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Sprache und Diskriminierung
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#1305299) Verfasst am: 12.06.2009, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Was man als diskriminierend empfindet kommt drauf an aus welches Millieu man stammt.
Ein Kollege von mir hat mal den Ausdruck: "die treibts mit Neger" benutzt. Anschliessend hat er partout nicht begreifen wollen, wieso mir der Kinnladen runtergefallen ist, und ich etwas lauter geworden bin.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1305303) Verfasst am: 12.06.2009, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Was man als diskriminierend empfindet kommt drauf an aus welches Millieu man stammt.
Ein Kollege von mir hat mal den Ausdruck: "die treibts mit Neger" benutzt. Anschliessend hat er partout nicht begreifen wollen, wieso mir der Kinnladen runtergefallen ist, und ich etwas lauter geworden bin.


Aus welchem Millieu stammt denn Dein Kollege?
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vrolijke
Bekennender Pantheist
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46306
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1305308) Verfasst am: 12.06.2009, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Was man als diskriminierend empfindet kommt drauf an aus welches Millieu man stammt.
Ein Kollege von mir hat mal den Ausdruck: "die treibts mit Neger" benutzt. Anschliessend hat er partout nicht begreifen wollen, wieso mir der Kinnladen runtergefallen ist, und ich etwas lauter geworden bin.


Aus welchem Millieu stammt denn Dein Kollege?


Rechtslastiges Eisenbahnmillieu.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1305328) Verfasst am: 12.06.2009, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

@Effô Tisetti
Zitat:
Ich glaube ja. Ich verorte die Herkunft von "Opfer" v.a. ins Umfeld von diesem "Gangsta"-Rap-Zeuchs, wo Verbrechtertum und Asozialität als hip und cool vermarktet werden. Entsprechend ist das "Opfer" nicht hip und uncool. Also Anarchie im übelsten Sinn, weil ohne sozialverträgliche Werte. Aber nicht jeder Jugendliche, der so was hört oder die Musik gut findet, handelt tatsächlich danach. Ich glaube, dass "Opfer" eher als Synonym zu "Versager", "Loser" oder "Klassenarsch" gesehen werden muss. Interessant finde ich v.a., dass man mit der Bezeichnung "Opfer" eigentlich schon eine empathische Position eingenommen hat, diese aber in ihr Gegenteil verkehrt wird. Insofern stellt das natürlich eine krasse Verrohung der Sprache dar, die aber wahrscheinlich vielen jugendlichen Sprachanwendern gar nicht bewusst ist. Ich denke, dass auch diese Jugendlichen das Wort "Opfer" mit ganz anderer Bedeutung aufladen, wenn von den "Opfern des Nationalsozialismus" die Rede ist. Aber sicher wissen, tu ich das natürlich nich...


Siehst Du, zu diesen Subkulturen haben nun die allermeisten Angehörigen meiner Generation überhaupt keinen Zugang, deshalb die Frage.
____

Zum "Neger" - Afrikaner, die zum Studium in die DDR kamen (zumeist aus Ghana, wo sich Kwame Nkrumah bis zu seinem Sturz auf die DDR orientierte), waren in meiner Kindheit, also in den 1960er Jahren, und außerhalb Berlins und Leipzigs eine außerordentlich seltene Erscheinung, so daß schon einmal ein kleines Mädchen an einen von ihnen herantrat und ihn anfasste (ob er "echt" sei). Der Student bleckte seine Zähne und schenkte ihr etwas Süßes.

Gleiches widerfuhr einem anderen, mit mir gleichaltrigen Mädchen. Der Gast aus Afrika schenkte ihm so um 1962/63 etwas mit der Bemerkung: "Das ist, weil Du 'Afrikaner' und nicht 'Neger' gesagt hast!"
In größeren Gruppen gab es dunkelhäutige Kubaner sowie Mocambiquaner und Angolaner seit den 1970er Jahren.
Alles höchst provinziell.

Es gab ein Kinderbuch von Ludwig Renn "Der Neger Nobi" (1955), das auch im Unterricht Verwendung fand. Also war das Wort bis zum Beginn der 1970er Jahre noch nicht in dem Maße verpönt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Renn
Der wikipedia-Artikel wurde offenbar von "Nachgeborenen" gestaltet , die nicht vermerkt haben, dass die 2001 im Eulenspiegelverlag erschienene Ausgabe nur noch "Nobi" hieß

In einer Lateinprüfung in der DDR musste der Prüfende, eigentlich bekannt als überaus trockener Hecht, vor Lachen unter den Tisch gehen. Eine Studentin war bei der Lektüre eines römisch-antiken Textes auf die "nobis" gestoßen, die da heranstürmten, vielleicht irgendwelche Gefolgsleute Caesars.

Da machte es im Zuge der mündlichen Übersetzung ins Deutsche bei ihr Idee , sie dachte an das Kinderbuch von Ludwig Renn und röhrte im schönsten Dialekt los: "Die Neescher kommen herangestürmt!"

edit. zu den Verlagen
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1305351) Verfasst am: 12.06.2009, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Und das darf man auch nicht mehr sagen:
Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.
_________________
...und suche mich nicht in der Unterführung...
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#1305496) Verfasst am: 12.06.2009, 14:24    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Aber ganz sicher handelt es sich um jemanden, der meint, für ihn gäbe es eine ganz eigene, individuelle Sprache, die gefälligst von den Millionen PC-Geisterfahrer nicht missverstanden werden dürfe.


Das wäre so, wenn jemand von dem hergebrachten Sprachgebrauch abwiche. PC ist aber ja gerade dadurch gekennzeichnet, dass der hergebrachte Sprachgebrauch umgedeutet wird, und der PC-Verletzer daher der ist, der entgegen dem beanspruchten Deutunsmonopol der PC am hergebrachten Sprachgebrauch festhält. Die angeblich "individuelle Sprache" ist als das genaue Gegenteil dessen: es ist die gewachsene Sprache, die sich von der individuellen Umdeutung der PC-Apostel nicht beeindrucken lässt.

Was die PC-Apostzekl nicht begreifen, dass sie durch genau diese Aktion die von ihnen angeblich doch bekämpfte Konnotation zur Denotation machen und so zementieren.

Was sie ebenfalls nicht begreifen, ist dass man die "bösen" Gedanken nicht dadurch eliminiert, dass man sie nun mit anderen Worten bezeichnet.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Mögliche Unfälle sind ausnahmslos den PC-Faschisten anzulasten. Cool

Wäre das nicht ironisch gemeint, könnte man jetzt glatt zustimmen zwinkern
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1305563) Verfasst am: 12.06.2009, 15:33    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Aber ganz sicher handelt es sich um jemanden, der meint, für ihn gäbe es eine ganz eigene, individuelle Sprache, die gefälligst von den Millionen PC-Geisterfahrer nicht missverstanden werden dürfe.


Das wäre so, wenn jemand von dem hergebrachten Sprachgebrauch abwiche. PC ist aber ja gerade dadurch gekennzeichnet, dass der hergebrachte Sprachgebrauch umgedeutet wird, und der PC-Verletzer daher der ist, der entgegen dem beanspruchten Deutunsmonopol der PC am hergebrachten Sprachgebrauch festhält. Die angeblich "individuelle Sprache" ist als das genaue Gegenteil dessen: es ist die gewachsene Sprache, die sich von der individuellen Umdeutung der PC-Apostel nicht beeindrucken lässt.


Sprache entwickelt sich bekanntlich fortlaufend und der althergebrachte Sprachgebrauch ändert sich. Und hier gilt es zu unterscheiden zwischen dem (meist übrigens zum Scheitern verurteilten) Versuch, die Sprache künstlich nach PC-Gesichtspunkten zu verändern, oder einer natürlichen Entwicklung, die u.a. auch allgemeinen kulturellen Entwicklungen nachfolgt. Wer die natürlichen Entwicklungen nicht mitmacht, wird i.d.R. missverstanden. Wer die Auswüchse des PC-Sprechs, die oft in irgendwelchen Interessenverbands-Elfenbeitürmen gepflegt werden, nicht mitmacht, wird i.d.R. bzw. auf der Straße nicht missverstanden. Ich will auch überhaupt nicht moralisieren: Wer meint, er müsse "Neger" sagen, soll das tun. Der Sprecher muss damit leben, missverstanden zu werden oder sich ob der ungläubigen Blicke oder Stirnrunzelei weitergehend erklären zu müssen. Solche Reaktionen sind aber m.E. ein Zeichen dafür, dass diese Begriffsumdeutung eine natürliche und durch den einzelnen Sprecher unumkehrbare ist. Aber wer gegen Windmühlen kämpfen möchte, weil ihm das Wort "Neger" so am Herzen liegt, der soll das tun.

caballito hat folgendes geschrieben:
Was die PC-Apostzekl nicht begreifen, dass sie durch genau diese Aktion die von ihnen angeblich doch bekämpfte Konnotation zur Denotation machen und so zementieren.


Und deswegen benutzen wir jetzt alle fleißig Neger, Schwuchtel und Spasti als Schimpfwort, um zu zeigen, wie böse deren Konnotation ist, die wir natürlich vehement bekämpfen? Komplett von der Rolle

caballito hat folgendes geschrieben:
Was sie ebenfalls nicht begreifen, ist dass man die "bösen" Gedanken nicht dadurch eliminiert, dass man sie nun mit anderen Worten bezeichnet.


Ich habe den "bösen" Gedanken, dass Schwulsein an sich sich als Beschimpfung eignet, ja gar nicht. Deshalb beschimpfe ich niemanden als "Schwuchtel". Denn eingangs in diesem Fred ging es ja darum, ob es sonderlich sinnvoll ist, homophobe Beschimpfungen zu verwenden, wenn man "böse", weil homophobe Gedanken gar nicht hegt. Das hat v.a. was mit der Effizienz von Sprache bzw. Kommunikation zu tun, weniger mit "Moral", wie ich schon oft betont habe. Die dazugehörige Maxime lautet: "Drücke dich möglichst unmissverständlich aus." Und was missverständlich ist oder nicht, liegt nicht im Ermessen des - meinetwegen linguistisch und sprachphilosophisch höchst bewanderten - einzelnen Sprecher.

Sprache ist übrigens keine Mathematik, nur mal so am Rande... zwinkern
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1305728) Verfasst am: 12.06.2009, 17:45    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Hoffentlich nicht danach: Wie der Gebrauch dieser Wörter zu bewerten ist, ist derart kontext- und auch personengebunden, dass eine allgemeine Bewertung dieser Wörter nach PC-Regeln sehr viel Unsinn erzeugt.


Stimmt! Mehr muss dazu nicht gesagt werden!

Zustimmung.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1306392) Verfasst am: 13.06.2009, 18:52    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Sprache entwickelt sich bekanntlich fortlaufend und der althergebrachte Sprachgebrauch ändert sich.

Richtig, das tut er. Aber nicht so schnell, dass ein Wort innerhalb der Lebenszeit eines Individuums nicht mehr verstanden wird.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Und hier gilt es zu unterscheiden zwischen dem (meist übrigens zum Scheitern verurteilten) Versuch, die Sprache künstlich nach PC-Gesichtspunkten zu verändern, oder einer natürlichen Entwicklung, die u.a. auch allgemeinen kulturellen Entwicklungen nachfolgt.


Worin ich hier nicht mit dir übereinstimme ist, dass diese Versuche meist zum Scheitern verurteilt sind.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Der Sprecher muss damit leben, missverstanden zu werden oder sich ob der ungläubigen Blicke oder Stirnrunzelei weitergehend erklären zu müssen. Solche Reaktionen sind aber m.E. ein Zeichen dafür, dass diese Begriffsumdeutung eine natürliche und durch den einzelnen Sprecher unumkehrbare ist.


Unumkehrbar mag sie sein. Aber natürlich muss sie noch lange nicht sein. Es sei denn, man betrachtet das Verschwinden eines Wortes, dass sich ekienr emhr zu sagen traut, weil man ja was denken könnte, als natürlich.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Aber wer gegen Windmühlen kämpfen möchte, weil ihm das Wort "Neger" so am Herzen liegt, der soll das tun.

Jo mei. Es muss einem nict das Wort "Neger" am Herzen liegen, um was gegen PC zu haben ...

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Was die PC-Apostzekl nicht begreifen, dass sie durch genau diese Aktion die von ihnen angeblich doch bekämpfte Konnotation zur Denotation machen und so zementieren.


Und deswegen benutzen wir jetzt alle fleißig Neger, Schwuchtel und Spasti als Schimpfwort, um zu zeigen, wie böse deren Konnotation ist, die wir natürlich vehement bekämpfen? Komplett von der Rolle

Wer benutzt hier diese Worte als Schimpfwort?

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Was sie ebenfalls nicht begreifen, ist dass man die "bösen" Gedanken nicht dadurch eliminiert, dass man sie nun mit anderen Worten bezeichnet.


Ich habe den "bösen" Gedanken, dass Schwulsein an sich sich als Beschimpfung eignet, ja gar nicht.

Aber die, die schwule halt nun mal hassen, diue haben die "bösen" Gedanken dass Schwule was schlimmes sind. Und die haben sie ganz unabhängig davon, ob sie die, die sie so hassen, nun in Gedanken Schwuchteln oder Schwule nennen.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Sprache ist übrigens keine Mathematik, nur mal so am Rande... zwinkern

Alles ist Mathematik zwinkern
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1306481) Verfasst am: 13.06.2009, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Unumkehrbar mag sie sein. Aber natürlich muss sie noch lange nicht sein. Es sei denn, man betrachtet das Verschwinden eines Wortes, dass sich keiner mehr zu sagen traut, weil man ja was denken könnte, als natürlich.

So rum oder andersrum. Neger war mal harmlos, heute ist es eine Beleidigung. Und Jude war mal eine Beleidigung, heute können die stolz darauf sein. So ändern sich die Zeiten.
Goethe hat zwar gesagt, "eben wo Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein." Aber wo ist ein griffiges und sachlich bezeichnendes Wort als Ersatz für Schwuli, Schwuchtel, warmer Bruder oder so? "Schwuler" ist auch noch etwas negativ beladen, und mit "Homosexueller" bricht man sich doch die Zunge ab. Das ist genauso scheiße wie "dunkelhäutiger Mensch afrikanischer Abstammung" statt Neger. Sollen wir den "Mohr" wieder einführen? Sarotti hat sich in die Hosen gemacht und ihn sterben lassen.
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...und suche mich nicht in der Unterführung...
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1766439) Verfasst am: 12.07.2012, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Habe ein wenig die legendäre Suchfunktion suchen lassen und sie hat diesen Thread entdeckt.
Ich wollte noch was loswerden zu pc und Sprache, aber nicht in dem Papst-Pinkel-Thread.
Hier steht ja schon einiges dazu.
Geben die Sprachgestalter eigentlich ein Wörterbuch raus, in welchem man die alte (verpönte) Bezeichnung und die neue (pc) nachlesen kann? Oder wie verbreitet sich das Wissen, was denn gerade als nicht mehr aussprechbar deklariert wurde?
Bin immer noch der Ansicht, dass Mohammedaner allenfalls eine unpräzise Bezeichnung, (so wie wenn ein US-Bürger als Amerikaner bezeichnet wird) aber keine beleidigende ist.
Irgendwie macht es mich auch ein wenig fassungslos was sich Leute anmaßen, die den Zigeuner für abgeschafft erklären und Sinti/Roma an deren Stelle setzten. Warum? Wer gibt ihnen das Recht?
Es gibt aber auch Bereiche wo ich zustimme, bei bestimmten Krankheiten, Behinderungen und drgl., wenn der Mensch dadurch auf dieses reduziert wird.
Jedenfalls habe ich rausgefunden, dass als Gegenströmung zu pc die Jugendsprache angeführt werden könnte. Z.B. wenn die Antwort auf die Aufforderung Sinti und Roma anstelle Zigeuner zu benutzen, lautet:" Bist du behindert oder was, du Nazi"
Cool
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#1766444) Verfasst am: 12.07.2012, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Geben die Sprachgestalter eigentlich ein Wörterbuch raus, in welchem man die alte (verpönte) Bezeichnung und die neue (pc) nachlesen kann? Oder wie verbreitet sich das Wissen, was denn gerade als nicht mehr aussprechbar deklariert wurde?

Allgemeinbildung, die öffentliche Meinungsbildung zu solchen Themen verfolgen.

pera hat folgendes geschrieben:
Bin immer noch der Ansicht, dass Mohammedaner allenfalls eine unpräzise Bezeichnung, (so wie wenn ein US-Bürger als Amerikaner bezeichnet wird) aber keine beleidigende ist.

Ja, so lange man es nicht besser weiß.
Der Vergleich "Amerikaner" passt insofern nicht, als einerseits die US-Bürger in aller Regel nichts gegen diese Bezeichnung haben, und die Bezeichnung ja auch einen Anhalt im Staatsnamen "USA" hat, während Muslime die Bezeichnung Mohammedaner ja erklärtermaßen ablehnen, weil sie ein falsches Bild der Religion befördere.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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rawuzl
registrierter User



Anmeldungsdatum: 29.04.2012
Beiträge: 48

Beitrag(#1766454) Verfasst am: 12.07.2012, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

die sache mit der pc ist recht einfach:
wenn eine junge dame dich bittet, pera, von dir nicht fräulein genannt zu werden, gehört es zum guten benehmen, sie so eben nicht zu titulieren. wenn ein dunkelhäutiger mensch die nase rümpft, weil du ihn den negern subsumierts, mag das beanstandete wort leicht durch ein anderes ersetzt werden. fühlen sich VIELE junge frauen geringgeschätzt, wenn sie fräulein genannt werden, möchten VIELE dunkelhäutige personen nicht neger heißen, beginnt - auch ohne wörterbuch - ein prozess des umdenkens VIELER. am schnellsten agiert meist die presse pc (weil ihre zielgruppen weit gefächert sind und es ihr daran gelegen ist, ihre produkte von vielen gekauft zu sehen). das binnen-I beispielsweise wurde von ihr sofort aufgegriffen, obwohl duden und wahrig ihm (noch) die kalten schultern zeigen.
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ohne musik wäre das leben ein irrtum. (friedrich nietzsche)
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1766456) Verfasst am: 12.07.2012, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Geben die Sprachgestalter eigentlich ein Wörterbuch raus, in welchem man die alte (verpönte) Bezeichnung und die neue (pc) nachlesen kann? Oder wie verbreitet sich das Wissen, was denn gerade als nicht mehr aussprechbar deklariert wurde?

Allgemeinbildung, die öffentliche Meinungsbildung zu solchen Themen verfolgen.


Das ist ja eine erschöpfende Auskunft. Allgemeinbildung muss irgendwoher kommen, nicht? Und die öffentliche Meinungsbildung? Du meinst ich muss alle Medien daraufhin untersuchen welche Worte nicht mehr auftauchen?

pera hat folgendes geschrieben:
Bin immer noch der Ansicht, dass Mohammedaner allenfalls eine unpräzise Bezeichnung, (so wie wenn ein US-Bürger als Amerikaner bezeichnet wird) aber keine beleidigende ist.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ja, so lange man es nicht besser weiß.
Der Vergleich "Amerikaner" passt insofern nicht, als einerseits die US-Bürger in aller Regel nichts gegen diese Bezeichnung haben, und die Bezeichnung ja auch einen Anhalt im Staatsnamen "USA" hat, während Muslime die Bezeichnung Mohammedaner ja erklärtermaßen ablehnen, weil sie ein falsches Bild der Religion befördere.


Nicht alle lehnen diese Bezeichnung ab, siehe Iran. Aber das kann ich akzeptieren, hat dann aber auch nichts mit pc zu tun, da es ja nicht herabwürdigend, sondern höchstens nicht korrekt im Sinne von richtig ist.
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Misterfritz
mini - mal



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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1766459) Verfasst am: 12.07.2012, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

rawuzl hat folgendes geschrieben:
die sache mit der pc ist recht einfach:
wenn eine junge dame dich bittet, pera, von dir nicht fräulein genannt zu werden, gehört es zum guten benehmen, sie so eben nicht zu titulieren. wenn ein dunkelhäutiger mensch die nase rümpft, weil du ihn den negern subsumierts, mag das beanstandete wort leicht durch ein anderes ersetzt werden. fühlen sich VIELE junge frauen geringgeschätzt, wenn sie fräulein genannt werden, möchten VIELE dunkelhäutige personen nicht neger heißen, beginnt - auch ohne wörterbuch - ein prozess des umdenkens VIELER. am schnellsten agiert meist die presse pc (weil ihre zielgruppen weit gefächert sind und es ihr daran gelegen ist, ihre produkte von vielen gekauft zu sehen). das binnen-I beispielsweise wurde von ihr sofort aufgegriffen, obwohl duden und wahrig ihm (noch) die kalten schultern zeigen.

na toll - welche junge frau wird hier eigentlich noch fräulein genannt? ausser vielleicht von ihren eltern in sehr jungen jahren?

und das binnen-I ist eine der schrecklichsten sprachlichen "erneuerungen!...
_________________
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1766461) Verfasst am: 12.07.2012, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

rawuzl hat folgendes geschrieben:
die sache mit der pc ist recht einfach:
wenn eine junge dame dich bittet, pera, von dir nicht fräulein genannt zu werden, gehört es zum guten benehmen, sie so eben nicht zu titulieren. wenn ein dunkelhäutiger mensch die nase rümpft, weil du ihn den negern subsumierts, mag das beanstandete wort leicht durch ein anderes ersetzt werden. fühlen sich VIELE junge frauen geringgeschätzt, wenn sie fräulein genannt werden, möchten VIELE dunkelhäutige personen nicht neger heißen, beginnt - auch ohne wörterbuch - ein prozess des umdenkens VIELER. am schnellsten agiert meist die presse pc (weil ihre zielgruppen weit gefächert sind und es ihr daran gelegen ist, ihre produkte von vielen gekauft zu sehen). das binnen-I beispielsweise wurde von ihr sofort aufgegriffen, obwohl duden und wahrig ihm (noch) die kalten schultern zeigen.


Das mag bei deinen beiden Beispielen so sein. Aber Ausländer durch "Person mit Migrationshintergrund" ersetzen funktioniert sicher so nicht. Wenn jemand Neger als Person, nicht das Wort, nicht mag, dann ist genau gar nichts geändert, wenn er dunkelhäutige Person sagt und sie immer noch nicht mag.
Und noch ein Tip. Das Binnen-I ist bereits am aussterben. Besser die weibliche und männliche Bezeichnung ausschreiben.
Normen funktionieren nur bei einem Konsens. (Oder Gewalt)
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vrolijke
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Beitrag(#1766463) Verfasst am: 12.07.2012, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
rawuzl hat folgendes geschrieben:
die sache mit der pc ist recht einfach:
wenn eine junge dame dich bittet, pera, von dir nicht fräulein genannt zu werden, gehört es zum guten benehmen, sie so eben nicht zu titulieren. wenn ein dunkelhäutiger mensch die nase rümpft, weil du ihn den negern subsumierts, mag das beanstandete wort leicht durch ein anderes ersetzt werden. fühlen sich VIELE junge frauen geringgeschätzt, wenn sie fräulein genannt werden, möchten VIELE dunkelhäutige personen nicht neger heißen, beginnt - auch ohne wörterbuch - ein prozess des umdenkens VIELER. am schnellsten agiert meist die presse pc (weil ihre zielgruppen weit gefächert sind und es ihr daran gelegen ist, ihre produkte von vielen gekauft zu sehen). das binnen-I beispielsweise wurde von ihr sofort aufgegriffen, obwohl duden und wahrig ihm (noch) die kalten schultern zeigen.

na toll - welche junge frau wird hier eigentlich noch fräulein genannt? ausser vielleicht von ihren eltern in sehr jungen jahren?

und das binnen-I ist eine der schrecklichsten sprachlichen "erneuerungen!...


Da mußt ich mich erst mal aufklären.
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vrolijke
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Beitrag(#1766466) Verfasst am: 12.07.2012, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
rawuzl hat folgendes geschrieben:
die sache mit der pc ist recht einfach:
wenn eine junge dame dich bittet, pera, von dir nicht fräulein genannt zu werden, gehört es zum guten benehmen, sie so eben nicht zu titulieren. wenn ein dunkelhäutiger mensch die nase rümpft, weil du ihn den negern subsumierts, mag das beanstandete wort leicht durch ein anderes ersetzt werden. fühlen sich VIELE junge frauen geringgeschätzt, wenn sie fräulein genannt werden, möchten VIELE dunkelhäutige personen nicht neger heißen, beginnt - auch ohne wörterbuch - ein prozess des umdenkens VIELER. am schnellsten agiert meist die presse pc (weil ihre zielgruppen weit gefächert sind und es ihr daran gelegen ist, ihre produkte von vielen gekauft zu sehen). das binnen-I beispielsweise wurde von ihr sofort aufgegriffen, obwohl duden und wahrig ihm (noch) die kalten schultern zeigen.


Das mag bei deinen beiden Beispielen so sein. Aber Ausländer durch "Person mit Migrationshintergrund" ersetzen funktioniert sicher so nicht. Wenn jemand Neger als Person, nicht das Wort, nicht mag, dann ist genau gar nichts geändert, wenn er dunkelhäutige Person sagt und sie immer noch nicht mag.
Und noch ein Tip. Das Binnen-I ist bereits am aussterben. Besser die weibliche und männliche Bezeichnung ausschreiben.
Normen funktionieren nur bei einem Konsens. (Oder Gewalt)


Ich bin zwar eine Person mit ausländische Wurzeln, oder als Ausländer geboren.
Von mir aus auch, als Belgier geboren.
Aber als Person mit "Migrationshintergrund" fühle ich mich nicht.
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Misterfritz
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Beitrag(#1766468) Verfasst am: 12.07.2012, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
rawuzl hat folgendes geschrieben:
die sache mit der pc ist recht einfach:
wenn eine junge dame dich bittet, pera, von dir nicht fräulein genannt zu werden, gehört es zum guten benehmen, sie so eben nicht zu titulieren. wenn ein dunkelhäutiger mensch die nase rümpft, weil du ihn den negern subsumierts, mag das beanstandete wort leicht durch ein anderes ersetzt werden. fühlen sich VIELE junge frauen geringgeschätzt, wenn sie fräulein genannt werden, möchten VIELE dunkelhäutige personen nicht neger heißen, beginnt - auch ohne wörterbuch - ein prozess des umdenkens VIELER. am schnellsten agiert meist die presse pc (weil ihre zielgruppen weit gefächert sind und es ihr daran gelegen ist, ihre produkte von vielen gekauft zu sehen). das binnen-I beispielsweise wurde von ihr sofort aufgegriffen, obwohl duden und wahrig ihm (noch) die kalten schultern zeigen.


Das mag bei deinen beiden Beispielen so sein. Aber Ausländer durch "Person mit Migrationshintergrund" ersetzen funktioniert sicher so nicht. Wenn jemand Neger als Person, nicht das Wort, nicht mag, dann ist genau gar nichts geändert, wenn er dunkelhäutige Person sagt und sie immer noch nicht mag.
Und noch ein Tip. Das Binnen-I ist bereits am aussterben. Besser die weibliche und männliche Bezeichnung ausschreiben.
Normen funktionieren nur bei einem Konsens. (Oder Gewalt)


Ich bin zwar eine Person mit ausländische Wurzeln, oder als Ausländer geboren.
Von mir aus auch, als Belgier geboren.
Aber als Person mit "Migrationshintergrund" fühle ich mich nicht.

naja, sagen wir mal so:
deine nachbarin im haus unter dir würde dich schwer nerven und du würdest ihr einen echt schweren blumenkasten auf den kopf werfen und die arme frau würde daran versterben, dann würdest du in den berichten bestimmt nicht als "täter mit migrationshintergrund" bezeichnet. da würde dann evtl. stehen "der in belgien geborene täter", falls das überhaupt jemanden interessiert.
das würde wahrscheinlich eher interessant sein, wenn du der kindsschändung angeklagt würdest, aber auch da würde der migrationshintergrund kaum genannt zwinkern
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AgentProvocateur
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Beitrag(#1766470) Verfasst am: 12.07.2012, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Aber Ausländer durch "Person mit Migrationshintergrund" ersetzen funktioniert sicher so nicht.

Das ist aber doch auch nicht dasselbe.

Ein Ausländer ist in Deutschland jemand, der keine deutsche Staatsangehörigkeit hat.

Eine 'Person mit Migrationshintergrund' ist jemand, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat, dessen Eltern sie aber nicht (immer) hatten. Oder die Großeltern oder wie auch immer man in der Ahnenreihe weiter nach hinten geht, das ist mE nicht so richtig definiert. (Habe nachgeschaut: nach Wikipedia gilt: "ab 1949 eingewanderten Personen und deren Nachkommen".)
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astarte
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Beitrag(#1766473) Verfasst am: 12.07.2012, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:

Wenn jemand Neger als Person, nicht das Wort, nicht mag, dann ist genau gar nichts geändert, wenn er dunkelhäutige Person sagt und sie immer noch nicht mag.

Dabei geht es ja eben nicht um die Person, sonst würde man sagen: ich mag XY nicht. Warum auch immer. Man benutzt bewusst einen bekanntermaßen als abwertend empfundenen Begriff für eine Gruppenzugehörigkeit (jeder gehört vielen Gruppen an) um die Person besonders zu treffen. Oder weil man eben was gegen die Gruppe hat..... was nix mit der Person zu tun hat.
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rawuzl
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Beitrag(#1766478) Verfasst am: 12.07.2012, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

auch angejahrte frauen werden heute nicht selten als fräulein tituliert, um geringschätzung anzudeuten oder um zu verspotten. deshalb auch mein hinweis auf das gute benehmen.
das binne-I verschafft meinem hang zum ausführlich gestalteten schachtelsatz erleichterung, ich nehms eigentlich gerne in gebrauch, auch deshalb, weil ich die genormten schreiberlinge und strammsteherinnen vor den regeln gerne belächele, und großbuchstaben in der mitte eines wortes etwas schräges, punkiges haben. da aber auch ich viel von höflichkeit halte, vermeide ich das binnen-I dort, wo sich zornesstirnen falten und entscheide dann von fall zu fall spontan, ob ich mich der maskulinen oder femininen form einer begrifflichkeit widme.

bezüglich "ausländer" verhält sich die sache ganz einfach: ich pflege vorsichtig an der türe zu klopfen, erfühlend, mit welchem wort ich den angesprochenen/die angesprochene nicht verletze, lasse mich diesbezüglich instruieren.
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ohne musik wäre das leben ein irrtum. (friedrich nietzsche)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1766483) Verfasst am: 12.07.2012, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Aber Ausländer durch "Person mit Migrationshintergrund" ersetzen funktioniert sicher so nicht.

Das ist aber doch auch nicht dasselbe.

Ein Ausländer ist in Deutschland jemand, der keine deutsche Staatsangehörigkeit hat.

Eine 'Person mit Migrationshintergrund' ist jemand, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat, dessen Eltern sie aber nicht (immer) hatten. Oder die Großeltern oder wie auch immer man in der Ahnenreihe weiter nach hinten geht, das ist mE nicht so richtig definiert. (Habe nachgeschaut: nach Wikipedia gilt: "ab 1949 eingewanderten Personen und deren Nachkommen".)

Die Leute ohne deutsche Staatsangehörigkeit gehören aber schon auch noch zu den Leuten mit Migrationshintergrund.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

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pera
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Beitrag(#1766486) Verfasst am: 12.07.2012, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Aber Ausländer durch "Person mit Migrationshintergrund" ersetzen funktioniert sicher so nicht.

Das ist aber doch auch nicht dasselbe.

Ein Ausländer ist in Deutschland jemand, der keine deutsche Staatsangehörigkeit hat.

Eine 'Person mit Migrationshintergrund' ist jemand, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat, dessen Eltern sie aber nicht (immer) hatten. Oder die Großeltern oder wie auch immer man in der Ahnenreihe weiter nach hinten geht, das ist mE nicht so richtig definiert. (Habe nachgeschaut: nach Wikipedia gilt: "ab 1949 eingewanderten Personen und deren Nachkommen".)




In der Wikipedia steht aber auch folgendes.

Zitat:

Der Begriff „Migrationshintergrund“ hat sich in den Medien und auch in der Alltagssprache stark verbreitet, wobei die Verwendung nicht immer korrekt ist. So ersetzt der Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ häufig den ungenauen Begriff „ausländische Mitbürger“, der streng genommen noch nie einen Sinn ergab (Oxymoron), da Ausländer nicht Inhaber von Bürgerrechten und Bürger nicht „ausländisch“ sind. Auch in diesem Fall wird jedoch leicht übersehen, dass die beiden Begriffe unterschiedliche Gruppen bezeichnen. Noch verwirrender wird die Verwechslung, wenn der Begriff "Person mit Migrationshintergrund" durch das verlockend kürzere Wort "Migrant" ersetzt und dieses dann, etwa in einem Zahlenvergleich sozialer Gruppen, an anderer Stelle mit anderer Bedeutung erneut verwendet wird. [10]
Auch der Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ wurde von dem als „Euphemismus-Tretmühle“ bekannten Mechanismus erfasst. Bei vielen stellen sich inzwischen dieselben Konnotationen wie bei dem Begriff „Ausländer“ ein.


Aber ich räume ein, dass die beiden Worte nicht dieselbe Gruppe bezeichnen sollen.

Ohne Sprache kein Denken. Wenn du die Sprache zensierst...


Zuletzt bearbeitet von pera am 12.07.2012, 22:01, insgesamt einmal bearbeitet
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Misterfritz
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Beitrag(#1766487) Verfasst am: 12.07.2012, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

rawuzl hat folgendes geschrieben:
auch angejahrte frauen werden heute nicht selten als fräulein tituliert, um geringschätzung anzudeuten oder um zu verspotten. deshalb auch mein hinweis auf das gute benehmen.
aaah jaaa, wo lebst du?
rawuzl hat folgendes geschrieben:
das binne-I verschafft meinem hang zum ausführlich gestalteten schachtelsatz erleichterung, ich nehms eigentlich gerne in gebrauch, auch deshalb, weil ich die genormten schreiberlinge und strammsteherinnen vor den regeln gerne belächele, und großbuchstaben in der mitte eines wortes etwas schräges, punkiges haben. da aber auch ich viel von höflichkeit halte, vermeide ich das binnen-I dort, wo sich zornesstirnen falten und entscheide dann von fall zu fall spontan, ob ich mich der maskulinen oder femininen form einer begrifflichkeit widme.
erleichterungen? Am Kopf kratzen

rawuzl hat folgendes geschrieben:
bezüglich "ausländer" verhält sich die sache ganz einfach: ich pflege vorsichtig an der türe zu klopfen, erfühlend, mit welchem wort ich den angesprochenen/die angesprochene nicht verletze, lasse mich diesbezüglich instruieren.
Anbetung des lila Einhorns

ich sehne mich nach zeiten zurück, da man ganz normal kaaskopp, etc. sagen konnte, ohne von pc-seite dumm angepflaumt zu werden.

ernsthaft: ich fühle mich als frau von manchen feministinnen sowas von genervt, sowas von abgestossen, dass ich schon fast zwanghaft gegen sie argumentiere....

edit: RS
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Zuletzt bearbeitet von Misterfritz am 12.07.2012, 22:12, insgesamt einmal bearbeitet
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AgentProvocateur
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Beitrag(#1766489) Verfasst am: 12.07.2012, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Leute ohne deutsche Staatsangehörigkeit gehören aber schon auch noch zu den Leuten mit Migrationshintergrund.

Ich verwende das nicht so. Ein Japaner auf Urlaub in Berlin wäre für mich ein 'Ausländer', keine 'Person mit Migrationshintergrund'. Und damit ist keine Wertung verbunden, es heißt einfach nur, dass er nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hat.

Früher wurden alle als 'Ausländer' bezeichnet, die anders aussahen als 'normale' Deutsche, egal, welche Staatsbürgerschaft die hatten. Diese Verwendung finde ich aber als offensichtlich falsch.

'Person mit Migrationshintergrund' ist ein ziemlich sperriger Begriff, der in der Alltagssprache wohl auch kaum verwendet wird. ("Mein Nachbar ist eine Person mit Migrationshintergrund" - so redet doch kein Mensch. Man würde eher sagen: "Mein Nachbar kommt ursprünglich aus der Türkei" - oder so.)

Nur in der Zeitung oder bei statistischen Erhebungen wird der Begriff verwendet.
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pera
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Beitrag(#1766494) Verfasst am: 12.07.2012, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die Leute ohne deutsche Staatsangehörigkeit gehören aber schon auch noch zu den Leuten mit Migrationshintergrund.

Ich verwende das nicht so. Ein Japaner auf Urlaub in Berlin wäre für mich ein 'Ausländer', keine 'Person mit Migrationshintergrund'. Und damit ist keine Wertung verbunden, es heißt einfach nur, dass er nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hat.

Früher wurden alle als 'Ausländer' bezeichnet, die anders aussahen als 'normale' Deutsche, egal, welche Staatsbürgerschaft die hatten. Diese Verwendung finde ich aber als offensichtlich falsch.

'Person mit Migrationshintergrund' ist ein ziemlich sperriger Begriff, der in der Alltagssprache wohl auch kaum verwendet wird. ("Mein Nachbar ist eine Person mit Migrationshintergrund" - so redet doch kein Mensch. Man würde eher sagen: "Mein Nachbar kommt ursprünglich aus der Türkei" - oder so.)

Nur in der Zeitung oder bei statistischen Erhebungen wird der Begriff verwendet.


Fett von mir. Das ist denke ich der Knackpukt an der ganzen pc. Die Wertung. Die Anhänger der poltisch korrekten Sprache wollen vorgeben welche Wertung mit welchem Begriff verbunden ist. Und wollen verbindliche Normen für alle setzen. Ohne irgendeine Legitimation. Das finde ich einfach zum auswandern.
@ astarte
Angenommen ich mag den Ex-Milizenführer Lubanga nicht (Was auch zutrifft).
Welchen Unterschied macht es wenn ich sage:
- Ich halte den Neger Lubanga für ein Riesenarschloch.
- Ich halte den dunkelhäutigen Lubanga für ein Riesenarschloch.
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astarte
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Beitrag(#1766496) Verfasst am: 12.07.2012, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

die Frage ist, was die Hautfarbe überhaupt dabei verloren hat. Feinheiten, ich weiß. Ist für Leute die alle drei Halbsätze "pc" einwerfen erfahrungsgemäß .... äh, schwer ....
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Hellequin
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Beitrag(#1766500) Verfasst am: 12.07.2012, 22:39    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Wie schätzt ihr die Benutzung von Beschimpfungen ein, die sich auf eine Minderheitengruppe beziehen?

Wie beurteilt ihr jemanden, der das Wort

1. "Neger"
2. "Schwuchtel"
3. "Spasti"
4. "Schwachsinniger"

gebraucht?

Ich habe die Worte bewusst in dieser Reihenfolge angeordnet, da ich - und wohl die meisten - sie auch so geordnet immer weniger schlimm finden - obwohl alle vier einen diskriminierenden Hintergrund besitzen. "Schwachsinniger" bspw. wird, wenn es gebraucht wird, kaum mit dem bewussten Gedanken an geistig Minderbemittelte ausgesprochen. Von einer diskriminierenden Haltung des Gebrauchenden kann also zunächst keine Rede sein. Nimmt aber jemand das Wort "Schwuchtel" in den Mund, wie verhaltet ihr euch dann?
Ich frage dies mit dem Hintergrund, dass ich selber auf Grund angenommener Gewohnheit, vermute ich, lange Zeit "Schwuchtel" als Schimpfwort benutzt habe - gleichzeitig aber auf die Barrikaden ging, wenn mir gegenüber dezidiert homophobe Aussagen getätigt wurden.
Allgemein halte ich mich für einen relativ vorurteilsfreien (zumindets in Bezug auf Minderheiten) Menschen, bin aber dennoch mit vordergründig diskriminierenden Bezeichnungen teilweise schnell zur Hand. Ich würde für mich gerne anfangen, "aufzuschlüsseln", wieviel tatsächlich vorurteilsbehaftetes Unterbewusstsein bei der Benutzung solcher Wörter im Spiel ist, oder ob u.U. auch schlicht völlige Gedankenlosigkeit als Erklärung reicht.

Wie flucht ihr eigentlich?

P.S: An die Admins: Unter Firefox scheint's im Gegensatz zu meinem Standardbrowser zu funktionieren...


Neger ist für mich nicht zwangsläufig Schimpfwort, sondern eine allgemeine Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen, die aus historischen Gründen nicht angemessen ist. Ältere Menschen benutzen sie oft, ohne es böse zu meinen - ihre jeweilige Intention muss man dem Tonfall entnehmen. Ein junger Mensch, der sie verwendet, ist entweder bösartig oder dumm oder will provozieren. Wenn ich sie verwende, dann nur in Gegenwart von politisch überkorrekten Zeitgenossen, die man damit auf die Palme bringen kann.

Schwuchtel nenne ich gewöhnlich Männer, die ihre Heterosexualität sehr aggressiv und auf entlarvende Weise übertrieben herauskehren und sich i.d.R. extrem homophob geben, also v.a. Biker oder Rapper. Wenn die wiederum von Schwuchteln sprechen, sehe ich darin eine arge Schwuchtelei.

Von Spastis sprechen Schulkinder, wobei viele gar nicht wissen, was das Wort bedeutet.

Schwachsinn diagnostiziere ich hingegen sehr gerne bei Menschen, die unfähig sind, Grautöne zu sehen und mit Begeisterung jeden als Schwachsinnigen abtun, der ihre bevorzugten Ideologien nicht teilt.

Wenn ich selbst auf Menschen fluche, verwende ich gewöhnlich solche Flüche, die mein jeweiliges Ziel am ehesten verletzen. Da kann dann auch schon mal eine Referenz auf Klischees dabei sein. Davon abgesehen habe ich auch kein Problem damit, eine Packung Pangasiusfilets als Arschloch zu beschimpfen, wenn sie mir aus der Hand rutscht.
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AgentProvocateur
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Beitrag(#1766501) Verfasst am: 12.07.2012, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Fett von mir. Das ist denke ich der Knackpukt an der ganzen pc. Die Wertung. Die Anhänger der poltisch korrekten Sprache wollen vorgeben welche Wertung mit welchem Begriff verbunden ist. Und wollen verbindliche Normen für alle setzen. Ohne irgendeine Legitimation. Das finde ich einfach zum auswandern.
@ astarte
Angenommen ich mag den Ex-Milizenführer Lubanga nicht (Was auch zutrifft).
Welchen Unterschied macht es wenn ich sage:
- Ich halte den Neger Lubanga für ein Riesenarschloch.
- Ich halte den dunkelhäutigen Lubanga für ein Riesenarschloch.

Kommt - wie immer - auf den Kontext an. Schriebe ich einen Zeitungsartikel über die Anzahl der Ausländer, die 2011 in Berlin im Hotel übernachtet haben, dann wäre das wohl wertungsfrei.

Wenn jemand aber sagte, er hielte den Neger Lubanga für ein Riesenarschloch, dann fragte ich mich, wieso er dabei erwähnte, dass Lubanga schwarz ist. Das spielte ja keine Rolle für sein Arschlochsein, wichtiger wäre die Information: Ex-Milizenführer. Und noch wichtiger wären seine Taten, die ihn ja zum Arschloch machten.


Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 12.07.2012, 22:47, insgesamt einmal bearbeitet
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