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Männliche Beschneidung
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2018

Beitrag(#1767555) Verfasst am: 17.07.2012, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:

Es scheint doch so zu sein, dass beide Vorhäute eine ganz ähnliche Funktion erfüllen.

Die Evolution hat sich zwar bei der Vorhaut nichts gedacht, aber irgendwie hat sie sich wohl durchgesetzt
_________________
Denny Crane!
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2018

Beitrag(#1767558) Verfasst am: 17.07.2012, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Baba hat folgendes geschrieben:

Hallo an alle!


Herzlich willkommen

Baba hat folgendes geschrieben:

[...] also seid bitte lieb zu mir.

Wir werden dich genauso grillen, wie jeden anderen hier. Gleiches Recht für alle zwinkern

Baba hat folgendes geschrieben:

Da ich mich immer für meinen beschnittenen Penis geschämt habe, habe ich mich nie mit Freunden oder Freundinnen über die unterschiede unterhalten. Ich lerne sozusagen jetzt, mit 23, wie ein normaler Penis aussieht. Eine Sache, die mich zum Beispiel sehr gewunder hat, ist, dass eine Eichel weich, feucht und sensiebel ist. Die Internetseite behauptet, dass durch die trockene Luft und die ständige Reibung der Eichel an der Hose die Nerven abstumpfen und sich eine Chitinschnicht bildet, die die Eichel abhärtet. Das habe ich natürlich gleich nachgeprüft und ich kann bestätigen: Meine ist so trocken und gefühlsarm wie die Haut an der Oberseite meiner Hand.
Es wird weiter behauptet, dass beschnittene Männer die größte Lust beim stimulieren der Schnittnarbe haben, da dort noch Reste der inneren Vorhaut (die zwar durch Austrochnung nicht so sensiebel ist, wie eine Unbeschnittene, aber immernoch mehr als der Rest) verhanden sind. Auch das habe ich Experimentell bestätigt.


Ich kann das gut nachvollziehen, dass du dich geschämt hast. Immerhin hast du ja mitbekommen, dass sich da was verändert, und so richtig verstanden wirst du es damals nicht haben.
Ich wurde als Baby aus medizinischen Gründen beschnitten, daher kannte ich es nie anders. Erst auf dem Schulklo sind mir Unterschiede immer öfter aufgefallen. Dieses Anderssein hat mich tatsächlich beschäftigt. Meine kindlich naive Erklärung war damals, dass es daran liegen musste, dass ich im Gegensatz zur Mehrheit meiner Mitschüler, evangelisch war. Wenn ich mir das jetzt nochmal in Erinnerung rufe, fällt mir gerade auf, dass ich auch heute noch ungern in öffentlichen Toiletten das Pissoir verwende. Na gut, das mag aber nicht damit zusammenhängen, aber wer weiß.
Dass die Eichel komplett unempfindlich wird, kann ich bestätigen. Allerdings vermisse ich den Sex mit einer empfindlicheren Eichel nicht, da ich dieses Gefühl ja nicht kenne. Zu deinen Experimenten: Ja, die mache ich auch, und zwar regelmäßig zwinkern

Baba hat folgendes geschrieben:

Kennt ihr Möglichkeiten, wie ich aktiv gegen diese Barbarei vorgehen kann?
Hat eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht eine Chance?
Was muss ich bei einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht alles vorbereiten?

Ich würde auf jeden Fall noch warten, und erst mal beobachten, was passiert. Aber du kannst dich ja schon mal bei anderen Betroffenen umhören. So wie ich das sehe, wird das eh vors Bundesverfassungsgericht gebracht werden. Ich weiß jetzt allerdings auch nicht, ob man da dann als Nebenkläger oder was auch immer auftreten kann. Juristischer Beistand ist auf jeden Fall nötig.
_________________
Denny Crane!
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1767559) Verfasst am: 17.07.2012, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Einige Beiträge von Foristen zur Beschneidung von Säuglingen und deren Schmerzen aus verschiedenen Quellen:
Dr.Reinhardt Sigrid:
12. Juli 2012 um 00:05 Uhr
Sehr geehrte Frau Will,
Zum Thema Schmerzhaftigkeit einer Beschneidung. Ich bin HNO-Ärztin. Ich habe als Belegärztin in einer Kinderklinik 24 Jahre lang operiert. Es wurden dabei häufig in Kombination mit meinen OP’s (Adenotomien ‘Polypenoperation’ und teilweise auch Tonsillektomien (‘Mandel-OP’)) Circumcisionen (‘Beschneidungen’) durchgeführt, um den Kindern eine weitere Narkose und vor allem ein weiteres Trauma zu ersparen. Die Indikation für die Circumcision war in diesen Fällen meist aus medizinischen Gründen, z.B. Phimose. Es wurde aber auch aus religiösen Gründen , auf Wunsch der Eltern durchgeführt. Zur normalen Narkose wurde zusätzlich eine caudale , also örtliche Anästhesie durchgeführt.
Eine Adenotomie bewirkt postoperativ kaum Schmerzen, eine Tonsillektomie schon mal für 1-2 Tage. Die Kinder schlucken postoperativ sehr schnell wieder ihre Lieblingsgerichte und -getränke. Die Kinder benötigen aber eine Schmerztherapie bzgl. ihrer ‘Beschneidung, weil diese sehr und lange schmerzhaft ist. Sie fürchten sich vor dem urinieren. Eine Reinigung des Penis lassen sie nicht zu. Mithilfe der caudalen Anästhesie waren die Kinder zumindest in den ersten 24 Stunden weitgehend beschwerdefrei. Befragt, gaben die Kinder immer an, das ‘Pimmelchen’ tut weh, selbst wenn die Tonsillektomie-OP-Wunden deutlich grösser sind.
Nur weil eine Tradition seit vielen Jahrhunderten durchgeführt wird, ist sie nicht als unbedenklich gerechtfertigt. Kinder können ihre Erlebnisse nicht erklären und begründen, aber sie erleben den Schmerz sehr intensiv.
Mit freundlichem Gruß
Dr. S.Reinhardt
HNO-Ärztin
München
-----------
11. Juli 2012 um 23:48 Uhr
Wie wenig informiert zeigt sich Frau Hübsch bzgl des medizinischen Vorgehens bei einer Beschneidung an Neugeborenen!!! Zu behaupten, die Kinder “bekämen es nicht mit” und hätten “kaum oder nur für kurze Zeit” Schmerzen und würden nicht schreien, weil sie betäubt würden, ist schlicht gelogen. Als Kinderkrankenschwester habe ich wirklich viele Beschneidungen aus religiösen Gründen an Neugeborenen erleben müssen und ausnahmslos ALLE Kinder haben, trotz örtlicher Betäubung, lange und heftigst geweint. Durch den Stress und den Schmerz hielten viele den Atem an, was logischerweise zu weiteren ernsthaften Problemen führte. Auch in den Tagen danach, wenn dieser kleine Penis um ein vielfaches geschwollen ist und beim Windeln blutet, weinen die Kinder immer wieder. Von den Infektionen ganz zu schweigen…
------------
Alice Miller berichtet in ihrem Buch „Evas Erwachen“ über die Initiative der US-amerikanischen Krankenschwester Marilyn Fayre Milos, die sich dafür eingesetzt hat, dass die Beschneidung männlicher Säuglinge nicht sofort nach der Geburt automatisch durchgeführt wird. Sie erreichte, dass inzwischen wenigstens die Eltern dieser Operation zustimmen müssen. „Dank … Marilyn Fayre Milos ist jetzt vielen Menschen bewusst, dass ein kleines Kind unter solchen Interventionen körperlich und seelisch leidet. Noch vor wenigen Jahren ‚wußte‘ man das nicht, bekanntlich operierte man die Kinder ohne Narkose.“ (Seite 124)
Miller geht im Weiteren darauf ein, dass die Weitergabe dieses „Rituals“ über die Generationen nur damit erklärbar sei, dass die Väter ebenfalls diese traumatische Erfahrung machten und sie - unwidersprochen – weiter gaben. „Deshalb waren es nicht die männlichen Ärzte, die dem destruktiven Brauch der Beschneidung ein Ende gesetzt haben, sondern Frauen, Krankenschwestern, die nicht Opfer dieses Brauches waren.“ (Seite 125)
---------------------
Die Schmerzen der Kinder
( Leserbrief in der Faz vom 6.Juli 2012 von Professor Dr. med. Gerhard E. Feurle )
Im Bericht von Hans Riebsam „ Schnitt und Schmerz“ ( FAZ vom 28.Juni ) wird die Aussage Salomon Korns wiedergegeben, „dass aller medizinischen Kenntnis zufolge das Schmerzempfinden von Babys in den ersten drei Lebensmonaten kaum ausgeprägt sei. Die Kinder würden also unter dem Eingriff nicht leiden.“
Dazu erlaube ich mir, Folgendes zu berichten :
Wie andere junge Ärzte leistete ich im Jahr 1996 nach dem medizinischen Staatsexamen das zweite Jahr der Midizinalassistenzzeit in den Vereinigten Staaten ab. Ich war als „intern“ in einem großen Krankenhaus in New Jersey tätig. Das Programm umfasste auch eine Rotation auf die Abteilung Geburtshilfe. Dort gehörte auch zu unseren Aufgaben die Durchführung der Beschneidung bei den Söhnen derjenigen Mütter, die nicht krankenversichert waren. Nachdem uns das Vorgehen einmal gezeigt worden war, wurden wir zum nächsten neugeborenen Jungen gerufen, um die Prozedur selbst vorzunehmen. Mittels Mullbinden waren die gespreizten Ärmchen und Beinchen von den Krankenschwestern an vier Pflöckem auf einem Holzbrett fixiert worden. Nach örtlicher Desinfektion musste zunächst die Vorhaut mit der gezähnten Pinzette gefasst und von der Glans gelöst werden. Schon dabei schrieen die Kinder erbärmlich.
Als die Vorhaut dann mit der gebogenen Schere in mehreren Etappen rings abgeschnitten wurde, schrien die Kinder dermaßen, dass ihnen manchmal der Atem stockte und sie blau im Gesicht wurden. Mit aller Kraft versuchten sie, sich von ihren Fesseln zu lösen. Das schwierigste für uns „interns“ war es, bei dem sich windenden Säugling, die kleine Arterie am Frenulum des Penis mit der Pinzette zu fassen und mit Nadel und Catgut zu umstechen, um eine Blutung zu stillen.
Nicht selten misslang dies beim ersten Versuch. Wegen der Gefahr des Nachblutens wurden rgelmäßig Kontrolluntersuchungen auf Bluttrockenheit vorgenommen. Besonders schwierig und quälend war es, dann im Falle einer Nachblutung ein paar Stunden später, ein weiteres Mal zu versuchen, das Blutgefäß zu umstechen. Um die ganze Prozedur, die zudem meist nachts stattfand, zu vermeiden, versuchten zumindest wir, die europäischen „interns“, die meist schwarzen Mamas schon vor der Geburt zu überzeugen, bei einem Sohn die Beschneidung abzulehnen. Die Schwestern auf der geburtshilflichen Station jedoch argumentierten regelmäßig für diese Maßnahme. Wie damals die Beschneidung bei den Kindern der Mütter ablief, die eine Krankenversicherung hatten, habe ich nicht erfahren.
Man kann hoffen, dass sich das Vorgehen inzwischen geändert hat. Das Schmerzempfinden Neubeborener ist bestimmt gleichgeblieben.
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Grymner
Morgenmuffel



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Beiträge: 429
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Beitrag(#1767563) Verfasst am: 17.07.2012, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kleiner Nachtrag
Zitat:
Die Prozedur sei mit einem kleinen Schnitt erledigt. Den Akt in die Pubertät zu verschieben, sei Jungen und ihren Eltern nicht zuzumuten. Die Auswirkungen einer Beschneidung entsprächen "eher einer Impfung als einer Amputation, womit rüde Kritiker sie gerne vergleichen".
Charlotte Knobloch, Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses

http://www.welt.de/politik/deutschland/article108314004/Kinderaerzte-Koerperverletzung-wird-bagatellisiert.html
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Grymner
Morgenmuffel



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Beitrag(#1767571) Verfasst am: 17.07.2012, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Was für eine Frechheit aber auch:
Zitat:
In den Koalitionsfraktionen hieß es dazu, die Linksfraktion habe es versäumt, Interesse an einer „konstruktiven Debatte“ zu signalisieren. Die Linksfraktion habe ihre Position zudem schon festgelegt und das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit über die traditionellen Wünsche von Eltern gestellt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidung-gesetzentwurf-bis-zum-herbst-11823355.html
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Waschmaschine777
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Beiträge: 4007

Beitrag(#1767573) Verfasst am: 17.07.2012, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

MSS hat sich auch geäußert:
http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/vorhautbeschneidung-ist-keine-bagatelle

Klingt vernünftig was er sagt, aber hier
Zitat:
„Zwar ist die Vorhautbeschneidung bei Jungen in ihren Auswirkungen nicht vergleichbar mit der Klitorisverstümmelung...

hätte er zusätzlich auch auf den Vergleich mit der weiblichen Klitorisvorhaut zurückgreifen können. Denn hier sind die Auswirkungen vergleichbar.
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Misterfritz
mini - mal



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Beitrag(#1767576) Verfasst am: 17.07.2012, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
Was für eine Frechheit aber auch:
Zitat:
In den Koalitionsfraktionen hieß es dazu, die Linksfraktion habe es versäumt, Interesse an einer „konstruktiven Debatte“ zu signalisieren. Die Linksfraktion habe ihre Position zudem schon festgelegt und das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit über die traditionellen Wünsche von Eltern gestellt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidung-gesetzentwurf-bis-zum-herbst-11823355.html

ich sehe schon wohin das läuft:
a. das kind nimmt keinen schaden, weil ja angeblich säuglinge kaum ausgeprägtes schmerzempfinden haben (wer je mit säuglingen in berührung gekommen ist, weiss, dass das nicht stimmt - aber gut, merkel hat keine kinder...)
b. kinderrechte sind uninteressant, wenn es die (jüdische) tradition betrifft.

Erbrechen

c. wer was anderes will, ist rechts, antisemitisch und ausländerfeindlich und überhaupt bääääh...
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Tom der Dino
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Beitrag(#1767577) Verfasst am: 17.07.2012, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grad die Petition unterschrieben!


Dito
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Am Anfang war ......das Experiment.
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I.R
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Beitrag(#1767578) Verfasst am: 17.07.2012, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Lösung wäre möglicherweise auch eine Ergänzung des Grundgesetzes.

Artikel 1

(4) als Menschen im Sinne des Grundgesetzes gelten alle Mädchen und Frauen.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1767579) Verfasst am: 17.07.2012, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Eine Lösung wäre möglicherweise auch eine Ergänzung des Grundgesetzes.

Artikel 1

(4) als Menschen im Sinne des Grundgesetzes gelten alle Mädchen und Frauen.

Gröhl...

wenn es nicht so traurig wäre...
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#1767581) Verfasst am: 17.07.2012, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

aha:

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/vorhautbeschneidung-ist-keine-bagatelle
Zitat:
Auch Artikel 24,3 der Kinderrechtskonvention spreche eindeutig gegen die Legitimation der religiösen Vorhautbeschneidung: „Die Vertragsstaaten treffen alle wirksamen und geeigneten Maßnahmen, um überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen.“

Das haben unsere lieben Politiker wohl grad mal vergessen?
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1767582) Verfasst am: 17.07.2012, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
aha:

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/vorhautbeschneidung-ist-keine-bagatelle
Zitat:
Auch Artikel 24,3 der Kinderrechtskonvention spreche eindeutig gegen die Legitimation der religiösen Vorhautbeschneidung: „Die Vertragsstaaten treffen alle wirksamen und geeigneten Maßnahmen, um überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen.“

Das haben unsere lieben Politiker wohl grad mal vergessen?


Die würden Dir sofort antworten: "es schadet doch nicht die Gesundheit!"

Und was sind schon Schmerzen... die man selber nicht aushalten muß. Böse
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#1767589) Verfasst am: 17.07.2012, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Grymner hat folgendes geschrieben:
Was für eine Frechheit aber auch:
Zitat:
In den Koalitionsfraktionen hieß es dazu, die Linksfraktion habe es versäumt, Interesse an einer „konstruktiven Debatte“ zu signalisieren. Die Linksfraktion habe ihre Position zudem schon festgelegt und das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit über die traditionellen Wünsche von Eltern gestellt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidung-gesetzentwurf-bis-zum-herbst-11823355.html

ich sehe schon wohin das läuft:
a. das kind nimmt keinen schaden, weil ja angeblich säuglinge kaum ausgeprägtes schmerzempfinden haben (wer je mit säuglingen in berührung gekommen ist, weiss, dass das nicht stimmt - aber gut, merkel hat keine kinder...)

Das ist überholt! Schaut man mal in Abtreibungsdebatten, streiten sie längst ab wann ein Embryo (!) Schmerzen empfindet.
Bis in die 80-er zweifelte man, dass Frühgeborene Schmerz empfinden, auch das ist überholt.
http://www.kinderkrankenpflege-netz.de/aktuell/schmerz_fg.shtml
http://www.focus.de/gesundheit/news/fruehkindliche-entwicklung-babys-frueher-schmerzempfindlich-als-gedacht_aid_663630.html
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1767597) Verfasst am: 17.07.2012, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
aha:

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/vorhautbeschneidung-ist-keine-bagatelle
Zitat:
Auch Artikel 24,3 der Kinderrechtskonvention spreche eindeutig gegen die Legitimation der religiösen Vorhautbeschneidung: „Die Vertragsstaaten treffen alle wirksamen und geeigneten Maßnahmen, um überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen.“

Das haben unsere lieben Politiker wohl grad mal vergessen?


Ich verwette meinen Arsch darauf, dass die meisten dieser Politpfeifen nicht wissen, welche Dinge sie eigentlich verteidigen müssen, sprich das Grundgesetz nur zu Bruchteilen kennen.

Was meint eigentlich unsere phänomenale Familienministerin dazu? Die hat ja auch auf die Verfassung geschworen.

Kristina Schröder (CDU) hat Bedingungen genannt, unter denen eine Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen künftig zulässig sein soll. Dazu gehöre die Betäubung ebenso wie die Frage, ob die Beschneidungen nur unter Aufsicht eines Arztes beziehungsweise durch einen Arzt vorgenommen werden dürfen, erklärte die Ministerin am Dienstag in Berlin. Auch müsse die Genitalverstümmelung an Mädchen ausgeschlossen sein.

Soso, aber sogleich schiebt sie scheinheilig hinterher:
"Aber ich sage auch ganz deutlich: Die Rechte der Kinder stehen hier nicht hinten an"
Was 'ne Gurke...

Dann bin ich mal gespannt, wie die doofe Nuss eingeknickt, wenn die Mohel Sturm laufen. Dann erfährt das naive Püppchen vielleicht auch mal, dass die Mohel traditionell ohne Betäubung/Narkose arbeiten, weil der Schmerz Bestandteil des Rituals ist.
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1767600) Verfasst am: 17.07.2012, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Israelischer Beschneidungsgegner
„Ein Akt der Vergewaltigung“

Zitat:
In Israel kämpft die Gruppe Ben Schalem gegen Beschneidungen. Jonathan Enosch über den aus seiner Sicht barbarischen Akt und die Ahnungslosigkeit der Leute.


Zitat:
Meine Exfrau und ich sind regelrecht boykottiert worden von meinen Eltern. Ich habe von Familien gehört, wo die Großeltern drohten, das Kind zu entführen, um es beschneiden zu lassen. Die Familien üben großen Druck aus und beharren auf die Zeremonie.


Was ist das nur für ZWANGHAFTER MIST!! Wieviel ANGST müssen diese Menschen vor ihrem Gott haben.

Code:
http://www.taz.de/Israelischer-Beschneidungsgegner/!97492

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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1767603) Verfasst am: 17.07.2012, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
Israelischer Beschneidungsgegner
„Ein Akt der Vergewaltigung“

Zitat:
In Israel kämpft die Gruppe Ben Schalem gegen Beschneidungen. Jonathan Enosch über den aus seiner Sicht barbarischen Akt und die Ahnungslosigkeit der Leute.


Zitat:
Meine Exfrau und ich sind regelrecht boykottiert worden von meinen Eltern. Ich habe von Familien gehört, wo die Großeltern drohten, das Kind zu entführen, um es beschneiden zu lassen. Die Familien üben großen Druck aus und beharren auf die Zeremonie.


Was ist das nur für ZWANGHAFTER MIST!! Wieviel ANGST müssen diese Menschen vor ihrem Gott haben.

Code:
http://www.taz.de/Israelischer-Beschneidungsgegner/!97492
Es gibt sicher nicht wenige junge Eltern, die sich über ein Beschneidungsverbot freuen würde, weil sie damit ein Argument gegen diese Großeltern und Verwandten hätten.

Vielleicht erleben wir bei einem Beschneidungsverbot eine Zuwanderung junger, moderner Juden, welche vor den Vorstellungen und Riten der alten Männer Schutz suchen.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1767604) Verfasst am: 17.07.2012, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
Was ist das nur für ZWANGHAFTER MIST!! Wieviel ANGST müssen diese Menschen vor ihrem Gott haben.

Ich glaube gar nicht, dass das was mit Gott (Gottesfurcht) zu tun hat, ich glaube, das ist eher ein kulturelles Ding. Haben wir immer schon so gemacht und also müssen wir das weiter so machen. Und außerdem - vermute ich - gibt es dabei noch einen psychologischen Faktor: wenn wir es gar nicht so machen müssen, wenn es auch anders geht, dann kann es ja falsch sein, dass wir es bisher so gemacht haben.

Und bei Juden spielt - vermute ich wieder - auch oft die Kenntnis ihrer gesamten unbestreitbaren Leidens- und Unterdrückungsgeschichte eine große Rolle und die Furcht, assimiliert zu werden, als Volk zu verschwinden.
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1767607) Verfasst am: 17.07.2012, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Grymner hat folgendes geschrieben:
Was ist das nur für ZWANGHAFTER MIST!! Wieviel ANGST müssen diese Menschen vor ihrem Gott haben.

Ich glaube gar nicht, dass das was mit Gott (Gottesfurcht) zu tun hat, ich glaube, das ist eher ein kulturelles Ding. Haben wir immer schon so gemacht und also müssen wir das weiter so machen. Und außerdem - vermute ich - gibt es dabei noch einen psychologischen Faktor: wenn wir es gar nicht so machen müssen, wenn es auch anders geht, dann kann es ja falsch sein, dass wir es bisher so gemacht haben.

Und bei Juden spielt - vermute ich wieder - auch oft die Kenntnis ihrer gesamten unbestreitbaren Leidens- und Unterdrückungsgeschichte eine große Rolle und die Furcht, assimiliert zu werden, als Volk zu verschwinden.


Das sehe ich auch so, insbesondere wenn ich den Zentralrat dazu lese:
Durch die Beschneidung des männlichen Gliedes wird das Kind in diesen Bund aufgenommen. Sie ist auch ein Zeichen verpflichtender Gemeinschaft des einzelnen Juden mit seinem Volk. Wer daher seinen Sohn nicht beschneiden läßt und derjenige, der dies auch nach Vollendung des 13. Lebensjahres nicht nachholt, stellt sich außerhalb des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel.

gefettet von mir
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Baba
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Anmeldungsdatum: 16.07.2012
Beiträge: 71

Beitrag(#1767608) Verfasst am: 17.07.2012, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz sagte:
Zitat:
als betroffener kannst du sicherlich klagen, stellt sich nur die frage, wen du verklagen kannst, arzt oder eltern (das dürfte emotional schwierig sein).
und die frage nach verjährung, kA, da müsste ein jurist drauf antworten.
ob du direkt ans verfassungsgericht gehen kannst, auch das müsste ein jurist klären.

Ich hab mich mit meiner Mutter schon ausgesprochen. Sie sagt sie hat sich von den Nachbarn, Bekannten und Ärzten reinreden lassen. Nachdem sie gesehen hat, was eine Beschneidung für Folgen hat bereue sie es sehr. Mein Vater ist leider vor meiner rebellischen Aufklärungsphase verstorben. Und der Arzt hatte die Einwilligung der Eltern.
Ich wil auch keine persönliche Vendetta. Ich will Kinder beschützen, dass sie nicht das selbe erleben müssen. Ich will die Beschneidung verboten sehen.
Kennt sich jemand mit Jura aus?
Als armer, armer Student kann ich mir keinen Anwalt leisten. Welche Kriterien müssen für eine Verfassungsklage erfüllt sein? Wie sieht es aus mit einer Sammelklage? Muss man Prozesskosten bezahlen?



Ach ja, ich bin nicht sehr Forenerfahren. Wie zitiert man, dass der Name und die Verlinkung zum Kommentar erscheinen?
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Eklatant
Selbstwiderspruch



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 535

Beitrag(#1767609) Verfasst am: 17.07.2012, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses Thema ist so absurd.

Familienbanden (Eltern und Co.) schneiden nicht nur die Vorhaut sondern die Religionsfreiheit von einzelnen Familienmitgliedern (männlicher Nachwuchs) gleich mit weg, weil diese schlicht schwächer und jünger und damit hilflos sind gegenüber der Wahnwelt der "Anderen".

Der Staat muss nicht nur die körperliche Unversehrtheit, sondern auch die freie Glaubenswahl des Einzelnen (hier dem Kind) schützen.


Und die ganze Regierung kriecht schon vor den Reaktionen von Lobbys und dem Geflöte aus dem Ausland - Ganz die vollendeten Diplomaten -
Bloß kein Gesichtsverlust, dafür aber gerne den Verlust der Rechtsstaatlichkeit. Mit den Augen rollen
_________________
Die Annäherung an die Wirklichkeit und die pragmatische Relevanz derselbigen gelingt nur mittels jederzeit wiederholbaren Experimenten...
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alex6
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1767615) Verfasst am: 18.07.2012, 01:05    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Mein Ton ist nicht "falsch" oder "pöblig", sonder direkt. Innerhalb der Partei sollte man mit Klartext zurecht kommen.


Es sei Dir natürlich unbenommen in der eigenen Partei in der jedweder Form Kritik zu üben, gerade wenn es um einen Parteiangestellten geht. Wenn dies der übliche Ton in der SPD ist, bitteschön. Ich bin sowieso schon am 4. August 1914 ausgetreten. Denke aber daran, daß ein solcher Brief (Du hast ihn hier im Forum veröffentlicht) auch eine Außenwirkung hat, also weit über den Empfänger hinaus. Und die wäre positiver, wenn Deine Kritik in ihrer Schärfe noch sachlich bliebe.
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Kramer
postvisuell



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Beitrag(#1767618) Verfasst am: 18.07.2012, 01:28    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Ich bin sowieso schon am 4. August 1914 ausgetreten.


Du kannst Dich noch an das genaue Datum erinnern?
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Myron
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Beiträge: 3462

Beitrag(#1767624) Verfasst am: 18.07.2012, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nehmen wir einmal an, atheistische Eltern wollen ihre (rechtlich noch einwilligungsunfähigen) Söhne aus rein präventivmedizinischen Gründen beschneiden lassen, weil dies dem gesundheitlichen Schutz und Wohl ihres Kindes diene (wie eine Impfung). Können sich die Eltern in diesem Fall auf ihr Elternrecht berufen?

Zuletzt bearbeitet von Myron am 18.07.2012, 02:16, insgesamt einmal bearbeitet
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immanuela
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Beitrag(#1767625) Verfasst am: 18.07.2012, 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ha! bravo Endlich äußern sich die kompetenten Humanisten aus der Ärzteschaft, die kein Interesse daran haben, sich mit Beschneidungen dumm und dämlich zu verdienen.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article108314004/Kinderaerzte-Koerperverletzung-wird-bagatellisiert.html
Zitat:
Bei der anhaltenden Diskussion um Beschneidungen wird nach Ansicht der deutschen Kinderärzte die körperliche Unversehrtheit von Minderjährigen infrage gestellt.

Die Debatte nehme fundamentalistische Züge an, und die Befürworter ritueller Beschneidungen "bagatellisieren diese Form der Körperverletzung". Das betonte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln.

Zugleich verwies Verbandspräsident Wolfram Hartmann auf "lebenslange körperliche und vor allem seelische Verletzungen". Für die Politik scheine der Rechtsfrieden "mehr zu zählen als das persönliche Trauma".

Dem Verband sei die in Artikel 3 des Grundgesetzes verankerte Religionsfreiheit bewusst, so Hartmann weiter. Darüber stehe jedoch Artikel 2, wonach "jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat". Dies sei "gerade bei minderjährigen Kindern das höhere Recht".

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Myron
Metaphysischer Materialist



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Beitrag(#1767627) Verfasst am: 18.07.2012, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Nehmen wir einmal an, atheistische Eltern wollen ihre (rechtlich noch einwilligungsunfähigen) Söhne aus rein präventivmedizinischen Gründen beschneiden lassen, weil dies dem gesundheitlichen Schutz und Wohl ihres Kindes diene (wie eine Impfung). Können sich die Eltern in diesem Fall auf ihr Elternrecht berufen?


Wir haben es eigentlich mit zwei unterschiedlichen Diskussionen zu tun:

1. Soll die unfreiwillige Knabenbeschneidung aus präventivmedizinischen Gründen legal sein oder legalisiert werden?

2. Soll die unfreiwillige Knabenbeschneidung aus nichtpräventivmedizinischen (religiösen/ästhetischen) Gründen legal sein oder legalisiert werden?


Wenn die Antwort auf 2 "nein" lautet und die Antwort auf 1 "ja", dann werden alle beschneidungsgeilen Juden und Moslems natürlich so schlau sein, stets präventivmedizinische Gründe vorzuschieben, und auf diese Weise ihren Willen bekommen. Ein Verbot nicht medizinisch begründeter Knabenbeschneidungen wäre damit völlig wirkungslos, ein zahnloser Tiger.
Aber lässt sich ein Verbot der unfreiwilligen, aber präventivmedizinisch begründeten Knabenbeschneidung im Licht der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse überhaupt rechtfertigen?
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fwo
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Beitrag(#1767628) Verfasst am: 18.07.2012, 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Nehmen wir einmal an, atheistische Eltern wollen ihre (rechtlich noch einwilligungsunfähigen) Söhne aus rein präventivmedizinischen Gründen beschneiden lassen, weil dies dem gesundheitlichen Schutz und Wohl ihres Kindes diene (wie eine Impfung). Können sich die Eltern in diesem Fall auf ihr Elternrecht berufen?

Finde ich nicht. Ganz abgesehen davon, dass es für diese Fragestellung egal sein sollte, ob diese Eltern nun atheistisch oder christlich sind oder irgendeinen anderen Teufel anbeten. Jeder risikobehaftete Eingriff sollte einen unmittelbaren Nutzen haben oder einen Nutzen, der zumindest statistisch sehr gut abgesichert ist wie z.B. bei Impfungen. Soweit ich weiß, existiert etwas derartiges für Beschneidungen bei Kindern nicht.

fwo
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Myron
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Beitrag(#1767630) Verfasst am: 18.07.2012, 02:53    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Jeder risikobehaftete Eingriff sollte einen unmittelbaren Nutzen haben oder einen Nutzen, der zumindest statistisch sehr gut abgesichert ist wie z.B. bei Impfungen. Soweit ich weiß, existiert etwas derartiges für Beschneidungen bei Kindern nicht.


Tja, was ist denn die Mehrheitsmeinung unter den Medizinern, insbesondere den Epidemiologen? Ist die Beschneidung als Vorsorgemaßnahme ratsam?
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fwo
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Beitrag(#1767631) Verfasst am: 18.07.2012, 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Jeder risikobehaftete Eingriff sollte einen unmittelbaren Nutzen haben oder einen Nutzen, der zumindest statistisch sehr gut abgesichert ist wie z.B. bei Impfungen. Soweit ich weiß, existiert etwas derartiges für Beschneidungen bei Kindern nicht.


Tja, was ist denn die Mehrheitsmeinung unter den Medizinern, insbesondere den Epidemiologen? Ist die Beschneidung als Vorsorgemaßnahme ratsam?

Ich kenne da als Pro nur eine UN-Empfehlung für erwachsene Männer in Aidshochrisiko-Gebieten, für Kinder nichts wirklich belegtes.

fwo
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fwo
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Beitrag(#1767632) Verfasst am: 18.07.2012, 03:14    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
Ich bin sowieso schon am 4. August 1914 ausgetreten.


Du kannst Dich noch an das genaue Datum erinnern?

Das muss doch gar keine eigene Erinnerung sein, es könnte ja sein, dass der Kollege sich damit auf die Zustimmung der SPD zum WK I bezieht und dass er mit derart kriegstreiberischem Gesocks einfach nichts zu tun haben will. Was so ein echter Pazifist ist.....

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Myron
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Beitrag(#1767633) Verfasst am: 18.07.2012, 03:32    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Ich kenne da als Pro nur eine UN-Empfehlung für erwachsene Männer in Aidshochrisiko-Gebieten, für Kinder nichts wirklich belegtes.


Da gibt es drei empirische Studien in Afrika, laut deren die Beschneidung der Männer eine Verringerung des AIDS-Ansteckungsrisikos um 50-60% bewirkt.
Doch auch die WHO weist ausdrücklich darauf hin, dass die Beschneidung stets Teil eines umfassenden Schutzpaketes sein muss:

"Male circumcision should be part of a comprehensive HIV prevention package:
Male circumcision should always be considered as part of a comprehensive HIV prevention package, which includes the provision of HIV testing and counselling services; treatment for sexually transmitted infections; the promotion of safer sex practices; and the provision of male and female condoms and promotion of their correct and consistent use."


http://www.who.int/hiv/mediacentre/news68/en/

Außerdem gibt es Kritik an der Gültigkeit der Forschungsergebnisse jener Studien:

http://www.cirp.org/library/disease/HIV/
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