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Jüdische Religionskritik: Israel Shahak-Jüdische Geschichte Jüdische Religion

 
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1487167) Verfasst am: 17.06.2010, 17:01    Titel: Jüdische Religionskritik: Israel Shahak-Jüdische Geschichte Jüdische Religion Antworten mit Zitat

Jüdische Religionskritik:

Zu den Standartwerken der jüdischen Religionskritik gehört sicherlich folgendes Buch von Israel Shahak. In ihm wird beschrieben, wie sehr auch heute noch die jüdische Religion Juden und ganz besonders Israelis prägt. Israel Shahak geht davon aus, dass es gerade diese, heute nationalistisch uminterpretierten Religionsrschriften des Talmuds sind, die einen Frieden in Palästina verhindern. Ich persönlich halte dieses Buch für sehr mutig und bemerkenswert. Neben Slomo Sand und einigen israelischen Historikern gehört Israel Shahak sicherlich zu den Pionieren der heutigen, jüdischen Religionskritik, die die falschen Mythen und Legenden derTora und des Talmuds ganz offen also freigeistig beleuchten.


JÜDISCHE GESCHICHTE JÜDISCHE RELIGION




Das Buch bietet drei Grundtheorien [eine] davon ist, dass das Erbe des Jüdischen Fanatismus, besonders im Bereich der jüdischen Verhaltensweisen gegenüber Nichtjuden, ein Stein des Anstoßes ist, der die Entwicklung zu einer weltlichen und aufgeklärten jüdischen Zivilisation verhindert. "Benjamin Beit- Hallahmi.

http://erhard-arendt.de/deutsch/palestina/Stimmen_Israel_juedische/israel_shahak.htm

€19.95 - Semit Verlag
(Der Lühe Verlag hat nicht mehr die Copyright Rechte an diesem Buch. Legal zu erwerben ist es nur über den Semit Verlag.)

http://www.dersemit.net/


Zitat:
Rezension von Ludwid Watzlaf

Israel Shahak gehört zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten in Israel. Als Kind ging er durch die Hölle von Bergen-Belsen und emigrierte nach dem Ende der Nazi-Barbarei nach Palästina. Er absolvierte seinen Militärdienst und studierte Biochemie und wurde Professor an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Aus einem Bewunderer David Ben Gurions wurde 1956 einer seiner schärfsten Kritiker. Anlass war die Offenlegung der wirklichen Kriegsziele Israels. Ben Gurion erklärte damals in der Knesset, dem Parlament Israels, dass der wirkliche Grund für den Krieg „die Wiederherstellung des Königreichs Davids und Salomons„ gewesen sei. Sein direktes gesellschaftspolitisches Engagement begann 1965 als er Augenzeuge wurde, wie ein ultrareligiöser Jude die Erlaubnis verweigerte, sein Telefon am Sabbat zu benutzen, um einen Rettungswagen für einen Nicht-Juden herbeizurufen. Shahak wandte sich an das Rabbinische Gericht in Jerusalem, um dessen Meinung zum Verhalten des ultrareligiösen Juden einzuholen. Das Gericht erklärte, dass der Jude nach den Religionsgesetzen richtig, ja sogar fromm gehandelt habe. Dieser Zwischenfall machte ihn stutzig gegenüber seiner eigenen Gesellschaft, insbesondere dem Judentum. Hinzu kam seine antizionistische Einstellung. Sie hat ihn vor vielen Fehlbeurteilungen israelischer Politik bewahrt. Schon frühzeitig kämpfte er gegen jede Art von Diskriminierung von Nicht-Juden, insbesondere von palästinensischen Israelis und Palästinensern in den von Israel besetzten Gebieten. Er war jahrelang Vorsitzender der Liga für Menschenrechte. In den letzten Jahren hat er sich dem Studium der jüdischen Religion gewidmet und insbesondere ihre Interpretation durch die Orthodoxie scharf verurteilt. In ihr sieht er die Wurzeln für den Rassismus gegenüber allen Nicht-Juden und auch die Ursache für den Mord an Ministerpräsident Yitzhak Rabin. Der Fundamentalismus in Israel hat seine Wurzeln in den orthodoxen Glaubensvorstellungen. In seinen beiden Büchern weist er dieses nach. Nur wenige außerhalb Israels sind jedoch darüber informiert.

http://www.fes.de/IPG/ONLINE4-2000/REZWATZAL.HTM



Zitat:

Leseprobe: Israel Shahak--- JÜDISCHE GESCHICHTE JÜDISCHE RELIGION

Orthodoxie und Interpretation

Dieses Kapitel behandelt ausführlich die theologisch-gesetzlichen Strukturen des klassischen Judaismus. Zuvor ist es jedoch erforderlich, wenigstens einige der vielen Mißverständnisse zu beseitigen, die nahezu alle fremdsprachigen (d.h. nichthebräischen) Berichte über den Judaismus verbreiten. Dies gilt besonders für solche Darstellungen, die solch derzeit modische Phrasen wie "judisch-christliche Tradition" oder "gemeinsame Werte der monotheistischen Religionen" propagieren.

Aus Platzgründen befasse ich mich nur mit den wichtigsten dieser gängigen Irreführungen ausführlich, daß nämlich die jüdische Religion monotheistisch ist und immer gewesen sei. Wie viele Theologen wissen und eine genauere Lektüre des Alten Testaments unschwer zeigt, ist dies eine gänzlich falsche, unhistorische Sicht. Viele, wenn nicht die meisten, Büchern des Alten Testaments bestätigen eindeutig die Existenz und Macht "anderer Götter". Jahwe (Jehova), der mächtigste Gott, ist jedoch sehr eifersüchtig auf seine Rivalen und verbietet es den Menschen, sie anzubeten. Erst sehr spät in der Bibel, und zwar bei den späten Propheten, wird geleugnet, daß es außer Jahwe andere Götter gibt.

Was uns hier beschäftigt, ist nicht der biblische, sondern der klassische Judaismus. Wenn auch weniger bekannt, so liegt es auf der Hand, daß letzterer in den vergangenen Jahrhunderten zum größten Teil von reinem Monotheismus weit entfernt war. Das gleiche läßt sich von den Lehrmeinungen des heutigen orthodoxen Judaismus beherrschen, der Fortsetzung des klassischen Judaismus, sagen. Die Ursache für den Verfall des klassischen Monotheismus liegt in der Ausbreitung der jüdischen Mystik (der Kabbala), der sich im 12. und 13. Jahrhundert entwickelte und im späten 16. Jahrhundert einen nahezu vollständigen Sieg in anscheinend allen Zentren des Judaismus errungen hatte. Die jüdische Aufklärung, die der Krise des klassischen Judentums erwuchs, mußte gegen diesen Mystizismus und seinen Einfluß weitaus heftiger kämpfen als gegen alles andere. Trotzdem hat die Kabbala in der jüdischen Orthodoxie der jüngsten Zeit, insbesondere unter den Rabbinern, einen vorherrschenden Einfluß behalten. So wird z.B. die Bewegung Gusch Emunim zum großen Teil von kabbalistischen Vorstellungen getragen.

Die Kenntnis und das Verständnis dieser Ideen ist aus zwei Gründen wichtig. Zum einen kann man ohne Kenntnis dieser Ideen den wahren Glauben des Judaismus am Ende seiner klassischen Periode nicht verstehen. Zum anderen spielen diese Ideen eine wichtige Rolle in der zeitgenössischen Politik insofern, als sie zum expliziten System von Glaubensüberzeugungen vieler religiöser Politiker wie der meisten Führer des Gusch Emunim gehören und viele zionistische Führer aller Parteien einschließlich der zionistischen Linken indirekt beeinflussen.

Nach der Kabbala wird das Universum nicht von einem Gott, sondern von mehreren Gottheiten verschiedenen Charakters und Einflusses beherrscht, die von einer schwachen entfernten Ersten Ursache stammen. Ohne auf die vielen Einzelheiten einzugehen, läßt sich das System wie folgt zusammenfassen. Ausgehend von der Ersten Ursache, wurde zunächst ein Gott mit dem Namen "Weisheit" oder "Vater" und dann eine Göttin mit dem Namen "Wissen" oder "Mutter" ausgesendet oder geboren. Aus der Ehe dieser beiden ging ein Paar jüngerer Götter hervor, und zwar der Sohn mit dem Namen "kleines Gesicht" oder "der heilige Gesegnete" und die Tochter, auch "Herrin" (oder "Matronit", einem Wort aus dem Lateinischen), "Schechina", "Königin" usw. genannt.

Diese beiden jüngeren Götter sollten vereinigt werden, was Satan, eine in diesem System sehr wichtige und unabhängige Persönlichkeit, mit seinen Machenschaften verhinderte. Die Schöpfung erfolgte durch die Erste Ursache, damit beide sich vereinigen konnten. Der Sündenfall trennte sie aber tiefer als zuvor, wobei es Satan gelang, der göttlichen Tochter sehr nahe zu kommen und ihr sogar Gewalt anzutun (entweder nur scheinbar oder tatsächlich - hierzu gibt es unterschiedliche Ansichten). Das jüdische Volk wurde geschaffen, um den von Adam und Eva verursachten Bruch zu kitten, was unter dem Berg Sinai für kurze Zeit erreicht werden konnte. Der in Moses fleischgewordene Gottsohn wurde mit der Göttin Schechina vereinigt. Leider trennte die Sünde des Goldenen Kalbs die Gottheit wieder, doch die Reue des jüdischen Volkes machte dies in gewissem Ausmaß wieder wett. Auch glaubt man, daß jeder Vorfall in der biblischen jüdischen Geschichte im Zusammenhang mit der Vereinigung oder Trennung des göttlichen Paares steht. Die jüdische Eroberung von Palästina auf Kosten der Kanaaniter und der Aufbau des ersten und zweiten Tempels waren somit besonders günstig für deren Vereinigung, die Zerstörung der Tempel und die Vertreibung der Juden aus dem Heiligen Land dagegen lediglich äußere Zeichen nicht nur der göttlichen Trennung, sondern auch einer echten "Hurerei mit fremden Göttern". Die Tochter fällt der Macht des Satans anheim, während der Sohn statt seines richtigen Weibes verschiedene weibliche satanische Personen ins Bett nimmt.

Der fromme Juden hat die Pflicht, durch Gebete und durch religiöse Handlungen die perfekte göttliche Einheit in Form einer sexuellen Vereinigung der männlichen und weiblichen Gottheit wiederherzustellen. Vor den meisten rituellen Handlungen, die jeder fromme Jude mehrmals am Tag vorzunehmen hat, wird daher folgende kabbalistische Formel rezitiert: "Um der [sexuellen] Vereinigung des heiligen Gesegneten und seiner Schechina willen..." Die jüdischen Morgengebete sollen ebenfalls diese, wenn auch nur vorübergehende sexuelle Vereinigung, fördern. Die aufeinanderfolgenden Teile des Gebets entsprechen mystisch den aufeinanderfolgenden Stufen der Vereinigung: An einer Stelle nähert sich die Göttin mit ihren Mägden, an einer anderen legt der Gott seinen Arm um ihren Nacken und streichelt ihre Brüste, und schließlich soll der Liebesakt vollzogen werden.

Andere Gebete oder religiöse Handlungen sollen nach Auslegung der Kabbalisten die verschiedenen Engel (in der Vorstellung untergeordnete Gottheiten mit einer gewissen Unabhängigkeit) täuschen oder den Satan besänftigen. An einer bestimmten Stelle im Morgengebet spricht man einige Verse in Aramäisch (und nicht im üblichen Hebräisch). Damit will man die Engel überlisten, welche die Tore zum Einlaß der Gebete in den Himmel hüten und damit die Macht haben, die Gebete des Frommen am Eintritt zu hindern. Die Engel verstehen nur Hebräisch und werden durch die aramäischen Verse genarrt, und weil sie etwas dumm (und vermutlich weitaus weniger schlau als die Kabbalisten) sind, öffnen sie die Tore. Und in diesem Moment kommen alle Gebete, einschließlich der hebräischen, durch. Ein weiteres Beispiel: Sowohl vor als auch nach einer Mahlzeit wäscht sich der fromme Jude rituell die Hände und äußert dabei einen besonderen Segensspruch. Bei einer diesen beiden Handlungen betet er zu Gott und fördert so die göttliche Vereinigung von Sohn und Tochter. Bei der anderen betet er zum Satan, der die jüdischen Gebete und rituellen Handlungen so gern mag, daß, werden ihm einige davon geboten, sie ihn für eine Weile beschäftigen und er vergißt, der göttlichen Tochter nachzustellen. In der Tat glauben einige Kabbalisten, daß einige der Brandopfer im Tempel für den Satan vorgesehen waren. So wurden z.B die 70 während der sieben Tage des Tabernakel-Festes geopferten Ochsen vermutlich Satan in seiner Rolle als Herrscher über alle Nichtjuden angeboten, um ihn so zu beschäftigen, daß er am achten Tag, wenn Gott ein Opfer dargebracht werden soll, nicht stören konnte. Viele andere Beispiele dieser Art lassen sich anführen.

Notwendig sind noch einige Anmerkungen zu diesem System und seiner Bedeutung, damit man den Judaismus sowohl in der klassischen Periode als auch in seinem heutigen politischen Bezug zu zionistischen Praktiken besser versteht.

Zum ersten kann man über dieses kabbalistische System sagen, was man will, es kann jedenfalls nur als monotheistisch angesehen werden, sofern man auch bereit ist, dem Hinduismus, der späten griechisch-römischen Religion oder sogar der Religion des alten Ägyptens die Bezeichnung "monotheistisch" zuzugestehen.

Zum zweiten zeigt sich die wahre Natur des klassischen Judäismus an der Leichtigkeit, mit der dieses System übernommen wurde. Treue und Glauben (mit Ausnahme des nationalistischen Glaubens) spielen im klassischen Judäismus eine nur außergewöhnlich kleine Rolle. Von größter Wichtigkeit ist jedoch das Ritual und nicht die Bedeutung, die der Handlung oder dem daran gebundenen Glauben zugeschrieben wird. Wenn früher eine kleine Minderheit der Juden die Übernahme der Kabbala verweigerte (wie es heute der Fall ist), hielten sie es für eine Anbetung Gottes. Andere, die genau dasselbe taten, versuchten damit, den Satan zu besänftigen. Solange die Handlung die gleiche ist, pflegten sie gemeinsam zu beten und blieben Mitglied derselben Glaubensgemeinschaft, gleichgültig, wie stark die Abneigung unter ihnen auch war. Wagte es jedoch jemand, statt der mit dem rituellen Waschen der Hände verbundene Absicht eine Neuerung in der Art und Weise des Waschens einzuführen, wäre ein echtes Schisma sicherlich die Folge.

Dasselbe läßt sich sagen von allen heiligen Gebetsformeln des Judaismus. Unter der Voraussetzung, daß die Funktionsweise intakt bleibt, ist die Bedeutung im besten Falle eine untergeordnete Angelegenheit. So kann z.B. die wahrscheinlich heiligste jüdische Glaubensformel "Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist eins", die jeder fromme Jude mehrere Male am Tag spricht, derzeit zwei gegensätzliche Dinge bedeuten. Sie kann besagen, daß der Herr in der Tat "einer" ist. Sie kann aber auch bedeuten, daß eine bestimmte Stufe bei der Vereinigung der männlichen und weiblichen Gottheit erreicht wurde oder durch das richtige Aufsagen dieser Gebetsformel gefördert wurde. Wenn jedoch Juden einer Reformgemeinde diese Gebetsformel in einer anderen als der hebräischen Sprache aufsagen, werden in der Tat alle orthodoxen Rabbiner, ob sie nun an die Einheit Gottes oder an die sexuelle Vereinigung der beiden Götter glauben, sehr zornig.

All dies ist auch noch heute in Israel (und in anderen jüdischen Zentren) von großem Gewicht. Die bloßen Gebetsformeln zugesprochene enorme Bedeutung (wie das "Gesetz von Jerusalem"#A#Erklärung?#), die Vorstellungen und Motivationen des Gusch Emunim, der inbrünstige Haß gegenüber den derzeit in Palästina lebenden Nichtjuden, die fatalistische Haltung gegenüber allen Friedensfühlern der arabischen Staaten, all dieses und viele andere Charakterzüge der zionistischen Politik, die so manche wohlgesinnte Menschen mit einer falschen Vorstellung über das klassische Judentum verwirren, werden vor diesem religiösen und mystischen Hintergrund verständlicher. Allerdings muß ich davor warnen, in das andere Extrem zu verfallen und zu versuchen, die gesamte zionistische Politik auf dieser Grundlage zu beschreiben. Das Ausmaß der letzteren schwankt offensichtlich. Ben Gurion war ein Meister darin, diese Politik für bestimmte Zwecke gezielt zu manipulieren. Unter Begin hatte die Vergangenheit einen weitaus größeren Einfluß auf die Gegenwart. Man sollte aber nie die Vergangenheit und ihre Einflüsse ignorieren, da man nur durch deren Kenntnis ihre blinde Macht durchschauen kann.
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Kowei
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Beitrag(#1487262) Verfasst am: 17.06.2010, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Was für bedeutende, jüdische Religionskritiker, außer Israel Shahak, Shlomo Sand oder Historiker wie Israel Finkelstein kennt ihr denn noch?
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Mr. Burns
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Beitrag(#1487354) Verfasst am: 18.06.2010, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Der Historiker Flavius Josephus. Durch ihn kommt man dem Judentum sein Vorbild näher.

Der schreibt vom ersten Jahrhundert und beweist, dass das Priestertum damals vor dem Fall vom persichen Zoroastrismus geprägt war, die Tempelpriester hätten astrologische Zeichen der 12 Sternbilder und Symbole und Farben der Elemente auf ihre Kleidung getragen, der Vorhang des Tempels hatte solche bedeutungen und Opferrituale hatten mit Astrologie zu tun, im Allerheiligsten haben sie ein ewiges Feuer angebetet, mussten Kopfbedeckungen tragen, um die Sonnenstrahlen nicht zu verunreinigen...

Das belegt etwas entscheidendes, über die reelen Ursprünge des Judentums.

Es war ein Abklatch des Mazdaismus, ein "zeitgleicher" Monotheismus mit Dualismus wie später die Christen mit dem teufels Gegnpart(wo er im AT als Bösewicht fehlt). Sowohl der wiederkehrende Messias kommt hier vor(Zarathustra?), Himmel Hölle Vorstellungen, die Sintflut und Schöpfung, die Endzeitvorstellung und den Endkampf, den die Essener erwarteten, wie der heilige Geist (Wahrhaftigkeit?) oder die Engel, der Glaube an Himmelszeichen(Stern von Bethlehem), der Teufel Ahriman als Gegenpart...

Jedemenge was man in der Torah vermisst, was aus Persien ins Judentum einfloß und dann verheimlicht wurde vermutlich aus der babylonischen Gefangenschaft mitgebracht, als der Messias Cyrus den Monotheismus etablierte... Mit Josephus kommt man da ein wenig den reelen Vorbild auf der Spur, in Kanaan gabs kein vrebreites Monotheimus vor 600. Ist Importware.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zoroastrismus

Zitat:
Belege für den weitreichenden Einfluss des Zoroastrismus auch auf die Religionen benachbarter Völker liefern der Mithraismus, der sich über Vorderasien zur Zeit des römischen Reichs bis ins Abendland verbreitete, und die Religion des Mani, der Manichäismus, der im 3. Jahrhundert n. Chr. aus einer Verschmelzung der Zoroastrischen mit christlichen und buddhistischen Lehren entstand und eine Zeitlang von China über Mittelasien bis nach Italien, Spanien und Südfrankreich verbreitet war.

Zarathustras Lehren sind über das Judentum (s. Babylonisches Exil) auch in das Christentum eingeflossen und in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Speziell die Begriffe Himmel und Hölle waren im Judentum vorher unbekannt; der Teufel als Gegenspieler Gottes geht vermutlich auf Ahriman zurück. Das Ausbreiten des Engel-Glaubens greift sicher auch auf Zoroaster zurück (Engelgestalten und der Glaube an sie finden sich bereits in den archaischen Hochkulturen, zum Beispiel in Babylonien, Assyrien etc.).

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Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
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Beitrag(#1487368) Verfasst am: 18.06.2010, 00:57    Titel: Jüdische Religionskritik: Shlomo Sand-Die Erfindung des jüdischen Volkes. Antworten mit Zitat

Shlomo Sand schreibt ja sogar, dass der jüdische Monotheismus erst durch die Babylonier entstanden sei. Vor der babylonischen Gefangenschaft war Jahwe in Israel ein Gott unter etlichen anderen. Und auch die Griechen hatten einen sehr großen Einfluß auf das Judentum, also auch auf den Talmud. Das Buch dazu habe ich aber noch nicht durch. Mit den Griechen kamen aber wieder mehr polytheistische Aspekte in das Judentum, so dass auch das Judentum bis ins 2 Jahrhundert herein eine sehr eifrige Mission betrieb. Bald gab es mehr Juden außerhalb Israels als im Lande selber. 800.000 Juden in Palästina (meist Bauern) und zig Millionen zum Judentum konvertierte in den Mittelmeerländern. (meist reisende Händler), denen Christen später irrsinigerweise unterstelten, dass sie aus Israel vertrieben wurden, weil sie Jesus ermordet hätten, obwohl ihre Ahnen nie in Palästina lebten. Und genau so sollen die Diasporajuden entstanden sein. Also ganz ohne römische Vertreibung.

Shlomo Sand
Die Erfindung des jüdischen Volkes.
Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand.

Propyläen, Berlin 2010, ISBN 3549073763,

Zitat:
Die Erfindung des jüdischen Volkes

Sand löste u.a. in Israel und Frankreich mit seinem Buch "מתי ואיך הומצא העם היהודי?" (dt. „Wann und wie wurde das jüdische Volk erfunden?“, dt. Übersetzung des Buchs unter dem Titel Die Erfindung des jüdischen Volkes) Kontroversen aus.

Sand vertritt die These, dass die heute in Israel lebenden Juden keine Nachfahren von Bewohnern Judäas zur Zeit des Ersten und Zweiten Tempels seien, sondern Abkömmlinge diverser Bevölkerungsgruppen aus verschiedenen Bereichen des Mittelmeerraumes. Ein jüdisches Volk habe nie als Entität mit gemeinsamem nationalen Ursprung existiert, sondern sei aus einer bunten Mischung verschiedenster Gruppen entstanden, die zu unterschiedlichen Zeiten den jüdischen Glauben angenommen hätten.

Laut Sand hat es eine Jüdische Diaspora nach dem Jüdischen Krieg nicht gegeben, eine Infrastruktur und Logistik zur Deportation so großer Bevölkerungsteile nach Rom habe zur damaligen Zeit nicht existiert. Gegen diese Auffassung wurde u.a. eingewandt, dass nach dieser Argumentation auch diverse andere Massenevakuationen und Bevölkerungswanderungen unerklärbar wären, etwa die der Mongolen nach Osteuropa oder der Araber nach Marokko.[2]

Das spätere Auftauchen jüdischer Gemeinschaften außerhalb Judäas ist nach Sand nicht auf Vertreibung der dort lebenden Juden, sondern auf Konversion indigener Bevölkerung zum Judentum zurückzuführen. Nicht ein jüdisches Volk, sondern die jüdische Religion habe sich ausgebreitet. Wenn es überhaupt eigentliche Juden gebe, dann als arabische Palästinenser.[

http://de.wikipedia.org/wiki/Shlomo_Sand


Zuletzt bearbeitet von Kowei am 20.06.2010, 23:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1487374) Verfasst am: 18.06.2010, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kowei hat folgendes geschrieben:
Was für bedeutende, jüdische Religionskritiker, außer Israel Shahak, Shlomo Sand oder Historiker wie Israel Finkelstein kennt ihr denn noch?


Woody Allen
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1487416) Verfasst am: 18.06.2010, 09:23    Titel: Antworten mit Zitat

Von Woody Allen kenne ich eigentlich nur ein par lustige Filmszenen in denen er religiöses verarbeitete. So ich jetzt aber lese, dass er dafür sogar schon als antisemitisch bezeichnet wurde, wird er damit wohl auch mal wieder "religiöse Gefühle verletzt haben".
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1488155) Verfasst am: 19.06.2010, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kowei hat folgendes geschrieben:
Von Woody Allen kenne ich eigentlich nur ein par lustige Filmszenen in denen er religiöses verarbeitete. So ich jetzt aber lese, dass er dafür sogar schon als antisemitisch bezeichnet wurde, wird er damit wohl auch mal wieder "religiöse Gefühle verletzt haben".



Heutzutage wird so ziemlich jeder von gewissen Kreisen als "antisemitisch" beschimpft, der auch bloss die leiseste Kritik an Israel oder einem seiner Propagandisten aeussert. Das gilt auch fuer Juden. Ganz vorne mit der dabei bei der Antisemitismuskeulerei ist natuerlich der Broder, der selbst auch schon mal Holocaustopfer unter lautstarkem Beifall deutscher Neonazis als "Jammerjuden" diffamiert, wenn er richtig in Fahrt ist, aber der darf das, ohne dass er deswegen ein "Antisemit" gescholten wuerde, weil er seine hohle Ruebe tief genug im Enddarm des israelischen Regimes drinstecken hat.
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
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Beitrag(#1488305) Verfasst am: 19.06.2010, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich mir überlege, dass selbst David Ben Gurion, die Palästinenser in einem seiner frühen Bücher, nicht nur als semitisches Volk bezeichnet hat, sondern auch als direkte Nachfahren der biblischen Juden, die nur später zum Islam konvertierten, sich aber nie als Araber verstanden, so frage ich mich, ob es nicht gerade oftmals Zionisten sind, die den Begriff Antisemitismus ganz beliebig verwenden. Wie kann es sein, dass die Fallachen in Palästina von Zionisten erst als jüdische Brüder angesehen wurden und nach der Staatsgründung Israels als antisemitische Terroristen? David Ben Gurion schrieb in diesem Buch sogar, dass kein semitisches Volk den Juden derart ähnlich sei, wie diese palästinensischen Fallachen. Die Kindeskinder der biblische Juden sind also, wie Slomo Sand beschreibt, nicht von Römern vertrieben worden, sondern im Lande geblieben. Auch wurden sie später nicht von Arabern vertrieben, sondern sondern nur von Zionisten, die sich aber selber Juden nennen, mehrheitlich aber nicht von biblischen Juden abstammen, sondern von Konvertiten. Und nun vertreiben eben die Kindeskinder der zum Judentum Konvertierten, die Kindeskinder der biblischen Juden. Und wer da in diesem Falle nicht mehr weiß, wie und gegen wen er den Begriff Antisemitismus verwenden sollte, der frage den Herrn oder die israelische Regierung um Rat. zynisches Grinsen
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1488385) Verfasst am: 20.06.2010, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kowei hat folgendes geschrieben:
Von Woody Allen kenne ich eigentlich nur ein par lustige Filmszenen in denen er religiöses verarbeitete. So ich jetzt aber lese, dass er dafür sogar schon als antisemitisch bezeichnet wurde, wird er damit wohl auch mal wieder "religiöse Gefühle verletzt haben".



Heutzutage wird so ziemlich jeder von gewissen Kreisen als "antisemitisch" beschimpft, der auch bloss die leiseste Kritik an Israel oder einem seiner Propagandisten aeussert. Das gilt auch fuer Juden. Ganz vorne mit der dabei bei der Antisemitismuskeulerei ist natuerlich der Broder, der selbst auch schon mal Holocaustopfer unter lautstarkem Beifall deutscher Neonazis als "Jammerjuden" diffamiert, wenn er richtig in Fahrt ist, aber der darf das, ohne dass er deswegen ein "Antisemit" gescholten wuerde, weil er seine hohle Ruebe tief genug im Enddarm des israelischen Regimes drinstecken hat.


Na ja, in solchen Fällen ist es auch schwer zu beurteilen, wo die Sch.... aufhört und das Hirn von Broder anfängt. zynisches Grinsen
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Mr. Burns
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Anmeldungsdatum: 09.12.2008
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Beitrag(#1488507) Verfasst am: 20.06.2010, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Die richtige Semiten sind ja eher die Palis in dem Konflikt. Cool

Der Hass gegen "Terroristenkinder" und "selber Schuld an der Besatzung"-Theorien, die Palis seien böse und religiotisch, hasserfüllt und unmenschlich, kann man oft als Antisemtismus deuten, da man deshalb die Israelis bevorzugt, weil sie uns westlicher erscheinen skeptisch

Sie seien eine Demokratie, liberaler, ihre Frauen besser integriert, ihr Zivilisation höher, ihr Niveau näher an Europa, ihre Werte uns näher... Alles eben nicht semitisches, was die Palis viel mehr auszeichnet, die tote Sprache musste sogar erst auferweckt werden, der Europäer wird hier begünstigt, weil er uns näher ist, wo der eigentliche Semit halt nicht europäisiert wurde.

Wenn Juden in der Diaspora sich nächstes Jahr in Jerusalem wünschten, und der Rückkehrwunsch lange gepflegt worden sein soll, dann ist es bescheuert anzunehmen, die Juden hätten bis zu Herzl gewartet um zurückzukehren, viele wären schon in den jahrhunderten nach Bach Kochba zurückgekommen und hätten sich später mit Islam abgefunden. Das st sehr logisch skeptisch

Die Million eingewanderter Russen in den 90ern wird man kaum als semitisch bezeichnen können, die Europäer und vorher haben auch keine semitische Kultur gebracht, sondern Europa nachgebaut, teilweise Sozialismus gefröhnt mit Kibbuzims, Kolonien errichtet mit Know How der Kolonialmächte. Europäer mit jüdischen Glauben aber semitisch ist ein kleiner Teil, selbst die meisten Ultraorthodoxen sehen europäisch aus, die semitischen Araber erkennt man da besser in den Palis. Als man versuchte rauszufinden, wie Jesus aussah, hat man einen Palästinenser als Vorbild genommen.
Also Semit ist da der falsche Ausdruck für die eine Religionsgemeinschaft, wo die arabischen Semiten erkennbarer sind.
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1488544) Verfasst am: 20.06.2010, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn Juden in der Diaspora sich nächstes Jahr in Jerusalem wünschten..


..so haben sie damit nicht gemeint, dass sie je in Palästina leben wollen. Es wurde später nur so umgedeutet, was auch einer sogenannten Dispensationen" (Heterim) gleich komt, wobei Worte wörtlich erhalten bleiben, man ihnen aber einen komplett neuen Sinn verleiht. So etwas wird im judentum häufig praktiziert. Ursprünglich wies dieser Satz: " nächstes Jahr in Jerusalem" glaub ich nur darauf hin, dass man nächstes Jahr Pesach in Jerusalem feiern wollte. In diesen früheren Zeiten schworen sich nämlich viele religiöse Juden aber ganz hoch und heilig, nie nach Jerusalem herauf zu ziehen, also nie in Israel ständig zu leben. So etwas galt unter ihnen als Frevel, da sich das Judentum nicht als nationales Volk, sondern als Religionsgemeinschaft ansah. für die der Herr nun mal die Diaspora bestimmt hatte. Erst die Zionisten brachen diesen heiligen Schwur und dichtete mit allen möglichen Dispensationensähnlichen Versuchen den Sinn früherer religiöser Texte total um. .

Zitat:
Leseprobe: Israel Shahak

Die Dispensationen

Wie oben gezeigt, ist das talmudische System höchst dogmatisch und erlaubt keine Lockerung der Vorschriften, auch wenn sie durch veränderte Umstände ins Absurde abgleiten. Anders als bei der Bibel ist im Talmud der wörtliche Sinn des Textes bindend und darf nicht auf irgendeine Weise ausgelegt werden. In der Zeit des klassischen Judentums wurden verschiedene talmudische Gesetze unhaltbar für die herrschende Klasse der Juden, nämlich die Rabbiner und die Reichen. Im Interesse dieser Klasse erfand man eine Methode zur systematischen Täuschung, um den Buchstaben des Gesetzes beizubehalten, gleichzeitig aber dessen Geist und Absicht zu vergewaltigen. Dies war das heuchlerische System der "Dispensationen" (Heterim)


6. Der Sabbat-Goj

Die vielleicht höchstentwickelten Dispensationen betreffen den "Sabbat-Goj". Wie schon zuvor erwähnt, nahm der Umfang der am Sabbat verbotenen Arbeiten ständig zu, während gleichzeitig der Umfang an Arbeiten, die zur Befriedigung von Lebensbedürfnissen oder zur Erhöhung des Komforts ausgeführt oder überwacht werden müssen, ebenfalls ständig stieg. Während dies insbesondere für die moderne Zeit gilt, begann man das Bedürfnis nach technischer Veränderung schon lange vorher zu empfinden. Das Verbot des Mahlens an Sabbat war etwa im Palästina des 2. Jahrhunderts eine relativ einfache Angelegenheit für einen jüdischen Bauer oder Handwerker, der für häusliche Zwecke eine Handmühle benutzte. Es war allerdings eine andere Sache für den Betreiber einer Wasser- oder Windmühle, einem der häufigsten jüdischen Berufe in Osteuropa.

Doch selbst ein einfaches menschliches "Problem", wie der Wunsch, eine heiße Tasse Tee am Sonnabendnachmittag zu trinken, wird zu einer ernsthaften Schwierigkeit, wenn der regelmäßig an Werktagen benutzte Samowar verführerisch im Raume steht. Dies sind nur zwei Beispiele von einer Vielzahl sogenannter "Probleme bei der Einhaltung des Sabbats". Man kann mit Sicherheit sagen, daß die Schwierigkeiten bei einer Gemeinschaft, die ausschließlich aus orthodoxen Juden besteht, zumindest während der letzten acht oder zehn Jahrhunderte ohne die "Hilfe" von Nichtjuden fast unlösbar waren. Dies gilt noch mehr für die heutige Zeit im "jüdischen Staat", weil viele öffentliche Dienste wie die Wasser-, Gas- und Stromversorgung in diese Kategorie fallen. Nicht eine Woche könnte der klassische Judaismus ohne die Hilfe einiger Nichtjuden bestehen.

Ohne die besonderen Dispensationen bereitet es große Schwierigkeiten, Nichtjuden für diese Arbeiten am Sonnabend einzusetzen, denn die talmudischen Vorschriften verbieten es Juden, einen Nichtjuden zu bitten, am Sabbat eine Arbeit zu verrichten, die sie selbst nicht tun dürfen. Ich werde nun zwei Arten dieser für solche Zwecke benutzten Dispensationen beschreiben.

Zunächst einmal gibt es die Methode des "Andeutens", die auf der kasuistischen Logik beruht, nach der ein schlau formuliertes, sündiges Verlangen untadelig wird. In der Regel muß die Andeutung "dunkel", darf aber in Fällen extremer Dringlichkeit auch "klar" sein. So werden z.B. israelische Soldaten in einem kürzlich veröffentlichten Büchlein über die Befolgung religiöser Vorschriften belehrt, wie man mit von der Armee beschäftigten arabischen Arbeitern als Sabbat-Gojim spricht. In dringenden Fällen, wie wenn es etwa sehr kalt ist und ein Feuer entzündet werden muß oder man Licht für einen Gottesdienst braucht, kann ein jüdischer Soldat eine klare Andeutung benutzen und dem Araber sagen: "Es ist kalt oder dunkel hier". Normalerweise muß aber eine dunkle Andeutung genügen, wie z.B.: "Es wäre sehr schön, wenn es hier etwas wärmer wäre." Diese Methode des "Andeutens" ist insofern besonders abstoßend und entwürdigend, als sie in der Regel bei Nichtjuden verwendet wird, die infolge ihrer Armut oder niedrigen sozialen Stellung vollständig der Macht ihrer jüdischen Arbeitgeber ausgeliefert sind. Ein nichtjüdischer Diener (oder Angestellter der israelischen Armee), der sich selbst nicht in der Auslegung der "dunklen Andeutungen" als Befehle übt, wird mitleidslos entlassen.

Die zweite Methode verwendet man für Fälle, in denen es sich bei der Arbeit, die ein Nichtjude an einem Sonnabend verrichten soll, nicht um eine gelegentliche Aufgabe oder einen persönlichen, je nach Bedarf "anzudeutenden" Dienst, sondern um routine- oder regelmäßige Arbeit ohne dauernde jüdische Überwachung handelt. Nach dieser Methode, der sogenannten "impliziten Einbeziehung" (havlaah) des Sabbats in die Werktage, wird der Nichtjude "für die ganze Woche (oder das ganze Jahr)" angestellt, ohne daß der Sabbat besonders herausgestellt wird. In Wirklichkeit wird die Arbeit jedoch nur am Sabbat getan. Diese Methode benutzte man in der Vergangenheit, um Nichtjuden anzuwerben, die die Kerzen in der Synagoge nach dem Gebet am Samstagabend zu löschen hatten (damit sie nicht herunterbrannten, was eine Verschwendung bedeutete). Ein Beispiel aus dem modernen Israel ist die Regulierung der Wasserversorgung, die Überwachung von Wasserbecken an Sonnabenden.

Ähnlich geht man im Falle von Juden vor, jedoch zu einem anderen Zweck. Juden ist es verboten, eine Zahlung für am Sabbat verrichtete Arbeit entgegenzunehmen, auch wenn die Arbeit selbst erlaubt ist. Das hier angeführte wichtige Beispiel betrifft die geistlichen Berufe: den Rabbiner oder den talmudischen Gelehrten, der am Sabbat betet oder lehrt, den Vorsänger, der nur an Sonnabenden und anderen heiligen Tagen (an denen ähnliche Verbote gelten) singt sowie den Küster und ähnliche Berufsgruppen. In talmudischen Zeiten, und in einigen Ländern auch mehrere Jahrhunderte lang danach, wurden solche Arbeiten nicht bezahlt. Als aber später diese zu bezahlten Berufe wurden, benutzte man die Dispensation der "impliziten Einbeziehung" und stellte die entsprechenden Leute auf "Wochen-" oder "Jahresbasis" ein. Im Falle der Rabbiner und talmudischen Gelehrten brachte das Problem besondere Schwierigkeiten mit sich, da der Talmud ihnen verbietet, sogar an Werktagen eine Bezahlung für das Beten, das Lehren oder das Studium talmudischer Angelegenheiten entgegenzunehmen. Für diese Gruppen legt eine Dispensation fest, daß deren Gehalt überhaupt kein richtiges Gehalt, sondern eine "Vergütung für Müßiggang" (dmej batalah) ist. Das Ergebnis beider Funktionen ist eine Umwandlung in bezahlten Müßiggang an Werktagen für eine Arbeit, bei der es sich in Wirklichkeit um eine Vergütung für die hauptsächlich oder auch ausschließlich am Sabbat verrichtete Tätigkeit handelt.
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1488824) Verfasst am: 20.06.2010, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Million eingewanderter Russen in den 90ern wird man kaum als semitisch bezeichnen können, die Europäer und vorher haben auch keine semitische Kultur gebracht, sondern Europa nachgebaut, teilweise Sozialismus gefröhnt mit Kibbuzims, Kolonien errichtet mit Know How der Kolonialmächte. Europäer mit jüdischen Glauben aber semitisch ist ein kleiner Teil, selbst die meisten Ultraorthodoxen sehen europäisch aus, die semitischen Araber erkennt man da besser in den Palis. Als man versuchte rauszufinden, wie Jesus aussah, hat man einen Palästinenser als Vorbild genommen.
Also Semit ist da der falsche Ausdruck für die eine Religionsgemeinschaft, wo die arabischen Semiten erkennbarer sind.


Ich halte den Begriff Semit in vielen Fällen auch für irreführend, so er sich auf europäische, nichtreligiöse Juden bezieht. Religiöse Juden haben ja eher noch eine semitische Religion, obwohl diese durch den Talmud auch permanent sehr verändert wurde.
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