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Verschwinden Religionen von alleine?
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Testirossi
Gnostiker



Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 741
Wohnort: jwd

Beitrag(#1365985) Verfasst am: 24.09.2009, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wahrscheinlich verschwinden Religionen genauso wenig oder viel "von alleine", wie bestimmte Sprachen - sie machen einen Entwicklungsprozess durch und sterben evtl. aus, wenn die Träger aussterben oder "assimiliert" werden (Etrusker - Etruskisch; Karthager - Phönizisch).

Das "Christentum" existiert übrigens schon längst nicht mehr, nur noch in Spuren im NT ... zwinkern
_________________
"Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1366048) Verfasst am: 24.09.2009, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Ahnung wie das mit den Religionen ist. Aber der Glaube daran, und die Hoffnung darauf, daß da mehr ist als wir erfassen können, wird nicht verschwinden, solange Menschen existieren.
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sponor
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Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
Wohnort: München

Beitrag(#1366095) Verfasst am: 24.09.2009, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Keine Ahnung wie das mit den Religionen ist. Aber der Glaube daran, und die Hoffnung darauf, daß da mehr ist als wir erfassen können, wird nicht verschwinden, solange Menschen existieren.

Gentherapie vielleicht? Smilie
_________________
Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1366133) Verfasst am: 24.09.2009, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Plath hat folgendes geschrieben:
Zitat:
L.E.N: da bin ich vorsichtig zuversichtlich, dass bestehende kulte weniger einflussreich werden, jedoch nicht unbedingt zugunsten einer atheistischen sicht der welt, sondern nur eines anderen kults.
Warum nicht zugunsten einer atheistischen, wenn sie sich als Organisation und verlässliche Gemeinschaft anbietet? Aber dies Angebot muss erst mal bestehen - und fraglich, ob sie dann nicht durch Regeln und offizielle Vordenker quasi religiösen Charakter bekommt.

es gab schon und gibt bis heute personen- und parteienkulte die quasireligiösen charakter haben. diese weltanschauungen betrachte ich nicht als atheistisch.

Aaach hör auf! Schmidt-Salomon ist auf dem besten Weg bei den Atheisten Kult und Vordenker zu sein.
Atheisten an sich haben schon Potential, sich in Gemeinschaften zu finden.
Nur wer partout freigeistig sein will, wird sich nicht binden - und am Ende nichts erreichen, ... bestenfalls Impulse geben.


ich würde einer idee "MSS als guru der atheisten" entgegenstellen, dass erstens er selbst dies nicht unterstützen würde (ich bin nicht der messias zwinkern) und zweitens dies der annahme eines bedingten glaubens widerspräche, den er dem unbedingten religiösen glauben entgegenstellt.
einem guru schenkt man nämlich unbedingten glauben, sonst wäre er kein guru.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1366137) Verfasst am: 24.09.2009, 19:13    Titel: Re: Verschwinden Religionen von alleine? Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

die ursache der religionen liegt im spektrum der menschlichen natur begründet, daher wird es immer menschen geben, die übersinnliches dem rationalen vorziehen. die frage ist nur wie die gesellschaft damit umgeht, und da bin ich vorsichtig zuversichtlich, dass bestehende kulte weniger einflussreich werden, jedoch nicht unbedingt zugunsten einer atheistischen sicht der welt, sondern nur eines anderen kults.

Und wie sollte dieser andere Kult aussehen? *grusel* zwinkern


ach, menschen sind ziemlich kreativ was ihre religionen, götter und angeht und manche bringen es gar fertig, ihre religion atheistisch zu nennen! Geschockt Lachen

nichts wovor man sich mehr gruseln müsste als jetzt schon
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1366141) Verfasst am: 24.09.2009, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Keine Ahnung wie das mit den Religionen ist. Aber der Glaube daran, und die Hoffnung darauf, daß da mehr ist als wir erfassen können, wird nicht verschwinden, solange Menschen existieren.


solange man diesen glauebn nicht übermäßig ernst nimmt und er guten stoff für ein gutes buch oder ne geile verfilmung liefert ist daran auch nichts bedenkliches.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1366181) Verfasst am: 24.09.2009, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
was mir noch beim Essenkochen einfiel:
Die Atheisten- oder Humanistenverbände würden z.B. auf kommunaler Ebene gar keinen (bzw. weniger als erwartet) Widerstand erfahren, wenn sie einfach etwas auf die Beine stellen würden.
...
Die sind selbst so unter Druck mit wenig Geld und kaum Verwaltungsleuten etwas voran zu bringen, dass sie über jede private Initiative glücklich sind.

Unterschätze nicht den Machtinstinkt der Kleriker. Aber du hast Recht. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Smilie
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1366200) Verfasst am: 24.09.2009, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Keine Ahnung wie das mit den Religionen ist. Aber der Glaube daran, und die Hoffnung darauf, daß da mehr ist als wir erfassen können, wird nicht verschwinden, solange Menschen existieren.

Da bin ich optimistischer als du. Wenn es wahr ist, daß spirituelle Erfahrungen auch nur eine besondere Art von Leistung unseres Gehirns ist (eine Erkenntnis, die so alt ja noch nicht ist), dann wird man damit experimentieren. Die Buddhisten tun das schon seit über 2000 Jahren, ohne sich wissenschaftlich Gedanken darüber zu machen. Im Rückblick könnte sich eine solche innerweltliche "Spiritualität" durchaus als Nachfolgemodell heutiger Glaubensformen herausstellen.

Eine Lückenbüßer-Religion im Sinnes eines "da könnte doch noch irgendetwas sein", ist nicht sehr überzeugend. Wenn man mit überzeugten Gläubigen spricht, muß da schon etwas mehr sein als nur "irgendwas". Andererseits leben schon heute viele Menschen recht gut mit der Vorstellung eine Universums, dessen Teil sie sind, ohne das Ganze jemals begreifen zu können.
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1370859) Verfasst am: 02.10.2009, 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wenn es wahr ist, daß spirituelle Erfahrungen auch nur eine besondere Art von Leistung unseres Gehirns ist (eine Erkenntnis, die so alt ja noch nicht ist), dann wird man damit experimentieren.
Andererseits leben schon heute viele Menschen recht gut mit der Vorstellung eine Universums, dessen Teil sie sind, ohne das Ganze jemals begreifen zu können.



Auch Religionen unterliegen einem stetigen Wandel. Sie verlieren ihre Bedeutung und werden zum Selbstzweck eines Aberglaubens, der dann Göttergestalten hinterherläuft und dann zu Abfall und zur Aufklärung führt. Genau das ist bei augeklärtem Licht betrachtet der Stoff der Bibel. Nicht allein der Apokalyptik, sondern letztlich aller Geschichten und vielfältiger Bildgestalten.

Doch ging es in den Religionen von Anfang an darum, den Menschen spirituell zu moralisieren oder ihn zum Teil einer kosmischen Ordnung zu machen, als verantwortliches Teil des Universum im Fluss des Lebens zu halten? Selbst in der Bildsprache der urchristlichen Symbolen, die in den christlichen Katakomben in Rom den Bildungreisenden gezeigt werden, wird deutlich, dass dies nicht nur Sinn der alten Göttersysteme oder der philosophischen Vorstellung von einem Logos, einer Weltvernunft war, sondern am Anfang auch Grund des christlichen Glaubens. Wurde dies im Westen als ruhevolle Versenkung, Abwendung von der Welt verstanden? Oder sollten die alten Gaubensysteme den Menschen zum richtigen Tun in der Welt bewegen, wozu dann auch die sozialen Verhaltensgebote im menschlichen Miteinander gehörten?

Dass heutige Glaubenssysteme dazu nicht tauglich sind, steht außer Frage. Doch ist die Arbeit schon getan? Heute haben wir zwar konkrete Vorstellungen von der kosmische, z.B. ökologischen Ordnung, deren Teil wird sind, brauchen keine Mythenbilder mehr. Wir wissen auch, was für das soziale Miteinander in einer zusammengewachsenen Welt zukunftstauglich wäre. Doch halten wir uns daran?
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1371104) Verfasst am: 02.10.2009, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt schon eine Möglichkeit, die auf der Stelle simultan alle Religionen zur Selbstauflösung zwingen, und zwar wenn der EINZIG WAHRE GOTT der Erde einen Besuch abstattet und zweifelsfrei klarmacht, dass er der Oberschrat ist und sonst keiner.
Ansonsten denke ich wandeln sich Religionen, langsam, aber doch, so dass nach hinreichend langer Zeit ausser dem Namen nichts mehr übrig ist von der ursprünglichen Komikertruppe. Z.B haben die Urchristen und die Christen welche sich in der katholischen Kirche heimisch fühlen eher wenig miteinander zu tun. Cool
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demian
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Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 239

Beitrag(#1371176) Verfasst am: 02.10.2009, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Da es immer Menschen geben wird, die z. B.

— eigene Entscheidungen nur sehr ungern treffen,
— Verantwortung für eigene Entscheidungen lieber abwälzen,
— sich von einem naiven Kleinkind-Vater-Schema nicht lösen können,
— die Zugehörigkeit zu einer selbstdefinierten Elite genießen,
— Selbstwertgefühl aus der Verachtung der Nichtzugehörigen ziehen,
— ein tiefes Unbehagen bei der Einsicht verspüren, dass ihr Dasein endlich und sinnlos ist,
— Angst vor dem Tod haben,

und da es immer Menschen geben wird, die dies alles — und noch mehr — ausnutzen,
wird es so etwas wie Religionen immer geben.


Schöne Aufzählung. Ist daraus zu schließen, wer eine Relegion ausübt fällt unter eine oder mehrere diese Rubriken?
_________________
Die Toleranz, eine Geisteshaltung zwischen zwei Pogromen.
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demian
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Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 239

Beitrag(#1371183) Verfasst am: 02.10.2009, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Dass heutige Glaubenssysteme dazu nicht tauglich sind, steht außer Frage. Doch ist die Arbeit schon getan? Heute haben wir zwar konkrete Vorstellungen von der kosmische, z.B. ökologischen Ordnung, deren Teil wird sind, brauchen keine Mythenbilder mehr. Wir wissen auch, was für das soziale Miteinander in einer zusammengewachsenen Welt zukunftstauglich wäre. Doch halten wir uns daran?


Die gleiche Argumentation hat Paulus am Aeroparg gegenüber der griechischen Philosophie und Götterwelt vorgebracht und hats den Menschen vor dem Mennschen geschützt?

Ich empfinde diese Zusammenfassung dessen was wir heute für Potentiale habe schon sehr überheblich.
Was steht uns bezüglich unseres Zusammenleben denn an wirklichem neuen Wissen zur Verfügung?
Was haben wir für Fortschritte gemacht um die Hypothese aufzustellen, das wir durch die Abschaffung von Mythenbilder freier geworden sind.
_________________
Die Toleranz, eine Geisteshaltung zwischen zwei Pogromen.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1371191) Verfasst am: 02.10.2009, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

demian hat folgendes geschrieben:

Schöne Aufzählung. Ist daraus zu schließen, wer eine Relegion ausübt fällt unter eine oder mehrere diese Rubriken?

Nein, das hat er nicht gesagt. Nur daß das die Menschen sind, die immer an Religionen festhalten werden. Die vollständige Beschreibung der Motivation heutiger Gläubiger wurde nicht behauptet. Aber es steht natürlich jedem frei, sich in einer der Beschreibungen wiederzufinden. zwinkern
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1371195) Verfasst am: 02.10.2009, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

demian hat folgendes geschrieben:
harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Da es immer Menschen geben wird, die z. B.

— eigene Entscheidungen nur sehr ungern treffen,
— Verantwortung für eigene Entscheidungen lieber abwälzen,
— sich von einem naiven Kleinkind-Vater-Schema nicht lösen können,
— die Zugehörigkeit zu einer selbstdefinierten Elite genießen,
— Selbstwertgefühl aus der Verachtung der Nichtzugehörigen ziehen,
— ein tiefes Unbehagen bei der Einsicht verspüren, dass ihr Dasein endlich und sinnlos ist,
— Angst vor dem Tod haben,

und da es immer Menschen geben wird, die dies alles — und noch mehr — ausnutzen,
wird es so etwas wie Religionen immer geben.


Schöne Aufzählung. Ist daraus zu schließen, wer eine Relegion ausübt fällt unter eine oder mehrere diese Rubriken?


ich würde das so auch sehen
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Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1371206) Verfasst am: 02.10.2009, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

demian hat folgendes geschrieben:

Was steht uns bezüglich unseres Zusammenleben denn an wirklichem neuen Wissen zur Verfügung?
Was haben wir für Fortschritte gemacht um die Hypothese aufzustellen, das wir durch die Abschaffung von Mythenbilder freier geworden sind.

Oh, mit dem Abschaffen von Mythen stehen wir noch ganz am Anfang. Die gesamte islamische Welt ist gerade auf dem Weg der Remythologisierung, ebenso beide Teile von Amerika, Afrika sowie Teile von Asien. Europa ist dagegen geradezu eine Insel der Vernunft. Und auch hier stämmt sich das Alte vehement gegen seine befürchtete Bedeutungslosigkeit und versuchen andere von außen ihre Unvernunft zu uns zu importieren, unser Verständnis von Leben und Freiheit gegen uns zu wenden. Die einzige Hoffnung scheint mir die Zunahme der Ungläubigen zu sein, die, obwohl sicher auch keine Heiligen, doch gleich entfernt sind von eigenen wie fremden Mythen.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1371210) Verfasst am: 02.10.2009, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Keine Ahnung wie das mit den Religionen ist. Aber der Glaube daran, und die Hoffnung darauf, daß da mehr ist als wir erfassen können, wird nicht verschwinden, solange Menschen existieren.


Ich bezweifle dass sich das in einer Hoffnung erschöpft, das ist nämlich ganz trivial erstmal wahr. Nur könnte man das einfach als Tatsache, die sich sowohl aus formallogischen als auch aus gewissermaßen technischen Gründen ergibt, akzeptieren und mit der metaphysischen Ausschmückung dieses etwas aufhören. Nunja, zumindest mit der uns bewussten, ohne Metaphysik werden wir wohl leider nie auskommen.
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demian
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Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 239

Beitrag(#1371297) Verfasst am: 02.10.2009, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
demian hat folgendes geschrieben:

Was steht uns bezüglich unseres Zusammenleben denn an wirklichem neuen Wissen zur Verfügung?
Was haben wir für Fortschritte gemacht um die Hypothese aufzustellen, das wir durch die Abschaffung von Mythenbilder freier geworden sind.

Oh, mit dem Abschaffen von Mythen stehen wir noch ganz am Anfang. Die gesamte islamische Welt ist gerade auf dem Weg der Remythologisierung, ebenso beide Teile von Amerika, Afrika sowie Teile von Asien. Europa ist dagegen geradezu eine Insel der Vernunft. Und auch hier stämmt sich das Alte vehement gegen seine befürchtete Bedeutungslosigkeit und versuchen andere von außen ihre Unvernunft zu uns zu importieren, unser Verständnis von Leben und Freiheit gegen uns zu wenden. Die einzige Hoffnung scheint mir die Zunahme der Ungläubigen zu sein, die, obwohl sicher auch keine Heiligen, doch gleich entfernt sind von eigenen wie fremden Mythen.


Wenn ich die die Ansammlung von Verallgemeinerungen bezügliche von Mythen und Relegion hier lese habe ich die Vermutung das die Gläubigen und die nichtgeläubigen nur das a von (a) theissmus trennt.

Deine These Mensch - Glaube = guter Mensch
Ich bin skeptisch gegenüber so einfachen Modellen, die führen zu Intolleranz und Totalitären Systemen.
Der Mensch ist ein gespaltenes Wesen. Er hat die Erkentnis seiner Unvollkommenheit, aber sie sprornt ihn nur an diese abzuschaffen, egal wie vielen Menschen das das Leben und Glück kostet
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1371398) Verfasst am: 03.10.2009, 07:54    Titel: Antworten mit Zitat

demian hat folgendes geschrieben:
theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Dass heutige Glaubenssysteme dazu nicht tauglich sind, steht außer Frage. Doch ist die Arbeit schon getan? Heute haben wir zwar konkrete Vorstellungen von der kosmische, z.B. ökologischen Ordnung, deren Teil wird sind, brauchen keine Mythenbilder mehr. Wir wissen auch, was für das soziale Miteinander in einer zusammengewachsenen Welt zukunftstauglich wäre. Doch halten wir uns daran?


Die gleiche Argumentation hat Paulus am Aeroparg gegenüber der griechischen Philosophie und Götterwelt vorgebracht und hats den Menschen vor dem Mennschen geschützt?




Mir scheint, dass wir heute in ähnlicher Situation sind. Das Paradies ist geschlossen. Menschen werden immer wieder neu überlegen müssen, auf welche gemeinsame Bestimmung menschliche Gemeinschaft gründet, wie heute der Mensch vor dem Menschen zu schützen ist.

Denn wenn dazu weder entleerte Mythen, materialistische Weltdeutungen, noch allein ein rein philosophischer Humanismus, menschlicher Weltethos... taugen, der Mensch z.B. dabei ist, in vollem Bewusstsein seine ökologische Lebensgrundlage zu vernichten statt zu verbessern, Zukunft zu gestalten, kaum mit dem Kapitalmarkt klar kommt, noch so viele Gesetzen das Gegenteil von Weltökonomie bewirken, dann wäre m.E. ähnlich wie bei Paulus nach einem Paradigmenwechsel der Glaubensvorstellungen, zeitgemäßen universalen Antworten zu fragen. Die lassen sich heute nur aus der gemeinsamen Welterklärung als universaler Schöpfungsordnung geben, auf die sich auch die alten Mythen bezogen.

Volksmythen und Götterglaube trennen die Welt, können keine gemeinsame Bestimmung mehr geben, führen dann nur zur Intolleranz.... Doch abschaffen wollen allein - was hier grundsätzlich das Thema ist - greift zu kurz. Was ist daran überheblich?
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1371404) Verfasst am: 03.10.2009, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Nach meiner Gewissheit gründete der sich in der Gestalt "Paulus" ausdrückende Paradigmenwechsel antiker Aufklärung, der für griechische Heiden und Glaubensgesetzes-/Mythengläubige gleichermaßen galt, auf einer kreativen=schöpferischen Vernünftigkeit.

Auch wenn sich auf der ewigen Reise der heutiger Glaube wieder nur auf Gesetze, Buchstaben, Mythen gründet und dann vergeblich nach rein menschlicher Verunft gerufen wird. Darauf hoff ich weiter.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1371440) Verfasst am: 03.10.2009, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

demian hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

...Die einzige Hoffnung scheint mir die Zunahme der Ungläubigen zu sein, die, obwohl sicher auch keine Heiligen, doch gleich entfernt sind von eigenen wie fremden Mythen.

Wenn ich die die Ansammlung von Verallgemeinerungen bezügliche von Mythen und Relegion hier lese habe ich die Vermutung das die Gläubigen und die nichtgeläubigen nur das a von (a) theissmus trennt.
Deine These Mensch - Glaube = guter Mensch
Ich bin skeptisch gegenüber so einfachen Modellen, die führen zu Intolleranz und Totalitären Systemen.

Ich glaube, daß ich gerade das nicht geschrieben habe. Mit Entmythologisierung meine ich nicht die harmlosen kleinen Alltagsmythen, wozu auch manche religöse Vorstellungen gehören mögen, sondern die mächtigen Mythen von überwältigender religiöser oder nationaler oder politischer Bedeutung, die die Menschen immer wieder in Selbstzerstörung gegen einander treiben.
[quote="demian" postid=1371297]
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Der Mensch ist ein gespaltenes Wesen. Er hat die Erkentnis seiner Unvollkommenheit, aber sie sprornt ihn nur an diese abzuschaffen, egal wie vielen Menschen das das Leben und Glück kostet

Das hört sich auch nicht gerade nach einer differenzierten Aussage an. zwinkern
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Friedrich Nietzsche
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