? Wo sollen wir sonst das Geld hernehmen, um die Schulgebühren für unsere Kinder zu bezahlen?" stand auf einem Schild, welches ein Elternteil um den Hals trug, während er mit zahlreichen anderen des Delhi Elternrats auf den Hauptstraßen der Chandni Chowk Gegend protestierte.

Quelle: IndiaEduNews.Net

11.05.

London, Großbritannien: Die Mensa der London Metropolitan University auf dem Commercial Road Campus in Whitechapel wurde aus Protest der geplanten 550 Entlassungen von Angestellten von Studierenden besetzt.Diese Aktion ist Teil der Kampagne gegen die derzeitigen Umstrukturierungen an der LMU.Die Universitätsleitung hat einen privaten Sicherheitsdienst damit beauftrag dafür zu sorgen, dass niemand Zutritt zu dem besetzten Raum hat. Außerdem werden die Besetzer_innen wahrscheinlich eine Klage vom "Uni-Management" am Hals haben.Es wird von Studi und Angestellten zu einer Versammlung am nächsten Tag aufgerufen, um die Besetzer_innen zu unterstützen.

Quelle: London.Indymedia.Org

12.05.

Caen, Frankreich:
Aus einem E-Mail:
"At 8pm, students where gathering outside the university building of Caen to organize the struggle. The blockade of the university was voted a few hours ago by 2,932 students at the general meeting of the week (1,556 voted for blockade ; 1,252 voted for going back to classes ; 124 abstention). After a short demonstration, we gathered in a free amphitheatre for a few minutes then we prefered going out of the university building because the head chief of the police came in the presidents' office. We held our reunion outside, on the campus which is supposed to be a public place. At 8:15pm, 9 police van arrived. We were disappointed, we tried to rejoin calmly our mates who were holding a public meeting on the other side of the faculty, but we where stopped by the blue playmobils who controled our identities. They asked for our ID then ordered us to sit all together (like animals or terrorist...), searched our school-bags, then take a photo of each of the 50 persons present at this reunion. Then we were asked not gently to leave the campus immediatly.
unicaen.free.frThis police intervention was one more intimidation. We don't bend in front of those repression mesure. It's only the beginning."- a student from Caen, fighting for Education"

Quelle: E-Mail; Video

12.05.

London, Großbritannien: Zu der Kundgebung in Unterstützung der Besetzer_innen an der London Metropolitian University fanden sich ca. 100 Studis und Angestellte vor dem besetzten Gebäude zusammen.

Quelle: London.Indymedia.Org; Video

13.05.

München, Deutschland: Mehr als 17.000 Menschen in 12 Städten in ganz Bayern demonstrierten heute gegen die vor zwei Jahren eingeführten Studiengebühren.

Quelle: StudiengebuehrenBayern.de; Video

15.05.

Los Angeles, U.S.A.: Studis und Lehrer_innen protestierten gegen die bevorstehenden Budgetkürzungen im Bildungssektor. Der Vorsitzende der Lehrer_innenGewerkschaft Los Angeles war einer von 39 Menschen die während eines Sit-ins vor dem Hauptquartier der Schulbehörde des Bezirks. Einer von Duzenden anderen Protesten rund um Los Angeles, durchgeführt von aufgebrachten Lehrkräften und Studis."Vergrößert nicht die Klassen!" riefen Demonstrant_innen bevor das Los Angeles Police Department einschritt und den Protest auflöste.
In L.A. allein werden höchst wahrscheinlich 2.500 Lehrer_innen auf Grund der milliardenschweren Haushaltskürzung entlassen werden. Dies schürte die Wut.Anfang der Woche verbot das Gericht der Gewerkschaft aus Protest gegen die Kürzungen einen eintägigen Streik anzutreten.

Quelle: NJ.com

16.05.

Zagreb, Kroatien: Die Besetzung an der Fakultät für Geistes- & Gesellschaftswissenschaften der Universität Zagreb geht weiter (Tag 2Cool. Ihre Forderung: freie öffentliche Bildung für alle!
Heute, einen Tag vor den Ortswahlen, demonstrierten Studis von ihrer besetzten Fakultät (eine von mehreren im ganzen Land) zum Zentralplatz in der Innenstadt. Ein Großteil der Bevölkerung steht hinter den Protesten.

Quelle: SlobodniFilozofski.Org


Mein Kommentar:
Die Medien, die die öffentliche Meinung maßgeblich bilden, interessiert das einen Scheiß.
Proteste kommen in den großen Medien nicht vor, oder werden vorsätzlich verschwiegen, Informationen vorsätzlich zurückgehalten. Wer dennoch berichtet, hat mit staatlicher Repression zu rechnen. Die großen MEdien halten die Öffentlichkeit mit Berichten über Unternehmens-Übernahmen und die Königshäuser und so einen Quatsch bei Laune.

Von wegen Freiheit der Presse: Pillepalle
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VT_340
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Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
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Beitrag(#1292205) Verfasst am: 20.05.2009, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Das sind Freigeister!
Künstler und Aktivisten belächeln und im Keller das neunte mal "Gotteswahn" lesen.
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Denken schadet der Illusion
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
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Beitrag(#1292924) Verfasst am: 21.05.2009, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:

Von wegen Freiheit der Presse: Pillepalle


Verstößt es gegen die Freiheit der Presse nicht zu berichten?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1292927) Verfasst am: 21.05.2009, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Von wegen Freiheit der Presse: Pillepalle


Verstößt es gegen die Freiheit der Presse nicht zu berichten?


Kommt auf den Grund drauf an, warum sie es "nicht-Tut".
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Baldur
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Beiträge: 8326

Beitrag(#1292936) Verfasst am: 21.05.2009, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Von wegen Freiheit der Presse: Pillepalle


Verstößt es gegen die Freiheit der Presse nicht zu berichten?


Nein, du hast Recht.
Trotzdem muss es mir nicht gefallen, WAS für einen Krams die berichten und wo sie ihre Prioritäten legen. Aber es liegt ja in der Hand der Leser, welche Medien sie konsumieren.
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Autoterrorist
Die Gottespest



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Beitrag(#1292964) Verfasst am: 21.05.2009, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Unter dem Motto "Die Krise bekämpfen - Sozialpakt für Europa - Verursacher müssen zahlen!" werden am 16 Mai Gewerkschaften und andere Gruppen in Berlin und europaweit auf die Straße gehen.
Ich kann euch versichern, dass die meisten im Bündnis (Bildungsstreik/Bildungsblockaden einreißen) organisierten Gruppen nicht mit den Forderungen des DGB einverstanden sind Lachen Eine Zeitung der Berliner Streikenden heißt nicht umsonst "Klassen_Kampf". Den DGB mit den Streikenden in einen Topf zu werfen, halte ich daher für absolut unangemessen. Der DGB sucht den Schulterschluss mit dem Staat und den Unternehmen. Er demonstriert, aber streikt nicht. Er zieht ganz andere Schlüsse aus der Krise als die Drahtzieher des Bildungsstreiks.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1293042) Verfasst am: 22.05.2009, 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Unter dem Motto "Die Krise bekämpfen - Sozialpakt für Europa - Verursacher müssen zahlen!" werden am 16 Mai Gewerkschaften und andere Gruppen in Berlin und europaweit auf die Straße gehen.
Ich kann euch versichern, dass die meisten im Bündnis (Bildungsstreik/Bildungsblockaden einreißen) organisierten Gruppen nicht mit den Forderungen des DGB einverstanden sind Lachen Eine Zeitung der Berliner Streikenden heißt nicht umsonst "Klassen_Kampf". Den DGB mit den Streikenden in einen Topf zu werfen, halte ich daher für absolut unangemessen. Der DGB sucht den Schulterschluss mit dem Staat und den Unternehmen. Er demonstriert, aber streikt nicht. Er zieht ganz andere Schlüsse aus der Krise als die Drahtzieher des Bildungsstreiks.


Der Hinweis auf die DGB-Demo war nur als Werbung für die Veranstaltung gedacht.
Bzw hieß der Thread mal anders, ich habe mich jedoch entschieden, ihn für den Bildungsstreik zu reservieren, weil es wohl schon mehrere Threads zu gewerkschaftlichen Demos usw. gibt.

Ursprünglich hatte ich den Thread eröffnet zur Frage nach Großdemonstrationen allgemein, wozu der Bildungsstreik ja auch schon nicht gepasst hätte, weil es sich um dezentrale Demos und Aktionen handeln soll.

Trotz allem ist es schade, wenn eine allzu scharfe Trennung zu den Gewerkschaften vorgenommen wird, anstatt Gemeinsamkeiten zu suchen und solidarisch zu handeln. - Es wäre wichtig, die Gewrkschafter in den Klassenkampf einzubeziehen, anstatt sie auszugrenzen. Umgekehrt gilt das selbe für Studierende und andere Gruppen.
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
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Wohnort: Duisburg

Beitrag(#1293112) Verfasst am: 22.05.2009, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wie willst du den DGB in den Klassenkampf einbeziehen? Er ist seit 60 Jahren da, um gegen den Klassenkampf zu arbeiten und wie die Parteien systemstabilisierend zu wirken. Mit dem ADGB hat er nichts mehr gemein, statt ihm müssen neue Gewerkschaften und Strukturen her. Eine Umwandlung des DGB halte ich für aussichtslos; er ist und bleibt gelb.
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Baldur
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Beiträge: 8326

Beitrag(#1293192) Verfasst am: 22.05.2009, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
... müssen neue Gewerkschaften und Strukturen her.


Meinetwegen, ja.

Zitat:
Eine Umwandlung des DGB halte ich für aussichtslos; er ist und bleibt gelb.


Bin ich mir nicht sicher. Mag aber sein, dass du Recht hast.
Dennoch bin ich jetzt noch nicht bereit, diesbezüglich die Hoffnung aufzugeben.
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VT_340
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Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
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Beitrag(#1293559) Verfasst am: 23.05.2009, 02:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wer dennoch berichtet, hat mit staatlicher Repression zu rechnen.


Beispiel?
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1293577) Verfasst am: 23.05.2009, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1292180&sid=935feed5f1e22810e41d72f625c35c27#1292180

http://www.graswurzel.net/news/aaa-soli.shtml

http://www.arbeiterfotografie.de/medien/index.html
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1294321) Verfasst am: 24.05.2009, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
zur sache selbst aber kapier ich nicht ganz, was die streikenden denn nun als das grosse problem ansehen.


'Das' große Problem gibts nicht. Geh halt nochmal ein paar Semester studieren,

rotfl... *noch*mal? muss eigentlich nicht sein, man kann mir wahrlich nicht vorwerfen, ich haette zu wenig studiert. zuletzt bis anfang 2007. allerdings wars in den letzten jahren nur an der fernuni hagen, mein praesenzstudium ist 18 jahre her...

Zitat:

am besten einen Bachelor/Master-Studiengang, dann siehst Du allerdings das es an allen Ecken und Enden Probleme zuhauf gibt. Rundumschlag wäre in der Tat wünschenswert: Abschaffung der neuen Studiengänge- und abschlüsse, Wiedereinführung des Diploms

was zum teufel ist denn das problem an bachelor/master, was soll da beim diplom besser gewesen sein? die umstellung auf das internationale system schien mir eigentlich sinnvoll, aber gut, kann natuerlich sein, dass man es unsinnig umgesetzt hat... hmmm... butter bei die fische, wir sind beide mathematiker und sollten dieselbe sprache sprechen: was ist das problem am neuen system?

muesst ihr vielleicht fuer bachelor und master zusammen mehr tun als wir damals fuer das diplom? was wird da mehr verlangt? oder ist das problem ein anderes?

Zitat:

und ansonsten diverse Kleinigkeiten, die sich halt summieren, endlich mal zufriedenstellend lösen (Beamtenstatus für Professoren ist für mich z.B. ein Anachronismus,

war frueher schon so und hat auch frueher funktioniert, meine ich.

Zitat:

ebenso die stiefmütterliche Behandlung der Lehrveranstaltungen von eben diesen verbeamteten Profs,

inwiefern stiefmuetterlich?

Zitat:

mangelhaft Ausstattung diverser Fachbereiche

ja ok, frueher wie heute...
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1294358) Verfasst am: 24.05.2009, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
was zum teufel ist denn das problem an bachelor/master, was soll da beim diplom besser gewesen sein?


Kurz gesagt wesentlich mehr Flexibilität bei der Zusammenstellung der Vorlesungen, die man besuchen möchte. Ich muss z.B. bis zum Bachelor genügend Fächer belegen um darauf aufbauend eine Bachelorarbeit anfertigen zu können, meine Wunschspezialisierung würde mir das erst im 7. oder 8. Semester ermöglichen. In der Summe brauche ich so ein Semester mehr als beim Diplom. Das ist erstmal nur mein Eindruck, zum eingehen auf strukturelle Unterschiede hab ich atm keine Zeit.

Zitat:
die umstellung auf das internationale system schien mir eigentlich sinnvoll, [...]


Welches internationale System denn? Vor Bologna gab es sowas nicht.

Zitat:
muesst ihr vielleicht fuer bachelor und master zusammen mehr tun als wir damals fuer das diplom? was wird da mehr verlangt? oder ist das problem ein anderes?


Zumindest wird alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, geprüft, insofern lernt man zwangsläufig weniger langfristig orientiert.

Zitat:
war frueher schon so und hat auch frueher funktioniert, meine ich.


Hat funktioniert != war gut.

Zitat:
inwiefern stiefmuetterlich?


Mein Stochastikprof hat sich neulich beschwert wie überlastet er mit 9SWS Lehrverpflichtung ist. Kein Einzelfall. Schau dir mal Vorlesungen z.B. in GB oder Dänemark an und vergleich mit denen hier, die Betreuung durch die und die Motivation der Profs ist eine ganz andere ...
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1294365) Verfasst am: 24.05.2009, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Seit dem Bachelor werden auch in Fächern, wo das ziemlich unsinnig ist, ständig Prüfungen wie Klausuren und Multiplechoicetests gemacht. Durch die Masse an Veranstaltungen, die man belegen muss und an Aufgaben (z. B. Textzusammenfassungen etc.), die man machen muss, fehlt es total an Zeit und Möglichkeiten, sich eigenverantwortlich mit Themen vertieft zu beschäftigen. Auch ist eine individuelle Studiengestaltung viel schlechter möglich als vorher.

Die Internationalisierung ist lächerlich, der deutsche Bachelor wird z. B. in England überhaupt nicht anerkannt (da ist der BA nämlich 4- und nicht 3-jährig..)

Vorteil des Bachelors ist eigentlich, dass manche Fehler des Diploms/Magisters, nämlich die Unorganisiertheit und Unübersichtlichkeit zum Teil einmal angegangen wurde. Das wäre aber immer noch sinnvoll im Rahmen von Dipl. und Mag. möglich gewesen.
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Baldur
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Beitrag(#1294375) Verfasst am: 24.05.2009, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Seit dem Bachelor werden auch in Fächern, wo das ziemlich unsinnig ist, ständig Prüfungen wie Klausuren und Multiplechoicetests gemacht. Durch die Masse an Veranstaltungen, die man belegen muss und an Aufgaben (z. B. Textzusammenfassungen etc.), die man machen muss, fehlt es total an Zeit und Möglichkeiten, sich eigenverantwortlich mit Themen vertieft zu beschäftigen. Auch ist eine individuelle Studiengestaltung viel schlechter möglich als vorher.


Mein Soziologie-Prof bezeichnet das BA/MA-Studium immer als Bulimie-Studium, da nur in Prüfungen abfragbares Wissen in sich hineingestopft werden muss, dass in der Prüfungssituation wieder auszukotzen ist. Insofern handele es sich beim BA/MA-Studium lediglich um ein Selektionsinstrument bei dem nur derjenige Erfolg hat, der sich den Mechanismen und Zwängen anpasst und entsprechend lernt, sich stest anzupassen, und ohne Fragen zu stellen gehorcht.

Im Grunde dient inzwischen auch das Studium (als bloße Fortsetzung der Selektion und indoktrination in der Schule) der Schaffung neuen (unkritischen) "Faschismus-Materials".
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tridi
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Beiträge: 7933

Beitrag(#1294410) Verfasst am: 24.05.2009, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
was zum teufel ist denn das problem an bachelor/master, was soll da beim diplom besser gewesen sein?


Kurz gesagt wesentlich mehr Flexibilität bei der Zusammenstellung der Vorlesungen, die man besuchen möchte. Ich muss z.B. bis zum Bachelor genügend Fächer belegen um darauf aufbauend eine Bachelorarbeit anfertigen zu können, meine Wunschspezialisierung würde mir das erst im 7. oder 8. Semester ermöglichen.

wird dir denn ausser analysis I/II und lineare algebra I/II irgendwas wirklich vorgeschrieben? (ausser dass man halt bestimmte anzahlen von kursen in reiner und in angewandter mathematik machen muss, klar)

was ich bisher an plaenen fuer bachelor und master gesehen habe, enthielt immer massive wahlmoeglichkeiten. zu bachelor/master in mathematik habe ich allerdings noch keine plaene gesehen.

was waere denn deine wunschspezialisierung, und an was fuer einer vorschrift scheitert das?

Zitat:

In der Summe brauche ich so ein Semester mehr als beim Diplom.

wieviele semester sinds denn dann bis zum master?

man darf auch nicht vergessen, dass zwischen regelstudienzeit bis zum diplom und tatsaechlicher minimal moeglicher studiendauer je nach uni auch beim diplom erhebliche unterschiede waren.

(so nach dem motto "die anfertigung der diplomarbeit darf nach pruefungsordnung maximal 6 monate dauern. in der regel dauert sie ca. eineinhalb jahre.")

Zitat:

Zumindest wird alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, geprüft, insofern lernt man zwangsläufig weniger langfristig orientiert.

ich war immer froh, wenn pruefungen direkt nach dem erlernen stattgefunden haben und nicht jahre spaeter. und das wird jetzt von den studenten als belastend empfunden, oder wie soll ich das verstehen?

Zitat:

Zitat:
war frueher schon so und hat auch frueher funktioniert, meine ich.


Hat funktioniert != war gut.


wenns nicht anders ist als frueher, frag ich mich jedenfalls, wieso das jetzt so heftige proteste ausloesen soll...
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Hornochse
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Beitrag(#1294418) Verfasst am: 24.05.2009, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

tridi, das ganze Studium ist extrem verschult - das geht bis zu Anwesenheitslisten in Vorlesungen mit 100+ Teilnehmern. Die bösen Langzeitstudenten werden durch Maluspunkteregelungen abgewürgt, Masterstudiengänge werden mit NCs versehen, etc. Sogar die wenigsten Dozenten sind mit diesen Regelungen zufrieden.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Danol
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Beitrag(#1294430) Verfasst am: 24.05.2009, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
wird dir denn ausser analysis I/II und lineare algebra I/II irgendwas wirklich vorgeschrieben?


Ana III, Numerik I, Stochastik oder wahlweise Optimierung I, AlDi I, macht also 4 weitere Pflichtfächer, dazu einen obligatorischen Programmierkurs und diverse Ergänzungskurse, E3-Kurse, etc., kurz gesagt: Ja.

Zitat:
was waere denn deine wunschspezialisierung, und an was fuer einer vorschrift scheitert das?


Sie scheitert an der Zeit. Ich würde gerne Funktionentheorie I+II, Riemannsche Flächen, Differentialgeometrie I+II, Minimalflächen I und Funktionalanalysis I hören (in den ersten 6 Semestern), das wird so nix. Bin schon froh wenn ich die Hälfte zusammenbekomme mit den Pflichtkursen.

Zitat:
wieviele semester sinds denn dann bis zum master?


Nochmal 4 (insgesamt also 10), um aber alle meine Wunschfächer bis zum Diplom zusammenzubringen braucht ich (wegen der zusätzlichen Pflichtfächer) mindestens 2 Semester mehr.

Zitat:
man darf auch nicht vergessen, dass zwischen regelstudienzeit bis zum diplom und tatsaechlicher minimal moeglicher studiendauer je nach uni auch beim diplom erhebliche unterschiede waren.


Ist im BA/MA nicht anders.

Zitat:
ich war immer froh, wenn pruefungen direkt nach dem erlernen stattgefunden haben und nicht jahre spaeter. und das wird jetzt von den studenten als belastend empfunden, oder wie soll ich das verstehen?


Es ist in dem Momnent belastend in dem nichtmehr das Erlernen des Stoffes sondern das bestehen der Prüfung im Vordergrund steht (und Scheine nur z.B. aufgrund der regelmäßigen Übungsteilnahme gibts gar nicht mehr). Ich möchte eine Prüfung dann ablegen können wenn ich der Meinung bin den Stoff ausreichend verstanden zu haben, das ist teilweise erst eine Vorlesung später der Fall (LinA I hab ich z.B. erst während LinA II wirklich begriffen) und nicht dann wenn mich eine Studienordnung quasi dazu zwingt.

Zitat:
wenns nicht anders ist als frueher, frag ich mich jedenfalls, wieso das jetzt so heftige proteste ausloesen soll...


a) irgendwann muss mans mal angehen
b) hats damals wirklich niemanden gestört? Geschockt
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Kival
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Beitrag(#1294432) Verfasst am: 24.05.2009, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

wird dir denn ausser analysis I/II und lineare algebra I/II irgendwas wirklich vorgeschrieben? (ausser dass man halt bestimmte anzahlen von kursen in reiner und in angewandter mathematik machen muss, klar)

was ich bisher an plaenen fuer bachelor und master gesehen habe, enthielt immer massive wahlmoeglichkeiten. zu bachelor/master in mathematik habe ich allerdings noch keine plaene gesehen.

was waere denn deine wunschspezialisierung, und an was fuer einer vorschrift scheitert das?


Die massiveren Auswirkungen gibt es bei den Sozial und Geisteswissenschaften als bei Mathematik und Naturwissenschaften. Aber ja, auch bei Mathe ist viel vorgegeben (war es beim Diplom aber auch):

Ana I+II + höhere Analysis; LinA I+II, Stochastik, Numerik I+II muss man hier in Hamburg auf jeden Fall machen. Ebenso verpflichtend ist: Programmierkurs und noch weitere Dinge aus dem so genannten ABK-Bereich den Allgemeinen Berufsqualifizierenden Kompetenzen (haha...).

Die genauen Auswirkungen unterscheiden sich aber auch von Uni zu Uni.

Prüfungen direkt nach dem Lernen sind ein Nachteil, weil es jetzt viel mehr (vor allem schriftliche) Prüfungen als früher sind. Auch hier gilt aber, dass sich das z.B. bei Sozialwissenschaften stärker auswirkt. Dort macht man jetzt nicht einfach mehr sinnvolle Dinge wie Hausarbeiten (bei denen man wirklich etwas tut, was man methodisch auch wieder brauchen wird und vor allem für die wissenschaftliche Qualifikation sinnvoll ist) macht man jetzt Multiplechoice-Fragen oder relativ simple Abfragen, wo die Antworten letztlich mehr oder minder auswendig gelernt werden müssen: Nix kritisch, methodisches Bearbeiten von Informationen oder so, nein: Wiedergabe von auswendiggelerntem. Wissenschaft adé.
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Baldur
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Beitrag(#1294436) Verfasst am: 24.05.2009, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Wissenschaft adé.

Winke - Winke
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Danol
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Beitrag(#1294440) Verfasst am: 24.05.2009, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Die massiveren Auswirkungen gibt es bei den Sozial und Geisteswissenschaften als bei Mathematik und Naturwissenschaften. Aber ja, auch bei Mathe ist viel vorgegeben (war es beim Diplom aber auch)


Das stimmt, da reichten aber (zumindest hier) nichtbenotete Teilnahmescheine, die man meistens schon fürs Anfertigen der Übungsaufgaben (also mindestens 50% der Übungspunkte) bekam, ohne dass man groß Klausuren schreiben musste oder mündlich geprüft wurde, außerdem konnte man sich aussuchen wann man die Kurse macht und der ganze E-Bereich viel mehr oder weniger ersatzlos weg (ebenso hätte ich im Diplo nur 2 statt 4 Pflichtvorlesungen nach LinA I+II und Ana I+II gehabt). Kurz gesagt im Diplom lagen die Anforderungen bei einem Bruchteil der jetzigen.
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Baldur
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Beitrag(#1294448) Verfasst am: 24.05.2009, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Kurz gesagt im Diplom lagen die Anforderungen bei einem Bruchteil der jetzigen.


Die Anforderungen, oder die Vorgaben/Vorschriften?
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Danol
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Beitrag(#1294451) Verfasst am: 24.05.2009, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die in den Pflichtfächern gestellten Anforderungen waren einfacher zu erfüllen, so das mehr Zeit/Energie für die Spezialisierungsfächer blieb.
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Kival
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Beitrag(#1294471) Verfasst am: 24.05.2009, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Es ist in dem Momnent belastend in dem nichtmehr das Erlernen des Stoffes sondern das bestehen der Prüfung im Vordergrund steht (und Scheine nur z.B. aufgrund der regelmäßigen Übungsteilnahme gibts gar nicht mehr). Ich möchte eine Prüfung dann ablegen können wenn ich der Meinung bin den Stoff ausreichend verstanden zu haben, das ist teilweise erst eine Vorlesung später der Fall (LinA I hab ich z.B. erst während LinA II wirklich begriffen) und nicht dann wenn mich eine Studienordnung quasi dazu zwingt.


Das ist aber uni-abhängig. In Hamburg macht man für Ana I+II und LinA I+II jeweils *zusammen* die Klausur. Ob das aber jetzt unbedingt besser oder schlechter ist dürfte individuell verschieden sein.
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Danol
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Beitrag(#1294475) Verfasst am: 24.05.2009, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bei uns muss man jeweile eine I und eine II-Klausur machen um dann zur mündlichen Prüfung überhaupt erst zugelassen zu werden.
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Kival
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Beitrag(#1294484) Verfasst am: 25.05.2009, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Bei uns muss man jeweile eine I und eine II-Klausur machen um dann zur mündlichen Prüfung überhaupt erst zugelassen zu werden.


Ok, das ist krass. Wir haben "nur" die Klausur für Ana I+II zusammen.
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Kiki
ist sicher nicht Eso



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Beitrag(#1294549) Verfasst am: 25.05.2009, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ich war immer froh, wenn pruefungen direkt nach dem erlernen stattgefunden haben und nicht jahre spaeter. und das wird jetzt von den studenten als belastend empfunden, oder wie soll ich das verstehen?


Es ist in dem Momnent belastend in dem nichtmehr das Erlernen des Stoffes sondern das bestehen der Prüfung im Vordergrund steht (und Scheine nur z.B. aufgrund der regelmäßigen Übungsteilnahme gibts gar nicht mehr). Ich möchte eine Prüfung dann ablegen können wenn ich der Meinung bin den Stoff ausreichend verstanden zu haben, das ist teilweise erst eine Vorlesung später der Fall (LinA I hab ich z.B. erst während LinA II wirklich begriffen) und nicht dann wenn mich eine Studienordnung quasi dazu zwingt.


Also ich empfinde es als belastend, dass ich das erlernte eben nicht direkt am Ende des Semester abgeprüft bekomme, sondern erst am Ende des Sommersemesters. Und ja, das mit dem Zwang der Studienordnung kann man so unterschreiben. Aber das mit den Scheinen ist bei uns zumindest anders. Es gibt zwar keine Scheine mehr, die man echt in die Hand bekommt. Aber bei Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht bekommt man dann später creditpoints. Nicht so schön wie ein Schein, hat aber den selben Effekt.
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