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elektronische Schulbücher?
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1685819) Verfasst am: 11.09.2011, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
"Meine" Schüler sind in der Regel hochmotiviert und anspruchsvoll.


Herzlichen Glückwunsch zu solchen Schülern, manch geplagter Hauptschulerer wird dich sicher beneiden....

Zitat:

Die zahlen nämlich.



Ach daher weht der Wind....nun ja, auch dieses wirft nicht gerade ein gutes Licht auf unsere ach so hochgelobte staatliche "Chancengleichheit" und stinkt nicht weniger wie unsere Zweiklassenmedizin, in der Kassenpatienten das Nachsehen haben.

Reiche Leute sind nun mal gleicher....

....zur allgemeinen Qualitätssicherung der medizinischen Betreuung sollte es ein Gesetz geben, welches vorschreibt, dass *alle* Patienten, vom Berber bis zum Bundespräsidenten, die gleiche medizinische Betreuung erhalten, und das medizinische Behandlung jenseits dieses Standards - um den Standard selbst hochzuhalten - verboten sein sollte.....

Zitat:



Was meinst du, worüber die sich beschweren, wenn sie sich beschweren?

Ablenkungen (besonders durch andere Schüler), fehlende Strenge, zu wenig Hausaufgaben, zu lockere Benotung (leichtere als an staatlichen Schulen, die als Maßstab gelten müssen).



Schüler, die sich über zu lockere Benotung beschweren?

Dann doch wohl sicherlich bloß, wenn in ihren Augen ihre Mitschüler (Konkurrenten) zu gut benotet werden, und nicht, wenn die zu gute Benotung sie selbst betrifft.

Auch das eine ganz eigene Form der "Assozialität" ....

(....wohl kaum anzunehmen, dass ein Schüler sich über die eigene zu gute Note beschwert, wohl eher, dass sie den Anderen als zu gut benotet empfinden...)


Zitat:

Warum tun die das?



Weil sie erkannt haben (...oder zu haben glauben), dass der schulische Erfolg die Voraussetzung für den gesellschaftlichen Erfolg und die Karriere wichtig sind....?

Zitat:



Die wollen lernen.



Klar. Irgend eine Motivation zum lernen muss vorhanden sein, egal worin sich diese Motivation nun auch immer begründet....

Zitat:

Die wollen ihre Abschlüsse. Und die wollen alles weg haben, was sie davon abhält.


Dann dürften aber Notebooks nicht als Hemmnisse sondern als Unterstützung und willkommenes Werkzeug und willkommene Ergänzung angesehen werden, denn wer etwas lernen *will*, der widersteht der Versuchung "Computerspiel".

Und aus meiner Warte gesehen, ist der (convertible Tablet) Computer das ideale Medium schlechthin, egal, ob jemand einen Aufsatz schreibt, und durch die Möglichkeit der Textverarbeitung seine Texte in einer Form zu editieren, wie es bei einem handgeschriebenen Aufsatz vollkommen unmöglich ist - abgesehen von der Tatsache, das ein geübter Tipper etwa 3...4 mal so schnell schreiben kann wie mit mit dem Stift, oder ob er mit dem cT-Comp für ein naturwissenschaftliches Fach, meinetwegen Physik eine Zeichnung erstellt, und eine Berechung durchführt.....man im Internet nach Informationen recherchiert, oder dutzende von Büchern auf Festplatte ständig griffbereit hat, die man ansonsten kiloweise mit sich rumschleppen müsste....

Nun gut....es ist nur meine Ansicht...

nv.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1685898) Verfasst am: 11.09.2011, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Darf ich deinen Text als Beispiel geballter Ahnungslosigkeit und Verständnislosigkeit verwenden? Man findet selten solche Prachtexemplare (in dieser Länge).
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1685986) Verfasst am: 12.09.2011, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Ich denke, wenn Computerspiele interessanter sind als der Unterricht, dann könnte möglicherweise etwas mit dem Unterricht nicht stimmen; es wäre zumindest mal Wert, in dieser Richtung weiterzudenken....

wenn das neueste computerspiel also den schuelern interessanter erscheint als der mathematikunterricht, dann ist also der lehrer schuld? und, wenn ich dich recht verstehe, dann soll man halt drauf verzichten, dass die schueler die mathematik erlernen? weil sie ja sonst traumatisiert werden koennten?

und wenn andere schueler dann doch was lernen wollen, dann duerfen sie nicht, weil das ja dann zwei-klassen-bildung waere, ja?
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1686105) Verfasst am: 12.09.2011, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Darf ich deinen Text als Beispiel geballter Ahnungslosigkeit und Verständnislosigkeit verwenden? Man findet selten solche Prachtexemplare (in dieser Länge).


Nun ja - Ahnungslosigkeit kann man ja einfach mal so unterstellen, ohne groß beweispflichtig zu werden, aber der Vorwurf der Verständnislosigkeit ist dann doch schon etwas krude!

Aber eine Frage hätte ich da dennoch schon an dich, als Pädagogikexpertin:

Wenn es einem Lehrer im Unterricht nicht mal gelingt, durch seinen interresanten Unterricht die Schüler davon abzuhalten, computerspiele zu spielen, ohne dass er zu Verboten greifen muss, welchen Grund sollte es denn dann überhaupt zu Hause für den Schüler geben, sich mit Hausaufgaben zu beschäftigen, anstatt "Computer zu spielen"?

Ach ja, und wo soll ich denn kein Verständnis - vor allem für was gehabt haben?

Auf dein Unvermögen etwa, dich auf elektronische Medien im Unterricht einzulassen - in der Tat, hier fehlt mir tatsächlich etwas das Verständnis.

nv.

...im übrigen ist dein Beitrag ein einziges ad hominem... bravo

...im übrigen 2 - von pädagogischen Konzepten wie in Summerhill hälts du wohl auch nicht sonderlich viel, nicht wahr?

Für alle Anderen zum Nachlesen:

http://www.summerhillschool.co.uk/
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1686110) Verfasst am: 12.09.2011, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Darf ich deinen Text als Beispiel geballter Ahnungslosigkeit und Verständnislosigkeit verwenden? Man findet selten solche Prachtexemplare (in dieser Länge).


Nun ja - Ahnungslosigkeit kann man ja einfach mal so unterstellen, ohne groß beweispflichtig zu werden, aber der Vorwurf der Verständnislosigkeit ist dann doch schon etwas krude!


Wieso, ist doch belegt.
Zitat:

Aber eine Frage hätte ich da dennoch schon an dich, als Pädagogikexpertin:


Och geh, das habe ich nun aber echt nicht behauptet.

Zitat:
Wenn es einem Lehrer im Unterricht nicht mal gelingt, durch seinen interresanten Unterricht die Schüler davon abzuhalten, computerspiele zu spielen, ohne dass er zu Verboten greifen muss, welchen Grund sollte es denn dann überhaupt zu Hause für den Schüler geben, sich mit Hausaufgaben zu beschäftigen, anstatt "Computer zu spielen"?


Der Lehrer hat sich an den Lehrplan zu halten. Wenn der für manche Schüler langweilig ist, dann ist das so. Was soll der Lehrer da groß machen?

Zitat:

Ach ja, und wo soll ich denn kein Verständnis - vor allem für was gehabt haben?


Für die Praxis.

Zitat:
Auf dein Unvermögen etwa, dich auf elektronische Medien im Unterricht einzulassen - in der Tat, hier fehlt mir tatsächlich etwas das Verständnis.


Ich verwende elektronische Medien im Unterricht. Wenn nötig und praktikabel. Wir sprachen doch von elektronischen Schulbüchern. Die sind unnötig.


Zitat:

...im übrigen ist dein Beitrag ein einziges ad hominem... bravo


Ja. Schön erkannt.

Zitat:
...im übrigen 2 - von pädagogischen Konzepten wie in Summerhill hälts du wohl auch nicht sonderlich viel, nicht wahr?

Für alle Anderen zum Nachlesen:

http://www.summerhillschool.co.uk/


Wie kommst du darauf? Sach ma, wie alt bist du eigentlich?
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1686116) Verfasst am: 12.09.2011, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Wenn es einem Lehrer im Unterricht nicht mal gelingt, durch seinen interresanten Unterricht die Schüler davon abzuhalten, computerspiele zu spielen, ohne dass er zu Verboten greifen muss, welchen Grund sollte es denn dann überhaupt zu Hause für den Schüler geben, sich mit Hausaufgaben zu beschäftigen, anstatt "Computer zu spielen"?

der grund ist das gebot, die hausaufgaben zu erledigen.

so wie der grund dafuer, dass die schueler nicht waehrend des unterrichts computer spielen, das entsprechende verbot ist.

ich finds ganz schoen viel verlangt, dass du erwartest, dass der lehrer den unterricht spannender gestaltet als heutige computerspiele. wenn du das hinkriegst (und dabei auch noch die fachlichen inhalte erfolgreich vermitteln kannst), dann solltest du unbedingt lehrer werden.

allerdings... ok... dann koenntest du vielleicht besser showmaster im fernsehen werden oder so. muesstest du nen haufen kohle mit verdienen koennen.
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sponor
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Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
Wohnort: München

Beitrag(#1686119) Verfasst am: 12.09.2011, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
...
Wenn es einem Lehrer im Unterricht nicht mal gelingt, durch seinen interresanten Unterricht die Schüler davon abzuhalten, computerspiele zu spielen, ohne dass er zu Verboten greifen muss, welchen Grund sollte es denn dann überhaupt zu Hause für den Schüler geben, sich mit Hausaufgaben zu beschäftigen, anstatt "Computer zu spielen"?
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
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Beitrag(#1686122) Verfasst am: 12.09.2011, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="tridi" postid=1685986] [quote="Navigator2" postid=1685808]Ich denke, wenn Computerspiele interessanter sind als der Unterricht, dann könnte möglicherweise etwas mit dem Unterricht nicht stimmen; es wäre zumindest mal Wert, in dieser Richtung weiterzudenken....
Zitat:

wenn das neueste computerspiel also den schuelern interessanter erscheint als der mathematikunterricht, dann ist also der lehrer schuld?

Das hatte ich wo geschrieben - deiner Meinung nach?

Die Sache ist _ganz_ einfach die, dass ein Schüler nur das wirklich gut lernt, wofür er sich interressiert. Wenn also jetzt das neueste Computerspiel so interessant ist, dass die Mathematik dahinter verblasst, dann könnte vielleicht der Mathematiklehrer mit den Schülern ein abkommen treffen, dass die Schüler sich in dieser Stunde oder an diesem Tage ausgibig mit dem Spiel beschäftigen dürfen, und dafür tags darauf sich um so konzentrierter wider der Mathematik zuwenden - das wäre doch mal ein Ansatz?

Im übrigen (Überraschung; ich war auch mal Lehrer....) kläre ich doch mal kurz darüber auf, wie m.E. nach Unterricht "funktioniert"....

Unterricht ist nicht, wenn vorne einer steht und "quakt", und dahinter sitzt andächtig die Klasse, und hört aus freien Stücken zu, sondern Unterricht lebt aus der Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler und hat in seiner Qualität auch ganz viel mit der wechselseitigen Beziehung zwischen Lehrer und Schüler zu tun.

So ist es keine Seltenheit, dass sich bei bestimmten Schülern bei einem Lehrerwechsel enorme Leistungsunterschiede einstellen: Aus ehemals sehr schlechten Schülern werden plötzlich sehr gute und motivierte Schüler; und leider ist der umgekehrte Weg ebenfalls keine Seltenheit.

Das nur als Denkanregung und Beleg dafür, dass Unterricht einfach mehr ist (sein sollte), als abstrakte Wissensvermittlung....es ist eine äußerst komplexe Interaktion, zwischen Lehrer, Schüler, Schüler untereinander und im erweiterten Sinne auch mit dem gesamten Umfeld der Schüler (damit beziehe ich das häusliche Milleu mit ein). Und in diesem komplexen Sozialgefüge können überall Störungen auftreten, die Unterricht erschweren, ja sogar unmöglich machen...

Dieses nicht zu wissen, oder nicht darauf eingehen zu können, macht Unterricht einfach schlecht ...

... und NEIN, die ganze Verantwortung lastet nicht ausschließlich auf dem Lehrer, auch das Schulsystem, das Elternhaus, ja sogar die Gesellschaft schlechthin trägt hier mit dazu bei.

So sind beispielsweise an den chaotischen Verhältnissen an Hauptschulen in sozialen Brennpunkten nicht primär die Lehrer schuld, obwohl der Lehrbetrieb im Rahmen seiner Möglichkeiten einiges auffangen kann....


Zitat:



und, wenn ich dich recht verstehe,



Nein, das tust du nicht, nicht mal ansatzweise....

Zitat:



dann soll man halt drauf verzichten, dass die schueler die mathematik erlernen?



In der Tat wäre das die Konsequenz!

Ein Schüler, der eine bestimmte Sache nicht lernen *will*, der lernt sie doch sowieso nicht, also warum den Schüler dazu zwingen?

Und natürlich gehört es zu den Aufgaben des Lern-Lehr-Betriebes dazu, für die Produkte - Lerninhalte, die sie vermitteln möchte -, zu werben, und so bei dem Schüler ein Interesse zu wecken und eine Motivation zu erzeugen.


Zitat:

weil sie ja sonst traumatisiert werden koennten?



In der Tat ist Schule auch ein Ort, in der Schüler (nicht alle) traumatisiert werden; Amokläufer zeugen davon in schönster Regelmäßigkeit....

....besoners ulkig sind dann hinterher die ignoranten Diskussionen und die pseudowissenschaftliche Ursachenforschung danach....

....ach ja, an dieser Stelle ein Tipp: .... die Ursachen kommt man am ehesten auf die Spur, wenn man versucht, die Täter zu verstehen, was sie zu so einer Tat bewogen haben mag....wem hierzu die Empathie fehlt, der beteiligt sich am besten erst gar nicht an dieser Diskussion, denn das einzige was er hervorzubringen vermag ist Unsinn....so wie z.B. "Killerspiele zu verbieten" und anderen Unsinn, der mit den eigentlichen Ursachen nix zu tun hat....

Zitat:


und wenn andere schueler dann doch was lernen wollen, dann duerfen sie nicht, weil das ja dann zwei-klassen-bildung waere, ja?



Du hast "Ich will nix verstehen und mich als völliger Ignorant aufführen" schon so ziemlich richtig geschrieben!

Meine Kritik der Zwei-Klassen-Bildung bezieht sich auf die miserablen staatlichen Schulen, deren Besuch reichbegüterte Eltern ihren Kindern ersparen, in dem sie sie auf teure Privatschulen schicken.


Aber einem Ignoranten fällt es natürlich schwer, die richtigen Zusammenhänge herauszulesen.... Komplett von der Rolle , genau so wenig, wie sich aus meinem Beitrag (nicht) herauslesen läßt, das einzelne Schüler das Recht hätten, die Bildung anderer Schüler durch Störung zu beeinträchtigen.

Statt dessen wäre es angezeigt, Schüler, die sich nicht für den Unterricht interessieren, irgenwo anders hinzuschicken, wo etwas angeboten wird, was ihr Interesse erregt....z.B. zum Sozialtherapeuten, in die Bastelwerkstatt oder wohin auch sonst immer....oder halt einfach nach Hause, falls das Dessinteresse an einer körperlichen Unpässlichkeit geschuldet ist....

nv.
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Beiträge: 2546

Beitrag(#1686123) Verfasst am: 12.09.2011, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
...
Wenn es einem Lehrer im Unterricht nicht mal gelingt, durch seinen interresanten Unterricht die Schüler davon abzuhalten, computerspiele zu spielen, ohne dass er zu Verboten greifen muss, welchen Grund sollte es denn dann überhaupt zu Hause für den Schüler geben, sich mit Hausaufgaben zu beschäftigen, anstatt "Computer zu spielen"?
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zynisches Grinsen Ich war Lehrer zwinkern

nv.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1686133) Verfasst am: 12.09.2011, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:


Der Lehrer hat sich an den Lehrplan zu halten.



Nun - vielleicht ist ja das bereits der Fehler!?

Zu dumm aber auch, dass man es bei Schülern mit lebendigen Wesen zu tun hat, die nicht "nach Plan" funktionieren....

....aber vielleicht ist ja das der "geheime" Lehrplan aller Schulen - die Menschen so zu erziehen, dass sie "nach Plan" funktionieren, denn der Kapitalismus braucht solche Menschen....

http://www.youtube.com/watch?v=CYbsBcPDVQM

http://www.youtube.com/watch?v=g8dB-XfNt9E




....das nur mal so als schnelle Vorabantwort (....den Rest werd ich wohl auch noch kommentieren....)

nv.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1686136) Verfasst am: 12.09.2011, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Die Sache ist _ganz_ einfach die, dass ein Schüler nur das wirklich gut lernt, wofür er sich interressiert. Wenn also jetzt das neueste Computerspiel so interessant ist, dass die Mathematik dahinter verblasst, dann könnte vielleicht der Mathematiklehrer mit den Schülern ein abkommen treffen, dass die Schüler sich in dieser Stunde oder an diesem Tage ausgibig mit dem Spiel beschäftigen dürfen, und dafür tags darauf sich um so konzentrierter wider der Mathematik zuwenden - das wäre doch mal ein Ansatz?

ich wette, am naechsten tag ist auch ein computerspiel interessanter als die mathematik. (entweder dasselbe spiel, oder aber ein anderes, gibt ja genug davon.)

und dann?

Zitat:
Zitat:
dann soll man halt drauf verzichten, dass die schueler die mathematik erlernen?

In der Tat wäre das die Konsequenz!

Ein Schüler, der eine bestimmte Sache nicht lernen *will*, der lernt sie doch sowieso nicht, also warum den Schüler dazu zwingen?

interessanter ansatz.

machen wir also mathematik zum freiwilligen fach. und alle anderen faecher auch, oder?

dann kann man alles abwaehlen.

(schulpflicht macht dann aber keinen sinn mehr, oder?)

Zitat:

Statt dessen wäre es angezeigt, Schüler, die sich nicht für den Unterricht interessieren, irgenwo anders hinzuschicken, wo etwas angeboten wird, was ihr Interesse erregt....z.B. zum Sozialtherapeuten, in die Bastelwerkstatt oder wohin auch sonst immer....oder halt einfach nach Hause, falls das Dessinteresse an einer körperlichen Unpässlichkeit geschuldet ist....

also wirklich nur noch freiwillige schule...

du sagst, du warst mal lehrer. wenn du deine schueler im unterricht hast spielen lassen, soviel sie wollen, wundert mich nicht, dass du keiner mehr bist.
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sponor
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Anmeldungsdatum: 16.05.2008
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Beitrag(#1686137) Verfasst am: 12.09.2011, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
...
Wenn es einem Lehrer im Unterricht nicht mal gelingt, durch seinen interresanten Unterricht die Schüler davon abzuhalten, computerspiele zu spielen, ohne dass er zu Verboten greifen muss, welchen Grund sollte es denn dann überhaupt zu Hause für den Schüler geben, sich mit Hausaufgaben zu beschäftigen, anstatt "Computer zu spielen"?
...
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Bitte, bitte, mach mal ein Praktikum (mit Unterrichten) oder so an einer Schule! Muss gar keine Hardcore-Hauptschule sein – jede 7. oder 8. Stufe tut's. zynisches Grinsen


zynisches Grinsen Ich war Lehrer zwinkern

nv.

Huch! – Ich aber auch (für zwei Jahre, immerhin). zwinkern

Dann referiere ich mal kurz in unserer "Fachsprache" (aka Didaktikerquark; im RL wäre das dann wohl "aktives Zuhören"): Du plädierst also für das alleinige Primat der intrinsischen Motivation und negierst die Notwendigkeit der extrinsischen (z.B.: macht mit weil persönlich interessiert vs. macht mit weil sonst schlechte Note).

Gegenthese: Es ist auch eine Aufgabe der Schule, das Langeweile-Aushalten zu lehren (positiver: das Bohren dicker Bretter). Man wird ziemlich sicher im Leben scheitern, wenn man immer nur das macht, worauf man Lust hat.
Andererseits hast Du schon recht, wenn Du die starren, lebensfremden und z.T. willkürlichen Vorgaben der Kultusbürokratie kritisierst.
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
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Beitrag(#1686141) Verfasst am: 12.09.2011, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Man wird ziemlich sicher im Leben scheitern, wenn man immer nur das macht, worauf man Lust hat.

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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1686174) Verfasst am: 12.09.2011, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Die Sache ist _ganz_ einfach die, dass ein Schüler nur das wirklich gut lernt, wofür er sich interressiert. Wenn also jetzt das neueste Computerspiel so interessant ist, dass die Mathematik dahinter verblasst, dann könnte vielleicht der Mathematiklehrer mit den Schülern ein abkommen treffen, dass die Schüler sich in dieser Stunde oder an diesem Tage ausgibig mit dem Spiel beschäftigen dürfen, und dafür tags darauf sich um so konzentrierter wider der Mathematik zuwenden - das wäre doch mal ein Ansatz?

ich wette, am naechsten tag ist auch ein computerspiel interessanter als die mathematik. (entweder dasselbe spiel, oder aber ein anderes, gibt ja genug davon.)

und dann?



Du glaubst ja gar nicht, was man bei Menschen erreichen kann, wenn man sie und ihre Bedürfnisse ernst nimmt, vor allem, wenn man bereit ist, mit ihnen faire Kompromisse zu erarbeitetn, und vor allem, wenn man es schafft, Einsichten in Notwendigkeiten zu erreichen.

Ich stelle einfach mal die These auf, dass Menschen, bei denen das nicht möglich ist, ganz andere Dinge im argen liegen als Mathematik, die für diese Menschen viel wichtiger wären als Mathematik.

Ganz davon abgesehen, wage ich mal zu bezweifeln, dass man jemandem, der aus welchen Gründen auch immer eine tiefe Abneigung gegen ein bestimmtes Fach hat, irgend etwas beibringen kann.

Von daher ist bereits der Versuch, jemandem etwas beizubringen, was er nicht erlernen will, völliger Blödsinn.

Zitat:



Zitat:
Zitat:
dann soll man halt drauf verzichten, dass die schueler die mathematik erlernen?

In der Tat wäre das die Konsequenz!

Ein Schüler, der eine bestimmte Sache nicht lernen *will*, der lernt sie doch sowieso nicht, also warum den Schüler dazu zwingen?

interessanter ansatz.

machen wir also mathematik zum freiwilligen fach. und alle anderen faecher auch, oder?

dann kann man alles abwaehlen.

(schulpflicht macht dann aber keinen sinn mehr, oder?)



Wie wäre es denn mit folgendem Ansatz, dass man Schule so interessant macht, dass Schüler dort hingehen *wollen*!

Bislang ist Schule eine Zwangsveranstaltung, die von dem Geiste geprägt ist, sich das Menschenmaterial so zurechtzubiegen, dass es in dem staatlich-kapitalistischen Verwertungsprozess Verwendung finden kann - als Kanonenfutter für das Millitär und als ausbeutbare Arbeitssklaven.

Das Schule vordergründig das Interesse des Schülers verfolge, ist eine Heuchelei zur Gehirnwäsche.

Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich negiere nicht die Notwendigkeit zu Bildung und dass es da eine Institution gibt, die dafür sorgt, dass so etwas geschieht, ich kritisiere aber die Art und Weise, wie das geschieht, und ich kritisiere den Geist, der hier dahintersteht.

Vielleicht bekommst du das einigermaßen zusammen....

Zitat:



Zitat:

Statt dessen wäre es angezeigt, Schüler, die sich nicht für den Unterricht interessieren, irgenwo anders hinzuschicken, wo etwas angeboten wird, was ihr Interesse erregt....z.B. zum Sozialtherapeuten, in die Bastelwerkstatt oder wohin auch sonst immer....oder halt einfach nach Hause, falls das Dessinteresse an einer körperlichen Unpässlichkeit geschuldet ist....

also wirklich nur noch freiwillige schule...

Zitat:


Sofern sich das realisieren läßt - JA!


Weil:

1. Zwang irgendwo das Menschenrecht nach freier Entfaltung der Persönlichkeit verletzt.

2. Weil man mit Freiwilligkeit sehr viel mehr erreichen kann, als durch Zwang





du sagst, du warst mal lehrer. wenn du deine schueler im unterricht hast spielen lassen, soviel sie wollen, wundert mich nicht, dass du keiner mehr bist.



Ach weist du - was dich alles so "wundert", wundert mich nicht....und ja, leider unterliegen auch Lehrer gewissen Zwängen, die man ihnen auferlegt...was dazu führt, dass vielfach Unterricht einfach nur zu einer schwachsinnige Alibiveranstaltung, zu einer Farce wird, die man besser bleiben lassen würde....damit könnte man sehr viele Lehrer und noch sehr viel mehr Schüler beglücken....(...und auch noch Geld sparen...)....

nv.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1686196) Verfasst am: 12.09.2011, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
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sponor hat folgendes geschrieben:
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...
Wenn es einem Lehrer im Unterricht nicht mal gelingt, durch seinen interresanten Unterricht die Schüler davon abzuhalten, computerspiele zu spielen, ohne dass er zu Verboten greifen muss, welchen Grund sollte es denn dann überhaupt zu Hause für den Schüler geben, sich mit Hausaufgaben zu beschäftigen, anstatt "Computer zu spielen"?
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nv.

Huch! – Ich aber auch (für zwei Jahre, immerhin). zwinkern



Ich hab sogar sechs Jahre ausgehalten, bevor ich den Mist hingeschmissen hab. Allerdings hab ich kein Lehrerstudium, sondern ich war "Fachpraktischer Lehrer", aber die Tätigkeit zu den "Theorielehrern" war ziemlich ähnlich...

Zitat:


Dann referiere ich mal kurz in unserer "Fachsprache" (aka Didaktikerquark; im RL wäre das dann wohl "aktives Zuhören"): Du plädierst also für das alleinige Primat der intrinsischen Motivation und negierst die Notwendigkeit der extrinsischen (z.B.: macht mit weil persönlich interessiert vs. macht mit weil sonst schlechte Note).



Na ja, mich stört vor allem der aktive Zwang und die Drohung und die Situation, die sich daraus ergibt.

Ich halte es für sinnvoller, den Leuten zu vermitteln, dass wenn sie im Leben bestimmte Ziele erreichen wollen, dieses nicht ohne eine bestimmte Bildung funktioniert, und somit eine innere Motivation zu erzeugen, anstatt mit Zwangsmaßnahmen und "Nürnberger Trichter" zu kommen, zumal diese Maßnahmen bei Teilen der heutigen Jugend ohnehin nicht mehr verfängt, die gehen einfach nicht mehr zur Schule, und wenn man sie zwingt, in dem man mit Bußgeldern droht, dann befinden sie sich zum Leidwesen der Lehrer im Kriegszustand mit der Schule; der Lehrer wird dann zum natürlichen Feindbild dieser Schüler. Das Ergebnis sind dann solche Zustande wie an der "Rütli-Schule"...

Zitat:



Gegenthese: Es ist auch eine Aufgabe der Schule, das Langeweile-Aushalten zu lehren (positiver: das Bohren dicker Bretter).



Ich glaube nicht, dass man das "lehren" kann, nicht in dem man die Schüler zwingt, dieses auszuhalten, das einzige was man damit erreicht ist Ekel, Abscheu, Abkehr, Widerstand, Vermeidung oder was sonst noch.

Dagegen wird aber etwas anderes getan:

Das "Langeweile-Aushalten" wird nicht gelehrt, sondern die Schule selektiert das Menschenmaterial, welches bereit ist, dieses auszuhalten von dem, welches nicht bereit ist, dieses auszuhalten.

Ich finde nicht, dass das eine sonderlich dankbare Aufgabe ist, und ich finde auch nicht, dass diese Aufgabe für unsere Gesellschaft sonderlich förderlich ist, das Gegenteil ist der Fall.

Man stempelt die Menschen, die nicht bereit sind, das alles auszuhalten zu "Versagern" ab, die dann durch ihr systeminduziertes asoziales Verhalten die Gesellschaft belastet.

Von daher meine bitterböse Kritik an unserem Bildungssystem, dass es zum großen Teil einfach nur eine Art Filter ist und keine Bildung vermittelt, denn "Langeweile aushalten können" ist wahrlich kein Bildungsziel, sondern nur eine nervige Filterung auf Kosten der Menschen und zum Wohle der Industrie, die nun das benötigte Menschenmaterial wie in einer Pralinenschachtel gut vorsortiert für ihre Zwecke einsetzen kann.

Zitat:


Man wird ziemlich sicher im Leben scheitern, wenn man immer nur das macht, worauf man Lust hat.



Und man wird ziemlich sicher im Leben auch unglücklich, möglicherweise einen frühen Tod an Herzinfarkt erleiden, wenn man entgegen der eigenen Neigung, sich von den äußeren Zwängen und Anforderungen der Arbeitswelt auffressen läßt.

Das ist zwar gut für die Chefs und gut für die Rentenversicherung, aber schlecht für den einzelnen Menschen....

Zitat:


Andererseits hast Du schon recht, wenn Du die starren, lebensfremden und z.T. willkürlichen Vorgaben der Kultusbürokratie kritisierst.


Ja.

Die Lebensfremdheit liegt m.E. schon im "System".

Sicher muss es irgendwelche Rahmen mit Zielen geben, die versucht werden sollten, erreicht zu werden, jedoch sollten die Rahmen und die Ziele einen Sinn machen und nicht Selbstzweck sein.

Ich glaube, das ist ein guter Gedanke; das was gelehrt werden soll, ist vielfach einfach nur Selbstzweck, denn objektiv machen viele Lehrinhalte keinen Sinn. Hinzu kommt dann noch die Heuchelei der Vertreter des Bildungssystems (wozu die Lehrer schließlich auch gehören), die sich dann auf Nachfrage der Schülerschaft einen "Sinn ihres Tuns" aus den Fingern saugen müssen.

Wen wundert es da noch, das Schüler häufig in "Opposition" zur Schule stehen?

nv.
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