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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1726029) Verfasst am: 08.02.2012, 17:40 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | Abgesehen davon ist die Einstellung "ich mache doch nur das was andere in viel größeren Maßstab auch machen" nicht fair gegenüber der überwältigenden Mehrheit die für ihre Brötchen hart arbeiten und so ihren Anteil an der Gesellschaft leisten. |
Warum gilt das nur für Arbeitslose, aber nicht für Arbeitsplatzvernichter? |
Das gilt für alle. |
Aber eben nicht für alle im gleichen Maße, weil wir die Einen kontrollieren und mit Zwang belegen können, während wir den Anderen freie Hand lassen, weil "wir ja nix dagegen tun können". Das ist doch zugegeben bissl schizo, oder? |
Da hast du allerdings Recht. Aber das ist nicht meine Position.
Ich sage nur das eine ist nicht besser als das andere, auch wenn das andere
deutlich mehr Schaden anrichtet.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1726116) Verfasst am: 08.02.2012, 20:47 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: | ...
Ich sage nur das eine ist nicht besser als das andere, auch wenn das andere
deutlich mehr Schaden anrichtet. |
Und ich meine, wenn man das Eine hinnimmt, muss man das Andere ebenso hinnehmen und sich nicht daran in Scheindebatten abarbeiten, sonst wirkt man unglaubwürdig. Das ging auch gar nicht gegen dich, sondern war vielmehr eine Beobachtung über den Gesamtverlauf dieser Diskussion.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1726121) Verfasst am: 08.02.2012, 21:00 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | ...
Ich sage nur das eine ist nicht besser als das andere, auch wenn das andere
deutlich mehr Schaden anrichtet. |
Und ich meine, wenn man das Eine hinnimmt, muss man das Andere ebenso hinnehmen und sich nicht daran in Scheindebatten abarbeiten, sonst wirkt man unglaubwürdig. Das ging auch gar nicht gegen dich, sondern war vielmehr eine Beobachtung über den Gesamtverlauf dieser Diskussion. |
aber, wer von uns nimmt das denn so hin?
wir können nur kaum etwas dagegen tun. und die wenigsten steuerhinterzieher werden sich in foren wie diesen dazu bekennen.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1726193) Verfasst am: 08.02.2012, 23:46 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: |
Mich (wie zuvor schon fwo) beschäftigt in dem Zusammenhang die Frage, warum einige User (respektive Mitmenschen) mit dem Fokus auf das bedeutend kleinere Übel, ob des viel größeren Übels nicht in allgemeine Hysterie ausbrechen. |
Weil es in diesem Kontext keine Rolle spielt, wie groß der entstehende volkswirtschaftliche Schaden ist. Es ist (kann nur für mich sprechen) einfach nur absurd wenn man an sich selbst nicht dieselben Maßstäbe setzt wie an andere. Jmd. der sich selbst an Sozialhilfe "bereichert" kann nicht allen Ernstes einfordern das andere das unterlassen. Unabhängig davon das der volkswirtschaftliche Schaden den ein "Sozialhilfempfänger verursacht", wenn er Staatshilfe in Anspruch nimmt viel geringer sein dürfte, als der den den ein Mangager verursacht wenn er den Börsenwert eines Unternehmens zu halbiert und vielleicht im Zuge dessen ein paar tausend Existenzen vernichtet, um am Ende dann noch mit seinen Boni nach Hause zu gehen. Ich halte durchaus beides für kritikfähig. Abgesehen davon ist die Einstellung "ich mache doch nur das was andere in viel größeren Maßstab auch machen" nicht fair gegenüber der überwältigenden Mehrheit die für ihre Brötchen hart arbeiten und so ihren Anteil an der Gesellschaft leisten. |
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1726488) Verfasst am: 10.02.2012, 08:34 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ...
aber, wer von uns nimmt das denn so hin?
wir können nur kaum etwas dagegen tun. |
Ja, das hört man häufig. Zudem auch von unserer Führung suggeriert: alternativlos(TM), systemrelevant((TM) usw. usf.
Wir haben die Trennung zwischen Wirtschaft und Politik vollkommen überwunden und befinden uns in einer Wirtschaftsdiktatur, die den Parlamentarismus nur noch als demokratischen Überbau gebraucht, ähnlich wie ein Parasit (hier ist der Vergleich durchaus mal angebracht), der seinen Wirt bereits fast vollkommen ausgehöhlt und ausgesaugt hat. Diese sozial und solidarisch komplett gegenläufige Ausrichtung auf wirtschaftliches und finanzielles Wachstum als gesamtgesellschaftliches Konzept bedeutet für die Menschen ein strukturelles Defizit in ihrer eigenen Entwicklung. Es geht nun einmal nur entweder das Wohl des "Betriebes" oder das Wohl der Menschen. Je nachdem, wo unser Fokus liegt, unterliegt das andere. Leider scheint dies durch wirtschaftliche Einflussnahme auf politische Entscheidungen eben alternativlos - ist es jedoch gar nicht.
BWL ist nichts als eine "neue", für die Menschen eben so schädliche Ideologie, wie jede andere Religion vorher, bei der es eine Organisation und wenige einzelne Gewinner und im Gegenzug milliardenfach Verlierer gibt. Steuerhinterziehung ist dabei auch nur ein Auswuchs. Das System ist defekt - grundlegend, in der inneren Struktur. Einfach falsch.
Was können wir dagegen tun?
Zuerst einmal dafür sorgen, dass wirklich jeder dieses Problem als Problem erkennt. Dann gemeinsam Lösungswege (bspw. durch die Verbreitung und Aufklärung in sämtlichen Medien)erarbeiten und aufzeigen, die andere Wege beschreiten. [Auch wenn jetzt sicherlich wieder der Einwand mit der 5-Jahres-Planwirtschaft und der maroden sozialistischen Wirtschaft kommt, darum geht es mir gar nicht. Ich will kein Zurück zu alten starren Regimen.] Es gibt genug Alternativen, bei denen die Wirtschaft dem Willen und Nutzen der Bevölkerung hintangestellt ist und nicht umgekehrt.
Wir produzieren und wirtschaften momentan am tatsächlichen Bedarf vorbei um Renditen und Gewinne zu erwirtschaften, erzeugen lieber Pseudo-Bedarf durch Suggestion, religiös anmutende Rituale und Bohei (Werbung, Konsumtempel, Eventkonsum), bzw. wirtschftliche Interessenhinterlegung und damit unmittelbare Stützung von tatsächlich religiösen Riten und Traditionen (Weihnachten, Ostern, Valentinstag etc.pp.) ...
Es liegt an jedem selbst, ob und wie er sich damit arrangiert. Nur, wenn das der Fall ist und man nichts dagegen tut oder gar von der Alternativlosigkeit dieses überlebten Konzepts überzeugt ist, sollte man sich hüten, auf die Verlierer dieses Systems zu spucken, sie verächtlich zu machen oder gar zu diskriminieren und stigmatisieren. Erst recht dann, wenn diese offen ihre Ablehnung des Systems zur Schau stellen.
Ich betrachte mich selbst nicht als Humankapital, verweigere mich jedem, der mich nur so wahr nimmt und werde ganz bestimmt nicht jemandem meine Stimme geben, der sich als Erfüllungsgehilfe dieses menschenverachtenden Wirtschaftssystems hergibt. Das ist schon mal etwas, was man tun kann.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1726497) Verfasst am: 10.02.2012, 10:37 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | Was können wir dagegen tun? |
Anders wählen.
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armer schlucker pleite
Anmeldungsdatum: 09.01.2009 Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen
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(#1726501) Verfasst am: 10.02.2012, 10:52 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: | Was können wir dagegen tun? |
Anders wählen. |
welche der politischen Parteien stellt dieses System grundlegend in Frage und bietet sich deshalb an, gewählt zu werden?
sogar die Linke stellt m.M. nach das Konzept Kapitalismus nicht mehr in Frage, sondern will eine Art "entschärften" Kapitalismus, was aber nicht funktionieren kann, da es nur ein "entweder-oder" geben kann, alles andere ist Wunschdenken
_________________ Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1726502) Verfasst am: 10.02.2012, 10:56 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: |
Ich betrachte mich selbst nicht als Humankapital, verweigere mich jedem, der mich nur so wahr nimmt und werde ganz bestimmt nicht jemandem meine Stimme geben, der sich als Erfüllungsgehilfe dieses menschenverachtenden Wirtschaftssystems hergibt. Das ist schon mal etwas, was man tun kann. |
Ich teile diese Auffassung, allerdings muss man hier aufpassen das man sich ´nicht mit jedem kleinen Banker als "Erfüllungsgehilfen" anfeindet. Genauso wie jeder andere lebt auch er in einer Welt in der die großen Fische die kleinen fressen. Und ich gebe eher so jemanden eine Stimme
als jemanden der den Rest von Sozialstaat ausbootet um sich nicht dem System unterwerfen zu müssen. Man macht sich nicht die Hände schmutzig wenn man versucht in einem kaputten System zu überleben. Man macht sich aber dreckig, wenn man auf Kosten anderer lebt und dabei nicht Willens ist das zu verändern. Wenn wir was ändern wollen, dann sollten wir versuchen erst uns selbst zu ändern, z.B. indem wir uns aus eigenem Antrieb versuchen politisch zu engagieren. Und glücklicherweise haben wir heute dazu Mittel, die z.B. die Menschen in der französischen Revolution nicht hatten. Die Frage ist machen wir etwas daraus, oder nicht? Ich denke der Weg von nv wird definitiv nichts ändern. Es ist der falsche Weg. Und jetzt möchte ich deine eigenen Gedanken nutzen um einen anderen Weg vorzuschlagen, der eventuell aber nur vielleicht funktionieren könnte.
Defätist hat folgendes geschrieben: |
Was können wir dagegen tun?
Zuerst einmal dafür sorgen, dass wirklich jeder dieses Problem als Problem erkennt. |
Ok, es gehört zwar nicht zum Thema aber ich hätte da ein Problem, das jeder erkennen kann und sollte. Riester, die größte Pleite von Rot Grün. Das folgende Video macht das erschreckend deutlich!
http://www.youtube.com/watch?v=LGnzCjkpHik
Sagen wir mal wir hätten jetzt dafür gesorgt das jeder das Problem kennt. Was können wir jetzt als
Bürger tun? Nehmen wir mal an, jemand würde eine Online Petition zur Abschaffung des Riester Modells verfassen und zwar ohne irgendeine politische Ideologie dahinter. Ein einfacher bürgerlicher Protest gegen Altersarmut. Ich denke wir beide und anderere würden das unterschreiben. Jetzt bräuchte man nur noch jemanden der sich bereit erklärt eine solche Petition aufzusetzen. Jetzt bin ich gespannt ob sich jemand findet, denn in der Regel zeigt sich das der Anteil der Eigenverantwortung in der Masse sinkt (dabei schließe ich mich selbst mit ein !!!). Wenn jedoch eine solche Petion schon existieren würde, wäre die Verbreitung dieser via soziale Netzwerke, Foren oder Video Plattformen kein Problem. Und sie würde vermutlich bei genügend breiter Unterstützung ihren Weg von allein in die Politik finden.
Aber ich schätze die Wahrscheinlichkeit das aus dem Freigeister eine solche Petion hervorgeht als sehr gering ein, auch wenn ohne Zweifel das interlektuelle Potential dafür vorhanden ist. Und zwar nicht weil sich weil sich zu wenige wirklich des Problems bewußt sind, sondern weil uns unser Herdentrieb suggeriert sich mit der mangelnden Handlungsbereitschaft Masse zu arrangieren. Da seh ich das Hauptproblem.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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armer schlucker pleite
Anmeldungsdatum: 09.01.2009 Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen
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(#1726503) Verfasst am: 10.02.2012, 10:57 Titel: |
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@ Defätist:
Zitat: | Zuerst einmal dafür sorgen, dass wirklich jeder dieses Problem als Problem erkennt. |
genau da liegt das Problem: mir scheint, das die allermeisten nicht an der Problemerkennung interessiert sind, weil das ihr Weltbild in Frage stellt, dann schon lieber auf den Hartzis rumhacken und sich den Rest "schönreden"
_________________ Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1729584) Verfasst am: 18.02.2012, 23:17 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: |
Mich (wie zuvor schon fwo) beschäftigt in dem Zusammenhang die Frage, warum einige User (respektive Mitmenschen) mit dem Fokus auf das bedeutend kleinere Übel, ob des viel größeren Übels nicht in allgemeine Hysterie ausbrechen. |
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Eine berechtigte Frage. Die Reichen werden ständig reicher und die Allgemeinheit und die Länder werden ständig ärmer und verarmen zunehmend, und niemand scheint sich darüber aufzuregen. Wenn aber ein Hartzer einräumt, dass er gar keine Arbeit will, dann ist das Geschrei groß.
Wobei der Witz an der ganzen Sache der ist, dass der "arbeitsscheue" Hartzer die Gesellschaft in keinster Weise schädigt, denn würde der "arbeitsscheue Hartzer" in eine Arbeit gesteckt, dann würde der einem anderen Hartzer den Arbeitsplatz wegnehmen.
Hier wird also auf der einen Seite ein riesiges Geschrei wegen überhaupt nichts gemacht, denn der Hartzer, der sich vor der Arbeit drückt, der belastet die Gemeinschaftskassen kein bischen, denn dafür dass der eine drückt, hat der andere vielleicht einen Arbeitsplatz, der vielleicht sogar wirklich einen Arbeitsplatz will.
Auf der anderen Seite wird aber ein gesellschaftschädigendes, ja sogar gesellschaftszerstörendes Verhalten komplett ohne jede nennenswerte Kritik akzeptiert - nämlich die Tatsache, dass die Reichen ständig reicher werden, während der Rest, also Länder und Allgemeinheit (Restbevölkerung) ständig weiter verarmen - wobei die Reichtumsvermehrung der einen in einem direkten Zusammenhang mit der Verarmung der anderen im Zusammenhang steht.
Dieses muss erst einmal die Masse der Bevölkerung kapieren, damit sich etwas ändern kann. Wenn das nämlich so weiter geht, dann brennen zunächst die Städte in Griechenland, und ein paar Jahre später brennen die Städte bei uns, und zwar so sicher wie das Wachsen von Fußnägeln.
Zitat: |
Weil es in diesem Kontext keine Rolle spielt, wie groß der entstehende volkswirtschaftliche Schaden ist.
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Mein Gudster - wenn du meinen obigen Text aufmerksam liest, und einmal darüber nachdenkst, dann wirst du feststellen, dass ein Hartzer, der sich vor der Arbeit drückt ÜBERHAUPT GAR KEINEN volkswirtschaftlichen Sachen anrichtet.
Zitat: |
Es ist (kann nur für mich sprechen) einfach nur absurd wenn man an sich selbst nicht dieselben Maßstäbe setzt wie an andere.
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Wie muss man denn das verstehen? Könntest du das mal erläutern?
Zitat: |
Jmd. der sich selbst an Sozialhilfe "bereichert" kann nicht allen Ernstes einfordern das andere das unterlassen.
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An Sozialhilfe kann man sich nicht "bereichern", es reicht bei den meisten Leuten gerade zum Leben, und daher ist es absurch, zu behaupten, jemand "bereichere" sich mit Sozialhilfe.
Im übrigen - wo fordere ich das ein, dass auch andere "das" unterlassen? Ich denke, ich hab wohl eher klar gemacht, dass ich dieses Verhalten unter den gegenwärtigen Umständen billige, und zwar total.
Zitat: |
Unabhängig davon das der volkswirtschaftliche Schaden den ein "Sozialhilfempfänger verursacht", wenn er Staatshilfe in Anspruch nimmt viel geringer sein dürfte, als der den den ein Mangager verursacht wenn er den Börsenwert eines Unternehmens zu halbiert und vielleicht im Zuge dessen ein paar tausend Existenzen vernichtet, um am Ende dann noch mit seinen Boni nach Hause zu gehen.
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Der Manager hat die Gesellschaft in der Tat um sein hohes, nichtgerechtfertigtes Gehalt geschädigt, genau wie der (Groß)Kapitalanleger durch das Einstreichen von Zinseinnahmen die Gesellschaft 'schädigt' - beide machen sich selbst reicher und als Konsequenz davon wird der Rest der Gesellschaft ärmer.
Wo siehst du denn im Vergleich dazu die Schädigung durch einen Hartzer?
Zitat: |
Ich halte durchaus beides für kritikfähig.
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Das gibt noch keine Auskunft darüber, wie sinnvoll diese Kritik ist.
Weshalb willst du einen Hartzer, der sich vor der Arbeit verpisst, kritisieren, in Anbetracht der Tatsache, dass es ein absolutes Arbeitskräfteüberangebot gibt, und die Stelle, vor der sich der eine gedrückt hat, sofort durch einen anderen besetzt wird.
Kannst du das erklären?
Zitat: |
Abgesehen davon ist die Einstellung "ich mache doch nur das was andere in viel größeren Maßstab auch machen" nicht fair gegenüber der überwältigenden Mehrheit die für ihre Brötchen hart arbeiten und so ihren Anteil an der Gesellschaft leisten. |
Das mit der Fairness in unserer Gesellschaft ist so eine Sache.
Wo ist es denn fair, dass die Einen praktisch durch "Nichtstun" riesige Vermögen anhäufen, während die Anderen durch harte Arbeit einen kärglichen Hungerlohn erarbeiten?
Ist es da nicht in anbetracht dieser Ungerechtigkeit vollkommen normal und verständlich, dass sich Menschen aus dieser Tretmühle ausklinken.
Spricht da nicht bei deiner Kritik an dem, der sich ausklinkt, ein bischen der Neid mit, weil der sich traut sich auszuklinken, während du das auch gerne tun würdest, dich das aber aus irgend welchen Gründen nicht traust oder zugestehst?
Müsstest du nicht eher deine Kritik an die "da Oben" richten, die viel zu viel bekommen, weshalb du für deine Arbeit viel zu wenig bekommst?
Das ist nämlich die Adresse, an die sich deine Kritik richten müsste, wenn du mit deiner Arbeit und deiner Entlohnung unzufrieden bist.
nv. (Zurück von der Verbannung!)
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729653) Verfasst am: 19.02.2012, 07:59 Titel: |
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was andere an geld verdienen, geht dich nen feuchten kehricht an, das ist nicht deshalb ungerechtfertigt, weil du das einfach so findest.
wenn du geld willst, haettste dir halt ne gute ausbildung zulegen sollen, mit der man gutes geld verdienen kann, und dann arbeiten. damit kann man sogar geld verdienen, ohne jemand anders deswegen in die arbeitslosigkeit zu draengen.
sich einfach "aus der tretmuehle ausklinken", die anderen weiter treten lassen und dann auch noch ansprueche stellen ist jedenfalls vollends daneben.
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1729656) Verfasst am: 19.02.2012, 08:59 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | was andere an geld verdienen, geht dich nen feuchten kehricht an, das ist nicht deshalb ungerechtfertigt, weil du das einfach so findest.
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Um mich persönlich geht es dabei gar nicht, sondern um die Gesellschaft.
Und wenn die Verarmung der Gesellschaft darin begründet ist, dass einige wenige sich im Übermaß bereichern, dann geht das die Gesellschaft sehr wohl etwas an.
Zitat: |
wenn du geld willst, haettste dir halt ne gute ausbildung zulegen sollen,
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Noch einmal - um mich geht es dabei nicht, und von meiner Ausbildung hast du keine Ahnung - das hab ich dir nun schon zum zweiten mal geschrieben.
Zitat: |
mit der man gutes geld verdienen kann, und dann arbeiten. damit kann man sogar geld verdienen, ohne jemand anders deswegen in die arbeitslosigkeit zu draengen.
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Natürlich wird in einem überlaufenen Arbeitsmarkt wie dem unseren jemand anders in die Arbeitslosigkeit gedrängt, wenn jemand einen Job annimmt, denn diesen Job, den der eine annimmt, den kann der andere nicht mehr ausüben.
Darüber hinaus ist bei dem Beginn einer Ausbildung - egal welche Branche auch immer - noch nicht absehbar, ob am Ende der Ausbildung wirklich noch eine Nachfrage nach dieser Qualifikation vorhanden ist. Nicht umsonst hangeln sich reihenweise gut ausgebildete Akademiker von einer unterbezahlten Praktikumsstelle zur nächsten Praktikumsstelle, und werden auf diese Weise ausgebeutet.
Zitat: |
sich einfach "aus der tretmuehle ausklinken", die anderen weiter treten lassen und dann auch noch ansprueche stellen ist jedenfalls vollends daneben. |
Wegen mir müssen sie nicht treten, ich mache niemandem einen Vorwurf, der aufgrund der ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse das Handtuch wirft.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729661) Verfasst am: 19.02.2012, 09:21 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Und wenn die Verarmung der Gesellschaft darin begründet ist, dass einige wenige sich im Übermaß bereichern, dann geht das die Gesellschaft sehr wohl etwas an.
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dass dem so sei, ist eine unbewiesene behauptung.
Zitat: | und von meiner Ausbildung hast du keine Ahnung - das hab ich dir nun schon zum zweiten mal geschrieben. |
ach ich vergass: deine ausbildung hattest du uns nicht verraten wollen...
Zitat: | Natürlich wird in einem überlaufenen Arbeitsmarkt wie dem unseren jemand anders in die Arbeitslosigkeit gedrängt, wenn jemand einen Job annimmt, denn diesen Job, den der eine annimmt, den kann der andere nicht mehr ausüben. |
es gibt auch bereiche des arbeitsmarktes mit offenen stellen, die nicht besetzt werden koennen. eine geeignete ausbildung ermoeglicht einem, mit so einer stelle geld zu verdienen, ohne dass jemand anders deshalb arbeitslos wird oder bleibt.
das kann sogar einem betrieb die expansion ermoeglichen und damit im optimalfall sogar die schaffung weiterer arbeitsplaetze.
Zitat: |
Darüber hinaus ist bei dem Beginn einer Ausbildung - egal welche Branche auch immer - noch nicht absehbar, ob am Ende der Ausbildung wirklich noch eine Nachfrage nach dieser Qualifikation vorhanden ist.
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garantien gibts nie, aber erahnen kann man schon, womit geld zu verdienen ist. und wer sagt, dass man nur eine ausbildung im leben machen kann? lebenslange weiterbildung hilft. grade auch in faellen, in denen die erste ausbildung einem irgendwann nicht mehr weiterhilft.
Zitat: | Nicht umsonst hangeln sich reihenweise gut ausgebildete Akademiker von einer unterbezahlten Praktikumsstelle zur nächsten Praktikumsstelle, und werden auf diese Weise ausgebeutet. |
dann sollte man vielleicht was studieren, was bessere chancen auf dem arbeitsmarkt hat.
Zitat: | ich mache niemandem einen Vorwurf, der aufgrund der ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse das Handtuch wirft. | ich wohl.
bloedes ausbeutungsgefasel - uns gehts hier besser als fast allen anderen menschen auf dieser welt.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1729703) Verfasst am: 19.02.2012, 13:15 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: |
Mich (wie zuvor schon fwo) beschäftigt in dem Zusammenhang die Frage, warum einige User (respektive Mitmenschen) mit dem Fokus auf das bedeutend kleinere Übel, ob des viel größeren Übels nicht in allgemeine Hysterie ausbrechen. |
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Eine berechtigte Frage. Die Reichen werden ständig reicher und die Allgemeinheit und die Länder werden ständig ärmer und verarmen zunehmend, und niemand scheint sich darüber aufzuregen. Wenn aber ein Hartzer einräumt, dass er gar keine Arbeit will, dann ist das Geschrei groß.
Wobei der Witz an der ganzen Sache der ist, dass der "arbeitsscheue" Hartzer die Gesellschaft in keinster Weise schädigt, denn würde der "arbeitsscheue Hartzer" in eine Arbeit gesteckt, dann würde der einem anderen Hartzer den Arbeitsplatz wegnehmen.
Hier wird also auf der einen Seite ein riesiges Geschrei wegen überhaupt nichts gemacht, denn der Hartzer, der sich vor der Arbeit drückt, der belastet die Gemeinschaftskassen kein bischen, denn dafür dass der eine drückt, hat der andere vielleicht einen Arbeitsplatz, der vielleicht sogar wirklich einen Arbeitsplatz will.
Auf der anderen Seite wird aber ein gesellschaftschädigendes, ja sogar gesellschaftszerstörendes Verhalten komplett ohne jede nennenswerte Kritik akzeptiert - nämlich die Tatsache, dass die Reichen ständig reicher werden, während der Rest, also Länder und Allgemeinheit (Restbevölkerung) ständig weiter verarmen - wobei die Reichtumsvermehrung der einen in einem direkten Zusammenhang mit der Verarmung der anderen im Zusammenhang steht.
Dieses muss erst einmal die Masse der Bevölkerung kapieren, damit sich etwas ändern kann. Wenn das nämlich so weiter geht, dann brennen zunächst die Städte in Griechenland, und ein paar Jahre später brennen die Städte bei uns, und zwar so sicher wie das Wachsen von Fußnägeln.
Zitat: |
Weil es in diesem Kontext keine Rolle spielt, wie groß der entstehende volkswirtschaftliche Schaden ist.
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Mein Gudster - wenn du meinen obigen Text aufmerksam liest, und einmal darüber nachdenkst, dann wirst du feststellen, dass ein Hartzer, der sich vor der Arbeit drückt ÜBERHAUPT GAR KEINEN volkswirtschaftlichen Sachen anrichtet.
Zitat: |
Es ist (kann nur für mich sprechen) einfach nur absurd wenn man an sich selbst nicht dieselben Maßstäbe setzt wie an andere.
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Wie muss man denn das verstehen? Könntest du das mal erläutern?
Zitat: |
Jmd. der sich selbst an Sozialhilfe "bereichert" kann nicht allen Ernstes einfordern das andere das unterlassen.
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An Sozialhilfe kann man sich nicht "bereichern", es reicht bei den meisten Leuten gerade zum Leben, und daher ist es absurch, zu behaupten, jemand "bereichere" sich mit Sozialhilfe.
Im übrigen - wo fordere ich das ein, dass auch andere "das" unterlassen? Ich denke, ich hab wohl eher klar gemacht, dass ich dieses Verhalten unter den gegenwärtigen Umständen billige, und zwar total.
Zitat: |
Unabhängig davon das der volkswirtschaftliche Schaden den ein "Sozialhilfempfänger verursacht", wenn er Staatshilfe in Anspruch nimmt viel geringer sein dürfte, als der den den ein Mangager verursacht wenn er den Börsenwert eines Unternehmens zu halbiert und vielleicht im Zuge dessen ein paar tausend Existenzen vernichtet, um am Ende dann noch mit seinen Boni nach Hause zu gehen.
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Der Manager hat die Gesellschaft in der Tat um sein hohes, nichtgerechtfertigtes Gehalt geschädigt, genau wie der (Groß)Kapitalanleger durch das Einstreichen von Zinseinnahmen die Gesellschaft 'schädigt' - beide machen sich selbst reicher und als Konsequenz davon wird der Rest der Gesellschaft ärmer.
Wo siehst du denn im Vergleich dazu die Schädigung durch einen Hartzer?
Zitat: |
Ich halte durchaus beides für kritikfähig.
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Das gibt noch keine Auskunft darüber, wie sinnvoll diese Kritik ist.
Weshalb willst du einen Hartzer, der sich vor der Arbeit verpisst, kritisieren, in Anbetracht der Tatsache, dass es ein absolutes Arbeitskräfteüberangebot gibt, und die Stelle, vor der sich der eine gedrückt hat, sofort durch einen anderen besetzt wird.
Kannst du das erklären?
Zitat: |
Abgesehen davon ist die Einstellung "ich mache doch nur das was andere in viel größeren Maßstab auch machen" nicht fair gegenüber der überwältigenden Mehrheit die für ihre Brötchen hart arbeiten und so ihren Anteil an der Gesellschaft leisten. |
Das mit der Fairness in unserer Gesellschaft ist so eine Sache.
Wo ist es denn fair, dass die Einen praktisch durch "Nichtstun" riesige Vermögen anhäufen, während die Anderen durch harte Arbeit einen kärglichen Hungerlohn erarbeiten?
Ist es da nicht in anbetracht dieser Ungerechtigkeit vollkommen normal und verständlich, dass sich Menschen aus dieser Tretmühle ausklinken.
Spricht da nicht bei deiner Kritik an dem, der sich ausklinkt, ein bischen der Neid mit, weil der sich traut sich auszuklinken, während du das auch gerne tun würdest, dich das aber aus irgend welchen Gründen nicht traust oder zugestehst?
Müsstest du nicht eher deine Kritik an die "da Oben" richten, die viel zu viel bekommen, weshalb du für deine Arbeit viel zu wenig bekommst?
Das ist nämlich die Adresse, an die sich deine Kritik richten müsste, wenn du mit deiner Arbeit und deiner Entlohnung unzufrieden bist.
nv. (Zurück von der Verbannung!) |
"Wobei der Witz an der ganzen Sache der ist, dass der "arbeitsscheue" Hartzer die Gesellschaft in keinster Weise schädigt, denn würde der "arbeitsscheue Hartzer" in eine Arbeit gesteckt, dann würde der einem anderen Hartzer den Arbeitsplatz wegnehmen."
Nach dieser Logik müßten wir alle verhungern, denn immer, wenn wir etwas essen, nehmen wir anderen etwas von den vorhandenen Lebensmitteln weg...
Neulich habe ich einen Beitrag über Holland gesehen, dort scheint es so zu sein, daß jeder, der als Arbeitsloser Geld aus der Staatskasse erhält, dafür etwas tun muß, das wird wohl auch ziemlich konsequent durchgehalten, denn jede/r, die/der zu der ihm/ihr zugewiesenen Arbeit nicht erscheint, erhält automatisch weniger Geld - eie wunderbare Sache. Leute räumen öffentliche Grünanlagen auf, helfen älteren oder behinderten Menschen bei deren Einkäufen, es sind manchmal nur ganz kleine, aber sehr sinnvolle Dinge, die jeder tun muß, und das ist ja wohl zumutbar.
Wobei dort niemand dafür zusätzlich etwas bekommt, meine Vorstellung geht da sogar noch einen Schritt weiter, ich weiß aber nicht, in welchem Verhältnis die Gelder sich bewegen.
Solange es diese HartzIV-Schiene gibt, sollte jeder, der sich gemeinnützig oder sozial engagiert, dafür auch zusätzlich belohnt werden, aber natürlich angemessen, und nicht einen Euro pro Stunde.
So etwas sollte politisch doch auch hier in Deutschland duchsetzbar sein.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1729704) Verfasst am: 19.02.2012, 13:15 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: |
Mich (wie zuvor schon fwo) beschäftigt in dem Zusammenhang die Frage, warum einige User (respektive Mitmenschen) mit dem Fokus auf das bedeutend kleinere Übel, ob des viel größeren Übels nicht in allgemeine Hysterie ausbrechen. |
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Eine berechtigte Frage. Die Reichen werden ständig reicher und die Allgemeinheit und die Länder werden ständig ärmer und verarmen zunehmend, und niemand scheint sich darüber aufzuregen. Wenn aber ein Hartzer einräumt, dass er gar keine Arbeit will, dann ist das Geschrei groß.
Wobei der Witz an der ganzen Sache der ist, dass der "arbeitsscheue" Hartzer die Gesellschaft in keinster Weise schädigt, denn würde der "arbeitsscheue Hartzer" in eine Arbeit gesteckt, dann würde der einem anderen Hartzer den Arbeitsplatz wegnehmen.
Hier wird also auf der einen Seite ein riesiges Geschrei wegen überhaupt nichts gemacht, denn der Hartzer, der sich vor der Arbeit drückt, der belastet die Gemeinschaftskassen kein bischen, denn dafür dass der eine drückt, hat der andere vielleicht einen Arbeitsplatz, der vielleicht sogar wirklich einen Arbeitsplatz will.
Auf der anderen Seite wird aber ein gesellschaftschädigendes, ja sogar gesellschaftszerstörendes Verhalten komplett ohne jede nennenswerte Kritik akzeptiert - nämlich die Tatsache, dass die Reichen ständig reicher werden, während der Rest, also Länder und Allgemeinheit (Restbevölkerung) ständig weiter verarmen - wobei die Reichtumsvermehrung der einen in einem direkten Zusammenhang mit der Verarmung der anderen im Zusammenhang steht.
Dieses muss erst einmal die Masse der Bevölkerung kapieren, damit sich etwas ändern kann. Wenn das nämlich so weiter geht, dann brennen zunächst die Städte in Griechenland, und ein paar Jahre später brennen die Städte bei uns, und zwar so sicher wie das Wachsen von Fußnägeln.
Zitat: |
Weil es in diesem Kontext keine Rolle spielt, wie groß der entstehende volkswirtschaftliche Schaden ist.
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Mein Gudster - wenn du meinen obigen Text aufmerksam liest, und einmal darüber nachdenkst, dann wirst du feststellen, dass ein Hartzer, der sich vor der Arbeit drückt ÜBERHAUPT GAR KEINEN volkswirtschaftlichen Sachen anrichtet.
Zitat: |
Es ist (kann nur für mich sprechen) einfach nur absurd wenn man an sich selbst nicht dieselben Maßstäbe setzt wie an andere.
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Wie muss man denn das verstehen? Könntest du das mal erläutern?
Zitat: |
Jmd. der sich selbst an Sozialhilfe "bereichert" kann nicht allen Ernstes einfordern das andere das unterlassen.
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An Sozialhilfe kann man sich nicht "bereichern", es reicht bei den meisten Leuten gerade zum Leben, und daher ist es absurch, zu behaupten, jemand "bereichere" sich mit Sozialhilfe.
Im übrigen - wo fordere ich das ein, dass auch andere "das" unterlassen? Ich denke, ich hab wohl eher klar gemacht, dass ich dieses Verhalten unter den gegenwärtigen Umständen billige, und zwar total.
Zitat: |
Unabhängig davon das der volkswirtschaftliche Schaden den ein "Sozialhilfempfänger verursacht", wenn er Staatshilfe in Anspruch nimmt viel geringer sein dürfte, als der den den ein Mangager verursacht wenn er den Börsenwert eines Unternehmens zu halbiert und vielleicht im Zuge dessen ein paar tausend Existenzen vernichtet, um am Ende dann noch mit seinen Boni nach Hause zu gehen.
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Der Manager hat die Gesellschaft in der Tat um sein hohes, nichtgerechtfertigtes Gehalt geschädigt, genau wie der (Groß)Kapitalanleger durch das Einstreichen von Zinseinnahmen die Gesellschaft 'schädigt' - beide machen sich selbst reicher und als Konsequenz davon wird der Rest der Gesellschaft ärmer.
Wo siehst du denn im Vergleich dazu die Schädigung durch einen Hartzer?
Zitat: |
Ich halte durchaus beides für kritikfähig.
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Das gibt noch keine Auskunft darüber, wie sinnvoll diese Kritik ist.
Weshalb willst du einen Hartzer, der sich vor der Arbeit verpisst, kritisieren, in Anbetracht der Tatsache, dass es ein absolutes Arbeitskräfteüberangebot gibt, und die Stelle, vor der sich der eine gedrückt hat, sofort durch einen anderen besetzt wird.
Kannst du das erklären?
Zitat: |
Abgesehen davon ist die Einstellung "ich mache doch nur das was andere in viel größeren Maßstab auch machen" nicht fair gegenüber der überwältigenden Mehrheit die für ihre Brötchen hart arbeiten und so ihren Anteil an der Gesellschaft leisten. |
Das mit der Fairness in unserer Gesellschaft ist so eine Sache.
Wo ist es denn fair, dass die Einen praktisch durch "Nichtstun" riesige Vermögen anhäufen, während die Anderen durch harte Arbeit einen kärglichen Hungerlohn erarbeiten?
Ist es da nicht in anbetracht dieser Ungerechtigkeit vollkommen normal und verständlich, dass sich Menschen aus dieser Tretmühle ausklinken.
Spricht da nicht bei deiner Kritik an dem, der sich ausklinkt, ein bischen der Neid mit, weil der sich traut sich auszuklinken, während du das auch gerne tun würdest, dich das aber aus irgend welchen Gründen nicht traust oder zugestehst?
Müsstest du nicht eher deine Kritik an die "da Oben" richten, die viel zu viel bekommen, weshalb du für deine Arbeit viel zu wenig bekommst?
Das ist nämlich die Adresse, an die sich deine Kritik richten müsste, wenn du mit deiner Arbeit und deiner Entlohnung unzufrieden bist.
nv. (Zurück von der Verbannung!) |
"Wobei der Witz an der ganzen Sache der ist, dass der "arbeitsscheue" Hartzer die Gesellschaft in keinster Weise schädigt, denn würde der "arbeitsscheue Hartzer" in eine Arbeit gesteckt, dann würde der einem anderen Hartzer den Arbeitsplatz wegnehmen."
Nach dieser Logik müßten wir alle verhungern, denn immer, wenn wir etwas essen, nehmen wir anderen etwas von den vorhandenen Lebensmitteln weg...
Neulich habe ich einen Beitrag über Holland gesehen, dort scheint es so zu sein, daß jeder, der als Arbeitsloser Geld aus der Staatskasse erhält, dafür etwas tun muß, das wird wohl auch ziemlich konsequent durchgehalten, denn jede/r, die/der zu der ihm/ihr zugewiesenen Arbeit nicht erscheint, erhält automatisch weniger Geld - eie wunderbare Sache. Leute räumen öffentliche Grünanlagen auf, helfen älteren oder behinderten Menschen bei deren Einkäufen, es sind manchmal nur ganz kleine, aber sehr sinnvolle Dinge, die jeder tun muß, und das ist ja wohl zumutbar.
Wobei dort niemand dafür zusätzlich etwas bekommt, meine Vorstellung geht da sogar noch einen Schritt weiter, ich weiß aber nicht, in welchem Verhältnis die Gelder sich bewegen.
Solange es diese HartzIV-Schiene gibt, sollte jeder, der sich gemeinnützig oder sozial engagiert, dafür auch zusätzlich belohnt werden, aber natürlich angemessen, und nicht einen Euro pro Stunde.
So etwas sollte politisch doch auch hier in Deutschland duchsetzbar sein.
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armer schlucker pleite
Anmeldungsdatum: 09.01.2009 Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen
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(#1729721) Verfasst am: 19.02.2012, 14:09 Titel: |
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Zitat: | der sich gemeinnützig oder sozial engagiert, |
was verstehst Du darunter? Mitgliedschaft in einem Verein?
ist jemand, der seltene Haustierrassen hält und züchtet, um sie zu erhalten, ein in Deinem Sinne "gemeinnützig" Handelnder?
handelt jemand "gemeinnützig", wenn er sein Essen selber anbaut und somit keine Umweltzerstörung mitmacht?
handelt jemand "gemeinnützig", wenn er, anstatt arbeiten zu gehen und seine Eltern ins Altersheim abzuschieben, lieber zu Hause bleibt und sie dort versorgt?
ist "gemeinnützig" etwas, was Bürokraten festlegen und in irgendwelche Gesetze fassen?
vielleicht definiert jeder "Gemeinnützigkeit" anders?
Fragen über Fragen....
_________________ Proletarier aller Länder, macht Schluß!
----------------------------------------------------------------
Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1729816) Verfasst am: 19.02.2012, 18:04 Titel: |
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armer schlucker hat folgendes geschrieben: | Zitat: | der sich gemeinnützig oder sozial engagiert, |
was verstehst Du darunter? Mitgliedschaft in einem Verein?
ist jemand, der seltene Haustierrassen hält und züchtet, um sie zu erhalten, ein in Deinem Sinne "gemeinnützig" Handelnder?
handelt jemand "gemeinnützig", wenn er sein Essen selber anbaut und somit keine Umweltzerstörung mitmacht?
handelt jemand "gemeinnützig", wenn er, anstatt arbeiten zu gehen und seine Eltern ins Altersheim abzuschieben, lieber zu Hause bleibt und sie dort versorgt?
ist "gemeinnützig" etwas, was Bürokraten festlegen und in irgendwelche Gesetze fassen?
vielleicht definiert jeder "Gemeinnützigkeit" anders?
Fragen über Fragen.... |
Dazu habe ich aber bereits mehrfach konkrete Vorschläge gemacht, indem ich z.B. hier aus Wuppertal von einem Stadtteilprojekt geschrieben habe. Da gehen Leute ein paar Stunden in der Woche zu zweit oder zu dritt durch bestimmte Gegenden, und halten einfach nur die Augen auf; sie geben Tips für Ortefremde, helfen Leuten bei ihren Einkäufen, sie sind einfach ansprechbar und hilfsbereit.
Oder regelmäßige stundenweise Besuche in Altenheimen, Unterstützung beim Arzt- oder Ämterbesuch, Einkaufshilfe, etc., sowas wäre erste recht nach dem Wegfall der Zivistellen besonders sinnvoll. Da werden keine Arbeitsplätze weggenommen und man muß natürlich sorgfältig darauf achten, daß die Leute in solchen "Jobs" nicht ausgenutzt oder mit Drecksarbeit abgespeist werden.
Ich wüßte kein Argument, was gegen solche Projekte sprechen würde. Aber wie gesagt, ich finde diese HartzIV Geschichte ja auch ziemlich übel, also sollte jeder, der solche Tätigkeiten übernimmt, auch etwas zusätzlich verdienen, aber wer sich weigert, kriegt halt etwas abgezogen.
Das ist auch nicht gegen die Menschenwürde, da ja jeder, der sich weigern würde, ganz genau um die Konsequenzen wüßte und demantsprechend also freiwillig der Kürzung seines Geldes zustimmen würde.
Es gibt da generell nix zu meckern, da man ja schließlich schon die Miete bezahlt bekommt ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen, das ist nicht wenig, zumal wenn man als jüngerer Mensch noch nicht viel in die Sozialkassen eingezahlt hat.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1729823) Verfasst am: 19.02.2012, 18:19 Titel: |
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Hartz IV stellt,laut Definition,das Existenzminimum dar,da kann man nix abziehen.
_________________ SUUM CUIQUE
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729884) Verfasst am: 19.02.2012, 20:31 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hartz IV stellt,laut Definition,das Existenzminimum dar,da kann man nix abziehen. | es genuegt aber, hartz iv denjenigen zu geben, die bereit sind, dafuer zu arbeiten. man muss nur die chance haben, sich dieses existenzminimum zu verdienen.
wer nicht arbeiten kann (oder keine arbeitsstelle findet), der ist beduerftig, dem muss geholfen werden, indem man ihm ermoeglicht, das existenzminimum zu erwerben. (zB mit hartz IV gegen arbeit, ggf. gemeinnuetzige.)
wer aber einfach nur nicht arbeiten will, der ist nicht beduerftig und hat keine ansprueche gegen den sozialstaat. er koennte ja arbeiten und damit sein existenzminimum sichern. das reicht. es gibt kein grundrecht auf kohle fuer lau.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1729892) Verfasst am: 19.02.2012, 20:46 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | es genuegt aber, hartz iv denjenigen zu geben, die bereit sind, dafuer zu arbeiten. man muss nur die chance haben, sich dieses existenzminimum zu verdienen.
wer nicht arbeiten kann (oder keine arbeitsstelle findet), der ist beduerftig, dem muss geholfen werden, indem man ihm ermoeglicht, das existenzminimum zu erwerben. (zB mit hartz IV gegen arbeit, ggf. gemeinnuetzige.)
wer aber einfach nur nicht arbeiten will, der ist nicht beduerftig und hat keine ansprueche gegen den sozialstaat. er koennte ja arbeiten und damit sein existenzminimum sichern. das reicht. es gibt kein grundrecht auf kohle fuer lau. |
Mehr als die Hälfte der ALG-Bezieher gelten garnicht als arbeitslos weil sie z.B. Aufstocker sind, oder wegen Betreuungsleistungen nicht arbeiten können, oder krank sind, oder in Ausbildung sind, oder als Asylbewerber niht arbeiten dürfen, oder...
Was ist mit denen?
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1729900) Verfasst am: 19.02.2012, 21:01 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hartz IV stellt,laut Definition,das Existenzminimum dar,da kann man nix abziehen. | es genuegt aber, hartz iv denjenigen zu geben, die bereit sind, dafuer zu arbeiten. man muss nur die chance haben, sich dieses existenzminimum zu verdienen.
wer nicht arbeiten kann (oder keine arbeitsstelle findet), der ist beduerftig, dem muss geholfen werden, indem man ihm ermoeglicht, das existenzminimum zu erwerben. (zB mit hartz IV gegen arbeit, ggf. gemeinnuetzige.)
wer aber einfach nur nicht arbeiten will, der ist nicht beduerftig und hat keine ansprueche gegen den sozialstaat. er koennte ja arbeiten und damit sein existenzminimum sichern. das reicht. es gibt kein grundrecht auf kohle fuer lau. |
Genausoll das Pack doch verhungern oder kriminell werden.Das ist für unsere Gesellschaft bestimmt besser.
_________________ SUUM CUIQUE
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729914) Verfasst am: 19.02.2012, 21:33 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | es genuegt aber, hartz iv denjenigen zu geben, die bereit sind, dafuer zu arbeiten. man muss nur die chance haben, sich dieses existenzminimum zu verdienen.
wer nicht arbeiten kann (oder keine arbeitsstelle findet), der ist beduerftig, dem muss geholfen werden, indem man ihm ermoeglicht, das existenzminimum zu erwerben. (zB mit hartz IV gegen arbeit, ggf. gemeinnuetzige.)
wer aber einfach nur nicht arbeiten will, der ist nicht beduerftig und hat keine ansprueche gegen den sozialstaat. er koennte ja arbeiten und damit sein existenzminimum sichern. das reicht. es gibt kein grundrecht auf kohle fuer lau. |
Mehr als die Hälfte der ALG-Bezieher gelten garnicht als arbeitslos weil sie z.B. Aufstocker sind, oder wegen Betreuungsleistungen nicht arbeiten können, oder krank sind, oder in Ausbildung sind, oder als Asylbewerber niht arbeiten dürfen, oder...
Was ist mit denen? |
was soll mit denen sein? die muessen natuerlich ihr hartz iv bekommen. ungekuerzt selbstverstaendlich, bzw. nur um den betrag gekuerzt, den sie selbst verdienen. von denen war doch gar nicht die rede.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729915) Verfasst am: 19.02.2012, 21:35 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hartz IV stellt,laut Definition,das Existenzminimum dar,da kann man nix abziehen. | es genuegt aber, hartz iv denjenigen zu geben, die bereit sind, dafuer zu arbeiten. man muss nur die chance haben, sich dieses existenzminimum zu verdienen.
wer nicht arbeiten kann (oder keine arbeitsstelle findet), der ist beduerftig, dem muss geholfen werden, indem man ihm ermoeglicht, das existenzminimum zu erwerben. (zB mit hartz IV gegen arbeit, ggf. gemeinnuetzige.)
wer aber einfach nur nicht arbeiten will, der ist nicht beduerftig und hat keine ansprueche gegen den sozialstaat. er koennte ja arbeiten und damit sein existenzminimum sichern. das reicht. es gibt kein grundrecht auf kohle fuer lau. |
Genausoll das Pack doch verhungern oder kriminell werden.Das ist für unsere Gesellschaft bestimmt besser. |
noe. die sollen weder verhungern noch kriminell werden, sondern dazu bereit werden, fuer ihr geld zu arbeiten.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1729921) Verfasst am: 19.02.2012, 21:51 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | es genuegt aber, hartz iv denjenigen zu geben, die bereit sind, dafuer zu arbeiten. man muss nur die chance haben, sich dieses existenzminimum zu verdienen.
wer nicht arbeiten kann (oder keine arbeitsstelle findet), der ist beduerftig, dem muss geholfen werden, indem man ihm ermoeglicht, das existenzminimum zu erwerben. (zB mit hartz IV gegen arbeit, ggf. gemeinnuetzige.)
wer aber einfach nur nicht arbeiten will, der ist nicht beduerftig und hat keine ansprueche gegen den sozialstaat. er koennte ja arbeiten und damit sein existenzminimum sichern. das reicht. es gibt kein grundrecht auf kohle fuer lau. |
Mehr als die Hälfte der ALG-Bezieher gelten garnicht als arbeitslos weil sie z.B. Aufstocker sind, oder wegen Betreuungsleistungen nicht arbeiten können, oder krank sind, oder in Ausbildung sind, oder als Asylbewerber niht arbeiten dürfen, oder...
Was ist mit denen? |
was soll mit denen sein? die muessen natuerlich ihr hartz iv bekommen. ungekuerzt selbstverstaendlich, bzw. nur um den betrag gekuerzt, den sie selbst verdienen. von denen war doch gar nicht die rede. |
Ich wollte nur wissen, ob für die das gefettete auch gilt.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1729923) Verfasst am: 19.02.2012, 21:53 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hartz IV stellt,laut Definition,das Existenzminimum dar,da kann man nix abziehen. | es genuegt aber, hartz iv denjenigen zu geben, die bereit sind, dafuer zu arbeiten. man muss nur die chance haben, sich dieses existenzminimum zu verdienen.
wer nicht arbeiten kann (oder keine arbeitsstelle findet), der ist beduerftig, dem muss geholfen werden, indem man ihm ermoeglicht, das existenzminimum zu erwerben. (zB mit hartz IV gegen arbeit, ggf. gemeinnuetzige.)
wer aber einfach nur nicht arbeiten will, der ist nicht beduerftig und hat keine ansprueche gegen den sozialstaat. er koennte ja arbeiten und damit sein existenzminimum sichern. das reicht. es gibt kein grundrecht auf kohle fuer lau. |
Genausoll das Pack doch verhungern oder kriminell werden.Das ist für unsere Gesellschaft bestimmt besser. |
noe. die sollen weder verhungern noch kriminell werden, sondern dazu bereit werden, fuer ihr geld zu arbeiten. |
Das ist unter den Bedingungen,die in unserer Gesellschaft herrschen,für einige Menschen absolut keine Option.Ich bin mir aber ziemlich sicher,das ich dir das nicht verständlich machen kann.Also nichts für ungut.
_________________ SUUM CUIQUE
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729938) Verfasst am: 19.02.2012, 22:15 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | noe. die sollen weder verhungern noch kriminell werden, sondern dazu bereit werden, fuer ihr geld zu arbeiten. |
Das ist unter den Bedingungen,die in unserer Gesellschaft herrschen,für einige Menschen absolut keine Option. |
schade.
ich bin aber zuversichtlich, dass spaetestens hunger doch irgendwann die bereitschaft zu arbeiten weckt.
(und es ging ja auch nur um die bereitschaft zu arbeiten.)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1729944) Verfasst am: 19.02.2012, 22:29 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | was andere an geld verdienen, geht dich nen feuchten kehricht an,
... |
Äh ... doch. Es gibt kein Einkommen, dass jemand nicht im Zusammenspiel mit und dank der Gesellschaft erwirtschaftet (there is no siuch person as a self-made man), also muss sich auch jedes Einkommen gesellschaftlich rechtfertigen. Nicht in jedem Fall aktuell neu, denn es gibt institutionalisierte Regeln, wie jemand wofür in welchem Maß ein Einkommen bekommt, aber im Prinzip. Und natürlich kann man auf jeden Fall ständig darüber diskutieren, welche Einkommen noch gerechtfertigt sind und welche nicht - nach oben und nach unten. Nach unten wird das ja komischerweise auch ständig getan (ob bestimmte Tariferhöhungen angemessen sind oder nicht zB), ohne dass sich jemand daran stört. Nur wenn es um die oberen Gehälter geht, ist es dann angeblich auf einmal unanständig, weil "Neiddebatte".
tridi hat folgendes geschrieben: | ... das ist nicht deshalb ungerechtfertigt, weil du das einfach so findest. |
"Einfach so finden" reicht natürlich nicht, aber man kann natürlich schon in der Diskussion Kriterien dafür aufstellen, welche Faktoren in welchem Ausmaß unterschiedliche Einkommen rechtfertigen. Ich könnte mir da benötigte Qualifikationen, Härte des Jobs in physischer und psychischer Hinsicht, Verantwortung, nötige Flexibilität, Arbeitszeit natürlich und noch ein paar Sachen vorstellen. Aber es gibt eben auch Gehälter, die sich nach keinerlei derartigen Kriterien auch nur annähernd irgendwie rechtfertigen lassen. Die Gehälter in den Vorstandsebenen großer Konzerne gehören sicherlich dazu.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1729948) Verfasst am: 19.02.2012, 22:39 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: |
ich bin aber zuversichtlich, dass spaetestens hunger doch irgendwann die bereitschaft zu arbeiten weckt. |
Bis zur ersten Lohnzahlung ist man dann verhungert.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1729954) Verfasst am: 19.02.2012, 22:49 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | noe. die sollen weder verhungern noch kriminell werden, sondern dazu bereit werden, fuer ihr geld zu arbeiten. |
Das ist unter den Bedingungen,die in unserer Gesellschaft herrschen,für einige Menschen absolut keine Option. |
schade.
ich bin aber zuversichtlich, dass spaetestens hunger doch irgendwann die bereitschaft zu arbeiten weckt.
(und es ging ja auch nur um die bereitschaft zu arbeiten.) |
Nöö,da gibt`s zum Glück noch andere Möglichkeiten
_________________ SUUM CUIQUE
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729955) Verfasst am: 19.02.2012, 22:52 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | was andere an geld verdienen, geht dich nen feuchten kehricht an,
... |
Äh ... doch. Es gibt kein Einkommen, dass jemand nicht im Zusammenspiel mit und dank der Gesellschaft erwirtschaftet (there is no siuch person as a self-made man), also muss sich auch jedes Einkommen gesellschaftlich rechtfertigen. Nicht in jedem Fall aktuell neu, denn es gibt institutionalisierte Regeln, wie jemand wofür in welchem Maß ein Einkommen bekommt, aber im Prinzip. Und natürlich kann man auf jeden Fall ständig darüber diskutieren, welche Einkommen noch gerechtfertigt sind und welche nicht - nach oben und nach unten. Nach unten wird das ja komischerweise auch ständig getan (ob bestimmte Tariferhöhungen angemessen sind oder nicht zB), ohne dass sich jemand daran stört. Nur wenn es um die oberen Gehälter geht, ist es dann angeblich auf einmal unanständig, weil "Neiddebatte".
tridi hat folgendes geschrieben: | ... das ist nicht deshalb ungerechtfertigt, weil du das einfach so findest. |
"Einfach so finden" reicht natürlich nicht, aber man kann natürlich schon in der Diskussion Kriterien dafür aufstellen, welche Faktoren in welchem Ausmaß unterschiedliche Einkommen rechtfertigen. Ich könnte mir da benötigte Qualifikationen, Härte des Jobs in physischer und psychischer Hinsicht, Verantwortung, nötige Flexibilität, Arbeitszeit natürlich und noch ein paar Sachen vorstellen. Aber es gibt eben auch Gehälter, die sich nach keinerlei derartigen Kriterien auch nur annähernd irgendwie rechtfertigen lassen. Die Gehälter in den Vorstandsebenen großer Konzerne gehören sicherlich dazu. |
was du da so schreibst, klingt alles nach planwirtschaftlicher verteilung. rechtfertigen muesse man, was man verdiene. ich halte das fuer quatsch. jeder muss zusehen, dass er geld verdient, wenns irgend geht genug, aber wenn er mehr verdient, ist das auch ok. wenn jemand was erwirtschaftet, dann ist das seins. und da brauchts keine rechtfertigung fuer. auch wenns viele millionen sind, die er auf grund aussergewoehnlichen talents, einer guten geschaeftsidee oder sonstwie verdient.
das einzige, was er natuerlich tun muss, ist sich entsprechend seiner leistungsfaehigkeit zu steuern heranziehen zu lassen.
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