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Antiphilosophismus

 
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#131405) Verfasst am: 29.05.2004, 14:50    Titel: Antiphilosophismus Antworten mit Zitat

Ich begründe hiermit den Antiphilosophismus (Google-Treffer: 0) und behaupte, dass Philosophie überflüssig und zum Teil sogar hinderlich für das Leben ist.

Widerlegt mich! Cool
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#131406) Verfasst am: 29.05.2004, 15:03    Titel: Re: Antiphilosophismus Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich begründe hiermit den Antiphilosophismus (Google-Treffer: 0) und behaupte, dass Philosophie überflüssig und zum Teil sogar hinderlich für das Leben ist.

Widerlegt mich! Cool


Du hast hiermit ja selbst eine Philosophie aufgestellt und Dich somit selbst widerlegt. Cool
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#131407) Verfasst am: 29.05.2004, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wer aufhört zu denken, hört auf zu leben!
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#131411) Verfasst am: 29.05.2004, 15:10    Titel: Re: Antiphilosophismus Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich begründe hiermit den Antiphilosophismus (Google-Treffer: 0) und behaupte, dass Philosophie überflüssig und zum Teil sogar hinderlich für das Leben ist.

Widerlegt mich! Cool


Du hast hiermit ja selbst eine Philosophie aufgestellt und Dich somit selbst widerlegt. Cool

War auhc mein erster Gedanke, aber: Dieser Schritt war nur nötig, weil zuvor andere philosophische Systeme aufgestellt wurden, die wieder aus der Welt geschafft werden müssen.

@ Tarvoc: Was sagt wohl eine Amöbe zu deinem Argument?
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#131420) Verfasst am: 29.05.2004, 15:45    Titel: Re: Antiphilosophismus Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich begründe hiermit den Antiphilosophismus (Google-Treffer: 0) und behaupte, dass Philosophie überflüssig und zum Teil sogar hinderlich für das Leben ist.

Widerlegt mich! Cool


Du hast hiermit ja selbst eine Philosophie aufgestellt und Dich somit selbst widerlegt. Cool

War auhc mein erster Gedanke, aber: Dieser Schritt war nur nötig, weil zuvor andere philosophische Systeme aufgestellt wurden, die wieder aus der Welt geschafft werden müssen.

Wieso müssen sie das?
Es gibt die unterschiedlichsten philosophischen Systeme. Zu jeder Philosophie gibt es eine Gegenteilige. Zu behaupten, alle philosophischen Systeme müßten abgeschafft werden, finde ich somit unsinnig.
Und ich wage zu behaupten, daß fast jeder Mensch eine gewisse "Lebensphilosophie" hat - beim einen ist sie ausformuliert, beim anderen handelt er eher unbewußt danach.

Der Duden schreibt:
Zitat:
Phi|lo|so|phie, die; -, -n [lat. philosophia < griech. philosophía, zu: sophía = Weisheit]: 1. Streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt u. die Stellung des Menschen in der Welt; Lehre, Wissenschaft von der Erkenntnis des Sinns des Lebens, der Welt u. der Stellung des Menschen in der Welt: die materialistische, idealistische P.; die P. Kants, Hegels; P. lehren, studieren. 2. persönliche Art u. Weise, das Leben u. die Dinge zu betrachten: seine P. lautet: leben und leben lassen;

Die meisten hier im Forum sind Materialisten (nicht im Sinne von Geld).
Und was ist der Materialismus? Eine Philosophie:

Zitat:
Ma|te|ri|a|lis|mus, der; - [frz. matérialisme]: 1. (oft abwertend) materielle (2 b), auf Besitz u. Gewinn bedachte Einstellung dem Leben gegenüber. 2. philosophische Lehre, die alles Wirkliche als Materie interpretiert od. von ihr ableitet: [...]

Die Aufklärung ist auch zu einem großen Teil auf freidenkerische Philosophen zurückzuführen. Voltaire in Frankreich, Kant in Deutschland, Thomas Paine in den USA, usw.

Natürlich kann auch eine Philosophie schädlich sein. Aber beispielsweise Sport treiben kann (wenn man ihn übertreibt) auch schaden.

Ethik und Moral sind ebenfalls ein Hauptthema der Philosophie.
Sollen wir auf Ethik und Moral verzichten? Dann wärst Du ein Immoralist - was aber auch wieder eine philosophische Anschauung wäre. zwinkern


Zitat:

@ Tarvoc: Was sagt wohl eine Amöbe zu deinem Argument?

Eine Amöbe hat de facto nicht das Denkvermögen eines Menschen.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#131425) Verfasst am: 29.05.2004, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Mit Philosophie meine ich die bewusste beschäftigung damit, nicht irgendeine Lebenseinstellung die man zufällig hat.

Eine Amöbe hat nicht das Denkvermögen eines Menschen. Deshalb würde sie nach Tarvocs Argumentation nicht leben.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#131430) Verfasst am: 29.05.2004, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Deshalb würde sie nach Tarvocs Argumentation nicht leben.


Kommt darauf an, was man unter Leben versteht. Sie lebt natürlich schon, aber nicht so wie ein Mensch. Ein Mensch, der dauerhaft aufhört zu denken, ist ja auch nicht tot. Er lebt nur nicht mehr so, wie ein Mensch lebt. Deswegen spricht man ja auch von Entfremdung.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#131432) Verfasst am: 29.05.2004, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Deshalb würde sie nach Tarvocs Argumentation nicht leben.


Kommt darauf an, was man unter Leben versteht. Sie lebt natürlich schon, aber nicht so wie ein Mensch. Ein Mensch, der dauerhaft aufhört zu denken, ist ja auch nicht tot. Er lebt nur nicht mehr so, wie ein Mensch lebt. Deswegen spricht man ja auch von Entfremdung.

Entfremden klingt doch gut.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#131611) Verfasst am: 29.05.2004, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wer aufhört zu denken, hört auf zu leben!


Genau. Smilie
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"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#131626) Verfasst am: 29.05.2004, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin durch "bewusste Beschäftigung damit" zum Materialisten geworden.

Viele wissenschaftliche Theorien waren zum Zeitpunkt ihrer Entstehung Philosophie. Den Einen Irrtum der Philosophie aus der Welt zu schaffen hieße auch, die Wissenschaft aus der Welt zu schaffen. Immer wenn eine philosophische Theorie sich gut bewährt, erklärt man sie im Nachhinein zur Wissenschaft.

Im übrigen lässt sich die Philosophie nicht aus der Welt schaffen, weil sich bestimmte Fragen nicht aus der Welt schaffen lassen. Philosophie ist nicht zuletzt die Beschäftigung damit, wie andere Denker sich zu Fragen geäußert haben. Man kann natürlich die Studiengänge schließen und alle Aufzeichnungen verbrennen. Dann müsste man den ganzen Mist aufs neue erfinden. Ich sehe nicht, welchen Nutzen das für die Menschheit bringen soll.
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joseph.sebaldus
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 293

Beitrag(#131643) Verfasst am: 29.05.2004, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich nehme an, der Antiphilosphismus kommt ohne jede Begründung aus, ja er darf sich gar nicht begründen oder rechtfertigen, sonst wäre er keiner.
Ich gehe auch davon aus, dass die Anhänger des Antiphilosphismus nicht allzu tief über diese Frage nachdenken werden, da sie sich sonst selbst wirdersprechen würden.
Des weiteren vermute ich, dass es Antiphilosphen ziemlich gleichgültig ist, wenn jemand stichhaltige Gegenargumente gegen ihren Standpunkt äussert. Wichtig ist ihnen nur, dass sie sich auf keinen Fall dazu hinreissen lassen werden, hier eine durchdachte und rationale Antwort zu geben.

Hallo Shadaik, habe ich das richtig verstanden?
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Dilandau
gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 132

Beitrag(#131679) Verfasst am: 30.05.2004, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

DAS kann niemals verstanden.
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#131693) Verfasst am: 30.05.2004, 03:11    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Mit Philosophie meine ich die bewusste beschäftigung damit, nicht irgendeine Lebenseinstellung die man zufällig hat.

Glaubst Du, daß irgendjemand rein zufällig eine bestimmte Lebenseinstellung hat?
Ich wage zu behaupten, daß so gut wie jeder Mensch sich - mehr oder weniger bewußt - seine Gedanken macht und ein eigenes Weltbild aufbaut.
Jeder Mensch trägt eine Art Philosophie in sich, die er aufgrund seiner praktischen Erfahrungen und auch aufgrund bewußter Überlegungen (der Anteil ist da unterschiedlich) angeeignet hat.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#131705) Verfasst am: 30.05.2004, 07:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man mal Die Duden-Definition von Philosophie zugrundelegt, denke ich, daß ich Shadaik's Aussage bzgl. Philosophie im engeren Sinne (Streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens) durchaus etwas abgewinnen kann.

Als Philosophie im erweiterten Sinne dagegen müßte man wohl jegliches Nachdenken von bewußten Wesen über sich selbst ansehen. Auch wenn das wenig mit Wissenschaft zu tun hat, so halte ich es doch für keineswegs überflüssig.

gruß/step
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#131709) Verfasst am: 30.05.2004, 08:38    Titel: Re: Antiphilosophismus Antworten mit Zitat

Hi Shadaik,

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich begründe hiermit den Antiphilosophismus (Google-Treffer: 0) und behaupte, dass Philosophie überflüssig und zum Teil sogar hinderlich für das Leben ist.

Widerlegt mich! 8)


definiere, was Du unter 'Philosophie' und 'überflüssig' bzw. 'hinderlich' für 'das Leben' verstehen möchtest.

Dann bist Du am Ziel: Du hast Dich widerlegt ;->

Grüßle

Thomas
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#131710) Verfasst am: 30.05.2004, 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hi step,

[ ... ]

step hat folgendes geschrieben:

Als Philosophie im erweiterten Sinne dagegen müßte man wohl jegliches Nachdenken von bewußten Wesen über sich selbst ansehen.


eigentlich _jedes_ Nachdenken. Vergiss nicht, dass Philosophie weniger das Antworten als das Klären ist.

Wir sind uns vermutlich einig, dass die _Antworten_ der Philosophen insuffzient sind, sobald Empire ins Spiel kommt.

step hat folgendes geschrieben:
Auch wenn das wenig mit Wissenschaft zu tun hat, so halte ich es doch für keineswegs überflüssig.


Dein Denken kreist etwas zu stark um 'Wissenschaft', vermutlich im Sinne von 'science'. Das Leben ist bunter!

Grüßle

Thomas
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#131734) Verfasst am: 30.05.2004, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Wenn man mal Die Duden-Definition von Philosophie zugrundelegt, denke ich, daß ich Shadaik's Aussage bzgl. Philosophie im engeren Sinne (Streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens) durchaus etwas abgewinnen kann.


Die Frage nach dem Sinn stellt sich nun einmal, selbst wenn sie prinzipiell nicht beantwortet werden kann. Und auch das ist eine von vielen möglichen Antworten.

Das Nachdenken über sinnlose Fragen führt manchmal zu Antworten, die den Wissensdurst hinter der Frage beantworten, obwohl sie streng genommen gar keine Antwort auf die Frage sind.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#131764) Verfasst am: 30.05.2004, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

joseph.sebaldus hat folgendes geschrieben:
Ich nehme an, der Antiphilosphismus kommt ohne jede Begründung aus, ja er darf sich gar nicht begründen oder rechtfertigen, sonst wäre er keiner.
Ich gehe auch davon aus, dass die Anhänger des Antiphilosphismus nicht allzu tief über diese Frage nachdenken werden, da sie sich sonst selbst wirdersprechen würden.
Des weiteren vermute ich, dass es Antiphilosphen ziemlich gleichgültig ist, wenn jemand stichhaltige Gegenargumente gegen ihren Standpunkt äussert. Wichtig ist ihnen nur, dass sie sich auf keinen Fall dazu hinreissen lassen werden, hier eine durchdachte und rationale Antwort zu geben.

Hallo Shadaik, habe ich das richtig verstanden?

Jein.

Das teuflische ist: Er ist unmöglich, sobald die Philosophie einmal entstanden ist, da die Philosophie nur philosophisch widerlegt werden kann.
Meinem philosophischen Verständnis nach zumindest.

PS: Philosophie = die so benannte Geisteswissenschaft
NICHT Philosophie = Lebenseinstellung
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#131766) Verfasst am: 30.05.2004, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Mit Philosophie meine ich die bewusste beschäftigung damit, nicht irgendeine Lebenseinstellung die man zufällig hat.

Glaubst Du, daß irgendjemand rein zufällig eine bestimmte Lebenseinstellung hat?

Nein. Zufall/Determination ist ein philosophisches Konzept. Frag Schmerzlos. Cool

Zitat:
Ich wage zu behaupten, daß so gut wie jeder Mensch sich - mehr oder weniger bewußt - seine Gedanken macht und ein eigenes Weltbild aufbaut.
Jeder Mensch trägt eine Art Philosophie in sich, die er aufgrund seiner praktischen Erfahrungen und auch aufgrund bewußter Überlegungen (der Anteil ist da unterschiedlich) angeeignet hat.

Stimmt. Frage ist nur: Bringt das der Menschheit irgendetwas?
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#131767) Verfasst am: 30.05.2004, 14:03    Titel: Re: Antiphilosophismus Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Shadaik,

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich begründe hiermit den Antiphilosophismus (Google-Treffer: 0) und behaupte, dass Philosophie überflüssig und zum Teil sogar hinderlich für das Leben ist.

Widerlegt mich! Cool


definiere, was Du unter 'Philosophie' und 'überflüssig' bzw. 'hinderlich' für 'das Leben' verstehen möchtest.

Dann bist Du am Ziel: Du hast Dich widerlegt ;->

Grüßle

Thomas

Ausgezeichnet, Thomas. zwinkern

Überflüssig ist alles, was keinen Nutzen bringt.
Was einen Nutzen bringt definiert lustigerweise die Philosophie.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#131778) Verfasst am: 30.05.2004, 14:24    Titel: Re: Antiphilosophismus Antworten mit Zitat

Hi Shadaik,

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Überflüssig ist alles, was keinen Nutzen bringt.


wenn Du jetzt noch eine Definiton für 'Nutzen' hast, bist Du einen Schritt weiter. Der Weg dorthin ist mit Widerlegungen Deiner These gepflastert.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Was einen Nutzen bringt definiert lustigerweise die Philosophie.


Tja, spannende Frage: bringt Philosophie einen Nutzen ;->

Grüßle

Thomas
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#131788) Verfasst am: 30.05.2004, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Eine überaus amüsante Diskussion, vielen Dank an alle Beteiligten. Sowas versteh ich unter "Erkenntnisgewinn mit Spass".

Der Antiphilosophismus als philosophische Strömung kann mit dem Ausscheiden seines einzigen Vertreters als beendet betrachtet werden. Cool
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#131826) Verfasst am: 30.05.2004, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Der Antiphilosophismus als philosophische Strömung kann mit dem Ausscheiden seines einzigen Vertreters als beendet betrachtet werden. Cool


Lol?

Ich kenne mindestens zwei weitere Vertreter (allerdings beide im RL, nicht hier im Board...), die versuchen, dieses Ziel anzustreben. (Allerdings zumindest der Eine nur halbherzig.)
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Shadaik
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Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#132202) Verfasst am: 31.05.2004, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Der Antiphilosophismus als philosophische Strömung kann mit dem Ausscheiden seines einzigen Vertreters als beendet betrachtet werden. Cool


Lol?

Ich kenne mindestens zwei weitere Vertreter (allerdings beide im RL, nicht hier im Board...), die versuchen, dieses Ziel anzustreben. (Allerdings zumindest der Eine nur halbherzig.)

Tja, so ist das mit den Erfindungen: Einmal in die Welt gesetzt sind sie da und der Erfinder kann nichts mehr dagegen tun. Cool

Wissenschaft hat zum Glück keine moralische Diumension.
Hätte sie eine müsste man es verleugnen. Cool
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#132253) Verfasst am: 31.05.2004, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Auch wenn das wenig mit Wissenschaft zu tun hat, so halte ich es doch für keineswegs überflüssig.
Dein Denken kreist etwas zu stark um 'Wissenschaft', vermutlich im Sinne von 'science'. Das Leben ist bunter!

Hast Du meinen Satz nicht gelesen, oder ist er mißverständlich formuliert ?
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Tja, spannende Frage: bringt Philosophie einen Nutzen ;->

Klar kann sie einen Nutzen bringen, ebenso die Religion. Zum Beispiel könnte es sein, daß Glauben, Spekulieren usw. zufriedener und glücklicher macht. Es würde mich nicht wundern, daß jemand, der meint, einen Zipfel der WAHRHEIT erhascht zu haben (oder gleich die ganze), selbstbewußter auftreten kann.

Auch Trost in diversen Lebenslagen können Rel. und Phil. spenden, ebenso wie jede Esoterik.

Ein gesellschaftlicher Nutzen wäre ebenfalls denkbar, etwa in der Art, daß die Einsatzbereitschaft (Arbeitskraft, Krieg, ...) leichter zu gewährleisten ist, oder auch gerade das Gegenteil.

Philosophie und Religion sind also wahre Alleskönner, breit einsetzbar je nach Zweck, privat oder politisch. Nur eben bei Erkenntnis, beim Wissenserwerb, sehen sie alt aus.

gruß/step
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#132349) Verfasst am: 31.05.2004, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi step

step hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Auch wenn das wenig mit Wissenschaft zu tun hat, so halte ich es doch für keineswegs überflüssig.
Dein Denken kreist etwas zu stark um 'Wissenschaft', vermutlich im Sinne von 'science'. Das Leben ist bunter!

Hast Du meinen Satz nicht gelesen, oder ist er mißverständlich formuliert ?


schwer zu sagen. Ich _interpretierte_ 'auch wenn das wenig mit Wissenschaft ...' als Prioritätenliste. In diesem Zusammenhang (verbunden mit dem, was Du über Schachcomputer, Ehtik, Denken etc. gepostet hast) schien mir in diese Richtung interpretierbar zu sein: eine bestimmte Form des Wissenserwerbs hat eine höheren Stellenwert in Deinem Weltbild als in meinem.

[ übereinstimmungshalber gesnippt ]

step hat folgendes geschrieben:
Philosophie und Religion sind also wahre Alleskönner, breit einsetzbar je nach Zweck, privat oder politisch. Nur eben bei Erkenntnis, beim Wissenserwerb, sehen sie alt aus.


Mhmmmm, 'Philosophie' ist natürlich auch nicht gerade ein Begriff, der besonders klar definiert ist. Man kann unter 'Philosophie' auch 'Bindestrich-Philosophie' verstehen und ist dann bei Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie und so weiter. Für mich ist eine Philosophie immer dann gut, wenn sie die richtigen _Fragen_ stellt, und die _Antworten_ den Empirikern überlässt.

Grüßle

Thomas
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#132437) Verfasst am: 31.05.2004, 21:28    Titel: philos sopheia Antworten mit Zitat

Philosophie ist zunächst dem Worte nach Liebe zur Weisheit. Sie dient dem Zweck der Weisheitsentwicklung auf der Grundlage der Empirie, der schlußfolgernden gültigen logischen Erkenntnissen und letztlich der Bildung von Modellen, welche möglichst viele Phänomene und deren Interaktionen plausibel erklären. Je besser eine Philosophie dies vermag umso erklärungsmächtiger und nützlicher ist sie. Die Philosophie ist der geistige Nierderschlag der Ausweitung des menschlichen Geistes in das viel größere Potential einer Welt, die wir gerade erst anfangen, zu entdecken. Sie ist letztkonsequentlich die Vereinigung des Individualgeistes mit der Welt und damit die Erkenntnis, das alles was ist, schon war aber noch nicht entdeckt wurde. Somit ist der Philosoph ein Endecker, der mit jeder Entdecker sich der Größe seines Geistes bewußter wird. Dieses führt dann mehr und mehr zu einer überpersönlichen Sichtweise bei welcher es nicht mehr darum geht, recht zu haben, sondern zu lernen und zu staunen.

Was ist dann wohl Anti-Philosophie? Dazu fällt mir - mit Verlaub - nur sture Dogmatik ein.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#132489) Verfasst am: 31.05.2004, 23:01    Titel: Re: philos sopheia Antworten mit Zitat

Fischkopp hat folgendes geschrieben:
Somit ist der Philosoph ein Endecker, der mit jeder Entdecker sich der Größe seines Geistes bewußter wird.

Lachen Ja, den Eindruck hatte ich auch zuweilen beim Lesen philosophischer Schriften.

gruß/step
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