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Was hält ihr von meinem Benotungssystem durch die Prüfungskommision und des von dessen Beurteilung abhängigen Gehaltes der Lehrer? |
Die Idee ist glänzend, leider wird sie angesichts der Angstmachereien vor Veränderungen unter der Bevölkerung nur schwer durchzusetzen sein |
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Die Idee ist schon gut, aber meinst du nicht, dass dadurch auch der Leistungsdruck an den Schulen noch weiter ansteigt? |
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Keine gute Idee! Die Lehrer hätten ihre Schüler dann gar nicht mehr unter Kontrolle. Ausserdem kann dieses System leicht zu Missbräuchen führen |
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Andere Meinung - bitte erläutern! |
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Weis nicht ODER ist mir egal... |
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#162107) Verfasst am: 06.08.2004, 00:00 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Auch wieder typisch. Statt übers Lernen reden wir über Noten und Leistungskontrollen. In Finnland gibt es in den ersten 8 Klassen überhaupt keine Noten. Das ist eben der Unterschied. Wir wollen über Angst vor schlechten Noten die Schüler zur Leistung treiben, statt auf ihre Neugier und Lernlust zu setzen. Dahinter steht die Vorstellung, dass alle Menschen von Natur aus faul sind, und zur Arbeit gezwungen werden müssen. |
Da hast du einerseits teilweise Recht, aber es ist eine Naturgegebene Tatsache, dass bei wenig Leistung wenig Wohlergehen geerntet werden kann!
Ausserdem, hier meine Schlüsselthese, was meine Ansicht darstellt: Es sind vor allem gerade die resignierten Lehrer, denen die Leistung ihrer Schüler egal ist, die ihre Schüler so stur pauken lassen. Mehr Mühe wollen sie erst Recht nicht verschwenden, wenn sie genau wissen, dass sie immer den selben Gehalt bekommen und kaum gefeuert werden können
Und genau deshalb müssen die Lehrer, wie Angestellte in einem privaten Unternehmen kündbar sein und finanzielle Anreize erhalten.
Es gibt eh so viele Menschen, die Lehrer werden wollen und kaum Plätze für diesen Job. Wenn man die Bedingungen der Lehrer ein bisschen härter, aber umso ambitioneller gestalltet, dann werden die wenigen angestellten Lehrer zu mehr Leistung motiviert sein, ohne dass wir mehr Lehrer anstellen müssen.
Durch die leichtere Kündbarkeit werden mehr Menschen, die unbedingt Lehrer werden wollen, eine Chance kriegen, es zu werden.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Reichsbedenkenträger wechselhaft
Anmeldungsdatum: 13.07.2004 Beiträge: 1089
Wohnort: S-H
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(#162114) Verfasst am: 06.08.2004, 00:05 Titel: |
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Und warum resignieren diese Lehrer ??
_________________ Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#162132) Verfasst am: 06.08.2004, 00:28 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | Ich bin da völlig bei Dir - aber sag' das mal der "warum soll es die heutige Jugend besser haben als wir?" - Fraktion. |
Niemand will einen PC, einen Fernseher oder ein Auto auf dem Stand der 50er Jahre. Aber die Erziehung der 50er und 60er wünschen sich offenbar viele zurück. Wer selbst immer nur unter Druck gelernt, gelebt und gearbeitet hat, vielleicht sogar unter Druck geheiratet und Kinder bekommen hat, der kann sich nicht vorstellen, dass es auch anders gehen könnte. Im Prinzip haben die Leute sogar recht. Wir steuern auf eine Gesellschaft zu, in der jeder jederzeit bereit sein soll an jedem Ort, alles zu tun, wodurch ein Reicher noch reicher wird, ganz gleich, wie er selbst darüber denkt und fühlt. Gefordert ist nicht Kreativität oder Selbstständigkeit sondern Unterordnung. Flexibilität ist auch nur ein anderes Wort dafür. |
Also im 20. Jahrhundert war es doch in Deutschland und Österreich längst nicht mehr so gwesen, dass sich die Eltern ihre Partner für ihre Kinder aussuchen würden.
Trotzdem war das Leben damals härter und weniger demokratisch.
Aber gerade die moderne Gesellschaft erteilt dem Prinzip der Unterordnung eine Absage! Und ihre Flexibilität macht sie leistungsorientierter!
Lernen mit Spaß und Freude ist wichtig, aber der Leistungsdruck ist eben eine naturbedingte Tatsache und wenn es keinen Leistungsdruck gibt, dann gibt es automatisch in der Regel auch weniger Leistung. Das ist eine Tatsache.
Natürlich darf der Leistungsdruck nicht unerträglich sein. Aber der Mensch muss trotzdem Eigenverantwortung übernehmen.
Ohne dem kann er nur wenig leisten. Ohne dem kann er nur wenig Motivation haben.
Ich befürworte sehr eine möglichst wenig autoritäre Erziehung, vor allem zugunsten der früheren Eigenverantwortung.
Natürlich kann man einem 10 jährigen Kind nicht die ganze Verantwortung für sein Leben überlassen, aber trotzdem werden sie im jetzigem Schulsystem, wie ein Spielball zwischen den Eltern und den Lehrern behandelt.
Auch Kinder suchen die Herausforderungen, können sich für Sachthemen begeistern und sie sollten sich natürlich auch für die Herausforderungen des Lebens interessieren.
Einmal habe ich einem 9 jährigen, als ich selbst 13 war, Reisen durch den Atlas spielerisch beigebracht. Er wurde dann von der komplizierten Lage der Kontinente, dem Leben dort so mitgerissen, dass er jede Infomation in sich regelrecht aufgesaugt hat.
Ich kann mich selbst auch für solche Themen begeistern. *nasehochzieh* Manche brauchen Anreize von aussen.
Gerade durch Sachen, die einen interessieren kann man auch an Informationen über ganz andere Sachen des Lebens kommen, von denen man vorher nie gedacht hätte, dass es einen jemals interessieren würde.
Begeisterung an Sachthemen sollten in der Tat verstärkt gefördert, psychologisch unterstützt und gefördert werden.
Man könnte ein therapeutisches Projekt organisieren, welches die Begeisterung der Schüler für das Wissen fördern und erforschen soll.
Die Begeisterung vieler Schüler für Sachthemen wurde aber, dort, wo ich war kaum gefördert. Von meiner Geschichtslehrerin wurde er teilweise sogar systematisch unterdrückt und dann, als die wenigen, darunter war natürlich auch meine Wenigkeit, die sich im Unterricht gerne melden, zum Schweigen gebracht wurden(durch Drohungen, wie dem Verwies aus der Klasse für den Rest der Stunde usw....), bestraft sie die Klasse kollektiv dafür, dass sie sich im Unterricht wenig meldet.
Auch von den Schüler, die sich viel meldeten, wurde dabei nicht abgesehen. Sie hat die ganze Klasse einfach Stundenlang schreiben lassen, als Lektion für alle...
Das war übrigens nicht der einzige Fall, wo es kollektive Sanktionen gab.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#162140) Verfasst am: 06.08.2004, 01:00 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Lernen mit Spaß und Freude ist wichtig, aber der Leistungsdruck ist eben eine naturbedingte Tatsache und wenn es keinen Leistungsdruck gibt, dann gibt es automatisch in der Regel auch weniger Leistung. Das ist eine Tatsache. |
Das finnische Bildungssystem ist also nicht leistungsfähig?
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Natürlich darf der Leistungsdruck nicht unerträglich sein. Aber der Mensch muss trotzdem Eigenverantwortung übernehmen.  |
Der Mensch übernimmt Eigenverantwortung indem er Druck nachgibt?
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Ich befürworte sehr eine möglichst wenig autoritäre Erziehung, vor allem zugunsten der früheren Eigenverantwortung. |
Vielleicht solltest du dich erst einmal damit befassen, was antiautoritäre Erziehung eigentlich soll. Immer noch empfehlenswert ist A. S. Neill; Theorie und Praxis der anti-autoritären Erziehung. Neill versteht unter Eigenverantwortung etwas ganz anderes als du.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Auch Kinder suchen die Herausforderungen, können sich für Sachthemen begeistern und sie sollten sich natürlich auch für die Herausforderungen des Lebens interessieren.
Einmal habe ich einem 9 jährigen, als ich selbst 13 war, Reisen durch den Atlas spielerisch beigebracht. Er wurde dann von der komplizierten Lage der Kontinente, dem Leben dort so mitgerissen, dass er jede Infomation in sich regelrecht aufgesaugt hat. |
Das lässt hoffen.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Man könnte ein therapeutisches Projekt organisieren, welches die Begeisterung der Schüler für das Wissen fördern und erforschen soll. |
Es gibt längst eine entsprechende pädagogische Praxis. Nur sträuben sich die Entscheidungsträger und oft auch die Eltern dagegen, weil ihnen Druck und Leistungskontrollen fehlen.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Die Begeisterung vieler Schüler für Sachthemen wurde aber, dort, wo ich war kaum gefördert. Von meiner Geschichtslehrerin wurde er teilweise sogar systematisch unterdrückt und dann, als die wenigen, darunter war natürlich auch meine Wenigkeit, die sich im Unterricht gerne melden, zum Schweigen gebracht wurden(durch Drohungen, wie dem Verwies aus der Klasse für den Rest der Stunde usw....), bestraft sie die Klasse kollektiv dafür, dass sie sich im Unterricht wenig meldet.
Auch von den Schüler, die sich viel meldeten, wurde dabei nicht abgesehen. Sie hat die ganze Klasse einfach Stundenlang schreiben lassen, als Lektion für alle... |
Diese bedauerlichen Erfahrungen kann ich gut nachvollziehen.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Das war übrigens nicht der einzige Fall, wo es kollektive Sanktionen gab.  |
Auch ich setze in meinem Kindergartenalltag manchmal kollektive Sanktionen ein. Zum Beispiel, wenn ich der Gruppe etwas wichtiges mitteilen möchte und einzelne Kinder einfach nicht zuhören wollen. Dann sage ich: "Ich fange an, wenn alle zuhören." Das ist eine kollektive Sanktion.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#162141) Verfasst am: 06.08.2004, 01:06 Titel: |
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Reichsbedenkenträger hat folgendes geschrieben: | Und warum resignieren diese Lehrer ?? |
Wahrscheinlich, weil man ihnen nicht genug Druck gemacht hat. An der weiterführenden Schule ist die Zahl der zu unterrichtenden Stunden in D mittlerweile wieder auf dem Niveau der 50er Jahre. Wer heute in NRW ins Referendariat geht, muss sofort und ohne jede Anleitung "bedarfsdeckenden" Unterricht geben. Wie man eigentlich unterrichtet, hat der angehende Lehrer an der Uni eventuell nie gelernt. Von seinem sogenannten Erziehungswissenschaftlichen Begleitstudium hatte - je nach Studienordnung - die Hälfte nichts mit Pädagogik zu tun.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#162142) Verfasst am: 06.08.2004, 01:12 Titel: |
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Der Autor Philip Pullman war früher Englischlehrer. Viele seiner erfolgreichen Kinderbücher waren ursprünglich Theaterprojekte, die er mit seinen Schüler entwickelt hat. Philip Pullman unterrichtet heute nicht mehr und würde auch partout nicht mehr Lehrer werden. Er schreibt regelmäßig in der Bildungsbeilage der Times und kritisiert hier vor allem, die ständigen Leistungskontrollen der Lehrer und die engen Bildungssstandards. Inspirierte und engagierte Leute wie er unterwerfen ihre Pädagogik nämlich nicht irgendwelchen Modellen aus der Wirtschaft.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#162156) Verfasst am: 06.08.2004, 03:15 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Das finnische Bildungssystem ist also nicht leistungsfähig? |
Ich kenne die exakten Statistiken nicht. Mag sein, dass es leistungsfähig ist. Aber alles ist steigerungsfähig.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Der Mensch übernimmt Eigenverantwortung indem er Druck nachgibt? |
Nein, indem er den Leistungsdruck bis zu einem gewissen Grad auf sich aufnimmt.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht solltest du dich erst einmal damit befassen, was antiautoritäre Erziehung eigentlich soll. Immer noch empfehlenswert ist A. S. Neill; Theorie und Praxis der anti-autoritären Erziehung. Neill versteht unter Eigenverantwortung etwas ganz anderes als du. |
Vielleicht hast du meine Daffinition gar nicht verstanden?
Es geht um mehr Freiheiten, dafür aber auch um die frühzeitige Förderung des Verantwortungsbewussteseins, dass man selbst für das was man tut und dessen Resultate verantwortlich ist.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Es gibt längst eine entsprechende pädagogische Praxis. Nur sträuben sich die Entscheidungsträger und oft auch die Eltern dagegen, weil ihnen Druck und Leistungskontrollen fehlen. |
Wenn man mein Lohn- und Prüfungssystem mit großangelegten Förderungen dieser pädagogischen Praxis verbinden würde, dann hätten wir vielleicht schon bald das leistungsfähigste und verhältnissmässig dazu auch das kostengünstige Bildungssystem der Welt.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Diese bedauerlichen Erfahrungen kann ich gut nachvollziehen. |
Ich bin auch Wienweit bei weitem nicht der einzige, welcher einen solchen Mist hinter sich hat. Ich hörte gelegentlich von ähnlichen Fällen, wobei der Staat und der Stadtschulrat verdammt lange zögert, bis er die Sache überprüft, auch wenn es sich um kriminelle Missbräuche handelt.
Ich persönlich kenne nur einen einzigen Fall, wo sich der Stadtschulrat aktiv eingemischt hat: Ein Schüler ist von seinen Kollegen Krankenhausreif verprügelt worden, wobei diese eine regelrechte Hetzkampange gegen ihn starteten, dass er sie bedroht hätte und so weiter. Im Ergebniss kam es soweit, dass nicht seine Kollegen, die ihn verprügelt haben, sondern nur er vom Unterricht suspendiert wurde. Die Direktion fand es nicht einmal der Mühe wert, die Zeugen dieses und anderer Vofälle zu befragen.
Erst da griff der Stadtschulrat ein, wobei auch noch anzumerken ist, dass es sich hierbei um eine private Schule handelte, die in der Regel strenger kontrolliert werden.
Aber sonst schaut man dort nur zu und vertraut fast blind den Direktoren.
Ich selbst bin ja aus meiner ehemaligen Schule zwei Mal, jeweils für vier Wochen suspendiert worden und musste anhand der Bescheide festestellen, dass der Stadtschulrat berechtigt ist, ohne vorhergehende Ermittlungen einen Schüler für eine Zeit von bis zu vier Wochen zu suspendieren. Ich wurde praktisch aber im Rahmen zwei Suspendierungen, die übrigens quasi hinter einander erflogten, für ganze acht Wochen des Unterrichts verwiesen und das, obwohl die Obergrenze vier Wochen sind...
Es gab noch weit mehr Schikanen, die einfach entwürdigend und erniedrigend waren. Heute hätte ich mich mit einer viel größeren Verbissenheit gewehrt, obwohl ich damals schon offen in der Schule eine Rebellion angezettelt habe.
Vielleicht finge gerade damals mein rebellisches Verhalten an?
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Auch ich setze in meinem Kindergartenalltag manchmal kollektive Sanktionen ein. Zum Beispiel, wenn ich der Gruppe etwas wichtiges mitteilen möchte und einzelne Kinder einfach nicht zuhören wollen. Dann sage ich: "Ich fange an, wenn alle zuhören." Das ist eine kollektive Sanktion. |
Das ist aber noch im Rahmen des Akzeptablen und ausserdem keine willkürliche Sanktion, sondern eine Demonstration von Ursache und Wirkung.
Ist doch logisch, dass du erst dann sprechen kannst, wenn alle ruhig sind.
Demgegenüber war es in meiner Schule zB. auch so, dass wir mal in einer Schullandwoche insgesamt drei Zimmer hatten: Ein großes und zwei kleine. Natürlich waren Jungs und Mädchen getrennt(fragt sich wozu, ist aber wohl gesetzlich verankert) da waren die zwei Kleinen Zimmer begehrt. Sowohl wir boys, als auch die girls wollten die kleinen Zimmer.
Es wurde verlost und wir Jungs gewannen die beiden Zimmer. Unsere Freude war durchwegs still, nur einer lachte laut und sagte zu den Mädchen:"Looser, looser!"
Daraufhin beschloss die Lehrerin prompt, die zwei Zimmer doch den Mädchen zu geben und so wurde der ganzen Gruppe von uns Knabben ein Schaden zugefügt. "Jetzt könnt ihr es dem Chris danken, dass ihr in dem Großem Zimmer sein müsst" So oder so ähnlich klang es seitens dieser Lehrerin.
Ich zumindest war zu dieser Zeit nur auf sie sauer und nicht auf Chris (der Kerl hieß wirklich Chris, aber es war nicht unserer ***EL ).
Aber bei den anderen schien der Effeckt, den sich diese Lehrerin wünschte aufgegangen zu sein.
Aber auch das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Seitenlangen Story von solchen Beispielen und noch vielen anderen Inkorrekten Verhaltensweisen...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#162660) Verfasst am: 06.08.2004, 23:46 Titel: |
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Reichsbedenkenträger hat folgendes geschrieben: | Und warum resignieren diese Lehrer ?? |
Ich denke, Schule ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft. Und die ist IMHO eben gewalttätiger geworden.
Ich denke Lehrer resignieren immer öfter, weil sie von ihrer Ausbildung her überhaupt nicht ausreichend genug auf die Praxis vorbereitet werden. Wir sind mittlerweile sogar schon in einer Kleinstadt wie der, in der ich lebe, soweit gekommen, dass z. B. Schüler in den Grundschulen sich gegenseitig erpressen...
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#162667) Verfasst am: 06.08.2004, 23:57 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Mag sein, dass es leistungsfähig ist. Aber alles ist steigerungsfähig. |
Aber nicht, indem man seinen offensichtlichsten Vorteil - fehlenden Leistungsdruck - beseitigt, wie du es zu wollen scheinst!
Du predigst Effektivität, aber die offensichtlich effektivste Form des Unterrichts bezeichnest du als uneffektiv! Typisch liberaler Kapitalist!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#162671) Verfasst am: 07.08.2004, 00:06 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Das finnische Bildungssystem ist also nicht leistungsfähig? |
Ich kenne die exakten Statistiken nicht. Mag sein, dass es leistungsfähig ist. Aber alles ist steigerungsfähig. |
In der PISA-Studie ist es das leistungsfähigste. Stutzig sollte dich machen, dass sie das Gegenteil von dem praktizieren, was du vorschlägst. In Finnland ist man ehrgeizig und möchte die Bildung weiter verbessern. Zurück zu Noten, Selektion und Leistungsdruck möchte man aus gutem Grund nicht.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Der Mensch übernimmt Eigenverantwortung indem er Druck nachgibt? |
Nein, indem er den Leistungsdruck bis zu einem gewissen Grad auf sich aufnimmt. |
Das nenne ich vorauseilenden Gehorsam.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht solltest du dich erst einmal damit befassen, was antiautoritäre Erziehung eigentlich soll. Immer noch empfehlenswert ist A. S. Neill; Theorie und Praxis der anti-autoritären Erziehung. Neill versteht unter Eigenverantwortung etwas ganz anderes als du. |
Vielleicht hast du meine Daffinition gar nicht verstanden?
Es geht um mehr Freiheiten, dafür aber auch um die frühzeitige Förderung des Verantwortungsbewussteseins, dass man selbst für das was man tut und dessen Resultate verantwortlich ist. |
Genau darum ging es Neill. Und er hat nicht nur darüber geschrieben. Er hat es realisiert.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Es gibt längst eine entsprechende pädagogische Praxis. Nur sträuben sich die Entscheidungsträger und oft auch die Eltern dagegen, weil ihnen Druck und Leistungskontrollen fehlen. |
Wenn man mein Lohn- und Prüfungssystem mit großangelegten Förderungen dieser pädagogischen Praxis verbinden würde, dann hätten wir vielleicht schon bald das leistungsfähigste und verhältnissmässig dazu auch das kostengünstige Bildungssystem der Welt. |
Ich finde es immer wieder bemerkenswert. Niemand sagt einem Friseur, wie man Haare schneidet. Aber an Leuten, die wissen, wie man Kinder erziehen und bilden muss, herrscht kein Mangel. Das muss so einfach sein, dass es ein wahres Wunder ist, dass es so oft nicht richtig klappt.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Vielleicht finge gerade damals mein rebellisches Verhalten an? |
Ich habe schon mitbekommen, dass du dich selbst so siehst, kann deine Einschätzung aber bislang nicht teilen.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Auch ich setze in meinem Kindergartenalltag manchmal kollektive Sanktionen ein. Zum Beispiel, wenn ich der Gruppe etwas wichtiges mitteilen möchte und einzelne Kinder einfach nicht zuhören wollen. Dann sage ich: "Ich fange an, wenn alle zuhören." Das ist eine kollektive Sanktion. |
Das ist aber noch im Rahmen des Akzeptablen und ausserdem keine willkürliche Sanktion, sondern eine Demonstration von Ursache und Wirkung. |
Ja.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#162685) Verfasst am: 07.08.2004, 00:24 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Niemand sagt einem Friseur, wie man Haare schneidet. Aber an Leuten, die wissen, wie man Kinder erziehen und bilden muss, herrscht kein Mangel. Das muss so einfach sein, dass es ein wahres Wunder ist, dass es so oft nicht richtig klappt. |
Schon 'mal daran gedacht, dass Bildung und Erziehung vielleicht auch etwas wichtiger sein könnten als ein guter Haarschnitt? Von mir aus müssten wir uns die Haare gar nicht mehr schneiden...
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Ich habe schon mitbekommen, dass du dich selbst so siehst, kann deine Einschätzung aber bislang nicht teilen. |
Rebellen sind auch Diener des Systems!
"Der Rebell schwimmt gegen den Strom. Der Diskordier klettert aus dem Fluss."
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#162703) Verfasst am: 07.08.2004, 00:42 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Schon 'mal daran gedacht, dass Bildung und Erziehung vielleicht auch etwas wichtiger sein könnten als ein guter Haarschnitt? Von mir aus müssten wir uns die Haare gar nicht mehr schneiden... |
Ich wollte einfach daraus hinaus, dass ich mich seit über 8 Jahren ununterbrochen damit beschäftige, wie man Bildung und Erziehung vernünftig realisieren kann, und zwar sowohl aus theoretischer wie aus praktischer Perspektive. Und trotzdem betrachte ich mich als Neuling in diesem Gebiet. Aber mir begegnen täglich Leute, die ganz genau wissen, wie ich meine Arbeit am besten machen sollte. Und das finde ich mittlerweile witzig.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Ich habe schon mitbekommen, dass du dich selbst so siehst, kann deine Einschätzung aber bislang nicht teilen. |
Rebellen sind auch Diener des Systems!
"Der Rebell schwimmt gegen den Strom. Der Diskordier klettert aus dem Fluss."  |
Sagt Wilson? Im neuen Prometheus? Falls ja, sollte ich mir das Ding vielleicht doch noch mal ganz reinziehen. Könnte zumindest unterhaltsam werden.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#162709) Verfasst am: 07.08.2004, 00:50 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Ich wollte einfach daraus hinaus, dass ich mich seit über 8 Jahren ununterbrochen damit beschäftige, wie man Bildung und Erziehung vernünftig realisieren kann, und zwar sowohl aus theoretischer wie aus praktischer Perspektive. Und trotzdem betrachte ich mich als Neuling in diesem Gebiet. Aber mir begegnen täglich Leute, die ganz genau wissen, wie ich meine Arbeit am besten machen sollte. Und das finde ich mittlerweile witzig. |
Ach so, jetzt verstehe ich.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Sagt Wilson? |
Äh, ich weiss nicht mehr genau, von welchem diskordischen Denker das jetzt genau stammt, zumal die sich ja alle gegenseitig zitieren und modifizieren.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Im neuen Prometheus? |
Soweit ich mich erinnere, kommt der Begriff "Diskordier", "Diskordianismus", etc. gar nicht im neuen Prometheus vor... aber lies' doch noch 'mal in Illuminatus! nach...
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Falls ja, sollte ich mir das Ding vielleicht doch noch mal ganz reinziehen. Könnte zumindest unterhaltsam werden. |
Das solltest du nichtsdestotrotz auf jeden Fall tun!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#162715) Verfasst am: 07.08.2004, 00:56 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Sagt Wilson? |
Äh, ich weiss nicht mehr genau, von welchem diskordischen Denker das jetzt genau stammt, zumal die sich ja alle gegenseitig zitieren und modifizieren.[/quote]
Das würde mich aber interessieren. Den Spruch fand ich gut. Ich denke ständig darüber nach, wie ich aus dem Strom aussteigen kann, statt gegen ihn zu schwimmen. Vielleicht bringt mich einer deiner diskordischen Denker ja auf eine Idee. Ich würde mich freuen, wenn du's bei Gelegenheit noch mal nachschlagen und als PN senden könntest.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | wygostsky hat folgendes geschrieben: | Falls ja, sollte ich mir das Ding vielleicht doch noch mal ganz reinziehen. Könnte zumindest unterhaltsam werden. |
Das solltest du nichtsdestotrotz auf jeden Fall tun!  |
Ich hab damit angefangen, und fand's leppsch. Dein Zitat hat mich gerade neugierig gemacht, weil du dich bislang häufig auf Wilson bezogen hast. Aber wenn das nicht aus dem Prometheus kommt, dann ist mein Interesse am dem Buch so gering wie eh und je. Auch wenn Wilson ein cooler Typ ist.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#162720) Verfasst am: 07.08.2004, 01:02 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Das würde mich aber interessieren. Den Spruch fand ich gut. Ich denke ständig darüber nach, wie ich aus dem Strom aussteigen kann, statt gegen ihn zu schwimmen. Vielleicht bringt mich einer deiner diskordischen Denker ja auf eine Idee. Ich würde mich freuen, wenn du's bei Gelegenheit noch mal nachschlagen und als PN senden könntest. |
Ich werde mal meine diskordischen Informationsquellen fragen!
Btw. ich würde dir auf jeden Fall alles empfehlen, was in die Richtung von Diskordianismus geht! Da wären:
- Malaclypse der Jüngere - Principia Discordia (PFLICHTLEKTÜRE!)
- Bratislav Metulevskie - Grundkurs Humanoide Metaphysik
- Wilson - Alles von ihm, insbesondere Illuminatus!
- und sieh' dich mal im Internet um! Ich habe von Nagarjuna letztens einen sehr interessanten Link bekommen, wenn du willst, gebe ich ihn dir!
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ich hab damit angefangen, und fand's leppsch. |
Naja, am Anfang ist es etwas langweilig und schwer zu lesen, aber wenn man sich erstmal eingelesen, das erste und zweite Kapitel am besten zwei bis dreimal gelesen hat, und das Buch auf jeden Fall mindestens einmal durch hat, dann ist es schon ein typischer Wilson: Total verdreht, aber schlichtweg genial.
Okay, die etwas veraltete Typologie nervt schon, aber das ist nunmal so bei Guerilla-Ontologie.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Dein Zitat hat mich gerade neugierig gemacht, weil du dich bislang häufig auf Wilson bezogen hast. Aber wenn das nicht aus dem Prometheus kommt, dann ist mein Interesse am dem Buch so gering wie eh und je. |
Schade.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Auch wenn Wilson ein cooler Typ ist. |
Zustimmung!
Schon, dass LaRouche ihn nicht leiden kann, macht ihn für mich sympathisch.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#162801) Verfasst am: 07.08.2004, 03:38 Titel: |
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@ Tarvoc
Wann ist dein diskordischer Trip mal vorbei??
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#162841) Verfasst am: 07.08.2004, 10:40 Titel: |
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Wenn die Göttin es so will.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#162884) Verfasst am: 07.08.2004, 13:34 Titel: |
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@Tarvoc
Steht dort nicht etwas vom freien Geist in der Sig.????
Aber Discoarsch/diddi/ dodoo, egal weiß sicher Bescheid!
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#163063) Verfasst am: 07.08.2004, 19:57 Titel: |
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Fluse hat folgendes geschrieben: | Steht dort nicht etwas vom freien Geist in der Sig.???? |
Sicher, und dazu stehe ich auch (oder nicht? Deine Entscheidung! Naja, eigentlich meine... oder doch deine?). Allerdings behalte ich mir dennoch vor, anders zu erscheinen, als ich bin. Das hat etwas mit Guerilla Ontologie zu tun.
Im Übrigen war dieser Beitrag von mir:
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Wenn die Göttin es so will.  |
eindeutig eine Karikatur des Christentums, wie man auch an den Smilys hinter dem Beitrag erkennen kann.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Aber Discoarsch/diddi/ dodoo, egal weiß sicher Bescheid! |
Könnte schon sein, keine Ahnung! Die lügt doch sowieso nur! Fnord?
Ach ja, nochwas: Glaube nichts, was du liest! Überhaupt nichts!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#163070) Verfasst am: 07.08.2004, 20:13 Titel: |
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Als ich gelesen habe dass Kossuth eine derartige Umfrag macht dachte ich sofort an UNisex Schulklamotten
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#163200) Verfasst am: 08.08.2004, 10:46 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Aber nicht, indem man seinen offensichtlichsten Vorteil - fehlenden Leistungsdruck - beseitigt, wie du es zu wollen scheinst! |
Woher bist du dir so sicher, dass das ein Vorteil ist?
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Du predigst Effektivität, aber die offensichtlich effektivste Form des Unterrichts bezeichnest du als uneffektiv! Typisch liberaler Kapitalist!  |
Bringe ein Zitat von mir, wo ich dieses System wörtlich als uneffecktiv beschrieben hätte...
Andere Meinungen radikaler hinstellen, zeugt oft von der eigenen Radikalität...
Als ich noch bei kath.de noch posten durfte, wurde ich komischerweise für einen Linken gehalten.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#163203) Verfasst am: 08.08.2004, 11:01 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
In der PISA-Studie ist es das leistungsfähigste. Stutzig sollte dich machen, dass sie das Gegenteil von dem praktizieren, was du vorschlägst. In Finnland ist man ehrgeizig und möchte die Bildung weiter verbessern. Zurück zu Noten, Selektion und Leistungsdruck möchte man aus gutem Grund nicht. |
Sagt diese Studie vielleicht auch, wie groß der Aufwand ist, welcher für dieses System betrieben wird?
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Das nenne ich vorauseilenden Gehorsam. |
Wieso?
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Genau darum ging es Neill. Und er hat nicht nur darüber geschrieben. Er hat es realisiert. |
Ich habe, jedenfalls derzeit, keine politische Macht dazu, um das zu realisieren, oder auch nur ernsthaft das Parlament darüber debattieren zu lassen.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Ich finde es immer wieder bemerkenswert. Niemand sagt einem Friseur, wie man Haare schneidet. Aber an Leuten, die wissen, wie man Kinder erziehen und bilden muss, herrscht kein Mangel. Das muss so einfach sein, dass es ein wahres Wunder ist, dass es so oft nicht richtig klappt. |
Einem Friseur wird auch vieles gesagt und nicht nur vom Kunden.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Ich habe schon mitbekommen, dass du dich selbst so siehst, kann deine Einschätzung aber bislang nicht teilen. |
Wer bin ich denn?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#163204) Verfasst am: 08.08.2004, 11:10 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
In der PISA-Studie ist es das leistungsfähigste. Stutzig sollte dich machen, dass sie das Gegenteil von dem praktizieren, was du vorschlägst. In Finnland ist man ehrgeizig und möchte die Bildung weiter verbessern. Zurück zu Noten, Selektion und Leistungsdruck möchte man aus gutem Grund nicht. |
Sagt diese Studie vielleicht auch, wie groß der Aufwand ist, welcher für dieses System betrieben wird?
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Meinst du die Kosten? liegen im Mittelfeld, wohingegen Österreich pro Schüler (weltweit) am meisten ausgibt und die Pisaergebnisse nur im Mittelfeld liegen (ok besser als die Deutschen, aber das ist auch kein großer Trost )
_________________ Storm by Tim Minchin
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#163205) Verfasst am: 08.08.2004, 11:13 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Als ich gelesen habe dass Kossuth eine derartige Umfrag macht dachte ich sofort an UNisex Schulklamotten  |
Genau! Du hast den Nagel aufn Kopf getroffen! Ich habe in der Tat eine Idee im Visier, nämlich, Schüler freiwillig unisex-Schuluniformen tragen zu lassen.
Nur brauchen diese Schüler einen Anreiz und darüber bin ich noch unsicher...
Ich dachte an eigene Klassen, wo sich die Schüler jährlich von selbst ein- und austragen können. Dort ist dann diese Unisex-Schuluniform Vorschrift.
Als Anreiz dachte ich mir ein kleines Taschengeld, aber das wäre dem Staat zu teuer. Selbst ein Euro pro Tag würde die Staatskassa bei 100 000 angemeldeten Schülern schon um 3 Millionen Euro Monatlich belasten. Jährlich wären das 36 Millionen Euro!! Für ein Land, wie Österreich ist das eine Menge Geld. Eine Alternative wäre vielleicht eine Bevorzugung der Einrichtung dieser Klassen, aber das wäre wiederum nicht der Sinn der Sache, weil ich dagegen bin, dass in Schulen eine Art Aristokratie geschaffen wird.
Die Sache mit dem Anreiz ist schwierig...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#163208) Verfasst am: 08.08.2004, 11:21 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Meinst du die Kosten? liegen im Mittelfeld, wohingegen Österreich pro Schüler (weltweit) am meisten ausgibt und die Pisaergebnisse nur im Mittelfeld liegen (ok besser als die Deutschen, aber das ist auch kein großer Trost ) |
Dass Österreich sein Geld, wie Klopapier verschwendet, ist mir schon klar. Das war wegen dieser rekordartig verschwenderischen Kreiskypolitik.
Selbst heute schätzt man ihn, obwohl keiner Österreich seit Ende des zweiten Weltkrieges mehr geschadet hat, als er.
Gratis Schulbücher, Gratis Hefte, subventionierter Religionsunterricht -
So eine Verschwendung. Kreisky muss mit Karin van Vliet, oder Marie Antoinette verheiratet gewesen sein. :creazy:
Nicht einmal im Ostblock wurde Geld für gratis Schulbücher, oder Hefte vergeudet.
Aber ok. Diese Pisastudie würde ich trotzdem gerne sehen. Gibts da einen Link?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#163215) Verfasst am: 08.08.2004, 11:44 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Woher bist du dir so sicher, dass das ein Vorteil ist? |
Weil in die Länder, wo es kaum bis keinen Leistungsdruck und stattdessen individuelle Förderung gibt, in PISA und anderen Tests am besten abschnitten.
Finnland erzielte in der Pisastudie das höchste Ergebnis weltweit, durchschnittlich doppelt so gut wie das Deutschlands.
Wenn A auf B folgt, ist es sehr wahrscheinlich, dass B der Auslöser von A war. Besonders dann, wenn A nicht passiert, wenn B auch nicht passiert.
Kossuth hat folgendes geschrieben: |
Bringe ein Zitat von mir, wo ich dieses System wörtlich als uneffecktiv beschrieben hätte... |
Du sagtest, du wolltest den Leistungsdruck in Finnland steigern, um die Effizienz des finnischen Systems zu erhöhen.
Kossuth hat folgendes geschrieben: |
Andere Meinungen radikaler hinstellen, zeugt oft von der eigenen Radikalität... |
Na, dann nimm dich mal in Acht, dass du das nicht tust!
Ganz abgesehen davon, dass du nicht radikal, sondern ein radikaler Mitläufer bist! Ich bin mindestens so radikal antikapitalistisch, wie du kapitalistisch! (Was nicht heißt, dass ich gegen freie Marktwirtschaft wäre!)
Kossuth hat folgendes geschrieben: |
Als ich noch bei kath.de noch posten durfte, wurde ich komischerweise für einen Linken gehalten.  |
Im Vergleich zu den Leuten auf kath.de bist du auch ein Linker!
Es kommt eben immer auch auf die Position desjenigen an, der die Aussage macht, nicht nur auf die Position desjenigen, über den die Aussage gemacht wird.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sagt diese Studie vielleicht auch, wie groß der Aufwand ist, welcher für dieses System betrieben wird? |
Ich finde diese Aussage schon abartig!
In Bezug auf die Bildung eine Kosten-Nutzen Rechnung anzustellen, ist erstens unmenschlich und zweitens ein Verrat an den Kindern!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#163237) Verfasst am: 08.08.2004, 12:53 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Woher bist du dir so sicher, dass das ein Vorteil ist? |
Weil in die Länder, wo es kaum bis keinen Leistungsdruck und stattdessen individuelle Förderung gibt, in PISA und anderen Tests am besten abschnitten. |
Stimmt nicht ganz, denn es gibt Ausnahmen. In Südkorea wird sehr viel Leistungsdruck ausgeübt und sie haben gut abgeschnitten. Allerdings hat Südkorea im Vergleich zu anderen Pisa-Staaten einen sehr hohen Anteil an Hausfrauen. Außerdem geben die Südkoreaner einen beträchtlichen Anteil ihres Einkommens für private Nachhilfe aus. Es stellt sich also die Frage, welchen Anteil die Schule und welchen Anteil Elternhaus und private Nachhilfe am guten Abschneiden dieses Landes haben. Trotzdem kann man nicht pauschal sagen, dass es nur ohne Leistungsdruck geht.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sagt diese Studie vielleicht auch, wie groß der Aufwand ist, welcher für dieses System betrieben wird? |
Ich finde diese Aussage schon abartig!
In Bezug auf die Bildung eine Kosten-Nutzen Rechnung anzustellen, ist erstens unmenschlich und zweitens ein Verrat an den Kindern! |
Nein, Kossuths Frage ist legitim. Ein Bildungssystem muss nicht nur gut sein, sondern seine Erfolge auch mit vertretbarem Aufwand erreichen. Schließlich gibt es auch andere wichtige öffentliche Aufgaben, die finanziert werden müssen.
Die Pisa Studie selbst vergleicht nur die Leistungen der 15-jährigen.
So weit ich informiert bin, gibt Finnland ca. 4% seines BSP für Bildung aus. Das ist vergleichsweise viel. International gelten 3% als gute Empfehlung.
Ich halte dieses Geld für eine gute Investition, denn genau so fasse ich Bildung auf: Als Investition und nicht als Kostenfaktor.
Im Gegensatz zur Sozialhilfe wird bei der Bildung nämlich etwas wertvolles geschaffen: Kompetenz, die einen gesellschaftlichen Nutzen hat, und darüber hinaus verhindert, dass Menschen in Abhängigkeit geraten.
Hierzu ein paar Hinweise:
- In Finnland ist die Berufstätigkeit der Frau normal, weil eine sehr gute Kinderbetreuung durch flächendeckende Kitas und Ganztagsschulen bereit steht. Mir leuchtet ein, dass berufstätige Mütter wirtschaftliche Wertschöpfung betreiben und Steuern zahlen.
- Erziehungshilfe ist eine sehr teure Angelegenheit. Ein vernünftiges Bildungssystem, dass die Eltern bei der Erziehung entlastet, verhindert in vielen Fällen familiäre Katastrophen und ein Abrutschen in die Sozialhilfe.
- Schlecht ausgebildete Jugendliche sind für die Wirtschaft uninteressant. Davon kann meine Schwester dir ein Lied singen. Bei der bewerben sich jedes Jahr Mädels, die weder lesen, noch schreiben, noch rechnen, noch vernünftig sprechen können.
- Manche große Betriebe in Deutschland geben mittlerweile viel Geld für private Schulungen aus, um ihre Auszubildenden durch die Prüfung zu bringen. In manchen Betrieben werden so über 10.000 Euro pro Lehrling verpulvert. Für gewöhnlichen Schulstoff wohlgemerkt.
- Die Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden, werden in staatliche Qualifizierungsmaßnahmen gesteckt, die Unsummen kosten und oft wenig bringen.
- In Deutschland ist private Nachhilfe inzwischen ein eigener Wirtschaftszweig. Es gibt Nachhilfestudios, die als riesige Ketten das Land überziehen. Wie viel Geld schwarz für Nachhilfe ausgegeben wird, lässt sich nur erahnen. Dafür werden nicht einmal Steuern gezahlt.
Nein, ich bleibe dabei. Finnland investiert sein Geld gut und zum Wohle von Staat und Gesellschaft. Das finnische Bildungssystem ist nicht billig aber sehr preiswert. Die Bildungssysteme von Deutschland und Österreich sind unglaublich teuer, auch wenn sie weniger kosten.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Gratis Schulbücher, Gratis Hefte, subventionierter Religionsunterricht |
In Finnland bekommen die Schüler sogar Papier von der Schule gestellt.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Ich habe, jedenfalls derzeit, keine politische Macht dazu, um das zu realisieren, oder auch nur ernsthaft das Parlament darüber debattieren zu lassen. |
Macht nichts. Die hatte Neill auch nicht und er wollte sie auch gar nicht. Er ist Lehrer geworden, hat sich dann gleichgesinnte und Förderer gesucht und seine eigene Schule aufgemacht.
Bemerkenswerte pädagogische Konzepte entstehen nicht am Schreibtisch sondern in der Praxis. So war es bei Montessori, Petersen, Freinet, so ist es in jüngerer Zeit mit Psychomotorik und Bewegungskindergärten, mit offenen Kindergärten, Waldkindergärten, Jugendfarmen und Abenteuerspielplätzen, der Reggio-Pädagogik und unzähligen anderen innovativen Richtungen.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#163331) Verfasst am: 08.08.2004, 18:11 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: |
Aber ok. Diese Pisastudie würde ich trotzdem gerne sehen. Gibts da einen Link? |
http://www.mpib-berlin.mpg.de/pisa/ergebnisse.pdf
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ch finde diese Aussage schon abartig!
In Bezug auf die Bildung eine Kosten-Nutzen Rechnung anzustellen, ist erstens unmenschlich und zweitens ein Verrat an den Kindern! |
wieso das denn? Bildung rechtfertigt keine Geldverschwendung, was nützt der Jugend eine tolle Bildung wenn der Staat bankrot ist?
_________________ Storm by Tim Minchin
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#163332) Verfasst am: 08.08.2004, 18:18 Titel: Re: Mein Modell für ein neues Bildungssystem |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | was nützt der Jugend eine tolle Bildung wenn der Staat bankrot ist? |
Naja, meine Aussage ist eben - wie fast alle meine Aussagen - relativ und gilt nur bis zu einem gewissen Grade. Natürlich soll der Staat nicht seine ganzen Einnahmen für die Bildung investieren! Zumindest im akzeptablen Rahmen ist Bildung und Entwicklung aber schon aus humanistischen Gründen auf jeden Fall wichtiger als kurzfristige Profite, ganz abgesehen davon, dass Bildung auch eine längerfristig absolut lohnende Investition ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#163337) Verfasst am: 08.08.2004, 18:27 Titel: |
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da sind wir vollkommen einer Meinung
_________________ Storm by Tim Minchin
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