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Stradivaris im Blindtest

 
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1716155) Verfasst am: 04.01.2012, 18:21    Titel: Stradivaris im Blindtest Antworten mit Zitat

Auf dieser Seite gibt es eine Stradivari und eine moderne Geige zu hören.

Vor eine ähnliche Aufgabe wurden professionelle Violinisten gestellt: würden sie Stradivaris von anderen Geigen unterscheiden können?

Zitat:
Well, a research team recently tried to find out. They gathered professional violinists in a hotel room in Indianapolis. They had six violins — two Strads, a Guarneri and three modern instruments. Everybody wore dark goggles so they couldn't see which violin was which.

Then the researchers told the musicians: These are all fine violins and at least one is a Stradivarius. Play, then judge the instruments.

...

Curtin says of the 17 players who were asked to choose which were old Italians, "Seven said they couldn't, seven got it wrong, and only three got it right."

[...]

Fritz says some of the players told her they were certain which were the new violins and which were the old Italians.

"'Ah, it's just a bit too new for me'," she recalled one musician saying. "And it was a Strad. Another one said, 'Ah, I love the sound of this one, it really has the sound of an old Italian, ah, just so warm.' And it was a brand new violin. "

When Fritz asked the players which violins they'd like to take home, almost two-thirds chose a violin that turned out to be new.

http://www.npr.org/blogs/deceptivecadence/2012/01/02/144482863/double-blind-violin-test-can-you-pick-the-strad?sc=fb&cc=fp


Ist der Kult um die Stradivaris also nur ein Namenskult? Eine Marke mit starker Placebowirkung auf das Ohr potentieller Käufer?

Die Vorstellung läßt mich schmunzeln. Das ist wie Weinkenner, die im Blindtest teuren Wein nicht von Supermarktware unterscheiden können. Oder wie in den jüngsten Kunstfälscherskandalen: der Preis eines Bildes hängt nicht davon ab, ob das Bild gut oder schlecht ist, sondern ob's "echt" ist und von einem zugkräftigen Maler stammt.



PS:

Ich hatte die Stradivari übrigens richtig.


SPOILER:
Sie klingt mittiger, etwas weniger Bass. Weniger Höhen und deshalb etwas mehr Schmelz statt Schrille in den hohen Lagen. Mir gefällt das. Wenn man das nicht mag, könnte man den Klang auch abschätzig als stumpf bezeichnen und die moderne Geige als voluminös und brilliant.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1716167) Verfasst am: 04.01.2012, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Schade, ich hätte gerne eine erzwungene Antwort mit zwei Antwortmöglichkeiten und einem Vergleich zur Baserate gehabt. Zwei von den Dingern präsentieren, sagen lassen, welche sie eher für eine Stradivari halten, schauen, ob das ganze auf Zufallsniveau bleibt.
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1716168) Verfasst am: 04.01.2012, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte auch schon teure alte Streichinstrumente zum Vergleich und kann bestätigen, daß es oft unmöglich ist, das Bessere des Klangs zu erkennen. Man hört zwar den Unterschied zwischen einer schlechten und einer guten Geige, aber es gibt eben auch sehr gute neugebaute Instrumente.

Musiker sind meist irrationale, emotionale Leute, da spielt der Name der Geige eine Rolle, und auch welcher Geiger die Strad zuvor hatte usw.

Dazu kommt, daß man Geigen "mit Zettel", also mit Zertifikat, besser wieder verkaufen kann.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1716169) Verfasst am: 04.01.2012, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt es nicht auch zum Beispiel im Bereich Gitarren angeblich Unterschiede zwischen "Vintage" und anderem Zeugs? Wurde das mal überprüft?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1716171) Verfasst am: 04.01.2012, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Gibt es nicht auch zum Beispiel im Bereich Gitarren angeblich Unterschiede zwischen "Vintage" und anderem Zeugs? Wurde das mal überprüft?

Gittarren klingen doch immer schlecht, dachte ich ... Auf den Arm nehmen
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1716183) Verfasst am: 04.01.2012, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Gibt es nicht auch zum Beispiel im Bereich Gitarren angeblich Unterschiede zwischen "Vintage" und anderem Zeugs? Wurde das mal überprüft?


Da spinnen manche Leute wirklich ... vor allem die seltsame Ansicht, daß je teurer, desto besser der Klang, ist sehr weit verbreitet ... warum weiß kein Schwein.
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jagy
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1716187) Verfasst am: 04.01.2012, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ist doch meistens so.

War nicht neulich was, wo sie Leuten einmal billigen Wein, dann teuren Wein (diese beiden jeweils Blind), und dann billigen Wein in teuren Flaschen zum testen gegeben haben und die meisten haben gesagt, am besten schmeckt ihnen, was sich herausgestellt hat als billiger Wein in teuren Falschen.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1716190) Verfasst am: 04.01.2012, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hier gibts noch zwei Links dazu:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,806748,00.html

http://www.welt.de/wissenschaft/article13794688/Stradivari-im-Test-als-schlechteste-Geige-bewertet.html
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1716199) Verfasst am: 04.01.2012, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Ist doch meistens so.

War nicht neulich was, wo sie Leuten einmal billigen Wein, dann teuren Wein (diese beiden jeweils Blind), und dann billigen Wein in teuren Flaschen zum testen gegeben haben und die meisten haben gesagt, am besten schmeckt ihnen, was sich herausgestellt hat als billiger Wein in teuren Falschen.


Meinst du sowas?
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I.R
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1716218) Verfasst am: 04.01.2012, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Ist doch meistens so.

War nicht neulich was, wo sie Leuten einmal billigen Wein, dann teuren Wein (diese beiden jeweils Blind), und dann billigen Wein in teuren Flaschen zum testen gegeben haben und die meisten haben gesagt, am besten schmeckt ihnen, was sich herausgestellt hat als billiger Wein in teuren Falschen.


Meinst du sowas?

Eher sowas
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1716222) Verfasst am: 04.01.2012, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

"Wenn der Hering so teuer wie der Hummer wäre, gälte er mit Sicherheit in den höchsten Kreisen als Delikatesse." - Otto von Bismarck
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1716280) Verfasst am: 05.01.2012, 03:53    Titel: Re: Stradivaris im Blindtest Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Das ist wie Weinkenner, die im Blindtest teuren Wein nicht von Supermarktware unterscheiden können.


Die neuen Geigen im Blindtest waren aber nicht Supermarktware, sondern das beste, was am Markt ist. Die alten Geigen kosteten zusammen 10 Millionen, die anderen eher 100.000.

Der Faktor 10 hier ist zum Teil Hype, zum Teil die Tatsache, dass die Anzahl an Guarnerigeigen nunmal beschränkter ist als neuere Produkte und daher eine Spekulationsblase ermöglichen, und die Tatsache, dass eine Geige ein gewisses Alter erreichen muss, um einen stabilen Klang zu haben, eine junge Geige hat also automatisch einen Risikopreisabschlag, da man nicht weiß, wie sie in 50 Jahren klingen wird.


Was die Experimente zu teuer=gut betrifft, muss man sagen, dass das bei fast allen Menschen wirkt und es ein bißchen schwer zu definieren ist, was der Unterschied zwischen "gefällt besser" und "glaubt, dass es besser gefallen hat" sein soll.

Wenn man den Tisch hübsch deckt und Blumen oder eine Kerze daraufstellt, macht man genau dasselbe, damit das Essen im richtigen Ambiente besser schmeckt. Das ist nicht notwendigerweise Betrug, ein edles Umfeld zu bieten.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1716358) Verfasst am: 05.01.2012, 12:49    Titel: Re: Stradivaris im Blindtest Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

SPOILER:
Sie klingt mittiger, etwas weniger Bass. Weniger Höhen und deshalb etwas mehr Schmelz statt Schrille in den hohen Lagen. Mir gefällt das. Wenn man das nicht mag, könnte man den Klang auch abschätzig als stumpf bezeichnen und die moderne Geige als voluminös und brilliant.


Badewannen-HiFi (Viel Bass, viel Höhen, wenig Mitten) ist ja ein relativ junges Klangideal. Früher galt ein Intrument dann als besonders wohlklingend, wenn es der menschlichen Stimme möglichst nahe kam; und die klingt halt eher mittig... oder klang früher so, heute bläst man ja auch Stimmen auf Breitbandformat auf.
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