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Habt Ihr noch'n Gedicht ???
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1549374) Verfasst am: 03.10.2010, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Das Original (Sah ein Knab ein Röslein stehn von Goethe) ist laut Aussage meiner Ex (hat ua auch Germanistik studiert) eine subtile Schilderung einer Vergewaltigung.

Ahrimans Gedicht sehe ich eher als Parodie(versuch) darauf. Aber ich hab keine Ahnung von sowas, ich weiss nur dass ich Goethe als Person (und Gedichte sowieso) nicht besonders mag.

Aber sicher doch:
"Und der wilde Knabe brach's,
Röslein wehrte sich und stach
mußt es dennoch leiden."
schrieb Goethe. Das ist ganz offensichtlich eine Vergewaltigung. Darüber gab es bei mir nie einen Zweifel, und ich finde, man braucht kein Germanistikstudium, um das zu erkennen. Und gerade deshalb schrieb ich:

"Mägdlein wehrte sich nur schwach,
seufzte wonnig Oh! und Ach!
tat es gern erleiden."

Ich mag Goethes Faust sehr, ich finde das Ding großartig. Aber ich verfalle nicht in kritiklose Ehrfurcht vor diesem Dichter. Eher im Gegenteil. Mir ist es von jeher ein Rätsel, wieso das "Heideröslein" so berühmt geworden ist und es sogar mindestens zwei Vertonungen davon gibt. Sind die Leute so blöd, daß sie diese Gewaltdarstellung nicht erkennen?

Übrigens soll es Frauen geben, die im Orgasmus beißen. Weiß nicht, ob das stimmt. Kratzen - oh ja, das tun einige. Das weiß ich.

...und der wilde Knabe brach... Das kommt davon, wenn man zu McDonald geht.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1549527) Verfasst am: 03.10.2010, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Und gerade deshalb schrieb ich:

"Mägdlein wehrte sich nur schwach,
seufzte wonnig Oh! und Ach!
tat es gern erleiden."


Weil es in deiner Version keine Vergewaltigung ist, oder?
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Norm
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1549540) Verfasst am: 03.10.2010, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

---
Sah ein Knab ein Mägdlein stehn,
am Bache unter Weiden
.....
(von mir)

Geschockt Erbrechen


Lachen ich finds irgendwie rührend.
So manches Bedürfnis ist eben bei allen (mehr oder weniger) vorhanden.

Wie alt Ahriman wohl war als er das gedichtet hat?
Kann man Jugend oder Alter entschuldigend heranziehen?

Vergewaltigung zu beschönigen, rührend? Komplett von der Rolle

Rührend, weil es von einem älteren Mann kommt?

Ich plädiere auf Einvernehmen nach anfänglichem Sträuben um die Situation zu begreifen.
Natürlich sagt sie nicht sofort ja zu einem plötzlich auftauchenden Kerl.
Nach Auffassung des Dichters, den ich hier als objektiven Beobachter sehe, wehrt sie sich letztendlich aber nicht groß und es gefällt ihr sogar.

Natürlich wehrt sie sich auch noch ein wenig, als der plötzlich auftauchende Kerl sie bumst obwohl sie nein gesagt hat... Aber dann macht es ihr eben doch Spass, Frauen sagen Nein und meinen Ja aber eigentlich wollen sie es ja so und haben letztlich Spass dabei auch wenn sie sich anfangs wehren, nur nein sagen und leicht wehren zählt mal sowieso nicht... zynisches Grinsen

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Aber sicher doch:
"Und der wilde Knabe brach's,
Röslein wehrte sich und stach
mußt es dennoch leiden."
schrieb Goethe. Das ist ganz offensichtlich eine Vergewaltigung. Darüber gab es bei mir nie einen Zweifel, und ich finde, man braucht kein Germanistikstudium, um das zu erkennen. Und gerade deshalb schrieb ich:

"Mägdlein wehrte sich nur schwach,
seufzte wonnig Oh! und Ach!
tat es gern erleiden."

Ich mag Goethes Faust sehr, ich finde das Ding großartig. Aber ich verfalle nicht in kritiklose Ehrfurcht vor diesem Dichter. Eher im Gegenteil. Mir ist es von jeher ein Rätsel, wieso das "Heideröslein" so berühmt geworden ist und es sogar mindestens zwei Vertonungen davon gibt. Sind die Leute so blöd, daß sie diese Gewaltdarstellung nicht erkennen?

Übrigens soll es Frauen geben, die im Orgasmus beißen. Weiß nicht, ob das stimmt. Kratzen - oh ja, das tun einige. Das weiß ich.

...und der wilde Knabe brach... Das kommt davon, wenn man zu McDonald geht.

Sicher gibt es Frauen, die während dem Orgasmus beisen, aber diese Frauen sprechen in diesem Kontext sicher nicht davon, dass sie es nimmer leiden wollen und ein wehren ist dieses beisen dann auch nicht. Mit den Augen rollen
Du machst 2 wesentliche Änderungen gegenüber dem Original, du modernisierts die Sprache und du änderst das Ende, während Goethe schreibt, dass sie leidet hat sie bei dir daran Spass. Die Handlung dagegen bleibt im Großen und Ganzen gleich. Das sie sich in deiner Version nur schwach wehrt passt bestens zur Beschönigung.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1549549) Verfasst am: 03.10.2010, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

zwinkern schöner Schwachsinn das Thema so auszuweiten.
Also ich denke mir zwischen Strophe 2 + 3, nachdem das Mädel erst einmal empört abgewehrt hat, stellt sie fest, ach den kenne ich ja und der ist eigentlich ganz fesch, warum also nicht? Aber wie es so ist hat keiner was für die Verhütung, er verspricht aufzupassen und deshalb ist sie nicht so ganz entspannt.
So in etwa. Und das ist doch keine Vergewaltigung?
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1549594) Verfasst am: 03.10.2010, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
zwinkern schöner Schwachsinn das Thema so auszuweiten.


Unsere Möchtegernemma braucht halt etwas Auslauf. Die beruhigt sich schon wieder.
_________________
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1550075) Verfasst am: 04.10.2010, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe ein Weilchen überlegt, ob ich Martha antworten soll, und vor allem wie. Die Forumsregeln bremsen mich mal wieder...
Also:
Wenn das Mädchen klug oder instinktsicher (oder gar beides ist), wird sie sehr wohl dem Jungen erst mal einen Widerstand entgegensetzen. Bekanntlich brauchen Frauen länger als Männer, um warmzulaufen. Vor etlichen Jahren nannte ich das mal "Vorglühen" und erntete mit dem Scherz viel Gelächter. Heute versteht das keiner mehr, so viel ich weiß hat man das den Dieselmotoren abgewöhnt. Äh, zur Sache.
Also, die Frau tut gut daran, den Mann zu bremsen. Und wenn er ebenfalls nicht dumm und gut erzogen ist, wird er sich an das halten, was Blondchen in der Mozart-Oper singt:
"Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln,
Gefälligkeit und Scherzen
erobert man die Herzen
der guten Mädchen leicht..."
Und was die Verhütung betrifft: ein kluges Mädchen nimmt die Pille oder hat ein Pessar, und ein gescheiter Junge hat immer mindestens ein Kondom bei sich.
Und so gibt es das, was man prosaisch "einvernehmlichen Verkehr" nennt.
Des Geheimrats wilder Knabe aber gehört in den Knast.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1550299) Verfasst am: 05.10.2010, 07:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich habe ein Weilchen überlegt, ob ich Martha antworten soll, und vor allem wie. Die Forumsregeln bremsen mich mal wieder...

??? Du machst mich neugierig zwinkern

Wenn dies deiner Gedichtversion entspricht
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Also:
Wenn das Mädchen klug oder instinktsicher [...] Und so gibt es das, was man prosaisch "einvernehmlichen Verkehr" nennt.

dann habe ich es ja im Sinne des Verfassers interpretiert. (Obwohl man mE nicht ständig Verhütungsmittel parat hat, aber egal)

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Des Geheimrats wilder Knabe aber gehört in den Knast.

Kann ich auch unterschreiben

Von mir aus wäre das abgehakt.

Doch noch’n kleiner Nachschlag.
Ich bin zu Goethe u.a. durch eine Radio-Lesung von Martin Walsers „Ein liebender Mann“ gekommen. Fand ich ebenfalls sehr anrührend.
Es verändert die Sichtweise zur Liebe und Sexualität alter Menschen.
Genauso wie Kolles Brillenvergleich oder wenn Ahriman im fortgeschrittenen Alter so ein Gedicht veröffentlicht.
Viele verändern sich im Alter optisch auf sehr skurrile Weise. Wenn denn der Sexualtrieb niemals aufhört, muss man sich wohl früher oder später daran gewöhnen, buschige Augenbrauen, Glatzen, Falten etc. schön zu finden. Andererseits ist man in die Pflicht genommen, sich selbst einigermaßen in Form zu halten, um überhaupt noch Chancen zu haben.
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Nini
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.04.2009
Beiträge: 201
Wohnort: Bonn

Beitrag(#1550367) Verfasst am: 05.10.2010, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Ich plädiere auf Einvernehmen nach anfänglichem Sträuben um die Situation zu begreifen.
Natürlich sagt sie nicht sofort ja zu einem plötzlich auftauchenden Kerl.
Nach Auffassung des Dichters, den ich hier als objektiven Beobachter sehe, wehrt sie sich letztendlich aber nicht groß und es gefällt ihr sogar.

Eben.
Ein braves Mädchen sagt nicht gleich "ja".
Das Maß der Gegenwehr muss ausgeglichen sein: Genug um nicht als Schlampe dazustehen, aber nicht so viel, dass er aufhört. Sehen unsere Balztänze heute wesentlich anders aus? zwinkern

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Und was die Verhütung betrifft: ein kluges Mädchen nimmt die Pille oder hat ein Pessar, und ein gescheiter Junge hat immer mindestens ein Kondom bei sich.

Zu Goethes Zeiten war wohl eher - wenn überhaupt - der "rechtzeitige Rückzieher" in Mode. Mit den Augen rollen
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narr
workingglass
Moderator



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#1550379) Verfasst am: 05.10.2010, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Der Panther
(Im Jardin des Plantes, Paris
Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris )

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1578932) Verfasst am: 30.11.2010, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Gedicht zum Start der Wintersportsaison. Es heisst:

Ein Gedicht zum Start der Wintersportsaison

Was macht der Georg Hackel da?
Er schleift die Kuf' mit Dackelhaar.
„Ist's nicht noch etwas rau da, Hackel?“
„Ja, dafür nehm ich Rauhaardackel.“
_________________
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1598644) Verfasst am: 12.01.2011, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Arschlochgedicht

Ein Mensch, der hatte Langeweile.
Da stritten sich die Körperteile
sehr heftig und mit viel Geschrei,
wer nun der Chef von ihnen sei.

„Natürlich ich“, sprach das Gehirn.
„Ich sitz ganz oben, hinter der Stirn!
Bin stets am Denken, muss euch leiten!
Bin Nummer 1! Wer will‘s bestreiten?“

Die Beine riefen halb im Spaße:
„Gib nicht so an, du Wabbelmasse!
Durch uns kann sich der Mensch erst regen,
sich umtun und sich nach vorn bewegen!“

Die Augen riefen: „Uns sollte man zum Chef erklären!
Wenn wir nicht ständig wachsam wären!“
Und plötzlich pfiffen auch die Ohren:
„Ohne uns da wird das Gleichgewicht verloren!“

Das Herz, die Nieren und die Lunge,
die Nase als auch die Zunge:
Ein jeder legte schlüssig dar,
dass er der Chef vom Ganzen war.

Bevor das Streitgespräch erlosch,
furzt jemand: „HEEEEEEEEJJJJ.... (Pfurz) Ich bin der Boss!“
„Ha, ha“, wie alle Körperteile lachten:
„Das Loch, hm, hm“, und ihre Spässe machen.

Doch der Arsch war flugs verdrossen
und hat zielbewusst sich fest verschlossen.

Er dachte starrsinnig bei sich:
„Hm... die Zeit, sie arbeitet für mich!
Wenn ich mich weigere zu scheissen,
wird‘ ich die Macht schon an mich reissen.“

Schlaff wurden Ohren, Arme, Beine.
Sogar die Galle, sie produzierte Steine.
Das Herz es stockte schon bedenklich.
Das Hirn es fühlte sich ganz langsam kränklich.

Doch das Gesäss, es blieb knallhart.
Kein Pfürzchen kam in leiser Fahrt.
Zum Schluss, da sahen‘s alle ein:
Der Boss kann bloss das Arschloch sein!

Und die Moral von der Geschicht‘:
Mit Fleiss und Arbeit schafft man’s nicht!
Denn warum soll die Ritze schwitzen,
wenn weiter man kommt mit drauf sitzen?

Um Boss zu werden, hilft allein
ein Arschloch von Format zu sein,
das mit viel Lärm und ungeniert
nichts als nur Scheisse produziert.
_________________
Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1598747) Verfasst am: 12.01.2011, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

War ein mal ein Revoluzzer
im Zivilstand Lampenputzer;
ging im Revoluzzerschritt
mit den Revoluzzern mit.

Und er schrie: "Ich revolüzze!"
Und die Revoluzzermütze
schob er auf das linke ohr,
kam sich höchst gefährlich vor.

Doch die Revoluzzer schritten
mitten in der Straßen Mitten,
wo er sonsten unverdrutzt
alle Gaslaternen putzt.

Sie vom Boden zu entfernen,
rupfte man die Gaslaternen
aus dem Straßenpflaster aus.
zwecks des Barrikadenbaus.

Aber unser Revoluzzer
schrie: "Ich bin der Lampenputzer
dieses guten Leuchtelichts.
Bitte, bitte, tut ihm nichts!

Wenn wir ihn' das Licht ausdrehn,
kann kein Bürger nichts mehr sehen.
Laßt die Lampen stehn, ich bitt! -
Denn sonst spiel ich nicht mehr mit!"

Doch die Revoluzzer lachten,
und die Gaslaternen krachten,
und der Lampenputzer schlich
fort und weinte bitterlich.

Dann ist er zu Haus geblieben
und hat dort ein Buch geschrieben:
nämlich, wie man revoluzzt
und dabei doch Lampen putzt.

Erich Mühsam
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able_archer
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Anmeldungsdatum: 09.01.2010
Beiträge: 592

Beitrag(#1599057) Verfasst am: 14.01.2011, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

schnapp kreuzer, dukaten,
wir müssen doch sterben,
da freun sich die maden
und lachen die erben

(Lessing)
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20175
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1599116) Verfasst am: 14.01.2011, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Adelbert von Chamisso (1781-1838)

Tragische Geschichte

's war einer, dem's zu Herzen ging,
Dass ihm der Zopf so hinten hing,
Er wollt es anders haben.

So denkt er denn: wie fang ich's an?
Ich dreh mich um, so ist's getan -
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Da hat er flink sich umgedreht,
Und wie es stund, es annoch steht -
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Da dreht er schnell sich anders 'rum,
's wird aber noch nicht besser drum -
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Er dreht sich links, er dreht sich rechts,
Es tut nichts Guts, es tut nichts Schlechts -
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Er dreht sich wie ein Kreisel fort,
Es hilft zu nichts, in einem Wort -
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Und seht, er dreht sich immer noch,
Und denkt: es hilft am Ende doch -
Der Zopf, der hängt ihm hinten.
_________________
"als ob"
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1599117) Verfasst am: 14.01.2011, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

able_archer hat folgendes geschrieben:
schnapp kreuzer, dukaten,
wir müssen doch sterben,
da freun sich die maden
und lachen die erben

(Lessing)

Lessing hat Substantive groß geschrieben.
Wo sind die guten Sitten geblieben?
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1708128) Verfasst am: 29.11.2011, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ohne Liebe
Lebe wer kann,
Auch wenn er Mensch bliebe
Er bleibt doch kein Mann.

(frei nach Lessing)
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1712725) Verfasst am: 17.12.2011, 04:37    Titel: Antworten mit Zitat

Athene

Aus Nebel gehaucht
tritt klar eine Gestalt
zu raten was es jetzt braucht.

ein helm aus blassem gold erstarrt
als Maske unter blauer Rosse Schweif,
der, tanzend bis der Blick verharrt,
ihm folgt und ihn umläuft.

So zarte Lippen lächeln weit
ihr Anblick führt zu neuem Mut
Sie machen ihnen zu folgen bereit
verständiges flüstern was weise und klug

Und noch bevor du ihn spürst, den schützenden Streich
entschwebt sie wieder,
adlergleich.
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1728774) Verfasst am: 16.02.2012, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

zum Kampf der Wagen und Gesänge
der auf Korinthus' Landesenge
der Griechen Stämme froh vereint
zog Ibykus der Götterfeind.

...so, jetzt reimts, Herr Schiller.

[edit:] der bekackte Kranikus



Er stand auf seines Daches Zinnen
und blickte mit beherrschten Sinnen
auf das vergnügte Samos hin.

dito
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1728954) Verfasst am: 17.02.2012, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Er stand auf seines Daches Zinnen
Und schaute mit vergnügten Sinnen
Auf sechs belegte Brötchen hin.
"Dies alles ist mir viel zu wenig!"
Begann er zu dem Küchenkönig,
"Gesteh, daß ich ein Vielfraß bin!"

Er stand auf seines Daches Zinnen
Und grinste mit vergnügten Sinnen
Auf ein belegtes Butterbrot.
"Dies alles ist mir tänig unter",
Begann er zu dem König munter,
"Gestehe, daß ich hungrig bin!"

--------------

Sieh da, sieh da, Timotheus,
Da fiel ein Herr vom Omnibus!

----
Zu Dyonis dem Tyrannen strich
Hermann, den Strolch am Bande.
Ihn schlugen die Löcher im Wannsee.
Was willst du mit dem Strolche, brich,
entgegnet im Fenster der Tüterich.
Die Stadt von Taranteln befreien.
Das sollst du mit Streuseln bestreuen!
(Peter Frankenfeld)
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1729737) Verfasst am: 19.02.2012, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Bonifatius Kiesewetter war ein Schweinehund seit je.
Und so schiss er der Baronin heimlich in das Portemonnaie.
Hin zu einem Bücherladen lenkt sie ihren Schritt indes,
kaufte, da sie hochgebildet, etwas sehr Ästhetisches.
Als die Dame zahlen wollte, und sie zahlte stets in bar,
griff sie in die blanke Scheiße, was ihr äußerst peinlich war.

Ungern nimmt der Handelsmann
statt baren Geldes Scheiße an.
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1749905) Verfasst am: 03.05.2012, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Der Kleinstgärtner

Liebs Blümelein
magst du auch noch so hingebungsvoll gedeihn
bleibst klein
und mein.
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Witz- und Kobold
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Anmeldungsdatum: 03.03.2012
Beiträge: 516

Beitrag(#1749911) Verfasst am: 03.05.2012, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Johann von Besser
[NIcht schäme dich / du saubere Melinde]

1.

NIcht schäme dich / du saubere Melinde /
Daß deine zarte reinligkeit
Der feuchte mond verweist in eine binde /
Und dir den bunten einfluß dräut.
Der große belt hegt ebb' und flut /
Was wunder /wenns der mensch der kleine thut.

2.

Die röthligkeit bey deinen bunten sachen
Hat niemahls deinen schooß versehrt.
Wie muscheln sich durch purpur theurer machen /
So macht dein schnecken-blut dich werth.
Wer liebt ein dinten-meer wohl nicht /
Weil man daraus corallen-zincken bricht?

3.

Nur einmahl bringt das gantze jahr uns nelcken /
Dein blumen-busch bringts monatlich /
Dein rosen-strauch mag nicht verwelcken /
Sein dorn /der hält bey dir nicht stich /
Denn was die sanfften blätter macht /
Das ist ein thau von der johannis-nacht.

4.

Kanst du gleich nicht die lenden hurtig rühren /
Lobt man dich doch im stille stehn /
Der augenblau wird leichtlich sich verlieren /
Denn wirst du seyn noch eins so schön.
Man sammlet /spricht die gantze welt /
Viel besser frucht /wenn starcke blüte fällt.

5.

Laß mich darum doch keine fasten halten /
Ein könig nimmt den schranck zwar ein /
Doch muß er fort /wann sich die wasser spalten /
Der geist muß ausgestossen seyn.
Man geht /wie iedermann bekandt /
Durchs rothe meer in das gelobte land.
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Landei
Gesinnungspolizist



Anmeldungsdatum: 27.02.2011
Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna

Beitrag(#1749924) Verfasst am: 03.05.2012, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ein kleiner Ventilator
mutierte über Nacht
zum bösen Terminator
-- da bin ich aufgewacht

(ich)
_________________
Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1754215) Verfasst am: 21.05.2012, 05:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn

von Rudyard Kipling

Wenn Du den Kopf behältst und alle andern verlieren ihn
und sagen: Du bist schuld.
Wenn keiner Dir mehr glaubt, doch Du vertraust Dir,
Und Du erträgst ihr Misstrauen in Geduld,
Und wenn Du warten kannst und wirst nicht müde,
und die Dich hassen dennoch weiterliebst,
die Dich belügen, strafst Du nicht mit Lüge
und Dich trotz Weisheit nicht zu weise gibst,

Wenn Du Dich nicht verlierst in Deinen Träumen,
Wenn Du nicht ziellos wirst in Deinem Geist,
Wenn Du Triumph und Niederlage hinnimmst,
Beide Betrüger gleich willkommen heißt,
Wenn Du die Wahrheit, die Du mal gesprochen
Aus Narrenmäulern umgedreht vernimmst
Und siehst Dein Lebenswerk vor Dir zerbrochen
Und niederkniest, wenn Du es neu beginnst,

Setzt Du Deinen Gewinn auf eine Karte
Und bist nicht traurig, wenn Du ihn verlierst
Und Du beginnst noch einmal ganz von vorne
Und sagst kein Wort, was Du dabei riskierst,
Wenn Du Dein Herz bezwingst und Deine Sinne
AIl das zu tun, was Du von Dir verlangst,
Auch wenn Du glaubst, es gibt nichts mehr da drinnen
Außer dem Willen, der Dir sagt: Du kannst

Wenn Dich die Menge liebt
Und Du doch Du bleibst,
Wenn Du den König und den Bettler ehrst,
Wenn Dich nicht Feind noch Freund verletzen können,
Und Du die Hilfe niemandem verwehrst,
Wenn Du die unverzeihliche Minute
sechzig Sekunden lang verzeihen kannst:
Dein ist die Welt und alles was darin ist -
Und noch viel mehr, mein Freund,
dann bist Du ein Mann.


Das waren noch Simpsons! weiß nicht, gefällt mir immer wieder. ist irgendwie so... motivierend.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15978
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1757379) Verfasst am: 06.06.2012, 06:28    Titel: Antworten mit Zitat

Venus Transiens

Tell me,
Was Venus more beautiful
Than you are,
When she topped
The crinkled waves,
Drifting shoreward
On her plaited shell?
Was Botticelli's vision
Fairer than mine;
And were the painted rosebuds
He tossed his lady
Of better worth
Than the words I blow about you
To cover your too great loveliness
As with a gauze
Of misted silver?

For me,
You stand poised
In the blue and buoyant air,
Cinctured by bright winds,
Treading the sunlight.
And the waves which precede you
Ripple and stir
The sands at my feet.
(Amy Lowell, 1874-1925)

rose

In diesem Sinne. Und weil ich ein melancholischer Mensch bin, habe ich beim Lesen eine Melodie von Heinrich Schütz im Kopf -- "Klagelied".

_______
(zitiert nach Link; der Text sollte eigentlich Public Domain sein, Link)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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fritzferdinand
Humanist und Freireligiöser



Anmeldungsdatum: 05.06.2011
Beiträge: 89

Beitrag(#1757398) Verfasst am: 06.06.2012, 09:20    Titel: emily dickinson Antworten mit Zitat

to make a prairie it takes a clover, and a bee,
one clover, and a bee,
and revery

the revery alone will do
if bees are few.



sowas reizendes ...
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Beton ist nicht Bauwerk.
Zufall ist nicht Evolution.
Dass Zement keine Fenster hat, ist kein Beweis gegen Wolkenkratzer !
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1757530) Verfasst am: 06.06.2012, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Do Not Go Gentle into that Good Night
Dylan Thomas

Old age should burn and rave at close of day;

Though wise men at their end know dark is right,
Because their words had forked no lightning they
Do not go gentle into that good night.

Good men, the last wave by, crying how bright
Their frail deeds might have danced in a green bay,
Rage, rage against the dying of the light.

Wild men who caught and sang the sun in flight,
And learn, too late, they grieved it on its way,
Do not go gentle into that good night.

Grave men, near death, who see with blinding sight
Blind eyes could blaze like meteors and be gay,
Rage, rage against the dying of the light.

And you, my father, there on the sad height,
Curse, bless, me now with your fierce tears, I pray
Do not go gentle into that good night.
Rage, rage against the dying of the light.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20175
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1757546) Verfasst am: 06.06.2012, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

"Unter dem Milchwald" bzw. "Under Milk Wood" von ihm hat mir auch sehr gefallen.
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"als ob"
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1757992) Verfasst am: 08.06.2012, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zivilcourage

von Dian the Saint

Sein Hilferuf blieb ungehört!
Nun liegt ein Mann tot auf der Straße.
Die braven Bürger sind empört,
und fordern mehr Zivilcourage.

„Warum habt ihr nichts gemacht?“,
klagen sie die Zeugen an.
„Habt ihr euch nichts dabei gedacht,
als man ihn schlug, den armen Mann?

Es ist Gebot der Menschlichkeit,
sich einzumischen, wenn man sieht,
wie ein Starker einem Schwachen
Eins über die Rübe zieht.

Es ist eure Bürgerpflicht,
euch nicht beeindrucken zu lassen,
von des Täters Angesicht
und von seinen bessren Waffen.“

„Zivilcourage???“, fragen da
die feigen Zeugen irritiert.
Für sie ist seit der Kindheit klar,
dass so was eh nicht funktioniert.

Schon in der Schule lehrte man
sie still auf einem Stuhl zu sitzen;
nicht aufzumucken, auch nicht dann,
wenn Lehrer ihre Freunde triezen.

Man hat ihnen beigebracht,
Autorität zu respektieren,
und angesichts der Starken Macht
keinen Ärger zu riskieren.

Sich Eltern, Lehrern, Vorgesetzten
und Staatsdienern um keinen Preis
jemals laut zu widersetzen,
auch wenn man’s noch so besser weiß.

So wurden sie herangezogen,
zu Duckmäusern, die lieber schweigen,
statt unmenschlichen Vollidioten
ihre Grenzen aufzuzeigen.

Da ist es doch nur konsequent,
dass, wenn Starke Schwache hauen,
der Durchschnittsmensch bloß daran denkt,
am besten gar nicht hinzuschauen.

Dennoch sind Politiker
und Gutmenschen höchst aufgebracht,
versuchen krampfhaft zu ergründen,
was ihr Volk so feige macht.

Die ganzen Heuchler, die da klagen,
wie so was nur passieren kann,
sollten mal ihre Kinder fragen;
denn in der Kindheit fängt es an!

Wollt ihr mehr Zivilcourage
und mehr echte Helden haben?
Dann müsst ihr ihnen Freiheit geben,
statt sie mit Regeln zu erschlagen.

Ihr müsst sie dazu inspirieren,
sich zu wehren gegen alles,
was sie nicht wirklich akzeptieren.
Auch im Falle eines Falles,

dass sie dann anders sind als ihr,
und nicht in eure Schulen wollen,
nicht in eure Bundeswehr
und dahin, wo sie schuften sollen.

Wollt ihr solche Kinder haben,
die aufrichtig und couragiert
gegen alles aufbegehren,
was sie an ihrem Leben stört?

Ich glaube ja, ihr wollt das nicht!
Ich glaube, ihr wollt nur mehr Deppen,
die bloß, weil es Bürgerpflicht
ist, euch und euer Leben retten.

Einweghelden, die euch nützen,
euch beistehen gegen Schreckgestalten,
die was riskieren, um euch zu schützen,
und sonst brav die Schnauze halten.

Das ist schon etwas unverschämt,
und deswegen sind auch die Helden,
nach denen ihr euch manchmal sehnt,
in eurer Scheißwelt ziemlich selten…
_________________
Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1759935) Verfasst am: 15.06.2012, 04:53    Titel: Antworten mit Zitat

Max Herrmann-Neiße

Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen


Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen,
die Heimat klang in meiner Melodie,
ihr Leben war in meinem Lied zu lesen,
das mit ihr welkte und mit ihr gedieh.


Die Heimat hat mir Treue nicht gehalten,
sie gab sich ganz den bösen Trieben hin,
so kann ich nur ihr Traumbild noch gestalten,
der ich ihr trotzdem treu geblieben bin.


In ferner Fremde mal ich ihre Züge
zärtlich gedenkend mir mit Worten nah,
die Abendgiebel und die Schwalbenflüge
und alles Glück, das einst mir dort geschah.


Doch hier wird niemand meine Verse lesen,
ist nichts, was meiner Seele Sprache spricht;
ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen,
jetzt ist mein Leben Spuk wie mein Gedicht.




(Quelle)
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