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Zwangsarbeit durch HARTZ & Co
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#167530) Verfasst am: 19.08.2004, 23:24    Titel: Zwangsarbeit durch HARTZ & Co Antworten mit Zitat

"Arbeitsmarktexperte" Hilmar Schneider fordert Zwangsarbeit ohne Lohn

Zitat:
Das Angebot, einen Euro pro Arbeitsstunde zu zahlen, ist dabei sogar noch als Entgegenkommen zu werten. Das sind immerhin 100 bis 200 Euro mehr im Monat, die damit zusätzlich verdient werden können.

Konsequent wäre es gewesen, für erwerbsfähige Hilfeempfänger eine Arbeitspflicht ohne eine zusätzliche Bezahlung einzuführen.


Da war doch noch was:

Zitat:
Artikel 12
[Berufsfreiheit; Verbot der Zwangsarbeit]
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.


(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Nav
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Beitrag(#167535) Verfasst am: 19.08.2004, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Entweder wird Deutschland danach kommunistisch oder faschistisch - oder es wird Hungersnöte und Millionen Obdachlose geben.

Wenn Kapitalismus tatsächlich heißen sollte, daß nur noch 5% der Menschen was zu Fressen und ein Dach über dem Kopf haben, dann ist DDR - Sozialismus vielleicht doch die bessere Wahl.

Da gab es wenigstens weder Hunger noch Armut - und Obdachlosigkeit schon gleich überhaupt nicht. Böse
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Claudia
Simmeringer Nachteule



Anmeldungsdatum: 28.07.2003
Beiträge: 421
Wohnort: Wien

Beitrag(#167539) Verfasst am: 19.08.2004, 23:52    Titel: Re: Zwangsarbeit durch HARTZ & Co Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
"Arbeitsmarktexperte" Hilmar Schneider fordert Zwangsarbeit ohne Lohn


Ich bin auch für scharfe Zwangsmaßnahmen. Z.B. für die, jeden, der eine solche Forderung aufstellt, gleich nach dieser Forderung zu behandeln. Heißt im Klartext: 1 € pro Stunde für Herrn Clement. 0 € pro Stunde für Herrn Schneider. Wenn wir Glück haben, sind beide in spätestens 30 Tagen verreckt. Böse
_________________
Wenn man vor die Masse tritt und von den hohen Zielen und Aufgaben spricht, die Masse jedoch sieht, wie nach allen Seiten die Mittel verschleudert werden, so wird sie kein Vertrauen haben und ganz richtig sagen: „Arzt, heile dich selbst". - F. E. Dzierzynski
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shiningthrough
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#167546) Verfasst am: 20.08.2004, 00:17    Titel: Hartzer Käse stinkt Antworten mit Zitat

Satire:

Schröder erwies sich zu guter letzt doch noch als der progressive Sozi, der er mal war. Denn den marxistische gebildeten Dialektikern in seiner Riege und ihm war ja klar, dass man den deutschen Michel nicht einfach an die Revolution heranführen kann, denn wie sagte schon Lenin? Er sagte: "Eher der Deutsche einen Bahnhof stürmt, kauft er sich eine Bahnsteigkarte." Schwierig war es also, einen Weg zu finden. Doch nach einer Weile kam er darauf, dass ja vor dem Ende des Kapitalismus dessen Totengräber in Erscheinung zu treten haben. Also ward die Rolle gefunden.
Nunmehr bedurfte es eines Konzepts zur Herbeiführung einer revolutionären Situation und es sollte nicht auffallen. Und das Konzept war genial, denn es versprach den Herrschenden die permanente Vorhaltung einer industriellen Reservearmee in Gestalt vieler Arbeitslose sowie sehr billige Arbeitskräfte. Die herrschenden Kapitalisten sahen den Profit, waren beruhigt, dass der alte Gegenpol DDR und damit der Sozialismus keine Gefahr mehr darstellten und griffen gierig - wie es so ihre Art ist - zu.
Dann aber entsannen sich Menschen, den einst erfolgreich erprobten Aufstand noch in Erinnerung, ihrer Macht - der Macht der Demonstration mit dem gefürchteten Ruf "Wir sind das Volk!".
Das war aber noch zu früh, denn es hat gefälligst die Verelendung vor dem Aufstand zu erfolgen und so mußte Schröder seinen Clement nachregeln lassen. Und so kam dann auch Beruhigung auf, denn die Zahl der Demonstranten ging zurück.
So konnte der Marsch in die Verelendung fortgesetzt werden, der womöglich einst als Dutschkes Marsch durch die Instanzen begann.
Und sie kam - die Verlendung. Und es kam eine neue KP. Es kamen aber auch andere Altbekannte, die den vermeintlichen Massen an Ausländern die ganze Schuld gaben, die dem deutschen Arbeiter die Arbeit wegnehmen und die Sozialkassen belasten.
Und da jeder, der aus der Geschichte nichts lernt, gezwungen ist, sie zu wiederholen.... Aber so düster muss es ja nicht kommen, oder?
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Nav
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Beitrag(#167548) Verfasst am: 20.08.2004, 00:20    Titel: Re: Hartzer Käse stinkt Antworten mit Zitat

shiningthrough hat folgendes geschrieben:
Satire:

Schröder erwies sich zu guter letzt doch noch als der progressive Sozi, der er mal war. Denn den marxistische gebildeten Dialektikern in seiner Riege und ihm war ja klar, dass man den deutschen Michel nicht einfach an die Revolution heranführen kann, denn wie sagte schon Lenin? Er sagte: "Eher der Deutsche einen Bahnhof stürmt, kauft er sich eine Bahnsteigkarte." Schwierig war es also, einen Weg zu finden. Doch nach einer Weile kam er darauf, dass ja vor dem Ende des Kapitalismus dessen Totengräber in Erscheinung zu treten haben. Also ward die Rolle gefunden.
Nunmehr bedurfte es eines Konzepts zur Herbeiführung einer revolutionären Situation und es sollte nicht auffallen. Und das Konzept war genial, denn es versprach den Herrschenden die permanente Vorhaltung einer industriellen Reservearmee in Gestalt vieler Arbeitslose sowie sehr billige Arbeitskräfte. Die herrschenden Kapitalisten sahen den Profit, waren beruhigt, dass der alte Gegenpol DDR und damit der Sozialismus keine Gefahr mehr darstellten und griffen gierig - wie es so ihre Art ist - zu.
Dann aber entsannen sich Menschen, den einst erfolgreich erprobten Aufstand noch in Erinnerung, ihrer Macht - der Macht der Demonstration mit dem gefürchteten Ruf "Wir sind das Volk!".
Das war aber noch zu früh, denn es hat gefälligst die Verelendung vor dem Aufstand zu erfolgen und so mußte Schröder seinen Clement nachregeln lassen. Und so kam dann auch Beruhigung auf, denn die Zahl der Demonstranten ging zurück.
So konnte der Marsch in die Verelendung fortgesetzt werden, der womöglich einst als Dutschkes Marsch durch die Instanzen begann.
Und sie kam - die Verlendung. Und es kam eine neue KP. Es kamen aber auch andere Altbekannte, die den vermeintlichen Massen an Ausländern die ganze Schuld gaben, die dem deutschen Arbeiter die Arbeit wegnehmen und die Sozialkassen belasten.
Und da jeder, der aus der Geschichte nichts lernt, gezwungen ist, sie zu wiederholen.... Aber so düster muss es ja nicht kommen, oder?


So düster wird es kommen. Wenn selbst Sozialdemokraten den Menschen nicht mehr die Deckung ihrer fundamentalsten Grundbedürfnisse zugestehen wollen und dieses US - mäßig "Hartz IV" einführen wollen, dann wird der kleine Mann radikal werden MÜSSEN.

Warum "müssen"?

Weil es um das Überleben von ihm selbst und seiner Familie geht.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
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Beitrag(#167553) Verfasst am: 20.08.2004, 00:53    Titel: Re: Hartzer Käse stinkt Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
So düster wird es kommen. Wenn selbst Sozialdemokraten den Menschen nicht mehr die Deckung ihrer fundamentalsten Grundbedürfnisse zugestehen wollen und dieses US - mäßig "Hartz IV" einführen wollen, dann wird der kleine Mann radikal werden MÜSSEN.

Warum "müssen"?

Weil es um das Überleben von ihm selbst und seiner Familie geht.


Tja. Die Konservativen vermeiden jahrzehntelang Reformen, verteilen das Geld mit vollen Händen. Und die bösen Sozis, wenn sie sich mal entschließen, Aktionismus zu zeigen, werden dann dafür angepeest, daß sie das Geld wieder einsammeln - insbesondere, da die CDU Hartz IV ja mitträgt. (Es ist mir wohl bewußt, daß es unter der CDU dann noch US-mäßiger werden würde: die Aufhebung des Kündigungsschutzes, die Merz vorgeschlagen hat, nützt nicht dem kleinen Unternehmer, der saisonal zwei, drei Anstreicher mehr braucht, wohl aber dem MNU, um seine Produktion binnen ein paar Wochen nach Moldawien zu verlegen.)

Wenn die Leute nicht auskommen, gibt es jetzt noch ein "Schlupfloch": sollen sie eine "Ich-AG" aufmachen, kriegen sie erstmal 600 Euro Förderung pro Monat, auch wenn sie gar nicht auf dem freien Markt in Erscheinung treten. Zwei, drei Inserate reichen doch schon: "Maler- und Anstreicherarbeiten nach günstigen Stundensätzen."
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#167558) Verfasst am: 20.08.2004, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

@shiningthrough:

dein post hat mich einerseits schmunzeln lassen, allerdings blieb es mir gleichzeitig im halse stecken.

ich zumindest bin mal gespannt wie die jetzt konsumgeilen und -gewöhnten gören sich zu revolutionären kommunisten/faschisten/sonstigen-isten wandeln.

es wird kein schönes bild sein. in 15 jahren geht die party los![/quote]
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#167567) Verfasst am: 20.08.2004, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Euro ist zuviel

Zitat:
In seinem regelmäßigen Mitteilungsblatt rät das Institut [der deutschen Wirtschaft] dazu, »gemeinnützige Arbeiten ohne Sonderprämie« von den Beziehern des Arbeitslosengeldes II verrichten zu lassen und ihnen »allenfalls eine Aufwandsentschädigung von 50 Cent pro Stunde« zu zahlen.

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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#167568) Verfasst am: 20.08.2004, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

McAusbildung statt Lehre

Zitat:
Die Betriebe, die EQs anbieten, erhalten von den örtlichen Arbeitsagenturen die Kosten für Ausbildungsvergütungen bis zu einer Höhe von 192 Euro erstattet. Zum Abschluß der sechs- bis zwölfmonatigen EQ’s ist ein betrieblicher Praxistest und die Ausstellung eines Zertifikats der Handwerkskammer vorgesehen. Es gibt weder eine benotete Prüfung noch eine anerkannte formale Qualifikation.

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rabenkrähe
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Beitrag(#167575) Verfasst am: 20.08.2004, 03:32    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist doch alles Schnee von gestern und vorgestern. Seit es beispielsweise die Sozialhilfe-Gesetze gibt, steht da drin, daß jeder, der Sozialhilfe bezieht, zu entgeltfreier Arbeit im Rahmen seiner Möglichkeiten verpflichtet ist.
Das wird von Hartz 007,8 nur fortgeschrieben und es wird bei allen politischen StammTischReden seit Christi Nichtgeburt wiederholt, daß diese "Sozialschmarotzer mal richtig rangezogen werden müssen". Dieses Stammtischgeschwafel, um einen Gesetzestext, der da schon seit Dezennien steht, hat rein demagogischen Inhalt und soll law- and order-Typen imponieren.
Vor solchen Peinlichkeiten sollten einfach die Ohren verschlossen und der Kopf geschüttelt werden.

bin rabekrähe Anbetung des lila Einhorns
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#167904) Verfasst am: 20.08.2004, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

§ 16 SGB II lehnt sich an §§ 18, 19 BSHG an. Wer Geldleistungen erhält, ist verpflichtet, dafür zu arbeiten, soweit er arbeitsfähig ist und ihm ein Arbeitsangebot gemacht wird. Übrigens nimmt dieses System die gesamte erwerbstätige Bevölkerung ohne Murren hin, denn den Löhnen und Gehältern steht die Pflicht des Arbeitnehmers zur Gegenleistung in Form des Arbeitens gegenüber. Nicht mehr verlangt das Sozialhilferecht von seinen Kunden.

Wie sieht es nun mit der Bezahlung im Rahmen des § 16 aus? Sie setzt sich für eine Einzelperson folgendermaßen zusammen, wobei ich in meinem Beispiel von meinem eigenen Zuständigkeitsbereich ausgehe; ich Großstädten sind die angemessenen Unterkunfts- und Heizkosten natürlich höher.

345.00 € Regelsatz
125.17 € Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag
202.50 € angemessene Kaltmiete
28.76 € angemessene Heizkosten
50.00 € Mietnebenkosten (geschätzt)
346.40 € für 40 Wochenstunden Arbeitsleistung, gerechnet auf den Monat

Das sind 1 097.83 € steuerfreier Arbeitslohn. Ich kenne Leute, die arbeiten mehr für weniger Geld und nehmen keine Sozialhilfe in Anspruch.


Zuletzt bearbeitet von Raphael am 20.08.2004, 20:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#167907) Verfasst am: 20.08.2004, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
346.40 € für 80 Wochenstunden Arbeitsleistung, gerechnet auf den Monat


Wie kommst Du blosz auf diese Zahl?
_________________
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#167913) Verfasst am: 20.08.2004, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
346.40 € für 80 Wochenstunden Arbeitsleistung, gerechnet auf den Monat


Wie kommst Du blosz auf diese Zahl?



Ausgehend von einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden (die Zahl 80 ist ein Schreibfehler; ich korrigiere ihn im Ursprungsbeitrag), errechnet sich durch Multiplikation mit 4,33 die Monatsstundenzahl von 173,20, die ihrerseits mit 2 € Mehraufwandsentschädigung multipliziert wird. Ergebnis: 346.40 €.
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Nav
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Beitrag(#167916) Verfasst am: 20.08.2004, 20:55    Titel: Re: Hartzer Käse stinkt Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
So düster wird es kommen. Wenn selbst Sozialdemokraten den Menschen nicht mehr die Deckung ihrer fundamentalsten Grundbedürfnisse zugestehen wollen und dieses US - mäßig "Hartz IV" einführen wollen, dann wird der kleine Mann radikal werden MÜSSEN.

Warum "müssen"?

Weil es um das Überleben von ihm selbst und seiner Familie geht.


Tja. Die Konservativen vermeiden jahrzehntelang Reformen, verteilen das Geld mit vollen Händen. Und die bösen Sozis, wenn sie sich mal entschließen, Aktionismus zu zeigen, werden dann dafür angepeest, daß sie das Geld wieder einsammeln - insbesondere, da die CDU Hartz IV ja mitträgt. (Es ist mir wohl bewußt, daß es unter der CDU dann noch US-mäßiger werden würde: die Aufhebung des Kündigungsschutzes, die Merz vorgeschlagen hat, nützt nicht dem kleinen Unternehmer, der saisonal zwei, drei Anstreicher mehr braucht, wohl aber dem MNU, um seine Produktion binnen ein paar Wochen nach Moldawien zu verlegen.)

Wenn die Leute nicht auskommen, gibt es jetzt noch ein "Schlupfloch": sollen sie eine "Ich-AG" aufmachen, kriegen sie erstmal 600 Euro Förderung pro Monat, auch wenn sie gar nicht auf dem freien Markt in Erscheinung treten. Zwei, drei Inserate reichen doch schon: "Maler- und Anstreicherarbeiten nach günstigen Stundensätzen."


Wenn hier mal wieder alle hungern müssen, dann packe ich wieder den guten alten Marx und den guten alten Lenin aus, frage mich "was tun?" und überlege dann nochmal. Mal sehen, zu welchem Schluß ich komme.

Ich will nicht, daß es Hunger und Armut und Obdachlosigkeit gibt - aber Euer beschissenes Hartz IV - Zeug führt genau dazu! Böse
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#167924) Verfasst am: 20.08.2004, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
346.40 € für 80 Wochenstunden Arbeitsleistung, gerechnet auf den Monat


Wie kommst Du blosz auf diese Zahl?



Ausgehend von einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden (die Zahl 80 ist ein Schreibfehler; ich korrigiere ihn im Ursprungsbeitrag), errechnet sich durch Multiplikation mit 4,33 die Monatsstundenzahl von 173,20, die ihrerseits mit 2 € Mehraufwandsentschädigung multipliziert wird. Ergebnis: 346.40 €.


1. ist von 1-Euro-Jobs die Rede und nicht von 2-Euro-Jobs.

2. Wenn ein Arbeitgeber fuer einen Vollzeitarbeitsplatz bei ALG II - Sklaven im Monat nur 173,20 Euro bezahlen muss, was meinst Du wie sich die Lohnsituation beispielsweise fuer Studenten bei Semsterferienjobs in Kombination mit Studiengebuehren entwickelt? Hier wird staatlich subventioniert ein Trend zu Dumpingloehnen in Gang gesetzt. Der wird weder die Arbeitslosikeit signifikant verringern, noch ist im globalen Wettbewerb hierzulande die schaebigste Niedriglohnquote zu erzielen. Von der systematischen Entwuerdigung und der bedingten Stigmatisierung ganz zu schweigen. Wer einmal in dem System drin ist, wird nie wieder einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Es sei denn, die dreiste Faelschung des Lebenslaufes bei Bewerbungen truege zum Erfolg. Aktuell werden jedoch sogar Personen mit guten und ehrlichen Lebenslaeufen oft nicht wieder eingestellt.

3. Bei Deiner Milchmaedchenrechnung fehlt voellig die Ausgabenseite: staendig steigende Preise und Gebuehren fuer Wasser, Strom, Muellabfuhr usw.
_________________
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Matti
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Beitrag(#167942) Verfasst am: 20.08.2004, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Die Hetze gegen Hartz

Wer Änderungen am Hartz-Konzept fordert, muss sagen, was das kostet – und wer es bezahlen soll. Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus

Von Robert Leicht für ZEIT.de

http://www.zeit.de/2004/34/populismus
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#167950) Verfasst am: 20.08.2004, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Matti hat folgendes geschrieben:
Die Hetze gegen Hartz

Wer Änderungen am Hartz-Konzept fordert, muss sagen, was das kostet – und wer es bezahlen soll. Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus

Von Robert Leicht für ZEIT.de

http://www.zeit.de/2004/34/populismus


Der evangelische Kirchenfunktionaer Leicht sollte sich vielleicht mal die Steuerprivilegien seiner Kirche ansehen.
_________________
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#167977) Verfasst am: 20.08.2004, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
346.40 € für 80 Wochenstunden Arbeitsleistung, gerechnet auf den Monat


Wie kommst Du blosz auf diese Zahl?



Ausgehend von einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden (die Zahl 80 ist ein Schreibfehler; ich korrigiere ihn im Ursprungsbeitrag), errechnet sich durch Multiplikation mit 4,33 die Monatsstundenzahl von 173,20, die ihrerseits mit 2 € Mehraufwandsentschädigung multipliziert wird. Ergebnis: 346.40 €.


1. ist von 1-Euro-Jobs die Rede und nicht von 2-Euro-Jobs.


Der Satz für gemeinnützige Arbeit beträgt schon jetzt für Asylbewerber 1.30 €. Eine Schlechterstellung von Deutschen gegenüber Asylbewerbern halte ich für politisch weder gewollt noch durchsetzbar. Im Gegenteil ist von einer Aufrundung auf 2 € auszugehen.

Zitat:
2. Wenn ein Arbeitgeber fuer einen Vollzeitarbeitsplatz bei ALG II - Sklaven im Monat nur 173,20 Euro bezahlen muss, was meinst Du wie sich die Lohnsituation beispielsweise fuer Studenten bei Semsterferienjobs in Kombination mit Studiengebuehren entwickelt? Hier wird staatlich subventioniert ein Trend zu Dumpingloehnen in Gang gesetzt. Der wird weder die Arbeitslosikeit signifikant verringern, noch ist im globalen Wettbewerb hierzulande die schaebigste Niedriglohnquote zu erzielen. Von der systematischen Entwuerdigung und der bedingten Stigmatisierung ganz zu schweigen. Wer einmal in dem System drin ist, wird nie wieder einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Es sei denn, die dreiste Faelschung des Lebenslaufes bei Bewerbungen truege zum Erfolg. Aktuell werden jedoch sogar Personen mit guten und ehrlichen Lebenslaeufen oft nicht wieder eingestellt.


Du weißt nicht, was Sklaverei ist. Ich bitte Dich, den Opfern der Sklaverei gegenüber so viel Respekt aufzubringen, sie nicht durch Gleichsetzung mit heutigen deutschen Sozialhilfebeziehern lächerlich zu machen. Das Gesetz geht davon aus, entweder reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen oder Gelegenheiten zu gemeinnütziger Arbeit. Die Erfahrung lehrt, dass vorwiegend Letzteres der Fall sein wird. Wer die Situation auf dem Arbeitsmarkt kennt, weiß, dass ein Sozialhilfeempfänger in der Regel die Wahl hat zwischen Nichtstun einerseits und irgendwelchen Maßnahmen oder gemeinnütziger Arbeit andererseits. Auf Arbeitsplätze, die es nicht gibt, kann man niemanden vermitteln, egal welchen Lebenslauf man vorlegt. Wer als Arbeitsloser zuverlässig und kontinuierlich gemeinnützige Arbeit bei einem Wohlfahrtsträger oder einer Kommune geleistet hat, wird immer bessere Karten haben als einer, der zwei Jahre lang arbeitsentwöhnt ist. Im Übrigen ist es gesetzlich verboten, reguläre Arbeitsplätze durch Arbeitsgelegenheiten der Sozialhilfe zu ersetzen, so dass das von Dir befürchtete Dumpingmodell dann nicht greifen kann, wenn dieses Verbot ordnungsgemäß behördlich überwacht wird.

Zitat:
3. Bei Deiner Milchmaedchenrechnung fehlt voellig die Ausgabenseite: staendig steigende Preise und Gebuehren fuer Wasser, Strom, Muellabfuhr usw.


Persönliche Beleidigungen sind die Argumente derer, die keine anderen vorzubringen wissen. Ich rede hier über etwas, das seit 13 Jahren mein Beruf ist. Mir dabei eine Milchmädchenrechnung vorzuwerfen, ist schlicht eine pubertäre Frechheit. Hättest Du auch nur die geringste Ahnung von der Materie, dann wüsstest Du, dass sich die Höhe der sozialhilferechtlich anzuerkennenden Mietnebenkosten nach der Höhe der tatsächlich zu zahlenden Abschläge und Vorauszahlungen richtet, so lange und so weit diese nicht wegen unmäßigen Verbrauchs unangemessen hoch sind. Die "Milchmädchenrechnung" ist deshalb flexibel und stets den tatsächlichen Verhältnissen anzupassen. Werden z.B. die Wassergebühren teurer, steigt selbstverständlich auch die Sozialhilfe. So viel Bequemlichkeit hätte gerne auch der durchschnittliche Arbeitnehmer, dessen Lohn oder Gehalt leider nicht automatisch mit jeder Mieterhöhung steigt.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#167980) Verfasst am: 20.08.2004, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Matti hat folgendes geschrieben:
Die Hetze gegen Hartz

Wer Änderungen am Hartz-Konzept fordert, muss sagen, was das kostet – und wer es bezahlen soll. Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus

Von Robert Leicht für ZEIT.de

http://www.zeit.de/2004/34/populismus


Der evangelische Kirchenfunktionaer Leicht sollte sich vielleicht mal die Steuerprivilegien seiner Kirche ansehen.



Die Meinung des Herrn Leicht hat also als widerlegt zu gelten, weil seine Kirche Steuerprivilegien hat?
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panta rhei



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Beitrag(#167988) Verfasst am: 20.08.2004, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Matti hat folgendes geschrieben:
Die Hetze gegen Hartz

Wer Änderungen am Hartz-Konzept fordert, muss sagen, was das kostet – und wer es bezahlen soll. Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus

Von Robert Leicht für ZEIT.de

http://www.zeit.de/2004/34/populismus


Der evangelische Kirchenfunktionaer Leicht sollte sich vielleicht mal die Steuerprivilegien seiner Kirche ansehen.



Die Meinung des Herrn Leicht hat also als widerlegt zu gelten, weil seine Kirche Steuerprivilegien hat?


Der Herr Leicht fragt doch scheinheilig, wo denn Vorschlaege zur Gegenfinanzierung sozialerer Regelungen sind. Soll er doch mal damit anfangen, dasz seine Kirche ihre Angelegenheiten aus eigenen Mitteln bezahlt und nicht durch die Allgemeinheit subventioniert bekommt.
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Raphael
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Beiträge: 8362

Beitrag(#167990) Verfasst am: 20.08.2004, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Na also, da haben wir doch schon mal einen Finanzierungsvorschlag!
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#168005) Verfasst am: 21.08.2004, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Das Gesetz geht davon aus, entweder reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen oder Gelegenheiten zu gemeinnütziger Arbeit.

Und wer sagt, dass es nicht zu einer Subventionierung der Vernichtung von normal bezahlten Stellen kommt? Warum sollten die Gemeinden normal Leute anstellen, wenn sie billige ALGII-Sklaven bekommen? Und vielleicht kann man dies ja noch ausweiten, vielleicht so wie in den USA, wo es ganz normal ist, dass innerhalb von Gefängnissen mit entsprechenden miesen Löhnen für Grosskonzerne gearbeitet wird, z.B. Call Center für Fluggesellschaften. Erbrechen
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Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

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panta rhei



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Beitrag(#168020) Verfasst am: 21.08.2004, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Du weißt nicht, was Sklaverei ist.


betr.: Zusatzeinkünfte von Langzeitarbeitslosen

http://www.taz.de/pt/2004/08/21/a0217.nf/text :
Zitat:
"Ich bin Langzeitarbeitsloser und darf bisher von meinem 400-Euro-Minijob 165 Euro behalten. Ab 1. 1. 2005 soll ich nur noch 50 bis 60 Euro behalten dürfen. Nach Abzug meiner Fahrtkosten reicht das zu einem ausgedehnten Kaffeetrinken pro Woche. Da ich aber das Geld für meine getrennt lebenden Kinder benötige, werde ich gezwungen sein, einen Ein-Euro-Job anzunehmen, denn dieses Geld darf ich ganz behalten. Ob ich aber einen bekomme, liegt im Ermessen meines "Fallmanagers". Ihm bin ich ausgeliefert wie ein Häftling seinem Kapo, denn einen Rechtsanspruch auf den Job habe ich ja nicht. Vom ersten Arbeitsmarkt werde ich, wenn ich Glück habe, auf den zweiten Arbeitsmarkt gezwungen und darf mich herumschubsen lassen, um glücklicher Lohnsklave zu werden." […]

_________________
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Beitrag(#168021) Verfasst am: 21.08.2004, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

"Der Sozialstaat geht kaputt", sagt Norbert Blüm

Zitat:
Es werden Löhne von einem Euro zumutbar. Da wird der Drehtüreffekt organisiert: Ich schmeiße einen anständig Bezahlten raus und stelle jemand anderen für einen Hungerlohn ein. Das ist die Organisierung des unlauteren Wettbewerbs. Der Handwerker mit anständigen Löhnen wird zum Dummen. Er wird konkurrenzunfähig.

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panta rhei



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Beitrag(#168023) Verfasst am: 21.08.2004, 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

Für 1,50 Euro sollen angeblich sinnvolle Tätigkeiten erledigt werden. Damit ist Clement endgültig bei der Seelsorge angekommen

Zitat:
Das Problem ist nur: Je weniger Konkurrenz zur Privatwirtschaft diese Billigjobs darstellen, desto marktferner sind solche gemeinnützigen Tätigkeiten eben auch - und können damit auch nicht für die Langzeitarbeitslosen als Brücke dienen zum so genannten ersten Arbeitsmarkt.



Zitat:
Eine längerfristige Perspektive für die Langzeitarbeitslosen bieten die Billigjobs jedoch nicht: "Letztlich geht es vor allem darum, dass die Erwerbslosen einfach wieder eine Berührung mit der Arbeitswelt, einen strukturierten Tag haben", meint Lohe.

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Beitrag(#168025) Verfasst am: 21.08.2004, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hartz muss weg - und dann?
Die zahlreichen Gegner der rot-grünen Arbeitsmarktreform haben nicht mehr gemeinsam als die Intensität ihrer Empörung über Hartz IV

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Beitrag(#168026) Verfasst am: 21.08.2004, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

Reichtum ist für alle da

Zitat:
Darüber hinaus wäre es an der Zeit, sich über grundsätzlichere Fragen Gedanken zu machen: Nur 38 Millionen Menschen reichen heute, um die restlichen 44 Millionen mit zu versorgen und dazu noch einen exorbitanten Handelsbilanzüberschuß zu produzieren. Derweil ist ein gewaltiger Wasserkopf aus »Arbeitsagenturen«, Sozialämtern und ähnlichem damit beschäftigt, etliche Millionen Menschen zu gängeln und mit Brosamen abzuspeisen.

Wieso nicht auf diese ganze Bürokratie verzichten und jedem Einwohner – vom Kleinkind bis zur Oma – ein Grundeinkommen von sagen wir 1000 Euro inklusive Krankenversicherung zu garantieren. Davon kann man in diesem Land einigermaßen leben, und bezahlbar wäre es im Prinzip auch, wie Sozialhilfeinitiativen schon vor Jahren vorgerechnet haben. Die knappe Billion Euro, die dafür im Jahr benötigt würde, hört sich nach einer gewaltigen Summe an, macht aber nicht einmal die Hälfte des deutschen Bruttosozialprodukts aus. Was wäre das für ein Leben: Keine Angst mehr vor Arbeitslosigkeit und Altersarmut, keinen Zwang mehr, mies bezahlte Schwerstarbeit anzunehmen. Statt dessen nur noch Arbeit, die Spaß macht, oder durch besonders gute Bezahlung für ihre unangenehmen Seiten entschädigt. Ein Traum? Oder die einzig realistische Antwort, was mit dem enormen Reichtum dieser Gesellschaft angefangen werden sollte?

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Beitrag(#168027) Verfasst am: 21.08.2004, 02:02    Titel: Antworten mit Zitat

»Hartz IV« und Flüchtlinge: Noch weniger als ALG II?
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Raphael
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Beitrag(#168039) Verfasst am: 21.08.2004, 05:27    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Das Gesetz geht davon aus, entweder reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen oder Gelegenheiten zu gemeinnütziger Arbeit.

Und wer sagt, dass es nicht zu einer Subventionierung der Vernichtung von normal bezahlten Stellen kommt? Warum sollten die Gemeinden normal Leute anstellen, wenn sie billige ALGII-Sklaven bekommen? Und vielleicht kann man dies ja noch ausweiten, vielleicht so wie in den USA, wo es ganz normal ist, dass innerhalb von Gefängnissen mit entsprechenden miesen Löhnen für Grosskonzerne gearbeitet wird, z.B. Call Center für Fluggesellschaften. Erbrechen


Ich sag zwei Dinge noch mal: Die Vernichtung von regulären Stellen zu Gunsten von Sozialhilfe-Arbeitsgelegenheiten ist verboten, und die Bedeutung des Wortes "Sklave" ist hier im Forum offenbar einigen Leuten unbekannt.
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Raphael
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Beitrag(#168040) Verfasst am: 21.08.2004, 05:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Du weißt nicht, was Sklaverei ist.


betr.: Zusatzeinkünfte von Langzeitarbeitslosen

http://www.taz.de/pt/2004/08/21/a0217.nf/text :
Zitat:
"Ich bin Langzeitarbeitsloser und darf bisher von meinem 400-Euro-Minijob 165 Euro behalten. Ab 1. 1. 2005 soll ich nur noch 50 bis 60 Euro behalten dürfen. Nach Abzug meiner Fahrtkosten reicht das zu einem ausgedehnten Kaffeetrinken pro Woche. Da ich aber das Geld für meine getrennt lebenden Kinder benötige, werde ich gezwungen sein, einen Ein-Euro-Job anzunehmen, denn dieses Geld darf ich ganz behalten. Ob ich aber einen bekomme, liegt im Ermessen meines "Fallmanagers". Ihm bin ich ausgeliefert wie ein Häftling seinem Kapo, denn einen Rechtsanspruch auf den Job habe ich ja nicht. Vom ersten Arbeitsmarkt werde ich, wenn ich Glück habe, auf den zweiten Arbeitsmarkt gezwungen und darf mich herumschubsen lassen, um glücklicher Lohnsklave zu werden." […]


Auch dieser Schwätzer weiß nicht, was Sklaverei ist. Und der Vergleich seiner selbst und seines Sachbearbeiters mit einem Häftling und einem Kapo (Aufseher in einem KZ, man denke als Berlusconi und seinen verächtlichen Vergleich des EU-Parlamentariers Schulz mit einem Kapo) spricht nicht dafür, dass der Mann Verstand hätte. Zudem: Welche Chance hat er auf dem ersten Arbeitsmarkt? Offensichtlich keine, sonst wäre er nicht langzeitarbeitslos. Bleibt also allenfalls der zweite, um ihn überhaupt noch in Arbeit unterzubringen.
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