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Ein Lob auf Frau Czerny...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1302159) Verfasst am: 06.06.2009, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Irgendwie hab ich das Gefühl Du willst dich vor einer Antwort drücken Am Kopf kratzen
Weil eine Elite in aller Regel bedeutet dass eine kleine Schicht privilegierter Menschen Führungsfunktionen in einer Gesellschaft für sich beansprucht, was ich als illegitim empfinde.
Andererseits ist ein Staat nunmal auf Führungspositionen angewiesen. Bestimmte Entscheidungen müssen von qualifizierten Personen getroffen werden.


Und diese Personen müssen Angehörige einer klar umrissenen Gruppe mit weiteren Merkmalen als "ist qualifiziert" und "trifft Entscheidungen" sein? Und ihre Partner, Tanten, Urenkel ebenfalls?
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1302164) Verfasst am: 06.06.2009, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Irgendwie hab ich das Gefühl Du willst dich vor einer Antwort drücken Am Kopf kratzen
Weil eine Elite in aller Regel bedeutet dass eine kleine Schicht privilegierter Menschen Führungsfunktionen in einer Gesellschaft für sich beansprucht, was ich als illegitim empfinde.
Andererseits ist ein Staat nunmal auf Führungspositionen angewiesen. Bestimmte Entscheidungen müssen von qualifizierten Personen getroffen werden.


In einer Demokratie werden Entscheidungen durch gewählte Vertreter des Volkes getroffen. Gewählt bedeutet insbesondere dass es sich eben nicht um eine fest definierte Kaste handelt sondern letztlich jeder, der bereit ist sich zu engagieren, in so eine Position gelangen kann.
Was die Qualifikationen angeht ists ja auch nicht so dass die über zugehörigkeit zu bestimmten Schichten verteilt werden müssten, wie es unser sozial undurchlässiges Schulsystem gerade tut.
Nebenbei bemerkt halte ich den Staat für langfristig gesehen überflüssig (langfristig sind etwa hundert bis zweihundert Jahre).
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1302166) Verfasst am: 06.06.2009, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Irgendwie hab ich das Gefühl Du willst dich vor einer Antwort drücken Am Kopf kratzen
Weil eine Elite in aller Regel bedeutet dass eine kleine Schicht privilegierter Menschen Führungsfunktionen in einer Gesellschaft für sich beansprucht, was ich als illegitim empfinde.
Andererseits ist ein Staat nunmal auf Führungspositionen angewiesen. Bestimmte Entscheidungen müssen von qualifizierten Personen getroffen werden.


Und diese Personen müssen Angehörige einer klar umrissenen Gruppe mit weiteren Merkmalen als "ist qualifiziert" und "trifft Entscheidungen" sein? Und ihre Partner, Tanten, Urenkel ebenfalls?
Aber erreichen die Eliten das dadurch, dass sie massiv Vetternwirtschaft betreiben, oder können sie gezielt Leute von außen abhalten, auch indem sie das Bildungssystem steuern? Ich denke eher ersteres.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1302168) Verfasst am: 06.06.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Aber erreichen die Eliten das dadurch, dass sie massiv Vetternwirtschaft betreiben, oder können sie gezielt Leute von außen abhalten, auch indem sie das Bildungssystem steuern? Ich denke eher ersteres.


Beides. Es ist m.E. jedenfalls hinreichend belegt dass Kinder aus 'Elite'-Familien (Akademikerkinder, Gutverdiener-Kinder) im Bildungssystem bessere Chancen haben und höhere Abschlüsse sowie bessere Noten erreichen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1302169) Verfasst am: 06.06.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Irgendwie hab ich das Gefühl Du willst dich vor einer Antwort drücken Am Kopf kratzen
Weil eine Elite in aller Regel bedeutet dass eine kleine Schicht privilegierter Menschen Führungsfunktionen in einer Gesellschaft für sich beansprucht, was ich als illegitim empfinde.
Andererseits ist ein Staat nunmal auf Führungspositionen angewiesen. Bestimmte Entscheidungen müssen von qualifizierten Personen getroffen werden.


In einer Demokratie werden Entscheidungen durch gewählte Vertreter des Volkes getroffen. Gewählt bedeutet insbesondere dass es sich eben nicht um eine fest definierte Kaste handelt sondern letztlich jeder, der bereit ist sich zu engagieren, in so eine Position gelangen kann.
Was die Qualifikationen angeht ists ja auch nicht so dass die über zugehörigkeit zu bestimmten Schichten verteilt werden müssten, wie es unser sozial undurchlässiges Schulsystem gerade tut.
Nebenbei bemerkt halte ich den Staat für langfristig gesehen überflüssig (langfristig sind etwa hundert bis zweihundert Jahre).
Dass ist die Frage - ob das Schulsystem tatsächlich undurchlässig ist.

Ansonsten bin ich deiner Meinung, dass ein Staat schon überflüssig ist. Ich hoffe jedenfalls wie du, dass er in 200 Jahren wirklich überflüssig wird. Ob das aber tatsächlich eintrifft, bleibt vorerst fraglich.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
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Beitrag(#1302181) Verfasst am: 06.06.2009, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist m.E. jedenfalls hinreichend belegt dass Kinder aus 'Elite'-Familien (Akademikerkinder, Gutverdiener-Kinder) im Bildungssystem bessere Chancen haben und höhere Abschlüsse sowie bessere Noten erreichen.

Ja, so ist es.

Woran liegt das Deiner Meinung nach und welche Maßnahmen könnten ergriffen werden, um das zu ändern?
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1302184) Verfasst am: 06.06.2009, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Woran liegt das Deiner Meinung nach und welche Maßnahmen könnten ergriffen werden, um das zu ändern?


Ich würde mal ganz banal sagen hier kann man aus dem Ausland abkupfern. In fast allen Industriestaaten ists besser als in Deutschland, da sollte man einfach mal vergleichen was dort besser läuft. Ansonsten halt insbesondere mehr und besser ausgebildete Lehrer, kleinere Klassen, Nachhilfegruppen für schwächere Schüler (kostenfrei), mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Schüler (braucht wirklich jeder Abiturient 13 oder 12 Jahre Deutsch?) und ähnliches ...
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1302191) Verfasst am: 06.06.2009, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Woran liegt das Deiner Meinung nach und welche Maßnahmen könnten ergriffen werden, um das zu ändern?

Ich würde mal ganz banal sagen hier kann man aus dem Ausland abkupfern. In fast allen Industriestaaten ists besser als in Deutschland, da sollte man einfach mal vergleichen was dort besser läuft. Ansonsten halt insbesondere mehr und besser ausgebildete Lehrer, kleinere Klassen, Nachhilfegruppen für schwächere Schüler (kostenfrei), mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Schüler (braucht wirklich jeder Abiturient 13 oder 12 Jahre Deutsch?) und ähnliches ...

Ja. So sehe ich das auch. Meine Unterstützung hast Du. Aber das wird nicht passieren, das ist zu teuer. Prämisse der Bildung in Deutschland ist es mE, mit möglichst geringem Einsatz von Mitteln den höchstmöglichen Effekt zu erreichen.

Ich finde das fatal. Meiner Meinung sollte das Ziel sein, niemanden zurück zu lassen, jeden nach seinen Fähigkeiten zu fördern. Und das ist keine moralische Forderung, ich meine, dass das für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes unabdingbar ist, um nicht auf längere Sicht den Kürzeren zu ziehen.

Aber die Politik denkt leider nicht in längeren Zeiträumen, nicht länger als eine Legislaturperiode. In der Hinsicht bin ich Pessimist, obgleich ich ansonsten eher Optimist bin.
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1302196) Verfasst am: 06.06.2009, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ja. So sehe ich das auch. Meine Unterstützung hast Du. Aber das wird nicht passieren, das ist zu teuer. Prämisse der Bildung in Deutschland ist es mE, mit möglichst geringem Einsatz von Mitteln den höchstmöglichen Effekt zu erreichen.

Ich finde das fatal. Meiner Meinung sollte das Ziel sein, niemanden zurück zu lassen, jeden nach seinen Fähigkeiten zu fördern. Und das ist keine moralische Forderung, ich meine, dass das für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes unabdingbar ist, um nicht auf längere Sicht den Kürzeren zu ziehen.

Aber die Politik denkt leider nicht in längeren Zeiträumen, nicht länger als eine Legislaturperiode. In der Hinsicht bin ich Pessimist, obgleich ich ansonsten eher Optimist bin.


Sehe ich genauso, insbesondere das markierte.
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Evilbert
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Beitrag(#1302198) Verfasst am: 06.06.2009, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Ich finde das fatal. Meiner Meinung sollte das Ziel sein, niemanden zurück zu lassen, jeden nach seinen Fähigkeiten zu fördern. Und das ist keine moralische Forderung, ich meine, dass das für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes unabdingbar ist, um nicht auf längere Sicht den Kürzeren zu ziehen.


Das Vertrauen darauf, dass der Nachwuchs der Eliten (der ja eben nicht bzw. weniger ausgesiebt wird) das schon alles allein richten wird, ist eben auch noch sehr groß.

Schließlich ist dieser Nachwuchs dank besserem Genmaterial ja auch vieel schlauer und längere Pimmel hat er wahrscheinlich auch noch, sofern männlich (und meistens geht`s ja um Männer, die "Elite" sind). Lachen

Da auf Einsicht vieler dieser Intelligenzbestien nicht zu hoffen ist, sehe ich nur den Weg des bewaffneten Aufstandes des Prolletariats.
Das wird natürlich Opfer kosten; Narziss würde womöglich in einem Umerziehungslager landen, in dem selbstverständlich auch nur vegetarische Kost gereicht wird. Mr. Green
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AgentProvocateur
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Beiträge: 7851
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Beitrag(#1302215) Verfasst am: 07.06.2009, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Das Vertrauen darauf, dass der Nachwuchs der Eliten (der ja eben nicht bzw. weniger ausgesiebt wird) das schon alles allein richten wird, ist eben auch noch sehr groß.

Schließlich ist dieser Nachwuchs dank besserem Genmaterial ja auch vieel schlauer und längere Pimmel hat er wahrscheinlich auch noch, sofern männlich (und meistens geht`s ja um Männer, die "Elite" sind). Lachen

Nö, ich glaube nicht, dass es darum geht. Meiner Meinung nach geht es schlicht um den größtmöglichen Nutzen bei geringstmöglichem Einsatz von Mitteln.

Und Akademiker können besser ihren Kinder Nachhilfe geben, da sie den Schulstoff kennen, bzw. sie haben meist die finanziellen Mittel, Nachhilfe zu finanzieren.

Es wäre auch keineswegs eine Lösung des Problemes, wenn man den Bildungserfolg nach unten anpasst. Das wäre mAn im Gegenteil noch fataler als das jetzige System. Auch wenn manche das als gerechter ansehen würden. Ich tue das nicht.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1302218) Verfasst am: 07.06.2009, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Es wäre auch keineswegs eine Lösung des Problemes, wenn man den Bildungserfolg nach unten anpasst. Das wäre mAn im Gegenteil noch fataler als das jetzige System. Auch wenn manche das als gerechter ansehen würden. Ich tue das nicht.


Ich auch nicht.
Aber für eine Förderung auch der Kinder sozial schwächerer Kinder müssten eben auch finanzielle Mittel bereit gestellt werden. "Mehr und besser ausgebildete Lehrer, kleinere Klassen, Nachhilfegruppen für schwächere Schüler", das kostet ja Geld.

Das natürlich die Eliten mit bezahlen müssten, und dagegen wehren sie sich, weil sie das gleich doppelt ungut finden.
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1302223) Verfasst am: 07.06.2009, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Das natürlich die Eliten mit bezahlen müssten, und dagegen wehren sie sich, weil sie das gleich doppelt ungut finden.


Nö. Die Eliten könnten nur weniger Reichtum, der ihnen Leistungsmäßig ohnehin nicht zusteht, verprassen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1302228) Verfasst am: 07.06.2009, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Das natürlich die Eliten mit bezahlen müssten, und dagegen wehren sie sich, weil sie das gleich doppelt ungut finden.


Nö. Die Eliten könnten nur weniger Reichtum, der ihnen Leistungsmäßig ohnehin nicht zusteht, verprassen.


Seufz; sowürde ich das ja auch ausdrücken, aber ich glaube, dass sehen die "Eliten" ganz anders.

Die werden es einfach nicht einsehen, dass es ungerecht ist, wenn sie nicht nur das 2-oder 5fache, sondern das aberhundertfache eines Vollzeitarbeiters verdienen. Mal von der Vererbbarkeit der Privilegien abgesehen.

Die halten das für gerecht und quasi von der Vorhersehung so gewollt, nur dass sie diesbezüglich nicht mehr mit Gottesgnadentum, sondern mit anderen, scheinwissenschaftlichen Argumenten kommen.

Daher sagte ich ja, wenn auch eher im Scherz, dass das Prolletariat (no typo) sich bewaffnen müsste, wenn das geändert werden soll. Freiwillig geben die ja schon nix vom Kuchen ab und erst recht überlassen Eliten den Nichteliten gleich die ganze Backstube.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1302229) Verfasst am: 07.06.2009, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Das natürlich die Eliten mit bezahlen müssten, und dagegen wehren sie sich, weil sie das gleich doppelt ungut finden.

Sorry, aber ich halte Deine Analyse für falsch. Steuererhöhungen finden wahrscheinlich die meisten Leute nicht so gut. Das ist das Problem. Ich sehe dabei einen Gegensatz der Auffassungen eher zwischen Eltern und Kinderlosen.

Was meinst Du eigentlich genau mit "Eliten"? Akademiker oder Besserverdienende? Oder ist das dMn eh dasselbe?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1302235) Verfasst am: 07.06.2009, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Das natürlich die Eliten mit bezahlen müssten, und dagegen wehren sie sich, weil sie das gleich doppelt ungut finden.

Sorry, aber ich halte Deine Analyse für falsch. Steuererhöhungen finden wahrscheinlich die meisten Leute nicht so gut. Das ist das Problem. Ich sehe dabei einen Gegensatz der Auffassungen eher zwischen Eltern und Kinderlosen.

Was meinst Du eigentlich genau mit "Eliten"? Akademiker oder Besserverdienende? Oder ist das dMn eh dasselbe?


Mit Eliten meine ich jene, die sich dafür halten, die damit argumentieren, "Elite" zu sein und das auch für notwendig und besser so zu befinden.

Konkret also Narziss. zynisches Grinsen

Was meine Analyse angeht: nun ja, es gibt ja eine politische Debatte über den Einsatz von bereits vorhandenen Geldmitteln im Bildungssektor. Und da gibt es schon zwei gegenüberliegende Lager. Das eine, die Geld eben mehr im Sinne einsetzen wollen, alle Schüler mitzunehmen, und das Andere, die mehr auf die Förderung leistungsmässiger Eliten aus ist, die allerdings momentan ja noch ziemlich identisch mit den "sozialen" sprich besserverdienenden Eliten ist.

Und das (letztere Lager) setzt ja auch mehr auf "Eigenverantwortung", entzieht sich also der gesamtgesellschaftlichen, auch für Kinderlose sinnvollen Solidarität(irgendwer muss ja mal deren Rente erwirtschaften).
Die politischen Entscheidungsträger sind hier nicht durch Kinder versus Kinderlosigkeit getrennt, sondern durch unterschiedliche Weltbilder; eine kinderlose Merkel düfte diesbezüglich doch nicht viel anders ticken als die Zensursula, oder?
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1302342) Verfasst am: 07.06.2009, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich halt es nur nicht für plausibel, dass die Elite die Gegenelite braucht.

Schließlich muss die Elite der Gegenelite Arbeitslosengeld bezahlen, kann ihnen keine dicken Autos verkaufen etc.


Na ja, es kann aber eben nicht nur Leute geben, die die dicken Autos fahren. Einige müssen auch bereit sein, sie zu waschen und zu reparieren sowie die Straßen zu bauen und zu kehren.

Dass Bildung in den Augen vieler Eltern kein Selbstzweck ist sondern vor allem ein Wettbewerb in dem es gilt, seine Gören gegenüber denen anderer möglichst gut zu positionieren, ist doch wirklich kein Geheimnis. Das trifft freilich nicht nur auf die "Elite" zu, sondern auch auf die Mittelschicht, die seit jeher lieber nach unten denn nach oben schaut und daher auch eher an einer Zementierung der Verhältnisse interessiert ist.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1302359) Verfasst am: 07.06.2009, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Das natürlich die Eliten mit bezahlen müssten, und dagegen wehren sie sich, weil sie das gleich doppelt ungut finden.


Nö. Die Eliten könnten nur weniger Reichtum, der ihnen Leistungsmäßig ohnehin nicht zusteht, verprassen.


Seufz; sowürde ich das ja auch ausdrücken, aber ich glaube, dass sehen die "Eliten" ganz anders.

Die werden es einfach nicht einsehen, dass es ungerecht ist, wenn sie nicht nur das 2-oder 5fache, sondern das aberhundertfache eines Vollzeitarbeiters verdienen. Mal von der Vererbbarkeit der Privilegien abgesehen.


Ich glaube Du denkst hier an die falschen Eliten. Was Leute wie Ackermann und Co verdienen, sind doch nur Peanuts. Diejenigen, die wirklich zu viel verdienen, sind z.B. Leute wie die beiden Albrechts(Aldi), die Porsches etc.
http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/stundenloehne2008.htm
http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/stundenloehne.htm
An solche Traumgehälter kommt sogut wie keiner der vielgescholtenen Manager heran (wobei ich damit keineswegs aussagen will das deren Bezahlung irgendwie gerechtfertigt ist, die Kritik daran ist aber wieder das alte Prinzip "die kleinen hängt man, die großen lässt man laufen").
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1302368) Verfasst am: 07.06.2009, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Steuererhöhungen finden wahrscheinlich die meisten Leute nicht so gut. Das ist das Problem.


Das Problem daran ist, dass viele nicht wissen, was es überhaupt bedeutet, wenn man so über Steuern spricht.
Wenn die FDPler seit Jahren "Steuern runter" schreien und behaupten, "der Bürger" hätte somit mehr in der Tasche, dann fällt unter den Tisch, wer überhaupt davon profitieren könnte. Menschen in prekärer Beschäftigung wären völlig außen vor, da sie überhaupt keine EinkSt. zahlen und es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich im Monat 100 € oder 10000 € an Einkommen zu versteuern habe. De facto würden also nur diejenigen profitieren, die ohnehin schon kaufkräftig sind.

Wenn man also Geld benötigt, das sinnvoller Weise in Bildung und Kinderbetreuung investiert werden könnte, muss man bei den oberen Einkommen ansetzen - und zwar radikal.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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narziss
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Beitrag(#1302369) Verfasst am: 07.06.2009, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist doch ne Milchmädchenrechnung. Die Albrechts haben kein Konto auf dem 10 Mrd. Euro parken.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1302370) Verfasst am: 07.06.2009, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Das ist doch ne Milchmädchenrechnung. Die Albrechts haben kein Konto auf dem 10 Mrd. Euro parken.


Wahrscheinlich sind es 152 Konten, doppelt soviele Fonds und der gröte Teil des Restes geht als Investition oder als schweizer Anlage am Fiskus vorbei.
_________________
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- Niklas Luhmann -
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1302371) Verfasst am: 07.06.2009, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Das ist doch ne Milchmädchenrechnung. Die Albrechts haben kein Konto auf dem 10 Mrd. Euro parken.


Wahrscheinlich sind es 152 Konten, doppelt soviele Fonds und der gröte Teil des Restes geht als Investition oder als schweizer Anlage am Fiskus vorbei.
Dann überleg mal, wie schnell die ihre x Mrd Euro bar auf der Hand haben, wenn sie das haben wollen.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1302373) Verfasst am: 07.06.2009, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe das Argument nicht.
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- Niklas Luhmann -
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1302380) Verfasst am: 07.06.2009, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe das Argument nicht.
Wenn sie ihr ganzes Geld bar auf Kralle haben wollen, müssten sie all ihre Firmenanteile verkaufen. Da das nicht wenig ist, wird das bestimmt nicht von heute auf morgen gehen. Und möglicherweise müssen solchen Aktionen Aufsichts- und Betriebsrat zustimmen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22303

Beitrag(#1302394) Verfasst am: 07.06.2009, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
... Albrechts ...

narziss hat folgendes geschrieben:
... Betriebsrat ...

Gröhl...
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#1302397) Verfasst am: 07.06.2009, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe das Argument nicht.
Das Vermögen der Albrechts besteht vermutlich zu 99% nicht aus Geld.
_________________
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hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22303

Beitrag(#1302400) Verfasst am: 07.06.2009, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe das Argument nicht.
Das Vermögen der Albrechts besteht vermutlich zu 99% nicht aus Geld.

Auch anderes Vermögen kann man besteuern.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1302402) Verfasst am: 07.06.2009, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Und Einkommen sowieso.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1302433) Verfasst am: 07.06.2009, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Und so große Zahlen sind nur Schätzungen.

Teilweise sind die äußert wacklig und nach ner Finanzkrise bleibt auf einmal nicht mehr viel übrig, weil vieles auf Blasen gebaut war.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22303

Beitrag(#1302436) Verfasst am: 07.06.2009, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Bald halte ich ALDI für ein Äquivalent von Straßenzeitungen. Die armen Kerle machen das nur, um irgendwie leben zu können.
_________________
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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